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danmag 02_Arbeit

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G e n e r atio n

Why

Hinzu kommt: die Work-Life-Balance gaukelt uns vor, dass

wir Arbeitszeit und Lebenszeit strikt voneinander trennen

sollten. Für die Generation Y ist genau das ein absolutes

No-Go. Für uns lautet die Formel:

Arbeitszeit = Lebenszeit.

Wir wollen nicht erst nach 17:00 Uhr mit dem glücklichen

Teil des Lebens anfangen. Zu häufig haben wir im persönlichen

Umfeld erlebt, wie unzufrieden Menschen sind, die

im Job ihre Mündigkeit an den Arbeitgeber verkaufen.

Deshalb: Für uns geht es im Leben mehr um Work-Life-

Blending, der Verschmelzung von Arbeitszeit und Lebenszeit.

Was jedoch nur dann möglich ist, wenn Aufgaben

unseren Stärken entsprechen, wir Sinn erkennen in dem,

was wir tun und uns das, was wir tun, auch wirklich Spaß

macht. Das heißt:

Wir wollen der Arbeit eine neue

Bedeutung geben, damit Unternehmen

erfolgreich und Mitarbeiter

glücklich sein können.

Die Basis dafür ist ein Austausch auf Augenhöhe – eine

Forderung, die generationenübergreifend gestellt wird.

Dazu genügt ein Blick auf die jährlichen Ergebnisse der

Gallup-Studie, die zeigt, dass sich seit Jahren mehr als 80

Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland emotional nur

gering bis gar nicht ans Unternehmen gebunden fühlen.

Die Zahl zeigt:

Es ist nicht die Generation Y, die

vermessene Ansprüche an Arbeit

und Führung hat. Sondern viele

dieser Generation äuSSern eine

Selbstverständlichkeit, für die

viele Unternehmen aktuell noch

recht blind sind.

Wir streben mehr nach Karriere- als nach

Jobsicherheit

Wir haben uns an die Tatsache gewöhnt, dass nichts mehr

sicher ist – auch nicht der Arbeitsplatz im unbefristeten

Arbeitsverhältnis. Wir verstehen mehr und mehr, dass der

zentrale Sicherheitsanker auf dem Arbeitsmarkt in der Förderung

eigener Kompetenzen, der Vernetzung mit anderen

sowie einer großen Portion Mut liegt. Wir streben deshalb

eher nach Karrieresicherheit statt nach Jobsicherheit. Deshalb

bewerten wir unseren Arbeitgeber danach, wie gut wir

gefordert und gefördert werden, wie sehr uns Vorgesetzte

als Mentor zur Seite stehen, wie gut wir unsere Stärken

ausbauen dürfen und welche Weiterbildungsmöglichkeiten

uns geboten werden.

Stillstand ist Gift.

Das neue Bewusstsein meiner Generation zeigt auch, dass

wir Karriere neu definieren: Statt im Hamsterrad Marathon

zu laufen wollen wir selbst über unsere Arbeit und

somit Lebensqualität bestimmen. Und für uns ist Karriere

nicht automatisch mit der Übernahme einer Führungsfunktion

verbunden. Was für Unternehmen wiederum bedeutet,

mehrere Karriereoptionen anbieten zu müssen, um

unterschiedliche Karriereinteressen abdecken zu können.

Viele streben nach einem fachspezifischen Karriereweg.

Deshalb darf Karriere nicht heißen, als bester Mitarbeiter

automatisch in die nächste Karrierestufe aufzusteigen, und

dort mehr mit Menschenführung als mit der eigentlichen

Fachkompetenz beschäftigt zu sein.

Fazit: Arbeiten Sie stetig an

Ihrer Arbeitgeberattraktivität.

