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Restless Legs Syndrom (RLS) - Paracelsus-Kliniken-Deutschland

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Wie sollte <strong>RLS</strong><br />

medikamentös behandelt werden?<br />

Die medikamentöse Therapie sollte unbedingt unter<br />

ärztlicher Aufsicht erfolgen. Alle für die <strong>RLS</strong>-Behandlung<br />

zugelassenen Medikamente sind verschreibungspflichtig.<br />

Laut Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für<br />

Neurologie gilt als Therapie erster Wahl eine Behandlung<br />

mit L-DOPA oder Dopaminagonisten. Wenn dopaminerge<br />

Substanzen nicht vertragen werden, können<br />

Opioide eingesetzt werden.<br />

Was ist Augmentation?<br />

Die medikamentöse Behandlung des <strong>RLS</strong>, vor allem<br />

mit Substanzen die L-Dopa oder Dopamin Agonisten<br />

enthalten, hat häufig eine Komplikation zu folge, die<br />

sogenannte Augmentation. Die Beschwerden beginnen<br />

früher, teilweise schon tagsüber. Sie treten schneller<br />

und intensiver auf und können sich auf andere<br />

Körperregionen ausbreiten, wie Arme oder Rumpf. In<br />

diesem Fall muss eine Umstellung auf andere Medikamentengruppen,<br />

wie z.B. Opiaten, erfolgen.<br />

Wo bekommen Sie weitere Informationen?<br />

Auch in Ihrer Nähe gibt es eine Selbsthilfegruppe der<br />

Deutschen <strong>Restless</strong> <strong>Legs</strong> Vereinigung (<strong>RLS</strong> e.V., www.<br />

restless-legs.org). Weiterführende Informationen über<br />

<strong>RLS</strong> finden Sie außerdem auf folgenden Webseiten:<br />

www.dgn.org (Deutsche Gesellschaft für Neurologie)<br />

und www.restlesslegs.de.<br />

Das können wir für Sie tun:<br />

1. Diagnose (Schlaflabor, Neurophysiologie)<br />

2. Ambulante Behandlung mit Empfehlungen für<br />

Ihren behandelnden Neurologen<br />

3. Teilnahmemöglichkeit an klinischen Studien<br />

4. Stationäre Behandlung, wenn ambulante<br />

Maßnahmen nicht mehr ausreichen<br />

Ansprechpartner<br />

UnivProf. Dr. med.<br />

Claudia Trenkwalder<br />

Chefärztin<br />

Norbert Drescher<br />

Schlaflabor<br />

<strong>Paracelsus</strong>-Elena-Klinik Kassel<br />

Klinikstraße 16<br />

34128 Kassel<br />

T +49 (0)561 6009-0<br />

F +49 (0)561 6009-1 39<br />

kassel@paracelsus-kliniken.de<br />

www.paracelsus-kliniken.de/kassel<br />

Monika Canelo<br />

Ärztin<br />

Elena-Klinik<br />

Kassel<br />

<strong>Restless</strong> <strong>Legs</strong> <strong>Syndrom</strong><br />

(<strong>RLS</strong>)<br />

Informationsblatt für<br />

Patienten und Angehörige


<strong>RLS</strong> Diagnose<br />

Was ist das <strong>Restless</strong> <strong>Legs</strong> <strong>Syndrom</strong>?<br />

Das <strong>Restless</strong> <strong>Legs</strong> <strong>Syndrom</strong> (<strong>RLS</strong>), auch „<strong>Syndrom</strong> der<br />

