Mein Leben Live - Ausgabe 3 Juli 2020
Interaktives Lifestyle - Magazin
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<strong>Mein</strong>e <strong>Mein</strong>ung zur <strong>Mein</strong>ungsfreiheit<br />
von Ulrike T. aus Wien (Österreich)<br />
Unter <strong>Mein</strong>ungsfreiheit versteht man das Recht auf<br />
freie <strong>Mein</strong>ungsäußerung. Jeder Mensch hat das Recht,<br />
seine <strong>Mein</strong>ungen und Ideen frei und öffentlich kundzutun<br />
oder mit anderen darüber zu diskutieren. Das<br />
heißt aber nicht, dass alles öffentlich gesagt werden<br />
darf. Der Staat kann die <strong>Mein</strong>ungsfreiheit z.B. dort<br />
einschränken, wo sie das friedliche Zusammenleben<br />
oder die Sicherheit gefährdet oder die Grundrechte<br />
von anderen Menschen verletzt. So ist es in Österreich<br />
verboten, durch öffentliche Äußerungen Hetze gegen<br />
andere Menschen zu betreiben – z.B. weil diese eine<br />
andere Hautfarbe, Sprache, Herkunft oder Religion<br />
haben oder weil sie mit einer Behinderung leben.<br />
Ebenso ist die Beschimpfung und Herabsetzung von Menschen aufgrund ihres Alters, ihres<br />
Geschlechts oder ihrer sexuellen Orientierung verboten. Auch die Verspottung von anerkannten<br />
Kirchen und Religionen oder die „Störung“ von Gottesdiensten ist in Österreich – wie in vielen<br />
anderen Ländern – verboten.<br />
Außerdem ist es nicht erlaubt, jemanden öffentlich zu beleidigen oder wissentlich falsche Angaben<br />
über andere Personen zu machen. Es darf keine Werbung für den Nationalsozialismus<br />
gemacht werden und es dürfen die im Nationalsozialismus verübten Verbrechen nicht geleugnet<br />
werden (Verbotsgesetz).<br />
Link: http://www.politik-lexikon.at/print/meinungsfreiheit/<br />
Wenn man den Gesetzestext liest, könnte man meinen, es ist besser keine <strong>Mein</strong>ung kund zu<br />
tun!<br />
Aber genauer betrachtet, dürfen wir eigentlich in gewissem Rahmen sehr wohl Stellung beziehen<br />
und unsere <strong>Mein</strong>ung vertreten. Ich glaube, dass sich viele Menschen gerne hinter dem Satz „man<br />
darf eh nichts sagen“ verstecken und so - vielleicht sogar ganz wichtige Sichtweisen - nicht nach<br />
außen tragen. Sehr oft habe ich in diesem Zusammenhang auch folgende <strong>Mein</strong>ungen gehört:<br />
Ich darf in der Firma nichts sagen, sonst bekomme ich gleich die Kündigung.<br />
Ich sag nichts, denn es ändert sich ohnehin nichts.<br />
Warum soll ich mich aufregen, wenn doch nichts dabei herauskommt.<br />
Ja, wenn wir alle so denken, dann wird sich tatsächlich nichts ändern. Denn nur durch das Aussprechen<br />
von neuen, anderen Gedanken, Ideen, usw. kann es auch zu Veränderungen und eventuell<br />
einem Umdenken kommen. Solange niemand Kritik übt, bzw. neue Ideen unterbreitet, kann<br />
auch kein anderer darüber nachdenken und seine bis dahin gefestigte <strong>Mein</strong>ung überdenken.<br />
Wie man sieht, beginnt <strong>Mein</strong>ungsfreiheit bereits im kleinen Kreis und man braucht nicht gleich<br />
die große Bühne. Sinnvolle Diskussionen lassen einem die eigene <strong>Mein</strong>ung auch nochmal überdenken<br />
und so hat man die Chance auf gute Veränderungen. Mir war und ist es einfach immer<br />
wichtig, wenn mir Vorgehensweisen nicht gefallen, bzw. ich andere Vorschläge und Ideen habe,<br />
diese unbedingt laut auszusprechen. Auch wenn es nicht gleich zu einem Umdenken kam, so hat<br />
mein Gegenüber doch mal darüber nachgedacht und es ist sehr oft vorgekommen, dass meine<br />
Vorschläge erst nach einiger Zeit übernommen wurden und eine Verbesserung brachten. Hätte<br />
ich sie nicht ausgesprochen, so wäre es nie dazu gekommen.<br />
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