Lebenszeichen | 79 | Sommer 2008
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Traumatherapeutin Dr. med. Angelika Pokropp-Hippen. Das<br />
PAS definierte sie als eine Sonderform der »Posttraumatischen<br />
Belastungsstörung« (PTSD), einer durch Traumatisierung ausgelösten<br />
Angsterkrankung. Jede Abtreibung verursache ein<br />
Trauma. Rund 80 Prozent der Frauen, die durch eine Abtreibung<br />
traumatisiert würden, erkrankten anschließend am PAS. Deshalb<br />
müsste Frauen, die sich mit Gedanken an eine Abtreibung<br />
trügen, klar gesagt werden, »dass Abtreibung traumatisiert«,<br />
forderte Pokropp-Hippen. Einblicke gewährte die Referentin<br />
zudem in die von ihr praktizierte tiefenpsychologische Traumtagtechnik,<br />
auch Kathathymes Bildererleben genannt, mit der<br />
sich an PAS erkrankten Frauen helfen lasse.<br />
Der Würzburger Medizinexperte Rainer Beckmann beschäftigte<br />
sich in seinem Vortrag mit der Bedrohung des Lebens,<br />
die durch eine in Europa zunehmend legalisierte Euthanasie<br />
am Lebensende lauere. Laut Beckmann basiert der Wunsch<br />
nach »Sterbehilfe« vor allem auf fünf Ängsten. All diesen<br />
Ängsten lasse sich jedoch erfolgreich entgegenwirken. So sei<br />
die moderne Schmerztherapie längst in der Lage, Menschen<br />
die Angst vor, unerträglichen Schmerzen zu nehmen. Der Angst<br />
vor Übertherapie lasse sich durch Maßnahmenbegrenzung, der<br />
Angst vor Verlust der Persönlichkeit durch ein Ernstnehmen<br />
der Person, der Angst davor, anderen zur Last zu fallen, durch<br />
die »Entlastung der Belasteten« und der Angst vor einem<br />
einsamen Sterben durch die persönliche Betreuung und Begleitung<br />
abhelfen. Um dies auch tatsächlich zu erreichen, sei jedoch<br />
»eine Stärkung der Palliativmedizin und der Hospizarbeit« in<br />
Deutschland unerlässlich.<br />
Stefan Rehder<br />
ALfA Aktiv<br />
ALfA – Demonstrationen für das Leben<br />
Im Februar und April ging die ALfA auf die Straße: Anlass war<br />
die bevorstehende Entscheidung des Deutschen Bundestages,<br />
die Forschung an menschlichen Embryonen auszuweiten. Der<br />
Redner war auch der Ihringer Gemeindepastor Werner Kröger,<br />
der über die biblischen Gesichtspunkte des Lebensrechts der<br />
ungeborenen Kinder sprach.<br />
Rund 30 Personen waren dem Aufruf zur Kundgebung auf der<br />
großen Einkaufsstraße gefolgt. Um beim nächsten Mal mehr<br />
Teilnehmer zu motivieren, sollen christliche Gemeinden vor<br />
Ort angesprochen werden. Gerne sind wir mit unserer gewonnenen<br />
Erfahrung anderen Regionalverbänden bei der Organisation<br />
behilflich, Demonstrationen zu organisieren.<br />
Für Fragen stehen wir zur Verfügung unter ALfA-Regionalverband<br />
Freiburg, Martina Kempf, Tel. 07667/94 22 68.<br />
Demonstrationszug durch die Freiburger Innenstadt<br />
ALfA-Regionalverband Freiburg demonstrierte daher im Februar<br />
<strong>2008</strong> in der Freiburger Innenstadt.<br />
Der Protest richtete sich auch gegen die jährliche Tötung von<br />
mindestens 120.000 Kindern im Mutterleib. Die Juristin Martina<br />
Kempf, Vorsitzende des Regionalverbandes, sprach über das<br />
bisher weitgehend unbeachtete Thema: »Abtreibung bedeutet<br />
Leiden für Kinder, Frauen und Männer«. Sie nannte Depressionen,<br />
Albträume, Sucht, Unfruchtbarkeit und häufiges Zerbrechen<br />
der Paarbeziehung als Folgen der vorgeburtlichen Kindestötung.<br />
Angesichts dieser Leiden sei die Propagierung der Abtreibung<br />
ein Irrweg des Feminismus zu Lasten unzähliger Frauen. Sie<br />
forderte eine Strafbarkeit der vorgeburtlichen Kindestötung<br />
auch zum Schutz der Frauen, damit diese nicht mehr so einfach<br />
von ihrem Umfeld zur Abtreibung gedrängt werden können.<br />
Mahnwache vor dem Deutschen Bundestag<br />
Im Hinblick auf die Stammzelldebatte ließ die ALfA bis zum<br />
Schluss nicht locker. Selbst am 11. April, dem Tag der Entscheidung<br />
im Bundestag, hielten tapfere ALfA Mitglieder in strömendem<br />
Regen vor dem Bundestag in Berlin unter dem Motto<br />
»Ethisch heilt am Besten« eine Mahnwache.<br />
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