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Hansjörg Raffl

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HANSJÖRG RAFFL

Hans Graber

Was ist dir von der Zeremonie am meisten geblieben?

Hansjörg

Raffl

Hansjörg Raffl ist einer der erfolgreichsten Rodler aller Zeiten.

Vor allem im Doppelsitzer dominierte er mit seinem Partner

Norbert Huber über viele Jahre die Kunsteisbahnen dieser

Welt. Bei den Olympischen Spielen 1992 in Albertville holten

sie Bronze und 1994 in Lillehammer Silber. 1990 wurden sie

in Calgary Weltmeister, WM Silbermedaillen gewannen sie

1983, 1989 und 1993, und die Bronzemedaille 1991. Zweimal

kürten sie sich zum Europameister (1992, 1994) und 8

Mal gewannen sie den Gesamtweltcup. Insgesamt gewann

das damals beste Doppel der Welt 28 Weltcuprennen. Was

heute nur mehr wenige wissen ist die Tatsache, dass Hansjörg

Raffl in den Anfangsjahren ein sehr guter Einsitzer war. 1979

belegte er im Gesamtweltcup den 2. Platz hinter dem Kiener

Paul Hildgartner.

Hansjörg, wie hast du die Tage in Rom erlebt?

Rom ist immer eine Reise wert und deswegen bin ich am Tag

vorher schon nach Rom gefahren. Dort habe ich mich mit Arnold

Huber getroffen und wir haben gemeinsam den Vatikan

besucht. An diesem Tag feierte Papst Franziskus eine Messe

für die katholische Gemeinschaft der Philippinen. Es war

beeindruckend, die vielen tiefgläubigen Philippinos mit ihren

farbenfrohen Kleidern dort zu sehen. An diesem Tag herrschte

eine wunderbare Stimmung auf dem Petersplatz.

Für mich war es ein sehr erhabenes Gefühl, gemeinsam mit

Hans Graber und seinem Doppelpartner Paolo Ambrosi auf der

Bühne zu stehen und diese Auszeichnung entgegenzunehmen.

Damals, als ich mich für das Kunstbahnrodeln zu interessieren

begann, war Hans Graber eigentlich mein Entdecker

und danach auch mein Förderer. Als ich auf der Bühne zu Hans

sah, wie gerührt er war, habe auch ich feuchte Augen bekommen.

Es war ein sehr emotionaler Moment.

Du hast schon viele Auszeichnungen für deine sportlichen

Erfolge bekommen. Das liegt allerdings schon etwas länger

zurück. Hast du dich gefreut, als zu die Einladung zu dieser

Feier bekommen hast?

Ja, ich habe mich sehr gefreut. Ich wusste gar nicht, dass das

CONI diese höchste Auszeichnung des italienischen Sports

auch rückwirkend vergibt. Leider konnte mein genialer Doppelpartner

von damals, Norbert Huber nicht dabei sein. Er ist

Trainer der chinesischen Rodel Nationalmannschaft und war

mit ihnen bei einem Rennen. Die ganze Zeremonie wurde live

im Fernsehen übertragen und in den Tagen danach habe ich

viele Glückwünsche und Gratulationen bekommen, was mich

sehr gefreut hat. Leider hat wieder mal unsere Leitung des

CONI in Bozen versagt. Wir haben von Bozen nichts gehört. Sie

tun so, als ob wir diese Auszeichnung nicht bekommen hätten.

Es gab keine Presseaussendung oder offizielle Mitteilungen,

dass einige Südtiroler den höchsten Orden des Nationalen

Olympischen Komitees erhalten haben. Viele Junge wissen gar

nicht, wie viele erfolgreiche Sportler Südtirol auch früher hatte.

Schade, dass das Büro in Bozen diese Chance nicht genutzt

hat. Nichts desto trotz freue ich mich wahnsinnig, dass der

CONI Präsident Malagò auch an uns ältere Weltmeister gedacht

hat. Es war ein tolles Erlebnis und dass bei einer solchen

Verleihung gleich zwei Olanger auf der Bühne stehen durften,

war schon ganz etwas Besonderes.

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