unruhigen Beine“ genannt, ist eine sehr häufige, aber<br />

immer noch recht unbekannte neurologische Erkrankung.<br />

5 – 10% der Bevölkerung sind davon betroffen, 2/3<br />

davon sind Frauen.<br />

Die Beschwerden können ganz unterschiedlich stark ausgeprägt<br />

sein. Zwischen gelegentlichen Störungen an den<br />

Beinen und täglichen, schmerzhaften Symptomen mit<br />

schweren Schlafstörungen gibt es jede Variation.<br />

Diagnose eines <strong>RLS</strong>:<br />

(1) Ein Bewegungsdrang in den Beinen, selten auch in<br />

den Armen, der mit Gefühlsstörungen wie Kribbeln,<br />

Ziehen, Reißen, Jucken, Brennen, Krämpfen oder<br />

Schmerzen einhergehen kann.<br />

(2) Die Symptome beginnen, wenn eine Ruhe- oder<br />

Entspannungssituation eintritt.<br />

(3) Durch Bewegung kommt es zu einer teilweisen oder<br />

gar vollständigen Verbesserung aller Beschwerden,<br />

einschließlich des Bewegungsdranges.<br />

(4) Abends oder nachts sind die Symptome wesentlich<br />

ausgeprägter, der Morgen ist fast immer beschwerdefrei.<br />

Weitere Hinweise auf das Vorliegen eines <strong>RLS</strong>:<br />

• Ein- und Durchschlafstörungen (die in der Praxis häufig<br />

den Grund bilden, einen Arzt aufzusuchen),<br />

• Familienangehörige, die von <strong>RLS</strong> betroffen sind,<br />

• das Auftreten so genannter „Periodischer Beinbewegungen<br />

(PLMS)“, regelmäßige Zuckungen in den<br />

Beinen im Schlaf oder Wachen (oft unbemerkt).<br />

Eine Information über den Schweregrad der Erkrankung<br />

gibt die <strong>Restless</strong> <strong>Legs</strong> Severity Scale -I<strong>RLS</strong>- (untergliedert<br />

den Schweregrad in fünf Stufen).<br />

Kann eine Diagnose nicht eindeutig gestellt werden, weil<br />

z.B. der Patient nicht auf die Therapie anspricht oder<br />

zusätzlich eine andere Schlafstörung vorliegt, geben die<br />

Ergebnisse des Schlaflabors (Polysomnographie) weitere<br />

Hinweise.<br />

Idiopathische und<br />

symptomatische Form des <strong>RLS</strong><br />

Bei der Diagnose wird zwischen einer primären (idiopathischen)<br />

und einer sekundären (symptomatischen) Form<br />

von <strong>RLS</strong> unterschieden, wobei sich beide Formen in den<br />

Symptomen nicht oder nur unwesentlich unterscheiden.<br />

Bei Patienten mit idiopathischem <strong>RLS</strong> liegt keine andere<br />

bekannte Grunderkrankung vor, die die Symptome von<br />

<strong>RLS</strong> verursacht. Diese Form tritt gehäuft familiär auf.<br />

Sekundäre Formen dagegen werden durch eine andere<br />

Grunderkrankung oder die Einnahme bestimmter Medikamente<br />

hervorgerufen.<br />

Diese Erkrankungen sind:<br />

1. Niereninsuffizienz<br />

2. Eisenmangel<br />

3. Polyneuropathie<br />

4. Diabetes mellitus<br />

5. eine Schilddrüsenüberfunktion<br />

Die Einnahme von Neuroleptika, die bei psychiatrischen<br />

Erkrankungen oder zur Beruhigung gegeben werden,<br />

kann zu <strong>RLS</strong> Symptomen führen.<br />

Therapeutisch erfordert die sekundäre Form des <strong>RLS</strong> die<br />

Ursache und<br />

Behandlungsmöglichkeiten<br />

Behandlung der Grunderkrankung bzw. das Absetzen<br />

der Medikamente, die <strong>RLS</strong> auslösen oder verschlechtern<br />

können.<br />

Auch während einer Schwangerschaft, vor allem im<br />

letzten Drittel der Schwangerschaft können die Symptome<br />

eines <strong>RLS</strong> vorliegen.<br />

Ursache der Erkrankung<br />

Eine Ursache der Erkrankung ist bisher noch nicht<br />

gefunden. Man vermutet jedoch eine Funktionsstörung<br />

im so genannten Dopamin- (Nervenüberträgerstoff)<br />

Stoffwechsel des Zentralen Nervensystems.<br />

Neuere Forschungen belegen eine wesentliche Bedeutung<br />

des Speichereisens (Ferritin) bei der Entwicklung<br />

bzw. Verstärkung der <strong>RLS</strong> Symptome. Bei einem<br />

verminderten Wert (kleiner als 50 mcg/l) sollte zunächst<br />

Eisen zugeführt werden.<br />

Bei der idiopathischen Form des <strong>RLS</strong> weisen aktuelle<br />

Studienergebnisse sehr stark darauf hin, dass erbliche<br />

Faktoren eine entscheidende Rolle spielen.<br />

Wann sollte <strong>RLS</strong> behandelt werden?<br />

Der Beginn einer medikamentösen Therapie hängt von<br />

dem Leidensdruck des Patienten und dem Ausmaß der<br />

Schlafstörung ab. Deshalb ist es wichtig die Symptome<br />

und ihre Folgen auf Schlaf und Tagesbefindlichkeit<br />

genau zu erfassen. Bei leicht betroffenen Patienten<br />

genügt oft eine Aufklärung über die Erkrankung und<br />

die Möglichkeiten schlafhygienische Maßnahmen<br />

durchzuführen. Es ist z.B. wichtig, am Abend konsequent<br />

auf Koffein, Alkohol und andere „Wachmacher“<br />

zu verzichten.

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