Sweetcamp 2018 - Ergebnis-Handout
- Keine Tags gefunden...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
10 <strong>Sweetcamp</strong> | Verbraucher<br />
<strong>Sweetcamp</strong> | Verbraucher 11<br />
„Süße“-Wahrnehmung<br />
Die Bundesregierung will Süße mit ihrer Reformulierungsstrategie reduzieren, die<br />
AOK kämpft mit dem Slogan „süß war gestern“ gegen Süßungsmittel und die Handelskette<br />
Rewe verringert in ihren Eigenmarken öffentlichkeitswirksam den Zuckeranteil.<br />
Das Ziel: weniger Übergewicht. Mit allen Mitteln wird um die Aufmerksamkeit des<br />
Verbrauchers gekämpft.<br />
Auf dem <strong>Sweetcamp</strong> in<br />
Bonn wurde diskutiert,<br />
welchen Einfluss diese<br />
Kampagnen auf den<br />
Verbraucher haben. Wie<br />
wird Süße heute wahrgenommen?<br />
Welche Argumente<br />
überzeugen und<br />
welche nicht?<br />
Offen diskutiert:<br />
Akzeptiert der Verbraucher weniger Süße?<br />
Mögen’s Verbraucher immer noch süß?<br />
Die Lust nach Süßem ist jedem Ausnahme mehr. Vom Verbraucher<br />
werden sie unterschiedlich<br />
Menschen angeboren. Schon<br />
das Fruchtwasser und die Muttermilch<br />
schmecken süß. Und so Süßstoff gesüßte Produkte ha-<br />
gut angenommen. Ein Grund: Mit<br />
kommt kaum ein Lebensmittel ben nicht die gleiche sensorische<br />
im Supermarkt ohne Zucker aus: Qualität wie gezuckerte Produkte.<br />
Er steckt im Brot, in Fleischwaren, „Ich gewöhne mich aber auch an<br />
in Joghurt und anderen Milchprodukten,<br />
im Müsli und natürlich argumentiert Harmut Bollinger<br />
das Süßeprofil eines Süßstoffes“,<br />
in fast allen Fertigprodukten. Der von Bollinger food consulting.<br />
Pro-Kopf-Konsum an Weißzucker Das sei bei Diabetikern, die fast<br />
ist laut einer Erhebung von Statista keine andere Wahl haben, als zu<br />
seit 2011 um knapp 7 Prozent angestiegen.<br />
nicht auf Süße verzichten wol-<br />
Süßstoffen zu greifen, wenn sie<br />
len, immer wieder zu beobachten.<br />
„Der gesunde Konsument<br />
Lebensmittel, die alternativ mit<br />
Süßstoffen wie beispielsweise<br />
Aspartam oder Stevia ihren süßen<br />
Geschmack erhalten, sind in<br />
Supermarktregalen längst keine<br />
wird sicherlich weiterhin seine<br />
zuckerhaltigen Süßwaren konsumieren“,<br />
mutmaßt Bollinger.<br />
Es sei denn, er möchte Gewicht<br />
verlieren. Die Wahrnehmung des<br />
Konsumenten ist also flexibel: „Es<br />
kommt immer darauf an, wie die<br />
Interessenlage ist“, so Bollinger.<br />
Verbrauchergruppe: Diabetiker<br />
Verena Hädrich, Vertreterin des<br />
Diabetikerbunds Bayern, lebt seit<br />
vielen Jahren mit Süßstoffen. „Und<br />
natürlich geht es mir gut damit“,<br />
betont Hädrich. Die Diabetikerin<br />
versorgt auch ihre Kinder und Enkelkinder<br />
regelmäßig mit Süßstoff-gesüßten<br />
Produkten. Und<br />
auch da: nichts. Trotzdem muss<br />
sich Hädrich viel Kritik gefallen<br />
lassen: „Es wird immer geredet:<br />
Du mit deinem blöden Süßstoff,“<br />
so Hädrich. Die Leute sagen, Süßstoffe<br />
seien nicht sicher oder sogar<br />
gefährlich. Einen Grund für die<br />
sich hartnäckig haltenden Mythen<br />
sieht Hädrich in der Berichterstattung<br />
der Medien: „Süßstoff ist<br />
nicht schädlich. Da war ich mir<br />
eigentlich schon immer sicher,<br />
aber man hört ja in der Presse<br />
immer nur Negatives.“