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Mit Lust und Laune - Osnabrücker Land

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Deutsche <strong>Land</strong>kreise im Portrait<br />

<strong>Mit</strong><br />

<strong>Lust</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Laune</strong><br />

LAND


Deutsche <strong>Land</strong>kreise im Portrait<br />

<strong>Mit</strong><br />

<strong>Lust</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Laune</strong><br />

OSNABRÜCKER<br />

LAND<br />

Sechste, völlig neue Ausgabe 2023<br />

Autor:<br />

Burkhard Riepenhoff, Leiter der Pressestelle <strong>und</strong><br />

des kommunalen Marketings, <strong>Land</strong>kreis Osnabrück<br />

Fotograf:<br />

Uwe Lewandowski, Osnabrück<br />

Redaktion:<br />

Gisela Lang, Redakteurin<br />

Kommunikation & Wirtschaft GmbH<br />

Ein Unternehmen der Schlüterschen Mediengruppe


2<br />

Der Autor<br />

Burkhard Riepenhoff, Journalist,<br />

hat schon in vielen deutschen Regionen<br />

gelebt <strong>und</strong> gearbeitet. Nach<br />

dem Volontariat bei der „Neuen<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Zeitung“ ging er als<br />

Redakteur zum „Wittlager Kreisblatt“<br />

<strong>und</strong> wechselte von dort als<br />

Chefreporter zu den „Potsdamer<br />

Neuesten Nachrichten“. Von einer<br />

<strong>Land</strong>eshauptstadt ging es in die<br />

nächste: als Redakteur für Sonderaufgaben<br />

bei der „Neuen Presse“ in<br />

Hannover. Von Hannover führte der<br />

Weg in die B<strong>und</strong>eshauptstadt, wo<br />

Riepenhoff als Chefredakteur ein<br />

Berlin-Magazin verantwortet hat.<br />

Und was war für den gebürtigen<br />

<strong>Osnabrücker</strong> die einzig mögliche<br />

nächste Station nach Berlin? Klar,<br />

wieder Osnabrück: Er leitet die<br />

Pressestelle des <strong>Land</strong>kreises Osnabrück.<br />

Das Buch erscheint im Verlagsbereich<br />

Regional medien.<br />

Alle Rechte bei Kommu nikation &<br />

Wirtschaft GmbH, Oldenburg (Oldb)<br />

Printed in Germany 2023<br />

Das Manuskript ist Eigentum des<br />

Verlages. Alle Rechte vorbehalten.<br />

Auswahl <strong>und</strong> Zusammen stellung<br />

urheberrechtlich geschützt. Für die<br />

Rich tig keit der im Inhalts verzeichnis<br />

aufgeführten Autoren beiträge <strong>und</strong> der<br />

Unternehmenstexte<br />

übernehmen Verlag <strong>und</strong> Redaktion<br />

keine Haftung.<br />

Autor: Burkhard Riepenhoff<br />

Fotograf: Uwe Lewandowski<br />

Der Fotograf<br />

Uwe Lewandowski lebt <strong>und</strong> arbeitet<br />

in Osnabrück, ist verheiratet <strong>und</strong><br />

Vater zweier Söhne. Eigentlich war<br />

er schon auf dem Weg zum Maschinenbau-Ingenieur,<br />

ist dann aber<br />

abgebogen <strong>und</strong> hat sich 1989 als<br />

Autodidakt die Fotografie angeeignet.<br />

Dabei kommen Uwe Lewandowski<br />

seine viel fältigen Interessen zugute,<br />

die von der Ausstellungsfotografie<br />

über die Theater fotografie bis<br />

hin zum tages aktuellen<br />

Journalismus reichen. Immer mit<br />

Leidenschaft, immer mit Kreativität,<br />

immer mit dem Auge für den<br />

spannenden Blickwinkel. Das <strong>Osnabrücker</strong><br />

<strong>Land</strong> kennt der Fotograf<br />

auch durch seine sportlich ambitionierten<br />

Hobbys wie Radfahren <strong>und</strong><br />

Klettern oder auch vom Angeln.<br />

Redaktion:<br />

Gisela Lang, Redakteurin,<br />

Kommunikation & Wirtschaft GmbH,<br />

Oldenburg (Oldb)<br />

Bildbearbeitung: Kommunikation &<br />

Wirtschaft GmbH, Oldenburg (Oldb)<br />

Druck: Silber Druck oHG, Lohfelden<br />

Bibliografische Information der<br />

Deutschen Bibliothek:<br />

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet<br />

diese Publi kation in der Deutschen<br />

National bibliografie; detaillierte bibliogra<br />

fische Daten sind im Internet über<br />

www.dnb.de abrufbar.<br />

Bildnachweis: Seite 112<br />

ISBN 978-3-88363-445-6<br />

Genderhinweis Verlag: Bei den Autorentexten <strong>und</strong> den Firmentexten oblag es den Autoren bzw.<br />

den Unternehmen (Lesbarkeit, Platzgründe usw.), ob sie ihre Texte „gendern“<br />

bzw. die männliche oder weibliche Form von personenbezogenen Hauptwörtern<br />

wählen. Dies impliziert keinesfalls eine Benachteiligung der jeweils anderen<br />

Geschlechter (weiblich, männlich, divers), die mit den Inhalten der Texte<br />

gleichermaßen angesprochen werden.<br />

Genderhinweis Autor: Die in diesem Buch verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich<br />

gleichermaßen auf weibliche, männliche <strong>und</strong> diverse Personen. Auf eine Doppel- oder Mehrfachnennung<br />

<strong>und</strong> gegenderte Bezeichnungen wird zugunsten einer besseren Lesbarkeit verzichtet.


3


4<br />

Grußwort<br />

Anna Kebschull, <strong>Land</strong>rätin des <strong>Land</strong>kreises Osnabrück . . . . 6<br />

Freizeit <strong>und</strong> Lebensqualität<br />

Wo es sich gut <strong>und</strong> gerne leben lässt –<br />

R<strong>und</strong>gang durch die Städte <strong>und</strong> Gemeinden . . . . . . . . . 8<br />

Altkreis Osnabrück 8<br />

Altkreis Bersenbrück 18<br />

Altkreis Melle 24<br />

Altkreis Wittlage 28<br />

Im Verein vereint – Die Freizeit aktiv erleben . . . . . . . . 34<br />

Retten, Löschen, Bergen, Schützen –<br />

Feuer <strong>und</strong> Flamme für die Feuerwehr . . . . . . . . . . . . 36<br />

Radeln, Reiten, Rudern, R<strong>und</strong>wege –<br />

Bewegung für Bewohner <strong>und</strong> Besucher. . . . . . . . . . . 38<br />

Alfsee, Kanal, Marina, Salinen –<br />

Die Ziele für Reise <strong>und</strong> Ausflug . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

TERRA.vita – Der UNESCO Geo- <strong>und</strong> Naturpark . . . . . . . 42<br />

Spargel, Ramanken, Urmeersalz, Grünkohl, Gin 049 –<br />

Die Lokalen Leckereien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

Wirtschaft<br />

Der Mix macht’s – Starker <strong>Mit</strong>telstand als Erfolgsfaktor . . . . 46<br />

Straße, Schiene, Wasser, Flughafen FMO –<br />

Gute Infrastruktur als Rückgrat . . . . . . . . . . . . . . . 67<br />

Frische Ideen am Start –<br />

Unternehmensgründer als Arbeitgeber von morgen . . . . . 70<br />

MaßArbeit – Umfassender Service als<br />

Partner für Unternehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72<br />

Niedersachsenpark – Ein Gewerbegebiet<br />

als Erfolgsgeschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74


5<br />

Neue <strong>Osnabrücker</strong> Zeitung –<br />

Medienhaus als Botschafter der Region. . . . . . . . . . . 76<br />

Die weiße Industrie – Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong><br />

Pflegewirtschaft als Standortvorteil . . . . . . . . . . . . . 78<br />

Unter Strom – Erneuerbare Energien. . . . . . . . . . . . 82<br />

Bildung <strong>und</strong> Wissenschaft<br />

Wissen ist Macht – Universität <strong>und</strong> Hochschule Osnabrück. . 85<br />

Wissen geht durch den Magen – Spitzenforschung am DIL . . 88<br />

Wissen fest im Sattel –<br />

Pferdekompetenzzentrum auf dem Rittergut Osthoff . . . . . 92<br />

Wissen für alle – Volkshochschule <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong> . . . . . 94<br />

Kultur<br />

Als die Römer frech geworden –<br />

Museum <strong>und</strong> Park Kalkriese . . . . . . . . . . . . . . . . 96<br />

Rollende Raritäten – Automuseum Melle <strong>und</strong> Karman Ghia . . 98<br />

Blaues Blut <strong>und</strong> schmucke Bauten –<br />

Burgen, Schlösser, Herrenhäuser . . . . . . . . . . . . . . 100<br />

Rastafari, Love & Peace – Reggae Jam in Bersenbrück . . . . 102<br />

Waves, Prayer in C, I got a feeling, All we got –<br />

Das Phänomen Robin Schulz . . . . . . . . . . . . . . . . 104<br />

Sport<br />

Auf geht’s lila Jungs… – Fußball beim VfL Osnabrück . . . . . 106<br />

Weltklassesport <strong>und</strong> die Welt zu Gast –<br />

Horses & Dreams in Hagen a.T.W. . . . . . . . . . . . . . . 108<br />

Verbrenner <strong>und</strong> Elektro am Start – Bergrennen in Hilter. . . 110<br />

Register<br />

Firmenregister/Bildquellen . . . . . . . . . . . . . . . . . 112


6<br />

Grußwort<br />

Liebe Leserin, lieber Leser!<br />

Was ist eigentlich Heimat? Fragen<br />

wir einfach mal das Internet, wo<br />

es im Online-Lexikon Wikipedia<br />

heißt: „Der Begriff Heimat verweist<br />

zumeist auf eine Beziehung<br />

zwischen Mensch <strong>und</strong> Raum. Im<br />

allgemeinen Sprachgebrauch<br />

wird er auf den Ort angewendet,<br />

in den ein Mensch hineingeboren<br />

wird <strong>und</strong> in dem die frühesten<br />

Sozialisationserlebnisse stattfinden,<br />

die zunächst Identität, Charakter,<br />

Mentalität, Einstellungen<br />

<strong>und</strong> Weltauffassungen prägen. Er<br />

steht auch in einer speziellen Beziehung<br />

zum Begriff der Siedlung.<br />

Der Heimatbegriff befindet sich in<br />

ständiger Diskussion.“<br />

In dieser Beschreibung steckt so<br />

ziemlich alles Wichtige drin, das<br />

Heimat ausmacht. Und das wir<br />

Ihnen deshalb auch in diesem<br />

Buch über das <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong><br />

als Heimat näherbringen möchten.<br />

Die Menschen hier haben<br />

eine enge Beziehung zu ihrem<br />

Raum, wobei der Geburtsort oft<br />

auch der Wohnort wird <strong>und</strong> sich<br />

die Bewohner zuallererst als<br />

Bürger „ihrer“ Gemeinde oder<br />

Stadt fühlen. Das hat sich auch<br />

beim Engagement vieler Menschen<br />

gezeigt, die sich die alten<br />

Autokennzeichen ihrer jeweiligen<br />

Region mit Erfolg zurückgewünscht<br />

haben <strong>und</strong> nun wieder<br />

neben dem „OS“ auch „WTL“ für<br />

den Altkreis Wittlage, „BSB“ für<br />

den Altkreis Bersenbrück oder<br />

„MEL“ für den Altkreis Melle an<br />

ihr Fahrzeug schrauben <strong>und</strong> so<br />

Flagge zeigen können für ihre<br />

Heimat. Vor gut 50 Jahren ist<br />

übrigens der heutige <strong>Land</strong>kreis<br />

Osnabrück aus diesen Altkreisen<br />

entstanden, weshalb die Porträts<br />

der Städte <strong>und</strong> Gemeinden sich in<br />

diesem Buch an den alten Grenzen<br />

orientieren.<br />

Heimat kann aber auch der Ort<br />

sein, an dem man sich geborgen,<br />

angenommen, wohl <strong>und</strong> glücklich<br />

fühlt, auch wenn man dort nicht<br />

hineingeboren worden ist. So ist<br />

für mich das <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong><br />

zur Heimat geworden, obwohl ich<br />

nicht hier geboren worden bin –<br />

so geht es vielen Menschen <strong>und</strong><br />

auch das macht die Vielfalt von<br />

Heimat aus.<br />

Die Menschen im <strong>Osnabrücker</strong><br />

<strong>Land</strong> haben einen typisch norddeutschen<br />

Charakter <strong>und</strong> sind,<br />

wie es im Lied der Niedersachsen<br />

heißt, „sturmfest <strong>und</strong> erdverwachsen“.<br />

Bei Identität, Einstellungen<br />

<strong>und</strong> Weltauffassungen<br />

sind sie ebenso ihrer Heimat<br />

verb<strong>und</strong>en wie auch offen für<br />

Neues <strong>und</strong> für Menschen aus<br />

anderen Ländern oder Kulturen<br />

– so hat jede unserer Städte <strong>und</strong><br />

Gemeinden im <strong>Land</strong>kreis Osnabrück<br />

etwa eine Partnerschaft<br />

mit einer Kommune in unserem<br />

polnischen Partnerkreis Olsztyn<br />

(Allenstein). Und diese Partnerschaften<br />

werden von den Menschen<br />

in großer Herzlichkeit mit<br />

Leben erfüllt.<br />

Laut Wikipedia befindet sich der<br />

Heimatbegriff außerdem „in ständiger<br />

Diskussion“. Das ist auch<br />

bei uns im <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong> so<br />

<strong>und</strong> das ist gut so, denn nur durch<br />

Austausch, durch Gespräche <strong>und</strong><br />

durch Diskussionen kommen wir<br />

zu neuen Erkenntnissen. Und wissen<br />

deshalb, dass der Wandel das<br />

eigentlich Beständige an unserer<br />

schönen Heimat ist.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen<br />

bei der Lektüre <strong>und</strong> lade Sie<br />

herzlich ein, sich bei einem persönlichen<br />

Besuch von der Schönheit<br />

des <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong>es zu<br />

überzeugen.<br />

Herzlichst Ihre<br />

Anna Kebschull<br />

<strong>Land</strong>rätin des <strong>Land</strong>kreises Osnabrück


7


8<br />

Wo es sich gut <strong>und</strong> gerne leben lässt –<br />

R<strong>und</strong>gang durch die Städte <strong>und</strong> Gemeinden<br />

die Stadt einfach Pech. Und das,<br />

obwohl es doch in dieser Würdigung<br />

ums „Glück“ geht: Denn<br />

eine derart grausame musikalische<br />

Verbeugung wie den Schlager<br />

„Ich fand das ganz große<br />

Glück mit Dir im Zug nach Osnabrück“<br />

aus dem Jahr 1997, den<br />

kann wohl keine andere Stadt<br />

vorweisen. Dem Duo „Cliff &<br />

Rexonah“, hinter dem sich die<br />

völlig zu Recht völlig unbekannten<br />

Andreas Zaron <strong>und</strong> Verena Rendtorff<br />

verbergen, ging es dabei<br />

offenbar vor allem um den Reim<br />

auf „Glück“ <strong>und</strong> da lag Osnabrück<br />

eben nahe – in Königsbrück,<br />

Ettelbrück oder Quakenbrück <strong>und</strong><br />

Bersenbrück, die beiden letzteren<br />

sogar gelegen im <strong>Land</strong>kreis<br />

Osnabrück, werden sie glücklich<br />

sein, dass dieser Kelch an ihnen<br />

vorübergegangen ist.<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Schloss<br />

Der Altkreis Osnabrück <strong>und</strong><br />

die Stadt Osnabrück<br />

Nun gibt es einige künstlerische<br />

Würdigungen, in denen Osnabrück<br />

verewigt worden ist. Der<br />

Roman „Der schwarze Obelisk“<br />

des <strong>Osnabrücker</strong> Welt-Schriftstellers<br />

Erich Maria Remarque<br />

(„Im Westen nichts Neues“)<br />

etwa, der den Alltag zur Zeit der<br />

großen Inflation in Osnabrück<br />

beschreibt. Noch heute gibt es<br />

Stadtführungen auf den Spuren<br />

dieses Romans, auf denen sich<br />

die Schauplätze gut erkennen<br />

lassen. <strong>Mit</strong> einer anderen musikalischen<br />

Würdigung indes, da hatte<br />

Und so darf sich eben Osnabrück<br />

freuen über den Refrain „Ich fand<br />

das ganz große Glück mit Dir im<br />

Zug nach Osnabrück. Du hast<br />

mich angemacht, so kurz vor<br />

Offenbach, wir haben Sekt bestellt,<br />

gleich hinter Bielefeld…“<br />

Weil aber die Menschen in der<br />

Stadt des Westfälischen Friedens<br />

für ihre fre<strong>und</strong>liche Gelassenheit<br />

bekannt sind, nehmen sie<br />

auch diese kirmesmusikalische<br />

Ent gleisung mit Humor. Wobei


FREIZEIT UND LEBENSQUALITÄT<br />

9<br />

Geerdet sind die Menschen<br />

im <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong>.<br />

die Kirmes hier eigentlich „Jahrmarkt“<br />

heißt, aber das ist ein anderes<br />

Thema.<br />

Die Lage. Osnabrück liegt<br />

als einzige deutsche Großstadt<br />

inmitten eines Geo-<br />

Naturparks <strong>und</strong> wird umgeben<br />

von den Ausläufern der <strong>Mit</strong>telgebirge<br />

Teutoburger Wald <strong>und</strong><br />

Wiehengebirge. Das macht<br />

das <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong> zu einer<br />

abwechslungsreichen Region für<br />

Wanderer, Radfahrer oder auch<br />

Reiter, denn für jede Art von Ausflug<br />

gibt es hier die passenden<br />

Wege <strong>und</strong> Ziele.<br />

Auch verkehrstechnisch ist<br />

die Stadt im deutschen Nordwesten<br />

mit Auto, Bahn <strong>und</strong> Flugzeug<br />

bestens angeschlossen:<br />

Die Autobahnen A 30 von Ost<br />

nach West <strong>und</strong> A 1 von Norden<br />

nach Süden treffen sich am<br />

Lotter Kreuz vor den Toren Osnabrücks,<br />

die A 33 wurde Richtung<br />

Südosten endlich komplett fertiggestellt<br />

<strong>und</strong> verbindet nun nach<br />

Jahrzehnten der Planung <strong>und</strong> des<br />

Baus endlich das <strong>Osnabrücker</strong><br />

<strong>Land</strong> direkt über Bielefeld <strong>und</strong><br />

Paderborn über die A 44 mit der<br />

A 7 in Kassel.<br />

Wird nun auch noch der versprochene<br />

Lückenschluss der A 33<br />

zwischen Belm <strong>und</strong> Bramsche<br />

irgendwann fertig, dann können<br />

Autofahrer von Bremen kommend<br />

hinter Vechta links abbiegen<br />

<strong>und</strong> durchfahren bis nach<br />

Kassel – <strong>und</strong> umgekehrt, logisch.<br />

Der <strong>Osnabrücker</strong> Bahnhof ist der<br />

einzige Kreuzbahnhof auf zwei<br />

Ebenen <strong>und</strong> liegt damit genau<br />

wie die Autobahnen sowohl an<br />

der Strecke von Amsterdam nach<br />

Berlin als auch an der Route von<br />

Hamburg <strong>und</strong> Bremen ins Ruhrgebiet<br />

<strong>und</strong> den Süden Deutschlands.<br />

Und nicht nur, aber auch<br />

den Süden Europas erreichen die<br />

Geschäfts- <strong>und</strong> Urlaubs flieger,<br />

die am Flughafen Münster/<br />

Osnabrück etwa eine halbe St<strong>und</strong>e<br />

Autofahrt von der Stadt entfernt<br />

abheben.<br />

Die Menschen. Der <strong>Osnabrücker</strong><br />

ist norddeutsch <strong>und</strong> macht darum<br />

nicht allzu viele Worte, die dann<br />

aber im reinsten Hochdeutsch des<br />

<strong>Land</strong>es. Berliner Schnodderigkeit,<br />

Münchner Angeberei oder Kölner<br />

Oberflächlichkeit sind die Sache


10<br />

Silberstollen Hasbergen<br />

der <strong>Osnabrücker</strong> nicht, hier geht<br />

es zurückhaltend <strong>und</strong> geerdet zu.<br />

Wer aber erst einmal einen <strong>Osnabrücker</strong><br />

zum Fre<strong>und</strong> gewonnen<br />

hat, der kann sich allzeit auf ihn<br />

verlassen – nicht umsonst singen<br />

die Fans des VfL Osnabrück<br />

im Stadion an der Bremer Brücke<br />

„Wir sind die <strong>Osnabrücker</strong>, wir<br />

sind immer da!“<br />

Die Geschichte. In Osnabrück<br />

<strong>und</strong> Münster wurde 1648 der<br />

Dreißigjährige Krieg mit dem<br />

Westfälischen Frieden beendet,<br />

weshalb die Stadt sich offiziell<br />

als „Friedensstadt“ bezeichnet<br />

<strong>und</strong> im Jahr 2023 auch die<br />

375. Wiederkehr dieses Ereignisses<br />

wieder einmal gebührend<br />

feiert. Das Thema ist hier aber<br />

weit mehr als nur ein aufgeklebtes<br />

Etikett: Es gibt die Deutsche<br />

Stiftung Friedensforschung <strong>und</strong><br />

das Zentrum für Demokratie<strong>und</strong><br />

Friedensforschung an der<br />

Universität Osnabrück, alle zwei<br />

Jahre wird der „Erich-Maria-<br />

Remarque-Friedenspreis“ verliehen,<br />

die Stadt unterhält ein<br />

„Büro für Friedenskultur“ <strong>und</strong> die<br />

Europäische Kommission hat dem<br />

Rathaus das Kulturerbe-Siegel<br />

„Stätte des Westfälischen Friedens“<br />

verliehen.<br />

Im Alltag der Stadt wird das Thema<br />

seit Jahrh<strong>und</strong>erten auch deshalb<br />

ganz praktisch gelebt, weil<br />

der evangelische <strong>und</strong> der katholische<br />

Anteil an der Bevölkerung<br />

in etwa gleich groß sind <strong>und</strong><br />

sich die Konfessionen mithin auf<br />

ein friedliches Zusammenleben<br />

verständigen mussten, zumal<br />

nach dem Friedensschluss von<br />

1648 die Herrschaft im Wechsel<br />

mal von der einen <strong>und</strong> mal von<br />

der anderen Seite ausgeübt worden<br />

ist.<br />

Der heutige <strong>Land</strong>kreis Osnabrück<br />

ist bei der Gebietsreform 1972<br />

aus dem Zusammenschluss der<br />

vier alten <strong>Land</strong>kreise Osnabrück,<br />

Wittlage, Melle <strong>und</strong> Bersenbrück<br />

entstanden. Dieses halbe Jahrh<strong>und</strong>ert,<br />

also quasi die „Goldene<br />

Hochzeit“ der Altkreise, soll Anlass<br />

sein, sich beim R<strong>und</strong>gang<br />

durch die Städte <strong>und</strong> Gemeinden<br />

noch einmal an den alten Grenzen<br />

zu orientieren. Schließlich<br />

ist der <strong>Land</strong>kreis Osnabrück als<br />

größter <strong>Land</strong>kreis in Niedersachsen<br />

fast so groß wie das Saarland<br />

ist, da kann eine regionale Aufteilung<br />

bei der Orientierung nur<br />

hilfreich sein.


FREIZEIT UND LEBENSQUALITÄT<br />

11<br />

Altkreis Osnabrück<br />

<strong>Mit</strong> seiner Nähe zur Stadt Osnabrück<br />

könnte Hasbergen fast<br />

ein Vorort sein, doch haben die<br />

Menschen hier ein ausgeprägtes<br />

Selbstbewusstsein <strong>und</strong> pflegen<br />

ihre Feste <strong>und</strong> Traditionen wie<br />

die Hasberger Mahlzeit <strong>und</strong> das<br />

Weinfest. Im bergigen Gebiet des<br />

Hüggel liegt der Silbersee, in dem<br />

vor einigen Jahrzehnten noch gebadet<br />

werden konnte, der inzwischen<br />

aber meist trocken gefallen<br />

ist. Ein ausgebauter Stollen gewährt<br />

hier Einblicke in die Erdgeschichte<br />

<strong>und</strong> die Gemeinde hat<br />

die Figuren der Hüggelzwerge<br />

entwickelt, die als Logo <strong>und</strong> sympathische<br />

Botschafter für Hasbergen<br />

auftreten.<br />

Nicht zwergenhaft, sondern ganz<br />

groß konnte Bad Iburg mit der<br />

Niedersächsischen <strong>Land</strong>esgartenschau<br />

2018 auftrumpfen, bei<br />

der auch das Wetter mitspielte<br />

<strong>und</strong> die zu einem echten Publikumsrenner<br />

wurde. Besonderes<br />

Gewicht haben die Planer dabei<br />

auf die nachhaltige Wirkung der<br />

Gartenschau gelegt, damit die<br />

Stadt auch in den kommenden<br />

Jahren von den Investitionen<br />

zehren kann.<br />

So wurde als Wahrzeichen der<br />

<strong>Land</strong>esgartenschau ein Baumwipfelpfad<br />

mit 30 Erlebnis- <strong>und</strong><br />

Lernstationen angelegt, für den<br />

auch nach der Gartenschau mit<br />

Erfolg Jahreskarten verkauft werden.<br />

Der Pfad ist 439 Meter lang<br />

<strong>und</strong> 28 Meter hoch, verbaut wurden<br />

600 Tonnen Stahl <strong>und</strong> 250<br />

Kubikmeter Holz.<br />

In direkter Sichtweite des Baumwipfelpfades<br />

liegt das Iburger<br />

Schloss, die historische Wiege<br />

des <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong>es. Bischof<br />

Benno I. ließ die Burg zwischen<br />

1052 <strong>und</strong> 1068 errichten <strong>und</strong> das<br />

Bauwerk bis 1088 um eine Stiftsburg<br />

<strong>und</strong> ein Benediktinerkloster<br />

erweitern. Historisch bedeutend<br />

ist die Iburg als Geburtsort<br />

der ersten preußischen Königin<br />

Sophie Charlotte, die hier 1668<br />

das Licht der Welt erblickte. Nach<br />

dieser Mutter des Soldatenkönigs<br />

<strong>und</strong> Großmutter Friedrichs des<br />

Großen sind Schloss Charlottenburg<br />

<strong>und</strong> der Stadtteil in Berlin<br />

benannt, weshalb Bad Iburg auch<br />

seit 1980 eine Städtepartnerschaft<br />

mit dem Bezirk Charlottenburg<br />

unterhält. Heute residiert<br />

unter anderem das Amtsgericht<br />

in der der Iburg.<br />

Baumwipfelpfad Bad Iburg<br />

Als besonders familienfre<strong>und</strong>lich<br />

gilt die Gemeinde Hagen<br />

a.T.W., die von der Vergabe von<br />

Baugr<strong>und</strong>stücken bis zur Planung<br />

von Kindergarten- <strong>und</strong> Kitaplätzen<br />

auf alle Aspekte achtet, die<br />

gerade jungen Eltern wichtig<br />

sind. <strong>Mit</strong> einem gewachsenen <strong>und</strong><br />

breit aufgestellten Vereinsleben<br />

<strong>und</strong> einer ausgeprägten Nachbarschaft<br />

innerhalb der selbstbewussten<br />

Ortsteile ist Hagen aber<br />

auch lebenswerter Ort für die<br />

ältere Generation.<br />

Wobei die gelebte Konkurrenz<br />

zwischen den Ortsteilen in der<br />

Obermark <strong>und</strong> den Ortsteilen in<br />

der Niedermark von Generation<br />

zu Generation weitergegeben<br />

wird, was sich unter anderem<br />

auch bei den Derbys auf dem<br />

Fußballplatz zeigt.


12<br />

die zur Erzeugung von Stahl benötigt<br />

werden, aus regenerativen<br />

Quellen zu beziehen. Dazu sind<br />

die Führungskräfte der Georgsmarienhütte<br />

im regen Austausch<br />

mit der Politik auf B<strong>und</strong>es-, <strong>Land</strong>es-<br />

<strong>und</strong> Kreisebene, um immer<br />

wieder nach neuen <strong>und</strong> auch unkonventionellen<br />

Möglichkeiten<br />

der Energieerzeugung zu suchen<br />

– <strong>und</strong> diese möglichst auch zu<br />

finden, etwa durch eine zeitlich<br />

befristete Aufstellung von Windrädern<br />

in von Dürre oder Borkenkäfer<br />

stark betroffenen Wäldern<br />

während einer notwendigen Wiederaufforstung.<br />

Radrennen: Kräftemessen auf dem Rad erfreut sich großer Beliebtheit.<br />

Große Einigkeit herrscht hingegen<br />

darüber, dass die Hagener Kirmes<br />

zu den schönsten Volksfesten<br />

der Region gehört – gehören<br />

tut dabei allerdings der Montag<br />

mit dem historischen „Ferkelmarkt“<br />

ganz allein den Hagenern.<br />

<strong>Mit</strong> aller Welt teilen die Hagener<br />

ihre Vermarktung als „Kirschenhagen“,<br />

zu dem zur Kirschblüte<br />

ganze Busladungen an Touristen<br />

in den Ort kommen <strong>und</strong> von der<br />

aktuellen Kirschkönigin begrüßt<br />

werden.<br />

Namensgebend für die Stadt<br />

Georgsmarienhütte ist das<br />

Stahl werk, denn 1857 begann<br />

der Georgs-Marien-Bergwerks<strong>und</strong><br />

Hüttenverein in der Gemeinde<br />

Malbergen mit dem Bau eines<br />

Eisenhüttenwerkes, benannt nach<br />

dem letzten Herrscher des Königreichs<br />

Hannover, Georg V. <strong>und</strong><br />

seiner Frau Marie. Die notwendige<br />

Arbeiterkolonie wurde 1860<br />

zur Gemeinde Georgsmarienhütte<br />

<strong>und</strong> Malbergen selbst später<br />

dann ein weiterer Stadtteil.<br />

Heute ist das Stahlwerk immer<br />

noch wichtiger Arbeitgeber, die<br />

Stadt hat sich aber als „Stadt im<br />

Grünen“ von ihrer reinen Industriegeschichte<br />

freigeschwommen<br />

<strong>und</strong> bietet in unmittelbarer Nähe<br />

zu Osnabrück alle Vorteile einer<br />

großen Kleinstadt mit einem<br />

lebendigen Einzelhandel, einem<br />

kompletten Schulangebot, vielen<br />

Vereinen <strong>und</strong> Verbänden <strong>und</strong><br />

ebenso unterschiedlichen wie<br />

selbstbewussten Stadtteilen.<br />

Und diesem grünen Auftrag fühlt<br />

sich auch das Stahlwerk verpflichtet<br />

<strong>und</strong> setzt alles daran,<br />

die riesigen Mengen an Strom,<br />

Seit Jahrh<strong>und</strong>erten sind Burgen<br />

die architektonischen Wahrzeichen<br />

des heutigen Bissendorf.<br />

Die Schelenburg im Ortsteil<br />

Schledehausen etwa, die aus dem<br />

11. Jahrh<strong>und</strong>ert stammt <strong>und</strong> in<br />

ihrer langen Geschichte niemals<br />

erobert worden ist. Oder Schloss<br />

Ledenburg, ebenfalls ein Wasserschloss<br />

von 1627 bei Nemden<br />

oder auch das Rittergut Stockum<br />

von 1259, das seit 1982 einen<br />

Reiterhof mit Reitschule beherbergt.<br />

Doch seit dem Jahr 2015 hat<br />

sich ein ganz neues Bauwerk den<br />

Spitzenplatz in der öffentlichen<br />

Wahrnehmung gesichert: Nach<br />

den Entwürfen des Architekturbüros<br />

Blocher Blocher Partners wurde<br />

mit dem neuen Rathaus samt<br />

Bürgersaal ein charakterstarker<br />

architektonischer Ortsmittelpunkt<br />

geschaffen, der mit seiner Transparenz,<br />

Helligkeit <strong>und</strong> seinem offenen<br />

Charakter schnell die Herzen<br />

der Bissendorfer erobert hat.


FREIZEIT UND LEBENSQUALITÄT<br />

13<br />

Besuchermagnet Glandorfer Haarkotten<br />

Das hat auch damit zu tun, dass<br />

der Bürgersaal die für die Region<br />

typische Form des Niederdeutschen<br />

Hallenhauses aufnimmt<br />

<strong>und</strong> modern interpretiert. Sein<br />

Innenraum wurde komplett stützenfrei<br />

konstruiert <strong>und</strong> durchgehend<br />

mit Sichtbeton <strong>und</strong> Wandverkleidungen,<br />

Stabparkettboden<br />

<strong>und</strong> anderen Details aus Eichenholz<br />

gestaltet, was eine Nutzung<br />

für Veranstaltungen mit bis zu<br />

150 Gästen ebenso zulässt wie<br />

Ratssitzungen.<br />

Ganz im Süden des <strong>Land</strong>kreises<br />

Osnabrück liegt die Gemeinde<br />

Glandorf, deren <strong>Mit</strong>telpunkt<br />

der Thieplatz bildet. Neben dem<br />

Thie geben die fast komplett erhaltene<br />

Kirchhofsburg <strong>und</strong> die<br />

alten Fachwerkhäuser in ihrer<br />

direkten Nachbarschaft einen<br />

guten Eindruck vom historischen<br />

Charakter Glandorfs. Der früher<br />

offene Dorfbrunnen wurde von<br />

der Künstlerin Elisabeth Lumme<br />

neugestaltet, wobei die mehr als<br />

100 Jahre alte Zisterne so gut es<br />

ging erhalten geblieben ist.<br />

Ebenfalls prägend für das Ortsbild<br />

ist die katholische Kirche St.<br />

Johannis, die im Jahr 1275 erstmals<br />

urk<strong>und</strong>lich erwähnt wird. Im<br />

Ortsteil Schwege steht mit der<br />

Pfarrkirche St. Marien ein weiteres<br />

katholisches Gotteshaus,<br />

das eine hübsche Entstehungsgeschichte<br />

aufweist: <strong>Mit</strong>te des<br />

19. Jahrh<strong>und</strong>erts legte der Lehrer<br />

Mathias Niehaus zunächst ein<br />

Gelübde ab <strong>und</strong> daraufhin einen<br />

Kalvarienberg mit Kreuzweg,<br />

Grabmahl Christi <strong>und</strong> Ölgarten<br />

an, der 1863 um eine kleine<br />

Kapelle samt Turm erweitert<br />

wurde. Lehrer Niehaus verstarb<br />

im selben Jahr, doch die Arbeiten<br />

gingen weiter, so dass 1865 das<br />

Vikarienhaus <strong>und</strong> 1866 die Kirche<br />

folgten, deren Turm allerdings so<br />

klein geriet, dass der Volksm<strong>und</strong><br />

spottete, er werde bei Regen unter<br />

das Kirchdach geschoben.<br />

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde<br />

der kleine Turm dann durch<br />

ein Bauwerk passender Größe<br />

ersetzt. Weit über die Grenzen<br />

Glandorfs hinaus bekannt ist die<br />

Windmühle, ein Blickfang mit<br />

Galerie in typisch holländischer<br />

Ausführung. Das erste Mal drehten<br />

sich die Flügel der Mühle<br />

1840, der gewerbliche Betrieb<br />

wurde erst 1960 eingestellt.<br />

Heute ist die Glandorfer Windmühle<br />

ein beliebtes Ziel für Touristen<br />

<strong>und</strong> wird von der Gemeinde<br />

auch als malerische Kulisse für


14<br />

Konzertgarten in Bad Rothenfelde<br />

standesamtliche Hochzeiten genutzt.<br />

Sehenswert ist der größte<br />

Findling im <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong>,<br />

der im Ortsteil Averfehrden zu<br />

sehen ist. Gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> aufgestellt<br />

wurde der gewaltige Stein<br />

in einem Stück, doch einige Jahre<br />

nach dem Versetzen brach ein<br />

keil förmiges Stück ab. Das wird<br />

heute David genannt, der große<br />

Rest heißt folgerichtig Goliath.<br />

Das Flaggschiff der Bädergemeinden<br />

im südlichen <strong>Land</strong>kreis<br />

ist zweifellos Bad Rothenfelde<br />

mit mehr als einer halben<br />

Million Übernachtungen pro Jahr.<br />

Entscheidend sind dabei die<br />

vielen Kliniken von überregionalem<br />

Rang wie etwa die Schüchtermann-Klinik,<br />

in deren Herzzentrum<br />

mehr als 10.000 Patienten<br />

jährlich behandelt werden <strong>und</strong><br />

die damit zu den fünf größten<br />

Herzzentren Deutschlands zählt.<br />

Touristischer Anlaufpunkt ist der<br />

18 Hektar große Kurpark mit seinen<br />

zwei Gradierwerken <strong>und</strong> drei<br />

Teichen, wobei die Gradierwerke<br />

auf eine lange Geschichte zurückblicken<br />

können. Das erste Werk<br />

wurde 1777 errichtet, das zweite<br />

folgte 1824. Dieses neuere Gradierwerk<br />

kommt ohne seitliche<br />

Verstrebungen aus <strong>und</strong> ist mit<br />

seiner Länge von 412 Metern das<br />

größte stützenfreie Gradierwerk<br />

in Westeuropa.<br />

Markant ist die Rekonstruktion<br />

einer „Windkunst“ oben auf der<br />

Anlage, die einer Kokerwindmühle<br />

nachgebildet ist, mit der früher<br />

die Sole auf das Gradierwerk<br />

gepumpt worden ist. Weniger gut<br />

erging es dem alten Gradierwerk,<br />

das 1989 vermutlich wegen eines<br />

Überschallknalls eines Militärjets<br />

teilweise zusammengebrochen<br />

war. Der deutlich verkürzte Neubau<br />

kostete 1,73 Millionen Euro<br />

<strong>und</strong> wurde 1996 eingeweiht.<br />

Ein weiteres Schmuckstück des<br />

Kurortes ist der 1999 angelegte<br />

Rosengarten mit seinen 3.000<br />

Pflanzen in direkter Nachbarschaft<br />

zum Gradierwerk. Sowohl<br />

für die Bewohner als auch für die<br />

Menschen in der weiteren Umge-


FREIZEIT UND LEBENSQUALITÄT<br />

15 1<br />

Bad Rothenfelde –<br />

Sole, Salz <strong>und</strong> Sinnesfreuden<br />

Der Kurpark mit den beiden Gradierwerken bildet die<br />

grüne Insel im Ortskern. Mehrere Themengärten<br />

sowie Spiel- <strong>und</strong> Bewegungsangebote sind harmonisch<br />

in die formalen Parkanlagen integriert. Beliebt<br />

sind die neuen Sitzinseln vor dem Kurmittelhaus im<br />

neu gestalteten Park am Alten Gradierwerk. Diese<br />

Ruhezonen bilden das Pendant zum Vorplatz der carpesol<br />

SPA Therme. Einkaufs- <strong>und</strong> Gastronomiezonen<br />

flankieren diesen Teil des Kurparks an allen Seiten.<br />

Die Quellsole aus den Tiefen des Kleinen Bergs ist<br />

als natürliches Heilmittel ein Alleskönner in puncto<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Wohlbefinden. Diesem Bodenschatz<br />

verdankt Bad Rothenfelde ab dem 19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

die Wandlung von der reinen Salzindustrie zum hoch<br />

prädikatisierten Heilbad in Niedersachen.<br />

Bad Rothenfelde ist ein Ort, in dem Gäste <strong>und</strong> Bürger Dank<br />

der hohen Aufenthaltsqualität Erholung vom Alltag finden.<br />

Gründungsjahr: 1724, seit 1905 „Bad“<br />

Einwohner: 9123 (Stand: 1/2023)<br />

Aktivitäten: u. a. Sole-Freibad, carpesol SPA<br />

Therme Radfahren, Wandern<br />

Bad Rothenfelde<br />

Frankfurter Straße 3, 49214 Bad Rothenfelde, Fon: 05424 223-0,<br />

www.bad-rothenfelde.de, mail-box@gemeinde-bad-rothenfelde.de<br />

bung <strong>und</strong> natürlich für die Patienten<br />

<strong>und</strong> Touristen gleichermaßen<br />

attraktiv ist das Carpesol, eine<br />

der schönsten Natursole-Thermen<br />

Niedersachsens.<br />

Auf mehr als 8.000 Quadratmetern<br />

finden die Besucher hier verschiedene<br />

Sauna-Formen, Thermalbecken,<br />

Spa-Angebote <strong>und</strong><br />

eine hochwertige Gastronomie.<br />

Die Bürger von Bad Laer legen<br />

ähnlich wie die Menschen<br />

in Soest oder Oer-Erkenschwick<br />

großen Wert auf die richtige Aussprache<br />

des Gemeindenamens.<br />

Und während das „oe“ im Westfälischen<br />

als „o“ ausgesprochen<br />

wird mit „Soost“ <strong>und</strong> „Oor-<br />

Erkenschwick“, verkürzt sich das<br />

„ae“ zum ausgesprochenen „a“,<br />

wir sind also im ausgesprochen<br />

schönen „Bad Laar“. Unübersehbar<br />

dominiert der frühromanische<br />

Kirchturm der katholischen<br />

Pfarrkirche St. Marien<br />

den Ort. Als einziger mittelalterlicher<br />

Turm im <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong><br />

hat St. Marien statt einer Spitze<br />

ein Satteldach mit Treppengiebel,<br />

das im 13. Jahrh<strong>und</strong>ert auf<br />

einen älteren Wehrturm aufgesetzt<br />

worden ist. Der Pfarrer der<br />

katholischen Gemeinde heißt<br />

Maik Stenzel <strong>und</strong> er geht mit der<br />

Zeit, indem er mit liebevoll gemachten<br />

Beiträgen in den sozialen<br />

Netzwerken aktiv ist. Kein<br />

W<strong>und</strong>er, dass seiner Bitte um „ein<br />

Like für Maik“ immer mehr User<br />

gern nachkommen.<br />

Der gebürtige <strong>Osnabrücker</strong> Stenzel<br />

hält als glühender Fan des VfL<br />

Osnabrück sogar vor Heimspielen<br />

kurze Andachten in einer Kirche<br />

neben dem Stadion ab <strong>und</strong> bringt<br />

seine frohe Botschaft so in ganz<br />

neue Bevölkerungskreise. In seiner<br />

Heimatgemeinde in Bad Laer<br />

bestimmt ansonsten der 2010<br />

komplett sanierte Kurpark das<br />

Bild, der zu einem Erlebnis-Areal<br />

mit Wassertretbecken, Barfußpfad,<br />

Bewegungs-Parcours <strong>und</strong><br />

Uferpromenade am Glockensee<br />

umgebaut worden ist. Hier am<br />

Glockensee wird an jedem ersten<br />

Wochenende im August das „Fest<br />

der 1000 Fackeln“ gefeiert.<br />

Wenn nun das Thema Walfang in<br />

einem R<strong>und</strong>gang durch den Alt-


16<br />

Dissen mit viel Grün <strong>und</strong> Aufenthaltsqualität.<br />

Bekannt ist Dissen wegen seiner<br />

starken Nahrungsmittelindustrie<br />

mit namhaften Unternehmen wie<br />

etwa Homann oder dem Gewürzgiganten<br />

Fuchs, weshalb sich Dissen<br />

auch gern „Stadt des guten<br />

Geschmacks“ nennt.<br />

Gut leben in Hilter a.T.W.<br />

kreis Osnabrück auftaucht, dann<br />

ist das mitnichten ein Druckfehler.<br />

Denn in Hilter a.T.W. hat der<br />

Margarine-Produzent Walter Rau<br />

seinen Sitz, <strong>und</strong> der gründete<br />

1937 eine eigene Walfangflotte,<br />

um an die begehrten Rohstoffe<br />

zu kommen. Ein großes historisches<br />

Fangboot dieser Flotte,<br />

die „Rau IX“, kann im Außenbereich<br />

des Deutschen Schifffahrtsmuseums<br />

in Bremen besichtigt<br />

werden, wobei die geschichtsbewussten<br />

Menschen aus Hilter die<br />

Diskussion um Erhalt <strong>und</strong> Verfall<br />

der Schiffe des Museums besonders<br />

nach der Havarie <strong>und</strong> der<br />

millionenschweren Rettung des<br />

Großseglers „Seute Deern“ ganz<br />

genau verfolgen.<br />

Deutlich rasanter geht es immer<br />

im August am Uphöfer Berg in<br />

Hilter-Borgloh zu, wenn der Motorsportclub<br />

Osnabrück zum<br />

Bergrennen bittet, dem nördlichsten<br />

Bergrennen Deutschlands.<br />

Hier können die PS-Fans den<br />

Piloten <strong>und</strong> ihren Geschossen im<br />

Fahrerlager noch ganz nahekommen<br />

<strong>und</strong> mit etwas Glück sogar<br />

eine Fahrt als Co-Pilot gewinnen.<br />

Das komplette Gegenteil zu<br />

ra santen Rennen bietet die Idylle<br />

des Renkenörener Sees im<br />

Ortsteil Ebbendorf am Fuße der<br />

Wolfsquelle. In diesem Paradies<br />

werden im Sommer Kunstwerke<br />

gezeigt <strong>und</strong> jeweils am ersten<br />

Wochenende im September sorgen<br />

bunte Wasserfontänen <strong>und</strong><br />

Fackeln beim Seefest für eine<br />

ganz besondere Atmosphäre.<br />

An historischer Wirkungsstätte<br />

gehen die <strong>Mit</strong>arbeiter der Stadtverwaltung<br />

in Dissen a.T.W. ihren<br />

Pflichten nach, war doch das<br />

heutige Rathaus einst ein historischer<br />

Meierhof, der um 780 von<br />

Karl dem Großen für seine amtlichen<br />

Vertreter vor Ort errichtet<br />

worden war. R<strong>und</strong> um dieses<br />

historische Gebäude zeigt die<br />

Innenstadt nach einer aufwendigen<br />

Sanierung heute wieder ein<br />

historisches Bild der alten Stadt<br />

Weniger bekannt dürfte sein,<br />

dass ein Musiker aus Dissen mit<br />

seinem speziellen Geschmack<br />

<strong>und</strong> seinem Gefühl für spanische<br />

Musik mitverantwortlich ist für<br />

einen ganz großen Ohrwurm <strong>und</strong><br />

Sommerhit: Der Bassist <strong>und</strong> Keyboarder<br />

Marco Heggen war zunächst<br />

als Studiosänger etwa für<br />

die „Jazzkantine“ <strong>und</strong> als Produzent<br />

für Marla Glen unterwegs,<br />

ehe er mit Kollegen aus Hannover<br />

die Band „Marquess“ gründete<br />

<strong>und</strong> mit dem Song „Vayamos<br />

Companeros“ den ganz großen<br />

Erfolg auf allen deutschen <strong>und</strong><br />

europä ischen Bühnen feiern<br />

konnte. Und auch als Fotograf hat<br />

sich Heggen einen Namen gemacht,<br />

von ihm stammt etwa das<br />

Coverfoto für das Album „Schrei“<br />

von Tokio Hotel.<br />

Durch eine B<strong>und</strong>esstraße bestens<br />

mit dem Oberzentrum Osnabrück<br />

verb<strong>und</strong>en ist auch<br />

Wallenhorst, was die Gemeinde<br />

im Speckgürtel der Stadt besonders<br />

interessant für Pendler<br />

macht. So fahren mehr als<br />

8.000 Menschen morgens aus<br />

Wallenhorst zur Arbeit, die meisten<br />

davon nach Osnabrück. Weil<br />

aber Wallenhorst auch durch<br />

seine Lage an der A 1 bestens<br />

erschlossen ist <strong>und</strong> über


FREIZEIT UND LEBENSQUALITÄT<br />

17<br />

Die Lechtinger Galerie-Holländermühle ist heute wieder ein Schmuckstück.<br />

einen starken <strong>Mit</strong>telstand in<br />

seinen stark nachgefragten Gewerbegebieten<br />

verfügt, pendeln<br />

auch mehr als 4.000 Berufstätige<br />

täglich ein in die Gemeinde.<br />

Und so wie es sich hier gut arbeiten<br />

lässt, so lässt es sich auch gut<br />

leben in den Ortsteilen mit ihrer<br />

abwechslungsreichen <strong>Land</strong>schaft.<br />

Überregional bekannt ist Wallenhorst<br />

für seine beiden alten Windmühlen<br />

in den Ortsteilen Hollage<br />

<strong>und</strong> Lechtingen. Der Lechtinger<br />

Galerie-Holländer mit Windrose<br />

<strong>und</strong> Segelflügeln ist heute wieder<br />

ein Schmuckstück <strong>und</strong> voll funktionsfähig.<br />

Das sah 1982 noch ganz anders<br />

aus, als der neu gegründete Verein<br />

Windmühle Lechtingen das<br />

verfallene Bauwerk quasi als<br />

Ruine übernahm. <strong>Mit</strong> viel Eigenarbeit,<br />

aber auch mit öffentlichen<br />

<strong>Mit</strong>teln wurde die Mühle<br />

fünf Jahre lang restauriert <strong>und</strong><br />

als sich endlich am Pfingstmontag<br />

1987 die Segelflügel wieder<br />

drehten, da hatte Wallenhorst ein<br />

neues, altes Wahrzeichen. In der<br />

Hollager Mühle dagegen dreht<br />

sich kein Flügel mehr, sondern<br />

alles um die Jugend. In der Nachkriegszeit<br />

fanden sich engagierte<br />

junge Männer aus der katholischen<br />

Jugend, die hier eine Freizeitstätte<br />

mit Zeltplatz aufgebaut<br />

haben.<br />

Aus den bescheidenen Anfängen<br />

ist ein vielfältiges Angebot auf<br />

einem 2,7 Hektar großen Gr<strong>und</strong>stück<br />

geworden. Und viele Jugendliche,<br />

die im <strong>Osnabrücker</strong><br />

<strong>Land</strong> aufgewachsen sind, haben<br />

hier unvergessliche Jugendzeltlager<br />

oder Freizeiten verbracht.<br />

Für die Menschen in der Gemeinde<br />

Belm ist vor ein paar Jahren<br />

nach Jahrzehnten des genervten<br />

Wartens endlich ein Wunsch wahr<br />

geworden. Ganze Generationen<br />

kannten den Ort nur geteilt durch<br />

die B<strong>und</strong>esstraße 51, auf der sich<br />

täglich mehr als 20.000 Fahrzeuge<br />

quälten, darunter mindestens<br />

2.000 Lastwagen, direkt vorbei<br />

an den Wohnhäusern durch das<br />

Zentrum mit den entsprechend<br />

langen Rückstaus an den Ampeln.<br />

Allerhöchste Zeit also für eine<br />

Ortsumgehung, die in diesem Fall<br />

jedoch baulich anspruchsvoll war.<br />

Und so konnten die schon 2013<br />

begonnenen Erdarbeiten erst<br />

2019 beendet werden, weil eine<br />

ganze <strong>Land</strong>schaft umgestaltet<br />

werden musste. Neun Brücken<br />

waren zu bauen, für das ganze<br />

Projekt wurden etwa 74 Mio. Euro<br />

ausgegeben.<br />

Das Ergebnis kann sich sehen lassen:<br />

Auf r<strong>und</strong> sieben Kilometern<br />

rollt der Verkehr nun in weitem<br />

Schwung r<strong>und</strong> um den Ort. Und<br />

die Belmer atmen auf <strong>und</strong> können<br />

endlich gefahrlos ihre Nachbarn<br />

auf der anderen Seite der alten<br />

B<strong>und</strong>esstraße besuchen.


