Mein Leben Live - Ausgabe 3 Juli 2020
Interaktives Lifestyle - Magazin
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Dieses unbewusste Sperren, diese unbewusste<br />
Blindheit ist eine große Hürde, die es zu überwinden<br />
gilt, bevor man überhaupt die Chance<br />
hat, etwas verändern zu können. Wenn zwei<br />
Liebende die Paar-Realität (wir beide sind unterschiedlich<br />
aber gleichberechtigt bzw. gleichwertig)<br />
nicht anerkennen, lebt jeder der beiden in<br />
einer selbsterdachten Idealwelt. Man sollte sich<br />
dann besser jemanden suchen, der zu dieser<br />
Idealwelt passt und sich zuvor vom Partner trennen,<br />
anstatt ihn mit eigenen Erwartungen und<br />
Forderungen zu einem Menschen formen zu<br />
wollen, der dieser gar nicht sein will und kann.<br />
• Die Einsicht, dass man sich den Realitäten der<br />
Beziehung stellen muss. Die Beziehung ist so,<br />
wie sie ist, nicht weil der Partner daran schuld<br />
ist, sondern weil beide Partner unterschiedliche<br />
Bedürfnisse, Interessen und Vorstellungen haben.<br />
Daran ist keiner Schuld, sondern von Natur<br />
aus und aufgrund ihrer individuellen <strong>Leben</strong>serfahrungen<br />
sind alle Menschen unterschiedlich.<br />
Der Partner ist so wie er ist, nicht weil er ein<br />
schlechter Mensch ist, sondern weil seine Bedürfnisse,<br />
Interessen und Vorstellungen andere<br />
sind, als die von einem selbst. Daran ist er nicht<br />
schuld, sondern das ist von Natur aus und aufgrund<br />
seiner eigenen individuellen <strong>Leben</strong>s- und<br />
Lernerfahrungen so. Man selbst ist so, wie man<br />
ist, nicht weil man ein guter Mensch ist, sondern<br />
nur deshalb, weil die Bedürfnisse, Interessen<br />
und Vorstellungen andere sind, als die des Partners.<br />
Wer nicht wahr haben will, dass die Realität<br />
nun einmal jetzt und hier so ist, wie sie jetzt<br />
und hier ist, kann auch morgen und übermorgen<br />
nicht mit ihr klarkommen. Kurz gesagt: Wer die<br />
Realität in der Beziehung nicht anerkennt, kann<br />
sie auch nicht verändern. Wer die Paar-Realität<br />
nicht anerkennt, wird weiterhin versuchen, den<br />
Partner von der eigenen Wahrheit zu überzeugen.<br />
Er wird erst Ruhe geben, wenn der Partner<br />
sich für ihn verbiegt, aufgibt oder sich von ihm<br />
trennt. Wenn man die Realität des anderen nicht<br />
anerkennt, sperrt man sich bewusst, aber größtenteils<br />
unbewusst gegen alles, was der eigenen<br />
Wahrheit nicht entspricht.<br />
• Die Einsicht, dass ich das, was ich denke, nicht<br />
deswegen denke, weil es allgemein betrachtet<br />
gut, richtig und wahr ist, sondern vor allem, weil<br />
ich es für allgemein betrachtet gut, richtig und<br />
wahr halte. Das, was wir denken und für gut,<br />
richtig und wahr erachten, ergibt sich aus der<br />
Summe aller bisher gesammelten <strong>Leben</strong>serfahrungen.<br />
Wären wir stattdessen in einer anderen<br />
Kultur, einer anderen Familie, einem anderen sozialen<br />
Umfeld oder mit irgendwelchen anderen<br />
Bedingungen (Gesetzen, Bräuchen, Werten etc.)<br />
aufgewachsen, hätten wir andere Erfahrungen<br />
gemacht und würden vieles ganz anders sehen.<br />
Genau das ist der Grund, weshalb jeder seine eigenen<br />
Vorstellungen davon hat, was gut, richtig<br />
und wahr ist. Zu erwarten, dass der andere alles<br />
genauso denken, fühlen und tun sollte, wie man<br />
selbst, ist unüberlegt, unsozial und egoistisch.<br />
Das heißt nicht, dass die eigene Wahrheit falsch<br />
ist. Es heißt nur, dass die Wahrheiten von beiden<br />
gleichermaßen berechtigt und daher unter<br />
einen Hut zu bringen sind.<br />
• Die Bereitschaft zu größtmöglichem offenen, ehrlichen<br />
und vertrauensvollen Umgang. Das heißt:<br />
Man hat eine sehr gute und wertvolle Grundlage,<br />
wenn sich jeder vertrauensvoll, offen, ehrlich<br />
und ohne Furcht vor Anschuldigung und Geringschätzung<br />
an den jeweils anderen wenden<br />
kann, ganz egal, was auch geschehen ist oder<br />
geschehen wird. Jeder sollte daher die Bereitschaft,<br />
innere Größe und Reife entwickeln, das,<br />
was einem der Partner erzählt, anvertraut oder<br />
beichtet, verständnisvoll anzuhören und aufzufassen.<br />
Verständnisvoll bedeutet hier: zu verstehen,<br />
dass jeder nur der Mensch sein kann,<br />
der er ist und dass alle Fehler, die überhaupt<br />
denkbar sind, menschlich sind. Schwächen,<br />
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