„Wein zum Lesen“
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knapp 1300 Erzeuger. Die meisten davon - knapp 1200 - sind Kleinproduzenten wie Winzer und<br />
Genossenschaften, die unter 10.000 Flaschen im Jahr produzieren. Die sechs Großunternehmen,<br />
die über fünf Millionen Flaschen im Jahr produzieren, decken 87,5 Prozent der Sektnachfrage in<br />
Deutschland ab. Durch die Zunahme der Erzeuger gibt es mittlerweile eine große Auswahl an<br />
Sekten aller Qualitäten und Preisklassen. In Österreich ist seit 2005 keine Sektsteuer mehr zu<br />
entrichten.<br />
Im Deutschen ist das Wort "Sekt", entstanden aus dem<br />
Lehnwort "sec" mit auslautendem unorganischen "t", seit dem<br />
17. Jahrhundert belegt und bedeutete in dieser Zeit<br />
"vinum hispanicum" (iberischer Wein). In dieser Bedeutung<br />
wurde es aus dem Hochdeutschen ins Dänische und Schwedische<br />
entlehnt.<br />
Die heutige Bedeutung des Wortes Sekt soll auf den Berliner Schauspieler Ludwig Devrient<br />
zurückgehen, der in der Gaststätte von Lutter & Wegner am Gendarmenmarkt allabendlich seinen<br />
Champagner trank. Eines Abends im November 1825 gab er seine Bestellung mit einem Zitat aus<br />
Shakespeares Heinrich IV. auf: „Bring er mir Sekt, Bube – ist keine Tugend mehr auf Erden ?“.<br />
Der Kellner hätte, da Sekt zu dieser Zeit das deutsche Wort für Sherry war, eigentlich einen Sherry<br />
bringen müssen; da er aber nicht hingehört hatte, brachte er den gleichen schäumenden Wein wie<br />
immer, und schon bürgerte sich die neue Sitte ein: erst am Stammtisch von Lutter und Wegner,<br />
dann in Berlin, Jahrzehnte später in Norddeutschland, und erst um 1890 im ganzen Deutschen<br />
Reich.<br />
Seit dem Friedensvertrag von Versailles 1919<br />
müssen deutsche Produzenten auf die<br />
Bezeichnung Champagner verzichten<br />
(Champagnerparagraph). Inzwischen ist der<br />
Name „Champagne“ weltweit geschützt. In<br />
Frankreich darf ebenfalls nur Sekt aus der<br />
Champagne mit Champagner in Verbindung<br />
gebracht werden. Schaumweine nach der<br />
„méthode champenoise“ aus anderen<br />
Anbaugebieten werden unter der Bezeichnung<br />
„Crémant“ (ursprünglich eine Bezeichnung für<br />
feinperligen Champagner) vermarktet: Crémant<br />
d’Alsace, Crémant de Bourgogne, Crémant de<br />
Limoux, Crémant de Loire.<br />
Im Großherzogtum Luxemburg wird der<br />
Crémant de Luxembourg hergestellt. Spanische<br />
Sekte nach der Flaschengärmethode nennen<br />
sich Cava. Deutsche Sekte, die von Winzern in<br />
Flaschengärung hergestellt werden, dürfen sich<br />
Winzersekt nennen, in Österreich heißen diese<br />
Produkte offiziell „Hauer- oder Winzersekt“.<br />
In Östereich, im Poysdorfer - Weinviertler – Veltlinerland werden 40% der Ernte an<br />
Sektproduzenten in ganz Europa versendet.<br />
Der Boden und das Kleinklima der Region<br />
bringen einen Wein hervor, der sich vorzüglich<br />
für die Sektproduktion eignet. Welschriesling<br />
und Grüner Veltliner mit feiner Säure sind<br />
dabei die Leitsorten. Nirgendwo sonst sind die<br />
Voraussetzungen für die Herstellung eines<br />
hochwertigen Sektes so ideal. Alle bekannten<br />
Marken des Landes beziehen für ihre<br />
Qualitätsprodukte den Sektgrundwein aus dem<br />
Poysdorfer Anbaugebiet. Da ist es nicht<br />
verwunderlich, dass das größte Sektglas der<br />
Welt (mit 1,98 Meter) und die bedeutendste<br />
Sammlung an Sektkühlern im Klosterkeller zu<br />
besichtigen sind.<br />
Max Riegelhofer hat in mühevoller jahrelanger Suche eine Sektkühlersammlung zusammen-<br />
getragen, die es kein zweites Mal gibt. Alle Epochen, Materialien und Stilrichtungen sind vertreten.<br />
Genauso selbstverständlich ist es, dass einige Weinbaubetriebe auch ihren ganz speziellen<br />
Winzersekt anbieten.<br />
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