Aufgebot des MFFC in der Saison 2007/08 - Volksstimme

24. August 2007
Sudenburger peilen Sprung in die Oberliga an
Mit Neu-Trainer Wolfgang
Steinbach und neuem Personal
wollen es die Preussen diesmal
packen und am Ende der Saison
die Landesmeisterschaft und
den Oberligaaufstieg realisieren.
Im Jahr eins nach Rolf Wagenknecht
heißt das Ziel nicht
mehr, oben mitspielen zu wollen,
sondern ganz klar Platz
eins. Doch das 1:0 zum Auftakt
gegen den VfL Halle war noch
holprig.
Von Hans-Joachim Malli
Sudenburg. Zudem fallen mit
Kai Kühne und Nils Naujoks (Innenband)
gleich zwei Stammspieler
nach dem ersten Punktspiel
verletzt aus.
Nach siebenjähriger Tätigkeit,
in der Rolf Wagenknecht die
Preussen in die Verbandsliga
führte und zu einem Spitzenteam
formte, übergab er den
Staffelstab im Sommer an Ex-
FCM-Star Wolfgang „Maxe“
Steinbach. Eigentlich kam der
52-Jährige nach seiner Entlassung
beim Regionalligisten SV
Wilhelmshaven im Frühjahr eher
zufällig in Kontakt mit den
Preussen. Deren Manager Peter
Schnitzendöbel erinnerte sich alter
gemeinsamer Zeiten und lotste
„Maxe“ nach über 15 Jahren
in Niedersachsen zurück an die
Elbe.
Als Abstieg will Steinbach den
Wechsel in die fünfte Liga nicht
verstanden wissen, ist vielmehr
froh, wieder einen Trainerjob
übernehmen zu können und
gleichzeitig eine Anstellung in
Schnitzendöbels Firma erhalten
zu haben.
In der Sommerpause haben die
Preussen mächtig aufgerüstet.
Den sieben Abgängen Horn,
Staufenbiel, Schuster, Eschholz,
Jacobs, Körner und Henze stehen
die sechs Neuen Eggert, Klüter,
Kühnast, Naujoks, Sträter
und Juckelandt gegenüber. Flo-
rian Eggert, beim FCM groß geworden
und nach der Insolvenz
des Oberligisten Neuruppin ohne
Verein, ist mit dem Piesteritzer
Naujoks im Angriff gesetzt.
Zum Auftakt präsentierte
Steinbach ein 4-3-3, beorderte
später den früheren Torjäger
Virginijus Dapkus als vierten
Stürmer nach vorn. Handeln
mussten die Preussen noch auf
der Torwartposition. Nachdem
MSV 90 PREUSSEN
Neu-Trainer Steinbach zum Aufstieg
verdammt, ansonsten gehen Lichter aus
Nach sieben Jahren löste der frühere FCM-Akteur Wolfgang „Maxe“ Steinbach (links) den bisherigen
Trainer Rolf Wagenknecht ab, will die Preussen in die Oberliga führen. Fotos (2): Eroll Popova
Preussen-Trainer Wolfgang Steinbach:
„Mit der ersten Elf sehr zufrieden“
Sudenburg (hma). Wolfgang
Steinbach stand als Aktiver
beim FCM für Offensivfußball,
tolle Tricks und noch tollere Tore.
Erinnert sei nur an das 3:1
im UEFA-Cup-Rückspiel bei
Schalke 04 im Jahr 1977, als
„Maxe“ aus 25 Metern abzog
und in den Winkel traf.
Auch die Preussen möchte er
gern offensiv und dominant ausrichten,
mit einem klaren
4-4-2 spielen lassen. Dabei gab
es in der Vorbereitung einige
Sorgen.
Stefan Mensch konnte nicht
mit der Mannschaft trainieren,
laborierte über Wochen an Knieproblemen.