18<br />

Ausfahrten mit Oldtimern sind besonders im <strong>Osnabrücker</strong> Nordkreis sehr beliebt.<br />

Der Altkreis Bersenbrück<br />

<strong>Mit</strong> der Rückkehr der alten Autokennzeichen,<br />

die bis zur Gebietsreform<br />

von 1972 für die damaligen<br />

<strong>Land</strong>kreise Melle, Wittlage,<br />

Osnabrück <strong>und</strong> Bersenbrück ausgegeben<br />

worden waren, hat ein<br />

echter Run vor allem natürlich<br />

auf die lange Zeit verschw<strong>und</strong>enen<br />

„MEL“, „WTL“ <strong>und</strong> „BSB“<br />

eingesetzt, das „OS“ war ja<br />

durchgehend zu haben, <strong>und</strong> alle<br />

für Autoliebhaber spannenden<br />

Kombinationen mit diesem „OS“<br />

waren <strong>und</strong> sind in der Regel vergriffen,<br />

während die alten neuen<br />

Schilder die Chance boten, sich die<br />

eigenen Initialen oder das eigene<br />

Geburtsdatum auf dem Blechschild<br />

am eigenen Fahrzeug zu<br />

sichern.<br />

Und natürlich hat die große Nachfrage<br />

auch gezeigt, dass sehr viele<br />

Menschen in Wittlage, in Melle<br />

<strong>und</strong> in Bersenbrück stolz auf ihre<br />

Heimat sind <strong>und</strong> für diese Heimat<br />

gerne offensiv Werbung fahren.<br />

Im ganzen <strong>Land</strong>kreis Osnabrück?<br />

Nein, ausgerechnet in Bramsche,<br />

der mit r<strong>und</strong> 28.000 Einwohnern<br />

drittgrößten Kommune<br />

im Kreisgebiet nach Spitzenreiter<br />

Melle mit etwa 42.000 <strong>und</strong> Georgsmarienhütte<br />

mit r<strong>und</strong> 32.000<br />

Einwohnern, ist die Nachfrage<br />

eher verhalten. Der Gr<strong>und</strong> ist einfach:<br />

Bramsche gehörte seinerzeit<br />

trotz seiner regionalen Bedeutung<br />

<strong>und</strong> Größe zum Altkreis<br />

Bersenbrück <strong>und</strong> war sehr zum<br />

Leidwesen der stolzen Bramscher<br />

nicht selbstständig. Deshalb gibt<br />

es jetzt eben immer noch kein eigenes<br />

Bramscher Autoschild <strong>und</strong><br />

warum sollten sie hier mit einem<br />

„BSB“ durch ihre schöne Stadt<br />

fahren.<br />

Da bleiben sie in Bramsche doch<br />

lieber beim „OS“, zumal die große<br />

Nachbarstadt mit der autobahnähnlich<br />

ausgebauten B<strong>und</strong>esstraße<br />

68 nur noch eine gute<br />

Viertelst<strong>und</strong>e mit dem Auto entfernt<br />

ist <strong>und</strong> die Nordwestbahn<br />

vom Bahnhof Osnabrück-Altstadt<br />

auch nur etwas mehr als zehn<br />

Minuten bis zum Bahnhof Bramsche<br />

benötigt. Dadurch ist die<br />

Orientierung auf Osnabrück sehr<br />

stark <strong>und</strong> die Stadt am <strong>Mit</strong>tellandkanal<br />

auch für Pendler sehr<br />

interessant geworden. Man ist<br />

schnell zum Arbeiten im Oberzentrum,<br />

kann aber das Leben in der<br />

überschaubaren <strong>und</strong> charmanten<br />

Kleinstadt Bramsche genießen.<br />

Hier gibt es eine Fußgängerzone<br />

mit inhabergeführten Einzelhandelsgeschäften,<br />

hier gibt es<br />

Märkte <strong>und</strong> ein großes Stadtfest<br />

<strong>und</strong> man kennt <strong>und</strong> grüßt sich<br />

hier noch.<br />

Bei Spaziergängen am Hasesee<br />

etwa, der eigentlich dem Schutz<br />

vor Hochwasser dient <strong>und</strong> der<br />

2011 fertiggestellt wurde. Der<br />

See mit seiner Gewässerfläche<br />

von knapp 13 Hektar tut seitdem<br />

seine Pflicht als Überlauf für<br />

das umliegende Siedlungsgebiet,<br />

denn der Fluss Hase ist mit r<strong>und</strong><br />

3.000 Quadratkilometern Niederschlagsfläche<br />

der größte Nebenfluss<br />

der Ems <strong>und</strong> die Pegelstände<br />

der Hase steigen bei längeren<br />

Regenfällen schnell an <strong>und</strong> haben<br />

in der Vergangenheit regelmäßig<br />

weite Flächen der Talniederungen<br />

<strong>und</strong> auch Teile der Bramscher Innenstadt<br />

überflutet.<br />

Die Bedrohung gehört nun durch<br />

den Ausbau der Hase <strong>und</strong> vor allem<br />

durch den Hasesee der Vergangenheit<br />

an. Mindestens so<br />

wichtig ist den Menschen aber in-


FREIZEIT UND LEBENSQUALITÄT<br />

19<br />

Die Kunst des Tuchmachens wird im Tuchmachermuseum erlebbar.<br />

zwischen der Naherholungswert<br />

des Gewässers, wobei das Baden<br />

im See jedoch nicht erlaubt ist. Es<br />

gibt aber Spazierwege, eine Minigolfanlage,<br />

ein Café in der Nähe<br />

<strong>und</strong> Schafherden, die im Sommer<br />

vorbeiziehen <strong>und</strong> so für ein idyllisches<br />

Biotop in unmittelbarer<br />

Nähe zur Innenstadt sorgen.<br />

Die Anfänge der Stadt Bramsche<br />

gehen wie so Vieles im <strong>Osnabrücker</strong><br />

<strong>Land</strong> auf die Zeit Karls des<br />

Großen zurück, bekannt wurde<br />

der Ort später für Handwerk <strong>und</strong><br />

Handel. Im <strong>Mit</strong>telpunkt standen<br />

dabei schon früh die Tuchmacher,<br />

die hier 1586 ihre Gilde gründeten,<br />

aus der im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

eine Tuchfabrik mit als 100<br />

Meisterbetrieben hervorging. Die<br />

Besonderheit war die genossenschaftliche<br />

Organisation dieser<br />

Produktion. Und ganz besonders<br />

war auch das Produkt, das rote<br />

Tuch.<br />

Dieser Stoff, dessen Rezeptur zur<br />

Färbung ein gutgehütetes Geheimnis<br />

war, erreichte durch das<br />

handwerkliche Können der Bramscher<br />

Meisterbetriebe einen so<br />

zuverlässig gleichmäßigen Farbton,<br />

dass sowohl die Regierung<br />

in Hannover als auch seit dem<br />

18. Jahrh<strong>und</strong>ert die englische<br />

Armee zu den K<strong>und</strong>en zählten,<br />

die das „Bramscher Rot“ schätzten.<br />

Wenn sich die ehrenamtlichen<br />

Gästeführer im heutigen<br />

Tuchmachermuseum, in dem auf<br />

den historischen Maschinen noch<br />

zu Schauzwecken produziert<br />

wird, also des weltweiten Ruhmes<br />

ihrer Produkte rühmen, dann ist<br />

das im wahrsten Sinne des Wortes<br />

Schönfärberei.<br />

Weltweiten Ruhm genießt auch die<br />

Varusschlacht, bei der im Jahre 9<br />

nach Christus germanische Stämme<br />

unter Führung Hermanns des<br />

Cheruskers die Römer unter<br />

dem Kommando des Publius<br />

Quinctilius Varus vernichtend geschlagen<br />

haben. Davon künden<br />

sowohl das berühmte Zitat von<br />

Kaiser Augustus „Varus, gib mir<br />

meine Legionen wieder!“ als auch<br />

das bekannte Kinderlied „Als die<br />

Römer frech geworden“.<br />

Als 1987 Münzen <strong>und</strong> andere<br />

archäologische F<strong>und</strong>e den Blick<br />

auf den Bramscher Ortsteil Kalkriese<br />

lenkten, war für die Experten<br />

schnell klar, dass es sich hier<br />

mit hoher Wahrscheinlichkeit um<br />

den Ort der Varusschlacht als<br />

besonderem Wendepunkt in der<br />

römischen Geschichte handeln<br />

könnte.


20<br />

In Quakenbrück gibt es Wintersport.<br />

Aber erst seitdem Forscher des<br />

Deutschen Bergbau-Museums<br />

in Bochum 2022 einen so genannten<br />

metallurgischen Fingerabdruck<br />

erstellen <strong>und</strong> damit<br />

die vielen F<strong>und</strong>e tatsächlich den<br />

Legionen des Varus zuordnen<br />

konnten, gibt es keinen wissenschaftlichen<br />

Zweifel mehr daran,<br />

dass hier in Kalkriese die legendäre<br />

Schlacht <strong>und</strong> damit quasi<br />

die Geburtsst<strong>und</strong>e Deutschlands<br />

stattgef<strong>und</strong>en hat.<br />

Samtgemeinde Artland<br />

Auch wenn die Bezeichnung Artland<br />

schon seit 1309 belegt ist, so<br />

war sie bis 1972 doch immer nur<br />

ein in seinen Grenzen nicht genau<br />

festgelegter Name für eine kulturhistorische<br />

Region. Erst mit der<br />

Gründung des heutigen <strong>Land</strong>kreises<br />

Osnabrück entstand die politische<br />

Einheit der Samt gemeinde<br />

Artland, zu der die Kommunen<br />

Badbergen, Mens lage, Nortrup<br />

<strong>und</strong> als größte Stadt <strong>und</strong> Sitz<br />

der Verwaltung Quakenbrück gehören.<br />

Wer durch Quakenbrück spaziert,<br />

der w<strong>und</strong>ert sich bei näherem<br />

Hinsehen über ungewöhnliche<br />

Fußabdrücke auf dem<br />

Pflaster der Altstadt <strong>und</strong> erfährt<br />

auf Nachfrage, dass es sich hier<br />

um den „Poppenpad“ handelt.<br />

Poggen-was-bitte? „Poggen“ sind<br />

im Plattdeutschen die Frösche<br />

<strong>und</strong> der „Pad“ ist nicht etwa ein<br />

Online-Tablet, sondern schlicht<br />

ein „Pfad“. <strong>Mit</strong> diesem Pfad der<br />

Frösche durch die Innenstadt<br />

spielt Quakenbrück lautmalerisch<br />

mit seinem ungewöhnlichen Namen,<br />

der wohl ursprünglich eine<br />

Brücke über das sumpfige Gelände<br />

des Hasetals bezeichnete.<br />

Während die Vermarktung der<br />

Quak-Frösche noch neueren<br />

Datums ist, hat sich ein ebenso<br />

der Phantasie entsprungenes<br />

Tier schon seit dem 17. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

seinen Platz im Artland gesichert:<br />

der „Artländer Drache“,<br />

auch „Drudemänneken“ genannt.<br />

In der bedeutenden Tradition<br />

der Artländer Möbelkultur, deren<br />

reich verzierte Truhen noch<br />

auf vielen alten Bauernhöfen zu<br />

finden sind, taucht dieser Drache<br />

ohne Flügel <strong>und</strong> Klauen als typische<br />

Verzierung auf.<br />

Und von diesen alten Bauernhöfen<br />

gibt es so viele, dass sie als<br />

Kulturschatz Artland gepflegt <strong>und</strong><br />

vermarktet werden. Typisch für<br />

die Eindachhöfe oder auch Niedersachsenhäuser,<br />

von denen mehr<br />

als 100 unter Denkmalschutz<br />

stehen, ist die geschlossene Form<br />

mit den rechtwinklig um den<br />

Innenhof angeordneten Gebäuden<br />

<strong>und</strong> den prächtig verzierten<br />

Giebeln.


FREIZEIT UND LEBENSQUALITÄT<br />

21<br />

Das Schloss Fürstenau stammt aus dem 14. Jahrh<strong>und</strong>ert.<br />

Der Artländer Drache ist folgerichtig<br />

auch Namensgeber der<br />

Quakenbrücker Basketballmannschaft<br />

der Artland Dragons, die<br />

dank der Unterstützung eines<br />

lokalen Sponsors lange Jahre in<br />

der B<strong>und</strong>esliga mitmischen <strong>und</strong><br />

sogar den Pokal gewinnen konnten,<br />

ehe sich der Sponsor 2015<br />

zurückzog <strong>und</strong> die Mannschaft<br />

aktuell in der 2. B<strong>und</strong>esliga ProA1<br />

um Punkte spielt. Aus der Glanzzeit<br />

stammt auch die Artland<br />

Arena, in der neben den Basketballspielen<br />

auch noch andere Veranstaltungen<br />

stattfinden – <strong>und</strong><br />

vielleicht eines Tages auch wieder<br />

hochklassige Spiele der Drachen,<br />

was ihre vielköpfige Anhängerschaft<br />

freuen würde.<br />

Samtgemeinde Fürstenau<br />

Die Verwaltung der Samtgemeinde<br />

Fürstenau, zu der neben der<br />

Stadt Fürstenau auch noch<br />

Bippen <strong>und</strong> Berge gehören, residiert<br />

standesgemäß im Schloss<br />

Fürstenau aus dem 14. Jahrh<strong>und</strong>ert,<br />

einer ehemaligen Sommerresidenz<br />

der <strong>Osnabrücker</strong><br />

Bischöfe. Klar, dass in diesem<br />

würdigen Ambiente auch das<br />

Standesamt seinen Sitz hat <strong>und</strong><br />

so ganz von selbst eine begehrte<br />

Kulisse für das Jawort bietet.<br />

Doch wie soll man ein historisches<br />

Gefängnis aus dem Jahr<br />

1720 nutzen, das ebenfalls zum<br />

Ensemble des Schlosses gehört<br />

<strong>und</strong> das noch bis 1972 als Jugendarrest<br />

diente? Zwar nicht<br />

zum Heiraten, aber inzwischen<br />

könnte das Brautpaar durchaus<br />

seine Hochzeitsnacht in dem alten<br />

Amtsgefängnis verbringen, denn<br />

seit kurzer Zeit können die alten<br />

Zellen als Gästezimmer eines Erlebnishotels<br />

gebucht werden. Und<br />

zwar ganz stilecht in einer Sträflingsuniform,<br />

die den Gästen hier<br />

verpasst wird. Die Grillpakete, die<br />

die Delinquenten vorab buchen<br />

können, heißen dann folgerichtig<br />

auch „Schwerverbrecher“ <strong>und</strong><br />

„Kleinganove“, die Schnäpse im<br />

Kühlschrank der Gemeinschaftsküche<br />

tragen Bezeichnungen wie<br />

„Der letzte Schluck“, „Der Vollstrecker“<br />

oder „Kerkermeister“.<br />

Sechs ehemalige Zellen mit jeweils<br />

zwei Betten sind durchaus<br />

rustikal gestaltet <strong>und</strong> sorgen für<br />

eine ganz besondere Übernachtungsatmosphäre,<br />

zwei weitere<br />

Räume sind dagegen im Originalzustand<br />

erhalten <strong>und</strong> werden bei<br />

Stadtführungen als begeh bares<br />

Museum gezeigt. Und dieses<br />

sehr spezielle Hotel hat sich auch<br />

ohne große Werbung herum -<br />

ge sprochen, die Gäste kommen<br />

nicht nur aus der Region, sondern<br />

aus der <strong>Land</strong>eshauptstadt Hannover<br />

oder dem Ruhrgebiet, um<br />

einmal im Knast zu übernachten.


22<br />

Museum im Schloss Bersenbrück<br />

Samtgemeinde Neuenkirchen<br />

In der Samtgemeinde Neuenkirchen<br />

mit den <strong>Mit</strong>gliedskommunen<br />

Merzen, Neuenkirchen<br />

<strong>und</strong> Voltlage lebt es sich ländlich<br />

<strong>und</strong> bodenständig. Dazu tragen<br />

die (noch) nicht so stark wie in<br />

zentraleren Lagen gestiegenen<br />

Preise für den Quadratmeter<br />

Bauland oder die Mietwohnung<br />

ebenso bei wie die Heimatverb<strong>und</strong>enheit<br />

der Menschen, die<br />

sich im einträchtigen <strong>Mit</strong>einander<br />

auch von drei Generationen unter<br />

einem Dach zeigt.<br />

Weil der Name Neuenkir chen<br />

durchaus häufiger vorkommt,<br />

wird das Neuenkirchen im <strong>Osnabrücker</strong><br />

<strong>Land</strong> seit jeher<br />

mit dem Zusatz „im Hülsen“<br />

ver sehen. Diese Hülsen haben<br />

aber nichts mit Patronen oder<br />

hohlem Wortgeklingel zu tun,<br />

sondern als Hülsen werden hier<br />

Stechpalmen bezeichnet, die in<br />

der Gegend häufig vorkommen.<br />

Diesen Bezug nimmt auch das<br />

in der 80er-Jahren entworfene<br />

moderne Wappen der Samtgemeinde<br />

auf, das für jede der drei<br />

<strong>Mit</strong>gliedsgemeinden ein Blatt<br />

der Stechpalme zeigt. Alle drei<br />

Blätter sprießen als Zeichen des<br />

Zusammenwachsens aus einem<br />

gemeinsamen Ast.<br />

Ebenfalls im Wappen enthalten<br />

ist eine Kette, die aus dem ursprünglichen<br />

Wappen der Gemeinde<br />

Merzen stammt <strong>und</strong> deren<br />

Hintergr<strong>und</strong> eine Sage ist,<br />

wonach zwei Einwohner Merzens<br />

auf w<strong>und</strong>erbare Weise aus türkischer<br />

Gefangenschaft errettet<br />

worden sein <strong>und</strong> ihre Ketten dann<br />

an eine Eiche neben der Kirche<br />

gehängt haben sollen. Das Richtrad<br />

im Wappen der Samtgemeinde<br />

schließlich ist das traditionelle<br />

Attribut der heiligen Katharina,<br />

der Kirchenpatronin der Gemeinde<br />

Voltlage.<br />

Samtgemeinde Bersenbrück<br />

In der Samtgemeinde Bersenbrück<br />

erfreut sich das wiederbelebte<br />

Autokennzeichen „BSB“ ganz<br />

anders als in Bramsche natürlich<br />

größter Beliebtheit. Zwischen der<br />

Ankumer Höhe <strong>und</strong> den Dammer<br />

Bergen wird in dieser Samtgemeinde<br />

mit den Ortsteilen Alfhausen,<br />

Ankum, Bersenbrück,<br />

Eggermühlen, Gehrde, Kettenkamp<br />

<strong>und</strong> Rieste die eigene<br />

lange Historie selbstbewusst


FREIZEIT UND LEBENSQUALITÄT<br />

231<br />

Menschen, Möglichkeiten,<br />

Mobilität - Samtgemeinde Bersenbrück<br />

<strong>Mit</strong> drei Stichworten lässt sich das quicklebendige<br />

Leben in den sieben <strong>Mit</strong>gliedsgemeinden präzise<br />

skizzieren. Mehr als 31.000 Menschen leben in der<br />

größten Samtgemeinde Niedersachsens, Tendenz<br />

steigend. Hier gibt es Wohnraum für Familien, Areale<br />

für expandierendes <strong>und</strong> neues Gewerbe sowie touristisch<br />

attraktive Gebiete mit Naturressourcen. Diese<br />

Möglichkeiten sind durch Bildungsangebote <strong>und</strong><br />

Arbeitsplätze noch attraktiver.<br />

Die direkten Anbindungen per Nordwest-Bahn an<br />

Bremen, Wilhelmshaven <strong>und</strong> Osnabrück sind neben<br />

der A1 Richtung Ruhrgebiet mobile Vorteile. Das<br />

weitläufige Straßen- <strong>und</strong> Wegenetz ermöglicht<br />

schnelle Erreichbarkeit <strong>und</strong> gemütliche Touren-Strecken<br />

zum Radfahren <strong>und</strong> Wandern. Digitale Mobilität<br />

ist selbstverständlich.<br />

Gründungsjahr: 1972<br />

Einwohner: 31.380<br />

Gemeinden: 7<br />

Fläche: 255,4 Quadratkilometer<br />

Samtgemeinde Bersenbrück<br />

www.bersenbrueck.de<br />

www.bersenbrueck-tourismus.de<br />

hochgehalten <strong>und</strong> gepflegt <strong>und</strong><br />

darf sich deshalb auch gern am<br />

Auto widerspiegeln.<br />

Die Historie zeigt sich etwa in<br />

Ankum, dessen mehr als eintausendjährige<br />

Geschichte stets von<br />

einer vielfältigen Gastronomie geprägt<br />

war. An diese zu Glanzzeiten<br />

mehr als 45 Gast häuser <strong>und</strong><br />

Schankwirtschaften erinnert die<br />

„Ankumer Quitt kerien-Tour“, bei<br />

der die Teilnehmer für zweieinhalb<br />

St<strong>und</strong>en abseits der Hauptstraßen<br />

in die Vergangenheit<br />

entführt <strong>und</strong> mit dem einen oder<br />

anderen wirkmächtigen Getränk<br />

an die Ankumer Geschichte mit<br />

ihren bunten Geschichten erinnert<br />

werden. Deutlich aktiver müssen<br />

die Gäste dagegen beim „Artländer<br />

Bauernpatent“ werden, das<br />

am Ankumer See, im Herzen von<br />

Ankum oder in der Kunkheide<br />

abgelegt wird. Hier erfordern Disziplinen<br />

wie Melken, Hufeisenwerfen,<br />

Treckerrennen oder auch<br />

Mistkarrenhindernisfahren allerhöchstes<br />

Geschick von den Teilnehmern.<br />

Wer es wieder etwas besinnlicher<br />

mag <strong>und</strong> das nächtliche<br />

Bersenbrück entdecken möchte,<br />

der kann eine Nachtwächtertour<br />

buchen. Bei einem R<strong>und</strong>gang mit<br />

kleinen Laternen lernen die Gäste<br />

die traditionellen Höfe <strong>und</strong> die<br />

Historie der Kirchen <strong>und</strong> Klöster<br />

kennen <strong>und</strong> erfahren dabei, dass<br />

der Fluss Hase gleich hinter der<br />

Klosteranlage mit einem Flutwehr<br />

künstlich geteilt wird. Die geteilte<br />

Hase umschließt im Anschluss<br />

mit dem Hasekanal, auch Mühlenhase<br />

genannt, den Stadtwald<br />

Hemke.<br />

Und im Süden der Haseinsel startet<br />

die 100 Kilometer lange Hasetaler<br />

Kunstroute, die im emsländischen<br />

Meppen endet <strong>und</strong> an der<br />

etwa die Holzskulptur „Verfall“ zu<br />

sehen ist. Hier ist der Name Programm,<br />

kann doch der nicht mit<br />

Holzschutzmitteln gestrichenen<br />

Skulptur beim Verfallen zugesehen<br />

werden.


24<br />

Seit mehr als zwanzig Jahren ist die Bifurkation ein Umweltbildungsstandort, an dem <strong>Mit</strong>machstationen zum Staunen einladen.<br />

Der Altkreis Melle<br />

Was schafft die Stadt Melle wieder<br />

seit 2018, was weder Berlin<br />

noch Hamburg oder München,<br />

wohl aber Kiel <strong>und</strong> Emden können?<br />

Richtig: MEL-LE, KI-EL <strong>und</strong><br />

EMD-EN können ihren kompletten<br />

Namen auf das Nummernschild<br />

schreiben. Und die Menschen in<br />

Melle sind stolz auf ihre Stadt <strong>und</strong><br />

wollen das auch an ihren Autos<br />

zeigen, der Run auf die neuen<br />

alten Kennzeichen war denn auch<br />

groß.<br />

Und die wirklich exklusiven Nummern<br />

MEL-LE 1 bis MEL-LE 10?<br />

Hat sich der damalige Bürgermeister<br />

gesichert? Oder die Stadt<br />

für Dienstfahrzeuge? Nein, weit<br />

gefehlt: Diese VIP-Kennzeichen<br />

sind für einen guten Zweck versteigert<br />

worden. Was natürlich<br />

auch nicht ohne eine Schnapszahl<br />

über die Bühne ging: Genau 888<br />

Autofahrer haben sich um eines<br />

der spektakulären Nummern beworben.<br />

Melle hat aber noch mehr echte<br />

Raritäten zu bieten: Ein Naturschauspiel<br />

der ganz seltenen<br />

Art etwa, das in Gesmold zu bestaunen<br />

ist. Hier gabelt sich das<br />

Flüsschen Hase ohne menschliches<br />

Zutun <strong>und</strong> der schmalere<br />

Arm fließt dann als „Else“ weiter<br />

in Richtung Osten. Dieses natürliche<br />

Phänomen wird als Bifurkation<br />

bezeichnet <strong>und</strong> ist weltweit<br />

nur in drei Fällen bekannt,<br />

so etwa am Orinoco in Brasilien.<br />

Und warum Bifurkation?<br />

Ganz einfach: „bi“ heißt zwei <strong>und</strong><br />

„furca“ ist die Gabel. Und Melle<br />

kann noch mehr Ranglisten: Die<br />

Stadt steht unter den flächengrößten<br />

Kommunen b<strong>und</strong>esweit<br />

auf Platz 40 <strong>und</strong> in Niedersachsen<br />

sogar auf dem dritten Rang.<br />

Wer auf der Autobahn 30 an Melle<br />

vorbei fährt, der sieht von dieser<br />

ganzen Größe allerdings nur das<br />

schmucke Wasserschloss Gesmold.<br />

Die Ursprünge der Anlage<br />

reichen bis ins 12. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

zurück, sein barockes Aussehen<br />

erhielt das Schloss im 17. <strong>und</strong><br />

18. Jahrh<strong>und</strong>ert. Die repräsentative<br />

Residenz ist im Privatbesitz<br />

der Familie von Hammerstein <strong>und</strong><br />

nicht öffentlich zugänglich, im<br />

Nebengebäude gibt es allerdings<br />

ein Bio-Café <strong>und</strong> einen Hofladen.<br />

Einen Weg hinein ins Innere des<br />

Schlosses gibt es aber doch: Die<br />

Familie von Hammerstein stellt<br />

den romanischen Turmsaal für<br />

standesamtliche Trauungen zur<br />

Verfügung.


FREIZEIT UND LEBENSQUALITÄT<br />

25<br />

Auf dem Gut Ostenwalde lassen sich regelmäßige Veranstaltungen genießen.<br />

Ein anderes Gut in Privatbesitz ist<br />

das ebenfalls nicht öffentlich zugängliche<br />

Gut Ostenwalde, wenn<br />

auch auf dem Gelände der alten<br />

Orangerie regelmäßig Vernissagen<br />

stattfinden. Das 1343 erstmals<br />

urk<strong>und</strong>lich erwähnte Gut<br />

Ostenwalde tauchte allerdings<br />

schon einmal auf der historischen<br />

Weltkarte auf, als der britische<br />

Feldmarschall Bernard Montgomery<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

für einige Jahre sein Hauptquartier<br />

in den alten Gemäuern<br />

eingerichtet hatte.<br />

Deutlich jünger ist die Diedrichsburg,<br />

eine Höhenburg im neogotisch-neoromanischen<br />

Stil<br />

oben auf dem Meller Berg. Sie<br />

wurde von 1844 bis 1860 als Teil<br />

der Historismuswelle <strong>und</strong> der<br />

Burgenromantik erbaut <strong>und</strong> steht<br />

heute inmitten eines eingezäunten<br />

mehr als 200 Hektar großen<br />

Wildparks. Von den freilaufenden<br />

Wildschweinen, für die Wildpark<br />

<strong>und</strong> Diedrichsburg über ganze<br />

Generationen bekannt waren, ist<br />

allerdings nichts mehr zu sehen.<br />

Der gesamte Bestand fiel der<br />

Sorge vor der hochansteckenden<br />

Afrikanischen Schweinepest zum<br />

Opfer.<br />

Ein beliebtes Ziel für die Fre<strong>und</strong>e<br />

alter Technik ist das Traktoren-<br />

<strong>und</strong> <strong>Land</strong>maschinen-Museum<br />

in Melle-Buer<br />

(ausgesprochen „Buur“). Hier<br />

werden die landwirtschaftlichen<br />

Geräte, Maschinen <strong>und</strong> Traktoren<br />

unserer Väter <strong>und</strong> Großväter<br />

liebevoll restauriert <strong>und</strong><br />

erhalten, wovon sich Besucher an<br />

jedem ersten Sonntag im Monat<br />

beim Tag der offenen Tür ganz<br />

persönlich überzeugen können.<br />

Neben dieser bodenständigen<br />

landwirtschaftlichen Technik geht<br />

es in Melle aber auch hoch hinaus,<br />

denn mit dem Drachenfest hat die<br />

Stadt eine weit über die regionalen<br />

<strong>und</strong> auch nationalen Grenzen<br />

hinaus bekannte Veranstaltung<br />

am Start. Träger ist der Drachenclub<br />

Osnabrück e.V. „Bleib<br />

bloß oben“, der 1992 gegründet<br />

wurde. Das erste Drachenfest in<br />

Melle gab es im September 1993.<br />

Seither steht das spektakuläre<br />

Treffen der fliegenden <strong>und</strong> oft gewaltigen<br />

Wind spiele für verrückte<br />

Ideen, unzählige selbstgebaute<br />

Drachen <strong>und</strong> verschossene Pyrotechnik.<br />

Der Verein war gegründet<br />

worden, um den Drachensport<br />

einer breiten Öffentlichkeit<br />

zugänglich zu machen <strong>und</strong> die<br />

Möglichkeit zu bieten, dass die<br />

Drachen auf einem Fluggelände<br />

fliegen können. Aktuell gehö-


26<br />

Imposante Großdrachen sind auf dem Internationalen Drachenfest in Melle zu sehen.<br />

ren gut 60 Drachenfre<strong>und</strong>e dem<br />

Club an, darunter auch <strong>Mit</strong>glieder<br />

zum Beispiel aus Hannover <strong>und</strong><br />

Hamburg.<br />

<strong>Mit</strong> Melle bleibt der Club „Bleib<br />

bloß oben“ auch nach seinem Umzug<br />

eng verb<strong>und</strong>en. Denn 2019<br />

direkt nach dem 14. Drachenfest<br />

Melle musste der Verein sich<br />

wegen Eigenbedarfs ein neues<br />

Heim suchen. Zum Glück konnte<br />

eine neue Bleibe gef<strong>und</strong>en werden,<br />

in der sich jetzt wieder jeden<br />

Freitag die aktiven <strong>Mit</strong> glieder<br />

austauschen <strong>und</strong> an neuen Drachen<br />

bauen. Eine Drachen wiese<br />

zum Ausprobieren, Tüfteln <strong>und</strong><br />

Fliegen wurde schließlich in<br />

Wallenhorst gef<strong>und</strong>en. Auf dem<br />

Gelände der Lechtinger Mühle<br />

erheben sich nun an so manchem<br />

Wochenende große <strong>und</strong> kleine<br />

Drachen vor der malerischen<br />

Kulisse der schönen Holländer-<br />

Windmühle im Hintergr<strong>und</strong> in die<br />

Lüfte.<br />

Zum Mühlenverein besteht inzwischen<br />

eine fre<strong>und</strong>schaftliche<br />

Beziehung. In den vergangenen<br />

Jahren konnten viele Drachenbauprojekte<br />

in Gemeinschaftsarbeit<br />

verwirklicht werden. Bei<br />

Bauaktionen entwickelt <strong>und</strong> baut<br />

<strong>und</strong> näht das ganze Team an<br />

neuen Drachen. 2020 entstanden<br />

neue Schleierschwanz-Deltas, die<br />

majestätisch durch die Luft gleiten<br />

<strong>und</strong> beim Nachtfliegen zum<br />

Einsatz kommen. Inzwischen<br />

sind fast 200 Drachen bei Bauaktionen<br />

entstanden. Ob Gespenster,<br />

Aliens, Teufel oder die großen<br />

Kastendrachen – Einsteiger<br />

<strong>und</strong> Familienmitglieder werden in<br />

die Teamarbeit gezielt eingeb<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> lernen vom Zeichnen,<br />

Zuschneiden bis hin zum Nähen<br />

Schritt für Schritt, wie man eigene<br />

Drachen konstruiert <strong>und</strong> in die<br />

Luft bringt.<br />

Hoch hinaus geht es auch<br />

beim Lernstandort „Klimaturm<br />

Melle-Buer". Auf dem Gelände<br />

des sanierten Aussichtsturmes<br />

Friedenshöhe ist ein Ort für interaktives,<br />

nachhaltiges <strong>und</strong> informelles<br />

Lernen zum Thema Klimaschutz<br />

entstanden. Für große <strong>und</strong><br />

kleine Besucher werden die Zusammenhänge<br />

von Klima, Wald<br />

<strong>und</strong> Mensch verständlich gemacht<br />

<strong>und</strong> können zum Beispiel<br />

im Rahmen eines Familien-, oder<br />

Schulklassenausflugs gemeinsam<br />

erarbeitet werden. Die Ausstellungsmacher<br />

haben besonders<br />

darauf geachtet, ganz praktische<br />

Möglichkeiten zu zeigen, wie das<br />

alltägliche Verhalten überdacht<br />

<strong>und</strong> auf die verschiedenen Bedürfnisse<br />

der Umwelt hin verändert<br />

werden kann.


FREIZEIT UND LEBENSQUALITÄT<br />

27<br />

Sternwarte des Naturwissenschaftlichen Vereins Osnabrück bei Melle-Oldendorf auf dem Oldendorfer Berg<br />

Der Lernstandort richtet sich<br />

in erster Linie an Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendliche als Klimagestalter<br />

der nächsten Generation. Spannend<br />

ist dabei der mögliche<br />

Einsatz von Smartphones <strong>und</strong><br />

Tablets mitten in der Natur. Dadurch<br />

werden bisher stark voneinander<br />

abge grenzte Erfahrungsräume<br />

miteinander verknüpft.<br />

Die Besucher können sich von der<br />

Klimaturm-App oben auf dem<br />

Turm inspirieren lassen oder das<br />

KlimaKing-Quiz am Fuße des<br />

Turms absolvieren.<br />

Noch höher hinaus als auf dem<br />

Klimaturm geht es in Melle beim<br />

Blick in den Sternenhimmel, wobei<br />

die Sternengucker in der<br />

Stadt gleich durch zwei Sternwarten<br />

in enger Nachbarschaft<br />

ins Universum schauen können.<br />

In der EXPO-Sternwarte in Melle<br />

– Oldendorf/Oberholsten, die zur<br />

namensgebenden Weltausstellung<br />

in Hannover im Jahr 2000<br />

eingeweiht wurde, kommt dabei<br />

eines der lichtstärksten Newton-<br />

Fernrohre Europas mit einem<br />

Durchmesser von 1,12 Metern<br />

zum Einsatz. Diese beeindruckende<br />

Technik ermöglicht eine<br />

zumindest optische Reise zu den<br />

faszinierenden Himmelskörpern.<br />

Die Sternwarte des Naturwissenschaftlichen<br />

Vereins Osnabrück in<br />

unmittelbarer Nachbarschaft auf<br />

dem Oldendorfer Berg besitzt das<br />

größte Fernrohr Niedersachsens<br />

mit einem Durchmesser von 60<br />

Zentimetern. In der dunklen Jahreszeit<br />

gibt es an jedem Samstag<br />

mit Einbruch der Dunkelheit ab<br />

zirkaw 22 Uhr bei klarem Himmel<br />

die Möglichkeit, die Faszination<br />

der Astronomie zu erleben.<br />

Seit mehr als 25 Jahren verfügt<br />

die Astronomische Arbeitsgemeinschaft<br />

(Astro-AG) über<br />

ein Cassegrain-Teleskop mit einem<br />

60-Zentimeter-Spiegel auf<br />

dem Oldendorfer Berg. <strong>Mit</strong> diesem<br />

Teleskop lässt es sich 5,6<br />

Milliarden Lichtjahre weit gucken,<br />

das reicht bis zur nächsten<br />

Galaxie <strong>und</strong> darüber hinaus.<br />

Die beiden Sternwarten stehen<br />

übrigens in direkter Nachbarschaft<br />

auf dem Oldendorfer Berg,<br />

weil sich die Lichtverschmutzung<br />

hier in Grenzen hält. Um<br />

einen möglichst klaren Himmel zu<br />

haben, liegt die NVO-Sternwarte<br />

abseits zwischen Feldern auf dem<br />

Oldendorfer Berg. Sie ist acht<br />

Kilometer von Melle entfernt <strong>und</strong><br />

damit fast auf halbem Weg nach<br />

Bad Essen. Von Osnabrück aus<br />

sind es r<strong>und</strong> 25 Kilometer, die<br />

sich in etwa 35 Minuten zurücklegen<br />

lassen. Über die A 30 geht<br />

es Richtung Hannover bis zur<br />

Abfahrt Gesmold. Hinter Wester-


28<br />

Im Igelmuseum in Bohmte sind 10.000 Einzelstücke ausgestellt.<br />

hausen geht es bis nach Oldendorf,<br />

von dort an den Schildern<br />

zur Sternwarte folgen.<br />

Es gibt wie erwähnt noch eine<br />

zweite Sternwarte auf dem Berg,<br />

die Besucher sollten sich davon<br />

nicht verwirren lassen <strong>und</strong> ihren<br />

Besuch am besten telefonisch<br />

anmelden. Die immer weiter verbreitete<br />

künstliche Beleuchtung<br />

stört übrigens nicht nur Astronomen,<br />

sondern auch die Tierwelt.<br />

Die Astro-AG fordert deshalb<br />

mehr Dunkelheit im Sinne<br />

des Naturschutzes <strong>und</strong> um mit<br />

der Astronomie eines der ältesten<br />

Kulturgüter der Menschheit<br />

zu bewahren. Die ländliche Region<br />

r<strong>und</strong> um beide Sternwarten,<br />

in der es sogar einen ausgewiesenen<br />

„Planetenweg“ gibt, bietet<br />

sich für eine kleine Wanderung<br />

an. Von den Sternwarten aus<br />

können die Besucher dann nicht<br />

nur ins All schauen, sondern auch<br />

einen weiten Blick über das <strong>Osnabrücker</strong><br />

<strong>Land</strong> genießen.<br />

Wenn Besucher dann hier in<br />

die unendlichen Weiten des Alls<br />

schauen, dann sehen sie einen<br />

Stern, einen Planeten, die<br />

ISS oder vielleicht auch nur ein<br />

Flugzeug – was genau sich am<br />

Firmament abspielt, das erklären<br />

die <strong>Mit</strong>glieder der Astro-AG<br />

gerne. Sie kennen sich aus mit<br />

dem Nachthimmel, viele von<br />

ihnen haben eigene Teles kope.<br />

Sie treffen sich mit anderen<br />

Amateur-Astronomen zum Beispiel<br />

beim WHAT, dem West<br />

Havelländer Astro Treff in Gülpe,<br />

etwa 400 Kilometer von Osnabrück<br />

entfernt. Dieses Zeltlager<br />

für Fre<strong>und</strong>e der Astronomie<br />

findet jährlich statt, die Teilnehmer<br />

übernachten auf freiem<br />

Feld <strong>und</strong> beobachten den Nachthimmel<br />

durch die mitgebrachten<br />

Teleskope.<br />

Weil es nicht viele Menschen im<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong> gibt, die Astronomie<br />

als Hobby oder Beruf wählen,<br />

ist der Zusammenhalt in der<br />

kleinen Gruppe umso enger. Die<br />

Sternenfreude aus Melle arbeiten<br />

auch mit dem Planetarium am<br />

Schölerberg in Osnabrück zusammen<br />

<strong>und</strong> leiten Shows <strong>und</strong> Füh-<br />

Fortsetzung Seite 30


FREIZEIT UND LEBENSQUALITÄT<br />

29 1<br />

Grünes Nettetal vor den Toren der Stadt Osnabrück: Es ist ein<br />

beliebtes Ausflugsziel nicht nur für Einheimische.<br />

Regionale Köstlichkeiten, selbstgebackene Kuchen, urige Hofcafés,<br />

gemütliche Biergärten bietet die Erlebnisregion Artland.<br />

Tourismusgesellschaft <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong> mbH<br />

Im <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong> werden spannende Geschichten<br />

erzählt, die unsere Gäste staunen lassen. Von<br />

Dinosauriern <strong>und</strong> Hünensteinen, von der Varusschlacht<br />

<strong>und</strong> vom Westfälischen Frieden.<br />

In den Schwerpunkten Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Wohlfühlen,<br />

Radfahren <strong>und</strong> Wandern, Tagungen <strong>und</strong> Kongresse,<br />

Kultur <strong>und</strong> Kulinarik setzt die Tourismusgesellschaft<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong> mbH (TOL) Akzente von überregionaler<br />

Strahlkraft. Sehenswert das Rathaus des<br />

Westf. Friedens, Museum <strong>und</strong> Park Kalkriese, der<br />

Ferien- <strong>und</strong> Erlebnispark Alfsee, der Zoo, der Baumwipfelpfad<br />

