Burgblatt 2020-07
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RATGEBER WOHNEN<br />
Achtung, Gefahr!<br />
Was die Warnsymbole auf Putzmitteln bedeuten<br />
Frankfurt/Hamburg - Es gibt strenge<br />
Vorschriften, welche Stoffe in Putz- und<br />
Waschmitteln erlaubt sind. Einige Produkte<br />
enthalten dennoch riskante Inhaltsstoffe,<br />
die Haut oder Atemwege reizen<br />
können. Gut für Verbraucher: Diese Mittel<br />
müssen deutlich mit rot umrandeten Gefahrensymbolen<br />
gekennzeichnet sein.<br />
Ganz so einfach ist es dann aber doch<br />
nicht. Denn nicht jedes gekennzeichnete<br />
Produkt ist im vorgesehenen Gebrauch<br />
auch gefährlich - und nicht immer sind die<br />
Hinweise auch einfach und allgemein verständlich.<br />
Das sollte man wissen:<br />
Welche Zeichen gibt es?<br />
Das häufigste Warnsymbol auf Waschund<br />
Reinigungsmitteln ist das Piktogramm<br />
mit einem Ausrufungszeichen. Es warnt<br />
meistens vor einer Reizwirkung auf Haut<br />
und Augen. Symbole wie der Totenkopf<br />
mit gekreuzten Knochen für akute Giftigkeit<br />
oder die Flamme über einem Kreis für<br />
brandfördernde Wirkung sind auf keinen<br />
Wasch-, und Reinigungsmitteln in deutschen<br />
Supermärkten zu finden, sagt Bernd<br />
Glassl vom Industrieverband Körperpflege-<br />
und Waschmittel (IKW). Der Verkauf<br />
derart gefährlich eingestufter Stoffe ist<br />
in Deutschland verboten. Man findet auf<br />
manchen Produkten aber ein Zeichen mit<br />
einer Hand, auf die etwas geschüttet wird<br />
- etwa bei stark sauren WC-Reinigern. Er<br />
enthält dann ätzende Stoffe. Das Ausmaß<br />
der Gefahr wird durch die Signalwörter<br />
«Gefahr» (für schwerwiegende Gefahr)<br />
und «Achtung» (für weniger schwerwiegende<br />
Gefahr) angegeben. Diese Hinweise<br />
sind ein Bestandteil des Kennzeichens.<br />
Dabei steht immer nur das schwerwiegendere<br />
Signalwort auf dem Produkt, erklärt<br />
Woelk.<br />
Wofür gilt das Warnsymbol?<br />
«Die Kennzeichnung bezieht sich immer<br />
auf das konzentrierte Produkt, nicht auf<br />
die Anwendungskonzentration», erklärt<br />
Glassl. Oft werden ja wenige Milliliter<br />
Putzmittel in einem Eimer Wasser verdünnt<br />
- ätzend ist also nicht gleich ätzend.<br />
Worauf muss ich bei der Anwendung dann<br />
achten? Oft ist das selbsterklärend. Zum<br />
Beispiel empfiehlt Gefahrenexpertin Susanne<br />
Woelk von der Aktion Das sichere<br />
Haus, bei Produkten mit ätzenden Inhaltsstoffe<br />
das Tragen von Gummihandschuhen<br />
- um Hautkontakt zu vermeiden.<br />
Aber laut Glassl ist die Kennzeichnung teilweise<br />
irreführend. Denn auch auf hautmilden<br />
Wollwaschmitteln werde manchmal<br />
etwa vor Ätzwirkung gewarnt. Das Lesen<br />
des Kleingedruckten und der Anwendungshinweise<br />
auf der Verpackung ist also<br />
sinnvoll. Wie gehe ich damit um, wenn das<br />
Produkt doch falsch angewendet wurde?<br />
Gerade für Kinder sind die bunten Flaschen<br />
mit Putz- und Waschmitteln verlockend<br />
- sie spielen damit, spritzen sich aus<br />
Versehen ins Auge oder trinken gar davon.<br />
Geschieht das, gelte es Ruhe zu bewahren,<br />
um das Kind zu beruhigen, rät die Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
Mehr Sicherheit für<br />
Kinder (BAG). Hat das Kind Reinigungsmittel<br />
in den Mund bekommen, soll es<br />
Wasser ohne Kohlensäure oder Tee trinken.<br />
Medizinische Kohle, erhältlich in der<br />
Apotheke, kann helfen, die Gifte zu binden<br />
und die Aufnahme ins Blut zu verhindern.<br />
Ist etwas ins Auge gelangt, sollte dieses<br />
mindestens zehn Minuten mit fließendem<br />
Wasser ausgespült werden, rät die BAG.<br />
Außerdem sollten Eltern bei der zuständigen<br />
Giftnotrufzentrale oder dem Giftinformationszentrum<br />
anrufen und die Anweisungen<br />
der Experten da befolgen. Ist ein<br />
Arztbesuch notwendig, ist es sinnvoll, die<br />
Originalverpackung des Produktes mitzunehmen.<br />
So können die Giftstoffe und das<br />
Risiko besser identifiziert und abgeschätzt<br />
werden.<br />
Bei lebensbedrohlichen Symptomen<br />
wie Atemstörungen oder plötzlicher Bewusstlosigkeit<br />
ist sofort der Notruf 112<br />
anzurufen. Zur Beruhigung: Unfälle mit<br />
Wasch- und Reinigungsmitteln passieren<br />
zwar häufig, verlaufen aber meist weniger<br />
schwer.<br />
dpa<br />
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28 06 | <strong>2020</strong>