Jahresbericht FEST 2019
„Die Evangelische Studiengemeinschaft hat die Aufgabe, wissenschaftliche Arbeiten anzuregen und zu fördern, die dazu bestimmt sind, die Grundlagen der Wis- senschaft in der Begegnung mit dem Evangelium zu klären, und die Kirche bei ihrer Auseinandersetzung mit den Fragen der Zeit – auch durch Untersuchungen und Gutachten für die Mitgliedskirchen – zu unterstützen. Sie unterhält zu diesem Zweck eine Forschungsstätte mit interdisziplinärer Ausrichtung.“
„Die Evangelische Studiengemeinschaft hat die Aufgabe, wissenschaftliche Arbeiten anzuregen und zu fördern, die dazu bestimmt sind, die Grundlagen der Wis- senschaft in der Begegnung mit dem Evangelium zu klären, und die Kirche bei ihrer Auseinandersetzung mit den Fragen der Zeit – auch durch Untersuchungen und Gutachten für die Mitgliedskirchen – zu unterstützen. Sie unterhält zu diesem Zweck eine Forschungsstätte mit interdisziplinärer Ausrichtung.“
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© Getty Images
Titel des Projekts:
Willensfreiheit und
Neurophänomenologie
Laufzeit:
fortlaufend
bearbeitet von:
Christian Tewes
in Kooperation mit Prof. Stefan
Schmidt, Universitätsklinikum
Freiburg, Sektion Systemische
Gesundheitsforschung
Theologie und Naturwissenschaft
Im Rahmen des Projektes soll untersucht werden, wie sich neurowissenschaftliche
Befunde zur Willensfreiheit mit Hilfe der Phänomenologie
weitergehend erforschen lassen. Um dies umzusetzen, sollen neurophänomenologische
Konzepte im Vordergrund der Analyse stehen, bei
denen phänomenologische, hermeneutische und neurowissenschaftliche
Forschungsansätze in eine systematisch-erklärende Beziehung zueinander
gesetzt werden. So gibt es bereits Forschungsergebnisse in den
Neurowissenschaften, die unter Einbeziehung neurophänomenologischer
Methoden andere Deutungen klassischer neurowissenschaftlicher
Forschungsresultate wie zum Beispiel der Libet-Experimente nahe legen.
Um die Tragfähigkeit solcher Ansätze evaluieren zu können, ist der
Frage nachzugehen, welchen Forschungsbeitrag die Neurophänomenologie
grundsätzlich zur Aufklärung eines Phänomens wie der Willensfreiheit
leisten kann. Diese Frage erweist sich als besonders bedeutsam,
wenn man bedenkt, dass die neurowissenschaftliche Forschung sich auf
eine völlig andere Beschreibungsebene bezieht, als wenn wir im Alltag
von Handlungen, Entscheidungen und Willensfreiheit sprechen. Lassen
sich zum Beispiel die zeitlichen Phänomene „phänomenaler Bewusstseinsstrom“
und „neuronale Dynamik“ überhaupt sinnvoll miteinander
in eine erklärende Beziehung setzen? Aufbauend auf eine Begriffsanalyse
und die Anwendung phänomenologischer sowie wissenschaftstheoretischer
Forschungsmethoden soll das geplante Projekt in einem
zweiten Schritt auch unter direkter Einbeziehung aktueller neurowissenschaftlicher
Forschungsformate umgesetzt werden. Dies wird in vereinbarter
Kooperation mit Prof. Dr. Stefan Schmidt an der Universitätsklinik
in Freiburg erfolgen. An seinem Lehrstuhl werden zurzeit
neurophänomenologische Studien zu Achtsamkeit, Meditation und Epilepsie
durchgeführt und auch Fragen zur Willensfreiheit sowohl neurowissenschaftlich
als auch phänomenologisch (Handlungsinitiierungen
und Bereitschaftspotential) untersucht.
Willensfreiheit
und Neuro-
phänomenologie
Christian Tewes
Arbeitsbereich „Theologie und Naturwissenschaft“
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