<strong>und</strong> die carpesol SPA Therme.<br />

2.800 Kilometer Rad- <strong>und</strong> 1.200 Kilometer Wanderwege<br />

führen durch die abwechslungsreiche <strong>Land</strong>schaft<br />

von Teutoburger Wald, Wiehengebirge <strong>und</strong><br />

Norddeutscher Tiefebene.<br />

Wir bieten unseren Gästen 200 Unterkünfte (Hotels,<br />

Ferienwohnungen, Campingplätze). Die Region verzeichnet<br />

über zwei Millionen Übernachtungen allein<br />

in Betrieben mit über zehn Betten, 24 Millionen<br />

Tagesreisen <strong>und</strong> einen Umsatz von gut einer Milliarde<br />

Euro im Jahr.<br />

Die TOL entwickelt Ideen <strong>und</strong> Projekte <strong>und</strong> ist<br />

zentrale Ansprechpartnerin für Gäste <strong>und</strong> Akteure.<br />

Information<br />

Gründungsjahr: 2020<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter: 15<br />

Leistungsspektrum: Die Tourismusgesellschaft positioniert das <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong> überregional als<br />

Urlaubs-, Kurzreise <strong>und</strong> Tagesausflugsziel. Aufgaben sind die Tourismusentwicklung, das -management <strong>und</strong><br />

-marketing. Dazu gehören Digitalisierung <strong>und</strong> Marktanalysen, Qualifizierungsoffensiven, Erhalt touristischer<br />

Infrastruktur, Netzwerk- <strong>und</strong> politische Lobbyarbeit. Standortmarketing <strong>und</strong> Nachhaltigkeit sind wichtige<br />

Zukunftsthemen. Gesellschafter sind die Stadt <strong>und</strong> der <strong>Land</strong>kreis Osnabrück sowie die 21 kreisangehörigen<br />

Städte <strong>und</strong> (Samt-)Gemeinden.<br />

Tourismusgesellschaft <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong> mbH<br />

Herrenteichsstraße 17+18, 49074 Osnabrück,<br />

Fon. 0541 323-4567, www.osnabruecker-land.de<br />

reiseservice@osnabruecker-land.de


30<br />

Gut Krebsburg in Ostercappeln<br />

rungen im Planetarium. Regelmäßig<br />

stellen sie ihre Arbeit <strong>und</strong><br />

ihre Ergebnisse der Öffentlichkeit<br />

vor. <strong>Mit</strong>hilfe von Teleskopen <strong>und</strong><br />

Kameras schießen sie Nahaufnahmen<br />

vom Mond oder Bilder<br />

von Supernovas <strong>und</strong> dem Andromedanebel.<br />

Der Altkreis Wittlage<br />

Lange haben sie dafür gekämpft<br />

<strong>und</strong> lange mussten sie darauf<br />

warten, die Menschen im Wittlager<br />

<strong>Land</strong>. Aber als sie ihr altes<br />

Autokennzeichen „WTL“ endlich<br />

wieder an ihre Fahrzeuge schrauben<br />

durften, da haben sie hier<br />

besonders rege Gebrauch davon<br />

gemacht. Sie sind also schon<br />

etwas ganz Besonderes, die Menschen<br />

in den drei Kommunen<br />

Ostercappeln, Bohmte <strong>und</strong> Bad<br />

Essen <strong>und</strong> sie halten in Treue fest<br />

am Begriff des Wittlager <strong>Land</strong>es,<br />

dessen gemeinsame Identität tief<br />

in der Zeit des eigenständigen<br />

<strong>Land</strong>kreises Wittlage wurzelt.<br />

Dieser <strong>Land</strong>kreis wurde 1885<br />

aus dem alten Amt Wittlage des<br />

Königreichs Hannover gebildet<br />

<strong>und</strong> residierte bis zur Gründung<br />

des heutigen <strong>Land</strong>kreises Osnabrück<br />

1972 in der namensgebenden<br />

alten Burg Wittlage. Dieses<br />

schmucke Wahrzeichen des Wittlager<br />

<strong>Land</strong>es wird heute von der<br />

gemeinnützigen Einrichtung des<br />

Kinderhauses Wittlager <strong>Land</strong> betrieben.<br />

Seit Mai 2019 ist das Gelände<br />

sehr zur Freude der Wittlager<br />

auch wieder für die Öffentlichkeit<br />

zugänglich. Vom Café über<br />

attraktive Party-Location bis hin<br />

zu kulturellen Angeboten ist die<br />

alte Burg nun wieder ein wichtiger<br />

Teil des gesellschaftlichen<br />

Lebens. Der Cafébetrieb läuft<br />

dabei über ein Inklusionsunternehmen.<br />

Das bedeutet, dass auch<br />

Menschen mit einer Behinderung<br />

hier zum Einsatz kommen. Auch<br />

bei der Pflege der Außenanlagen<br />

der Burg kommen Inklusionskräfte<br />

zum Zuge <strong>und</strong> können sich<br />

tatkräftig für ihre Burg Wittlage<br />

engagieren. Das „Wir- Gefühl“<br />

der Wittlager speist sich mithin<br />

aus einer langen gemeinsamen<br />

Geschichte <strong>und</strong> dieser<br />

gepflegte fre<strong>und</strong>schaftlichnachbarschaftliche<br />

Umgang<br />

der drei Gemeinden macht das<br />

Wittlager <strong>Land</strong> auch heute noch<br />

zu einem einigen <strong>und</strong> schlagkräftigen<br />

Gebilde.<br />

Auch wenn es den meisten Menschen<br />

unbekannt ist, so hatte<br />

doch vermutlich jeder schon einmal<br />

etwas mit Ostercappeln zu<br />

tun. Jedenfalls dann, wenn er an<br />

heißen Sommertagen gern oder<br />

auch nur gelegentlich ein leckeres<br />

Eis in der Waffel verspeist. Das<br />

liegt an einer gewaltigen Waffelbäckerei,<br />

denn wer auf der B 218<br />

von Süden in den Ostercappelner<br />

Ortsteil Venne hineinfährt, der<br />

sollte sein Fenster öffnen <strong>und</strong> den<br />

Duft genießen.<br />

Ganz anders als sonst oft auf dem<br />

<strong>Land</strong>e riecht es hier nämlich<br />

nicht nach <strong>Land</strong>wirtschaft, sondern<br />

ganzjährig nach leckerer<br />

Weihnachts bäckerei. Das liegt an<br />

den mehr als 50 Öfen der Waffelbäckerei<br />

Meyer zu Venne, der<br />

größten Eishörnchenfabrik Europas.<br />

Es dürfte also wohl kaum<br />

einen Menschen in Deutschland<br />

geben, der noch kein Eis aus ei-


FREIZEIT UND LEBENSQUALITÄT<br />

31<br />

Musikgenuss in Venne<br />

ner Waffel „Made in Venne“ geschleckt<br />

hat.<br />

Und weil die Meyers in Venne<br />

ihr Produkt so mögen, haben sie<br />

gleich ein Museum eingerichtet,<br />

in dem die größte Waffelbackeisensammlung<br />

der Welt zu sehen<br />

ist.<br />

Auch etwas kurios, aber sehenswert<br />

ist die katholische Kirche<br />

St. Lambertus im Ortszentrum<br />

von Ostercappeln. Auf den erstaunten<br />

ersten <strong>und</strong> auch auf den<br />

genaueren zweiten Blick stimmt<br />

das Verhältnis von Kirchturm<br />

<strong>und</strong> Kirchenschiff so gar nicht,<br />

der kleine Turm wirkt neben dem<br />

mächtigen Hauptgebäude wie zu<br />

heiß gewaschen <strong>und</strong> eingelaufen.<br />

Die Erklärung: Der romanische<br />

Turm stammt noch von einem<br />

Vorgängerbau des heutigen Kirchenschiffs<br />

aus dem 14. Jahrh<strong>und</strong>ert,<br />

der 1872 abgerissen <strong>und</strong><br />

durch eine neugotische Hallenkirche<br />

ersetzt worden ist.<br />

Fast so einzigartig wie die Waffelbäckerei<br />

in Ostercappeln ist ein<br />

Projekt in Bohmte. Doch während<br />

man das schmelzende Eis<br />

besser ganz schnell leckt, geht es<br />

hier um eine sehr gewollte Langsamkeit:<br />

Dieses Projekt heißt<br />

Shared Space <strong>und</strong> alles dreht sich<br />

nur um den Straßenverkehr, der<br />

allerdings quasi ohne Verkehrsschilder<br />

funktioniert. Die ebenso<br />

einfache wie einleuchtende Idee:<br />

Ohne Schilder läuft der Verkehr<br />

sicherer, weil statt auf Rechthaberei<br />

auf Rücksicht, Einsicht <strong>und</strong><br />

Umsicht gesetzt wird.<br />

Bohmte war b<strong>und</strong>esweit ganz<br />

früh bei diesem von der EU geförderten<br />

Projekt dabei <strong>und</strong> konnte<br />

die entsprechenden Umbauten<br />

der Straßen schon 2008 abschließen.<br />

Seitdem werden hier gute<br />

Erfahrungen mit dem Verzicht auf<br />

Schilder <strong>und</strong> Ampeln gemacht,<br />

die Unfallzahlen sind signifikant<br />

zurückgegangen <strong>und</strong> das <strong>Mit</strong>einander<br />

statt des Gegeneinanders<br />

auf den Bohmter Straßen hat das<br />

Leben im Ort entspannter werden<br />

lassen.<br />

Ganz entspannt geht es auch zu<br />

bei der Wittlager <strong>und</strong> besonders<br />

der Bohmter Antwort auf die italienische<br />

Pizza, die Kartoffelplate.<br />

Entstanden ist diese herzhafte<br />

Köstlichkeit in einer kulinarischen<br />

Arbeitsgruppe, die unter <strong>Mit</strong>wirkung<br />

der Hochschule Osnabrück<br />

typische regionale Gerichte entwickelt<br />

<strong>und</strong> dabei festgestellt hat,<br />

dass die Kartoffel das alles verbindende<br />

kulinarische Element<br />

ist, zumal für jeden Gaumen <strong>und</strong><br />

jeden Verwendungszweck auf


32<br />

erkannte man die Gunst der St<strong>und</strong>e,<br />

machte Unmögliches möglich<br />

<strong>und</strong> konnte 2010 fast wie selbstverständlich<br />

die Niedersächsische<br />

<strong>Land</strong>esgartenschau eröffnen.<br />

Gartenfans unterwegs in Bad Essen<br />

eine passende Kartoffelsorte zurückgegriffen<br />

werden kann.<br />

<strong>Mit</strong> gastronomischer Begleitung<br />

ging die Rezeptentwicklung los<br />

<strong>und</strong> heraus kam die Kartoffelplate.<br />

Auf den ersten Blick ähnelt<br />

die Kartoffelplate auch tatsächlich<br />

einer Pizza mit ihrem<br />

Boden aus geraspelten Kartoffeln,<br />

zu dem als Belag fast alles<br />

gewählt werden kann, was es<br />

regional <strong>und</strong> saisonal so gibt im<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong>. Angefangen<br />

von Fleisch, Fisch, Geflügel, Wild<br />

über Spargel, Gemüse, Obst oder<br />

passend zur Jahreszeit beispielsweise<br />

Grünkohl <strong>und</strong> Mettwurst sowie<br />

im Herbst sogar Pfifferlingen<br />

lässt sich alles hervorragend auf<br />

die Kartoffelplate zaubern. Kein<br />

W<strong>und</strong>er, dass viele Gastronomen<br />

vor allem im Wittlager <strong>Land</strong> ihre<br />

jeweils ganz spezielle Kartoffelplate<br />

anbieten. Der Name „Kartoffelplate“<br />

kommt übrigens aus<br />

der sprachlichen Anlehnung an<br />

den „Platenkuchen“, der ebenfalls<br />

typisch für die Region <strong>und</strong><br />

hier auch als Beerdigungskuchen<br />

weithin bekannt ist.<br />

Die Beerdigung hochfliegender<br />

Pläne im ostfriesischen Wiesmoor<br />

war die große Chance für<br />

Bad Essen: Als die Ostfriesen,<br />

die längst den Zuschlag für die<br />

LAGA 2010 bekommen hatten,<br />

ein Jahr vor dem Ereignis plötzlich<br />

kalte Füße bekamen <strong>und</strong> abgesagt<br />

haben, hob Bad Essen<br />

entschlossen den Finger. Fre<strong>und</strong>e<br />

von <strong>Land</strong>esgartenschauen wissen<br />

nun aber, dass ein Jahr Vorbereitungszeit<br />

für eine solch<br />

große Veranstaltung, die mit lebenden<br />

Pflanzen arbeitet, eigentlich<br />

viel zu kurz ist. In Bad Essen<br />

Zur ganzen Wahrheit gehört allerdings,<br />

dass durch die renommierten<br />

Gartenfestivals auf Schloss<br />

Ippenburg seit vielen Jahren<br />

quasi eine permanente halbe<br />

LAGA schon vorhanden war. Und<br />

weil der Sole- <strong>und</strong> Kurpark ohnehin<br />

zur Sanierung anstand, war<br />

die <strong>Land</strong>esgartenschau, die als<br />

LAGA an zwei Standorten geplant<br />

wurde, ein Hauptgewinn für Bad<br />

Essen. Im neu gestalteten Kurpark<br />

wurde mit der Sole-Arena<br />

ein futuristisches Mini-Gradierwerk<br />

gebaut, das ungebrochen<br />

viele Gäste auch von weiter hierher<br />

anlockt. Dabei hat die Sole<br />

in Bad Essen anders als die vielen<br />

anderen Solequellen in der<br />

Region einen ganz speziellen<br />

Charakter: Sie ruht seit 220<br />

Millionen Jahren in 800 Metern<br />

Tiefe <strong>und</strong> damit komplett geschützt<br />

vor Umwelteinflüssen unter dem<br />

Kurort.<br />

<strong>Mit</strong> ihrem besonderen Mineralgehalt<br />

von 31,8 Prozent hat Bad<br />

Essen Europas mineralreichste<br />

Solequelle mit einem Salzgehalt,<br />

der sogar über dem durchschnittlichen<br />

Salzgehalt des Toten<br />

Meeres liegt. Ihre volle Wirkung<br />

entfaltet die Bad Essener Sole in<br />

der schon erwähnten wohldurchdachten<br />

<strong>und</strong> formschönen Sole-<br />

Arena. In diesem Gradierwerk rieselt<br />

das flüssige Salz über sechs<br />

Meter hohe Schwarzdornwälle,<br />

die einen Raum voller aerosol-


FREIZEIT UND LEBENSQUALITÄT<br />

33<br />

Hier konnte eine unansehnliche<br />

Brachfläche veredelt werden zu<br />

einem begehrten Wohn- <strong>und</strong> Freizeitareal.<br />

Nur für die markanteste<br />

<strong>Land</strong>marke des Ortes, einen<br />

alten Hochspeicher direkt am<br />

Kanal, fand sich trotz hochfliegender<br />

Pläne schließlich kein Investor,<br />

er wurde abgerissen.<br />

Den Schwung der <strong>Land</strong>esgartenschau<br />

haben die Bad Essener<br />

genutzt <strong>und</strong> sich ein Gütesiegel<br />

geholt, das für Erholung, Ruhe,<br />

Genuss, Achtsamkeit, Entschleunigung<br />

<strong>und</strong> Bewahrung kultureller<br />

Besonderheiten steht: die<br />

Zertifizierung „Cittaslow“.<br />

Historischer Markt in Bad Essen<br />

reicher Luft bilden. Dazu sprudelt<br />

die Sole im Innenraum zusätzlich<br />

im Wasserspiel der Brunnenschale<br />

empor. Zahlreiche Düsen<br />

zerstäuben die Sole dabei zu<br />

einem feinen Nebel, der sich beim<br />

tiefen Einatmen kräftigend in den<br />

Atemwegen niederschlägt <strong>und</strong> für<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Erholung sorgt<br />

wie ein Tag am Meer. Anwendung<br />

findet dieses besondere Heilmittel<br />

darüber hinaus bei der Sole-Photo-Therapie<br />

im AKTIVITA SoleSpa,<br />

dem Kur- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitszentrum<br />

in Bad Essen. Dabei genießen<br />

die Patienten zunächst ein Wannen-Vollbad<br />

in hochprozentigem<br />

Salzwasser <strong>und</strong> anschließend die<br />

Wärme der UV-Strahlen.<br />

Im Sea Climate, einer Sole-Sauerstoff-Kabine,<br />

entsteht bei wohligen<br />

Temperaturen von 33 bis<br />

36 Grad ein Sole-Nebel, der sich<br />

sanft auf die Haut legt. Hier fühlen<br />

sich auch Kinder mit Hautproblemen<br />

wohl. Beide Behandlungen<br />

zeigen bei chronischen<br />

Hautkrankheiten wie Schuppenflechte<br />

<strong>und</strong> Neurodermitis schon<br />

nach wenigen Wochen eine heilende<br />

Wirkung. Und als besonderer<br />

Clou entfaltet die Sole auch in<br />

den öffentlichen Saunen in Bad<br />

Essen ihre heilende Wirkung.<br />

Ein weiteres Erbe der <strong>Land</strong>esgartenschau<br />

ist die Himmelsterrasse,<br />

eine 300 Quadratmeter große Fläche<br />

am Waldrand des Kurparks.<br />

Sie wird auch nach der <strong>Land</strong>esgartenschau<br />

weiter für Open-<br />

Air-Veranstaltungen genutzt.<br />

Städtebau licher Höhepunkt <strong>und</strong><br />

attraktivstes Ergebnis der <strong>Land</strong>esgartenschau<br />

ist aber gewiss<br />

die neue Marina, der schmucke<br />

Yachthafen am <strong>Mit</strong>tellandkanal.<br />

Diese internationale Be wegung<br />

star tete 1999 im italienischen<br />

Oriveto <strong>und</strong> fand weltweite<br />

Verbreitung, wobei „Cittaslow“<br />

mit „langsame Stadt“ übersetzt<br />

werden kann <strong>und</strong> „Schittasloo“<br />

ausgesprochen wird.<br />

<strong>Mit</strong> diesem Zertifikat, das sich<br />

als Versprechen versteht <strong>und</strong><br />

auch nur an Städte mit weniger<br />

als 50.000 Einwohnern verliehen<br />

werden kann, geht eine Kommune<br />

eine große Verpflichtung<br />

ein. In einem ständigen Prozess<br />

werden dabei die sieben Themenfelder<br />

Infrastruktur, Umwelt,<br />

urbane Qualität, einheimische<br />

Erzeug nisse, Gastfre<strong>und</strong>schaft,<br />

Bewusstsein <strong>und</strong> landschaftliche<br />

Qualität ständig in den Blick genommen<br />

<strong>und</strong> kontinuierlich verbessert.<br />

Erst wenn mindestens<br />

die Hälfte der entsprechend vorgegebenen<br />

Kriterien erfüllt ist,<br />

kann eine Kommune <strong>Mit</strong>glied bei<br />

„Cittaslow“ werden.


34<br />

Im Verein vereint –<br />

Die Freizeit aktiv erleben<br />

Reiten ist im <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong> ein sehr beliebter Freizeitsport.<br />

Die Vereinsmeierei gilt oft als<br />

Schimpfwort, dabei ist das Vereinsleben<br />

in Deutschland eine<br />

Säule des gesellschaftlichen Zusammenhalts.<br />

Und die mithin<br />

durchaus positiv zu betrachtende<br />

Vereinsmeierei hat Geschichte:<br />

Das Vereinsleben heutiger Ausprägung<br />

reicht bis in 18. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

zurück. Damals hießen<br />

Vereine noch Assoziationen oder<br />

Gesellschaften <strong>und</strong> trugen einen<br />

für frühere Verhältnisse revolutionären<br />

Gedanken in sich: Die Menschen<br />

fanden dort Gelegenheit,<br />

sich unabhängig von ihrem gesellschaftlichen<br />

Stand zu organisieren.<br />

In Lesegesellschaften diskutierten<br />

sie etwa über die aktuelle<br />

Politik, <strong>und</strong> über ihre <strong>Mit</strong>gliedschaft<br />

waren die Vereinsmitglieder<br />

an bestimmte Aufgaben<br />

<strong>und</strong> Pflichten geb<strong>und</strong>en, denn es<br />

gab Vereinsstatuten.<br />

Im Laufe des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

übernahmen praktisch<br />

alle gesellschaftlichen Gruppen,<br />

zum Beispiel die Arbeiter- oder<br />

Frauenbewegung, den Verein<br />

also Organisationsform. Dass nur<br />

die Deutschen sich in Vereinen<br />

engagieren, ist übrigens ein Gerücht<br />

r<strong>und</strong> um die abwertend<br />

konnotierte Vereinsmeierei: Es<br />

stimmt zwar, dass sich die Zahl<br />

der Vereine hierzulande seit den<br />

Sechzigerjahren mehr als verfünffacht<br />

hat <strong>und</strong> dass jeder<br />

zweite Deutsche in mindestens<br />

einem Verein ist, doch die Länder<br />

etwa in Skandinavien stehen den<br />

Deutschen hier in nichts nach.<br />

Ob also Sport-, Heimat-, Gesangoder<br />

Förderverein, ob Rassegeflügelzüchter<br />

oder Mühlenfre<strong>und</strong>e,<br />

sie alle haben im <strong>Land</strong>kreis<br />

Osnabrück etwas gemeinsam:<br />

In jedem Verein leisten die <strong>Mit</strong>glieder<br />

ihren Beitrag zur Bewältigung<br />

vieler wichtiger Aufgaben<br />

der Gemeinschaft, gestalten aktiv<br />

die Gesellschaft, verbinden Menschen<br />

mit gleichen Interessen<br />

<strong>und</strong> Zielen <strong>und</strong> betreiben in den<br />

meisten Fällen eine engagierte<br />

Jugendarbeit. Im <strong>Land</strong>kreis<br />

Osnabrück gibt es 1.230 kulturelle<br />

Einrichtungen, 282 Chöre, 205<br />

Kunstschulen, neun Theatergruppen,<br />

sage <strong>und</strong> schreibe 159 Heimatvereine<br />

<strong>und</strong> 37 Museen oder<br />

Sammlungen, die weit überwiegend<br />

als Vereine organisiert sind.<br />

Neben der Kultur sind es aber vor


FREIZEIT UND LEBENSQUALITÄT<br />

35<br />

Hoch hinaus geht es beim Segelfliegen in Bramsche.<br />

allem die Sportvereine, in denen<br />

sich die Menschen mit steigender<br />

Tendenz engagieren: So ist die<br />

Zahl der <strong>Mit</strong>glieder in den Sportvereinen<br />

im <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong> im<br />

Jahr 2019 um 145 <strong>Mit</strong>glieder gewachsen.<br />

Auch zum Start ins Jahr<br />

2020 verzeichnete der Kreissportb<strong>und</strong><br />

Osnabrück-<strong>Land</strong> (KSB) mit<br />

114.875 Sportlern ein Plus von<br />

145 Menschen in seinen 302 <strong>Mit</strong>gliedsvereinen.<br />

Größter Club im <strong>Land</strong>kreis ist<br />

mit klarem Vorsprung der SC Melle<br />

mit r<strong>und</strong> 6.200 <strong>Mit</strong>gliedern.<br />

Zweitgrößter Verein ist der TuS<br />

Bramsche mit etwa 2.500 <strong>Mit</strong>gliedern,<br />

gefolgt von BW Hollage<br />

mit r<strong>und</strong> 2.300 <strong>Mit</strong>gliedern. Die<br />

kleinsten Clubs sind der Therapiereitverein<br />

Bohmte <strong>und</strong> der<br />

Ges<strong>und</strong>heitssportverein pro Bewegung<br />

in Bad Essen mit jeweils<br />

drei <strong>Mit</strong>gliedern sowie die Schachgemeinschaft<br />

Oesede/GMHütte<br />

mit genau einem <strong>Mit</strong>glied.<br />

Aber muss ein echter deutscher<br />

Verein denn nicht mindestens sieben<br />

<strong>Mit</strong>glieder haben, so wie es<br />

zum Allgemeinwissen gehört? Ja<br />

<strong>und</strong> Nein: Während für die Gründung<br />

tatsächlich mindestens sieben<br />

<strong>Mit</strong>glieder erforderlich sind,<br />

kann ein Verein auch noch mit<br />

weniger <strong>Mit</strong>gliedern existieren,<br />

sofern er nach seiner Satzung<br />

noch geschäftsfähig ist. Fraglich<br />

ist das bei der erwähnten Schachgemeinschaft,<br />

die nach dem Abgang<br />

von sechs der verbliebenen<br />

sieben <strong>Mit</strong>gliedern vor dem<br />

Schachmatt steht. Die Verteilung<br />

der Geschlechter in den Vereinen<br />

des Kreissportb<strong>und</strong>es Osnabrück<br />

ist fast ausge glichen bei 61.823<br />

männlichen <strong>und</strong> 53.052 weiblichen<br />

<strong>Mit</strong>gliedern.<br />

In drei der zehn größten Vereine<br />

in Melle, Westerhausen <strong>und</strong> Engter<br />

sind inzwischen sogar mehr<br />

Frauen als Männer gemeldet.<br />

Um die Zukunft der vielen Vereine<br />

im Osna brücker <strong>Land</strong> muss<br />

den Menschen also nicht bange<br />

sein. Und wenn sich der Trend<br />

völlig unerwartet doch einmal ins<br />

Negative drehen sollte, dann werden<br />

sich bestimmt pfiffige Köpfe<br />

finden, die einen „Verein gegen<br />

das Vereinssterben e. V.“ gründen<br />

werden. Für diesen Namen melden<br />

wir hiermit schon mal ausdrücklich<br />

das Patent an.


36<br />

Retten, Löschen, Bergen, Schützen –<br />

Feuer <strong>und</strong> Flamme für die Feuerwehr<br />

Wenn es mal brennt oder wenn<br />

es einen Baum im Sturm quer<br />

auf die Straße geweht hat oder<br />

wenn eine Katze hoch im Baum<br />

verzweifelt miaut im Osna brücker<br />

<strong>Land</strong>, dann wird die Feuerwehr<br />

gerufen. Die kommt dann in Windeseile<br />

<strong>und</strong> bei Bedarf mit Tatütata<br />

<strong>und</strong> Blaulicht <strong>und</strong> ihren großen<br />

roten Löschfahrzeugen an<br />

<strong>und</strong> löscht den Brand, zersägt<br />

den Baum <strong>und</strong> macht so die Straße<br />

wieder frei oder holt die Katze<br />

aus dem Baum.<br />

Die Hilfe der Feuerwehr wird von<br />

den meisten Menschen dabei<br />

als eine Art selbstverständliches<br />

Gr<strong>und</strong>recht des Bürgers gesehen.<br />

Dabei sind die Feuerwehrkameraden<br />

selbst Bürger, die in den<br />

allermeisten Fällen im Ehrenamt<br />

als Retter, Löscher, Berger <strong>und</strong><br />

Schützer aktiv sind. Denn etwa<br />

95 Prozent der Feuerwehrleute<br />

in Deutschland sind ehrenamtlich<br />

tätig, nur ein verschwindend<br />

geringer Teil tut hauptberuflich<br />

Dienst bei Berufs- oder Werksfeuerwehren.<br />

Damit die Gefahrenabwehr<br />

auch zukünftig gesichert ist,<br />

braucht es also vor allem diese<br />

freiwilligen Feuerwehrleute.<br />

Die Feuerwehr ist bei Bedarf stets zur Stelle.<br />

Dieses Ehrenamt klappt nur mit<br />

den richtigen Werten, <strong>und</strong> so stehen<br />

die Freiwilligen Feuerwehren<br />

auch im <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong><br />

für Kameradschaft, Zusammenhalt<br />

<strong>und</strong> Teamwork. Ohne diesen<br />

funktionierenden Zusammenhalt<br />

könnte keine Feuerwehr existieren.<br />

Gerade im Einsatz muss sich<br />

jedes <strong>Mit</strong>glied des Trupps auf den<br />

anderen verlassen können. Die<br />

Kameradschaft endet dabei nicht<br />

in der eigenen Wehr, sondern<br />

wird auch überregional <strong>und</strong> international<br />

gepflegt. Viele freiwillige<br />

Feuerwehren sind fre<strong>und</strong>schaftlich<br />

über sogenannte Partnerwehren<br />

miteinander verb<strong>und</strong>en.<br />

Hirn- <strong>und</strong> Nervenzentrum der<br />

Freiwilligen Feuerwehren im<br />

<strong>Land</strong>kreis Osnabrück ist die Rettungsleitstelle<br />

im Kreishaus. Sie<br />

erhält alle Notrufe bei Feuer oder<br />

Unfällen im <strong>Land</strong>kreis Osnabrück.


FREIZEIT UND LEBENSQUALITÄT<br />

37<br />

Sie informiert die nächste Feuerwehr<br />

oder den nächstgelegenen<br />

Hilfs- oder Rettungsdienst <strong>und</strong><br />

unterstützt die Koordination der<br />

Rettungsmaßnahmen. Und sie<br />

begleitet alle Einsätze mit zentraler<br />

Übersicht.<br />

So ist die Regionalleitstelle Osnabrück<br />

Servicezentrale für alle hilfeersuchenden<br />

Bürgerinnen <strong>und</strong><br />

Bürger aus Stadt <strong>und</strong> <strong>Land</strong>kreis<br />

Osnabrück <strong>und</strong> r<strong>und</strong> um die Uhr<br />

für etwa 540.000 Menschen zuständig.<br />

Hier werden alle akuten<br />

medizinischen Notfalleinsätze,<br />

der qualifizierte Krankentransport,<br />

alle Feuerwehreinsätze <strong>und</strong><br />

der Katastrophenschutz koordiniert.<br />

Neben der Weiterleitung<br />

<strong>und</strong> Alarmierung der Rettungskräfte<br />

versteht sich die Leitstelle<br />

als kompetenter Partner in allen<br />

Notfallangelegenheiten. Die <strong>Mit</strong>arbeiter,<br />

selbst allesamt ausgebildete<br />

Rettungssanitäter oder<br />

Feuerwehrleute, begleiten jeden<br />

Notruf je nach Situation <strong>und</strong><br />

leisten fachmännische Hilfe <strong>und</strong><br />

geben bis zum Eintreffen der<br />

Einsatzkräfte vor Ort wertvolle<br />

Informationen <strong>und</strong> Beistand.<br />

Im <strong>Land</strong>kreis Osnabrück wird der<br />

abwehrende Brandschutz sowie<br />

die technische Hilfeleistung durch<br />

91 Freiwillige Feuerwehren <strong>und</strong><br />

vier Werksfeuerwehren sichergestellt.<br />

Darüber hinaus besetzen<br />

Angehörige der Freiwilligen<br />

Feuerwehren die Technische Einsatzleitung<br />

des <strong>Land</strong>kreises, die<br />

an der Feuerwehrtechnischen<br />

Zentrale Harderberg stationiert<br />

ist. Der Katastrophenschutz umfasst<br />

dabei alle organisatorischen,<br />

Die regionale Rettungsleitstelle im <strong>Osnabrücker</strong> Kreishaus.<br />

personellen <strong>und</strong> sachlichen Maßnahmen,<br />

die dazu dienen, Gefahren<br />

zu verhindern <strong>und</strong> bei einer<br />

Katastrophe die damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Gefahren möglichst umfassend<br />

zu bekämpfen <strong>und</strong> weitere<br />

Schäden zu vermeiden. Tragende<br />

Elemente des Katastrophenschutzes<br />

im <strong>Land</strong>kreis Osnabrück sind<br />

die Hilfsorganisationen mit ihren<br />

zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen<br />

<strong>und</strong> Helfern <strong>und</strong> deren<br />

Ausstattung. Im Katastrophenschutz<br />

wirken B<strong>und</strong>, Länder <strong>und</strong><br />

Kommunen mit den Hilfsorganisationen<br />

wie beispielsweise Feuerwehren,<br />

Technisches Hilfswerk,<br />

Deutsches Rotes Kreuz, Malteser<br />

Hilfsdienst zusammen.<br />

Außerdem unterhält der <strong>Land</strong>kreis<br />

Osnabrück zwei Feuerwehrtechnische<br />

Zentralen (FTZ) zur<br />

Unterbringung, Pflege <strong>und</strong> Prüfung<br />

von Fahrzeugen, Geräten<br />

<strong>und</strong> Material sowie zur Durchführung<br />

von Ausbildungslehrgängen.<br />

Die FTZ-Nord ist in Bersenbrück<br />

<strong>und</strong> für die Samtgemeinden Artland,<br />

Fürstenau, Bersenbrück <strong>und</strong><br />

Neuenkirchen sowie die Stadt<br />

Bramsche zuständig. Die FTZ-Süd<br />

am Harderberg in Georgsmarienhütte<br />

ist zuständig für die Städte<br />

<strong>und</strong> Gemeinden der Altkreise<br />

Wittlage <strong>und</strong> Osnabrück sowie die<br />

Stadt Melle.<br />

Den Feuerwehren im <strong>Land</strong>kreis<br />

Osnabrück sind 30 Jugendfeuerwehren<br />

<strong>und</strong> eine Kinderfeuerwehr<br />

angegliedert. In einigen<br />

Fällen haben sich auch mehrere<br />

Ortsfeuerwehren bei der Gründung<br />

einer Jugendfeuerwehr zusammengeschlossen.<br />

So gehören<br />

zum Beispiel zu der Jugendfeuerwehr<br />

Badbergen Angehörige aus<br />

den Ortsfeuerwehren Badbergen,<br />

Grönloh <strong>und</strong> Wehdel. In allen Kinder-<br />

<strong>und</strong> Jugendfeuerwehren sind<br />

r<strong>und</strong> 650 Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

im Alter zwischen 6 <strong>und</strong> 18 Jahren<br />

aktiv. Die Alterspanne der Kinderfeuerwehr<br />

liegt dabei zwischen 6<br />

<strong>und</strong> 12 Jahren. Die <strong>Mit</strong>glieder der<br />

Jugendfeuerwehr sind zwischen<br />

10 <strong>und</strong> 18 Jahren alt.


38<br />

Radeln, Reiten, Rudern, R<strong>und</strong>wege –<br />

Bewegung für Bewohner <strong>und</strong> Besucher<br />

Ob als Sport oder einfach so, 2800 Kilometer Radwege bieten Möglichkeiten.<br />

Wandern ist ein Thema im Wandel.<br />

Früher eher das belächelte<br />

Hobby von Oma <strong>und</strong> Opa, ist<br />

Wandern heute schwer im Trend.<br />

Einerseits mit spektakulären<br />

Herausforderungen wie etwa<br />

einer Alpenquerung, die in manchen<br />

Kreisen als Statussymbol<br />

wie etwa ein Marathonlauf gilt.<br />

Aber es gibt auch das Wandern<br />

mit Fre<strong>und</strong>en oder Familien <strong>und</strong><br />

da hat das <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong><br />

durch seine spannende Geologie<br />

eine große Bandbreite zu bieten.<br />

Ideal für entspannte Wanderer<br />

sind die flachen Strecken durch<br />

die Norddeutsche Tiefebene, doch<br />

auch die Wanderwege über die<br />

Kämme von Teutoburger Wald<br />

<strong>und</strong> Wiehengebirge haben ihren<br />

Reiz. Viele der ausgeschilderten<br />

Wege sind zu speziellen Themen<br />

entwickelt worden wie etwa der<br />

150 Kilometer lange Hünenweg.<br />

Hier führt die Strecke zu den<br />

verschiedenen gewaltigen Großsteingräbern,<br />

in denen allerdings<br />

nicht, wie der Streckenname getreu<br />

alter Sagen glauben machen<br />

will, Riesen oder Hünen begraben<br />

worden sind, sondern die wohl<br />

eher als Gruppengräber angelegt<br />

worden sind.<br />

Beeindruckend sind die Findlinge<br />

aus Granit aber in jedem<br />

Fall <strong>und</strong> man kann sich staunend<br />

vorstellen, wie diese gewaltigen<br />

Felsen in grauer Vorzeit wohl bewegt<br />

worden sind. Entlang des<br />

Hünenweges erklären sechs Informationstafeln<br />

die Gräber, 20<br />

Schutzhütten <strong>und</strong> 80 Sitzbänke<br />

sowie zehn Rastplätze auf dem<br />

Abschnitt durch das <strong>Osnabrücker</strong><br />

<strong>Land</strong> machen das Wandern zum<br />

Vergnügen.<br />

Nur 22 Prozent der Wegstrecke<br />

verlaufen über Asphalt, 65 Prozent<br />

sind naturbelassen <strong>und</strong> 13


FREIZEIT UND LEBENSQUALITÄT<br />

39<br />

Prozent führen über andere Oberflächen.<br />

Das Gelände, durch das<br />

der Hünenweg verläuft, ist sanft<br />

hügelig bis eben, hat kaum Steigungen<br />

<strong>und</strong> ist damit ideal für<br />

Wanderer, die ungestört die <strong>Land</strong>schaft<br />

genießen wollen <strong>und</strong> auch<br />

längere Etappen angehen möchten.<br />

Auch der Mühlenweg am Wiehengebirge<br />

mit seinen 99,7 Kilometern,<br />

der legendäre Wittekindsweg<br />

mit 93,3 Kilometern <strong>und</strong> die<br />

vielen anderen Wege halten für<br />

jeden Wanderwunsch das passende<br />

Angebot bereit.<br />

Mindestens so im Trend wie das<br />

Wandern liegen in den vergangenen<br />

Jahren Touren mit dem<br />

E-Bike oder, für Fortgeschrittene,<br />

mit dem S-Pedelec <strong>und</strong> richtig viel<br />

Tempo. Letzteres sollte man aber<br />

erstmal üben, denn diese Speed-<br />

Räder, erkennbar am Versicherungskennzeichen,<br />

werden bis<br />

zu 50 St<strong>und</strong>enkilometer schnell.<br />

Auch wenn sie rein rechtlich nur<br />

auf der Straße <strong>und</strong> eben nicht auf<br />

Radwegen fahren dürfen, so sieht<br />

das in der Realität <strong>und</strong> bei guten<br />

Radwegen natürlich anders aus.<br />

Beim Paddeln ist der Spaß garantiert. Dennoch gilt, sich in der Natur rücksichtsvoll<br />

zu verhalten.<br />

Abgesehen vom Tempo sind<br />

die Touren geeignet sowohl für<br />

die Menschen der Region, die<br />

nach der Arbeit noch eine kleine<br />

Abendtour fahren oder einen Wochenendausflug<br />

planen, als auch<br />

für die Urlauber, die zum erholsamen<br />

Radeln ins <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong><br />

kommen. Sie alle finden 2.800<br />

Kilometer Radwege vor, an denen<br />

mehr als 15.000 Schilder den Weg<br />

weisen. Im Internet sind die verschiedenen<br />

Routen nach Themenschwerpunkten<br />

aufgelistet, sämtliche<br />

Touren sind nach höchsten<br />

Qualitätsstandards konzipiert.<br />

Ebenfalls im Netz stehen alle für<br />

die Planung wichtigen Details<br />

wie Streckenverlauf, geschätzte<br />

Dauer, Distanz, GPS-Tracks<br />

<strong>und</strong> das Höhenprofil. Alle Touren<br />

haben gemeinsam, dass sie an<br />

Restaurants, Cafés <strong>und</strong> Hotels<br />

vorbei führen <strong>und</strong> so ein R<strong>und</strong>um-<br />

Sorglos-Angebot unterbreiten. So<br />

können sich Radfahrer auf der<br />

Niedersächsischen Mühlentour<br />

auf frisch gebackenes Steinofenbrot<br />

oder Obstkuchen während<br />

der Rast freuen <strong>und</strong> auch an den<br />

Radwegen zur Römergeschichte,<br />

zu Relikten der Erdgeschichte<br />

oder zu Burgen <strong>und</strong> Schlössern<br />

werden stets kulinarische Empfehlungen<br />

ausgewiesen.<br />

Auf den Flüssen Hase <strong>und</strong> Else<br />

haben Bootsverleihe die kommerziell<br />

nutzbaren Strecken im<br />

Blick <strong>und</strong> bieten verschiedene<br />

Möglichkeiten für Einzelpersonen<br />

<strong>und</strong> Gruppen an, auf das Wasser<br />

zu gehen. Auch auf den anderen<br />

meist etwas schmaleren Flüssen<br />

sind Paddelboote <strong>und</strong> Kajaks häufig<br />

in Eigenregie unterwegs, wobei<br />

die zuständigen Behörden an alle<br />

Wasserwanderer appellieren, sich<br />

in der Natur rücksichtsvoll zu verhalten<br />

<strong>und</strong> auch auf die Brut- <strong>und</strong><br />

Setzzeiten der Tiere zu achten.<br />

Auf dem Rücken ihrer Tiere sind<br />

die Reiter unterwegs im <strong>Osnabrücker</strong><br />

<strong>Land</strong>, das als Hochburg der<br />

Pferdezucht <strong>und</strong> des Pferdesports<br />

über viele Reitwege, Reiterhöfe<br />

<strong>und</strong> Pensionen verfügt, die sich<br />

auf die Urlauber r<strong>und</strong> ums Pferd<br />

spezialisiert haben.


40<br />

Alfsee, Kanal, Marina, Salinen –<br />

Die Ziele für Reise <strong>und</strong> Ausflug<br />

Ob als Tagestour oder für die ganzen Ferien ist der Alfsee ein begehrtes Ziel.<br />

Wer Anfang der 90er Jahre viel<br />

Fernsehen geguckt hat, der kam<br />

nicht vorbei an diesem kleinen<br />

Kerl mit dem flauschigen Fell<br />

<strong>und</strong> der dreckigen Lache: Alf, der<br />

Außerirdische in der Familie Tanner.<br />

„Alf“ steht dabei für „Alien<br />

Life Form“, also „Außerirdische<br />

Lebensform“. <strong>Mit</strong> dem außerirdischen<br />

Erfolg dieser Fernsehserie<br />

begannen im <strong>Osnabrücker</strong><br />

Nordkreis ganz irdische Probleme,<br />

denn die Fans haben gleich<br />

reihenweise die Ortschilder von<br />

„Alfhausen“ <strong>und</strong> die Ausschilderungen<br />

rum um den Alfsee geklaut.<br />

Dieser Hype um den Fernseh-Alf<br />

ist zum Glück vorbei, die<br />

Beliebtheit des Ferienparks am<br />

Alfsee ist dagegen geblieben <strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> eher noch gestiegen.<br />

Für viele Besucher ist dieses Freizeitparadies<br />

r<strong>und</strong> um den Alfsee<br />

mindestens eine Tagestour, oft<br />

aber auch gleich einen ganzen<br />

Jahresurlaub wert. Wobei der Zugang<br />

zum eigentlichen Alfsee,<br />

einem gewaltigen Regenrückhaltebecken,<br />

inzwischen in weiten<br />

Teilen aus Naturschutzgründen<br />

gesperrt ist. Das Leben tobt hier<br />

vielmehr am kleineren Dubbelau-<br />

See, den die meisten Urlauber für<br />

den Alfsee halten. Hier steht die<br />

berühmte Wasserski-Anlage, an<br />

der auch internationale Meisterschaften<br />

ausgetragen werden.<br />

Und hier sonnen sich die Urlauber<br />

am Sandstrand, nachdem sie<br />

vielleicht eine R<strong>und</strong>e auf der nahen<br />

Kartbahn gedreht oder sich<br />

im Indoor-Funcenter ausgetobt<br />

haben.<br />

Übernachten können die Gäste<br />

entweder auf dem mehrfach<br />

ausgezeichneten 5-Sterne-Campingplatz,<br />

im Mietwohnwagen,<br />

im 3-Sterne-Superior-Hotel, in<br />

Ferienappartements oder in den


FREIZEIT UND LEBENSQUALITÄT<br />

41<br />

Die Marina ist der <strong>Mit</strong>telpunkt des Hafens in Bad Essen.<br />

Mobilheimen des neuen Germanenlandes.<br />

Und nicht nur im Winter<br />

wird das Alfsee-Saunaland als<br />

ein Höhepunkt der germanischen<br />

Wellness-Welt gern aufgesucht.<br />

In der Nähe des Ferienparks bietet<br />

der Hof „Arche Alfsee“ seit<br />

Jahrzehnten alten <strong>und</strong> gefährdeten<br />

Haustierrassen eine Heimat<br />

<strong>und</strong> sichert so das Überleben von<br />

Tieren wie Wollschweinen, Diepholzer<br />

Gänsen, Eseln oder auch<br />

Lakenfelder Hühnern.<br />

Das perfekte Ziel für einen sonntäglichen<br />

Ausflug ist für viele<br />

Menschen die Marina am <strong>Mit</strong>tellandkanal<br />

in Bad Essen. Dieser<br />

schmucke kleine Yachthafen ist<br />

das Erbe der <strong>Land</strong>esgartenschau<br />

2010 in Bad Essen. Als Folge der<br />

Gartenschau konnte das Areal<br />

am Hafen in Bad Essen entwickelt<br />

werden, die Marina mit ihrem<br />

50 mal 70 Meter großen Hafenbecken<br />

ist der <strong>Mit</strong>telpunkt. Hier<br />

können bis zu 35 Sportboote anlegen.<br />

Und wenn die Freizeitkapitäne in<br />

den nahen Ort spazieren <strong>und</strong> sich<br />

versorgen können, bieten ihre<br />

Schiffe für die Marina-Besucher<br />

eine perfekte Kulisse für einen<br />

gefühlten Tag am Meer. Die Marina<br />

hat sich bei den Freizeitkapitänen,<br />

viele davon Niederländer, als<br />

perfekter Zwischenstopp auf dem<br />

Wasserweg von Holland Richtung<br />

Osten nach Berlin <strong>und</strong> weiter zur<br />

Mecklenburgischen Seenplatte<br />

<strong>und</strong> sogar bis nach Polen etabliert.<br />

Gut für die Tagesausflügler,<br />

die in Bad Essen immer wieder<br />

neue Schiffstypen bew<strong>und</strong>ern<br />

können.<br />

Ebenfalls wie ein Tag am Meer<br />

<strong>und</strong> ebenfalls das perfekte Ziel für<br />

einen sonntäglichen Ausflug ist<br />

der Kurpark von Bad Rothenfelde<br />

im Südkreis, denn hier spaziert<br />

der Gast an den beiden Gradierwerken<br />

entlang <strong>und</strong> atmet eine<br />

Luft ein wie an der Nordsee. Die<br />

Gradierwerke werden auch oft als<br />

Salinen bezeichnet, sind jedoch<br />

nur der augenfällige Teil der Salzgewinnung.<br />

Dabei wird das Salzwasser,<br />

die Sole, durch das Verdampfen<br />

von Wasser konzentriert<br />

<strong>und</strong> mit Salz angereichert – eben<br />

wie an der Nordsee. Hier finden<br />

deshalb auch Allergiker ebenso<br />

Linderung wie Asthmatiker. Am<br />

intensivsten lässt sich diese ges<strong>und</strong>e<br />

Luft in der Inhalationskammer<br />

ei natmen, wobei der Aufenthalt<br />

in der Kammer die Zeit von<br />

20 Minuten nicht überschreiten<br />

sollte.<br />

Und um den Sonntagsausflug abzur<strong>und</strong>en,<br />

gibt es neben der für<br />

einen gehobenen Kurort typischen<br />

Gastronomie auch noch ein<br />

Wassertretbecken, einen Rosengarten<br />

<strong>und</strong> Teiche.


