22.12.2012 Aufrufe

Kunststoffe präzise trennen Sägen als Alternative zu thermischen ...

Kunststoffe präzise trennen Sägen als Alternative zu thermischen ...

Kunststoffe präzise trennen Sägen als Alternative zu thermischen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

KUNSTSTOFFVERARBEITUNG<br />

<strong>Kunststoffe</strong><br />

<strong>präzise</strong> <strong>trennen</strong><br />

<strong>Sägen</strong> <strong>als</strong> <strong>Alternative</strong> <strong>zu</strong> <strong>thermischen</strong> Verfahren<br />

Dominieren in der Kunststoffbearbeitung thermische Trennverfahren,<br />

so haben aber ebenso spanende Verfahren wie das <strong>Sägen</strong> ihren Platz.<br />

Dies gilt insbesondere für die Bearbeitung sehr großer Teile aus Vollmaterial.<br />

Aber nicht jede Säge ist für die Trennung von <strong>Kunststoffe</strong>n<br />

geeignet. Welche Besonderheiten <strong>zu</strong> beachten sind, darauf geht<br />

der folgende Artikel ein.<br />

Für Trennvorgänge von Kunststoff in großem Stil ist <strong>Sägen</strong> das Mittel der Wahl.<br />

28 · INDUSTRIEBEDARF 9/2005<br />

„In der Regel sind es ganz klar thermische<br />

Verfahren, die beim Trennen<br />

von <strong>Kunststoffe</strong>n <strong>zu</strong>m Einsatz<br />

kommen“, schränkt Christian<br />

Behringer, Geschäftsführer<br />

des Sägetechnik-Spezialisten<br />

Behringer GmbH in<br />

Kirchardt, von vornherein<br />

ein. Wer jedoch im großen<br />

Stil <strong>Kunststoffe</strong> trennt, muß<br />

sich mit spanenden Verfahren<br />

beschäftigen. Allen voran<br />

mit der Sägetechnik.<br />

Dies trifft etwa <strong>zu</strong>, wenn Auflageplatten<br />

oder Dämpferscheiben<br />

für Transportzwecke aus Vollmaterial<br />

(z. B. Polyamid) vom Stab abgelängt<br />

werden müssen. Auch reiner PVC läßt<br />

sich hervorragend sägen.<br />

Die Behringer GmbH bietet für nahe<strong>zu</strong><br />

alle verfügbaren Modelle grundsätzlich<br />

die Möglichkeit, <strong>Kunststoffe</strong> <strong>zu</strong> sägen.<br />

Abhängig von der Art des Materi<strong>als</strong> ist<br />

eventuell eine spezielle Ausrüstung der<br />

Maschinen notwendig, um ein optimales<br />

Trennergebnis <strong>zu</strong> erzielen.<br />

Groß dimensionierter<br />

Späneabfuhrkanal<br />

Die Hochleistungsbandsäge HBM440A<br />

beispielsweise eignet sich sehr gut <strong>zu</strong>m<br />

<strong>Sägen</strong> von <strong>Kunststoffe</strong>n, da bei diesem<br />

Material hohe Schnittleistungen gefahren<br />

werden können – eine charakteristische<br />

Christian<br />

Behringer<br />

Jahrgang 1968;<br />

Maschinenbaustudium<br />

an der FH Kaiserslautern;<br />

1998 bis 2000 Assistent<br />

der Geschäftsleitung<br />

der Behringer GmbH<br />

in Kirchardt; seit 2000<br />

Geschäftsführer.


Hohe Schnittleistungen sowie ein<br />

groß dimensionierter Späneabfuhrkanal<br />

prädestinieren die Hochleistungsbandsäge<br />

HBM440A für den Einsatz in der Kunststoffbearbeitung.<br />

Eigenschaft dieser Maschine. Außerdem<br />

ist der Späneabfuhrkanal groß dimensioniert.<br />

Dies ist insbesondere wichtig bei <strong>Kunststoffe</strong>n,<br />

die während des Trennprozesses<br />

eine Art „Wolle“ bilden, Späne, die sich<br />

<strong>zu</strong> großen Knäueln ballen und aus der<br />

Maschine entsorgt werden müssen.<br />

Doch auch andere Bandsägeanlagen, wie<br />

etwa die Maschinen der HBP-Baureihe,<br />

sind für den Sägeeinsatz mit <strong>Kunststoffe</strong>n<br />

ausgelegt. „Wir verwenden <strong>zu</strong> 90 Prozent<br />

Bimetall-Sägebänder für die gängigen<br />

Kunststoffarten und bieten unseren Kunden,<br />

je nach Art des <strong>zu</strong> sägenden Materi<strong>als</strong>,<br />

Komponenten aus unserem sogenannten<br />

Alu-Paket an“, erklärt Behringer. Dieses<br />

Paket umfaßt Elemente, die für eine<br />

bessere Späneabfuhr sorgen und sich<br />

deshalb auch <strong>zu</strong>m Trennen von <strong>Kunststoffe</strong>n<br />

eignen.<br />

Generell empfehlen die Kirchardter, statt<br />

der üblichen Spänebürsten <strong>zu</strong>r Bandreinigung,<br />

anhaftende Kunststoffspäne oder<br />

-wolle mittels Luft direkt am Sägeband<br />

ab<strong>zu</strong>blasen. Alternativ da<strong>zu</strong> können die<br />

Späne auch über eine zentrale Absauganlage<br />

abgeführt werden.<br />

KUNSTSTOFFVERARBEITUNG<br />

Thermischen Einflüssen<br />

entgegensteuern<br />

Doch was ist mit <strong>Kunststoffe</strong>n, die<br />

während des Sägeprozesses auf die<br />

<strong>thermischen</strong> Einflüsse am Sägeband reagieren?<br />

Christian Behringer: „Spezielle<br />

Sägeversuche haben gezeigt, daß manche<br />

<strong>Kunststoffe</strong> bei Wärme <strong>zu</strong>nächst einen<br />

breiteren Schnittspalt bilden, der sich<br />

dann allerdings beim Abkühlen sehr<br />

schnell wieder <strong>zu</strong>sammenzieht und unsere<br />

Sägebänder verklemmt.“ Die Lösung<br />

lautete hier, einfach die Schnittgeschwindigkeit<br />

<strong>zu</strong> erhöhen und ein dünneres Sägeband,<br />

etwa mit den Maßen 34 mm x 1,1 mm,<br />

<strong>zu</strong> verwenden. „Generell lassen sich auf<br />

unseren Maschinen <strong>Kunststoffe</strong> gut<br />

<strong>trennen</strong>.<br />

Im Mischbetrieb, d. h. wenn neben dem<br />

Kunststoff auch Metalle gesägt werden,<br />

laufen die Bandsägen mit normaler Geschwindigkeit.<br />

Soll rein nur Kunststoff gesägt<br />

werden, empfehlen wir eine Umrüstung,<br />

da sich dieses Material grundsätzlich<br />

mit höheren Vorschüben und damit<br />

auch schneller sägen läßt.“ �<br />

INDUSTRIEBEDARF 9/2005 · 29

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!