Jahresbericht FEST 2019
„Die Evangelische Studiengemeinschaft hat die Aufgabe, wissenschaftliche Arbeiten anzuregen und zu fördern, die dazu bestimmt sind, die Grundlagen der Wis- senschaft in der Begegnung mit dem Evangelium zu klären, und die Kirche bei ihrer Auseinandersetzung mit den Fragen der Zeit – auch durch Untersuchungen und Gutachten für die Mitgliedskirchen – zu unterstützen. Sie unterhält zu diesem Zweck eine Forschungsstätte mit interdisziplinärer Ausrichtung.“
„Die Evangelische Studiengemeinschaft hat die Aufgabe, wissenschaftliche Arbeiten anzuregen und zu fördern, die dazu bestimmt sind, die Grundlagen der Wis- senschaft in der Begegnung mit dem Evangelium zu klären, und die Kirche bei ihrer Auseinandersetzung mit den Fragen der Zeit – auch durch Untersuchungen und Gutachten für die Mitgliedskirchen – zu unterstützen. Sie unterhält zu diesem Zweck eine Forschungsstätte mit interdisziplinärer Ausrichtung.“
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Der Arbeitsbereich widmet sich vor allem den Themenfeldern Mensch,
Natur und Religion. Im Zentrum der Arbeit steht die Frage, wie die
unterschiedlichen methodischen und theoretischen Zugänge zu den
drei Themenfeldern im Spektrum zwischen Theologie und Naturwissenschaft
sinnvoll aufeinander bezogen werden können.
Die Verhältnisbestimmung von Natur und Kultur des Menschen ist
Gegenstand aktueller wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Kontroversen.
Menschenbilder werden in der Öffentlichkeit neu verhandelt.
Die Arbeit im Themenfeld Mensch widmet sich dem Wechselverhältnis
zwischen den natürlichen und kulturellen Bedingungen menschlicher
Existenz sowie den Debatten, die darüber in der akademischen Öffentlichkeit
geführt werden. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der anthropologischen
Auswertung des Verkörperungsparadigmas in den Lebensund
Geisteswissenschaften sowie auf der Fortentwicklung des
methodischen Ansatzes einer differentiellen Anthropologie, die gattungsspezifische
Strukturmerkmale menschlichen Lebens in der Auseinandersetzung
mit Phänomenen der Alterität herausarbeitet. Unsere
Arbeit setzt sich zum Ziel, Vertreter hochspezialisierter Forschungsrichtungen
miteinander ins Gespräch zu bringen, die Voraussetzungen
und Möglichkeiten eines integrativen Gesamtbildes des Menschen zu
erkunden und die soziale Orientierungsleistung kursierender Menschenbilder
kritisch zu reflektieren.
Die Arbeit im Themenfeld „Natur“ untersucht den begrifflichen Gehalt,
die kulturellen Entstehungsbedingungen sowie die normativen und
pragmatischen Orientierungsleistungen sozial verbreiteter Naturauffassungen.
Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt einerseits auf der Auseinandersetzung
mit dem aktuellen naturphilosophischen und ökologischen
Diskurs, andererseits auf der Analyse, wie der Naturbegriff
öffentlich im Rahmen der Verfolgung politischer, ökonomischer, ästhetischer,
religiöser oder ethischer Zwecke verwendet wird. Ziel der Arbeit
ist es, soziale Deutungsmuster des menschlichen Naturverhältnisses zu
rekonstruieren sowie reflektierte Debatten über Natur-, Landschaftsund
Umweltschutz, über die Erhaltung von Biodiversität und über ökologische
Nachhaltigkeit zu fördern.
Viele westliche Gesellschaften verzeichnen Entwicklungen, die mit den
Stichworten der Säkularisierung und der religiösen Individualisierung
benannt werden. Unsere Arbeit im Themenfeld Religion befasst sich mit
Aspekten dieser Entwicklungen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung
des Wandels von Weltbildern und Habitusformationen im Konflikt
zwischen religiösen und säkularen „Optionen“ der Lebensführung.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Auseinandersetzung mit den begrifflichen
Voraussetzungen, unter denen ein Perspektivenpluralismus der
Deutung menschlicher Lebenswirklichkeit theoretisch fundiert werden
kann.
Themenfelder
Magnus Schlette
Theologie und Naturwissenschaft
Arbeitsbereich „Theologie und Naturwissenschaft“
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