42<br />

TERRA.vita –<br />

der UNESCO Geo- <strong>und</strong> Naturpark<br />

In diesem Vergleich ist die Geschichte<br />

des Naturparks selbst<br />

relativ kurz, aber nicht minder<br />

eindrucksvoll: Unter dem eher<br />

sperrigen Namen Naturpark<br />

Nördlicher Teutoburger Wald –<br />

Wiehengebirge wurde er 1962<br />

gegründet <strong>und</strong> nahm nach langen<br />

Jahren wenig offensiver Vermarktung<br />

in diesem Jahrtausend richtig<br />

Fahrt auf: Als erster deutscher<br />

Naturpark wurde der 1.550 Quadratkilometer<br />

große Natur- <strong>und</strong><br />

Geopark TERRA.vita Ende 2015<br />

von der UNESCO als Global Geopark<br />

ausgezeichnet. Diese Anerkennung<br />

wurde im September<br />

2019 um weitere vier Jahre verlängert.<br />

Das Regionale Umweltbildungszentrum Noller Schlucht in Dissen<br />

Wo gibt es schon ehemalige Meeresböden,<br />

die heute aufgefaltet zu<br />

steilen Kämmen sichtbar sind? Wo<br />

gibt es tropische Wälder, die gepresst<br />

zu Anthrazit vor uns liegen?<br />

Wo gar ganze Höhenzüge, die vor<br />

Urzeiten aufgeschoben wurden<br />

von gewaltigen Gletschern? Im<br />

Geo- <strong>und</strong> Naturpark TERRA.vita<br />

gibt es all dies <strong>und</strong> es ist kaum<br />

zu glauben, was uns diese Gesteine<br />

als eindrucksvolle Zeugen<br />

alles berichten. Denn der ständige<br />

Wandel, er zeigt sich in der außerordentlichen<br />

Vielfalt dieser <strong>Land</strong>schaft,<br />

in der jedes Zeitalter seine<br />

Spuren hinterlassen hat.<br />

Ebenfalls eine Premiere: Als erster<br />

Themennaturpark hat TERRA.<br />

vita den Fokus auf die Faszination<br />

Erdgeschichte gelegt <strong>und</strong> bietet<br />

dazu mehr als 100 Naturdenkmäler<br />

<strong>und</strong> geologische Phänomene<br />

auf. Und noch eine Alleinstellung:<br />

Osnabrück liegt als einzige deutsche<br />

Großstadt inmitten eines<br />

Naturparks, der es sich zur Aufgabe<br />

gemacht hat, die enge Verknüpfung<br />

von Mensch <strong>und</strong> Natur<br />

in einer Kulturlandschaft sichtbar<br />

zu machen.<br />

R<strong>und</strong> um das Kernthema Geologie<br />

mit Besonderheiten wie dem<br />

Teutoburger Wald <strong>und</strong> dem Wiehengebirge,<br />

den Moor- <strong>und</strong> Heidelandschaften,<br />

den Flüssen <strong>und</strong><br />

ihren Quellgebieten, den Felsformationen,<br />

Steinbrüchen, Sand<strong>und</strong><br />

Tongruben sowie mit den<br />

Endmoränen, Findlingsfeldern<br />

<strong>und</strong> anderen archäologischen<br />

Denkmalen macht TERRA.vita die<br />

Vielfalt <strong>und</strong> die mindestens 300<br />

Millionen Jahre alte Erdgeschichte<br />

in der gesamten Region erlebbar.


FREIZEIT UND LEBENSQUALITÄT<br />

43<br />

Auch der südlichste Teil des<br />

Oldenburger Münsterlandes <strong>und</strong><br />

der Nordosten des <strong>Osnabrücker</strong><br />

<strong>Land</strong>es gehören ebenso zum Geopark<br />

wie das Wiehengebirge bis<br />

hin zum Weserdurchbruch an der<br />

Porta Westfalica <strong>und</strong> das Gebiet<br />

weiter bis Bückeburg, das schon<br />

östlich der Weser <strong>und</strong> nördlich des<br />

Wesergebirges liegt. Im mittleren<br />

Teil des Naturparks liegen Osnabrück<br />

<strong>und</strong> das <strong>Osnabrücker</strong> Bergland,<br />

nach Süden verläuft das<br />

Gebiet östlich von Hörstel <strong>und</strong><br />

über das Tecklenburger <strong>Land</strong> <strong>und</strong><br />

Bad Iburg bis nach Bielefeld. Damit<br />

liegen mit Bielefeld <strong>und</strong> Osnabrück<br />

zwei Großstädte als wichtige<br />

Anlaufpunkte im Naturpark.<br />

<strong>Mit</strong> der Straße der Megalithkultur<br />

zieht sich eine Ferienstraße von<br />

Osnabrück bis nach Oldenburg,<br />

die vorbeiführt an den zahlreich<br />

vorhandenen Großsteingräbern<br />

aus der Steinzeit. Seit 2013 ist<br />

diese Straße sogar ein Kulturweg<br />

des Europarates <strong>und</strong> wird<br />

als „Megalith Route“ vermarktet.<br />

Und die Macher gehen weiter mit<br />

der Zeit: Die eigens entwickelte<br />

Geopark-Game-App „The Lost<br />

Collection“ macht es möglich, auf<br />

digitale Schatzsuche zu gehen.<br />

Vorbild war die populäre Suche<br />

nach virtuellen Pokemons.<br />

TERRA.vita: Der "Lebenslauf der Erde" lässt sich beim Wandern gut spüren.<br />

Der Name „TERRA.vita“ kann mit<br />

„Lebenslauf der Erde“ übersetzt<br />

werden <strong>und</strong> soll die erwähnte<br />

große geologische Bandbreite der<br />

<strong>Land</strong>schaft verdeutlichen, denn<br />

im <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong> haben Auffaltung<br />

<strong>und</strong> Erosion, Überflutung<br />

<strong>und</strong> Vergletscherung oder auch<br />

Wüsten- <strong>und</strong> Frostklima <strong>und</strong> die<br />

verschiedensten Lebenswelten<br />

ihre Spuren hinterlassen. Die Gesteine<br />

geben in vielfältigster Weise<br />

Zeugnis von dieser Geschichte.<br />

Im Norden beginnt der Naturpark<br />

im Hahnenmoor im Artland<br />

<strong>und</strong> zieht sich südöstlich über die<br />

Ankumer Höhe nach Bramsche.<br />

Hier werden aber keine Monster<br />

gesucht, sondern Tiere <strong>und</strong> Pflanzen.<br />

Die App richtet sich an Kinder<br />

<strong>und</strong> Jugendliche, die mit diesem<br />

Spiel im ganzen Geopark-Gebiet<br />

verteilte Dinosaurier, prähistorische<br />

Pflanzen, Minerale oder noch<br />

heute lebende Tiere virtuell einsammeln<br />

können. Dabei erhalten<br />

die Spieler Informationen zur<br />

Erdgeschichte, Lebensweise <strong>und</strong><br />

Entstehung der 34 verschiedenen<br />

Objekte.


44<br />

Spargel, Urmeersalz, Grünkohl, Gin 049 –<br />

Die lokalen Leckereien<br />

Für die typischen saisonalen Essen werden natürlich Produkte aus der Region verwendet.<br />

Das lange Warten hat für viele<br />

Feinschmecker immer ungefähr<br />

<strong>Mit</strong>te April im <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong><br />

ein Ende: <strong>Mit</strong> dem Frühling <strong>und</strong><br />

der Sonne recken auch die ersten<br />

Spargelstangen ihre Köpfe aus<br />

den Dämmen <strong>und</strong> können geerntet<br />

werden. Die beliebte Spargelzeit<br />

beginnt <strong>und</strong> überall landen<br />

wieder die leckeren Stangen des<br />

„weißen Goldes“, wie der Spargel<br />

auch genannt wird, auf den Tellern.<br />

Wegen seiner besonders geeigneten<br />

Böden ist das idyl lische<br />

Glandorf abseits städtischen Trubels<br />

als Herkunft des Spargels<br />

im <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong> besonders<br />

beliebt. Auf jeder Menge Hektar<br />

<strong>Land</strong> wachsen hier die knackigen<br />

grünen <strong>und</strong> weißen Stangen heran,<br />

die bei den Fans für erstklassige<br />

Genussmomente sorgen.<br />

Verantwortlich für die hohe Qualität<br />

sind die langjährige Erfahrung<br />

der treuen Erntehelfer auf<br />

den Höfen sowie deren sorgfältige<br />

Handarbeit. Wichtig sind auch die<br />

kurzen Lieferwege, denn schon<br />

kurz nach der Ernte liegen die<br />

knackfrischen Spargelstangen auf<br />

den Wochenmärkten <strong>und</strong> in den<br />

Regalen der regionalen Supermärkte<br />

bereit.<br />

Aber bevor sich K<strong>und</strong>en die heimischen<br />

Leckerbissen schmecken<br />

lassen können, sind einige<br />

Arbeitsschritte zu absolvieren.<br />

Nach dem Stechen steht zuerst<br />

das Waschen auf dem Programm.<br />

Danach kommen die Stangen ins<br />

Kühlhaus, wo sie mit Eiswasser<br />

auf zwei Grad Celsius herunter<br />

temperiert werden. Als nächstes<br />

erfolgt das Zuschneiden auf 22<br />

Zentimeter <strong>und</strong> eine Sortierung<br />

nach den jeweiligen Handelsklassen.<br />

Und wer lieber bei den grünen<br />

Stangen zugreift, der wird<br />

auch in Glandorf fündig. Auf den<br />

sandigen Boden gedeihen auch<br />

diese Sorten hervorragend. Sie<br />

wachsen oberirdisch heran <strong>und</strong><br />

das Licht verleiht ihnen die besondere<br />

Färbung.


FREIZEIT UND LEBENSQUALITÄT<br />

45<br />

Unterirdisch liegt die mineralreichste<br />

Solequelle Europas 800<br />

Meter tief im Boden unter Bad<br />

Essen. Hier ist die Sole seit 220<br />

Millionen Jahren gut wgeschützt<br />

vor Umwelteinflüssen <strong>und</strong> hat<br />

mit 31,8 Prozent einen höheren<br />

Mineralgehalt als das Tote Meer.<br />

Aus dieser Sole gewinnt die Salzmanufaktur<br />

Grönemeyer (ja, der<br />

Chef ist tatsächlich verwandt mit<br />

Herbert Grönemeyer!) in einem<br />

mehrstufigen Prozess das Bad<br />

Essener Urmeersalz. Dessen spezielle<br />

Eigenschaften überzeugen<br />

auch Sterneköche wie den Drei-<br />

Sterne-Koch Thomas Bühner aus<br />

Osnabrück <strong>und</strong> machen es weltweit<br />

unter dem Produktnamen<br />

„King of Salt“ zu einem gefragten<br />

Gewürz der Spitzenküche.<br />

Ebenfalls weltweit verbreitet ist<br />

der Grünkohl, doch nirgends wird<br />

ein solcher Kult um den Kohl getrieben<br />

wie im <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong><br />

– gut, abgesehen vielleicht noch<br />

von Oldenburg. In den Herbst<strong>und</strong><br />

Wintermonaten treffen sich<br />

Vereine, Firmen <strong>und</strong> andere Gruppen<br />

zu Grünkohlessen, bei denen<br />

dann Grünkohlkönige gekürt werden.<br />

Und bei der traditionsreichen<br />

„<strong>Osnabrücker</strong> Mahlzeit“ wird natürlich<br />

auch seit eh <strong>und</strong> je Grünkohl<br />

gereicht <strong>und</strong> zwar immer mit<br />

Kasseler, Kohlwurst, grober Bratwurst<br />

<strong>und</strong> Bratkartoffeln. Dabei<br />

wird es auch auf ewig bleiben, da<br />

ist man sich sicher bei der <strong>Osnabrücker</strong><br />

Mahlzeit.<br />

Wobei, eine Sache, die eigentlich<br />

auch ihren immer wieder<br />

verkündeten Ewigkeits-Charakter<br />

hatte, die hat sich hier dann<br />

doch tatsächlich geändert: Über<br />

Jahrzehnte war die „<strong>Osnabrücker</strong><br />

Mahlzeit“ der größte reine Männerstammtisch<br />

der Welt <strong>und</strong> zumindest<br />

die Männerwelt im <strong>Osnabrücker</strong><br />

<strong>Land</strong> auch stolz darauf.<br />

Doch weil auch hier die Welt im<br />

Wandel ist, dürfen seit 2023 nun<br />

auch Frauen Karten für das Grünkohlessen<br />

erwerben. Dessen Erlös<br />

übrigens immer für wohltätige<br />

Zwecke verwendet wird.<br />

Zwei Männer aus Georgsmarienhütte<br />

hatten die Idee, einen regionalen<br />

Gin für das <strong>Osnabrücker</strong><br />

<strong>Land</strong> zu produzieren: Michael<br />

Sander <strong>und</strong> Rene Strothmann.<br />

Der Name war in Anlehnung an<br />

die örtliche Postleitzahl <strong>und</strong> den<br />

heftigen Alkoholgehalt mit „Gin<br />

049“ schnell gef<strong>und</strong>en, die Produktion<br />

erwies sich aber für die<br />

beiden Tüftler als zu vertrackt.<br />

Nun kümmern sich die Profis einer<br />

Destillerie aus dem nahen Steinfurt<br />

darum, aus Getreide, Wacholderbeeren<br />

<strong>und</strong> Salbei aus dem<br />

Teutoburger Wald den Gin herzustellen.<br />

Auf ihr Produkt schwören<br />

die beiden Männer, denn der Bio-<br />

Alkohol sei geschmacklich milder<br />

<strong>und</strong> mache trotz der 49 Volumenprozent<br />

auch keinen gar so üblen<br />

Kater.


46<br />

Der Mix macht´s –<br />

starker <strong>Mit</strong>telstand als Erfolgsfaktor<br />

Was passiert, wenn Bierbrauer<br />

wie Warsteiner oder Jever in<br />

wirtschaftliche Schwierigkeiten<br />

geraten, was zum Glück bisher<br />

nicht passiert ist? Dann bekommen<br />

auch die Städte Warstein<br />

<strong>und</strong> Jever Probleme, da sie als<br />

Namensgeber stark von diesen<br />

großen Arbeitgebern abhängen.<br />

Gleiches gilt auch für Autobauer<br />

wie Audi <strong>und</strong> Volkswagen <strong>und</strong><br />

deren Heimatstädte Ingolstadt<br />

<strong>und</strong> Wolfsburg. Denn die allzu<br />

starke Abhängigkeit von nur<br />

einem sehr großen Arbeitgeber<br />

ist in guten Zeiten natürlich<br />

ein finanzieller Segen, kann in<br />

schlechten Zeiten aber zum Fluch<br />

werden. Diese Sorge braucht das<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong> nicht zu haben,<br />

denn hier steht der wirtschaftliche<br />

Erfolg auf einem breiten F<strong>und</strong>ament<br />

aus mittelständischen <strong>und</strong><br />

oft noch von der Gründerfamilie<br />

inhabergeführten Unternehmen.<br />

Die Deutsche Bank <strong>und</strong> die Wochenzeitschrift<br />

Wirtschaftswoche<br />

haben den gesamten deutschen<br />

<strong>Mit</strong>telstand für ihren „Atlas der<br />

Wirtschaftszentren“ unter die<br />

Lupe genommen <strong>und</strong> analysiert,<br />

in welchen Regionen denn wohl<br />

die erfolgreichsten mittelständischen<br />

Unternehmen angesiedelt<br />

sind. Und siehe da: Das Gebiet<br />

Osnabrück-Münsterland-Westfalen<br />

kam unter die Top Ten der<br />

Wirtschaftszentren <strong>und</strong> bei der<br />

Einzelbetrachtung schaffte es<br />

Osnabrück sogar auf den vierten<br />

Platz des Rankings. Besonders<br />

Fortsetzung Seite 48 unten<br />

1<br />

Wienerberger GmbH -<br />

Systemlösungen fürs Leben<br />

Die Wienerberger GmbH zählt zu den führenden Herstellern<br />

von Tonbaustoffen in Deutschland. Als Tochter<br />

der traditionsreichen Wienerberger AG profitiert<br />

der Spezialist von 200 Jahren Erfahrung in der Kunst<br />

des Ziegelbrennens. „Penter Klinker“ gehört seit 2006<br />

zur Wienerberger GmbH <strong>und</strong> seit 120 Jahren zur<br />

Bramscher Wirtschaft. Die Gründungs familie Klostermeyer<br />

baute über vier Generationen mit ihrer Firma<br />

Penter Klinker ein Unternehmen auf, das regional <strong>und</strong><br />

weltweit für seine roten Ziegel steine Anerkennung<br />

<strong>und</strong> Bekanntheit erlangte. Für die Qualitäts sicherung<br />

wurde das Werk 2020 modernisiert.<br />

Information<br />

Gründungsjahr: 1819 in Wien, 1903 Penter Klinker<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter: 19.000, 58 in Bramsche-Pente<br />

Leistungsspektrum: 4.500.000 Ziegel pro Monat,<br />

300 unterschiedliche Produkte<br />

Wienerberger GmbH<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Strasse 67, 49565 Bramsche<br />

Fon: 05461 931218<br />

www.wienerberger.de, info@wiener.com


WIRTSCHAFT<br />

47 1<br />

KÄMMERER: Papierspezialist aus Leidenschaft<br />

Es ist die große Leidenschaft für technische Spezialpapiere,<br />

die das Unternehmen KÄMMERER seit über<br />

200 Jahren erfolgreich im Markt agieren lässt. Das<br />

Know-how, das Engagement <strong>und</strong> der Teamgeist der<br />

r<strong>und</strong> 340 <strong>Mit</strong>arbeiterinnen <strong>und</strong> <strong>Mit</strong>arbeiter stellen<br />

sicher, dass der Spezialist auch für die Zukunft perfekt<br />

aufgestellt ist.<br />

In den Produktbereichen Schleifrohpapiere, Tapetenpapiere,<br />

Tapetenvliese <strong>und</strong> Posterpapiere ist<br />

KÄMMERER unangefochtener Marktführer. Fest in<br />

Osnabrück am Hafen verwurzelt <strong>und</strong> in der Welt zu<br />

Hause, bedient das Unternehmen Nischenmärkte <strong>und</strong><br />

namhafte internationale K<strong>und</strong>en. Sie können sich<br />

auf einen außergewöhnlich hohen Qualitätsstandard,<br />

kontinuierliche Optimierungen <strong>und</strong> einen maßgeschneiderten<br />

Service verlassen.<br />

Nicht nur Tradition <strong>und</strong> Erfahrung führen KÄMMERER<br />

zum Erfolg, sondern auch zahlreiche Innovationen –<br />

mit einem fokussierten Blick auf Nachhaltigkeit <strong>und</strong><br />

Klimaschutz. Beispielhaft ist die Entwicklung von<br />

Barrierepapieren, die langfristig in vielen Branchen<br />

die umweltbelastenden Kunststofffolien ablösen<br />

können.<br />

Neue Wege geht das Unternehmen auch bei seiner<br />

Energieversorgung: Die Befeuerung des eigenen<br />

Kraftwerks wurde von Kohle auf Altholz umgestellt<br />

<strong>und</strong> in Planung ist der Einsatz von grünem<br />

Wasserstoff.<br />

Modern geht es auch in der betriebseigenen Ausbildungswerkstatt<br />

zu. Hier werden die Papiermacher,<br />

Elektroniker <strong>und</strong> Industriemechaniker (m/w/d) von<br />

morgen ausgebildet, damit es auch in den nächsten<br />

Generationen heißt: Die Experten für Spezialpapiere<br />

kommen aus Osnabrück.<br />

Information<br />

Gründungsjahr: 1808<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter: 340<br />

Leistungsspektrum: Technische Spezialpapiere<br />

Produkte: Schleifrohpapiere, Posterpapiere, Barrierepapiere,<br />

Tapetenrohpapiere, Tapetenvliese<br />

KÄMMERER Spezialpapiere GmbH<br />

KÄMMERER Paper GmbH<br />

Römereschstraße 33, 49090 Osnabrück<br />

Fon: 0541 6040, www.kaemmerer-paper.com,<br />

info@kaemmerer-paper.com


48<br />

1<br />

Drei Jahrzehnte Erfahrung<br />

Zentrale Autoglas GmbH mit Sitz in Melle hat sich<br />

schrittweise zu einem b<strong>und</strong>esweit agierenden Spezialisten<br />

für die mobile Verglasung von Busscheiben<br />

entwickelt. Heute arbeiten 200 <strong>Mit</strong>arbeiter an<br />

22 Standorten in Deutschland <strong>und</strong> Österreich. Die<br />

mobile Verglasung von Busscheiben macht 90 Prozent<br />

des Geschäftes aus. Weitere Servicefelder sind<br />

Verglasung <strong>und</strong> Reinigung von Pkw/Lkw, Wohnmobil,<br />

Sonderfahrzeuge wie Oldtimer <strong>und</strong> Traktoren <strong>und</strong> der<br />

Handel mit Busscheiben.<br />

21 Teil- <strong>und</strong> ein Zentrallager am Hauptsitz Melle sorgen<br />

für die Sicherstellung des 24h-Services an 365<br />

Tagen. Das Zentrallager umfasst 15.000 Windschutz<strong>und</strong><br />

Seitenscheiben. Ein speziell für das Unternehmen<br />

entwickeltes Logistiksystem sorgt für schnelle<br />

Reaktionszeiten <strong>und</strong> nahezu reibungslose Abläufe.<br />

Gründungsjahr: 1988<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter: 200 an 22 Standorten<br />

Leistungsspektrum: Mobile Autoverglasung für<br />

Pkw, Lkw, Wohnmobile, Oldtimer <strong>und</strong> Spezialglas,<br />

Liteglas <strong>und</strong> Großhandel, 24h-Montage-Notruf 0800<br />

498 0000<br />

Zentrale Autoglas Melle<br />

Rottwiese 11, 49324 Melle, Fon: 05422 9459-o,<br />

www.zentrale-autoglas.de, info@zentrale-autoglas.de<br />

spannend war bei der Analyse,<br />

dass der Blick nicht nur auf die<br />

klassischen Indikatoren wie großer<br />

Firmenname, Akademikerquote<br />

oder Zahl der <strong>Mit</strong>arbeiter<br />

gerichtet worden war, sondern<br />

dass auch Faktoren wie Arbeitsplatzversorgung<br />

in der Fläche<br />

oder Internationalisierung eine<br />

Rolle gespielt haben.<br />

Im <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong> haben<br />

demnach viele sogenannte „Hidden<br />

Champions“ ihren Sitz, die oft<br />

zu den Weltmarktführern in ihren<br />

hochspezialisierten Arbeitsfeldern<br />

gehören. So stammt die blaue<br />

Laufbahn im Berliner Olympiastadion,<br />

auf der Usain Bolt mit 9,58<br />

Sek<strong>und</strong>en über 100 Meter seinen<br />

Fabel-Weltrekord gelaufen ist,<br />

ebenso aus dem <strong>Land</strong>kreis Osnabrück<br />

wie die wichtigsten Teile der<br />

deutschen Polarstation „Neumayer<br />

III“ des Alfred-Wegener-Instituts<br />

in der Antarktis. Und auch<br />

der Weltmarktführer für Fischfutter<br />

hat hier ebenso seinen Sitz<br />

wie die Baufirma, die das Stadion<br />

des VfL Wolfsburg errichtet hat.<br />

So gilt für Deutschland im Allgemeinen<br />

<strong>und</strong> für das <strong>Osnabrücker</strong><br />

<strong>Land</strong> im Besonderen, dass der <strong>Mit</strong>telstand<br />

als Motor der Wirtschaft<br />

Arbeitsplätze schafft, ausbildet<br />

<strong>und</strong> investiert. <strong>Mit</strong>telständische<br />

Unternehmen beschäftigen r<strong>und</strong><br />

70 Prozent der Erwerbstätigen,<br />

sie schaffen 80 Prozent der Ausbildungsplätze<br />

<strong>und</strong> sind für mehr<br />

als die Hälfte aller Investitionen<br />

verantwortlich. <strong>Mit</strong> gut erschlossenen<br />

Gewerbegebieten, einer<br />

aktiven Wirtschaftsförderung<br />

<strong>und</strong> einer engen Kooperation mit<br />

Hochschule <strong>und</strong> Universität Osnabrück<br />

schafft das Osna brücker<br />

<strong>Land</strong> auch in Zukunft gute Bedingungen<br />

für seinen <strong>Mit</strong>telstand.<br />

Neben diesen politischen Rahmenbedingungen,<br />

die für eine erfolgreiche<br />

Entwicklung der kleinen<br />

<strong>und</strong> mittelständischen Firmen unverzichtbar<br />

sind, kommt es aber<br />

vor allem auf die <strong>Mit</strong>arbeiter an.<br />

Hierbei profitieren die Unternehmen<br />

von ihrer oft seit Generationen<br />

gelebten Verwurzelung in<br />

ihren jeweiligen Städten oder Gemeinden.<br />

Oft sind die Fachkräfte<br />

in zweiter oder gar dritter Generation<br />

„ihrem“ Unternehmen treu,<br />

was durch die Nähe zu den Inhaberfamilien<br />

noch verstärkt wird.<br />

Fortsetzung Seite 52 unten


WIRTSCHAFT<br />

49 1<br />

Alles, was man von einer hochwertigen Küche erwartet, ist bei<br />

Express Küchen von Beginn an drin <strong>und</strong> dran<br />

Leidenschaftlich <strong>und</strong> dynamisch – so wird am Hauptsitz in<br />

Melle-Bruchmühlen erfolgreich gearbeitet.<br />

Express Küchen – einfach. alles. gut.<br />

Leidenschaftlich <strong>und</strong> dynamisch – so arbeitet die<br />

Express Küchen GmbH & Co. KG seit ihrer Gründung<br />

im Februar 2010 am Hauptsitz in Melle-Bruchmühlen.<br />

Hier sorgen r<strong>und</strong> 300 <strong>Mit</strong>arbeiterinnen <strong>und</strong> <strong>Mit</strong>arbeiter<br />

auf knapp 16.600 Quadratmetern Produktionsfläche<br />

dafür, dass jährlich etwa 120.000 Küchen<br />

das Werk verlassen <strong>und</strong> den Weg zum K<strong>und</strong>en nach<br />

Hause finden können.<br />

Dabei exportiert der Spezialist seine Produkte schon<br />

heute in etwa 62 Länder weltweit – Tendenz steigend.<br />

Denn das Qualitätsmerkmal „Made in Germany“<br />

wissen K<strong>und</strong>en auf der ganzen Welt zu schätzen.<br />

Was muss eine Küche mitbringen, wenn sie heute<br />

<strong>und</strong> morgen perfekt ins moderne Leben passen soll?<br />

Ganz einfach: den Dreiklang aus FUTURE, FUN &<br />

FASCINATION erfüllen! Stichwort FUTURE: Jede EX-<br />

PRESS KÜCHE ist ressourcenachtsam produziert aus<br />

sorgfältig ausgewählten Rohstoffen, technisch ausgereift<br />

<strong>und</strong> mit großer Gestaltungsfreiheit, damit sich<br />

K<strong>und</strong>en auch morgen in ihrer Küche r<strong>und</strong>um wohlfühlen.<br />

Und der FUN? Davon gibt es jede Menge. <strong>Mit</strong> sieben<br />

Frontenprogrammen, mit „Made in Germany“<br />

Qualität, mit System-15-Planung <strong>und</strong> vielen raffinierten<br />

Details. Und FASCINATION ist in der EXPRESS<br />

KÜCHE jeden Tag erlebbar: Weil sie Raum lässt für<br />

neue Ideen <strong>und</strong> künftige Veränderungen. Kurz:<br />

EXPRESS KÜCHEN sind ZUKUNFTS-KÜCHEN!<br />

Information<br />

Gründungsjahr: 2010<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter: r<strong>und</strong> 300<br />

Leistungspektrum: Herstellung von Küchenprogrammen „Made in Germany“ in zeitgemäßem Design <strong>und</strong><br />

unkomplizierter Planung<br />

Zertifizierung: DIN EN ISO 9001<br />

Express Küchen GmbH & Co. KG<br />

Am Mühlenbach 1<br />

49328 Melle, Fon: 05226 5942-0,<br />

www.express-kuechen.de, info@express-kuechen.de


50 2<br />

Das Stahlwerk im Grünen – die Georgsmarienhütte GmbH<br />

Georgsmarienhütte GmbH<br />

Das <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong> ist nicht nur durch den Teutoburger<br />

Wald <strong>und</strong> seine w<strong>und</strong>erschöne Natur von<br />

Grün geprägt. Hier wird auch Green Steel produziert.<br />

Denn der <strong>Land</strong>kreis Osnabrück ist die Heimat des<br />

klimafre<strong>und</strong>lichsten Stahlwerks Deutschlands – der<br />

Georgsmarienhütte GmbH. <strong>Mit</strong> ihrer vergleichsweise<br />

CO 2<br />

-armen Wertschöpfungskette, bei der Schrott im<br />

Elektrolichtbogenofen eingeschmolzen <strong>und</strong> zu neuem<br />

Stahl recycelt wird, leistet sie einen wichtigen Beitrag<br />

zur Kreislaufwirtschaft <strong>und</strong> ist Vorreiter bei der nachhaltigen<br />

Stahlproduktion.<br />

Die Georgsmarienhütte GmbH zählt zu den führenden<br />

europäischen Anbietern für Rohstahl, Stabstahl<br />

<strong>und</strong> Blankstahl aus Qualitäts- <strong>und</strong> Edelbaustählen.<br />

Darüber hinaus werden angearbeitete <strong>und</strong> teils<br />

einbaufertige Komponenten gefertigt. <strong>Mit</strong> mehr als<br />

1300 <strong>Mit</strong>arbeiterinnen <strong>und</strong> <strong>Mit</strong>arbeitern gehört es<br />

zu den größten Arbeitgebern der Region. Stahl aus<br />

Georgsmarienhütte wird überall dort eingesetzt, wo<br />

die Belastung am größten ist, wo Kraft erzeugt oder<br />

übertragen wird <strong>und</strong> wo es auf sicheren <strong>und</strong> verschleißfesten<br />

Betrieb ankommt – im PKW ebenso,<br />

wie in Windkraftanlagen, Turbinen oder Generatoren.<br />

Das „Stahlwerk im Grünen“ hat eine lange Tradition:<br />

Bereits 1856 wurde das nach dem letzten Herrscherpaar<br />

des Königreiches Hannover – König Georg V.<br />

<strong>und</strong> Königin Marie – benannte Eisenhüttenwerk gegründet.<br />

Heute ist die Georgsmarienhütte GmbH<br />

eines der modernsten Stahlwerke Europas <strong>und</strong> zählt<br />

zu den Technologieführern seiner Branche. Hier<br />

kommt für die Stahlerzeugung ausschließlich aufbereiteter,<br />

sortierter Stahlschrott zum Einsatz. Der<br />

Rohstahl, im Gleichstrom-Elektrolichtbogenofen aus<br />

Schrott erschmolzen <strong>und</strong> in einem Pfannenofen sowie<br />

einer Vakuumanlage veredelt, wird auf der Stranggießanlage<br />

vergossen. Im Walzwerk ermöglichen<br />

Präzisionswalzeinheiten die Fertigung extrem toleranzgenauer<br />

Stabstähle. In der Wärmebehandlung<br />

erhält das Material die geforderten Werkstoffeigenschaften<br />

– alles genau nach K<strong>und</strong>enwunsch.<br />

<strong>Mit</strong> dem Gleichstrom-Elektrolichtbogenofen setzt die<br />

Georgsmarienhütte seit Jahren Maßstäbe für eine<br />

umweltgerechte Stahlerzeugung. Jede Tonne Rohstahl<br />

aus dem Elektroofen emittiert 80 Prozent weniger<br />

CO 2<br />

als vergleichbarer Stahl integrierter Hütten<br />

mit Hochofen <strong>und</strong> Konverter. Zudem lässt sich der<br />

Ofen flexibel nach Bedarf steuern <strong>und</strong> ist nicht im<br />

Dauerbetrieb wie integrierte Hüttenwerke. Damit erspart<br />

das Unternehmen dem Klima bereits heute jedes<br />

Jahr über eine Million Tonnen CO 2<br />

. Und das Ziel


WIRTSCHAFT<br />

51 3<br />

<strong>Mit</strong> Präzision <strong>und</strong> Leidenschaft – die <strong>Mit</strong>arbeiterinnen <strong>und</strong> <strong>Mit</strong>arbeiter<br />

der Georgsmarienhütte GmbH.<br />

In der Stranggussanlage wird der flüssige Stahl vergossen<br />

<strong>und</strong> für die Weiterverarbeitung vorbereitet.<br />

Das klimafre<strong>und</strong>lichste Stahlwerk Deutschlands<br />

ist klar definiert: Bis 2039 will die Georgsmarienhütte<br />

GmbH diese Emissionen auf null reduzieren.<br />

Für sein Engagement wurde das Unternehmen 2014<br />

von der Klimaschutz- <strong>und</strong> Energieeffizienzgruppe der<br />

Deutschen Wirtschaft e. V. für herausragende Klimaschutz-<br />

<strong>und</strong> Energieeffizienzleistungen ausgezeichnet<br />

<strong>und</strong> vom B<strong>und</strong>esministerium für Umwelt, Naturschutz,<br />

Bau <strong>und</strong> Reaktorsicherheit (BMUM) in den<br />

Verein der Klimaschutz-Unternehmen aufgenommen.<br />

2021 wurde das Stahlwerk von der Niedersachsen<br />

Allianz für Nachhaltigkeit mit der Kennzeichnung<br />

„Wir sind dabei“ ausgezeichnet. Das Unternehmen<br />

zählt damit zu den niedersächsischen Betrieben <strong>und</strong><br />

Firmen, die sich vorbildlich für ökologische, soziale<br />

sowie ökonomische Nachhaltigkeit einsetzen. Dies<br />

ist der Georgsmarienhütte GmbH besonders wichtig,<br />

zählt die Stahlerzeugung doch zu den energieintensiven<br />

Industrien.<br />

Stahl ist mittlerweile ein High-Tech-Produkt. Daher<br />

gehören Innovationen zu den Erfolgsfaktoren der<br />

Georgsmarienhütte. <strong>Mit</strong> ihren Partnern entwickelt<br />

sie das Produkt Stahl seit Jahren beständig weiter.<br />

Produktinnovationen entstehen aufgr<strong>und</strong> stetig neuer<br />

Anforderungen an den „alten“ Werkstoff. Immer<br />

leichtere, festere, <strong>und</strong> stabilere Legierungen werden<br />

von den K<strong>und</strong>en gefordert <strong>und</strong> in der Georgsmarienhütte<br />

für sie <strong>und</strong> mit ihnen entwickelt. So werden<br />

durch die Anwendungen des Green Steels aus dem<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong> die CO 2<br />

-Fußabdrücke auch anderer<br />

Bereiche <strong>und</strong> Industrien deutlich gesenkt.<br />

Gründungsjahr: 1856<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter: 1350<br />

Leistungsspektrum: Rohstahl, Stabstahl <strong>und</strong> Blankstahl aus Qualitäts- <strong>und</strong> Edelbaustählen, Fertigung von<br />

angearbeiteten <strong>und</strong> teils einbaufertige Komponenten<br />

Georgsmarienhütte GmbH<br />

Neue Hüttenstr. 1, 49124 Georgsmarienhütte,<br />

Fon: 05401 39-0, www.gmh.de, kontakt@gmh-gruppe.de


52<br />

1<br />

Ingenieurbüro Dr. Ehlers-Unland<br />

Das Streben nach höchster Qualität, Wirtschaftlichkeit<br />

<strong>und</strong> Nachhaltigkeit sowie eine vorrausschauende<br />

Planung, die auch Randbedingugnen <strong>und</strong> Zwänge<br />

aus der späteren Bauausführung berücksichtigt, sind<br />

fester Bestandteil der Unternehmensphilosophie des<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Ingenieurbüros DR. EHLERS - UNLAND<br />

Beratende Ingenieure PartG mbB. Inhaber des 1954<br />

von Gustav Watermann gegründeten <strong>und</strong> vom Nachfolger<br />

Dr. Konrad Ehlers fortgeführten Büros sind die<br />

Bauingenieure Hans-Joachim Unland, Martin Pötter<br />

<strong>und</strong> Kai Buhl. Das Leistungsspektrum deckt vom<br />

Spezialtiefbau über den Ingenierbau bis zum Hochbau<br />

alle Bauwerkstypen ab. Der Schwerpunkt des<br />

Büros liegt hierbei in der Tragwerksplanung.<br />

Information<br />

Gründungsjahr: 1954<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter: 20<br />

Leistungsspektrum: Von Tragwerksplanung über<br />

Sanierung bis hin zur Bauüberwachung<br />

Ingenieurbüros DR. EHLERS - UNLAND<br />

Beratende Ingenieure PartG mbB<br />

Am Tie 1, 49086 Osnabrück, Fon: 0541 91184-0<br />

www.ehlers-unland.de, info@ehlers-unland.de<br />

DR. EHLERS - UNLAND<br />

Beratende Ingenieure<br />

Wer am Wochenende auf den<br />

Fußballplätzen oder in den<br />

Sporthallen des <strong>Osnabrücker</strong><br />

<strong>Land</strong>es die Fußballer oder Handballer<br />

oder Basketballer oder<br />

auch Volleyballer aller Jahrgänge<br />

beobachtet, der sieht<br />

ganz oft die Namenszüge regionaler<br />

Sponsoren auf dem Trikot<br />

oder auf den Banden, die so ihre<br />

lokale Verantwortung zeigen.<br />

Und auch bei Stadtfesten <strong>und</strong><br />

anderen Veranstaltungen engagieren<br />

sich in erster Linie die<br />

mittelständischen Unternehmer<br />

als Sponsoren <strong>und</strong> sorgen auch<br />

auf die Weise dafür, dass sich<br />

ihre <strong>Mit</strong>arbeiter mit ihren Familien<br />

wohl fühlen in ihrer Heimatgemeinde.<br />

Das wirtschaftliche "Herz des Nordwestens" schlägt im <strong>Land</strong>kreis Osnabrück.


WIRTSCHAFT<br />

53 1<br />

Service für Gewerbe<br />

<strong>und</strong> Industrie in der Region<br />

Zuverlässige Logistik mit einem Restlos-glücklich-<br />

Service in der Abfallbeseitigung sowie Kanalreinigung<br />

<strong>und</strong> -sanierung ist für das 1979 gegründete, regionale<br />

Unternehmen August Meyer Entsorgung Technische<br />

Dienstleistungen GmbH & Co. KG, mit Hauptsitz<br />

an der Elbestraße in Osnabrück, Tagesgeschäft.<br />

Für jeden Bedarf wird das passende Containermodell<br />

angeboten. Das Unternehmen leert <strong>und</strong> wartet die<br />

fest installierten Sammelbehälter auf Wertstoffhöfen<br />

<strong>und</strong> bei Supermärkten. Zudem stellt Meyer Entsorgung<br />

temporäre Container für deponierpflichtige<br />

Bauabfälle, Sondermüll <strong>und</strong> Entrümpelungsreste zur<br />

Verfügung.<br />

Dabei setzt der Spezialist auf zuverlässige Fachkräfte<br />

<strong>und</strong> ein modernes Qualitätsmanagement. Das<br />

gilt auch für den wachsenden Bereich der Kanalreinigung<br />

<strong>und</strong> -sanierung, für den aufwändige Technik<br />

<strong>und</strong> entsprechendes Know-how vorgehalten wird.<br />

Dichtungsprüfung im Zoo<br />

August Meyer Entsorgung<br />

Technische Dienstleistungen<br />

GmbH & Co. KG<br />

lbestr. 109, 49090 Osnabrück, Fon: 0541 58488-0,<br />

www.meyer-entsorgung.de, verwaltung@<br />

meyer-entsorgung.de<br />

1<br />

Flex-Punkt Druckformen GmbH<br />

Die Flex-Punkt Druckformen GmbH, ist ein modernes,<br />

familiengeführtes <strong>und</strong> europaweit tätiges Unternehmen<br />

in der Verpackungsindustrie. Angefangen<br />

mit einem Drei-Mann-Betrieb, sind heute mehr als<br />

55 <strong>Mit</strong>arbeiter im Einsatz. Verpackungen haben<br />

in der heutigen Konsumgesellschaft einen großen<br />

Stellenwert. Darum ist es FLEX-PUNKT auch eine<br />

Herzensangelegenheit, eng mit den K<strong>und</strong>en, Druckereien<br />

<strong>und</strong> Lieferanten zusammenzuarbeiten. Ziel ist<br />

es, optimale Produkte zu erhalten. Das fachk<strong>und</strong>ige<br />

Team begleitet K<strong>und</strong>en von der Gestaltung einer Verpackung,<br />

über die technische Umsetzung bis hin zu<br />

einer fertigen Druckform <strong>und</strong> darüber hinaus.<br />

<strong>Mit</strong> einem jungen, top ausgebildeten, ehrgeizigen Team <strong>und</strong><br />

neusten Technologien wird die gemeinsame Zukunft gestaltet.<br />

Gründungssjahr: 1994<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter: 55<br />

Leistungsspektrum: Flexodruckformen sowohl für<br />

den Verpackungsdruck als auch für Servietten <strong>und</strong><br />

technische Anwendungen; individueller Fullservice;<br />

Artwork, Repro <strong>und</strong> Layout<br />

FLEX-PUNKT Druckformen GmbH<br />

Brokamp 31, 49326 Melle, Fon: 05429 92858-10<br />

flex-punkt.de, centrale@flex-punkt.de


54 2<br />

Kompetenz auch in der Logistik<br />

Standort Nortrup von oben<br />

Delkeskamp Verpackungswerke GmbH<br />

Recycling-Helden mit einem Herz für die Umwelt – so<br />

sieht sich das Team der DELKESKAMP Verpackungswerke<br />

GmbH. Denn: Die Produkte sind nicht nur<br />

großartig, sondern auch umweltfre<strong>und</strong>lich, <strong>und</strong> das<br />

Engagement für Recycling ist in jeder Phase spürbar.<br />

Style <strong>und</strong> Nachhaltigkeit so zu vereinen, das muss<br />

man erstmal schaffen.<br />

Die Produktpalette spricht jedenfalls Bände: Von<br />

Faltschachteln <strong>und</strong> Stanzverpackungen aus umweltfre<strong>und</strong>licher<br />

Wellpappe bis hin zu hochwertigem<br />

Flexodruck mit bis zu sechs Farben reicht die Auswahl.<br />

Darüber hinaus wird auf Schaumstoff-Formteile<br />

aus EPS, Piocelan <strong>und</strong> EPP gesetzt. Die Expertise<br />

erstreckt sich nicht nur auf die Verpackung selbst,<br />

sondern auf die gesamte Lieferkette. DELKESKAMP<br />

denkt weiter – damit der K<strong>und</strong>e es nicht tun muss.<br />

Gemeinsam mit den K<strong>und</strong>en werden kreative Konzepte<br />

entlang der gesamten Lieferkette entwickelt.<br />

Das Team aus Vertrieb, Einkauf, Produktion <strong>und</strong><br />

Logistik arbeitet Hand in Hand, um erstklassige<br />

Lösungen zu bieten.<br />

Das professionelle Entwicklerteam setzt auf modernste<br />

CAD-Technik <strong>und</strong> gestaltet Verpackungen,<br />

die genau den Anforderungen der K<strong>und</strong>en entsprechen.<br />

Ob Faltschachteln oder individuelle Form-<br />

teile – Qualität <strong>und</strong> Innovation stehen dabei stets im<br />

Vordergr<strong>und</strong>. Vom Papier bis zur fertigen Verpackung<br />

überprüft das hauseigene Qualitätslabor technische<br />

Werte <strong>und</strong> gewährleistet höchste Standards. Logistik<br />

ist ebenfalls eine Stärke. Pünktliche Lieferung durch<br />

den eigenen Fuhrpark ist mehr als nur ein Versprechen<br />

– sie ist Teil des Engagements.<br />

Seit 1896 steht bei den DELKESKAMP Verpackungswerken<br />

GmbH nun schon das Verpacken von Produkten<br />

im Zeichen der Nachhaltigkeit. Getrieben<br />

von Pioniergeist <strong>und</strong> Unternehmertum, ist man stolz<br />

darauf, dass die Geschichte bereits fünf Generationen<br />

Familienführung umspannt.<br />

Gleichzeitig ist das Unternehmen auf einem aufregenden<br />

Weg des Generationswechsels, der frische<br />

Ideen <strong>und</strong> innovative Impulse mit sich bringt. Und<br />

die sind nicht nur erwünscht, sondern werden aktiv<br />

gefördert. Jeder kann hier tatsächlich einen Unterschied<br />

machen <strong>und</strong> an Projekten mitwirken, die nicht<br />

nur der eigenen Karriere dienen, sondern auch der<br />

Erde zugutekommen.<br />

An den Standorten Nortrup, Hannover <strong>und</strong> Nordhausen<br />

hat das Unternehmen im norddeutschen Raum<br />

Maßstäbe gesetzt – erfolgreich in den Bereichen<br />

Wellpappe <strong>und</strong> Schaumstoff. Von der Kreation von


WIRTSCHAFT<br />

55 3<br />

Am eigenen Messestand wird informiert.<br />

Die eigene Wellpappenerzeugungsanlage ist hochmodern.<br />

Recycling-Helden mit innovativen Konzepten<br />

bedruckten Stanzverpackungen bis zur Produktion<br />

von Formteilen aus expandierbarem Polystyrol (EPS)<br />

hat sich DELKESKAMP in einer Welt der Verpackungsvielfalt<br />

etabliert.<br />

Was das Unternehmen wirklich auszeichnet, sind die<br />

engagierten <strong>Mit</strong>arbeiter – sie sind das Herzstück des<br />

Unternehmens. Hier ist man Teil einer leidenschaftlichen<br />

Gemeinschaft <strong>und</strong> arbeitet an der Umsetzung<br />

einer Vision. Ob kreativer Problemlöser, Organisationstalent<br />

oder Technik-Enthusiast – hier findet<br />

jeder den Raum, um zu wachsen <strong>und</strong> zu glänzen.<br />

Durchschnittlich 18 Jahre Firmenzugehörigkeit sprechen<br />

für sich – es ist eine große Familie.<br />

Die Balance zwischen Beruf <strong>und</strong> Familie hat für den<br />

Spezialisten eine hohe Bedeutung. Er realisiert dieses<br />

Anliegen durch flexible Arbeitszeitmodelle, die es den<br />

<strong>Mit</strong>arbeitern ermöglicht, Beruf <strong>und</strong> familiäre Verpflichtungen<br />

in Einklang zu bringen. Darüber hinaus<br />

ist DELKESKAMP mit Stolz ein Gründungsmitglied<br />

des ‚Bündnis für Familie‘ im <strong>Land</strong>kreis Osnabrück <strong>und</strong><br />

setzt sich aktiv im Verein ‚Frau <strong>und</strong> Betrieb‘ ein.<br />

Bereit für eine Zukunft voller Innovation, Nachhaltigkeit<br />

<strong>und</strong> Gemeinschaft? Bei DELKESKAMP werden<br />

nicht nur Verpackungen gestaltet, sondern die Zukunft.<br />

Wer Teil der dynamischen Familie wird, trägt<br />

dazu bei, die Welt des Recyclings zu revolutionieren.<br />

Information<br />

Gründungsjahr: 1896<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter: mehr als 650<br />