Nur ein Unternehmen, dass es

schafft, sich auf die genannten

Themen einzulassen, wird seine

Sogwirkung auf gute Arbeitnehmer

der neuen Generation erhöhen

und verstehen, worauf Bedürfnisse

von Menschen und speziell der

jungen Generation im Kern basieren. Ein wichtiger Aspekt

ist die Arbeitgeberattraktivität, um Herausforderungen

der Zukunft erfolgreich meistern zu können. Wichtig dabei

ist, nicht an den eigentlichen Bedürfnissen der neuen Generation

vorbei zu handeln und zu argumentieren, sondern

wirkliche Volltreffer zu landen, statt einfach nur einen

Kicker ins Büro zu stellen, ein Sabbatical Year anzubieten

oder mit Work-Life-Balance zu locken. Die Basis, um als

Arbeitgeber eine Kongruenz zwischen attraktiver Außendarstellung

und attraktivem Innenleben zu schaffen.

Leider hakt es hierbei noch bei vielen Unternehmen. Häufig

entspricht die Außendarstellung nicht dem Innenleben.

Employer Branding ist dann mehr Schein als Sein.

Dr. Steffi Burkhart hält Vorträge zur dargestellten Thematik und ist Teil

eines mehrköpfigen Generation-Y-Beraterteams unterschiedlicher

Disziplinen. „Wir unterstützen mit unseren neuen Denk- und Handlungsansätzen

Unternehmen dabei, den Wandel der Arbeitswelt gewinnbringend

zu meistern.“ Bei Interesse eines Gedankenaustausches,

können Sie Steffi Burkhart unter steffi.burkhart@gedankentanken.

com kontaktieren. Weitere Gedanken und Impulse von Frau Burkhart

finden Sie auf Ihrem Blog www.generation-why.org und auf ihrer

Facebook-Seite www.facebook.com/GenerationYpsilon.

Wie definieren die Studierenden

den Begriff Karriere?

38%

30%

12%

7%

6%

4%

3%

Ein stetiger Weg zu persönlichem

Wachstum, Selbstverwirklichung

und Befriedigung

Ein erfüllendes, sinnstiftendes

Gefühl bei der Arbeit

Gestaltungsfreiheit und Macht

aufgrund einer erreichten, höheren

Position

Ein gutes Gehalt

Mein Hobby zum

Beruf machen

Eine Führungsposition

Ich möchte keine

Karriere machen

Die Generation Y definiert Karriere neu. Für Unternehmen bedeutet

das in der Konsequenz: Karriereverläufe müssen neu durchdacht

werden. Führungspositionen müssen Freiraum für persönliche

Selbstverwirklichung bieten, um für die Zielgruppe überhaupt noch

attraktiv zu sein.

Der Lohn der Arbeit im

Generationen-Vergleich

Traditionalist

Belohnung: Zufriedenheit, den Job gut getan zu haben

Motivation: Honoriere ihre Arbeit mit Auszeichnungen und

anderen symbolischen Zeichen der Anerkennung

Boomers

Belohnung: Geld, Titel, Anerkennung, Einzelbüro

Motivation: Hilf ihnen, einen guten Ruf in der gesamten

Firma aufzubauen

Gen Xers

Belohnung: Freiheit ist die ultimative Belohnung

Motivation: Gib ihnen viele Projekte. Lass sie ihre Projekte

eigenständig planen und durchführen

Gen Yers

Belohnung: Arbeit hat eine Bedeutung für mich

Motivation: Offene Wege zur Fortbildung und persönlichen

Weiterentwicklung

Möchten die Studierenden

in Ihrem Beruf eine Führungsposition

einnehmen?

37%

Ja, ich plane

meine Karriere

entsprechend

53%

Karriere

Vielleicht, wenn

es sich ergibt

und ich ein

gutes Angebot

bekomme

Arbeitszeit VS. LEbenszeit

40

Stunden

Woche

160

Stunden

Monat

6% 4%

Nein, ich

strebe eine

Fachlaufbahn

an

1.680

Jahr

67.200

Leben

7,67

Lebensjahre

Stunden

Nein, soviel

Verantwortung

möchte ich

nicht haben

Stunden

danmag | Arb eit 02

38

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