145 Jahre Schodterer - Jubiläums-Meisterstücke 2020
Meisterstücke-Jubiläums-Festschrift Goldschmiede Schodterer - Bad Ischl
Meisterstücke-Jubiläums-Festschrift
Goldschmiede Schodterer - Bad Ischl
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Im Jahr 1909 erhielt Engelbert <strong>Schodterer</strong> den Auftrag, zum 50-jährigen Priesterjubiläum des<br />
Prälaten Franz Weinmayr einen Messkelch zu fertigen. Der Auftraggeber war Ludwig Edler<br />
von Reithoffer, Großindustrieller, Bürger von Wien, Ehrenbürger von Bad Ischl und Ritter des<br />
Franz-Joseph-Orden. Sechs mit Diamant-Rosen umrandete Emailbilder – Christus am Kreuz,<br />
die Madonna, die Namenspatrone des Jubilars und des Spenders sowie die Patrone des Tages der<br />
Priesterweihe und der Primiz – zieren den Kelch.<br />
LEBENSADER<br />
Auszug aus dem Brief des Herrn Ludwig, Edler von Reithoffer an Juwelier Engelbert <strong>Schodterer</strong>,<br />
vom 7. Mai 1909: „In höflicher Erwiederung Ihrer Zeilen vom 5. teile ich Ihnen freundlichst<br />
mit, dass ich mit Ihren Vorschlägern vollständig einverstanden bin. Den Kelch wollen Sie bis zu<br />
meiner am 1. Juni erfolgenden Ankunft in Bad Ischl bei Ihnen behalten, wir können alles weitere<br />
besprechen. Sehr erfreut hat mich Ihre Mittheilung über das gebesserte<br />
Befinden unseres hochwürdigen Herrn Prälaten, und wünsche<br />
ich nur, dass ich Ihn bei meiner Ankunft schon vollständig gesund<br />
und gekräftigt werde begrüßen können. Mit den besten Grüßen an<br />
Ihre geschätzte Frau Gemahlin zeichne ich hochachtungsvoll Ludwig<br />
Edler von Reithoffer”<br />
Zu den einzigen von ihm gefertigten Schmuckstücken, die im<br />
Salzkammergut heute noch zu finden sind, zählen mit feinster<br />
Filigranarbeit reich verzierte Kropfketten. Der Grund dafür<br />
dürfte ein wirtschaftlicher sein, wie in Alfred Komareks Salzkammergutbuch<br />
auf Seite 190 zu lesen ist: „Lange Zeit“, so heißt es hier, „hatten die einfachen Bewohner des<br />
Salkammergutes eine eigentümliche Beziehung zum Geld, nämlich keine. Das Salzamt zahlte überwiegend<br />
in Naturalien. Als dann, spät und spärlich genug, Bares unter die Leute kam, gab es keine Geschäfte, deren<br />
Preise sich Pfannhauser, Knappen oder Holzfäller leisten konnten.”<br />
Leisten konnten sich wertvolle und somit auch teure Schmuckstücke hauptsächlich Gäste und<br />
„Höhere Herrschaften“, die im Sommer den Kurort bevölkerten. Zeichnungen und Entwürfe<br />
von diamantbesetzten Schmuckstücken, wie sie damals gefertigt wurden, gibt es genug, die<br />
Schmuckstücke selbst sind wohl mit den<br />
Gästen in ferne Lande verschwunden.<br />
1911 legte Engelbert <strong>Schodterer</strong> die Geschicke<br />
der Goldschmiede in die Hände seines Sohnes<br />
Robert, der das Erbe des Vaters weiterführte.<br />
Damals ahnte dieser noch nicht, dass die<br />
guten <strong>Jahre</strong> bald vorbei sein würden und er<br />
dazu bestimmt war, den Betrieb durch eine von Schmerz und Armut gezeichnete<br />
Zeit zu führen.<br />
1923 starb Engelbert <strong>Schodterer</strong> nach einem arbeits- und erfolgreichen Leben, in dem er den Grundstein für eine Goldschmiededynastie<br />
legte, die vier Generationen überdauern sollte.<br />
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Halsschmuck – 18 kt. Gelb- und Weißgold / Boulderopal / Brillant<br />
Originalgröße: ca. 50 x 20 mm / Stahlhalsreif zweifärbig mit 18 kt. Gelbgoldschließe<br />
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abzüglich <strong>145</strong>-Jahr-Geschenk <strong>145</strong> ‰ bzw. € 1.130,00<br />
<strong>Jubiläums</strong>preis: € 6.645,00<br />
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