Leistungsspektrum: Erzeugung von Formaten aus Wellpappe, deren Verarbeitung zu Verpackungen aller<br />

Art, Herstellung von Formteilen aus EPS<br />

Standorte: Nortrup, Hannover, Nordhausen<br />

Delkeskamp Verpackungswerke GmbH<br />

Hauptstraße 15, 49638 Nortrup, Fon: 05436 51-0<br />

www.delkeskamp.de, info@delkeskamp.de


562<br />

porta ist seit 1982 mit einem Einrichtungshaus in Wallenhorst vertreten.<br />

Porta Möbel Handels GmbH & Co.KG Wallenhorst<br />

Den Gr<strong>und</strong>stein für porta legten Hermann Gärtner<br />

<strong>und</strong> Wilhelm Fahrenkamp 1965. Sie wagten damals<br />

mit einem kleinen Möbelauslieferungslager <strong>und</strong> nur<br />

einem <strong>Mit</strong>arbeiter den Schritt in die Selbstständigkeit.<br />

Heute zählt die porta Unternehmensgruppe zu<br />

den größten familiengeführten Einrichtungsunternehmen<br />

Deutschlands mit r<strong>und</strong> 7.300 <strong>Mit</strong>arbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> <strong>Mit</strong>arbeitern <strong>und</strong> Standorten im In- <strong>und</strong> europäischen<br />

Ausland.<br />

Das Einrichtungshaus in Wallenhorst ist eines der<br />

traditionellsten Häuser der Gruppe. Durch seine stetige<br />

Weiterentwicklung <strong>und</strong> Modernisierung sieht man<br />

dem Haus nicht an, dass es bereits 2022 sein 40-jähriges<br />

Jubililäum feiern durfte. Das 2007 komplett<br />

neugestaltete porta-Einrichtungshaus ist führender<br />

Anbieter im <strong>Land</strong>kreis Osnabrück, wenn es um Möbel<br />

<strong>und</strong> Einrichtungen geht.<br />

Verkehrsgünstig an der B 68/Borsigstraße 1 zu erreichen<br />

<strong>und</strong> mit einem umfassenden Angebot an<br />

kostenlosen Parkplätzen, überzeugt das Einrichtungshaus<br />

mit großer Auswahl <strong>und</strong> Service. porta liefert<br />

Wohnideen bekannter Markenhersteller auf einer<br />

großzügigen Ausstellungsfläche mit den Abteilungen<br />

Wohnzimmer, Esszimmer, Polstermöbel, Kinder- <strong>und</strong><br />

Jugendzimmer, Küche, Bad/Wellness, Schlafzimmer,<br />

Büro, Diele/Flur <strong>und</strong> Kleinmöbel. Im Sonderbereich<br />

Quartier besteht das Sortiment teilweise auch aus<br />

<strong>Mit</strong>nahmemöbeln. Teppiche, Leuchten, Heimtextilien,<br />

Haushalt <strong>und</strong> Boutique ergänzen das Programm.<br />

Attraktiver Arbeitgeber<br />

„Stolzer Vermittler erfolgreicher Mensch-Möbel-Beziehungen.<br />

Seit 1965.“ ist der Gr<strong>und</strong>satz, den das<br />

Familienunternehmen antreibt. Und der Erfolg gibt<br />

porta recht. Denn die Menschen bilden die Säulen,<br />

die das Unternehmen stützen. Deshalb bietet porta<br />

aussichtsreiche Karriereperspektiven, individuelle<br />

Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungsmöglichkeiten sowie eine<br />

partnerschaftliche Unternehmenskultur. Das sind<br />

nur einige gute Gründe, die für porta als attraktiven<br />

Arbeitgeber sprechen. <strong>Mit</strong>arbeiterinnen <strong>und</strong> <strong>Mit</strong>arbeiter<br />

erwartet neben einem kollegialen Arbeitsklima<br />

auch die Möglichkeit, eigene Stärken zu entfalten <strong>und</strong><br />

weiterzuentwickeln.<br />

Auch wer seinen Schulabschluss in der Tasche hat<br />

<strong>und</strong> erste Einblicke ins Berufsleben bekommen möchte,<br />

ist bei porta gut aufgehoben. Hier ist es Tradition,<br />

den Nachwuchs im Unternehmen selbst auszubilden.<br />

Ob Praktikum, Ausbildung oder ein duales Studium


WIRTSCHAFT<br />

57 3<br />

Beratung ist das A <strong>und</strong> O<br />

Küchenprofis erfüllen Küchenträume<br />

Leidenschaft für Menschen <strong>und</strong> Möbel<br />

— alles ist möglich. Unterschiedlichste Aus- <strong>und</strong><br />

Weiterbildungsmöglichkeiten stehen zur Auswahl. So<br />

kann man sich in Wallenhorst zum Beispiel als Einzelhandelskaufmann/-frau<br />

ausbilden lassen. Im Rahmen<br />

der Ausbildung lernen Auszubildende alle Warenbereiche<br />

kennen. Erst zum Ende der Lehrzeit entscheidet<br />

sich der Azubi für seine Wunsch-Abteilung.<br />

Wer sich zum Beispiel als Küchenspezialist ausbilden<br />

lässt, erwirbt die Kompetenz, an einer Küche interessierte<br />

K<strong>und</strong>en fachlich zu beraten. Küchenfachberater<br />

sind in der Küchenwelt oder auch vor Ort beim<br />

K<strong>und</strong>en zu Hause im Einsatz. Die Küchenakademie<br />

sorgt mit ihren internen <strong>und</strong> externen Schulungen für<br />

das notwendige Fachwissen.<br />

Während der Ausbildung zum Handelsfachwirt erlangt<br />

der Azubi auf direktem Weg die Kompetenzen<br />

für Führungsaufgaben. Verkäufer/in, Kaufmann/frau<br />

für Büromanagement, Gestalter für visuelles Marketing<br />

<strong>und</strong> Fachkraft für Lagerlogistik sind weitere<br />

Ausbildungsberufe, die man in Wallenhorst lernen<br />

kann. Und weil jeder Auszubildende seinen eigenen<br />

Paten erhält, ist er nie allein. Außerdem trifft man<br />

sich in regelmäßigen Austausch-Meetings. Und die<br />

Zukunftsaussichten? Die sehen gut aus, weil eine<br />

Übernahme wahrscheinlich ist. „<strong>Mit</strong> unserer K<strong>und</strong>en<strong>und</strong><br />

<strong>Mit</strong>arbeiterorientierung ist es das erklärte Unternehmensziel,<br />

ein unabhängiges Familienunternehmen<br />

zu bleiben sowie ein gefragter Arbeitgeber zu sein“,<br />

bringt Mario Heinhold, Geschäftsleiter porta Möbel<br />

Wallenhorst, die Zukunftsvision auf den Punkt.<br />

Gründungsjahr: 1982<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter: 100<br />

Sortiment: von Küchen über Wohn- <strong>und</strong> Schlafmöbel bis hin zu Leuchten, Teppichen <strong>und</strong> Boutique-Artikeln<br />

Infos zur Ausbildung & Karriere: porta.de/karriere<br />

Porta Möbel Handels GmbH & Co.KG Wallenhorst<br />

Borsigstraße 1, 49134 Wallenhorst, Tel: 05407 882-0<br />

www.porta.de, wallenhorst@porta.de<br />

Stolzer Vermittler erfolgreicher<br />

Mensch-Möbel-Beziehungen. Seit 1965.


58 2<br />

Viel Platz für Präzision <strong>und</strong> Zuverlässigkeit: Der Firmensitz in Bissendorf<br />

Hülsmann Blechtechnologie GmbH<br />

Hohe Ansprüche, absolute Präzision während der<br />

Projektbearbeitung, strenge Qualitätskontrolle <strong>und</strong><br />

garantierte Termintreue passen zum Bild eines starken<br />

<strong>und</strong> verlässlichen Partners, wie ihn die Hülsmann<br />

Blechtechnologie GmbH darstellt – der Spezialist in<br />

Sachen Blechverarbeitung aus Bissendorf bei Osnabrück.<br />

Der Familienbetrieb wurde 1999 als sinnvolle Erweiterung<br />

zum Ingenieurbüro Hülsmann als Fertigungsunternehmen<br />

von Werner Hülsmann mitbegründet<br />

<strong>und</strong> blickt dadurch auf langjährige Erfahrung im<br />

Bereich der Blechverarbeitung in der Anlagen­ <strong>und</strong><br />

Maschinenkonstruktion zurück.<br />

Der heute von der Folgegeneration Ines <strong>und</strong> Ingo<br />

Hülsmann geführte Betrieb definiert sich selbstbewusst<br />

als expandierendes metallverarbeitendes<br />

Unternehmen, verfügt über einen hochmodernen<br />

Maschinenpark <strong>und</strong> fertigt nach mehreren Erweiterungen<br />

auf einem 16.800 Quadratmeter großen<br />

Gelände mit 8.500 Quadratmetern Hallenfläche.<br />

<strong>Mit</strong> über 60 qualifizierten <strong>Mit</strong>arbeiter/innen bedient<br />

Hülsmann nicht nur den klassischen Maschinenbau,<br />

sondern übernimmt auch die Komponenten­ <strong>und</strong><br />

Serienteilfertigung für seine Industriek<strong>und</strong>en.<br />

Dabei wird großer Wert auf eine enge Zusammenarbeit<br />

mit den K<strong>und</strong>en gelegt, um durch optimale<br />

Konstruktionen <strong>und</strong> perfekt abgestimmte Fertigungsmöglichkeiten<br />

qualitativ hochwertige Bauteile<br />

zu produzieren. Vielleicht kann eine aufwendige<br />

Schweißkonstruktion ja durch ein geschickt gekantetes<br />

Bauteil ersetzt werden <strong>und</strong> somit viel schneller<br />

<strong>und</strong> kostengünstiger gefertigt werden.<br />

Im Laufe der Firmenexpansion entstand ein beeindruckender<br />

Maschinenpark, der wenig Wünsche


WIRTSCHAFT<br />

59 3<br />

Qualifizierte <strong>Mit</strong>arbeiter <strong>und</strong> moderne Ausstattung sorgen für<br />

perfekte Ergebnisse.<br />

Absolute Präzision <strong>und</strong> Wiederholgenauigkeit dank der eingesetzten<br />

3-D-MAG-Schweißanlagen<br />

Von der Konstruktion bis zum fertigen Teil<br />

offenlässt. In der Fertigung setzt Hülsmann auf<br />

modernstes Equipment <strong>und</strong> sichert so, dass sowohl<br />

bei den Prozessen Laserschneiden <strong>und</strong> Umformung<br />

als auch bei den anschließenden Arbeitsschritten<br />

Hochleistungsmaschinen für Hochleistungsprodukte<br />

sorgen. Durch modernste Lasertechnik lassen sich<br />

heute Blechteile fertigen, die zuvor nicht denkbar<br />

gewesen wären.<br />

Hülsmann Blechtechnologie setzt auch in der Weiterverarbeitung<br />

auf leistungsstarke Technik sowohl bei<br />

der Komponentenfertigung durch vollautomatisierte<br />

Abkanttechnik <strong>und</strong> Schweißroboter als auch im Bereich<br />

der Einzelteilfertigung durch eine modern ausgestattete<br />

Werkstatt. Absolute Präzision ist ein Muss.<br />

Hülsmann Blechtechnologie bietet das Komplettpaket<br />

– von der Konstruktion bis zum fertigen Teil.<br />

Information<br />

Gründungsjahr: 1999<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter: 60<br />

Leistungsspektrum: Einzelteilfertigung für den klassischen Maschinenbau, Serienteil­ <strong>und</strong><br />

Kompo nentenfertigung für Industriek<strong>und</strong>en, Laserschneiden, Umformung, Roboterschweißen, Fertigung,<br />

Oberflächen bearbeitung, Profilbau, Konstruktion<br />

Zertifizierungen: DIN EN 1090, DIN EN 3834, DIN EN ISO 9001:2015<br />

HÜLSMANN BLECHTECHNOLOGIE GMBH<br />

Gewerbepark 4A, 49143 Bissendorf, Fon: 05402 9255­0<br />

www.huelsmann­blech.de, info@huelsmann­blech.de


60 1<br />

Dälken geht mit gutem Beispiel voran <strong>und</strong> bietet seinen <strong>Mit</strong>arbeitenden<br />

moderne Arbeitswelten mit offenen <strong>und</strong> hellen<br />

Räumen, die eine harmonische Atmosphäre schaffen <strong>und</strong> die<br />

Büroabläufe optimieren.<br />

Dälken Architektur + Generalplanung<br />

Dälken Architektur + Generalplanung ist ein mittelständisches,<br />

inhabergeführtes Familienunternehmen<br />

mit einem interdisziplinären Team von über 120 <strong>Mit</strong>arbeitenden.<br />

Das Unternehmen wurde im Jahr 2003<br />

von Bernd Dälken in Osnabrück gegründet <strong>und</strong> hat<br />

heute neben dem Hauptsitz in Georgsmarienhütte<br />

Standorte in Köln, Münster <strong>und</strong> Stuttgart.<br />

Auf Basis des Leitsatzes „Raum für Sie“ plant<br />

Dälken b<strong>und</strong>esweit für industrielle <strong>und</strong> gewerbliche<br />

Auftraggeber, Generalunternehmer <strong>und</strong> öffentliche<br />

Bauherren qualitativ hochwertige, wirtschaftliche<br />

<strong>und</strong> passgenaue Bauwerke. In allen Branchen kann<br />

die Firma aussagekräftige Referenzen vorweisen, die<br />

sowohl für Entwurfs- <strong>und</strong> Umsetzungsstärke als auch<br />

für Kosten- <strong>und</strong> Terminsicherheit stehen. Strate-<br />

gische Planungen <strong>und</strong> gute Leistungen sowie das<br />

Vertrauen der K<strong>und</strong>en in die Zuverlässigkeit <strong>und</strong><br />

Qualität von Dälken fördern beständig das Wachstum<br />

des Unternehmens. Zur Stammk<strong>und</strong>schaft zählen<br />

nicht umsonst namhafte Unternehmen wie EDEKA,<br />

Burger Küchen <strong>und</strong> Follmann Chemie.<br />

In partnerschaftlicher Zusammenarbeit werden die<br />

Bauvorhaben gemeinsam mit den K<strong>und</strong>en auf Augenhöhe<br />

geplant. Die Faktoren Funktion, Wirtschaftlichkeit,<br />

Ästhetik <strong>und</strong> Ökologie werden dabei zu einem<br />

überzeugenden Gesamtkonzept verb<strong>und</strong>en.<br />

Am 1. April 2023 feierte Dälken seinen 20. Geburtstag.<br />

Die Basis seines Erfolgs verdankt das Büro für<br />

Architektur <strong>und</strong> Generalplanung seinem engagierten<br />

Team <strong>und</strong> dem hohen Anspruch an sich selbst.<br />

Information<br />

Gründungsjahr: 2003<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter*innen: über 120 an den Standorten Georgsmarienhütte, Münster, Köln, Stuttgart<br />

Leistungsspektrum: Planungen für die Bereiche Industrie, Logistik, Verwaltung, Handel, Wohnen, Parken,<br />

Soziales sowie Forschung <strong>und</strong> Lehre. Sämtliche Leistungen erfolgen nach der HOAI mit konsequent prozess<strong>und</strong><br />

k<strong>und</strong>enorientierten Ergebnissen.<br />

Dälken Ingenieurgesellschaft mbH<br />

Werner-von-Siemensstraße 15, 49124 Georgsmarienhütte<br />

Fon: 05401 33917-0, www.daelken.de, info.@daelken.de


WIRTSCHAFT<br />

61 1<br />

Die CORDES & GRAEFE OSNABRÜCK KG baut an der Welt<br />

von morgen. Das Unternehmen ist ein attraktiver Ausbildungsbetrieb<br />

<strong>und</strong> verlässlicher Arbeitgeber.<br />

Aus Tradition innovativ: CORDES & GRAEFE OSNABRÜCK<br />

Arbeiten in einer Zukunftsbranche: Als Fachgroßhändler<br />

für Haustechnik baut die CORDES & GRAEFE<br />

OSNABRÜCK KG gemeinsam mit dem Fachhandwerk<br />

an der Welt von morgen. Energiewende? Die<br />

gestaltet das Unternehmen mit seinen mehr als 400<br />

<strong>Mit</strong>arbeitenden aktiv mit. CORDES & GRAEFE OSNA-<br />

BRÜCK ist seit 1978 im Markt <strong>und</strong> der Region unterwegs<br />

– <strong>und</strong> aus Tradition innovativ. Digital. Lokal.<br />

Bad, Heizung, Installation, Lüftung – volle Vielfalt<br />

r<strong>und</strong> ums Haus.<br />

Handwerksk<strong>und</strong>en können aus mehr als fünf Millionen<br />

Produkten wählen, die CORDES & GRAEFE<br />

OSNABRÜCK mit eigenen Lkw auf die Baustelle oder<br />

in den Betrieb liefert. Darunter viele Produkte aus<br />

Schlüsseltechnologien für die Energiewende, von<br />

wassersparenden Armaturen über Wärmepumpen bis<br />

zu Systemlösungen mit Photovoltaik. Arbeitswerkzeuge<br />

<strong>und</strong> digitale Tools, die den Alltag des Handwerkers<br />

erleichtern, ergänzen das Programm.<br />

CORDES & GRAEFE OSNABRÜCK überzeugt als Ausbildungsbetrieb<br />

<strong>und</strong> verlässlicher Arbeitgeber. Nahbare<br />

Vorgesetzte, sympathische Kollegen, echtes<br />

Teamwork sind feste Bestandteile der Unternehmens-<br />

DNA. Das Motto: Talente fordern <strong>und</strong> fördern.<br />

Dazu zählen individuelle Entwicklungsmöglichkeiten,<br />

stetige Kompetenzerweiterung, Ges<strong>und</strong>heitsmaßnahmen<br />

sowie eine eigene Akademie. <strong>Mit</strong>arbeitende<br />

können Services wie ein Business Bike oder Firmenfitness<br />

nutzen. Der Fachgroßhändler bietet eine<br />

<strong>Mit</strong>arbeiterbeteiligung, Weihnachts- <strong>und</strong> Urlaubsgeld,<br />

vermögenswirksame Leistungen <strong>und</strong> eine betriebliche<br />

Altersvorsorge.<br />

Information<br />

Gründungsjahr: 1978<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter: über 400<br />

Leistungsspektrum/Sortiment:<br />

Großhandel für die gesamte Haustechnik<br />

CORDES & GRAEFE OSNABRÜCK KG<br />

Dütestr. 21, 49078 Osnabrück<br />

Fon: 0541 9500-0, www.cugos.de, info.cugos@gc-gruppe.de


62 1<br />

Ein kollegiales Verhältnis <strong>und</strong> persönliche Kontakte überzeugen<br />

nicht nur die <strong>Mit</strong>arbeitenden.<br />

Das Thema Nachhaltigkeit spielt auch bei Versicherungsprodukten<br />

eine wichtige Rolle.<br />

Maßgeschneiderte Lösungen <strong>und</strong> flexible Produkte<br />

1750 gegründet, ist die VGH heute der größte öffentliche<br />

Versicherer in Niedersachsen. Seit gut<br />

100 Jahren ist das Traditionsunternehmen mit einer<br />

Regionaldirektion auch in Osnabrück vertreten. Im<br />

gesamten <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong> haben mehr als 150.000<br />

K<strong>und</strong>en eine halbe Million Verträge aus einem<br />

lückenlosen Angebot an Schaden- <strong>und</strong> Personenversicherungen<br />

abgeschlossen.<br />

Gut 250 Menschen sind im Geschäftsgebiet Osnabrück<br />

für die VGH tätig, davon 65 in der Regionaldirektion.<br />

46 VGH-Vertretungen <strong>und</strong> drei Sparkassen<br />

als zweiter Vertriebspartner der VGH bilden ein flächendeckendes<br />

Service-Netz. So können Privatk<strong>und</strong>en,<br />

Gewerbetreibende, landwirtschaftliche Betriebe<br />

<strong>und</strong> Kommunen vor Ort individuell betreut werden.<br />

Stabile Geschäftsbeziehungen <strong>und</strong> persönliche<br />

Kontakte zeugen von verlässlicher Leistungsstärke.<br />

Regionaldirektor Dr. Michael Kottmann beschreibt die<br />

Arbeitsatmosphäre als familiär: „Wir pflegen untereinander,<br />

zu unseren Vertretern <strong>und</strong> Sparkassen ein<br />

gutes kollegiales Verhältnis.“<br />

Als beliebter Arbeitgeber bilden die Regionaldirektion<br />

<strong>und</strong> ihre VGH-Agenturen im <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong><br />

pro Jahr acht bis zehn junge Leute aus. „Wir wünschen<br />

uns offenen, lernbegeisterten Nachwuchs, der<br />

kommt, um zu bleiben. Dafür tun wir eine Menge:<br />

von der hochqualifizierten Ausbildung über flexible<br />

Arbeitsbedingungen <strong>und</strong> gute Sozialkonditionen bis<br />

hin zu einem fairen <strong>Mit</strong>einander.“ Besonderen Wert,<br />

so Kottmann, lege die VGH auf gesellschaftliches<br />

Engagement, Nachhaltigkeit, Innovationsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> Teamgeist.<br />

Information<br />

Gründungsjahr: 1750<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter: 4600 (Stadt/<strong>Land</strong>kreis OS: r<strong>und</strong> 250)<br />

Leistungsspektrum: Auto <strong>und</strong> Mobilität, Bauen <strong>und</strong> Wohnen, Haftpflicht <strong>und</strong> Rechtsschutz, Einkommensschutz<br />

<strong>und</strong> Unfall, Vorsorge <strong>und</strong> Vermögen, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Pflege, Reise <strong>und</strong> Urlaub, Tierversicherungen<br />

VGH Versicherungen<br />

Regionaldirektion Osnabrück<br />

Neumarkt 12, 49074 Osnabrück<br />

Fon: 0541 33109-0, www.vgh.de, ros-za@vgh.de


WIRTSCHAFT<br />

63 1<br />

<strong>Mit</strong> 200 LKW <strong>und</strong> mehr als 1000 Wechselbrücken steht ein großer Fuhrpark-Pool zur Verfügung.<br />

Wir bringen Güter auf Linie<br />

<strong>Mit</strong> nationalen <strong>und</strong> internationalen Transportdienstleistungen<br />

auf höchstem Niveau überzeugt die<br />

W. Wienkämper GmbH ihre K<strong>und</strong>en seit vielen Jahren.<br />

Dabei liegt ihr Hauptaugenmerk auf Linien- <strong>und</strong><br />

Systemverkehren im Kurier-Express-Paket-Bereich.<br />

Das 1923 in Westerkappeln gegründete unabhängige<br />

<strong>und</strong> inhabergeführte Familienunternehmen plant<br />

zeitgetaktete <strong>und</strong> auch freie Verkehre <strong>und</strong> führt diese<br />

zuverlässig <strong>und</strong> termingetreu durch. Dafür sorgen<br />

die r<strong>und</strong> 300 <strong>Mit</strong>arbeitenden <strong>und</strong> eine r<strong>und</strong> 200 LKW<br />

starke Fahrzeugflotte.<br />

Als sich der DPD vor 15 Jahren in Melle ansiedelte,<br />

verlegte Wienkämper ihren Firmensitz ebenfalls dorthin.<br />

Heute ist der wachstumsorientierte Dienstleister<br />

einer der größten Frachtführer des DPDs mit r<strong>und</strong><br />

50 Fahrzeugstandorten. <strong>Mit</strong> der Erweiterung im Jahr<br />

2020 stehen ein neues Bürogebäude, eine neue, moderne<br />

Werkstatthalle <strong>und</strong> eine eigene Waschstraße<br />

zur Verfügung.<br />

Bei allem Traditionsbewusstsein ist <strong>und</strong> bleibt der<br />

Fokus der Firma auf Digitalisierung <strong>und</strong> Zukunftsorientierung<br />

gerichtet. <strong>Mit</strong> u. a. dem eigens für die<br />

Rangierfahrzeuge entwickelten Hofmanagementsystem<br />

„WRIS“ & einem Transportmanagementsystem,<br />

welches Arbeitsprozesse vereinfacht <strong>und</strong> optimiert,<br />

stellt das Unternehmen dies einmal mehr unter Beweis.<br />

So steht dem Gelingen der Prämisse „Wir bringen<br />

Güter auf Linie“ auch künftig nichts im Wege.<br />

Information<br />

Gründungsjahr: 1923<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter: ca. 300<br />

Leistungsspektrum:<br />

zeitgetaktete nationale <strong>und</strong> internationale<br />

Linien- <strong>und</strong> Systemverkehre im<br />

Kurier-Express-Paket-Bereich<br />

W. Wienkämper GmbH<br />

Im Gewerbepark 4, 49326 Melle<br />

Fon: 05422 704250-0, www.wienkaemper.com


64 1<br />

Spitzenqualität <strong>und</strong> herausragende Verarbeitung sind bei<br />

cunova untrennbar miteinander verb<strong>und</strong>en. Jedes Produkt<br />

erfüllt höchste Ansprüche.<br />

Als Innovationsführer in der Branche bietet cunova vielfältige<br />

berufliche Möglichkeiten, um eine Karriere in einem dynamischen<br />

<strong>und</strong> zukunftsorientierten Umfeld zu gestalten.<br />

cunova – Globale Spitzenleistung in Kupferlösungen<br />

<strong>und</strong> maßgeschneiderter Service<br />

Die cunova GmbH steht für erstklassige, k<strong>und</strong>enspezifische<br />

Produkte <strong>und</strong> Lösungen aus Kupfer <strong>und</strong><br />

Kupferlegierungen. Höchste Qualität, Innovationskraft,<br />

weltweite Präsenz <strong>und</strong> eine ausnahmslos k<strong>und</strong>enorientierte<br />

Ausrichtung machen das Unternehmen<br />

zum globalen Branchenführer.<br />

Seit dem Carve-out aus der KME-Gruppe Anfang<br />

2022, konnte cunova die Marktposition weiter ausbauen<br />

<strong>und</strong> dabei den Leistungs- <strong>und</strong> Qualitätsversprechen<br />

treu bleiben. <strong>Mit</strong> den mittlerweile vier Geschäftsbereichen<br />

– Melting & Casting Technologies,<br />

Melting & Casting Services, Industrial Applications<br />

<strong>und</strong> Maritime Applications – ist es dem Unternehmen<br />

möglich, noch präziser auf die anspruchsvollen Bedürfnisse<br />

von K<strong>und</strong>en, Lieferanten <strong>und</strong> Interessenten<br />

zu reagieren.<br />

Grenzenloser Service<br />

Durch ein breit aufgestelltes Vertriebsnetz von 70<br />

Repräsentanten, die in allen relevanten Märkten auf<br />

der Welt agieren <strong>und</strong> neun eigenen Vertriebs-, Service-<br />

<strong>und</strong> Produktionsstandorten in Deutschland, den<br />

USA, Spanien, Italien, Indien, Mexiko, Türkei, China<br />

<strong>und</strong> der Ukraine, gewährleistet cunova, dass K<strong>und</strong>en<br />

jederzeit <strong>und</strong> überall auf der Welt auf den besten<br />

Service vertrauen können.<br />

Information<br />

Gründungsjahr: 1873 (seit März 2023 Rebranding zur cunova GmbH)<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter: 750, weltweit 1450<br />

Geschäftsbereiche: Melting & Casting Technologies, Melting & Casting Services, Industrial Applications<br />

<strong>und</strong> Maritime Applications<br />

Repräsentanten: 70 in Europa, Nord-, <strong>Mit</strong>tel- <strong>und</strong> Südamerika, Asien, Australien, Afrika<br />

cunova GmbH<br />

Klosterstr. 29, 49074 Osnabrück, Fon: 0541 321-0<br />

www.cunova.com, info@cunova.com


WIRTSCHAFT<br />

65 1<br />

Anspruchsvolle Projekte – wie hier die Programmierung einer<br />

Brandmeldezentrale – werden häufig im Team realisiert.<br />

Regelmäßig Teamevents – wie hier der gemeinsame Jahresausklang<br />

– steigern den kollegialen Zusammenhalt.<br />

SPIE OSMO GmbH – Ideen <strong>und</strong> Innovationen<br />

aus dem <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong><br />

Als Teil der SPIE-Gruppe ist das Georgsmarienhütter<br />

Unternehmen SPIE OSMO regional verankert. Hier<br />

im <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong> entstehen Ideen <strong>und</strong> Innovationen<br />

für elektro- <strong>und</strong> maschinentechnische Anlagen<br />

in ganz Deutschland. SPIE OSMO bedient die Geschäftsfelder<br />

Elektroanlagen, <strong>Mit</strong>tel- <strong>und</strong> Niederspannungsanlagen,<br />

Verkehrstechnik, Automatisierung <strong>und</strong><br />

Leittechnik, Maschinen- <strong>und</strong> Anlagentechnik sowie<br />

Projekte der Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik.<br />

Beispielhafte Projekte finden sich mit dem Einbau<br />

einer Telefonanlage <strong>und</strong> der Installation eines Patienten-WLAN<br />

ebenso im Rehazentrum der Nordseeinsel<br />

Borkum wie mit der Erneuerung der Elektro-<br />

Infrastruktur an der RWTH Aachen. Weitere Projekte<br />

sind z. B. die betriebstechnische Ausstattung des<br />

Tunnels Zinnwald bei Altenberg mit Verkehrstechnik,<br />

Beleuchtung, Messtechnik, Brandmelde- <strong>und</strong> Videoanlage<br />

oder im Süden des <strong>Land</strong>es eine ähnliche<br />

Ausstattung des Tunnels Füssen. Als Beispiel eines<br />

städtischen Auftrags sei hier die Errichtung einer<br />

neuen Energiezentrale für das Klärwerk München<br />

Marienhof angeführt.<br />

Um derartige Projekte auszuführen, braucht es<br />

<strong>Mit</strong>arbeiterinnen <strong>und</strong> <strong>Mit</strong>arbeiter, die sich mit ihren<br />

Familien nicht nur in der Region, sondern auch bei<br />

SPIE OSMO „zu Hause“ fühlen. <strong>Mit</strong> großer Offenheit<br />

für das Engagement der eigenen <strong>Mit</strong>arbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> <strong>Mit</strong>arbeiter investiert das Unternehmen deshalb<br />

nachhaltig in seine Attraktivität als Arbeitgeber im<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong>. Wertschätzender Umgang <strong>und</strong><br />

attraktive <strong>Mit</strong>arbeiterbenefits sind dabei genauso ein<br />

wichtiger Aspekt wie individuelle Unterstützung der<br />

Familien.<br />

Information<br />

Gründungsjahr: 1970<br />

<strong>Mit</strong>arbeiterinnen <strong>und</strong> <strong>Mit</strong>arbeiter: 330<br />

Leistungsspektrum: Planung <strong>und</strong> Erstellung kompletter Systeme <strong>und</strong> Anlagen für die Industrie, das Gewerbe<br />

<strong>und</strong> für öffentliche Auftraggeber<br />

SPIE OSMO GmbH<br />

Bielefelder Straße 10, 49124 Georgsmarienhütte,<br />

Fon: 05401 858-0, www.spie-osmo.de, info@spie-osmo.de


66 1<br />

Culimeta – Ideen realisieren, Technologien verbinden<br />

Culimeta hat sich seit der Gründung 1926 zu einem<br />

führenden Prozesspartner <strong>und</strong> Systemlieferanten für<br />

Glasfaserprodukte im Bereich der thermischen, elektrischen,<br />

akustischen Isolierung sowie der Kanalsanierung<br />

entwickelt. Die breite Produktvielfalt <strong>und</strong> der<br />

Innovationsgeist mit der Qualität im Fokus, zeichnen<br />

den Spezialisten aus.<br />

Das Bersenbrücker Unternehmen stellt auf modernsten<br />

Anlagen Erzeugnisse her, die sich in nahezu allen<br />

Bereichen des täglichen Lebens wiederfinden.<br />

Auf dem Gebiet „Automotive“ kommen diese zum<br />

Beispiel als Isolationsmaterial in Dieselpartikelfiltern<br />

zum Einsatz. Sie sorgen für die Einhaltung der<br />

EURO-6-Normen in führenden Automarken.<br />

Lösungen für innovativen Brandschutz im Bauwesen<br />

<strong>und</strong> Batteriebrandschutz für Hybrid- <strong>und</strong> Elektroautos<br />

sind Teil von „Innobra“.<br />

„Textilglas“ umfasst Garne <strong>und</strong> Zwirne, die von K<strong>und</strong>en<br />

zu Geweben für Fußballstadiendächern, Gipsbandagen,<br />

<strong>und</strong> Brandschutzgeweben in Flughäfen<br />

oder Theatern verarbeitet werden. Im eigenen Werk<br />

werden auch Dichtungen für eine saubere Verbrennung<br />

in Kaminöfen gefertigt.<br />

Unter „Relining“ werden Glasfaserschlauchliner zur<br />

kosteneffektiven, grabenlosen Hausanschlusssanierung<br />

produziert.<br />

Die breite Produktvielfalt trägt besonders zur Sicherheit<br />

<strong>und</strong> Nachhaltigkeit der belieferten Branchen<br />

bei. Auch an den Culimeta-Standorten findet sich<br />

die Nachhaltigkeit unter anderem in Form von Solarpanelen,<br />

Elektro-Fuhrpark <strong>und</strong> umweltorientierter<br />

Prozessentwicklung wieder.<br />

Als modernes <strong>und</strong> zukunftsfähiges Unternehmen<br />

werden vielfältige Chancen zur <strong>Mit</strong>gestaltung in produktionsnahen,<br />

technischen <strong>und</strong> kaufmännischen Bereichen<br />

geboten. Senden Sie eine Initiativbewerbung<br />

<strong>und</strong> werden Teil des Fortschritts!<br />

Information<br />

Gründungsjahr: 1926<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter: r<strong>und</strong> 500 in der Unternehmensgruppe<br />

Leistungsspektrum: Herstellung von Isolationsmaterial, Brandschutz, Schlauchliner<br />

Geschäftsbereiche: Textilglas-Technologie, Innobra, Automotive, Relining<br />

Standorte: 9 weltweit, mit Focus auf Europa<br />

Culimeta Textilglas-Technologie GmbH & Co. KG<br />

Werner-von-Siemensstraße 9, 49593 Bersenbrück,<br />

Fon: 05439 9416-0, www.culimeta.de, info@culimeta.de


WIRTSCHAFT<br />

67<br />

Straße, Schiene, Wasser <strong>und</strong> FMO –<br />

gute Infrastruktur als Rückgrat<br />

dürfte aber sein, dass damit das<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Stadtgebiet entlastet<br />

werden würde, weil der Güterverkehr<br />

zügig auf einem kompletten<br />

Autobahnring r<strong>und</strong> um<br />

Osnabrück rollen könnte.<br />

Die gute Anbindung überzeugt.<br />

Bei den Unternehmen der Logistikbranche<br />

gelten die gleichen<br />

drei Hauptargumente, wenn es<br />

um ihren idealen Standort geht,<br />

die auch beim Hauskauf für Otto<br />

Normalverbraucher gelten: Erstens<br />

die Lage, zweitens die Lage<br />

<strong>und</strong> drittens die Lage. Und da ist<br />

das <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong> ganz vorn<br />

dabei: Gleich drei Autobahnen erschließen<br />

mit der A 1, der A 30<br />

<strong>und</strong> der A 33 die Städte <strong>und</strong> Gemeinden,<br />

wobei besonders durch<br />

den Lückenschluss der A 33 zwischen<br />

dem <strong>Osnabrücker</strong> Südkreis<br />

bei Dissen/Bad Rothenfelde <strong>und</strong><br />

Bielefeld eine echte Verbesserung<br />

gelungen ist. Nun können Autos<br />

<strong>und</strong> Lastwagen vom <strong>Osnabrücker</strong><br />

Südkreuz vierspurig bis nach Kassel<br />

durchfahren <strong>und</strong> die kleinen<br />

Orte wie Borgholzhausen oder<br />

Halle links liegen lassen.<br />

Eine ähnliche Entlastung verspricht<br />

der geplante Lückenschluss<br />

im Norden der A 33<br />

zwischen dem Südkreuz <strong>und</strong> der<br />

A 1 Richtung Bremen, auch wenn<br />

dieses Projekt wegen Bedenken<br />

von Umweltschützern nicht<br />

unumstritten ist. Unbestreitbar<br />

<strong>Mit</strong> der Bahn ist das <strong>Osnabrücker</strong><br />

<strong>Land</strong> aus allen vier Himmelsrichtungen<br />

zu erreichen, denn die<br />

Stadt verfügt über einen Kreuzbahnhof<br />

auf zwei Ebenen mit<br />

der Verbindung von Amsterdam<br />

über Berlin bis Warschau einerseits<br />

<strong>und</strong> von Hamburg <strong>und</strong> Bremen<br />

über Münster ins Ruhrgebiet<br />

andererseits. Und innerhalb des<br />

Kreisgebiets sorgen noch private<br />

Anbieter wie die Nordwestbahn<br />

für gute Verbindungen über die<br />

Schienen.<br />

Als wichtigste Wasserstraßen<br />

durchqueren der <strong>Mit</strong>tellandkanal<br />

<strong>und</strong> der Dortm<strong>und</strong>-Ems-Kanal<br />

das <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong> <strong>und</strong> bieten<br />

sowohl private Skippern als<br />

auch professionellen Partikulieren<br />

Anschluss an das europäische<br />

Wasserstraßennetz. Große Hoffnungen<br />

setzt die Region in den<br />

neuen Hafen Wittlager <strong>Land</strong> nahe<br />

Bohmte am <strong>Mit</strong>tellandkanal, wo<br />

in Zukunft Container <strong>und</strong> Schüttgut<br />

umgeschlagen werden sollen.<br />

Und auch der JadeWeserPort als<br />

niedersächsischer Hochseehafen<br />

spielt für die Wirtschaft eine immer<br />

wichtigere Rolle.


68<br />

1<br />

Auf gutem Weg mit Bus <strong>und</strong> Bahn<br />

Busverkehr: Viele Menschen im Wittlager <strong>Land</strong> nutzen<br />

die VLO-Busse für den täglichen Weg zur Schule<br />

<strong>und</strong> zur Arbeit, den Arztbesuch oder die Fahrt zum<br />

Sportverein im nächst gelegenen Ort. Die Gründe<br />

dafür liegen auf der Hand: Kein anderes Verkehrsmittel<br />

ist zugleich so kostengünstig, umweltschonend<br />

<strong>und</strong> sicher wie der Bus.<br />

Eisenbahn: Mehr als ein Jahrh<strong>und</strong>ert Eisenbahngeschichte<br />

steht hinter der Verkehrsgesellschaft<br />

<strong>Land</strong>kreis Osnabrück (VLO). Vom Start der Wittlager<br />

Kreisbahn im Jahr 1900 bis heute ist sie ein verlässlicher<br />

<strong>und</strong> kompetenter Partner für alle Bahnunternehmungen,<br />

die die Gleiswege der VLO nutzen.<br />

Gründungsjahr: 1900<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter: 55 plus 3 Auszubildende<br />

Leistungsspektrum: Busverkehr,<br />

Eisenbahn, Personen- <strong>und</strong> Güterverkehr<br />

von Damme bis Melle, von Linne bis Venne<br />

Täglich bringt die VLO in den 21 Bussen mehr als 3000 Kinder<br />

zur Schule. Im Güterverkehr bewegt sie jährlich r<strong>und</strong> 80.000<br />

Tonnen für K<strong>und</strong>en.<br />

Verkehrsgesellschaft <strong>Land</strong>kreis Osnabrück<br />

Osnabrück, Bremer Straße 11,<br />

49163 Bohmte, Fon: 05471 9559-0,<br />

www.vlo.de, info@vlo.de<br />

In die Luft gehen kann die Region<br />

am Internationalen Flug hafen<br />

Münster/Osnabrück, der im Volksm<strong>und</strong><br />

einfach „unser FMO“ heißt.<br />

FMO ist dabei auch gleichzeitig<br />

der IATA-Flughafencode, der von<br />

der International Air Transport<br />

Association (IATA) für alle Airports<br />

weltweit vergeben wird. So steht<br />

etwa MUC für München oder LPA<br />

für Las Palmas auf Gran Canaria.<br />

Das Quellgebiet der FMO-K<strong>und</strong>en<br />

reicht vom Münsterland über<br />

das Tecklenburger <strong>Land</strong> bis zum<br />

nördlichen Ruhrgebiet <strong>und</strong> vom<br />

südwestlichen Niedersachsen bis<br />

zum mittleren Emsland <strong>und</strong> zum<br />

Grenzgebiet der Niederlande sowie<br />

in Teile Ostwestfalen-Lippes<br />

<strong>und</strong> ist Heimat von mehr als sechs<br />

Millionen Menschen. Angeflogen<br />

werden überwiegend europäische<br />

Ferienziele wie die Kanarischen<br />

Inseln, Mallorca, die griechischen<br />

Inseln, die Türkei sowie<br />

Ägypten. Außerdem stehen auch<br />

innerdeutsche Ziele auf dem Flugplan<br />

des FMO, der ziemlich genau<br />

zwischen Osnabrück (Entfernung<br />

28 Kilometer) <strong>und</strong> Münster (Entfernung<br />

25 Kilometer) auf dem<br />

Gebiet der Stadt Greven liegt.<br />

Rechnet der FMO also mit einem<br />

Einzugsgebiet von sechs Millionen<br />

Menschen, so ziehen andere<br />

Branchen ihren Zirkel etwas<br />

größer, betrachten aus Sicht der<br />

Logistik einen Bereich mit einer<br />

Erreichbarkeit von acht St<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> haben errechnet, dass in<br />

diesem Radius mehr als 135 Millionen<br />

Menschen leben. Und betrachtet<br />

man den Umkreis von<br />

250 Kilometern, so finden sich<br />

Niederlassungen der 15 größten<br />

koreanischen Firmen, Ableger von<br />

47 der 50 größten japanischen<br />

Unternehmen <strong>und</strong> von 30 der 50<br />

größten amerikanischen Firmen in<br />

diesem Gebiet. In einem Umkreis<br />

von nur 200 Kilometern sind sogar<br />

mehr als die Hälfte der größten<br />

deutschen Unternehmen zuhause.<br />

Viele gute Gründe also, die für die<br />

Lage sprechen <strong>und</strong> dafür sorgen,<br />

dass sich mittelständische Firmen<br />

<strong>und</strong> vor allem die Speditionen hier<br />

so wohlfühlen.


