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Sweetcamp 2019 - Ergebnis-Handout

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<strong>Sweetcamp</strong> | Kinderernährung 7<br />

„Die Lust auf Süße ist uns angebo-<br />

den Süßekonsum ihrer Kinder. Statt<br />

nährung des Kindes hängt bereits<br />

ren“, erklärt Anja Roth, Ernährungs-<br />

den maßvollen Umgang damit zu<br />

stark davon ab, wie sich die Mutter<br />

wissenschaftlerin und Verantwort-<br />

lehren, führen manche sogar ein<br />

ernährt“, erklärt Christ und führt<br />

liche für die Öffentlichkeitsarbeit<br />

Verbot süßer Lebensmittel ein. „In<br />

fort: „Isst die Mutter sehr wenig<br />

des Süßstoff-Verbands. Wie viele<br />

einigen Kitas kommt nichts Süßes<br />

und befindet sich der Embryo die<br />

andere Bedürfnisse beruht auch das<br />

mehr auf den Tisch – das führt<br />

ganze Zeit über in einem Zustand<br />

Verlangen nach süßem Genuss auf<br />

dazu, dass viele Kinder gar nichts<br />

des Fastens, kann sich der Effekt<br />

elementaren biologischen Grund-<br />

essen oder trinken“, berichtet eine<br />

nach der Geburt umkehren, und<br />

lagen. Das stellt aus evolutionsbio-<br />

<strong>Sweetcamp</strong>-Teilnehmerin und führt<br />

das Kind verlangt ständig nach Sü-<br />

logischer Sicht einen großen Vorteil<br />

fort: „Manche Kinder essen heim-<br />

ßem.“ Die Expertin bestätigt: Zucker<br />

dar: Durch den Verzehr von süßen<br />

lich Süßes, weil es ihnen zu Hause<br />

spielt in der Genetik eine größere<br />

Lebensmitteln wie Obst oder Honig<br />

verboten wird. Das führt zu einem<br />

Rolle als häufig angenommen. „Es<br />

nahmen bereits unsere Vorfahren<br />

völlig abnormalen Umgang mit<br />

beruht auf der genetischen Veran-<br />

wichtige Vitamine und Mineralien<br />

süßen Lebensmitteln.“<br />

lagung, wer Süßes oder Salziges<br />

auf. Süß schmeckende Speisen sind<br />

bevorzugt – selbst wenn Kinder<br />

zudem selten giftig und signalisie-<br />

Dass zu viel Süßes nicht nur dick,<br />

unter den gleichen Umständen<br />

ren uns, dass wir sie problemlos<br />

sondern langfristig auch krank ma-<br />

aufwachsen, können die Vorlieben<br />

verzehren können. Neben unserer<br />

chen kann, ist allgemeiner Konsens.<br />

differieren“, so Ernährungsexpertin<br />

evolutionsbiologischen Vorliebe für<br />

Die <strong>Sweetcamp</strong>-Teilnehmenden<br />

Dr. Irmtrud Wagner.<br />

Süßes lernen wir schon vom ersten<br />

sind sich aber auch darüber einig,<br />

Lebenstag durch die Muttermilch,<br />

dass es pädagogisch nicht ratsam<br />

Das Fazit der Session: Die Ursache<br />

dass der Genuss von Süße für ein<br />

ist, Kindern süße Lebensmittel kom-<br />

für steigendes Übergewicht in der<br />

angenehmes Sättigungsgefühl<br />

plett zu verbieten. Wichtig sei vor<br />

Gesellschaft allein in der Süße zu<br />

sorgt und uns mit der notwendi-<br />

allem, dass Eltern ihren Kindern mit<br />

suchen, sei der falsche Ansatz. Viel-<br />

gen Energie versorgt. Doch sobald<br />

gutem Beispiel vorangehen und<br />

mehr sollten Faktoren wie Bewe-<br />

feste Nahrung ins Spiel kommt und<br />

einen maßvollen Verzehr von Süßge-<br />

gungsarmut und ein Mangel an<br />

die Ernährungsgestaltung nicht<br />

tränken und Süßigkeiten vorleben.<br />

Ernährungsbildung miteinbezogen<br />

mehr den ganzen Tag über beob-<br />

Das bestätigt auch Dr. Anette Christ<br />

werden.<br />

SESSION<br />

»BRINGT DEN KINDERN<br />

AUSGEWOGENE<br />

ERNÄHRUNG BEI!«<br />

achtet und vorgegeben werden<br />

kann, sorgen sich viele Eltern um<br />

vom Institut für Angeborene Immunität<br />

der Universität Bonn: „Die Er-<br />

Süßstoff-Verband – Standpunkt<br />

Dr. Markus Belz von der<br />

Verdure Sciences Europe GmbH fordert deshalb:<br />

„Es müssen geschulte<br />

Ökotrophologen in Schulen<br />

angestellt werden.“<br />

Es ist wichtig, schon in der Kindheit<br />

Weg. Bei Kindern, die zu Überge-<br />

Die Zahl an übergewichtigen Kindern steigt rasant, viele leiden schon in jungen Jahren<br />

an Diabetes, Gelenkproblemen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Vertreter aus Politik<br />

und Wissenschaft sehen dafür häufig in süßen Lebensmitteln und Getränken den Sündenbock.<br />

Sie fordern, den süßen Genuss für Kinder einzuschränken, bis hin zum kompletten<br />

Verbot. Ist das pädagogisch und ernährungsphysiologisch sinnvoll? Zu dieser Frage diskutierten<br />

die <strong>Sweetcamp</strong>-Teilnehmenden im Rahmen der Session „Süßprägung“.<br />

einer Über- oder Fehlernährung<br />

vorzubeugen. Kinder essen häufig<br />

zu viel, zu fett und zu süß. Zusätzlich<br />

mangelt es vielen Kindern an sportlicher<br />

Bewegung. Eltern sollten daher<br />

grundsätzlich das Ernährungs- und<br />

Bewegungsverhalten ihrer Kinder<br />

im Auge behalten. Süße Lebens-<br />

wicht neigen und eine Vorliebe für<br />

Süßes haben, kann ein gelegentlicher<br />

Verzehr von süßstoffgesüßten<br />

anstelle von zuckergesüßten<br />

Produkten den Vorteil haben, dass<br />

Süßstoffe den „Babyspeck“ nicht<br />

wachsen lassen, nicht den Zähnen<br />

schaden und trotzdem für den sü-<br />

mittel zu verbieten, ist allerdings<br />

ßen Genuss sorgen.<br />

ernährungspädagogisch der falsche

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