FREIGERICHT_08-2020_001-032_i
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Illegale Crossstrecke im Freigerichter Wald entdeckt
Erschüttert zeigt sich auch Revierförster Markus Betz über
den massiven Eingriff in die Natur: „Das ist schon heftig“,
wobei sich die Schädigung in doppelter Weise negativ auswirke:
Einmal in biologisch-ökologischer Hinsicht durch die
massive Störung und Zerstörung eines einzigartigen naturnahen
Waldlebensraumes und zum anderen ökonomisch durch
die komplette Vernichtung des Eichennachwuchses auf den
Fahrspuren dieser illegalen Crossstrecke. Letzteres gelte umso
mehr, da es sich bei dieser Waldfläche um einen gesetzlich
zugelassenen Ernte- und Saatgutbestand der Traubeneiche
mit der Bezeichnung Sonderherkunft „Spessart“ handele.
Foto: Gemeinde Freigericht
Unser Bild zeigt Bürgermeister Dr. Albrecht Eitz (2.v.l.) mit dem
Revierförster Markus Betz (rechts), dem stellvertretenden Ordnungsamtsleiter
Thomas Lange und Bauamtsmitarbeiter Horst
Müller, die im Freigerichter Wald die durch eine illegal angelegte
Crossstrecke verursachten Zerstörungen begutachten.
„Hier hat sich jemand auf Kosten der Allgemeinheit tüchtig
ausgetobt“, stellte Bürgermeister Dr. Albrecht Eitz fest, als
er gemeinsam mit Revierförster Markus Betz, dem stellvertretenden
Ordnungsamtsleiter Thomas Lange und Bauamtsmitarbeiter
Horst Müller den kürzlich im Freigerichter Wald
entdeckten Flurschaden in Augenschein nahm.
Innerhalb weniger Wochen ist eine illegale Crossstrecke mitten
in einem naturnahen alten Eichenbestand entstanden, die
sich über fast einen Kilometer durch den Wald windet – und
diesen leider sehr in Mitleidenschaft zieht. Zahlreiche Hindernisse
wie Dirt Jumps, Ramps, Schrägen wurden von Unbekannten
aufgeschüttet, verdichtet und zum Teil mit Holzpflöcken
befestigt. Es wurden Wassergräben ausgehoben; der
Pfad wurde künstlich verbreitert und teilt sich auch. „Mich
ärgert nicht nur der Verstoß gegen das Waldgesetz und die
gedankenlose Zerstörung einer wertvollen natürlichen Eichenverjüngung
von hohem ökologischen und ökonomischen
Wert – mich ärgert vor allem die Geisteshaltung dahinter: Die
Rücksichtlosigkeit der Zeitgenossen, die Eigeninteresse und
ihren Spaß über das Gemeinwohl stellen“, stellt Dr. Eitz klar
und kündigt zeitnah Maßnahmen an, um diesen Eingriff in
die Natur so gut wie überhaupt möglich rückgängig zu machen.
Freigericht habe tolle Waldwege und der Wald biete genügend
Möglichkeiten für alle Erholungssuchenden, die gerade
in heutigen Zeiten viel im Wald unterwegs seien und damit
ihre Heimat neu entdeckten. Außerdem gebe es gut markierte
Mountainbikestrecken, die auch verkehrssicher sind. Gerade
der sensible Ausbau dieser Infrastruktur erfolge in enger Abstimmung
mit übergeordneten Behörden. Aus egoistischen
Gründen heraus die Erholung anderer, die sich an die Regeln
hielten, zu gefährden und dabei Schäden zu verursachen, ist
nicht nachvollziehbar.
Die natürliche Eichennaturverjüngung in diesem Gebiet
„wurde einfach plattgemacht“; zigtausend Eichensämlinge
sind den illegalen Bodenarbeiten und der Befahrung zum Opfer
gefallen. Der Freigerichter Revierförster Betz betont trotz
dieses ärgerlichen Vorfalls aber noch einmal, die im Grunde
positive Einstellung gegenüber Waldbesuchern. Allerdings
appelliert er an gegenseitige Rücksichtnahme: „Waldbesucher
haben aufeinander Rücksicht zu nehmen, damit eine gegenseitige
Belästigung oder Behinderung vermieden wird. Durch
die Benutzung darf die Lebensgemeinschaft des Waldes nicht
gestört, der Wald nicht gefährdet, geschädigt oder verunreinigt
und die Erholung anderer nicht beeinträchtigt werden.“
Veranstaltungen für Kinder
und Jugendliche in den Sommerferien
Alternativ zu den Sommerferienangeboten „Ferienspiele“
und „Logo!!!“, die das Freigerichter Jugendreferat in diesem
Jahr schweren Herzens absagen musste, werden verschiedene
Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche im
Alter von 6 bis 14 Jahren angeboten. Derzeit gibt es noch
freie Plätze bei den Angeboten.
Über die letzten beiden Wochen der hessischen Sommerferien
können Freigerichter Kinder und Jugendliche aus insgesamt
20 Veranstaltungen wählen. Kreatives wie „Kunst
für Kids“, „Wir entdecken unsere Sinne“ oder „Wir bauen
einen Ofen“, Wissenswertes wie der Besuch einer Imkerei
oder der Kläranlage Freigericht und Sportliches wie eine
Olympiade oder ein Tanzworkshop stehen unter anderem
auf dem Programm. Die Angebote sind aufgeteilt in Veranstaltungen
für 6- bis 9-Jährige sowie Veranstaltungen
für 10- bis 14-Jährige. Die Teilnahmebeiträge sind je nach
Angebot gestaffelt von 8,00 bis 15,00 € pro Veranstaltung.
Im Teilnahmebeitrag sind alle anfallenden Kosten z.B. für
Verpflegung oder Betreuung bereits enthalten. Mitmachen
können alle Freigerichter Kinder und Jugendlichen zwischen
6 und 14 Jahren. Anmeldeformulare gibt es im Rathaus
oder unter www.freigericht.de.
Für Fragen stehen die Jugendpflegerinnen der Gemeinde
Freigericht gerne unter Telefon 06055 916-165 oder 160 sowie
via E-Mail an jugend@freigericht.de.
August 2020 | 5