WIRTSCHAFT<br />

69 1<br />

Josef Harwerth GmbH & Co.KG<br />

Erfahrung, Kontinuität <strong>und</strong> Zuverlässigkeit, das sind<br />

die Attribute, mit denen sich die Josef Harwerth<br />

GmbH & Co.KG einen guten Namen erworben hat.<br />

Und nach diesen wird heute noch gelebt <strong>und</strong> gearbeitet.<br />

Vor 150 Jahren gegründet <strong>und</strong> gegenwärtig<br />

in vierter Generation tätig, verfügt der zertifizierte<br />

Georgsmarienhütter Entsorgungsfachbetrieb über<br />

Sattelzugmaschinen mit Kippsattelaufliegern von 30<br />

bis 75 Kubikmetern sowie Container­Gliederzüge mit<br />

Abrollmulden <strong>und</strong> einen Planauflieger, die für den<br />

Transport von u. a. Stahlschrott, Metall <strong>und</strong> Abfall<br />

eingesetzt werden.<br />

Zum K<strong>und</strong>enkreis zählen verschiedene Stahlwerke,<br />

Industrie­, Gewerbe­ <strong>und</strong> Handelsunternehmen sowie<br />

Gießereien hauptsächlich in Nordrhein­Westfalen <strong>und</strong><br />

Niedersachsen.<br />

Sattelzugmaschinen mit Kippsattelaufliegern von 30 bis 75<br />

Kubikmetern<br />

Gründungsjahr: 1873<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter: 26<br />

Leistungsspektrum: Transport von u. a. Stahlschrott,<br />

Metall <strong>und</strong> Abfall<br />

Josef Harwerth GmbH & Co.KG<br />

Im Mühlenbruch 6, 49124 Georgsmarienhütte, Fon: 05401 2218,<br />

www.harwerth­transporte.de, info@harwerth­transporte.de<br />

1<br />

VOS: Wir sind - wo Sie sind<br />

Die Verkehrsgemeinschaft Osnabrück (VOS) besteht<br />

aus zwölf eigenständigen <strong>und</strong> wirtschaftlich agierenden<br />

Unternehmen. K<strong>und</strong>en gegenüber kommuniziert<br />

die VOS als ein Unternehmen aus der Region für<br />

Fahrgäste aus Stadt <strong>und</strong> <strong>Land</strong>kreis Osnabrück. Die<br />

einzigartige Kooperation kommt in der Region gut<br />

an: Jährlich vertrauen 57 Millionen Fahrgäste in Beruf<br />

<strong>und</strong> Freizeit auf das umweltfre<strong>und</strong>liche Nahverkehrsangebot<br />

der VOS. Essenzieller Bestandteil der Verkehrsbetriebe<br />

ist die Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung. Aktuell<br />

sind alle Unternehmen der VOS auf der Suche nach<br />

qualifiziertem Fahrpersonal, Informationen dazu sind<br />

auf der Website vos.info unter „Stellenangebote“ zu<br />

finden.<br />

Millionen Fahrgäste aus Stadt <strong>und</strong> <strong>Land</strong>kreis Osnabrück<br />

nutzen das umweltfre<strong>und</strong>liche Nahverkehrsangebot.<br />

Information<br />

Gründungsjahr: 1996<br />

Teilgemeinschaften: VOS Nord, VOS NordOst, VOS<br />

Süd, VOS Ost, VOS Wallenhorst, Stadtbusnetz Osnabrück<br />

Verkehrsgemeinschaft Osnabrück (VOS)<br />

Alte Poststraße 9, 49074 Osnabrück,<br />

Fon: 0541 2002-2211<br />

www.vos.info, dialog.info@vos


70<br />

Frische Ideen am Start – Unternehmensgründer<br />

als Arbeitgeber von morgen<br />

ihren guten Ideen für ein Startup-Unternehmen<br />

nicht in Richtung<br />

Berlin oder Bayern oder<br />

Baden-Württemberg abwandern,<br />

haben <strong>Land</strong>kreis <strong>und</strong> Stadt Osnabrück<br />

mit Unterstützung von<br />

Sparkasse <strong>und</strong> Stadtwerken Osnabrück<br />

gleich neben dem Campus<br />

Westerberg das ICO gebaut.<br />

Hier stehen speziell für junge<br />

innovative <strong>und</strong> technologieorientierte<br />

Unternehmen hochwertig<br />

ausgestattete Büros ab einer<br />

Fläche von 23 Quadratmetern<br />

zur Verfügung. Gerade in den<br />

Anfangsjahren einer Gründung<br />

sind die richtigen Kontakte <strong>und</strong><br />

ein in spirierender Meinungs- <strong>und</strong><br />

Ideenaustausch wichtig.<br />

Deshalb finden sich im ICO nicht<br />

nur ausreichend Raum für junge<br />

Menschen mit Ideen, sondern hier<br />

greifen die Macher des ICO den<br />

Start-ups auch bei allen anderen<br />

Gründungsthemen unter die<br />

Arme, damit aus einem kleinen<br />

Anfang einmal etwas Großes wird.<br />

„Wenn eine Idee zuerst nicht absurd<br />

erscheint, dann taugt sie<br />

nichts“ – diese Erkenntnis von<br />

Albert Einstein ist natürlich von<br />

Bedeutung, denn sie könnte<br />

das Leitmotiv des Innovations<br />

Centrums Osnabrück (ICO) sein.<br />

Damit die vielen Absolventen von<br />

Universität <strong>und</strong> Hochschule als<br />

potenzielle Firmengründer mit<br />

Das ICO wurde auf einer ehemaligen<br />

britischen Kaserne gebaut.<br />

Die Ingenieurs- <strong>und</strong> Informatikbereiche<br />

der Hochschule<br />

sind hier am Campus Westerberg<br />

ebenso ansässig wie die Naturwissenschaften<br />

der Universität


WIRTSCHAFT<br />

71<br />

Das ICO unterstützt junge Menschen mit Ideen. Hier wird eine Veranstaltung im <strong>Osnabrücker</strong> Schloss durchgeführt.<br />

Osnabrück. <strong>Mit</strong> fast 30.000 Studierenden<br />

haben die <strong>Osnabrücker</strong><br />

Hochschulen das nötige Potenzial<br />

für eine Einrichtung wie das ICO.<br />

Auch Nachhaltigkeit wird hier<br />

großgeschrieben. Das ICO nutzt<br />

Geothermie <strong>und</strong> heizt <strong>und</strong> kühlt<br />

das Gebäude mit regenerativer<br />

Energie. Die Photovoltaikanlage<br />

sorgt für selbsterzeugten Strom.<br />

Das ICO erreicht so fast Passivhausstandard<br />

<strong>und</strong> bietet den jungen<br />

Gründern niedrige Betriebs<strong>und</strong><br />

Nebenkosten.<br />

Auch für Freelancer <strong>und</strong> Selbstständige,<br />

die nicht ständig einen<br />

Arbeitsplatz benötigen, stehen<br />

Flächen im ICO-Coworking zur<br />

Verfügung. Alle Mieter profitieren<br />

von der gemeinsamen Infrastruktur<br />

mit Tagungs-, Besprechungs<strong>und</strong><br />

Seminarräumen. Durch die<br />

direkte Nachbarschaft zu Uni <strong>und</strong><br />

Hochschule können die jungen<br />

Firmen deren Potenziale nutzen<br />

<strong>und</strong> vom Wissenschaftstransfer<br />

profitieren. Dazu gehören etwa<br />

die Existenzgründerberatung,<br />

verschiedene Netzwerk- <strong>und</strong> Forschungsinitiativen<br />

oder das Kompetenzzentrum<br />

Energie.<br />

Ziel des ICO ist es, dass die jungen<br />

Unternehmen möglichst bald<br />

flügge werden <strong>und</strong> sich im <strong>Osnabrücker</strong><br />

<strong>Land</strong> ansiedeln – bestes<br />

Beispiel ist die Commeo GmbH.<br />

Die Firma hat in ihrer Anfangsphase<br />

unter dem Dach des ICO<br />

hocheffiziente Lithium-Ionen-<br />

Akkus entwickelt, die vor allem in<br />

der industriellen Anwendung ganz<br />

neue Möglichkeiten eröffnen, da<br />

sie sowohl in mobilen als auch<br />

in stationären Bereichen eingesetzt<br />

werden <strong>und</strong> sich durch ihre<br />

einzigartige Systembauweise in<br />

einzelnen Modulen zu unterschiedlichen<br />

Stromspeichersystemen<br />

mit unterbrechungsfreier<br />

Versorgung konfigurieren lassen.<br />

Nach der Startphase im ICO hat<br />

die Commeo GmbH einen verkehrsgünstigen<br />

Standort im Gewerbegebiet<br />

in Wallenhorst vor<br />

den Toren Osnabrücks gef<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> ihren Platz im ICO freigemacht<br />

für das nächste Start-up.<br />

Und wer nicht gleich selbst seine<br />

Firma aus der Taufe heben möchte,<br />

weil die eigene Idee vielleicht<br />

noch nicht ausgereift genug ist<br />

oder erst noch der Markt beobachtet<br />

werden soll, der findet im<br />

eigens eingerichteten Job-Portal<br />

des ICO eine Übersicht über die<br />

offenen Stellen <strong>und</strong> kann so erste<br />

Erfahrungen bei einem anderen<br />

Start-up sammeln, weitere Kontakte<br />

knüpfen <strong>und</strong> den eigenen<br />

Geistesblitz so nach <strong>und</strong> nach<br />

weiter ausbauen zu einem möglichst<br />

tragfähigen Konzept. Man<br />

darf also gespannt sein, welche<br />

irgendwann einmal großen Namen<br />

ihren Anfang genommen<br />

haben im ICO.


72<br />

MaßArbeit – Umfassender Service<br />

als Partner für Unternehmen<br />

Der Name ist in doppelter Hinsicht<br />

Programm: Die MaßArbeit<br />

kAöR kümmert sich einerseits um<br />

maßgeschneiderte Lösungen für<br />

die Unternehmen im <strong>Osnabrücker</strong><br />

<strong>Land</strong> <strong>und</strong> zwar bei Bedarf von<br />

der Gründung über die mögliche<br />

Expansion bis hin zu einer Nachfolge<br />

an der Unternehmensspitze.<br />

Und ist andererseits mit passenden<br />

Angeboten auch für Menschen<br />

da, die hier den richtigen<br />

Job für sich suchen. Diese Aufgaben<br />

werden im Geschäftsbereich<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Arbeit erledigt, für<br />

den MaßArbeit <strong>und</strong> Wirtschaftsförderung<br />

zusammengelegt worden<br />

sind.<br />

Wenn Unternehmen sich neu ansiedeln,<br />

wenn sie expandieren<br />

<strong>und</strong> dazu den Standort wechseln<br />

oder wenn Firmen fusionieren, ist<br />

in Zeiten des Fachkräftemangels<br />

der Faktor Mensch ganz entscheidend.<br />

Qualifizierte Arbeitskräfte<br />

müssen gef<strong>und</strong>en, für das Unternehmen<br />

begeistert <strong>und</strong> dann<br />

möglichst auch langfristig geb<strong>und</strong>en<br />

werden.<br />

Und auch bei einer Unternehmensnachfolge<br />

geht es immer<br />

um die besten Köpfe für die Region.<br />

<strong>Mit</strong> dem Geschäftsbereich<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Arbeit trägt der<br />

<strong>Land</strong>kreis Osnabrück diesen Anforderungen<br />

aus der Wirtschaftswelt<br />

Rechnung <strong>und</strong> bietet den<br />

Firmen im <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong><br />

mit der Zusammenlegung der<br />

WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong> <strong>und</strong><br />

der MaßArbeit als kommunalem<br />

Partner in Sachen Arbeitsmarkt<br />

alles aus einer Hand <strong>und</strong> unter


WIRTSCHAFT<br />

73<br />

Junge Menschen in Ausbildung <strong>und</strong><br />

Arbeit bringen steht auch auf der<br />

Agenda der MaßArbeit.<br />

einem Dach an. Die WIGOS steht<br />

den Firmen zur Seite bei Fragen<br />

r<strong>und</strong> um Existenzgründung,<br />

Ansiedlungsberatung, Expansionen,<br />

Beratungs- <strong>und</strong> Vernetzungsangeboten<br />

<strong>und</strong> natürlich<br />

möglichen Fördertöpfen. Auch bei<br />

einer eventuell notwendigen Bauleitplanung<br />

oder der Verkehrsanbindung<br />

bringt die WIGOS das<br />

Wissen ihrer Experten ein.<br />

Die MaßArbeit hat vor allem den<br />

Arbeitsmarkt im Blick, fördert gezielt<br />

Arbeitskräfte für bestimmte<br />

Branchen <strong>und</strong> hilft bei der Personalentwicklung.<br />

Auch die Bildung<br />

<strong>und</strong> den Nachwuchs hat die Maß-<br />

Arbeit beim Übergangsmanagement<br />

von der Schule zum Beruf<br />

auf der Agenda <strong>und</strong> vermittelt<br />

gezielt junge Menschen in Ausbildung<br />

<strong>und</strong> Arbeit. Dadurch soll die<br />

Chancengleichheit benachteiligter<br />

Jugendlicher im Bildungssystem<br />

sichergestellt werden. Und auch<br />

das InnovationsCentrum Osnabrück<br />

am Campus von Universität<br />

<strong>und</strong> Hochschule am <strong>Osnabrücker</strong><br />

Westerberg, das jungen Start-up-<br />

Unternehmen den Weg zum Erfolg<br />

weist <strong>und</strong> sie aktiv unterstützt,<br />

wird für den <strong>Land</strong>kreis Osnabrück<br />

von der MaßArbeit betreut.<br />

Für die Jobsuchenden arbeitet<br />

das JobCenter MaßArbeit serviceorientiert<br />

<strong>und</strong> setzt auf kurze<br />

Wege. In gut erreichbaren Außenstellen<br />

erhalten Bewerber das gesamte<br />

Spektrum der Dienstleistungen<br />

von den wirtschaftlichen<br />

Hilfen über die beschäftigungsorientierte<br />

Beratung bis hin zum<br />

ArbeitgeberService.<br />

Das Jobcenter MaßArbeit ist gemäß<br />

§ 6d Sozialgesetzbuch II<br />

ein zugelassener kommunaler<br />

Träger, also eine sogenannte Optionskommune.<br />

In einem Beirat<br />

des Jobcenters MaßArbeit sind<br />

wichtige Beteiligte des örtlichen<br />

Arbeitsmarktes vertreten. Der<br />

Beirat hat beratende Funktion <strong>und</strong><br />

stellt sicher, dass die Beteiligten<br />

ihre Kompetenzen <strong>und</strong> Erfahrungen<br />

über dieses Gremium in die<br />

Arbeit der MaßArbeit einfließen<br />

lassen können.


74<br />

Niedersachsenpark – Ein Gewerbegebiet<br />

als Erfolgsgeschichte<br />

hat der Weltkonzern mit den drei<br />

Streifen aus Herzogenaurach sein<br />

Distributionszentrum angesiedelt,<br />

von dem aus r<strong>und</strong> 700 <strong>Mit</strong>arbeiter<br />

jedes Jahr mehr als 100 Millionen<br />

Warensendungen auf den<br />

Weg bringen. Das Gebäude ist 36<br />

Meter hoch <strong>und</strong> weist von der Autobahn<br />

aus gut sichtbar auf den<br />

größten interkommunalen Gewerbe-<br />

<strong>und</strong> Industriepark in Niedersachsen<br />

hin.<br />

Auf einer Fläche von 400 Hektar<br />

profitiert der Niedersachsenpark<br />

vor allem von seiner konkurrenzlos<br />

attraktiven Lage zwischen<br />

den wichtigsten deutschen <strong>und</strong><br />

niederländischen Verdichtungszentren,<br />

was besonders für die<br />

Logistik wie im Falle adidas entscheidend<br />

ist.<br />

Die konkurrenzlose Lage zieht Weltfirmen an.<br />

Ein Gewerbegebiet mit eigener<br />

Autobahnabfahrt: Der Niedersachsenpark<br />

an der Autobahn 1<br />

schreibt seine Erfolgsgeschichte<br />

fort <strong>und</strong> bekommt sogar einen<br />

eigenen Zugang zur A 1. Die Anschlussstelle,<br />

die 2024 fertiggestellt<br />

werden soll, wird unter<br />

anderem dazu beitragen, den<br />

Ortsteil Vörden zu entlasten <strong>und</strong><br />

den Niedersachsenpark aus Riester<br />

<strong>und</strong> Neuenkirchener Gebiet<br />

noch besser zu erschließen. In<br />

diesem Zusammenhang soll auch<br />

eine geplante Vördener Ortsumgehung<br />

von der neuen Anschlussstelle<br />

zur <strong>Land</strong>esstraße<br />

von Vörden nach Engter gebaut<br />

werden. Damit wird der Niedersachsenpark<br />

für Unternehmen<br />

als Standort mit Zukunft noch<br />

attraktiver. Flaggschiff des Niedersachsenparks<br />

ist das riesige<br />

weiße Lager von adidas. Hier<br />

Neben adidas haben sich auch<br />

andere Weltfirmen wie die Adolf<br />

Würth GmbH oder der <strong>Land</strong>maschinenbauer<br />

Grimme hier niedergelassen<br />

<strong>und</strong> sind neben der<br />

exzellenten Verkehrsanbindung<br />

auch von der Nähe zu Hochschule<br />

<strong>und</strong> Universität Osnabrück überzeugt,<br />

wo sie mit Blick auf die<br />

hochqualifizierten <strong>Mit</strong>arbeiter von<br />

morgen fündig werden. Um die<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter von heute kümmert<br />

sich der Niedersachsenpark mit<br />

einer eigenen Akademie. Hier<br />

werden anspruchsvolle Fort- <strong>und</strong>


WIRTSCHAFT<br />

75<br />

Der Niedersachsenpark soll für Unternehmen künftig noch attraktiver werden.<br />

Weiterbildungsveranstaltungen<br />

zu allen Themen r<strong>und</strong> um die<br />

Qualifizierung im Niedersachsenpark<br />

angeboten. Dazu stellen die<br />

Macher im Niedersachsenpark<br />

regelmäßig attraktive Bildungsangebote<br />

zusammen, die sich<br />

stark am Bedarf der Unternehmen<br />

aus der Region orientieren. Hierfür<br />

arbeitet die Niedersachsenpark<br />

Akademie mit erstklassigen<br />

Bildungsanbietern zusammen.<br />

Auch ein weiterer Baustein für<br />

erfolgreiche Unternehmensentwicklung.<br />

Im Niedersachsenpark wird auch<br />

ein Holzheizkraftwerk betrieben,<br />

das mit Holzschnitzeln aus Baumwipfeln<br />

<strong>und</strong> aus Wurzeln arbeitet.<br />

Das Kraftwerk hat eine Kapazität<br />

von 43.000 Megawattst<strong>und</strong>en<br />

Strom <strong>und</strong> kann Fernwärme in<br />

einem Volumen von 78.000 Megawattst<strong>und</strong>en<br />

liefern. Als Ausgleich<br />

für diesen Eingriff in die<br />

Natur wurden in Plaggen schale<br />

<strong>und</strong> Druchhorn neun Hektar<br />

Acker- <strong>und</strong> Grünfläche mit 51.600<br />

Bäumen <strong>und</strong> Strauchgewächsen<br />

aufgeforstet, wobei Stieleichen,<br />

Roteichen, Buchen, Bergahorn<br />

<strong>und</strong> Douglasien gepflanzt worden<br />

sind.<br />

Die Erfolgsgeschichte des Niedersachsenparks<br />

kann also auch in<br />

Zukunft fortgeschrieben werden,<br />

denn die Verantwortlichen haben<br />

noch genügend Flächen zur Vermarktung<br />

im Angebot.<br />

Ein für neue Firmen wichtiges<br />

Argument ist der Service, der<br />

ihnen hier geboten wird: Ein öffentlicher<br />

Busverkehr pendelt<br />

durch den Gewerbepark <strong>und</strong> verbindet<br />

ihn mit den umliegenden<br />

Ortschaften.<br />

Und alle möglichen Hürden in<br />

der Planung, die anderswo eine<br />

Ansiedlung erschweren <strong>und</strong> Zeit<br />

kosten, sind hier schon abgeräumt.<br />

Flächennutzungsplan,<br />

Baurecht <strong>und</strong> Erschließung sind<br />

bereits erledigt, die interessierten<br />

Unternehmen können sofort loslegen<br />

<strong>und</strong> sich obendrein optional<br />

Erweiterungsflächen sichern<br />

– kostenlos, versteht sich. Da ist<br />

die neue Autobahnausfahrt dann<br />

noch die berühmte Kirsche auf<br />

der Sahnetorte.


76<br />

Neue <strong>Osnabrücker</strong> Zeitung –<br />

Medienhaus als Botschafter der Region<br />

schau“ oder andere Nachrichtensendungen<br />

im Fernsehen schauen<br />

oder im Radio hören, denn dort<br />

wird die Neue <strong>Osnabrücker</strong> Zeitung<br />

auffallend oft zitiert. Und das<br />

hat System: Seit Jahrzehnten hat<br />

die Redaktion sich mit exklusiven<br />

Interviews, pointierten Kommentaren<br />

<strong>und</strong> dem Platzieren eigener<br />

Themen einen hervorragenden<br />

Ruf in der Medienlandschaft<br />

erworben <strong>und</strong> zählt zu den am<br />

meisten zitierten Tageszeitungen<br />

in Deutschland.<br />

Die Neue <strong>Osnabrücker</strong> Zeitung<br />

erscheint im <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong><br />

mit ihren Kopfblättern Meller<br />

Kreisblatt, Wittlager Kreisblatt,<br />

Bramscher Nachrichten <strong>und</strong> Bersenbrücker<br />

Kreisblatt <strong>und</strong> im<br />

Emsland mit der Lingener Tagespost,<br />

der Meppener Tagespost<br />

<strong>und</strong> der Ems-Zeitung in Papenburg.<br />

Und der Verlag, der seine<br />

Aktivitäten unter dem Dach der<br />

NOZ Medien vereint hat, ist seit<br />

2015 mehrheitlich auch am Delmenhorster<br />

Kreisblatt be teiligt.<br />

So werden eine Auflage von<br />

knapp 160.000 Exemplaren <strong>und</strong><br />

damit r<strong>und</strong> 400.000 Leser erreicht.<br />

Wie eine Zeitung entsteht, lässt sich bei einer Führung erfahren.<br />

Wer Menschen zwischen Flensburg<br />

<strong>und</strong> Freiburg nach dem <strong>Osnabrücker</strong><br />

<strong>Land</strong> fragt <strong>und</strong> was sie<br />

damit verbinden, der hört meist<br />

zwei Antworten: Erstens den VfL<br />

Osnabrück <strong>und</strong> zweitens die Neue<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Zeitung. Letztere<br />

Antwort kommt sehr oft von Menschen,<br />

die regelmäßig die „Tages-<br />

In einem der größten Zukäufe<br />

der b<strong>und</strong>esdeutschen Verlagsgeschichte<br />

hat die NOZ Medien<br />

außerdem die Verlagsgruppe<br />

mh:n erworben, zu der der Schleswig-Holsteinische<br />

Zeitungsverlag<br />

unter anderem mit dem Flensburger<br />

Tageblatt gehört, die A. Beig<br />

Druckerei <strong>und</strong> Verlag in Pinneberg<br />

<strong>und</strong> den Zeitungsverlag Schwerin<br />

mit der Schweriner Volkszeitung<br />

erworben. Heute gehört die gesamte<br />

Gruppe zu den zehn größten<br />

Verlagen in Deutschland <strong>und</strong>


WIRTSCHAFT<br />

77<br />

Blatt in Bielefeld <strong>und</strong> die Ostfriesischen<br />

Nachrichten in Aurich mit<br />

überregionalen Inhalten aus Politik,<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Kultur bis hin<br />

zu vollständigen Mantelteilen. Das<br />

Berliner Büro der NOZ schreibt<br />

für Zeitungen mit einer Auflage<br />

von r<strong>und</strong> einer Million Exemplaren<br />

<strong>und</strong> auch das NOZ-Büro in<br />

Hannover beliefert mehrere weitere<br />

Zeitungen mit landespolitischer<br />

Berichterstattung aus<br />

Niedersachsen.<br />

Weil die Printauflagen auch bei<br />

der Neuen <strong>Osnabrücker</strong> Zeitung<br />

wie überall im B<strong>und</strong>estrend<br />

bröckeln, setzt der Verlag voll auf<br />

die Digitalisierung. Die Online-<br />

Portale gehören zu den nutzerstärksten<br />

Angeboten der regionalen<br />

Verlagsbranche <strong>und</strong> werden<br />

auch mit einer eigenen Zentralredaktion<br />

in Hamburg konsequent<br />

weiter ausgebaut. Dazu wird die<br />

Arbeitsweise in den Redaktionen<br />

konsequent auf „Digital first“ ausgerichtet.<br />

Die NOZ gehört zu den zehn größten Verlagen Deutschlands.<br />

beschäftigt mehr als 3.200 <strong>Mit</strong>arbeiter<br />

an 82 Standorten in Niedersachsen,<br />

Schleswig-Holstein<br />

<strong>und</strong> Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Die Gemeinschaftsredaktion der<br />

Mediengruppe mit der <strong>Osnabrücker</strong><br />

Mantelkernredaktion der<br />

NOZ beliefert gruppenzugehörige<br />

Titel <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en wie etwa<br />

den Schleswig-Holsteinischen<br />

Zeitungsverlag (sh:z), die Schweriner<br />

Volkszeitung, die Zeitungsgruppe<br />

Münsterland mit den<br />

Westfälischen Nachrichten, die<br />

Redaktionsgemeinschaft Nordsee<br />

etwa mit der Nordsee-Zeitung<br />

in Bremerhaven, das Westfalen-<br />

Das Internet-Angebot der Zeitung<br />

wird ständig ausgeweitet. <strong>Mit</strong> dem<br />

Nachrichtenportal www.noz.de<br />

erreichte die Neue <strong>Osnabrücker</strong><br />

Zeitung im Januar 2021 mehr als<br />

6,3 Millionen Nutzer <strong>und</strong> über 8,9<br />

Millionen Online Visits pro Monat<br />

im gesamten Jahr 2020. Damit<br />

ist es eines der nutzerstärksten<br />

Tageszeitungsportale in Niedersachsen<br />

<strong>und</strong> bietet Informationen<br />

aus <strong>und</strong> für die Region Osnabrück<br />

<strong>und</strong> das Emsland. Seit der Einführung<br />

der digitalen Abonnement-<br />

Modelle ist die Website noz.de für<br />

Osnabrück <strong>und</strong> das Emsland kostenpflichtig.


78<br />

Die weiße Industrie – Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong><br />

Pflegewirtschaft als Standortvorteil<br />

Die Ges<strong>und</strong>heitswirtschaft ist als sogenannte „weiße Industrie“ auch ein echter Wirtschaftsfaktor.<br />

Zuerst die gute Nachricht: Wir<br />

werden zum Glück immer älter<br />

<strong>und</strong> bleiben immer länger fit. Jetzt<br />

die nicht ganz so gute Nachricht:<br />

Wir brauchen trotzdem irgendwann<br />

im Alter aber auch immer<br />

öfter Pflege.<br />

Wenn nun aber die Alten immer<br />

älter <strong>und</strong> die Jungen leider immer<br />

weniger werden, dann braucht es<br />

wirklich gute Ideen, um den Ges<strong>und</strong>heits-<br />

<strong>und</strong> Pflegesektor am<br />

Laufen zu halten.<br />

Berechnungen zeigen, dass im<br />

<strong>Land</strong>kreis Osnabrück schon im<br />

Jahr 2030 jeder Vierte mindestens<br />

65 Jahre alt sein wird. Und<br />

die Menschen möchten auch im<br />

zunehmenden Alter möglichst<br />

selbstständig <strong>und</strong> selbstbestimmt<br />

in ihrer gewohnten Umgebung<br />

bleiben.<br />

Was aber, wenn die Kinder weit<br />

entfernt wohnen? Hier gibt es<br />

im <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong> inzwischen<br />

eine Vielfalt verschiedener Wohnformen<br />

im Alter wie etwa gemeinschaftliche<br />

Wohnprojekte oder<br />

die Möglichkeit, die Größe der<br />

Wohnung dem Alter anzupassen.<br />

Ganz praktisch kann das bedeuten,<br />

dass die zu große Wohnung<br />

getauscht wird gegen die klei nere<br />

Wohnung einer jungen Familie,<br />

die wegen der Kinder mehr Fläche<br />

benötigt.<br />

In einem eigens für das <strong>Osnabrücker</strong><br />

<strong>Land</strong> gegründeten Netzwerk<br />

für Selbstständigkeit im<br />

Alter sind neben den kommerziellen<br />

Anbietern <strong>und</strong> Arbeitgebern<br />

auch Initiativen <strong>und</strong> Ehrenamtliche<br />

aktiv. Hier werden<br />

zum Beispiel eine Datenbank<br />

für haushaltsnahe Dienstleistungen<br />

im <strong>Land</strong>kreis Osnabrück<br />

oder ein Selbsttest zum gemeinschaftlichen<br />

Wohnen angeboten.<br />

Dazu ist ein eigens ausgebautes<br />

Beratungsmobil bei<br />

Veranstaltungen im <strong>Land</strong>kreis<br />

unterwegs <strong>und</strong> bietet praktische<br />

Tipps für das Wohnen im Alter.<br />

Und das Projekt „Willkommen<br />

zu Hause“ kümmert sich um die<br />

Sicherstellung der häuslichen<br />

Versorgung nach einem Krankenhausaufenthalt.<br />

Außerdem im Angebot ist eine<br />

Kurzzeitpflegeampel, die im Internet<br />

über freie Kurzzeitpflege-


WIRTSCHAFT<br />

79 1<br />

B. Braun Avitum AG –<br />

part of the B. Braun Group<br />

Die Ges<strong>und</strong>heit von Menschen auf der ganzen Welt<br />

zu schützen <strong>und</strong> zu verbessern, ist das Ziel von<br />

B. Braun, einem der weltweit führenden Medizintechnologieunternehmen.<br />

Dafür arbeiten täglich über<br />

65.000 <strong>Mit</strong>arbeiter*innen in 64 Ländern – 440 von<br />

ihnen am Produktionsstandort Glandorf.<br />

Sie stellen unter anderem feste <strong>und</strong> flüssige Konzentrate<br />

her, die für Dialysebehandlungen notwendig<br />

sind. Verschiedene Fachabteilungen arbeiten hier<br />

Hand in Hand – von Forschung & Entwicklung, Engineering<br />

<strong>und</strong> Zulassung über Produktion <strong>und</strong> Qualitätsmanagement<br />

bis hin zur Logistik.<br />

In Glandorf werden nicht nur Medizinprodukte <strong>und</strong><br />

Arzneimittel hergestellt, der Standort fungiert auch<br />

als Leitwerk für weitere Standorte weltweit.<br />

Gründungsjahr B. Braun: 1839<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter: mehr als 65.000 <strong>Mit</strong>arbeiter weltweit<br />

Leistungsspektrum: Herstellung von Medizintechnik-<br />

<strong>und</strong> Pharmaprodukten<br />

B. Braun Avitum AG<br />

Standort Glandorf, Kattenvenner Str. 32,49219 Glandorf,<br />

Fon: 05426 81-214, www.bbraun.com, info@bbraun.com<br />

plätze im <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong> informiert.<br />

Die Ges<strong>und</strong>heit ist aber natürlich<br />

nicht nur im Alter ein Thema,<br />

sondern von Kindesbeinen an. Die<br />

Versorgung mit Hausärzten <strong>und</strong><br />

Fachärzten stellt auch den <strong>Land</strong>kreis<br />

Osnabrück vor neue Herausforderungen,<br />

wobei die Ges<strong>und</strong>heitswirtschaft<br />

früher auch hier<br />

in erster Linie als Kostenfaktor<br />

gesehen worden ist. Inzwischen<br />

hat sich aber in der Region die<br />

Erkenntnis durchgesetzt, dass<br />

die Ges<strong>und</strong>heitswirtschaft als sogenannte<br />

„weiße Industrie“ auch<br />

ein echter Wirtschaftsfaktor ist, in<br />

dem mehr als 20.000 Menschen<br />

arbeiten <strong>und</strong> die mit ihren Dienstleistungen<br />

in den Kliniken, Pflegeeinrichtungen,<br />

Reha-Angeboten<br />

<strong>und</strong> Kurbetrieben auch als regionaler<br />

Standortfaktor wirkt.<br />

Um der Bedeutung dieses arbeitsplatzintensiven<br />

Wirtschaftszweiges<br />

Rechnung zu tragen, haben<br />

die regionalen Verantwortlichen<br />

das Kompetenzzentrum „Gewi-<br />

Net“ gegründet. Hier treffen sich<br />

die Akteure aus Unternehmen,<br />

Kliniken, Kommunen, Apotheken<br />

<strong>und</strong> Hochschulen sowie die Ärzte<br />

regelmäßig, um sich über aktuelle<br />

Themen auszutauschen, Kontakte<br />

zu knüpfen <strong>und</strong> zu pflegen <strong>und</strong><br />

die regionalen Weichen zu stellen.<br />

Auch die vier Kurorte Bad Rothenfelde,<br />

Bad Laer, Bad Iburg <strong>und</strong><br />

Bad Essen setzen logischerweise<br />

auf die Ges<strong>und</strong>heitswirtschaft <strong>und</strong><br />

sind als Standorte von Akut- <strong>und</strong><br />

Rehakliniken <strong>und</strong> ihren jewei ligen<br />

Spezialisierungen auf Be reiche<br />

wie Orthopädie, Kardiologie,<br />

Augenheilk<strong>und</strong>e oder Psychosomatik<br />

Säulen der Ges<strong>und</strong>heitsregion<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong>.<br />

Sowohl die Kliniken als auch die<br />

vielen kleineren Betriebe des Ges<strong>und</strong>heitswesens<br />

machen diesen<br />

Zweig zum wichtigsten Arbeitgeber<br />

der Region. Wie überall in<br />

Deutschland, wo nach Berechnungen<br />

bis 2025 193.000 Pflegekräfte<br />

fehlen werden, stellt aber<br />

auch hier die Suche nach Fachkräften<br />

das <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong><br />

vor eine immer größer werdende<br />

Herausforderung.


80 1<br />

Alten- & Pflegeheim in Ankum: <strong>Mit</strong> Spaß bei der anspruchsvollen<br />

Arbeit<br />

In der Kita Sachensucher in Melle wird die offene Arbeit gelebt.<br />

Das Rote Kreuz macht den Unterschied<br />

Die DRK Kreisverbände Melle, Osnabrück-Nord <strong>und</strong><br />

Osnabrück-Stadt sind Teil des Deutschen<br />

Roten Kreuzes e. V., der Nationalen Gesellschaft des<br />

Roten Kreuzes auf dem Gebiet der B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Deutschland <strong>und</strong> Bestandteil der Internationalen<br />

Rotkreuz- <strong>und</strong> Rothalbmondbewegung. Durch die<br />

langjährige Verb<strong>und</strong>enheit mit der Region ist das<br />

DRK an den drei Standorten ein lebendiger <strong>Mit</strong>telpunkt<br />

vielfältiger Rotkreuzarbeit, ein Ausgangspunkt<br />

für Aktivitäten sowohl in sozialen Bereichen als auch<br />

im Katastrophenschutz. So stellt man sich mit vielen<br />

Dienstleistungen einerseits <strong>und</strong> einem beachtlichen<br />

ehrenamtlichen Engagement andererseits den Aufgaben<br />

der modernen Zeit. Qualifizierte <strong>und</strong> motivierte<br />

<strong>Mit</strong>arbeitende sind dabei das F<strong>und</strong>ament der Arbeit.<br />

Davon sind in den drei Kreisverbänden r<strong>und</strong> 800<br />

ehrenamtliche <strong>und</strong> 400 hauptamtliche <strong>Mit</strong>arbeiter<br />

im Einsatz. Zirka 6.100 Fördermitglieder sorgen<br />

mit ihren Beiträgen für Unterstützung. Das DRK ist<br />

Dienstleister <strong>und</strong> Arbeitgeber in den Bereichen:<br />

• Stationäre Pflege: ,<br />

Hardach-Stift Melle inkl. Kurzzeitpflege <strong>und</strong> Tagespflege,<br />

Alten- <strong>und</strong> Pflegeheim „Henry Dunant“<br />

Ankum, Alten- <strong>und</strong> Pflegeheim „Richard Hengst“<br />

Fürstenau, DRK Seniorenheim Dissen<br />

• Ambulante Pflege: Pflegedienst Melle<br />

• Kindergarten: „Sachensucher“ Oldendorf<br />

Zum Leistungsangebot gehören zudem: Erste-Hilfe-<br />

Kurse (für Privatpersonen <strong>und</strong> Unternehmen); Hausnotruf<br />

(<strong>und</strong> BeSafe! Sichere Telefonie); Essen auf<br />

Rädern (Melle) <strong>und</strong> Heimatküche Fürstenau; Schulverpflegung<br />

(Melle + Ostercappeln); Rot-Kreuz-<br />

Kleidershops; Kreisbereitschaften (ehrenamtliche<br />

Sanitätsdienste, erweiterter Rettungsdienst <strong>und</strong><br />

Katastrophenschutz), Blutspende in Kooperation mit<br />

dem DRK Blutspendedienst Springe.<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter: etwa 800 ehrenamtliche <strong>und</strong> 400 hauptamtliche <strong>Mit</strong>arbeitende (über die drei Verbände)<br />

Leistungsspektrum: vielfältige Rotkreuzarbeit nach den Gr<strong>und</strong>sätzen Menschlichkeit, Unparteilichkeit,<br />

Neutralität, Unabhängikeit, Freiwilligkeit, Einheit <strong>und</strong> Universalität<br />

Mehr Infos:<br />

DRK Kreisverband<br />

Melle e. V.<br />

DRK<br />

Osnabrück-Stadt e.V.<br />

DRK Kreisverband<br />

Osnabrück-Nord .e.V.


WIRTSCHAFT<br />

81 1<br />

Das Klinikum Osnabrück ist wichtiger Ges<strong>und</strong>heitsversorger<br />

<strong>und</strong> Wirtschaftsfaktor in der Region.<br />

Die Akademie des Klinikums Osnabrück sorgt für beste Berufsaussichten<br />

<strong>und</strong> Aufstiegs chancen.<br />

Klinikum Osnabrück – Kompetenter<br />

Ges<strong>und</strong>heitsversorger <strong>und</strong> attraktiver Arbeitgeber<br />

Das Klinikum Osnabrück ist ein modern ausgestattetes<br />

Kranken haus der Maximalversorgung. Als erstes<br />

akademisches Lehr krankenhaus der Westfälischen<br />

Wilhelms-Universität Münster schult das Klinikum<br />

seit 1971 den medizinischen Nachwuchs. Das Haus<br />

bietet die Möglichkeit, in zahlreichen ambu lanten <strong>und</strong><br />

stationären Bereichen wie „Ärztliche Dienste“, „Pflegedienste“,<br />

„Sonstige Dienste (Verwaltung, Reinigung,<br />

Küche, IT)“, „Praktisches Jahr (PJ)“, „Freiwilligendienste/Praktika“,<br />

„Ehrenämter“, beruflich Fuß zu<br />

fassen <strong>und</strong> Verantwortung zu übernehmen.<br />

Zahlreiche Benefits für <strong>Mit</strong>arbeitende<br />

Die zusätzlichen Vorteile, die <strong>Mit</strong>arbeitenden zugutekommen,<br />

reichen von einem vielfältigen <strong>und</strong> abwechslungsreichen<br />

Arbeitsfeld in einem Krankenhaus<br />

der Maximalversorgung, individueller Einarbeitung,<br />

allen Vorzügen eines kommunalen Arbeitgebers,<br />

elektronischer Arbeitszeiterfassung, internen Aufstiegsmöglichkeiten,<br />

Personalentwicklung & Betrieblichen<br />

Ges<strong>und</strong>heitsmanagement bis hin zu kliniknahen<br />

Wohnmöglichkeiten für den Übergang.<br />

Aus-, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungen<br />

Die Akademie des Klinikums Osnabrück ist die innovative<br />

Antwort auf die Entwick lungen im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

wie die Förderung der Interprofessionalität<br />

in Medizin, Pflege, Therapie, Verwaltung <strong>und</strong><br />

Technik, als auch auf die sich ständig verändernden<br />

Arbeitssituationen der Praxis. Das Klinikum Osnabrück<br />

bietet ein umfangreiches Bildungsangebot:<br />

Ausbildung, Lehrgänge zur beruflichen Anerkennung<br />

<strong>und</strong> zur beruflichen Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung. Die Absolventen<br />

sind auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt.<br />

Information<br />

Gründungsjahr: 1811<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter: knapp 3.000 <strong>Mit</strong>arbeiter betreuen jährlich etwa 34.500 stationäre sowie 75.000 ambulante<br />

Patientinnen <strong>und</strong> Patienten.<br />

Leistungsspektrum: Höchste Versorgungsstufe in Medizin, Pflege <strong>und</strong> Therapie<br />

Klinikum Osnabrück GmbH<br />

Am Finkenhügel 1, 49076 Osnabrück, Fon: 0541 405-0<br />

www.klinikum-os.de, info@klinikum-os.de


82<br />

Unter Strom –<br />

Erneuerbare Energien<br />

Das Ziel der Energiewende ist so<br />

klar wie einfach: Fossile Brennstoffe<br />

müssen raus aus der Erzeugung<br />

von Energie <strong>und</strong> ersetzt<br />

werden durch Wind, Sonne <strong>und</strong><br />

Biomasse. Was so einfach klingt,<br />

ist allerdings auch genauso kompliziert,<br />

denn wo sollen die benötigten<br />

Windräder stehen, wo<br />

die benötigten Mengen an Mais<br />

<strong>und</strong> anderer Biomasse für die<br />

Kraftwerke herkommen <strong>und</strong> wo<br />

die Solaranlagen auf Dächer <strong>und</strong><br />

Flächen gebaut werden? Auf jeden<br />

Fall klar ist jedenfalls, dass<br />

für diese Energiewende die großen<br />

deutschen Flächenlandkreise<br />

wie der <strong>Land</strong>kreis Osnabrück<br />

gebraucht werden. Deshalb wird<br />

dieses Thema hier auch bereits<br />

vielfältig bearbeitet.<br />

Beispiel Strom aus Sonne: Der<br />

<strong>Land</strong>kreis Osnabrück <strong>und</strong> seine<br />

kreisangehörigen Städte, Samtgemeinden<br />

<strong>und</strong> Gemeinden bieten<br />

den privaten Hausbesitzern<br />

Möglichkeiten an, dieses enorme<br />

Potenzial zur Energiegewinnung<br />

zu nutzen. Ideale Flächen für die<br />

Gewinnung von Solarenergie sind<br />

Dachflächen. Bei günstiger Ausrichtung<br />

können auf Dächern erhebliche<br />

Strommengen erzeugt<br />

werden. Die Preise für Solarmodule<br />

sind inzwischen so weit gesunken,<br />

dass es sich auch bei<br />

geringer staatlicher Förderung<br />

lohnt, die Energie der Sonne anzuzapfen.<br />

Die Wärmenutzung kann selbst<br />

auf scheinbar ungünstig ausgerichteten<br />

Dachflächen doch rentabel<br />

sein. Gleichzeitig leisten die<br />

Hausbesitzer damit einen wichtigen<br />

Beitrag zum Klimaschutz<br />

<strong>und</strong> tragen dazu bei, auch das<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong> unabhängiger<br />

von fossilen Energieträgern zu<br />

machen. Für den privaten Immobilienbesitzer<br />

muss vor einer Investition<br />

allerdings geklärt sein,<br />

ob sich seine Dachflächen mit<br />

Blick auf Ausrichtung, Neigung<br />

<strong>und</strong> Verschattung für Solarenergie<br />

eignen <strong>und</strong> wie groß im besten<br />

Falle die geeignete Fläche ist.<br />

Wichtig ist auch die Berechnung,<br />

bis wann sich etwaige Investitionen<br />

amortisiert haben, denn neben<br />

dem guten Gefühl, etwas für<br />

das Klima zu tun, hat natürlich jeder<br />

Hausbesitzer verständlicherweise<br />

auch den Blick auf seine<br />

Haushaltskasse gerichtet.<br />

Als ganz praktische Hilfe bietet<br />

der <strong>Land</strong>kreis Osnabrück deshalb<br />

ein flächendeckendes Solardachkataster<br />

an. Das ist ein digitales<br />

Kartenwerk, das für jedes einzelne<br />

Gebäude im <strong>Land</strong>kreis anzeigt,<br />

wie groß das jeweilige Solarpotenzial<br />

ist. Die genannten Fragen<br />

können für jedes Haus, jede<br />

Halle <strong>und</strong> jeden Gebäudekomplex<br />

beantwortet werden. Wenige<br />

Klicks auf der Internetseite des<br />

<strong>Land</strong>kreises Osnabrück genügen,<br />

<strong>und</strong> der Nutzer bekommt eine Angabe,<br />

ob sein Dach sehr gut, gut,<br />

bedingt oder eben nicht für die<br />

Produktion von Strom geeignet<br />

ist. Auch die Eignung für die Wärmeproduktion<br />

wird angezeigt.<br />

Detailliertere Angaben zum möglichen<br />

Ertrag <strong>und</strong> zum CO 2<br />

-Einsparpotenzial<br />

können ebenfalls<br />

direkt aufgerufen werden. Ein<br />

Wirtschaftlichkeitsrechner berechnet<br />

auf der Basis aktueller<br />

Modulpreise <strong>und</strong> Einspeisevergütungen<br />

auf Wunsch die Amortisationszeit<br />

der geplanten Anlage.<br />

Vor der Anschaffung einer Solaranlage<br />

sollte natürlich immer noch<br />

eine exakte Berechnung durch ein<br />

Fachunternehmen durchgeführt<br />

werden. Aber für eine erste Einschätzung<br />

gibt dieses Solardachkataster<br />

schon erstaunlich gute<br />

Auskünfte.<br />

Bei der Windenergie, also ganz<br />

praktisch beim Aufstellen von<br />

Windrädern, stehen dem Willen<br />

vor allem der regionalen Betreiber<br />

noch immer oft strenge Zulassungsvorschriften<br />

im Wege.<br />

So kann allein die Androhung<br />

einer Klage von Umweltverbänden<br />

gegen geplante Windräder<br />

Fortsetzung Seite 84


WIRTSCHAFT<br />

83 1<br />

Der Ausbau der Infrastruktur ist für die Westenergie AG eines<br />

der Schwerpunktthemen.<br />

In den Zukunftsfeldern Energie <strong>und</strong> Infrastruktur ist eine gute<br />

Planung unverzichtbar.<br />

Westenergie – Der größte Energiedienstleister<br />

im <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong><br />

Die Westenergie AG mit Sitz in Essen ist der größte<br />

regionale Energiedienstleister <strong>und</strong> Infrastrukturanbieter<br />

in Deutschland <strong>und</strong> das größte Tochterunternehmen<br />

der E.ON SE. Die Verteilnetzbetreiber der<br />

Westenergie-Gruppe verantworten ein r<strong>und</strong> 37.000<br />

Kilometer langes Erdgasnetz. Das von ihnen betreute<br />

Stromnetz von r<strong>und</strong> 196.000 Kilometern Länge würde<br />

knapp fünf Mal um die Erde reichen.<br />

<strong>Mit</strong> der Infrastruktur sichert die Westenergie-Gruppe<br />

die Versorgung von Millionen Haushalten <strong>und</strong> Unternehmen<br />

in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz<br />

<strong>und</strong> Niedersachsen – nicht nur mit Strom <strong>und</strong> Gas,<br />

sondern auch mit Wasser <strong>und</strong> Breitbandinternet. <strong>Mit</strong><br />

etwa 10.000 <strong>Mit</strong>arbeitenden <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 1.400 kommunalen<br />

Partnerschaften leistet das Unternehmen einen<br />

wichtigen Beitrag zur Gestaltung eines klimaneutralen<br />

Westens.<br />

Westenergie ist verlässlicher Partner des <strong>Land</strong>kreis<br />

Osnabrück <strong>und</strong> der Kommunen in der Region.<br />

Eine moderne Infrastruktur ist das Nervensystem<br />

der Kommunen. Städte <strong>und</strong> Gemeinden stehen vor<br />

einem gewaltigen Strukturwandel. Damit Sie die<br />

wichtigen Aufgaben in den Bereichen Nachhaltigkeit,<br />

Verkehr <strong>und</strong> Digitalisierung umsetzen können, hat<br />

Westenergie die passenden Lösungen <strong>und</strong> Produkte<br />

für Kommunen.<br />

Mehr als 400 <strong>Mit</strong>arbeitende des Unternehmens sind<br />

im <strong>Land</strong>kreis Osnabrück zu Hause. <strong>Mit</strong> ihrem Engagement<br />

sind sie beruflich wie privat mit der Region<br />

verb<strong>und</strong>en. Ihr ehrenamtliches Handeln in der Region<br />

<strong>und</strong> für die Region wird von Westenergie unterstützt.<br />

Darüber hinaus ist Westenergie traditionell Partner<br />

<strong>und</strong> Förderer von Vereinen <strong>und</strong> Einrichtungen im<br />

Jugend-, Bildungs-, Sport- <strong>und</strong> Kulturbereich.<br />

Information<br />

Gründungsjahr: 1909<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter: 446 im <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong>, davon 38 Azubis<br />

Leistungsspektrum: Dienstleister für die Versorgung der Bürger*innen <strong>und</strong> Industrie mit Strom, Gas <strong>und</strong><br />

schnellem Internet<br />

Westenergie AG<br />

Goethering 23-29, 49074 Osnabrück,<br />

Fon: 0541 316-0, www.westenergie.de


84<br />

In der Windenergie sind genossenschaftliche Modelle gefragt.<br />

dazu führen, dass Banken wegen<br />

der befürchteten jahrelangen<br />

Verzögerung ihre Zusagen für<br />

Finanzierungen zurückziehen. Im<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong> ist es erklärter<br />

Wille, dass möglichst diejenigen<br />

Bürger, die Windräder in ihrer<br />

Nachbarschaft stehen haben,<br />

auch von deren Erträgen profitieren<br />

können sollen. Deshalb sind<br />

etwa genossenschaftliche Modelle<br />

sehr gefragt, damit die Erlöse aus<br />

der Windkraft dort verbleiben,<br />

wo sie erzielt werden: im <strong>Osnabrücker</strong><br />

<strong>Land</strong>.<br />

<strong>Mit</strong> großer Spannung blicken die<br />

Menschen der Region in Sachen<br />

erneuerbare Energien auch auf<br />

das bekannte Stahlwerk in Georgsmarienhütte.<br />

Die Geschäftsführung<br />

hat das Ziel ausgegeben,<br />

hier in Zukunft grünen Stahl produzieren<br />

zu wollen, also alle benötigte<br />

Energie aus erneuerbaren<br />

Quellen zu beziehen. Was für den<br />

Laien interessant, aber machbar<br />

klingt, relativiert sich schnell,<br />

wenn man weiß, dass das Stahlwerk<br />

so viel Energie verbraucht<br />

wie die gesamte 160.000-Einwohner-Stadt<br />

Osnabrück in der<br />

Nachbarschaft.<br />

Um dieses mithin sehr ambitionierte<br />

Ziel erreichen zu können,<br />

haben die leitenden Köpfe der Georgsmarienhütte<br />

innovative Ideen<br />

an die Politik herangetragen: So<br />

könnten nach ihren Vorstellungen<br />

etwa in großen Waldstücken, die<br />

von Dürre <strong>und</strong> Borkenkäfer dahingerafft<br />

worden sind <strong>und</strong> wiederaufgeforstet<br />

werden müssen,<br />

während dieser mindestens zwei<br />

Jahrzehnte dauernden Wiederaufforstung<br />

Windräder gebaut<br />

werden. Die dann, wenn der Wald<br />

hoch genug gewachsen ist, eh das<br />

Ende ihrer wirtschaftlichen Laufzeit<br />

erreicht haben <strong>und</strong> wieder<br />

abgebaut werden können.<br />

Für die Öffnung dieses effizienten<br />

Weges, sind allerdings neue Vorgaben<br />

aus der Politik erforderlich.<br />

So hoffen gewerbliche <strong>und</strong> private<br />

Investoren <strong>und</strong> Betreiber von modernen<br />

Windmühlen gleichermaßen,<br />

dass die Politik ihren Worten<br />

schnell Taten folgen lässt, um die<br />

Energiewende gerade in einem<br />

Flächenlandkreis möglichst zügig<br />

voranzubringen.


