Sweetcamp 2019 - Ergebnis-Handout
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14 <strong>Sweetcamp</strong> | Marktakzeptanz<br />
<strong>Sweetcamp</strong> | Marktakzeptanz 15<br />
SESSION<br />
MARKTAKZEPTANZ<br />
ZUCKERREDUZIERTER<br />
LEBENSMITTEL:<br />
„Warum verbindet der Konsument Süßstoffe und Zucker mit etwas Schlechtem?“<br />
„Insgesamt sind wir uns wohl alle<br />
einig, dass süß nicht schlecht ist“,<br />
statuierte Diplom-Oecotrophologin<br />
Sabine Rosenkranz und führte fort:<br />
Konsens unter den Teilnehmenden<br />
„Es ist aber allgemein schwierig,<br />
des <strong>Sweetcamp</strong>s bestand darin,<br />
die Menschen zum Umdenken zu<br />
dass es nicht allein helfe, zucker-<br />
bringen und nicht immer einen<br />
haltige Lebensmittel vom Markt zu<br />
Sündenbock wie Zucker oder Süß-<br />
nehmen. Vielmehr sollten zusätzlich<br />
stoff für alle Probleme in der Er-<br />
mehr zuckerreduzierte Alternativen<br />
nährungsbildung zu suchen.“ Die<br />
angeboten werden. „Es wird immer<br />
Süßeexpertin ist der Meinung, dass<br />
vor allem auch die Presse Schuld an<br />
noch unterschätzt, wie viele Abnehmer<br />
es dafür gibt“, berichtete<br />
Stephanie Jordan Jacobs Douwe Egberts DE GmbH<br />
der irreführenden Darstellung von<br />
Süßeexpertin Gabriele Freitag-Zieg-<br />
Dass der Mensch ein Gewohnheits-<br />
Zucker und Süßstoffen in der Öffent-<br />
ler. Isabelle Begger weiß hingegen<br />
tier ist, zeigt sich auch in seinem<br />
lichkeit habe. Denn: „Das Schlim-<br />
aus ihrer Erfahrung als Repräsentan-<br />
Umgang mit gesüßten Lebens-<br />
me und Schlechte verkauft sich<br />
tin der BENEO-Palatinit GmbH, dass<br />
mitteln: „Die Auswahl an Zucker-<br />
immer besser als das Gute.“ Doch<br />
viele Hersteller bereits schleichend<br />
alternativen besteht bereits, aber<br />
auch in der Ernährungswissenschaft<br />
an einer Süße- bzw. Zuckerredu-<br />
die Leute greifen trotzdem immer<br />
und -beratung sieht Rosenkranz<br />
zierung arbeiten, diesen Prozess<br />
noch lieber zu Produkten, die sie<br />
Verbesserungsbedarf: „Wir neigen<br />
aber nicht öffentlich bewerben. „Erst<br />
kennen“, weiß Elke Popp. Ihr Appell<br />
dazu, viele Verbote auszusprechen<br />
wenn ein Produkt mindestens 30<br />
zum Abschluss der Session: „Wir<br />
und uns darauf zu konzentrieren,<br />
Prozent weniger Zucker enthält,<br />
müssen bereits im Kindesalter<br />
was schlecht ist, anstatt hervorzu-<br />
darf man damit werben“, erklärte<br />
auf das tägliche Zuckerpensum<br />
heben, was empfehlenswert und<br />
Stephanie Jordan von der Jacobs<br />
achten und in Kindergärten und<br />
gut ist und die Ernährungsbildung<br />
Douwe Egberts DE GmbH.<br />
Schulen die Ernährungsbildung<br />
voranzutreiben.“<br />
vorantreiben.“<br />
Grafik forsa-Umfrage: Viele Verbraucher gehen noch immer davon aus, dass Süßstoffe<br />
nicht beim Abnehmen unterstützen können – dabei ist das Gegenteil der Fall.<br />
Die Zahl an übergewichtigen Men-<br />
ckerkonsum zu reduzieren. Die<br />
„Warum verbindet der Konsument<br />
Süßstoff-Verband – Standpunkt<br />
schen steigt stetig an, der Ruf nach<br />
Kampagnen vermitteln: Weniger<br />
Süßstoffe mit etwas Dramatischem<br />
Sinnvoll eingesetzt, können Süß-<br />
mehr bewegen und weniger essen.<br />
Süßstoffe ersetzt werden. Süßstof-<br />
einer Reglementierung von süßen<br />
Süße bedeutet mehr Gesundheit<br />
und Zucker mit etwas Schlechtem?“<br />
stoffe dabei helfen, Gewicht zu re-<br />
Doch wer weniger isst, muss be-<br />
fe haben den großen Vorteil, dass<br />
Lebensmitteln wird immer lauter.<br />
und mehr Lebensqualität. In ihrem<br />
Diese Frage stellte Süßeexperte Hart-<br />
duzieren und Kalorieneinsparun-<br />
sonders gut auf die Qualität seiner<br />
sie keine Kalorien liefern. Eine Viel-<br />
Dem Lebensmittelhändler REWE<br />
Grundsatz sind diese Kampagnen<br />
mut Bollinger zu Beginn der Session<br />
gen auch langfristig zu erleichtern.<br />
Nahrung achten. Möglichst wenig<br />
zahl wissenschaftlicher Studien hat<br />
folgte vergangenes Jahr auf die<br />
auf dem richtigen Weg – in ihrer<br />
„Marktakzeptanz zuckerreduzierter<br />
Übergewicht entsteht, wenn die<br />
Kalorien, aber dafür viele Vitamine<br />
außerdem gezeigt, dass Süßstoffe<br />
Kampagne „Du bist Zucker“, die<br />
Umsetzung jedoch fragwürdig, so<br />
Lebensmittel“ in den Raum. „Das<br />
Energieaufnahme dauerhaft den<br />
und Mineralstoffe sollten Essen und<br />
weder die Insulinausschüttung noch<br />
für zuckerreduzierte Lebensmit-<br />
das fast einstimmige Resümee der<br />
Thema Zucker ist viel zu präsent“,<br />
Energiebedarf übersteigt. Um Ge-<br />
Trinken liefern. Auf „leere Kalorien“<br />
den Blutzuckerspiegel beeinflussen.<br />
tel warb, der Discounter Lidl mit<br />
<strong>Sweetcamp</strong>-Teilnehmenden zur<br />
findet auch Elke Popp vom Diabeti-<br />
wicht zu reduzieren, ist es daher<br />
und Kalorienbomben sollte mög-<br />
Das heißt: Auf Hunger und Appetit<br />
einem speziellen Zuckerlöffel, der<br />
Session „Marktakzeptanz zucker-<br />
kerbund Bayern. Ihr Credo: „Die Dosis<br />
notwendig, entweder den Energie-<br />
lichst verzichtet werden. Nicht ver-<br />
haben sie keinen Einfluss, sie ma-<br />
Menschen helfen sollte, ihren Zu-<br />
reduzierter Lebensmittel“.<br />
macht das Gift“.<br />
bedarf zu steigern oder die Energie-<br />
zichtet werden muss auf den süßen<br />
chen nicht hungrig!<br />
aufnahme zu reduzieren. Optimal<br />
Genuss. Zucker kann zum Beispiel<br />
ist die Kombination aus beidem:<br />
in vielen Fällen problemlos durch