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Neu! - Elternzeitung Luftballon

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August/September 2010 Aktuell<br />

<strong>Elternzeitung</strong> <strong>Luftballon</strong> 5<br />

„Wir brauchen ein Kinderbewusstsein“<br />

Kinder- und Jugendschutz wird ausgebaut<br />

Trotz klammer Kassen hat der Stuttgarter<br />

Gemeinderat eine deutliche Aufstockung der<br />

Mittel für den Kinderschutz bewilligt. Das integrierte<br />

Kinder- und Jugendschutzkonzept<br />

wurde Anfang Juli im Rathaus vorgestellt.<br />

Unter der Federführung von Jugendamt und<br />

Olgahospital soll der Kinder- und Jugendschutz<br />

in Stuttgart künftig noch wirkungsvoller funktionieren.<br />

Grundlage des Konzeptes, für das der<br />

Gemeinderat sechs zusätzliche Stellen bewilligt<br />

hat, ist eine enge Kooperation von Einrichtungen<br />

wie Gesundheitsamt, Kinder schutzzentrum,<br />

Schulamt und dem Verein kinderfreundliches<br />

Stuttgart.<br />

Im ersten Halbjahr 2009 gab es in Stuttgart 920<br />

gemeldete Fälle von misshandelten, missbrauchten<br />

oder vernachlässigten Kindern. „Wir müssen<br />

aber von einer wesentlich höheren Dunkelziffer<br />

ausgehen“, sagt Dr. Andreas Oberle. Sorgen<br />

machten vor allem Kinder, die nicht auf den ersten<br />

Blick auffallen, so der Ärztliche Direktor des<br />

Sozialpädiatrischen Zentrums im Olgahospital.<br />

Gerade ein frühes Erkennen von Misshandlung<br />

oder Vernachlässigung sei aber nötig, um eine<br />

geeignete Betreuung der Kinder und Familien<br />

einleiten zu können. Bisher kümmert sich am<br />

Olgahospital eine Gruppe von freiwilligen<br />

Kinderärzten und Kinderkrankenschwestern<br />

um akute Fälle. Mit den Planstellen ist es jetzt<br />

möglich, dass ein festes Team von Medizinern,<br />

Pfl egekräften und Sozialpädagogen geschaffen<br />

wird.<br />

Mehr Fälle aus dem Mittelstand<br />

Grund für die zunehmenden Fälle von<br />

Vernachlässigung und Misshandlung sei die steigende<br />

Armut in Familien, sagte Jugendamtsleiter<br />

Pfeifl e. Es sei zu beobachten, dass immer mehr<br />

Familien aus dem ursprünglichen Mittelstand<br />

durch Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit in wirtschaftlich<br />

schwierige Situationen geraten. Der<br />

Übergang von Belastung zu Überforderung<br />

sei fl ießender geworden. Inhalt des Kinder-<br />

Immer mehr Kinder und Jugendliche müssen<br />

psychiatrisch behandelt werden. Auch beim<br />

Klinikum Stuttgart merkt man den steigenden<br />

Bedarf. Sowohl im stationären als auch im ambulanten<br />

Bereich wird deshalb ausgebaut.<br />

Zurzeit gibt es am Klinikum Stuttgart 30 stationäre<br />

Plätze für die schwereren Fälle aus<br />

der Kinder- und Jugendpsychiatrie und zehn<br />

Plätze in der Tagesklinik. Je zehn weitere sollen<br />

in den nächsten Jahren dazukommen. Für<br />

Kinder und Jugendliche, bei denen eine ambulante<br />

Behandlung ausreicht, gibt es die Kinder-<br />

und Jugendpsychiatrische Institutsambulanz,<br />

kurz PIA. Bisher war die Einrichtung in der<br />

Breitscheidstraße im Stuttgarter Westen angesiedelt.<br />

Da die Räume dort nicht mehr ausreichten,<br />

ist man nun in die Hasenbergstraße 31 umgezogen.<br />

Rund 50.000 Euro wurden in Ausstattung<br />

und Technik investiert.<br />

Die unter 18-Jährigen, die in die Ambulanz<br />

kommen, leiden zum Beispiel an Ängsten und<br />

Mehr Hilfe für verzweifelte Kinder<br />

schutzkonzeptes sind deshalb auch präventive<br />

Maßnahmen. Dazu zählen beispielsweise<br />

die frühen Hilfen, die Familienhebammen und<br />

ein weiterer Ausbau von Betreuungsangeboten.<br />

Außerdem würde manchmal eine kinderfreundlichere<br />

Einstellung in der Bevölkerung vermisst.<br />

Dr. Andreas Oberle sieht im Kinderschutz<br />

ein gesellschaftliches Problem: „Wir müssen,<br />

analog zum Umweltbewusstsein, ein größeres<br />

Kinderbewusstsein entwickeln.“ Auch<br />

Bezirksvorsteherin Veronika Kienzle fordert<br />

ein Umdenken zum Beispiel in der Nutzung<br />

des öffentlichen Raumes. Für Platz zum freien<br />

Spielen stehe im Verhältnis zu Gastronomie und<br />

Parkplätze eine deutlich geringere Fläche zur Verfügung.<br />

Christina Stefanou<br />

Psychiatrische Ambulanz in neuen Räumen<br />

Umzug in die Hasenbergstraße 31<br />

Zwängen, Essstörungen oder Depressionen.<br />

Manche fügen sich selbst Verletzungen zu. Auch<br />

schizophrene Störungen kommen vor. Rund 400<br />

Kinder und Jugendliche werden jedes Quartal in<br />

der Ambulanz behandelt. Manche sind nur ein<br />

Mal dort, andere kommen jede Woche einmal<br />

zur Therapie. Im Team sind Ärzte, Psychologen,<br />

Musik- und Ergotherapeuten und Sozialarbeiter.<br />

Die Angehörigen werden in die Therapie mit<br />

einbezogen. Manchmal kann dadurch vermieden<br />

werden, dass die Betroffenen stationär in<br />

die Klinik aufgenommen werden müssen. In<br />

der Ambulanz werden aber auch stationäre<br />

Aufenthalte vor- und nachbereitet.<br />

Martina Fürstenberger<br />

INFO<br />

Die Kinder- und Jugendpsychiatrische<br />

Institutsambulanz (PIA)<br />

ist Mo - Fr von 8:30 - 16:30 Uhr unter der<br />

Telefonnummer 0711- 27872881 zu erreichen.<br />

© pixelio / duxschulz<br />

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