BILDUNG UND WISSENSCHAFT<br />

85<br />

Wissen ist Macht –<br />

Universität <strong>und</strong> Hochschule Osnabrück<br />

Die Universität Osnabrück verfügt<br />

nicht über einen zentralen Campus.<br />

Stattdessen sind sämtliche<br />

Gebäude vorrangig auf zwei Regionen<br />

in Innenstadt <strong>und</strong> im Stadtteil<br />

Westerberg verteilt. Das zentrale<br />

Gebäude <strong>und</strong> Verwaltungssitz<br />

ist das von dem protestantischen<br />

Fürstbischof Ernst August I. von<br />

Braunschweig-Lünburg 1667 erbaute<br />

barocke Schloss Osnabrück<br />

am Rande der Altstadt.<br />

Hier hat auch die Präsidentin<br />

Susanne Menzel-Riedel ihr Büro,<br />

die mit ihrem Geburtsjahr 1967<br />

jüngste deutsche Chefin einer<br />

Universität ist.<br />

Geistes- <strong>und</strong> Wirtschaftswissenschaftliche<br />

Fachbereiche sowie<br />

das Juridicum befinden sich in<br />

unmittelbarer Nähe über den<br />

westlichen Teil der Innenstadt<br />

verteilt. Naturwissenschaftliche,<br />

mathematische <strong>und</strong> humanwissenschaftliche<br />

Fachbereiche sind<br />

auf dem Campus Westerberg untergebracht.<br />

Dort befindet sich<br />

auch der Botanische Garten, ein<br />

beliebtes Ziel der <strong>Osnabrücker</strong> für<br />

Spaziergänge. Bis 1995 gehörte<br />

die jetzt selbstständige Universität<br />

Vechta der Universität Osnabrück<br />

an. Der damalige Name des<br />

Standorts Vechta lautete „Universität<br />

Osnabrück – Abteilung<br />

Vechta“.<br />

Hervorgegangen ist die Uni aus<br />

der 1974 gegründeten Pädagogischen<br />

Hochschule <strong>und</strong> hat heute<br />

r<strong>und</strong> 13.700 Studenten, die sich<br />

auch wegen einer Vielzahl von<br />

interdisziplinären Studiengängen<br />

für Osnabrück entschieden


86<br />

haben, die es in dieser Form nur<br />

hier in Osnabrück gibt. Dazu gehören<br />

zum Beispiel Steuerwissenschaften<br />

(LL.M. Taxation) <strong>und</strong><br />

Angewandte Systemwissenschaft.<br />

Zentrale Einrichtungen sind das<br />

Institut für Migrationsforschung<br />

<strong>und</strong> Interkulturelle Studien <strong>und</strong><br />

das Institut für Finanz- <strong>und</strong> Steuerrecht.<br />

Das European Legal Studies Institute<br />

zählt in der Rechtsvergleichung<br />

<strong>und</strong> Rechtsvereinheitlichung<br />

zu den wichtigsten<br />

Forschungseinrichtungen Europas<br />

<strong>und</strong> auch mit dem Studienprogramm<br />

Cognitive Science betritt<br />

die Uni Osnabrück Neuland auf<br />

einem international beachteten<br />

Forschungsfeld. Bei der Digitalisierung<br />

sind die Forscher ebenfalls<br />

weit vorn mit dabei.<br />

Showtime ist regelmäßig angesagt<br />

an der Hochschule Osnabrück,<br />

wo r<strong>und</strong> 400 Studenten<br />

am Institut für Musik eingeschrieben<br />

sind. Sie absolvieren hier<br />

ihre achtsemestrige künstlerisch-<br />

pädagogische Ausbildung zum<br />

Bachelor of Arts. Die Studenten<br />

haben dabei die Wahl zwischen<br />

den fünf Studienprofilen: Klassik,<br />

Pop, Jazz, Musical <strong>und</strong> Elementare<br />

Musikpädagogik. Wobei sowohl<br />

die Ausbildung zum Musikpädagogen<br />

als auch der Weg zum Berufsmusiker<br />

neben dem persönlichen<br />

Instrumental- <strong>und</strong> Gesangsunterricht<br />

auch weiterführende Kurse<br />

in Fachdidaktik, Pädagogik sowie<br />

Musiktechnologie, Bühnenperformance<br />

<strong>und</strong> Musikmanagement<br />

umfassen.<br />

Alles andere, als staubtrockene Theorie sind Naturwissenschaften: <strong>Mit</strong> Hilfe von öffentlich durchgeführten Versuchen stellen<br />

"Wissenschaftlerinnen <strong>und</strong> Wissenschaftler" unter Beweis, dass zum Beispiel Chemie ein überaus lebendiges Fach ist.


BILDUNG UND WISSENSCHAFT<br />

87<br />

Botanischer Garten: Als universitärer Garten ist er seit 1984 unverzichtbare Ressource für Forschung <strong>und</strong> Lehre.<br />

Und weil sowohl die Studenten<br />

als auch die Professoren <strong>und</strong><br />

Dozenten des Instituts für Musik<br />

ihre Kunst nicht nur im gar nicht<br />

so stillen Kämmerlein oder im<br />

Hörsaal zu Gehör bringen, profitiert<br />

die ganze Stadt von diesem<br />

akademischen Angebot nach<br />

Noten: Die regelmäßigen öffentlichen<br />

Konzerte der Dozenten sind<br />

ebenso gefragt wie die fast immer<br />

ausverkauften Veranstaltungen,<br />

an denen die Studenten der Abschlussjahrgänge<br />

zeigen, was<br />

sie gelernt haben. Neben diesen<br />

400 Nachwuchsmusikerinnen <strong>und</strong><br />

-musikern besuchen noch weitere<br />

gut 14.000 Studenten die Hochschule<br />

Osnabrück <strong>und</strong> verteilen<br />

sich dabei auf vier Fakultäten. Ein<br />

wichtiger Gr<strong>und</strong> für die ständig<br />

steigende Beliebtheit der Hochschule<br />

dürfte das im Vergleich zu<br />

anderen Universitäten sehr gute<br />

Zahlenverhältnis von Professoren<br />

zu Studenten sein, das eine intensive<br />

Betreuung ermöglicht.<br />

In der Stadt arbeitet die Hochschule<br />

an den Standorten Westerberg<br />

<strong>und</strong> Haste, wobei in<br />

Haste besonders die ehemalige<br />

Ausflugs- <strong>und</strong> Schankwirtschaft<br />

„Schmied im Hone“ ins Auge fällt.<br />

Der historische Schriftzug am restaurierten<br />

Gebäude kündet noch<br />

von der 150-jährigen Geschichte<br />

als Gartenlokal im Grünen vor der<br />

Stadt. Neben den beiden <strong>Osnabrücker</strong><br />

Standorten unterhält die<br />

Hochschule Osnabrück noch einen<br />

weiteren Standort in Lingen (Ems)<br />

mit den Fakultäten Management,<br />

Kultur <strong>und</strong> Technik.


88<br />

Wissen geht durch den Magen –<br />

Spitzenforschung am DIL<br />

Trotz seiner Lage auf dem <strong>Land</strong>e<br />

ist das DIL sehr gut verdrahtet:<br />

Schon 2011 gründeten Wissenschaftler<br />

von der Leibniz Universität<br />

Hannover sowie der Technischen<br />

Universität Braunschweig<br />

zusammen mit dem DIL den Verein<br />

„Food and Health North Germany“.<br />

Ziel dieses Vereins ist<br />

es, an der Schnittstelle zwischen<br />

<strong>Land</strong>wirtschaft <strong>und</strong> Lebensmittelindustrie<br />

einen leistungsfähigen<br />

Forschungsverb<strong>und</strong> zu etablieren.<br />

Außerdem ist es Aufgabe des<br />

Vereins, Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung<br />

unter besonderer Berücksichtigung<br />

der Lebensmittel- <strong>und</strong><br />

Ernährungsforschung zu fördern.<br />

Spitzenforschung im "Fettfleck Deutschland"<br />

Spitzenforschung, am besten<br />

gleich noch auf internationalem<br />

Niveau? Da fallen sofort die Namen<br />

von deutschen Exzellenz-<br />

Universitäten wie der TU München,<br />

der Universität Heidelberg<br />

oder dem Berliner Verb<strong>und</strong> aus<br />

Freier Universität, Humboldt-Universität<br />

<strong>und</strong> Technischer Universität.<br />

Doch internationale Spitzenforschung<br />

geht auch auf dem<br />

flachen <strong>Land</strong>, den Beweis tritt das<br />

Deutsche Institut für Lebensmitteltechnik<br />

(DIL) in Quakenbrück<br />

an. Warum gerade Quakenbrück?<br />

Weil diese Region zwischen Cloppenburg,<br />

Vechta <strong>und</strong> dem <strong>Osnabrücker</strong><br />

<strong>Land</strong> das Zentrum der<br />

niedersächsischen Lebensmittelindustrie<br />

ist <strong>und</strong> daher auch als<br />

der „Fettfleck Deutschlands“ gilt.<br />

Seit 2009 bietet das DIL in Kooperation<br />

mit der Hochschule<br />

Osnabrück auch den Bachelorstudiengang<br />

Wirtschaftsingenieurwesen<br />

Lebensmittelproduktion<br />

an. Um sein wissenschaftliches<br />

Renommee noch weiter auszubauen,<br />

bietet das DIL auch ein<br />

Masterstudium „Food Process <strong>und</strong><br />

Product Engineering“ in Zusammenarbeit<br />

mit der Tierärzt lichen<br />

Hochschule in Hannover <strong>und</strong> den<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Hochschulen an.<br />

Ziel dieses neuartigen internationalen<br />

Studiengangs, den die<br />

niedersächsische <strong>Land</strong>esregierung<br />

angeregt hat, soll die Lehre<br />

von Lebensmitteltechnologie,<br />

Naturwissenschaften, Technik<br />

<strong>und</strong> Sozioökonomie sein.<br />

Getragen wird das DIL von mehr<br />

als 150 Unternehmen aus den Be-


BILDUNG UND WISSENSCHAFT<br />

89<br />

Das Institut ist in den Bereichen Technologie, Analytik, Nachhaltigkeit <strong>und</strong> Food Data tätig.<br />

reichen Lebensmittelproduktion,<br />

Messtechnik, Verfahrenstechnik<br />

<strong>und</strong> Maschinenbau. Dieses F<strong>und</strong>ament<br />

aus Unternehmen der<br />

Industrie sorgt für den starken<br />

Praxisbezug, der das DIL auszeichnet.<br />

Auf die Fragen, Anforderungen,<br />

Bedürfnisse <strong>und</strong> Aufgaben<br />

aus der Praxis bietet das<br />

Institut die wissenschaftlichen<br />

Antworten <strong>und</strong> macht so für die<br />

Unternehmen bei ihrer Produktentwicklung<br />

<strong>und</strong> Herstellung<br />

von Lebensmitteln einen klaren<br />

Standortvorteil aus.<br />

Dazu arbeitet das DIL interdisziplinär<br />

<strong>und</strong> ganzheitlich, nutzt<br />

seine nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />

Verbindungen <strong>und</strong> Partner<br />

<strong>und</strong> baut seine Kompetenzen in<br />

den Bereichen Produktentwicklung<br />

<strong>und</strong> Verfahrenstechnik stetig<br />

weiter aus. Durch diese enge<br />

Verzahnung mit der Wirtschaft<br />

schafft es das DIL, mit einer nur<br />

geringen öffentlichen Förderung<br />

auszukommen <strong>und</strong> sich weitüberwiegend<br />

aus Auftragsforschungen<br />

zu finanzieren.<br />

Seit seiner Gründung 1983 hat<br />

das DIL seine Tätigkeitsfelder<br />

immer weiter ausgebaut <strong>und</strong> beschäftigt<br />

heute mehr als 170 zum<br />

Teil hoch spezialisierte Experten<br />

in verschiedenen Geschäftsbereichen.<br />

In seiner Forschung arbeitet<br />

das DIL mit internationalen<br />

Partnern <strong>und</strong> Forschungseinrichtungen<br />

unter anderem aus Japan,<br />

China, Australien, den USA <strong>und</strong><br />

Indien zusammen, zu den <strong>Mit</strong>gliedern<br />

<strong>und</strong> K<strong>und</strong>en gehören zum<br />

Beispiel Barilla oder Mars.<br />

Ein vergleichsweise neuer<br />

Schwer punkt in dieser Forschung<br />

ist die Bioökonomie, die mit einem<br />

sektorenübergreifenden Ansatz<br />

helfen soll, den Wandel von<br />

der erdölbasierten Industrie hin<br />

zu einer biobasierten Industrie zu<br />

meistern. Im Blick der Forscher<br />

stehen dabei die internationale<br />

Verantwortung für die Welternährung,<br />

die Energieversorgung aus<br />

Biomasse <strong>und</strong> der Klima- <strong>und</strong><br />

Umweltschutz.<br />

Durch die Nutzung nachwachsender<br />

Rohstoffe <strong>und</strong> die Entwicklung<br />

von Produktionsprozessen, bei<br />

denen Biomasse als Gr<strong>und</strong>lage<br />

dient, soll der nachhaltige Umgang<br />

mit der Umwelt optimiert<br />

werden. Ebenfalls sehr zukunftsträchtig<br />

ist die Forschung im Bereich<br />

Robotik, bei der besonders<br />

die saubere <strong>und</strong> sichere Verarbeitung<br />

unverpackter Produkte ständig<br />

verbessert wird.


90 2<br />

Als <strong>Mit</strong>glied im EIT Food ist das DIL in einem führenden internationalen<br />

Netzwerk von Unternehmen, Forschungszentren<br />

<strong>und</strong> Universitäten der Lebensmittelindustrie.<br />

Die Studierenden des neuen Masterstudiengangs zusammen<br />

mit dem Präsidenten Dr. Dr. h. c. mult. Gerhard Greif der TiHo<br />

(li.) <strong>und</strong> dem Institutsleiter des DIL, Dr.-Ing. Volker Heinz (re.).<br />

DIL Deutsches Institut für Lebensmitteltechnik e.V.<br />

Das DIL Deutsches Institut für Lebensmitteltechnik<br />

e. V. in Quakenbrück ist das größte außeruniversitäre<br />

Forschungsinstitut der Lebensmittelwissenschaften<br />

in Deutschland. In den vergangenen vier<br />

Jahrzehnten hat sich in Quakenbrück ein international<br />

tätiges Institut mit 220 Experten der Lebensmitteltechnologie<br />

<strong>und</strong> ­wissenschaften entwickelt. Das<br />

DIL operiert als Forschungsinstitut in den Bereichen<br />

Lebensmittelsicherheit <strong>und</strong> Authentizität, Struktur<br />

<strong>und</strong> Funktionalität sowie Nachhaltigkeit.<br />

Ein großer Teil der Forschungsarbeiten liegt im Bereich<br />

der angewandten Lebensmittelwissenschaften.<br />

Als Bindeglied zwischen Wissenschaft <strong>und</strong> Praxis<br />

unterstützt das DIL seine Partner kontinuierlich im<br />

Innovationsprozess. Die Kompetenzen <strong>und</strong> technischen<br />

Möglichkeiten des Instituts erstrecken sich<br />

über die gesamte Wertschöpfungskette der Lebensmittel.<br />

Während in den Forschungsplattformen im Rahmen<br />

von öffentlich geförderten Forschungsprojekten ein<br />

umfangreiches Basiswissen produziert wird, setzen<br />

die Geschäftsbereiche des Instituts dieses durch die<br />

Entwicklung nachhaltiger <strong>und</strong> effizienter Lösungen<br />

für Prozesse <strong>und</strong> neue Produkte um. Die Erfolgsgeschichte<br />

der Anwendung gepulster elektrischer Felder<br />

(Pulsed Electric Fields, PEF) gilt dabei als Musterbeispiel<br />

für die Entwicklung einer Technologie mit ihren<br />

verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten hin zu<br />

einer Position als Markführer für hocheffiziente PEF­<br />

Anlagen. Problemstellungen im vorwettbewerblichen<br />

sowie im kommerziellen Bereich werden aus materialwissenschaftlicher<br />

<strong>und</strong> prozesstechnischer Perspektive<br />

bearbeitet <strong>und</strong> unter den Kriterien Innovation,<br />

Digitalisierung <strong>und</strong> Nachhaltigkeit betrachtet.<br />

Die intensive Zusammenarbeit mit akademischen<br />

Partnern <strong>und</strong> die Einbindung in europäische sowie<br />

internationale Netzwerke haben eine entscheidende<br />

Bedeutung für die Zukunftssicherung der Spitzenforschung<br />

am DIL <strong>und</strong> der Lebensmittelwissenschaft in<br />

Niedersachsen.<br />

Die Förderstruktur des DIL basiert auf <strong>Mit</strong>teln, die<br />

von der Europäischen Union sowie der B<strong>und</strong>es­ <strong>und</strong><br />

<strong>Land</strong>esregierung bereitgestellt <strong>und</strong> aus den entsprechenden<br />

Programmen akquiriert werden. Als <strong>Mit</strong>glied<br />

im EIT Food ist das DIL in einem führenden internationalen<br />

Netzwerk von Unternehmen, Forschungszentren<br />

<strong>und</strong> Universitäten der Lebensmittelindustrie,<br />

bestehend aus 50 Partnern aus insgesamt 13 Län­


BILDUNG UND WISSENSCHAFT<br />

91 3<br />

Das Kompetenztentrum der Forschungsplattform reicht von<br />

der Entwicklung <strong>und</strong> Anwendung neuer Technologien über die<br />

Produktionsentwicklung bis hin zur umfangreichen Analytik.<br />

Durch die Erfahrung mit Strukturbildungs-, Verpackungs- <strong>und</strong><br />

Haltbarmachungsverfahren werden neue Möglichkeiten für<br />

eine rationalisierte Produktion von Fleischwaren umgesetzt.<br />

Wissen für innovative Lebensmittel<br />

dern, vertreten. Das Ziel von EIT Food ist es, Europa<br />

in den <strong>Mit</strong>telpunkt des globalen Wandels der Lebensmittelproduktion<br />

zu positionieren <strong>und</strong> Lebensmitteln<br />

durch die Einbeziehung der Gesellschaft einen<br />

höheren Stellenwert zu verschaffen. Für Letzteres<br />

engagiert sich auch die LI Food – <strong>Land</strong>es initiative Ernährungswirtschaft<br />

Niedersachsen, die seit 2019 ihre<br />

Geschäftstelle am DIL hat.<br />

Das DIL baut den Forschungsstandort in Quakenbrück<br />

<strong>und</strong> seine Kompetenzen im Bereich der Lebensmittelwissenwschaften<br />

stetig aus. Seit Kurzem<br />

ergänzt das neu geschaffene Kompetenzzentrum für<br />

Mikroplastik die Gr<strong>und</strong>lagenforschung <strong>und</strong> beschäf­<br />

tigt sich mit der Frage, wie die Kunststoffteilchen in<br />

Trinkwasser <strong>und</strong> Lebensmittel gelangen. Daneben<br />

steht die Entwicklung von Fleischersatz im Fokus des<br />

Technologiezentrums „Proteine der Zukunft“, das<br />

2021 eröffnet wurde.<br />

Schließlich ist das DIL auch in der universitären<br />

Ausbildung aktiv: Seit dem Wintersemester 2022/23<br />

machen internationale Studierende ihren Master of<br />

Science in Food Process and Product Engineering.<br />

Der Master ist aus der Kooperation mit der Stiftung<br />

Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) hervorgegangen<br />

<strong>und</strong> macht Quakenbrück zum Universitätsstandort.<br />

Gründungsjahr: 1983<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter: 220<br />

Standorte: Quakenbrück, Berlin, Karlsruhe, Brüssel<br />

<strong>Mit</strong>gliedsunternehmen: 190<br />

DIL-Institutsgelände: 9000 Quadratmeter<br />

DIL Deutsches Institut für Lebensmitteltechnik e. V.<br />

Professor­von­Klitzing­Straße 7, 49610 Quakenbrück<br />

Fon: 05431 183­0, Fax: 05431 183­114<br />

www.dil­ev.de, info@dil­ev.de


92<br />

Wissen fest im Sattel – Pferdekompetenzzentrum<br />

auf dem Rittergut Osthoff<br />

Das <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong> ist Pferdeland,<br />

das zeigt sich auch bei<br />

den Auktionen des edlen Pferdehändlers<br />

Performance Sales<br />

Interna tional (PSI), hinter dem<br />

die Pferdesportlegenden Paul<br />

Schockemöhle <strong>und</strong> Ullrich Kasselmann<br />

stecken. Den Rekord hält<br />

seit Ende 2022 das Springpferd<br />

„Chyazint“, das seinem neuen<br />

Besitzer vier Millionen Euro wert<br />

war. Nach Angaben von Schockemöhle<br />

haben sich bei der Versteigerung<br />

die besten Reiter der<br />

Welt um „Chyazint“ gerissen. Und<br />

sein Partner Kasselmann zeichnet<br />

auch für das Horse Competence<br />

Center Germany (HCCG) verantwortlich,<br />

das auf dem mehr als<br />

500 Jahre alten Rittergut Osthoff<br />

in Georgsmarienhütte seinen<br />

prächtigen Sitz hat. Ein Rittergut<br />

mit bewegter Geschichte, das nun<br />

zum Reitergut geworden ist.<br />

Als die Hofstelle 1485 in den Besitz<br />

der Familie von Sparenberg<br />

kam, machte diese ein Gut daraus,<br />

das über die <strong>Land</strong>tagsfähigkeit<br />

verfügte. Der Besitzer durfte<br />

also am damaligen <strong>Osnabrücker</strong><br />

<strong>Land</strong>tag teilnehmen <strong>und</strong> dabei<br />

sein, wenn Domkapitäle, Stadtkurie<br />

<strong>und</strong> Ritterschaft in erster<br />

Linie über Geld verhandelten.<br />

Nach kurzer Blütezeit verhängten<br />

Gläubiger schon 1596 den<br />

Konkurs über das Gut, das zusehends<br />

verfiel. In den folgenden<br />

Jahrh<strong>und</strong>erten kamen <strong>und</strong> gingen<br />

die Besitzer durch Verkauf oder<br />

Einheirat, ehe Anfang des 20.<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts der Fabrikant Ernst<br />

Stahmer das Rittergut erwarb <strong>und</strong><br />

für seine Tochter Ortrud <strong>und</strong> deren<br />

Gatten Robert Jaffé erweiterte.<br />

Die Tochter betrieb hier eine<br />

Pferdezucht <strong>und</strong> holte nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg die regionale<br />

britische Militärkommandantur<br />

auf das Gut, um marodierende<br />

Banden abzuhalten. In dieser Zeit<br />

wurde sogar ein Tennisplatz angelegt,<br />

doch die Briten zogen schon<br />

bald wieder ab. In den 50er-Jahren<br />

gab es zwar noch Pferdeschauen<br />

<strong>und</strong> Militärparaden auf<br />

Gut Osthoff, doch 1966 ging die<br />

Maschinenfabrik Stahmer in Konkurs<br />

<strong>und</strong> die Stadt Georgsmarienhütte<br />

übernahm 2008 schließlich<br />

nach weiteren Besitzerwechseln<br />

<strong>und</strong> damit einhergehendem Niedergang<br />

das Gelände.<br />

Die Rettung für das Rittergut kam<br />

dann durch die Entscheidung<br />

von Ullrich Kasselmann, auf dem<br />

Gut das HCCG einzurichten. Die<br />

Gebäude wurden anspruchsvoll<br />

renoviert <strong>und</strong> sind neben dem<br />

Kompetenzzentrum heute auch<br />

Sitz anderen Unternehmen der<br />

Pferdebranche wie etwa „ehorses“,<br />

Europas führendem Pferdemarkt<br />

im Internet, oder Equestrian<br />

Globe.<br />

Das HCCG selbst arbeitet <strong>und</strong><br />

forscht zu den Themen Wirtschaft,<br />

Know-how, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Tourismus<br />

r<strong>und</strong> um das Pferd <strong>und</strong><br />

wird getragen von der Hochschule<br />

Osnabrück, dem <strong>Land</strong>kreis Osnabrück,<br />

der Stadt Georgsmarienhütte<br />

<strong>und</strong> dem Hof Kasselmann.<br />

Eine Aufgabe des Zentrums ist<br />

die Förderung der Nachfrage von<br />

Dienstleistungen <strong>und</strong> Produkten<br />

im Bereich der Pferdewirtschaft.<br />

Außerdem versteht sich das HCCG<br />

als Anlaufstelle für Unternehmen<br />

<strong>und</strong> Leistungsträger <strong>und</strong> strickt<br />

immer weiter an einem dichten<br />

Netzwerk inmitten einer pferdebegeisterten<br />

Region.<br />

Die Kulisse des Ritterguts dient<br />

auch als Tagungs- <strong>und</strong> Kongresshotel<br />

mit 30 Zimmern, die vom<br />

Architekten Christian Kolde mit<br />

viel Gefühl für die besondere Atmosphäre<br />

<strong>und</strong> den speziellen Stil<br />

des Anwesens eingerichtet worden<br />

sind. Und weil er mit so viel<br />

Herzblut dabei ist, hat Kolde auch<br />

gleich sein Büro mit 25 <strong>Mit</strong>arbeitern<br />

auf das Rittergut Osthoff verlegt.<br />

So kommen seine <strong>Mit</strong>arbeiter<br />

<strong>und</strong> auch die Hotel- <strong>und</strong> Tagungsgäste<br />

sowie die Besucher der gehobenen<br />

Gastronomie im Gut zu<br />

dem besonderen Vergnügen, die<br />

edlen Fohlen aus der Zucht des<br />

Hofes Kasselmann, die hier aufgezogen<br />

werden, ganz aus der Nähe<br />

zu sehen. Und manch einer mag<br />

dann davon träumen, auch einmal<br />

vier Millionen Euro für so ein<br />

edles Tier hinblättern zu können.


BILDUNG UND WISSENSCHAFT<br />

93 1<br />

Der Reitbahnplaner eLeveller im Einsatz bei einem Reitturnier<br />

auf dem Hof Kasselmann in Hagen a.T.W.<br />

Fachlicher Austausch <strong>und</strong> individuelle Beratung sind das<br />

A <strong>und</strong> O in der Pferdebranche.<br />

Pferde-Know-how für die ganze Welt<br />

Die Horse Competence Center Germany GmbH<br />

(HCCG) hat sich zu einer zentralen Anlaufstelle<br />

für verschiedenste Themen der Pferdewirtschaft<br />

etabliert. Ziel des HCCGs ist die Vernetzung von<br />

Leistungsträgern <strong>und</strong> das Hervorbringen von Innovationen.<br />

Aus diesem Netzwerk mit Wissenschaftlern,<br />

Experten <strong>und</strong> Praktikern sind bereits modernste<br />

Produkte der Extraklasse entstanden, wie der Reitboden<br />

High Score Performance Gro<strong>und</strong> (HSPG) <strong>und</strong> der<br />

lasergesteuerte Reitbahnplaner eLeveller.<br />

Seine vielen Vorteile stellt der Reitplatzboden HSPG<br />

nicht nur in Deutschland unter Beweis, sondern auch<br />

r<strong>und</strong> um den Globus. Der HSPG ist unter anderem<br />

vertreten <strong>und</strong> geschätzt in Großbritannien, den USA<br />

<strong>und</strong> Taiwan. Zum Kernstück des HSPGs gehört eine<br />

speziell für den Pferdesport entwickelte Elastikmatte.<br />

Beste Ergebnisse zeigte der HSPG bei den internationalen<br />

FEI­Standards für Reitböden <strong>und</strong> überzeugt<br />

in den Bereichen Sicherheit, Pferdeges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />

Wassermanagement.<br />

„Ein Reitboden ist nur so gut, wie man ihn pflegt“:<br />

Gemeinsam mit namhaften deutschen Firmen wurde<br />

der eLeveller entwickelt. Der lasergesteuerte Reitbahnplaner<br />

ist ein enormer Fortschritt in der Reitbodenpflegetechnik,<br />

denn die Höhenregulierung des<br />

Planierschildes erfolgt ohne manuellen Eingriff durch<br />

den Fahrer. Der Nutzen des eLevellers ist nicht nur<br />

die Erhaltung <strong>und</strong> Pflege des Reitbodensystems <strong>und</strong><br />

seiner Reiteigenschaften, sondern auch die Einsparung<br />

von externen Kosten.<br />

Die „Fachr<strong>und</strong>e der Pferdebetriebe“ des HCCGs hat<br />

sich zu einer etablierten Veranstaltungsreihe für<br />

kleine <strong>und</strong> große Unternehmen der Pferdebranche<br />

entwickelt.<br />

Gründungsjahr: 2019<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter: 3<br />

Leistungsspektrum: Zu „Pferdekompetenz in Praxis <strong>und</strong> Forschung“ werden wissenschaftliche Beratung,<br />

Veranstaltungen <strong>und</strong> Projektmanagement geboten. Zudem arbeitet HCCG an der Optimierung im Reitplatzbodenbau.<br />

Horse Competence Center Germany GmbH (HCCG)<br />

Am Borgberg 3, 49170 Hagen a.T.W.<br />

Fon: 05401 8813­220, www.hccg.de, info@hccg.de


94<br />

Wissen für alle –<br />

Volkshochschule <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong><br />

100 <strong>Mit</strong>arbeiter <strong>und</strong> etwa 800<br />

Dozenten sorgen für ein ebenso<br />

abwechslungsreiches wie reibungsloses<br />

Bildungsprogramm,<br />

Tendenz weiter steigend. Und<br />

noch eine Zahl r<strong>und</strong>et das Bild<br />

ab: <strong>Mit</strong> 21 Außen- <strong>und</strong> Regionalstellen<br />

ist die Volkshochschule<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong> in allen Städten,<br />

Samtgemeinden <strong>und</strong> Gemeinden<br />

des <strong>Land</strong>kreises vertreten<br />

<strong>und</strong> unterhält zusätzlich das<br />

Haus des Lernens als zentrales<br />

Schulgebäude in der Stadt Osnabrück.<br />

Lernen in jedem Alter<br />

Es gibt wohl nur wenige Bildungseinrichtungen,<br />

die so viele Facetten<br />

des menschlichen Lebens<br />

abbilden wie die Volkshochschulen.<br />

Natürlich sind da die klassischen<br />

Sprachkurse oder die Angebote<br />

für Schulabschlüsse <strong>und</strong><br />

auch berufliche Weiterbildungen<br />

für alle Teilnehmer mit Karrierewünschen<br />

kommen nicht überraschend.<br />

Aber ganz prak tische<br />

Lebenshilfe etwa beim Umgang<br />

mit bedrohlich wirkenden Schreiben<br />

von Inkasso- Firmen oder bei<br />

der korrekten Erstellung einer<br />

Vorsorgevollmacht oder einer<br />

Patientenverfügung oder Hinweise<br />

an älter werdende Eltern für<br />

die möglichst gelungene Übertragung<br />

von Immobilien an die<br />

eigenen Kinder – das sind dann<br />

doch Themen, die staunen machen<br />

über die XXL-Bandbreite<br />

der Angebote an der Volkshochschule<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong>.<br />

<strong>Mit</strong> r<strong>und</strong> 90.000 erteilten Unterrichtsst<strong>und</strong>en<br />

ist die Volkshochschule<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong> eine<br />

der größten Weiterbildungseinrichtungen<br />

in Niedersachsen.<br />

Hinter dieser beeindruckenden<br />

Zahl steht eine genauso beeindruckende<br />

Zahl an Menschen,<br />

die der Volkshochschule ihr Gesicht<br />

geben: Inzwischen gut<br />

Neben dem klassischen Weiterbildungsprogramm<br />

für Erwachsene,<br />

das seit Generationen<br />

b<strong>und</strong>esweit den Charakter der<br />

Volkshochschulen prägt, hat sich<br />

die Einrichtung im <strong>Osnabrücker</strong><br />

<strong>Land</strong> in den vergangenen Jahren<br />

auch weiteren gesellschaftlich<br />

relevanten Aufgaben zugewandt.<br />

So sind in Trägerschaft<br />

der Volkshochschule Bildungsbüros<br />

eingerichtet worden, die<br />

die kommunalen <strong>und</strong> regionalen<br />

Bildungsakteure unterstützen<br />

bei ihrem Engagement für<br />

faire Bildungschancen durch die<br />

Entwicklung von Strukturen für<br />

bestmögliche Bildungsbiografien.<br />

Denn wenn jeder schnell <strong>und</strong> unkompliziert<br />

ein für sich passendes<br />

Angebot der persönlichen


BILDUNG UND WISSENSCHAFT<br />

95<br />

Karriereweg mit Weiterbildung<br />

Weiterbildung findet, profitieren<br />

neben dem Teilnehmer auch die<br />

gesamte Bildungslandschaft <strong>und</strong><br />

die regionale Wirtschaft.<br />

Darüber hinaus ist die Volkshochschule<br />

mit eigenen Sozialpädagoginnen<br />

in den Gr<strong>und</strong>schulen<br />

aktiv. Die geschulten<br />

Fachkräfte sind in den Städten<br />

Bramsche, Georgsmarienhütte,<br />

Melle <strong>und</strong> Quakenbrück sowie<br />

in den Gemeinden Belm, Bohmte,<br />

Hagen unwd Hasbergen an<br />

13 Schulen im Einsatz. In enger<br />

Abstimmung mit diesen Schulen<br />

bieten sie vielfältige freiwillige<br />

<strong>und</strong> offene sozialpädagogische<br />

Aktivitäten <strong>und</strong> Begleitungen an.<br />

Immer mit dem Ziel, ein gutes<br />

<strong>und</strong> bildungsaffines <strong>Mit</strong>einander<br />

von Kindern, Eltern <strong>und</strong> Schulen<br />

zu fördern. Dabei verstehen sich<br />

die Sozialpädagoginnen als Ergänzung<br />

<strong>und</strong> Bereicherung des<br />

schulischen Angebots, eröffnen<br />

den Kindern darüber hinaus aber<br />

auch Zugang zu außerschulischen<br />

Aktivitäten. Sie arbeiten<br />

dafür sowohl in den Räumen der<br />

Schulen als auf auch Wunsch<br />

direkt bei den Familien daheim.<br />

Seit einigen Jahren steht die<br />

Volkshochschule <strong>Osnabrücker</strong><br />

<strong>Land</strong> auch für das Projekt „Haus<br />

der kleinen Forscher“, an dem<br />

sich Kitas, Horte <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>schulen<br />

beteiligen.<br />

Auch soll möglichst früh ein<br />

möglichst spannender <strong>und</strong> für<br />

alle Kinder offener Zugang zu<br />

Bildung eröffnet werden, in dem<br />

Fortbildungen für pädagogische<br />

Fachkräfte angeboten werden.<br />

<strong>Mit</strong> kostenlosen Arbeitsmaterialien<br />

werden die Lehrkräfte dabei<br />

unterstützt, die Themen Mathematik,<br />

Technik <strong>und</strong> Naturwissenschaften<br />

mit neuen Ideen in<br />

ihren Alltag einzubinden.


96<br />

Als die Römer frech geworden –<br />

Museum <strong>und</strong> Park Kalkriese<br />

Was um alles in der Welt hat das<br />

Deutsche Bergbau-Museum in<br />

Bochum mit der historischen Varusschlacht<br />

des Jahres 9 nach<br />

Christus zu tun? Also mit jener<br />

weltberühmten Niederlage des<br />

römischen Heeres unter dem<br />

Kommando des Publius Quinctilius<br />

Varus, bei der ein Achtel des<br />

gesamten Heeres des Weltreichs<br />

vernichtet wurde <strong>und</strong> die das<br />

Ende der römischen Versuche<br />

war, auch die rechtsrheinischen<br />

Gebiete Germaniens bis zur Elbe<br />

zu unterwerfen? Seit September<br />

2022 sehr viel, denn den Experten<br />

des Bergbau-Museums ist es<br />

gelungen, den lange vermissten<br />

wissenschaftlich schlagenden<br />

Beweis dafür zu finden, dass die<br />

Legionen des Varus tatsächlich in<br />

Kalkriese waren.<br />

Die Varusschlacht lässt sich in Bramsche nachvollziehen.<br />

Als Quelle für den Ort der Schlacht<br />

dienen historische Schriften von<br />

Ovid bis Tacitus. Beschrieben wird<br />

dort der Cherusker-Fürst Hermann<br />

oder auch Arminius als Sieger,<br />

soweit ist alles unstrittig. Nur<br />

der Ort der legendären Schlacht,<br />

der bleibt mit der Bezeichnung<br />

„saltus Teutoburgiensis“ äußerst<br />

vage. So wurde seit Jahrh<strong>und</strong>erten<br />

bei jedem noch so kleinen<br />

F<strong>und</strong> römischer Münzen an verschiedenen<br />

Stätten in Ostwestfalen,<br />

in Norddeutschland <strong>und</strong>


KULTUR<br />

97<br />

Im Pavillon des Sehens ist es sehr dunkel. Nur durch ein großes Prisma dringen Licht <strong>und</strong> das verfremdete Bild der Umgebung.<br />

sogar in den Niederlanden der Ort<br />

der Varusschlacht ausgerufen.<br />

Höhepunkt der reinen Luftschlösser<br />

war der Bau des monumentalen<br />

„Hermannsdenkmals“. Das<br />

wurde 1875 in Detmold eingeweiht,<br />

obwohl auch hier nur ein<br />

paar Münzen ausgegraben worden<br />

waren. Nun hat das Bergbau-Museum<br />

aus Bochum Klarheit<br />

geschaffen: Zwei Jahre lang<br />

wurden dort 550 F<strong>und</strong>stücke aus<br />

Kalkriese analysiert, um einen<br />

so genannten metallurgischen<br />

Fingerabdruck zu erstellen. Jede<br />

römische Legion hat in der Wissenschaft<br />

ihren eigenen Abdruck,<br />

wenn genügend Metallstücke untersucht<br />

werden können. Und mit<br />

dem Ergebnis aus Bochum ist nun<br />

unzweideutig geklärt, dass die<br />

19. Legion des Varus tatsächlich<br />

in Kalkriese war.<br />

<strong>Mit</strong> diesem sensationellen Forschungsergebnis<br />

wird der F<strong>und</strong><br />

des britischen Offiziers <strong>und</strong> Amateurarchäologen<br />

Tony Clumm<br />

in Kalkriese veredelt, der 1987<br />

neben Münzen auch Schleuderbleie<br />

entdeckt hatte, die auf eine<br />

Schlacht hindeuteten. Bei den<br />

dann folgenden planmäßigen<br />

Ausgrabungen wurden jede Menge<br />

Münzen ausgegraben, deren<br />

Datierung zur Varusschlacht passen.<br />

Außerdem entdeckten die<br />

Archäologen Waffen, Fragmente<br />

der Ausrüstung römischer Soldaten,<br />

Tier- <strong>und</strong> Menschenknochen<br />

<strong>und</strong> Reste einer Wallanlage.<br />

Die Ergebnisse aus dem Bochumer<br />

Labor machen das <strong>Osnabrücker</strong><br />

<strong>Land</strong> damit zum sicher erwiesenen<br />

Ort der Varusschlacht.<br />

Und geben im Nachhinein den<br />

lokalen Entscheidern recht, die<br />

in Kalkriese ein Museum samt<br />

Parkgelände errichtet haben. Das<br />

moderne Gebäude hat eine Fassade<br />

aus rostenden Stahlplatten,<br />

sogenanntem Kortenstahl, <strong>und</strong><br />

wurde von den Schweizer Architekten<br />

Annette Gigon <strong>und</strong> Mike<br />

Guyer entworfen. Vom 2002 fertiggestellten<br />

40 Meter hohen Aussichtsturm<br />

des Museums haben<br />

die Besucher einen R<strong>und</strong>blick<br />

über das Schlachtfeld, das auf<br />

dem Gelände des 20 Hektar großen<br />

Parks liegt.<br />

Im Gebäude selbst werden etwa<br />

400 der mehr als 6.000 F<strong>und</strong>stücke<br />

gezeigt. Symbol des Kalkrieser<br />

Museums <strong>und</strong> Prachtstück<br />

der Ausstellung ist die eiserne<br />

Helmmaske eines römischen Reiters,<br />

die einst mit Silber überzogen<br />

war. Ein Nebengebäude<br />

bietet Raum für wechselnde Ausstellungen,<br />

in ungeraden Jahren<br />

finden außerdem die „Römer- <strong>und</strong><br />

Germanentage“ im Park statt, die<br />

sich großer Beliebtheit erfreuen.<br />

Nun schauen die Menschen aus<br />

dem <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong> gespannt<br />

Richtung Detmold <strong>und</strong> „Hermannsdenkmal“<br />

<strong>und</strong> dem dortigen<br />

zukünftigen Umgang mit<br />

der Schlacht, die als Geburtsst<strong>und</strong>e<br />

der deutschen Nation gilt. Ein<br />

Hinweisschild auf die wahre Varusschlacht<br />

wäre ein Anfang, immerhin<br />

sind es von Detmold nach<br />

Kalkriese keine anderthalb St<strong>und</strong>en<br />

mit dem Auto.


