medizin&technik 03.2020
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Additive Fertigung<br />
ermöglicht für die<br />
Medizin<strong>technik</strong><br />
Geometrien und<br />
Formen, die sich<br />
nicht auf andere<br />
Weise produzieren<br />
lassen<br />
TURNKEY LASER<br />
MACHINES<br />
(Bild: Protolabs)<br />
Mit unseren schlüsselfertigen<br />
Lasermaschinen erreichen Sie<br />
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go.coherent.com/MT_Med620<br />
Die Implantate verfügen meist zudem<br />
über integrierte Gitter- und Schwammstrukturen.<br />
Diese lassen sich mittels additiver<br />
Fertigung leichter herstellen, ermöglichen<br />
eine höhere biologische Verträglichkeit<br />
und optimieren damit das Zusammenwachsen<br />
des Implantats mit dem körpereigenem<br />
Material.<br />
On-Demand Fertigung entlastet<br />
Krankenhäuser<br />
In der Medizin ist Zeit oftmals ein entscheidender<br />
Faktor. Wird beispielsweise<br />
ein Schädelknochenimplantat benötigt,<br />
muss dieses möglichst schnell beim Patienten<br />
eingesetzt werden können. Da bei<br />
der additiven Fertigung auf spezielle<br />
Werkzeuge verzichtet werden kann und<br />
die entsprechende Anlage nicht zusätzlich<br />
konfiguriert werden muss, startet der<br />
3D-Druck, sobald die gewünschte Modell-<br />
Datei beim Hersteller eingeht.<br />
Regulär sind es selten die Krankenhäuser,<br />
die einen solchen Auftrag direkt erteilen.<br />
Vielmehr sin des zumeist medizinische<br />
OEMs, die Aufträge an die Hersteller weiterleiten.<br />
Sobald diese Datei beim Hersteller<br />
angekommen ist, wird mit der Fertigung<br />
des Implantates begonnen.<br />
Zusammengenommen mit der Nachbearbeitung,<br />
die bei der additiven Fertigung<br />
erforderlich ist, können damit selbst<br />
hochkomplexe Implantate innerhalb von<br />
zwei bis vier Tagen hergestellt werden.<br />
Nach der Lieferung des Implantates<br />
an das Krankenhaus, können die Mediziner<br />
dort direkt mit der Operation und<br />
dem Einsetzen des Knochenersatzes beginnen.<br />
Aber auch Implantate, die nicht zwingend<br />
maßgefertigt sein müssen, werden<br />
immer häufiger durch additive Fertigung<br />
und On-Demand produziert. Im Fokus<br />
stehen hier Implantate zum Einsatz in der<br />
Wirbelsäule. Da die Variantenvielfalt hier<br />
besonders groß ist, die benötigte Stückzahl<br />
pro Variante allerdings gering bleibt,<br />
ist es für Krankenhäuser wirtschaftlicher,<br />
wenn sie auch bei diesen Implantaten auf<br />
die Fertigung mittels 3D-Druck setzen.<br />
Die benötigten Implantate können dann<br />
Just-In-Time geliefert werden und teure<br />
Lagerungskosten werden vermieden.<br />
Vielversprechende Zukunft für<br />
gedruckte Implantate<br />
Während sich der Einsatz des 3D-Drucks<br />
in der Medizin, und im Speziellen bei Implantaten,<br />
aktuell meist auf Metalle beschränkt,<br />
arbeiten Forscher weltweit bereits<br />
daran, auch biologische Materialien<br />
zu drucken. Neben 3D-gedruckten Schädelknochen<br />
und Prothesen könnten in Zukunft<br />
also auch Organe und Haut aus dem<br />
Drucker in der Medizin zum Einsatz kommen.<br />
Bereits heute ist klar, dass die additive<br />
Fertigung aus der Medizin nicht mehr<br />
wegzudenken ist.<br />
■<br />
Tobias Fischer<br />
Protolabs, Feldkirchen<br />
www.protolabs.de<br />
03/2020 medizin&<strong>technik</strong> 27