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NAH DRAN 01-04.4 - Kinderschutz eV

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12<br />

nah dran<br />

SBW/ISE- Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter<br />

im Haus. Der pädagogische Rahmen<br />

der „Übergangswohngruppe“ ist sehr offen,<br />

er bietet den Bewohner/innen ein „dosiertes“<br />

Maß an Struktur an, das stützend,<br />

jedoch nicht einengend wirkt:<br />

Von 21.00 Uhr bis 8.30 Uhr werden die Jugendlichen<br />

durch Nachtdienst-Mitarbeiter/innen<br />

betreut sowie am Morgen bei<br />

Bedarf geweckt und dabei unterstützt, das<br />

eigenständige, zeitige Aufstehen zu erlernen.<br />

Gleichzeitig werden ein geregeltes<br />

Heilpädagogische Wohngruppen<br />

Die 1974 gegründeten heilpädagogischen Kurt-Seelmann-<br />

Wohngruppen 1 und 2 können als Angebote der stationären<br />

Jugendhilfe mit „Kleinstheimen“ verglichen werden: In zwei<br />

Einfamilienhäusern in Karlsfeld leben jeweils 8 Kinder und<br />

Jugendliche im Alter von 8 bis 18 Jahren in Gruppen mit familienähnlicher<br />

Struktur in einem normalen Wohnumfeld zusammen.<br />

Aufgrund ihrer bisherigen Lebenserfahrung - geprägt<br />

von Krisen, Sozialisationsdefiziten, Gewalt- und/oder<br />

Missbraucherfahrungen in einem schwierigen Lebensumfeld<br />

- zeigen sie Symptome wie Leistungsverweigerung,<br />

Schuleschwänzen, Lehrstellenabbruch, depressives/ aggressives<br />

Verhalten, Suchtgefährdung, kriminelle Aktivitäten<br />

und soziale Randständigkeit.<br />

In den Wohngruppen werden sie durch ein festes Team<br />

(heil)pädagogischer Fachkräfte, eine Diplom-Psychologin<br />

Ruheverhalten und der maßvolle Umgang<br />

mit nächtlichem Besuch eingeübt. Die<br />

SBW/ISE-Mitarbeiter/innen Sabina Endter-Navratil,<br />

Gabriele Maier-Bolland, Peter<br />

Pippig, Marianne Sollfrank und Barbara<br />

Wolf sind dann täglich im Wechsel zwischen<br />

17.00 und 21.00 Uhr im Büro erreichbar.<br />

Die unterschiedlichen Kontaktmöglichkeiten<br />

zu den Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern,<br />

Betreuerinnen/Betreuern und<br />

Nachtdienst-Mitarbeiterinnen/Mitarbei-<br />

Alleinsein überwinden: In der Gruppe finden<br />

die Bewohner/innen Kontaktmöglichkeiten,<br />

ohne ausgenutzt zu werden<br />

tern erschließen den Jugendlichen ein differenziertes<br />

Angebot an sozialer Geborgenheit,<br />

aber auch an Auseinandersetzung,<br />

das sie aktiv für sich nutzen können. Dies<br />

hilft ihnen zum einen, das Alleinsein zu<br />

überwinden, bzw. es erleichtert das Sichdaran-Gewöhnen.<br />

Zum anderen lernen sie<br />

auf diese Weise, ihren Bedürfnissen gemäß<br />

soziale Kontakte aufzunehmen, sich aber<br />

auch gegenüber anderen abzugrenzen.<br />

Durch das selbstbestimmte Entscheiden,<br />

wann und wieviel Unterstützung sie in Anspruch<br />

nehmen, sollen die Jugendlichen<br />

üben, ihren Tagesablauf eigenständig zu<br />

gestalten und Alltagstätigkeiten zur ihrer<br />

Versorgung, z.B. Kochen und Waschen, zunehmend<br />

selbst zu übernehmen.<br />

Kochen für sich selbst: Hier kann man<br />

ausprobieren, was in der eigenen Wohnung<br />

später klappen sollte<br />

sowie durch Nachtdienste rund um die Uhr betreut. Ein klar<br />

strukturierter Tagesablauf mit verbindlichen Regeln für das<br />

Zusammenleben, in dem die Bewohner/innen soziale Aufgaben<br />

übernehmen, ermöglicht ihnen, korrigierende Erfahrungen<br />

zu machen, Entwicklungsrückstände nachzuholen<br />

und neue positive Verhaltensweisen zu erproben. Über das<br />

praktische Einüben von Alltags-Fertigkeiten hinaus lernen<br />

sie dabei, Konflikte gemeinsam zu bewältigen und sich (wieder)<br />

in das Gemeinschaftsleben sowie in Schule oder Berufsausbildung<br />

zu integrieren.<br />

In sozialer Gruppenarbeit, erlebnis- und freizeitpädagogischen<br />

Maßnahmen sowie durch gemeinsame Arbeit mit den<br />

Eltern können zusätzlich eingefahrene negative Beziehungsmuster<br />

durchbrochen und neue positive Formen des<br />

Kontakts entwickelt werden.

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