98<br />

Rollende Raritäten –<br />

Automuseum Melle <strong>und</strong> Karmann Ghia<br />

historische Fahrzeuge gezeigt<br />

werden, <strong>und</strong> es wird nie langweilig<br />

im Automuseum Melle.<br />

Museumsleiter Heiner Rössler <strong>und</strong> eine Besucherin nehmen Platz in einem Oldtimer.<br />

Das <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong> hat eine<br />

spannende automobile Geschichte,<br />

die bis in die Gegenwart nachwirkt.<br />

In Osnabrück werden heute<br />

unter der Marke Volkswagen<br />

Autos genau dort gebaut, wo<br />

jahrzehntelang das Traditionsunternehmen<br />

Karmann Karosserien<br />

produziert hat. Und wer in<br />

die Geschichte des Automobils<br />

zurückblicken möchte, der macht<br />

Station am Automuseum Melle,<br />

das in denkmalgeschützten Hallen<br />

ganz in der Nähe des Bahnhofs<br />

untergebracht ist.<br />

Auf drei Etagen <strong>und</strong> 3.000 Quadratmetern<br />

Fläche werden in der<br />

ehemaligen Möbelfabrik Melchersmann<br />

ständig mehr als 300 historische<br />

Fahrzeuge gezeigt. Zwar<br />

liegt der Schwerpunkt der eigenen<br />

Sammlung des Museums auf<br />

Vorkriegsautos, doch bedient man<br />

sich hier eines cleveren Kniffs, um<br />

immer wieder andere Schätzchen<br />

zeigen zu können: Privatleute<br />

stellen ihre alten Autos für eine<br />

gewisse Zeit als fahrtüchtige Leihgaben<br />

zur Verfügung. So konnten<br />

über die Jahre mehr als 2.000<br />

Der strahlendste Stern der <strong>Osnabrücker</strong><br />

Autogeschichte ist allerdings<br />

kein Mercedes, sondern der<br />

legendäre Karmann Ghia. Und<br />

der hatte seinen ersten Auftritt<br />

vor der internationalen Autowelt<br />

im <strong>Land</strong>kreis Osnabrück, genauer<br />

gesagt in Georgsmarienhütte im<br />

Kasino des dortigen Stahlwerks.<br />

Am 14. Juni 1955 blickte die Welt<br />

auf das einst schmucke <strong>und</strong> heute<br />

eher zweckmäßig anmutende<br />

Gebäude, denn der <strong>Osnabrücker</strong><br />

Autobauer hatte Journalisten <strong>und</strong><br />

Händler eingeladen, um seine<br />

neue Entwicklung vorzustellen.<br />

Wilhelm Karmann jun. trug schon<br />

länger die Idee zu einem sportlichen<br />

Modell auf der Bodengruppe<br />

des Käfers mit sich herum <strong>und</strong><br />

fand in Luigi Segre vom italienischen<br />

Designbüro Ghia schließlich<br />

den Mann, der ihm eine betörend<br />

schöne Karosserie schneiderte.<br />

Und nun, an diesem Donnerstag<br />

im Juni 1955, bot Georgsmarienhütte<br />

die Bühne für die Präsentation<br />

des Karmann Ghia, den sie im<br />

Werk Typ 14 nannten <strong>und</strong> der sich<br />

im Übrigen nicht „Dschia“ ausspricht,<br />

sondern „Ghia“ – da zeigt<br />

sich der Experte, es heißt schließlich<br />

auch „Spaghetti“ <strong>und</strong> nicht<br />

„Spadschetti“. Im großen Saal


KULTUR<br />

99<br />

Privatleute stellen ihre alten Schätzchen eine Zeit lang als fahrtüchtige Leihgaben zur Verfügung.<br />

funkelte der Wagen in gazellenbeige,<br />

im Hintergr<strong>und</strong> auf schwarzem<br />

Gr<strong>und</strong> schimmerte eine italienische<br />

<strong>Land</strong>schaft. Journalisten<br />

<strong>und</strong> Händler sind gleichermaßen<br />

begeistert. Während der Präsentation<br />

hatten Karmann-<strong>Mit</strong>arbeiter<br />

weitere zehn Wagen vor das<br />

Kasino gefahren. Die Gäste begutachten<br />

den Neuling ausgiebig,<br />

staunen nicht nur über das gelungene<br />

Blechkleid mit italienischem<br />

Charme. Auch innen bietet die<br />

Neuschöpfung allerhand: wohlgeformte<br />

Sitze, Teppichboden, eine<br />

elektrische Zeituhr – Luxus der<br />

1950er-Jahre.<br />

Nach dieser glanzvollen Premiere<br />

entwickelt sich schnell eine rege<br />

Nachfrage nach dem Wagen. Viele<br />

Dinge sprechen für ihn: der<br />

glanzvolle Auftritt, der problemlose<br />

Service in VW-Werkstätten,<br />

die erprobte Käfer-Technik. Trotz<br />

eines stolzen Preises von 7500<br />

DM (zum Vergleich: VW Käfer ab<br />

3790 DM, Mercedes 180 ab 8700<br />

DM) bei einem Wochenlohn von<br />

knapp 90 Euro für einen Facharbeiter<br />

wird die Neuschöpfung gut<br />

verkauft. Wilhelm Karmann muss<br />

die Tagesstückzahl zügig von<br />

den geplanten 10 bis 15 Wagen<br />

pro Tag erhöhen. Keine einfache<br />

Aufgabe bei der komplizierten<br />

Karosseriestruktur, bei der noch<br />

viel Handarbeit vonnöten ist.<br />

Zusammen mit seinen <strong>Mit</strong>arbeitern<br />

schafft es der Autobauer,<br />

bereits im Oktober 1956 den<br />

10.000. Karmann Ghia zu fertigen.<br />

So war das Kasino Georgsmarienhütte<br />

die erste Bühne<br />

eines automobilen Welterfolges,<br />

wurde doch mehr als die Hälfte<br />

der Produktion des Karmann Ghia<br />

in die USA exportiert.<br />

Und das wirkt bis heute nach,<br />

wie vor wenigen Jahren im<br />

Kinoerfolg „Once Upon A Time…In<br />

Hollywood“ von Quentin Tarantino<br />

zu besichtigen war: Da braust<br />

Superstar Brad Pitt im Karmann<br />

Ghia über die Leinwand – <strong>und</strong> in<br />

Deutschland <strong>und</strong> natürlich vor<br />

allem im <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong> finden<br />

die Zuschauer den Wagen<br />

mindestens so spannend wie den<br />

menschlichen Hauptdarsteller.


100<br />

Blaues Blut <strong>und</strong> schmucke Bauten –<br />

Burgen, Schlösser, Herrenhäuser<br />

Warum heißt es eigentlich, dass<br />

Adelige „blaues Blut“ haben?<br />

Böse Zungen behaupten, dass es<br />

in der einen oder anderen Familie<br />

derer von „von <strong>und</strong> zu“ durchaus<br />

Vorfahren gegeben haben soll, die<br />

dem Trunke ergeben waren. Daher<br />

stammt auch die w<strong>und</strong>erbare<br />

Weisheit, wonach ganze Schlösser<br />

durch Kehlen passen können.<br />

Dafür gäbe es auch im <strong>Osnabrücker</strong><br />

<strong>Land</strong> durchaus Belege, wenn<br />

etwa die Schulden der alten Sünden<br />

nur getilgt werden konnten<br />

durch den lukrativen Verkauf von<br />

Flächen zum Autobahnbau, aber<br />

davon soll hier nicht weiter die<br />

Rede sein.<br />

Zurück zur Frage: Der Ausdruck<br />

„blaues Blut“ hat seinen Ursprung<br />

wohl in Spanien („sangre azul“)<br />

<strong>und</strong> hat mit den Adern zu tun, die<br />

bläulich durch die Haut schimmern.<br />

Die Spanier haben ja oft etwas<br />

dunklere Haut als die <strong>Mit</strong>tel<strong>und</strong><br />

Nordeuropäer, der spanische<br />

Adel hatte allerdings viele nordeuropäische<br />

Einflüsse. Dieser Adel<br />

war somit etwas blasser als der<br />

Rest der Bevölkerung. Und er tat<br />

einiges, um blass zu bleiben, denn<br />

Blässe galt früher als etwas Nobles.<br />

Also mieden die Adligen das<br />

Sonnenlicht. Die Folge dieser betonten<br />

Blässe war, dass die Adern<br />

der Adeligen besonders auffallend<br />

<strong>und</strong> eben bläulich durch die Haut<br />

schimmerten.<br />

Diese vornehme Blässe gilt heutzutage<br />

nicht mehr, wie Viktoria<br />

Freifrau von dem Bussche-<br />

Ippenburg beweist. Ihr sieht man<br />

an, dass sie oft <strong>und</strong> gern draußen<br />

an der Sonne <strong>und</strong> in ihren Gärten<br />

arbeitet, womit sie ihr Schloss<br />

Ippenburg in Bad Essen zu einer<br />

der führenden deutschen Adressen<br />

für die zauberhaften Gartenfestivals<br />

gemacht hat.<br />

Das prächtige Schloss im neugotischen<br />

Stil ist seit mehr als 600<br />

Jahren im Familienbesitz <strong>und</strong> bietet<br />

mit Küchengarten <strong>und</strong> Zauberwald<br />

eine herrliche Kulisse für die<br />

Festivals, bei denen Jahr für Jahr<br />

die besten Gartenkünstler beim<br />

Sommer- oder Herbstfestival ihre<br />

Ideen präsentieren.<br />

Ganz in der Nähe auf Schloss<br />

Hünnefeld wohnt die Adelsfamilie<br />

mit Chefin Luise Freifrau von<br />

dem Bussche-Hünnefeld ebenfalls<br />

selbst auf dem Anwesen,<br />

hat die 1146 erstmals urk<strong>und</strong>lich<br />

erwähnte Anlage aber auch<br />

für die Allgemeinheit geöffnet.<br />

Hier können in stilvollem Rahmen<br />

Hochzeiten gefeiert werden, hier<br />

gibt es das Café „Alte Rentei“ mit<br />

35 Sitzplätzen <strong>und</strong> hier kann im<br />

Efeu-, Weinlaub- oder Hortensienzimmer<br />

sogar fürstlich übernachtet<br />

werden.<br />

Wer braun werden möchte, kann<br />

sich im Sommer auch auf das<br />

Fahrrad setzen <strong>und</strong> zur Wasserburg<br />

Alt Barenaue, dem benachbarten<br />

neoromanischen Schloss<br />

Neu Barenaue in Bramsche oder<br />

auch zur Schelenburg in Bissendorf<br />

radeln, dem wohl schönsten<br />

Wasserschloss der Region. Alle<br />

drei Ziele sind für die Öffentlichkeit<br />

leider nicht zugänglich <strong>und</strong><br />

können nur von außen bew<strong>und</strong>ert<br />

werden. Auf die Schelenburg gelangen<br />

Gäste immerhin noch bei<br />

Veranstaltungen wie dem Weihnachtsmarkt,<br />

Theateraufführungen<br />

wie dem „Krimi Dinner“ oder<br />

Konzerten in dem historischen<br />

Gemäuer. Auch das Gut Ostenwalde<br />

in Melle-Oldendorf wird<br />

privat genutzt, hätte aber wegen<br />

seiner Geschichte durchaus auch<br />

das Zeug zum Museum: Direkt<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg residierte<br />

hier Feldmarschall Montgomery<br />

als Kommandant der Britischen<br />

Besatzungszone.<br />

Noch in adeliger Hand, aber in<br />

kommerzieller Nutzung befindet<br />

sich Schloss Eggermühlen im<br />

Nordkreis. Die Familie des Freiherrn<br />

von Boeselager betreibt


KULTUR<br />

101<br />

Schloss Ippenburg in Bad Essen<br />

einen Ferienhof in der Anlage mit<br />

der prächtigen Allee <strong>und</strong> einer<br />

Orangerie, die auf den bedeutenden<br />

Barock-Architekten Conrad<br />

Schlaun zurückgeht. Schon längst<br />

nicht mehr in adeliger Hand ist<br />

dagegen das Schloss hoch über<br />

Bad Iburg, dessen Ursprünge bis<br />

in das 11. Jahrh<strong>und</strong>ert zurückreichen.<br />

Hier residierten einst die<br />

Fürstbischöfe von Osnabrück, der<br />

alte Rittersaal zeugt noch von<br />

vergangener Pracht.<br />

Heute ist das Schloss im Besitz<br />

des <strong>Land</strong>es Niedersachsen, das<br />

hier ein gutbürgerliches Amtsgericht<br />

<strong>und</strong> die Bauverwaltung untergebracht<br />

hat. Im Rahmen von<br />

angemeldeten Führungen kann<br />

neben dem Rittersaal auch das<br />

detailgetreu renovierte Geburtszimmer<br />

der ersten Preußenkönigin<br />

Sophie Charlotte besichtigt<br />

werden.


102<br />

Rastafari, Love & Peace –<br />

Die Reggae Jam in Bersenbrück<br />

Reggae? Da denkt jeder an<br />

Jamaika, an Bob Marley seinerzeit<br />

<strong>und</strong> heute vielleicht<br />

an Gentleman mit seinen Hits<br />

wie „Superior“ oder „Leave us<br />

alone“, der bürgerlich Tilmann<br />

Otto heißt <strong>und</strong> übrigens 1974<br />

als Sohn eines evangelisch-lutherischen<br />

Pastors in Osnabrück<br />

geboren wurde. Schon<br />

in seinem ersten Lebensjahr<br />

zog die Familie allerdings nach<br />

Köln <strong>und</strong> Gentleman hat deshalb<br />

keine Bindungen an das<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong>. Also fast<br />

keine Bindungen, denn natürlich<br />

war der Musiker, der abwechselnd<br />

in Köln <strong>und</strong> auf Jamaika<br />

lebt, schon Star bei der<br />

Reggae-Jam in Bersenbrück.<br />

So wie fast alle großen Namen<br />

dieser Musikrichtung, für die<br />

das Festival im <strong>Osnabrücker</strong><br />

Nordkreis eine feste Größe ist.<br />

Auftakt der Reggae-Jams war<br />

schon 1994, als ein paar Leute<br />

die verrückte Idee hatten,<br />

ein Schützenfestzelt zu mieten<br />

<strong>und</strong> mit zwei Bands vor 400<br />

Leuten eine Rasta-Party zu<br />

feiern. Kopf <strong>und</strong> Macher war<br />

<strong>und</strong> ist der gebürtige Bersenbrücker<br />

Bernd Lagemann, den<br />

sie nur den „Sheriff“ nennen.<br />

Unter seiner Regie wuchs das<br />

Festival von Jahr zu Jahr <strong>und</strong><br />

nach einigen wechselnden<br />

Standorten wurde die Reggae<br />

Jam von 2001 im Klostergarten<br />

in Bersenbrück mit seiner<br />

herrlichen Ku lisse <strong>und</strong> dem<br />

alten Baumbestand heimisch.<br />

Heute ist das Open Air in Bersenbrück<br />

eines der bekanntesten<br />

Reggae-Festivals in Europa<br />

mit r<strong>und</strong> 30 Live-Auftritten<br />

vor 15.000 Besuchern. Und<br />

die Menschen in Bersenbrück<br />

sind stolz auf „ihr“ ganz spe-<br />

Das Reggae-Festival im niedersächsischen Bersenbrück gibt es seit 1994.


103<br />

Reggae Jam in Bersenbrück – eine einzigartige Stimmung<br />

zielles Festival <strong>und</strong> sorgen so für<br />

eine familiäre Atmosphäre, die<br />

ein wichtiger Teil des Erfolges ist<br />

<strong>und</strong> für viele Fans ein Gr<strong>und</strong>, alle<br />

Jahre wieder in den Nordkreis zu<br />

pilgern.<br />

Neben den Bands auf den Bühnen<br />

hat sich in den vergangenen Jahren<br />

die ganz spezielle Szene der<br />

So<strong>und</strong>systeme ein eigenes Festival<br />

im Festival geschaffen. Das<br />

Dub-Camp mit Zelthangar, der<br />

Riverside-Disco unter freiem Himmel<br />

<strong>und</strong> dem Dancehall-Festzelt<br />

auf dem Campinggelände an der<br />

Hase gilt als größte Dub-Area in<br />

Europa. Wenn also auf den Bühnen<br />

Schluss ist, dann feiern die<br />

Reggae-Fans in den großen Dub-<br />

Zelten beim Campinggelände bis<br />

in die Morgenst<strong>und</strong>en weiter. Freitag<br />

<strong>und</strong> Samstag ist Musik dort<br />

bis 5 Uhr morgens erlaubt. Hier<br />

treten dann die besagten So<strong>und</strong>systems<br />

auf, Teams aus DJs, Sängern<br />

<strong>und</strong> Technikern, die eine<br />

Besonderheit der Reggae-Szene<br />

sind.<br />

Das Festival ist inzwischen ein<br />

echter Wirtschaftsfaktor <strong>und</strong> ein<br />

kleines mittelständisches Unternehmen,<br />

in dem ein Kernteam<br />

von vier bis fünf <strong>Mit</strong>arbeitern<br />

unter dem Kommando des „Sheriffs“<br />

das ganze Jahr mit der Reggae<br />

Jam beschäftigt ist. Bauzäune<br />

<strong>und</strong> Material lagern in Hochregalen,<br />

vor dem Festival kümmern<br />

sich 25 <strong>Mit</strong>arbeiter um den Aufbau<br />

der einzelnen Gewerke. Während<br />

der Feier-Tage arbeiten r<strong>und</strong><br />

500 Menschen für die Reggae<br />

Jam, davon 230 Freiwillige als<br />

Ordner <strong>und</strong> 150 Getränkeverkäufer.<br />

Ohne die langjährige Erfahrung<br />

wäre der Fahrdienst für die<br />

Künstler zwischen den Flughäfen<br />

auch in Holland <strong>und</strong> Belgien, den<br />

Hotels <strong>und</strong> dem Festivalgelände<br />

auch kaum zu schaffen.<br />

Und weil es in Bersenbrück eben<br />

so schön familiär <strong>und</strong> überschaubar<br />

zugeht, macht auch die Kirche<br />

mit einem eigens auf die Reggae<br />

Jam ausgerichteten Gottesdienst<br />

mit. Der findet am Festivalwochenende<br />

jeweils am Sonntag vor<br />

dem Außenaltar der katholischen<br />

St.-Vincentius-Kirche statt, nur<br />

wenige Schritte vom Festivalgelände<br />

entfernt. Bei der Gestaltung<br />

wirken Künstler mit, so hat etwa<br />

Ganjaman hier schon seine deutschen<br />

Texte gesungen.<br />

Die Kollekte wird für Hilfsorganisationen<br />

mit Bezug zur Musik verwendet.<br />

So konnte sich schon der<br />

Verein „Help Jamaika e.V.“ über<br />

eine Unterstützung freuen, der<br />

Bildungsangebote für Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendliche auf Jamaika finanziell<br />

unterstützt.


104<br />

Waves, Prayer in C, I got a feeling,<br />

All we got – das Phänomen Robin Schulz<br />

Musik <strong>und</strong> Gesellschaft. Und sogar<br />

für Selfies mit den erst verblüfften<br />

<strong>und</strong> dann begeisterten<br />

jungen Wallenhorstern nimmt der<br />

Superstar sich Zeit.<br />

Wer ist dieser 1987 in Osnabrück<br />

geborene Robin Schulz, zu dessen<br />

Rhythmen die ganze Welt<br />

tanzt? Dessen Hits regelmäßig an<br />

die Spitze der Charts in aller Tänzer<br />

Länder stürmen? Und der mit<br />

seiner notorischen Sonnenbrille<br />

<strong>und</strong> seiner umgedrehten Basecap<br />

bei allen großen Festivals dabei<br />

<strong>und</strong> außerdem Dauergast in den<br />

Partytempeln unter anderem auf<br />

Ibiza ist?<br />

Das „Sommer-Open-Air“ der<br />

<strong>Land</strong>jugend Wallenhorst ist natürlich<br />

seit Jahren ein Party-Klassiker<br />

für die jungen Menschen.<br />

Und natürlich sind dort auch immer<br />

wieder Gäste aus den Nachbargemeinden<br />

am Start <strong>und</strong><br />

feiern. Aber eigentlich steht die<br />

Sause nicht gerade im Verdacht,<br />

in der gleichen Liga zu spielen<br />

wie die größten <strong>und</strong> legendärsten<br />

Festivals der Welt, etwa das<br />

Lollapalooza oder das Londoner<br />

iTunesFestival oder das Ultra Music<br />

Festival in Miami oder auch<br />

die Tomorrowlands in Belgien <strong>und</strong><br />

Brasilien.<br />

Doch mitten in der Corona-Zeit ist<br />

plötzlich alles anders, als ein Typ<br />

mit Sonnenbrille, übergroßem<br />

Kapuzenshirt <strong>und</strong> einer Handvoll<br />

Kumpels beim Open-Air der <strong>Land</strong>jugend<br />

Wallenhorst aufschlägt.<br />

Erst wird er nicht reingelassen,<br />

weil sein Impfausweis fehlt, doch<br />

dann mischt er sich unter das junge<br />

Partyvolk – <strong>und</strong> das realisiert<br />

erst nach <strong>und</strong> nach, wer da gerade<br />

mitfeiert: Robin Schulz, auf<br />

der ganzen Welt gefragter DJ mit<br />

Wohnsitz irgendwo an der Grenze<br />

zwischen Osnabrück <strong>und</strong> Wallenhorst,<br />

hat wegen Corona offenbar<br />

mal Zeit <strong>und</strong> außerdem <strong>Lust</strong> auf<br />

Auf jeden Fall ist ihm die Musik in<br />

die Wiege gelegt: Schon der Vater<br />

von Schulz war ein renommierter<br />

DJ <strong>und</strong> Klein-Robin ist quasi mit<br />

elektronischer Musik groß geworden,<br />

hat sich mit 15 Jahren<br />

seinen ersten Plattenspieler gekauft.<br />

Nun gibt es viele DJs, die<br />

in ihrer Heimat auflegen <strong>und</strong><br />

vom ganz großen Durchbruch<br />

träumen. Genau wie bei den<br />

Profi-Fußballern schafft es aber<br />

auch bei den DJs nur der legendäre<br />

„Eine aus einer Million“, was<br />

Robin Schulz im Jahr 2013 mit<br />

seinem Remix von "Waves" gelang,<br />

ist inzwischen ein Klassiker<br />

auf den Dancefloors der ganzen<br />

Welt.


KULTUR<br />

105<br />

Robin Schulz beim Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Osnabrück<br />

In der Version des <strong>Osnabrücker</strong>s<br />

schwappten die "Waves" in fast<br />

allen europäischen Charts ganz<br />

nach oben <strong>und</strong> Schulz legte mit<br />

"Prayer in C" nach, dem offiziellen<br />

Sommerhit 2014. Noch im gleichen<br />

Jahr brachte Robin Schulz<br />

seine erste Eigenkomposition auf<br />

den Markt <strong>und</strong> sofort in die Charts,<br />

sein Song "Sun goes down" entstand<br />

mit der britischen Sängerin<br />

Jasmine Thompson. Auch sein<br />

zweites Studioalbum "Sugar" mit<br />

der gleichnamigen Single, gesungen<br />

vom kanadischen Singer-Songwriter<br />

Francesco Yates,<br />

schaffte es bis in die Charts der<br />

USA. Seit diesem Aufstieg in die<br />

Champions League der Aufleger<br />

reiht der DJ Robin Schulz Hit an<br />

Hit, etwa "Shed a Light" mit dem<br />

französischen Kollegen David Guetta<br />

oder auch "OK" mit James<br />

Blunt. Er fliegt im Privatjet vom<br />

Flughafen Münster-Osnabrück zu<br />

seinen weltweiten Auftritten <strong>und</strong><br />

zu Sessions im Pacha auf Ibizia<br />

– <strong>und</strong> ist dennoch weiterhin sehr<br />

verwurzelt in seiner Heimatstadt,<br />

wo er in seinem Haus am Stadtrand<br />

lebt. Zu seinen liebsten Hobbys<br />

zählt hier das Grillen, er lässt<br />

seine Millionen Follower in den<br />

sozialen Netzwerken regelmäßig<br />

teilhaben an der fast schon professionellen<br />

heimischen Fleischverarbeitung<br />

über dem Feuer.<br />

Natürlich geht Robin Schulz auch<br />

weiter zu seinem Lieblingsfriseur<br />

in der <strong>Osnabrücker</strong> Innenstadt<br />

<strong>und</strong> sogar im Rathaus, in<br />

dem sich der DJ bereits ins Goldene<br />

Buch eingetragen hat, profitieren<br />

sie vom Glanz des Stars,<br />

der ihnen einen typischen Robin-<br />

Schulz-Track für die Warteschleife<br />

der Telefonanlage spendiert hat.


106<br />

Auf geht's, lila Jungs –<br />

Fußball beim VfL Osnabrück<br />

allerletzter Rille das Ticket zur<br />

zweithöchsten deutschen Spielklasse<br />

klarzumachen. Wer ein<br />

schwaches Herz hat, der sollte<br />

sich also besser einen anderen<br />

Verein suchen. Wer aber ein riesengroßes<br />

Herz für den Fußball<br />

hat, für den kann es gar keinen<br />

besseren Verein geben als diesen<br />

VfL Osnabrück.<br />

Die Hymne spricht aus dem Herzen: "Wir sind alle ein Stück VFL Osnabrück."<br />

Wenn es aus tausenden Kehlen<br />

„Auf geht´s lila Jungs, schießt<br />

ein Tor für uns – so laut wie jeder<br />

kann, feuern wir euch an!“ schallt<br />

<strong>und</strong> das Fußballstadion des VfL<br />

Osnabrück an der Bremer Brücke<br />

erbebt, dann ist Heimspiel – oder<br />

„Brückentag“, wie es hier heißt.<br />

Dann tragen die vielleicht bekanntesten<br />

Botschafter aus dem<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong> ihre lila-weiße<br />

Dienstkleidung <strong>und</strong> kurze Hosen<br />

bei der Arbeit <strong>und</strong> reißen ihre<br />

Fans im oft ausverkauften Stadion<br />

mit. Jüngster Höhepunkt in<br />

der an selbigen weiß Fußballgott<br />

nicht armen Geschichte des VfL<br />

ist der Aufstieg in die 2. B<strong>und</strong>esliga<br />

am Pfingstwochenende 2023,<br />

bei dem der Mannschaft von Trainer<br />

Tobias Schweinsteiger im<br />

letzten Saisonspiel nur noch ein<br />

Sieg zum direkten Sprung nach<br />

oben fehlte – wobei „nur“ im bezahlten<br />

Fußball eine ganze Welt<br />

bedeuten kann. In diesem Spiel<br />

für die Ewigkeit jedenfalls lag der<br />

VfL daheim an der Brücke bis zum<br />

Beginn der sechsminütigen Nachspielzeit<br />

mit 0:1 zurück, um dann<br />

in der vierten Minute der Nachspielzeit<br />

den Ausgleich <strong>und</strong> quasi<br />

mit dem Schlusspfiff den Siegtreffer<br />

zu erzielen <strong>und</strong> so auf wirklich<br />

Die Geschichte des Vereins ist<br />

lang <strong>und</strong> erfolgreich, in der ewigen<br />

Tabelle der 2. Liga steht der<br />

VfL mit 928 Spielen auf dem<br />

zehnten Rang <strong>und</strong> ist damit<br />

der Verein, der mit 25 Spielzeiten<br />

die meisten Saisons in der<br />

2. B<strong>und</strong>esliga gespielt hat, ohne<br />

je erstklassig gekickt zu haben.<br />

Nach acht Jahren in der 3. Liga<br />

gelang in der Saison 2018/19 der<br />

erneute Aufstieg in die Zweite<br />

Liga, der im Stadion an der Bremer<br />

Brücke enthusiastisch gefeiert<br />

wurde. Halten konnte sich der<br />

VfL allerdings nur eine Saison im<br />

Unterhaus <strong>und</strong> ist relativ sang<strong>und</strong><br />

klanglos direkt wieder abgestiegen.<br />

Das tat der Stimmung an<br />

den Brückentagen allerdings bis<br />

hin zum Wiederaufstieg zu Pfingsten<br />

2023 keinen Abbruch, die lilaweißen<br />

Fans singen unverdrossen<br />

„Wir sind die <strong>Osnabrücker</strong>, wir<br />

sind immer da“. Diese vereinseigene<br />

Spielstätte an der Bremer<br />

Brücke ist denn auch der zentrale


SPORT<br />

107<br />

Junge VfL-Osnabrück-Fans freudestrahlend im Stadion<br />

Teil der Identität <strong>und</strong> ein Erfolgsfaktor<br />

für die Lila-Weißen, denn<br />

das Stadion liegt seit der Eröffnung<br />

1931 mitten im Wohngebiet<br />

Schinkel <strong>und</strong> hat als reines Fußballstadion<br />

ohne Laufbahn oder<br />

Sprunggrube einen engen <strong>und</strong><br />

damit fast englischen Charakter.<br />

Aktuell finden 16.100 Zuschauer<br />

Platz an ihrer „Brücke“, die besonders<br />

bei Flutlicht ein auch von<br />

Erstligisten mindestens respektierter<br />

Hexenkessel ist, in dem in<br />

Pokalspielen schon der eine oder<br />

andere Verein aus der B<strong>und</strong>esliga<br />

auf der Strecke geblieben ist. Zu<br />

den vielen bekannten Profis, die in<br />

Lila-Weiß aufgelaufen sind, gehören<br />

der „weiße Brasilianer“ Ansgar<br />

Brinkmann, der nach seiner<br />

Zeit beim VfL für Borussia Dortm<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> RB Leipzig aktive Kevin<br />

Kampl oder auch der frühere Nationalspieler<br />

Patrick Owomoyela.<br />

Für die so gefürchtete wie geliebte<br />

Stimmung an der Bremer Brücke,<br />

übrigens benannt nach der<br />

benachbarten Eisenbahnbrücke,<br />

sorgen die Gesänge der Fans. <strong>Mit</strong><br />

„Wir sind alle ein Stück VfL Osnabrück“<br />

hat der Verein eine eigene<br />

Hymne, die von den Fans mit<br />

emporgerecktem Schal vor jedem<br />

Heimspiel gesungen wird. Und<br />

der schon erwähnte traditionelle<br />

Gesang „Wir sind die <strong>Osnabrücker</strong>,<br />

wir sind immer da“ hat es<br />

sogar in einer Saison schon mal<br />

bis auf die Trikots der Profis geschafft.<br />

Besonders bei Niederlagen<br />

vermeintlicher Favoriten, die<br />

drei Punkte an der Bremer Brücke<br />

lassen müssen, wird immer gern<br />

<strong>und</strong> durchaus ironisch „Gegen<br />

Osna kann man mal verlieren“ intoniert.<br />

War sonst noch was? Ach ja: Die<br />

Stadionwurst des Zweitligisten<br />

ist längst erstklassig, die Brücke<br />

hat eine eigene Kindertribüne, die<br />

nach Rekordspieler <strong>und</strong> Vereinslegende<br />

Joe Enochs benannt ist<br />

<strong>und</strong> die besten Fans der Brücke<br />

stehen im Zuschauerblock „Affenfelsen“,<br />

der tatsächlich auch ganz<br />

offiziell so heißt.


108<br />

Weltklassesport <strong>und</strong> die Welt zu Gast –<br />

Horses & Dreams in Hagen a.T.W.<br />

miliäre Atmosphäre in Hagen am<br />

Teutoburger Wald genannt. Und<br />

das ist in der Tat wortwörtlich<br />

zu verstehen, denn „Horses &<br />

Dreams“ lebt vom Engagement<br />

<strong>und</strong> den herzlichen Gastgeberqualitäten<br />

der Familie Kasselmann.<br />

Familienoberhaupt Ullrich<br />

Kasselmann, in jungen Jahren<br />

selbst international erfolgreicher<br />

Dressurreiter, initiiert das Event<br />

mit Unterstützung der ganzen Familie<br />

<strong>und</strong> auch schon der folgenden<br />

Generationen mit ganz viel<br />

Herzblut – <strong>und</strong> das kommt eben<br />

hervorragend an bei den Spitzensportlern<br />

<strong>und</strong> ihren Spitzenpferden.<br />

Pferdesport-Top-Event "Horses & Dreams" – geballte Weltklasse in Hagen a.T.W.<br />

Fragt man die besten Reiter der<br />

Welt, was das Reitsport- <strong>und</strong> Lifestylefestival<br />

„Horses & Dreams“<br />

von den anderen Top-Turnieren<br />

in aller Herren Länder unterscheidet,<br />

dann wird fast immer die fa-<br />

Dabei würde „Horses & Dreams“<br />

inzwischen auch ohne die Pferde<br />

funktionieren, denn die mehr<br />

als 70.000 Besucher können eine<br />

exklusive Messe mit edlen Textilien,<br />

Schmuckstücken, Uhren,<br />

Gartenmöbeln, Accessoires <strong>und</strong><br />

natürlich dem feinsten Zubehör für<br />

den Reitsport erleben, wie es sie<br />

in dieser Kombination selten gibt.<br />

Aber natürlich geht es in erster<br />

Linie um den Sport, sind hier doch<br />

die besten Reiter der Welt mit ihren<br />

besten Pferden im Springen<br />

<strong>und</strong> in der Dressur am Start <strong>und</strong><br />

eröffnen mit dieser Veranstaltung<br />

die Freiluft-Saison. Damit ist das<br />

Championat in der Regel das erste<br />

international ausgeschriebene<br />

Turnier der grünen Saison in<br />

Deutschland. Ullrich Kasselmann<br />

<strong>und</strong> Paul Schockemöhle, die Erfinder<br />

des Formats, hatten vor<br />

fast zwei Jahrzehnten die geniale<br />

Idee, das klassische Reitturnier<br />

um ein anspruchsvolles Unterhaltungsprogramm<br />

<strong>und</strong> eine Messe


SPORT<br />

109<br />

für edle Lifestyle-Produkte zu erweitern<br />

– ein Konzept, das vielfach<br />

kopiert worden ist. Das Original<br />

bleibt aber unerreicht, da sich<br />

„Horses & Dreams“ in jedem Jahr<br />

inhaltlich <strong>und</strong> kulturell mit einem<br />

Gastland trifft <strong>und</strong> dessen gastronomische<br />

<strong>und</strong> kulturelle Highlights<br />

präsentiert.<br />

Und das Programm wird ständig<br />

erweitert: So gibt es immer am<br />

Samstagabend den hier erf<strong>und</strong>enen<br />

Reit-Biathlon. Die Herausforderungen<br />

für die Teilnehmer sind<br />

neben dem fehlerfreien Springreiten<br />

der Sprint zum Schießstand<br />

<strong>und</strong> die Treffsicherheit mit dem<br />

Lasergewehr im Kampf gegen<br />

die Uhr. Für Spring- <strong>und</strong> Schießfehler<br />

werden jeweils zwei Strafsek<strong>und</strong>en<br />

angerechnet. Und auch<br />

das Barrieren-Springen zum Abschluss<br />

des Showabends fasziniert<br />

die Zuschauer. In dieser Prüfung<br />

müssen Pferd <strong>und</strong> Reiter vier<br />

aufeinander folgende Hindernisse<br />

möglichst fehlerfrei überwinden.<br />

Was sich leicht anhört, raubt dem<br />

Publikum regelmäßig den Atem,<br />

denn die Höhe des letzten Hindernisses<br />

wird nach jeder fehlerfreien<br />

R<strong>und</strong>e erhöht, bis nur der Sieger<br />

übrigbleibt.<br />

<strong>Mit</strong> den Jahren ebenfalls immer<br />

hochklassiger geworden ist das<br />

Rahmenprogramm, zu dem die<br />

Stars des jährlich wechselnden<br />

Hochklassiger Pferdesport <strong>und</strong> ein hochwertiges Rahmenprogramm ziehen mehr als<br />

70.000 Besucher an.<br />

Partnerlandes ins <strong>Osnabrücker</strong><br />

<strong>Land</strong> kommen. So standen schon<br />

die originalen „Beach Boys“ auf<br />

der Bühne <strong>und</strong> bei „Horses &<br />

Dreams meets Austria“ konnte<br />

Andreas Gabalier für einen Auftritt<br />

gewonnen werden. Die ganze<br />

Bandbreite des Showangebotes<br />

wird deutlich beim Blick auf Auftritte<br />

des Chinesischen Nationalzirkusses<br />

oder auch der Spanischen<br />

Hofreitschule.<br />

So viel geballte Exzellenz in Sachen<br />

Reitsport <strong>und</strong> Show zieht<br />

neben einem großen Medienaufgebot<br />

auch zuverlässig prominente<br />

Gesichter wie etwa EU-Kommissionspräsidentin<br />

Ursula von<br />

der Leyen an, die sich hier unter<br />

die Besucher mischen <strong>und</strong> die<br />

dann auch gern mitbieten, wenn<br />

jedes Jahr das lebensgroße „Rote<br />

Pferd“ für einen guten Zweck versteigert<br />

wird. Die bekannten Größen<br />

aus Fernsehen, Wirtschaft,<br />

Sport <strong>und</strong> Gesellschaft lassen sich<br />

dabei nicht lumpen <strong>und</strong> spielen<br />

beachtliche Summen ein.


110<br />

Verbrenner <strong>und</strong> Elektro am Start –<br />

Bergrennen in Hilter<br />

Wer an Bergrennen mit dem Auto<br />

denkt, der hat sofort Walter Röhrl<br />

im Audi Sport Quattro S1 vor<br />

Augen, wie er 1987 den Pikes<br />

Peak Hillclimb mit seinen 156<br />

Kurven hinauf donnert. Gänsehaut<br />

pur. Doch Bergrennen gibt<br />

es auch im <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong> <strong>und</strong><br />

zwar genauer gesagt auf den Ausläufern<br />

des Teutoburger Waldes<br />

am Uphöfener Berg in Borgloh,<br />

einem Ortsteil von Hilter a.T.W. im<br />

südlichen <strong>Land</strong>kreis.<br />

Seit mehr als einem halben Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

düsen die Rennfahrer hier<br />

beim nördlichsten Bergrennen<br />

Deutschlands gut zwei Kilometer<br />

bergauf mit einer Steigung von<br />

3,6 bis 3,7 Prozent <strong>und</strong> fahren dabei<br />

um Punkte in der Deutschen<br />

Bergmeisterschaft für Renn- <strong>und</strong><br />

Tourenwagen, im DMSB-Bergpokal<br />

für Renn- <strong>und</strong> Tourenwagen<br />

<strong>und</strong> in weiteren Wertungen auch<br />

für die Meisterschaften des ADAC.<br />

Angefangen hat alles 1968 mit<br />

144 Piloten <strong>und</strong> 7.000 Zuschauern.<br />

Die Veranstaltung wuchs<br />

schnell, was sich auch in der Teilnahme<br />

von Formel-3-Fahrzeuge<br />

ab 1971 <strong>und</strong> Formel-2-Boliden ab<br />

1980 widerspiegelte. Die Strecke<br />

ist seit Beginn praktisch unverändert.<br />

Nach einem tödlichen Unfall<br />

in den Anfangsjahren wuchsen<br />

allerdings die Sicherheitsvorkehrungen<br />

analog zum Tempo der<br />

Rennwagen <strong>und</strong> heute gehören<br />

etwa die doppelten Leitplanken<br />

zum Standard.<br />

Seinen Charme bezieht das Bergrennen<br />

vor allem aus der Nähe<br />

zwischen Fahrern <strong>und</strong> Zuschauern,<br />

denn wo kommt man schon<br />

mal so nah ran zu Benzingesprächen<br />

an bekannte Rennfahrer<br />

wie Roland Asch oder Timo<br />

Glock? Im Fahrerlager können<br />

sich Hobbyfahrer gute Tipps von<br />

Profis holen, <strong>und</strong> Kinder dürfen<br />

mit glänzenden Augen einmal in<br />

Den Streckenrekord hält aktuell der Italiener Christian Merlli.


SPORT<br />

111<br />

Beim nördlichsten Bergrennen Deutschlands geht es gut zwei Kilometer bergauf.<br />

einem echten Rennwagen hinter<br />

dem Steuer sitzen. Den Streckenrekord<br />

hält aktuell der Italiener<br />

Christian Merlli in seinem Osella<br />

FA 30, der die Piste 2022 in sagenhaften<br />

49,817 Sek<strong>und</strong>en gemeistert<br />

hat <strong>und</strong> auch Gesamtsieger<br />

wurde – doch ist ein Rekord<br />

beim Bergrennen selten langlebig<br />

<strong>und</strong> hält oft nur bis zum nächsten<br />

Jahr.<br />

Ihren festen Platz am Uphöfener<br />

Berg erobert haben inzwischen<br />

die Rennautos mit Elektroantrieb,<br />

die seit Jahren in einem eigenen<br />

Klassement, dem „E-Berg-Cup“,<br />

ihre schnellsten Piloten ermitteln.<br />

Hier zeigen die anfangs eher<br />

belächelten Elektrorenner, wie<br />

faszinierend das sofort bereit-<br />

stehende Drehmoment <strong>und</strong><br />

die damit verb<strong>und</strong>ene atemberaubende<br />

Beschleunigung sein<br />

können.<br />

Beliebt ist auch die Möglichkeit,<br />

einmal als Beifahrer in einem<br />

solchen High-Tech-E-Rennwagen<br />

zu erleben, was die brachialen<br />

Newtonmeter dieser Fahrzeuge<br />

wie etwa Porsche Taycan oder<br />

BMW i8 tatsächlich bedeuten.<br />

Für die Wertung geht es allerdings<br />

nicht um die reine Kraft<br />

<strong>und</strong> Beschleunigung, sondern<br />

um eine möglichst gleichmäßige<br />

Fahrweise. Deshalb steht<br />

auch nicht der Pilot mit dem<br />

stärksten Elektromotor am Ende<br />

ganz oben auf dem Podium,<br />

sondern der Fahrer mit dem sensibelsten<br />

Gasfuß <strong>und</strong> dem besten<br />

Zeitgefühl.<br />

Nicht zu unterschätzen ist auch<br />

die Werbewirkung der Elektro-<br />

Rennwagen, was sich am von Jahr<br />

zu Jahr wachsenden Anteil der<br />

E-Kennzeichen auch auf den Besucherparkplätzen<br />

widerspiegelt.<br />

Und wenn im Rest des Jahres<br />

keine professionellen Rennen in<br />

Borgloh gefahren werden, dann<br />

ist die Strecke eine beliebte Ausflugstour<br />

für Cabrios, Oldtimer<br />

<strong>und</strong> Motorräder – wobei im Interesse<br />

der Anwohner sehr darum<br />

gebeten wird, unnötigen Lärm<br />

durch hohe Drehzahlen zu vermeiden.<br />

Das soll lieber den Rennfahrern<br />

vorbehalten bleiben.


112<br />

Firmenregister <strong>und</strong> Bildnachweise<br />

Firmenregister<br />

S. 15 o.: Gemeinde Bad Rothenfelde, Bad Rothenfelde<br />

S. 23 o.: Samtgemeinde Bersenbrück, Bersenbrück<br />

S. 29: Tourismusgesellschaft <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong> mbH,<br />

Osnabrück<br />

S. 46 u.: Wienerberger GmbH, Bramsche<br />

S. 47: KÄMMERER Spezialpapiere GmbH<br />

KÄMMERER Paper GmbH, Osnabrück<br />

S. 48 o.: Zentrale Autoglas Melle, Melle<br />

S. 49: Express Küchen GmbH & Co. KG, Melle<br />

S. 50: Georgsmarienhütte GmbH, Georgsmarienhütte<br />

S. 52 o: Ingenieurbüro DR. EHLERS – UNLAND Beratende<br />

Ingenieure PartG mbB, Osnabrück<br />

S. 53 o.: August Meyer Entsorgung Technische Dienstleistungen<br />

GmbH & Co. KG, Osnabrück<br />

S. 53 u.: FLEX-PUNKT Druckform GmbH, Melle<br />

S. 54: Delkeskamp Verpackungswerke GmbH, Nortrup<br />

S. 56: Porta Möbel Handels GmbH & Co.KG Wallenhorst,<br />

Wallenhorst<br />

S. 58: HÜLSMANN BLECHTECHNOLOGIE GMBH,<br />

Bissendorf<br />

S. 60: Dälken Ingenieurgesellschaft mbH,<br />

Georgsmarienhütte<br />

S. 61: CORDES & GRAEFE OSNABRÜCK KG, Osnabrück<br />

S. 62: VGH Versicherungen Regionaldirektion Osnabrück,<br />

Osnabrück<br />

S. 63: W. Wienkämper GmbH, Melle<br />

S. 64: cunova GmbH, Osnabrück<br />

S. 65: SPIE OSMO GmbH, Georgsmarienhütte<br />

S. 66: Culimeta Textilglas-Technologie GmbH & Co. KG,<br />

Bersenbrück<br />

S. 68 o.: VLO Verkehrsgesellschaft <strong>Land</strong>kreis Osnabrück<br />

GmbH, Bohmte<br />

S. 69 u.: Verkehrsgemeinschaft Osnabrück (VOS),<br />

Osnabrück<br />

S. 69 o.: Josef Harwerth GmbH & Co.KG,<br />

Georgsmarienhütte<br />

S. 79 o.: B. Braun Avitum AG, Glandorf<br />

S. 80: Deutsches Rotes Kreuz, Kreisverbände Melle e. V.,<br />

Osnabrück-Stadt e. V., Osnabrück-Nord e. V.<br />

S. 81: Klinikum Osnabrück GmbH, Osnabrück<br />

S. 83: Westenergie AG, Osnabrück<br />

S. 90: DIL Deutsches Institut für<br />

Lebensmitteltechnik e. V., Quakenbrück<br />

S. 93: Horse Competence Center Germany GmbH (HCCG),<br />

Hagen a.T.W.<br />

Bildnachweise<br />

alle redaktionellen Bilder Uwe Lewandowski, Osnabrück<br />

außer<br />

Burkhard Riepenhoff/<strong>Land</strong>kreis Osnabrück:<br />

Einbandvorder- <strong>und</strong> rückseite (1), S. 3, S. 6, S. 18, U3<br />

S. 11 o.: ©Tourismusgesellschaft <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Land</strong> mbH<br />

S. 27: Wikipedia, Gerolinde<br />

S. 30: Wikipedia, Basotxerri<br />

S. 49: Businessfotografie Schreer (2)<br />

S. 70: InnovationsCentrum Osnabrück<br />

S. 88: DIL Deutsches Institut für Lebensmitteltechnik e. V.<br />

S. 89: DIL Deutsches Institut für Lebensmitteltechnik e. V.<br />

S. 94: AdobeStock, Woodapple<br />

S. 95: AdobeStock, Robert Kneschke<br />

Bilder auf PR-Seiten wurden von den Unternehmen,<br />

Verwaltungen <strong>und</strong> Verbänden zur Verfügung gestellt.<br />

Alle anderen Bilder von Bodo Nussdorfer, Bielefeld:<br />

S. 46, S. 58, S. 62 (2), S. 64 (2)

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