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PT-MAGAZIN 03-04 2020

Offizielles Magazin der Oskar-Patzelt-Stiftung. Titelthema: Keine Angst vor Krisen. Nominierungsliste 2020 des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes". Motto: Lösungen finden

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<strong>PT</strong>-<strong>MAGAZIN</strong> 3/4 <strong>2020</strong><br />

Um<br />

einen Porsche 911, der<br />

ein Kunstwerk aus dem<br />

Ingenieursatelier ist, zu verstehen, muss<br />

man in die Geschichte eintauchen, die die<br />

Ahnen von Porsche schrieben. Der Visionär<br />

Ferdinand Porsche konstruierte im<br />

Jahr 1900 für die Hofwagenfabrik Ludwig<br />

Lohner & Co den ersten serienmäßigen<br />

Hybrid-Antrieb. Jener Lohner-Porsche<br />

wurde auf der Pariser Weltausstellung<br />

vorgestellt. Ein Berliner Taxiunternehmer<br />

war so begeistert, dass er 45 Lohner-Porsche<br />

Taxis in der Kombination von Verbrennungs-<br />

und Elektromotor orderte.<br />

Ferdinand Porsche entwickelte danach<br />

leistungsstarke und erstmals auch aerodynamisch<br />

geformte Limousinen und<br />

gewann 1910, er saß selbst am Steuer, die<br />

berühmte Prinz-Heinrich-Wertungsfahrt.<br />

1923 wechselt Ferdinand Porsche als Technikvorstand<br />

zu Daimler nach Stuttgart,<br />

wo er für die Entwicklung der berühmten<br />

S-, SS- und SSK-Modelle verantwortlich<br />

zeichnete und nebenher Lkw- und<br />

Flugmotoren konstruierte. 1931 machte<br />

sich Porsche mit einem eigenen Konstruktionsbüro<br />

in Stuttgart selbstständig.<br />

Als einer der ersten Aufträge entwickelte<br />

das Konstruktionsbüro einen Kleinwagen,<br />

den Porsche Typ 12 für Zündapp. 1934 entstand<br />

der Volkswagen „Käfer“. 1947 entwickelte<br />

die Porsche-Konstruktionen-Gesellschaft<br />

unter der Leitung von Ferdinand<br />

Porsches Sohn Ferry das erste Auto mit<br />

dem Namen Porsche – den 356 Nr.1 Roadster<br />

und seine legendäre Serienversion 356.<br />

1963 war die Geburt der Sportwagen-<br />

Ikone 911. Seitdem erfreut sich der im evolutionären<br />

Design angelegte Sportwagen<br />

innovativster Ingenieurskunst und Präzision,<br />

gepaart mit dem Höchstmaß an<br />

automobiler Emotion.<br />

Genau diesen Emotionen widmen<br />

wir uns im neuen 911er Carrera<br />

4S. Der allradbetriebene Bolide zeichnet<br />

eine Form, die schon fast aufdringlich<br />

sexy ist. Unser Testfahrzeug vermochte<br />

sogar das sonst so inflationäre Silber zu<br />

präsentieren, dass es die Herzen höher<br />

schlagen ließ. Mathematische Spielerein<br />

am Heck mit den Zahlen 911 und der Baureihe<br />

992, die die Lüftungsklappen und<br />

Bremslichter definieren, lassen auf wahre<br />

Automobilenthusiasten in den Ingenieurbüros<br />

schließen. Generell ist das Bremslicht<br />

mit einem kleinen Lächeln gestaltet,<br />

da es neben den 9 Lüftungsklappen<br />

nicht nur wie eine 11 aussieht, sondern<br />

auch das Pausenzeichen mimt. Vom Gas<br />

gehen, Bremsen, Pause vom Adrenalin,<br />

Atmen, Luft holen, Gas geben und sich<br />

unter dem potenten infernalischen Donner<br />

der Sportabgasanlage in die nächste<br />

Dimension katapultieren. Das ist Porsche.<br />

Der Spagat zwischen hofierendem<br />

Luxus, brachialer Gewalt und unglaublicher<br />

Präzision und Stil. Der 4S drückt mit<br />

einer Leichtigkeit seine 450 Porschestärken<br />

auf die Straße, die 530 Newtonmeter<br />

werden dabei gekonnt vom feinen Porschedoppelkupplungsgetriebe<br />

gezähmt,<br />

doch fühlt man sich nie eingeschränkt,<br />

nie verunsichert, aber stets zu allem<br />

bereit. Beim Zählen schafft man es nicht<br />

einmal bis 4, bevor man die innerorts<br />

zulässige Höchstgeschwindigkeit bereits<br />

ums doppelte übertroffen hat. Wenn man<br />

also mal nicht mit seiner Fahrerlaubnis<br />

Bilder: © Wilhelm-Rafael Garth<br />

spielen möchte, kann man sich zurücklehnen<br />

und einen hochqualitativ verarbeitenden<br />

Innenraum erleben. Alle Tasten<br />

und Berührungssensoriken sind ausbalanciert<br />

und haptisch angenehm zu betätigen,<br />

das Cockpit ist endlich aufgeräumt<br />

und in der Moderne angekommen. Der<br />

Bildschirm ist ungewöhnlich hochauflösend,<br />

das gleiche gilt für die Tachometer.<br />

Hier ist nur zu bemängeln, dass das Porsche<br />

GT Lenkrad leicht die Sicht auf die<br />

äußeren Bildschirme verdeckt. Durch die<br />

zwei Notsitze, kann man, wie der Name<br />

sagt, notfalls noch eine Person in den<br />

Fond klemmen und genügend Stauraum<br />

für Koffer und Taschen finden sich im tatsächlich<br />

großzügig ausfallenden Kofferraum<br />

in der Fahrzeugfront. Der Porsche<br />

ist trotz all seiner perfekten Gewalt und<br />

Potenz eben auch ein Auto, mit dem ich<br />

zum Einkaufen fahren kann. Das Ganze<br />

hat nur einen Haken - zum Einkaufen<br />

müsste ich den Porsche ausmachen und<br />

verlassen. ó<br />

Wilhelm-Rafael Garth &<br />

Prof. Arnd Joachim Garth

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