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RegionalSport 11.06.2020

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Verbandstag in Hamburg<br />

Gegen den Trend zu<br />

handeln kann mutig<br />

sein. Oder ein großer<br />

Fehler. Was auf den Hamburger<br />

Fußball-Verband (HFV)<br />

zutrifft, wird sich am 22. Juni<br />

herausstellen.<br />

„Wir wollen mit unseren Vereinen<br />

direkt und auf Augenhöhe<br />

diskutieren“, begründet<br />

HFV-Pressesprecher Carsten<br />

Byernetzki (59) eine ungewöhnliche<br />

Maßnahme. Denn<br />

der HFV hält mit Sondergenehmigung<br />

der Gesundheitsbehörde<br />

seinen Verbandstag<br />

mit den Amateurvereinen unter<br />

Hygiene-Auflagen am 22.<br />

Juni ab 18.30 Uhr in der<br />

Sporthalle Wandsbek als Präsenzveranstaltung<br />

ab. Erwartet<br />

werden knapp 300 Personen.<br />

Die Meinungen der Clubs<br />

dazu sind geteilt. „Alle werden<br />

verantwortlich handeln.<br />

Es ist immer schöner, wenn<br />

man sich sieht“, sagt Jan<br />

Schönteich (52), Manager des<br />

Oberliga-Primus TuS Dassendorf.<br />

Tamara Dwenger,<br />

Präsidentin des Bezirksligisten<br />

HFC Falke<br />

(34), ist kritischer:<br />

„Ich verstehe die Argumentation<br />

des Ver-<br />

hätte<br />

bandes,<br />

mir aber eine<br />

digitale<br />

Lösung<br />

gewünscht.<br />

Einige<br />

Vertreter<br />

von Vereinen gehören<br />

zur Risikogruppe.“<br />

Und noch etwas<br />

stößt Dwenger<br />

auf. Medienvertreter<br />

sind nicht<br />

zugelassen, da<br />

laut Byernetzki<br />

die Gesundheitsbehörde<br />

darum<br />

bat, „nur absolut<br />

12 | Regionalsport<br />

Norderstedts Chancen auf automatischen<br />

Pokalsieg steigen.<br />

notwendige Personen einzuladen“.<br />

Dafür wird es einen<br />

Live-Stream geben. Dwenger:<br />

„Wir leben in einer Demokratie.<br />

Die Pressefreiheit ist ein<br />

hohes Gut. Ich hätte mir gewünscht,<br />

dass die Presse dabei<br />

ist. Es handelt sich um circa<br />

20 Journalisten. Das wäre<br />

machbar gewesen.“<br />

Das vorgeschlagene Wertungsmodell<br />

– nur Aufsteiger, keine<br />

Absteiger mit der Ausnahme<br />

eines möglichen Abstiegs „auf<br />

Wunsch“ für Teams auf Abstiegsplätzen<br />

– dürfte für weniger<br />

Diskussionen sorgen. In<br />

mehreren Hamburger Medien<br />

favorisierten die Vereine dieses<br />

Modell, stimmten in einer<br />

Befragung des HFV mit 84<br />

Prozent für den Saisonabbruch.<br />

Heikel ist bislang vor<br />

allem der Streit um die Fortführung<br />

des Hamburger Amateurpokals<br />

„Lotto-Pokal“. Der<br />

Wettbewerb musste vor der<br />

Durchführung der Viertelfinalspiele<br />

unterbrochen werden.<br />

Der Sieger qualifiziert<br />

sich für die erste Runde<br />

des DFB-Pokals, erhält<br />

dort 140.000 Euro Antrittsgeld<br />

plus die Hälfte<br />

der<br />

Startet Jens Martens mit Norderstedt<br />

im DFB-Pokal? Foto: pin<br />

Zuschauereinnahmen<br />

aus dem Spiel gegen<br />

einen Proficlub.<br />

Am Montagabend<br />

diskutierte<br />

der HFV<br />

daher in<br />

einer internen<br />

Sitzung seines Verbandsausschusses<br />

zehn möglichen Beschlussanträge,<br />

die<br />

auch unserer Zeitung<br />

vorliegen. Im<br />

„Lotto-Pokal will<br />

der Verband bei<br />

einer Fortführung<br />

durch<br />

„Änderungen<br />

an den Durchführungsbestimmungen“<br />

den Clubs die<br />

Möglichkeit geben,<br />

„die neuen Spieler einzusetzen“.<br />

Im Klartext: Wer in<br />

der jetzigen Sommer-Transferperiode<br />

zu einem der acht<br />

Ambulante Pflege<br />

Viertelfinalisten wechselt,<br />

darf ab dem Viertelfinale dabei<br />

sein.<br />

Doch wahrscheinlicher ist es,<br />

dass der Lotto-Pokal so wie<br />

die Saison abgebrochen werden<br />

muss. Dann wäre der Tabellensechste<br />

der Regionalliga<br />

Nord, Eintracht Norderstedt,<br />

automatisch Hamburger Pokalsieger.<br />

Es greift für diesen<br />

Fall der § 24, Absatz 2 der<br />

HFV-Spielordnung, bei dem<br />

bei einer nicht termingerechten<br />

Beendigung der noch im<br />

Pokalwettbewerb befindliche<br />

Verein zum Sieger erklärt<br />

wird, der „in der höchsten<br />

Spielklasse bestplatziert ist.“<br />

Das wollen die anderen sieben<br />

Viertelfinalisten nicht akzeptieren,<br />

ohne an den Geldern<br />

der ersten DFB-Pokalrunde<br />

beteiligt zu werden. Daher<br />

fand am Dienstagabend eine<br />

vom Verband organisierte<br />

Telefonkonferenz mit allen<br />

acht Clubs statt. „Der DFB ist<br />

laut HFV bereit, die erste Runde<br />

des DFB-Pokals bis zum<br />

Oktober zu verschieben. Da<br />

die Organisation eines DFB-<br />

Pokalspiels circa fünf Wochen<br />

dauert und der Spielbetrieb in<br />

Hamburg bis zum 31. Juli<br />

ruht, müsste der Hamburger<br />

Pokalsieger im August ausgespielt<br />

werden. Klappt das wegen<br />

Corona nicht, soll Eintracht<br />

Norderstedt im DFB-<br />

Pokal spielen dürfen. Der Verband<br />

macht sich bereits<br />

Gedanken darüber, wie die<br />

anderen sieben Viertelfinalisten<br />

finanziell entschädigt werden<br />

können. Damit sind wir<br />

erst einmal zufrieden“, sagte<br />

ein bei der Sitzung anwesender<br />

Vereinsvertreter unserer<br />

Zeitung.<br />

(ms)<br />

Hilfsbedürftig ist nicht gleich hilflos – wir sind für Sie da!<br />

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Curslacker Deich 135<br />

21039 Hamburg<br />

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