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danmag 02_Arbeit

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G e n e r atio n

Why

Herausforderungen der Generation Y

in der Arbeitswelt von heute

Vereinbarkeit von

Familie und Beruf

Es gibt kein Medium, welches in letzter Zeit nicht über die

Generation Y, die heute 20- bis Mitte 30-Jährigen, berichtet.

Sowohl Soziologen und Psychologen als auch ganze

Institutionen und Unternehmen stellen sich die Frage:

Welche Ansprüche hat die jüngste Arbeitnehmer-Generation

an Arbeitswelt und Führungskultur? Und wie lassen

sich junge High Potentials finden und ans Unternehmen

binden?

Fakt scheint: Diese neue Generation tickt ganz anders als

die Generationen zuvor. Fakt ist: So viel anders sind wir

gar nicht. Wir haben nur das Privileg, Wünsche und Bedürfnisse

einzufordern und umzusetzen, für die bereits

in der Generation der 68er gekämpft wurde. Dass wir das

heute können, ist von mehreren Faktoren begünstigt: Der

Übergang von der Industrie- zur Wissensgesellschaft,

der wachsenden Marktdynamik, dem technologischen

Fortschritt und auch dem demografischen Wandel mit all

seinen Nebenwirkungen.

Wir brauchen ein neues Familienmodell

Als Beispiel: Wir haben heute keine andere Wahl, als über

ein Familienmodell der Zukunft nachzudenken, in dem

sich Mann und Frau gemeinsam um die Familie kümmern.

Denn es ist uns heute schlichtweg nicht mehr möglich, das

klassische Rollenmodell von Mann und Frau zu leben. Das

Paket aus Finanzierung der eigenen Kinder, privater Vorsorge,

einer höheren Einzahlung in die Rentenkasse, steigenden

Lohnnebenkosten, steigenden Mieten in Ballungszentren

und einem sinkenden Nettolohn bei geringerem

Bruttoverdienst lässt sich mit dem Alleinverdiener-Modell

heute nicht mehr tragen. Hinzu kommt, dass viele junge

Frauen heute nicht mehr die berufliche Laufbahn an den

Nagel hängen und damit die finanzielle Unabhängigkeit

und den persönlichen Selbstwert für die Kindererziehung

aufopfern wollen. Und auch junge Männer wollen heute eines

nicht mehr: Den Beruf über die Erziehung ihrer Kinder

stellen.

Fazit: Mann und Frau wollen und

müssen Beruf und Familie unter

einen Hut kriegen. Soviel zur

Theorie. Praktisch entpuppt sich

dieser Wunsch bei vielen als

komplizierter Hindernislauf.

Denn in deutschen Unternehmen ist es um Familienfreundlichkeit

nicht gut bestellt. Die Aussicht auf Teilzeitbeschäftigung,

mehr Flexibilität in Arbeitszeit und -ort

(die wiederum eingeschränkt wird, wenn Firmen nachts

und am Wochenende den Zugang zum Server blockieren)

sowie die Wiedereingliederung (auch mit geringerem Stundensatz)

nach der Elternzeit darf kein leeres Versprechen

mehr sein. Was wir brauchen, ist ein Umdenken der Babyboomer-Generation

in der Chefetage. Und wünschenswert

sind auch Vorbilder in der Führungsetage, damit sich junge

Väter ermutigt fühlen, ihren Wunsch nach Vereinbarkeit

von Familie und Beruf auch umzusetzen. Denn: Fast jeder

zweite berufstätige Vater zweifelt daran, ob eine längere

Auszeit bzw. Elternzeit negative Folgen auf den beruflichen

Werdegang haben wird. Hinzu kommt natürlich der finanzielle

Druck, der es jungen Eltern erschwert, mit mehr

Leichtigkeit die Kinder zu erziehen. Auch hierfür brauchen

wir in Unternehmen neue Modelle. Führende Köpfe aus

Politik und Wirtschaft müssen verstehen, dass das Familienmodell

von gestern und heute im Morgen nicht mehr

funktioniert! Unser Problem in Deutschland ist: Es fehlt

an Familienfreundlichkeit und somit auch an Väterfreundlichkeit.

Familienförderung ist in vielen Fällen nach wie

vor nur reine Pflichterfüllung.

Es geht uns mehr um Work-Life-Blending

statt um Work-Life-Balance

Die Welt wird immer komplexer, die Marktdynamik nimmt

stark zu, die globalen Prozesse greifen immer enger ineinander.

In diesem sich rasant ändernden Umfeld, wird es

zunehmend schwieriger, Arbeitszeit und Freizeit strikt

voneinander zu trennen. Wer das versucht, endet früher

oder später in Unzufriedenheit, Zeitdruck und Stress.

Umso absurder ist die Tatsache, dass in vielen Unternehmen

nach wie vor mit Stechuhr-Systemen gearbeitet wird.

Was wir brauchen sind mündige Mitarbeiter, die selbst entscheiden,

wie sie ihre Tages- und Wochenzeit ressourcensparend,

effizient und gewinnbringend einsetzen.

Selbstbestimmung,

Eigenverantwortung und

Selbstorganisation sind

zentrale Kompetenzen der

Arbeitswelt von morgen!

Familienmanagemant = Hindernislauf

46% 59% 68%

VS.

43%

der Generation Y wollen sich

laut Student Survey 2014 das

Familienmanagement teilen

der Frauen ist es wichtig in

Teilzeit arbeiten zu können

68% der Frauen und 43% der Männer schätzen die Möglichkeit in

die Elternzeit zu gehen

Wir brauchen ein neues familienmodell

Ein Ergebnis der Studie „Telefónica Global Millennial“, bei der mehr als 12.000 junge Menschen zwischen 18 und 30 Jahren in 27 Ländern

befragt wurden, ist, dass sich in Deutschland fast jeder zweite Jugendliche um die eigene finanzielle Situation sorgt.

Junge väter im dilemma zwischen familie und beruf

Quelle: Forsa Umfrage unter 20 bis 55-Jährigen

4%

41%

der Väter arbeiten in Teilzeit

der Väter befürchten, dass

die Elternzeit sich negativ

auf ihre Karriere auswirken

könnte

80%

40%

finden, dass es ihnen gelingt, eine

der Väter bleiben lediglich bis zu zwei

gute Balance zwischen Kindern und

Monaten mit dem Nachwuchs zu Hause

Karriere zu halten

danmag | Arb eit 02

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