Jakuszeit nahm nach
seiner im Pokalfinale erlittenen
Bänderverletzung verspätet die
Vorbereitung auf, Eggert stieß
erst kurz vor Saisonbeginn zum
Team. So war der Trainer schon
frühzeitig zum Experimentieren
gezwungen.
Darum musste in der Vorbereitung
der spielstarke Christian
Behr die Mensch-Position in der
Abwehr aufüllen. „Für die Zu-
kunft sehe ich Behr im Mittelfeld,
weil er dort wertvoller ist",
erklärt Steinbach, der große
Stücke auf den früheren Burger
hält.
Zur Viererabwehrkette, die
auch schon Vorgänger Wagenknecht
mehrfach ausprobierte,
meinte der neue Trainer: „Da
werden taktisch noch Fehler gemacht.
Die Außen müssen bei
Ballbesitz nachschieben. Die In-
Christian Behr
nenleute dagegen bei Offensivhandlungen
auch mal Mann gegen
Mann spielen.“
Große Stücke hält Steinbach
auch auf seinen Co-Trainer und
die Oldies im Team: „Gerald Kah
ist ein absoluter Fachmann,
kennt sich gut in der Verbandsliga
aus. Hannemann ist mein verlängerter
Arm auf dem Platz, Mewes
die klare Nummer eins im
Tor und auch mit Dapkus plane
ich weiter.“ Überzeugt ist der
Coach auch von Neuzugang Naujoks,
der wegen seines Studiums
in die Landeshauptstadt wechselte:
„Der galt schon in Dessau
als großes Talent."
Mit Angreifer Florian Eggert
vom Ex-Oberligisten MSV Neuruppin
bekam Steinbach doch
noch seinen Wunschspieler, ist
speziell in der Offensive gut bestückt.
Doch baut der kluge Mann
vor: „Mit der ersten Elf sind wir
gut aufgestellt, aber in der Breite
muss was passieren. Sonst wird
es schwierig, Sperren und Verletzungen
zu kompensieren.“
Robert Sträter nach einem
Kreuzbandriss erst im Herbst
wieder in das Training einsteigen
kann, wurde zuletzt Christoph
Juckelandt vom FV Dresden-Laubegast
geholt.
Nach einem viertägigen Trainingslager
an der Landessportschule
Osterburg wird künftig
viermal die Woche trainiert.
Dabei muss der einstige Regionalliga-
und Oberligatrainer
Wunschelf Wunschelf
Scheinhardt Kühne
Mensch
Hannemann
Eggert
9
Steinbach im Vergleich zu
früher Abstriche machen: „Da
war ich es gewohnt, auch vormittags
zu trainieren. Das ist
jetzt natürlich nicht mehr zu
machen.“
Ansonsten zeigt sich der 28fache
DDR-Nationalspieler mit
dem Umfeld der Preussen sehr
zufrieden. „Das Germerstadion,
wo ich einst auch groß wurde,
und die Nebenplätze sind top.
Das Team hinter der Mannschaft
ist engagiert. Besser als
bei manch Drittligisten.“
Eines weiß der neue Coach
aber auch: „Wenn es die Preussen
in den nächsten zwei Jahren
nicht schaffen, fällt die Mannschaft,
ja der ganze Verein auseinander.“
Befragt nach den
möglichen Konkurrenten gibt
sich Steinbach erstmal ganz
cool: „Ich habe es immer so gehalten,
dass ich zunächst auf
meine Mannschaft gucke.“
Dann ließ er sich die Namen
Dessau, Völpke, aber auch Wolfen
entlocken, dazu noch die eine
oder andere Überraschungsmannschaft.“
Mewes
Platzierung
der letzten fünf Jahre
2002/03: VL, 4. Platz
2003/04: VL, 3. Platz
2004/05: VL, 6. Platz
2005/06: VL, 3. Platz
2006/07: VL, 4. Platz
Behr
Appel
Kühnast
Siemke
Naujoks