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KEM Konstruktion 06.2020

Trendthemen: System Engineering, Entwurftools, SonderteilConnected mobile Machines & Mobility (CMM); KEM Porträt: Carl Fruth, Vorstandsvorsitzender FIT AG, Lupburg

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MAGAZIN<br />

BRANCHENNEWS<br />

Mittels LED-Quellen verbessert die TU Graz den Metall-3D-Druck<br />

LED statt Laser<br />

Für den Metall-3D-Druck hat ein Team der Technischen Universität Graz ein<br />

neues Verfahren entwickelt, das mithilfe von Hochleistungs-LED-Lichtquellen<br />

das Metallpulver aufschmilzt und nicht wie sonst mit Laser.<br />

Mittels Hochleistungs-LED-Lichtquellen schmilzt der Metall-3D-Drucker der TU Graz Metallpulver auf<br />

Das sogenannte Selective LED based Melting<br />

(SLEDM) ähnelt dem Selektiven Laser- (SLM,<br />

Selective Laser Melting) oder Elektronenstrahlschmelzen<br />

(EBM, Electron Beam Melting),<br />

bei dem Metallpulver mittels Laser- bzw.<br />

Elektronenstrahl aufgeschmolzen und schichtweise<br />

zu einem Bauteil aufgebaut wird.<br />

SLEDM behebt zwei zentrale Probleme dieser<br />

pulverbettbasierten Fertigungsverfahren;<br />

zum einen die zeitintensive Produktion groß-<br />

Bild: TU Graz<br />

volumiger Metallbauteile und zum anderen<br />

die aufwendige manuelle Nachbearbeitung.<br />

Kombiniert wird diese Technologie mit einer<br />

neu konzipierten Fertigungsanlage, die – im<br />

Gegensatz zu anderen Metall-Schmelzanlagen<br />

– das Bauteil von oben nach unten additiv<br />

aufbaut. Das Bauteil liegt dadurch frei, die benötigte<br />

Pulvermenge reduziert sich auf ein Minimum<br />

und die notwendige Nachbearbeitung<br />

kann bereits während des Druckprozesses<br />

durchgeführt werden. Die verwendeten<br />

Leuchtdioden wurden vom weststeirischen<br />

Beleuchtungs-Spezialisten Preworks speziell<br />

adaptiert und mit einem komplexen Linsensystem<br />

ausgestattet, mit dem der Durchmesser<br />

des LED-Fokus während des Schmelzvorgangs<br />

problemlos zwischen 0,05 und 20 mm<br />

verändert werden kann. Das ermöglicht das<br />

Schmelzen größerer Volumina pro Zeiteinheit,<br />

ohne auf filigrane Innenstrukturen verzichten<br />

zu müssen und verringert damit die Produktionszeit<br />

von Bauteilen.<br />

Ein Demonstrator des SLEDM-Verfahrens<br />

wird bereits im K-Projekt CAMed der Medizinischen<br />

Universität Graz berücksichtigt, wo<br />

im Oktober 2019 das erste Labor für Medizinischen<br />

3D-Druck eröffnet wurde. Mithilfe des<br />

Verfahrens sollen bioresorbierbare Metall-Implantate<br />

produziert werden – also vorzugsweise<br />

Schrauben, die aus Magnesium-Legierungen<br />

bestehen und bei Knochenbrüchen eingesetzt<br />

werden. Diese Implantate lösen sich im<br />

Körper auf, nachdem die Bruchstelle zusammengewachsen<br />

ist. Die Produktion solcher<br />

Implantate wäre direkt im OP-Saal möglich.<br />

Der zweite Schwerpunkt liegt in der nachhaltigen<br />

Mobilität, und zwar in der Fertigung von<br />

Bauteilen wie Bipolarplatten für Brennstoffzellen<br />

oder Komponenten für Batteriesysteme.<br />

Das Institut für Fertigungstechnik der TU Graz<br />

möchte die additive Fertigung mittels SLEDM<br />

für die E-Mobilität wirtschaftlich nutzbar machen<br />

. Im nächsten Entwicklungsschritt wird<br />

das Team um Institutsleiter Franz Haas einen<br />

marktfähigen Prototypen dieses Metall-<br />

3D-Druckers produzieren.<br />

eve<br />

www.tugraz.at<br />

Industriebremsen-Spezialist aus der Kendrion-Unternehmensgruppe expandiert<br />

Intorq eröffnet Neubau in Pune<br />

Bild: Intorq<br />

Auf 4700 m² werden in Pune künftig Bremsen,<br />

Kupplungen und Spulen gefertigt<br />

Die Intorq GmbH & Co. KG, ein Unternehmen<br />

des niederländischen Konzerns Ken -<br />

drion N.V., hat vor wenigen Wochen den Neubau<br />

an seinem Standort Pune in Indien in Be-<br />

trieb genommen. Das auf Bremsen und<br />

Kupplungen für industrielle Anwendungen<br />

spezialisierte Unternehmen weitet damit seine<br />

Kapazitäten in Asien erheblich aus.<br />

Genau ein Jahr betrug die Bauzeit – von Februar<br />

2019 bis Februar 2020. Da das alte Gebäude<br />

sanierungsbedürftig war und zudem<br />

keine Möglichkeiten zur Erweiterung bot, hat<br />

das Unternehmen an einem Standort, nur<br />

knapp zwei Kilometer vom alten entfernt, einen<br />

Neubau errichtet. Es wurden mehrere<br />

Millionen Euro in den neuen Standort investiert<br />

und so die Produktionskapazität verdreifacht.<br />

Der Fokus der Produktion liegt auf Bremsen<br />

und Kupplungen einiger Standard-Baureihen<br />

und der eigenen Spulenfertigung. Für das<br />

Projektgeschäft können auch weitere Produkte<br />

am Produktionsstandort Pune realisiert<br />

werden.<br />

Der Zusammenschluss der Intorq-Gruppe mit<br />

Kendrion, die unter anderem führend im Bereich<br />

Servomotorbremsen sind, gab auch<br />

dem Team in Pune einen zusätzlichen Motivationsschub.<br />

„Wir sind jetzt effizienter, der Zusammenschluss<br />

eröffnet neue Möglichkeiten“,<br />

sagt Simona Jadronova, Vice Director<br />

bei Intorq India.<br />

Mit Produktionsstandorten in Deutschland,<br />

China, Indien und den USA ist die Kendrion-<br />

Gruppe nun in der Lage, weltweit dasselbe<br />

Produktportfolio zu liefern.<br />

bt<br />

www.intorq.com<br />

6 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2020

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