NAH DRAN 01-04.4 - Kinderschutz eV
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nah dran<br />
Vielfältige Problemlagen - vielfältige Fähigkeiten: Auch im dritten Jahrgang „Chance 3 “ konnte<br />
Projektleiterin Julia Tröger (ganz rechts) mit Allround-Mitarbeiterin Mathilde Köberlein (2. von<br />
links) ihre Teilnehmer/innen erfolgreich fit machen für den Einstieg ins Berufsleben<br />
(Fotos: Lilly Karsten, Projekt-Absolventin)<br />
Chance 3 :<br />
Nachruf auf eine<br />
Erfolgsgeschichte<br />
Trotz drei sehr effizienten Jahrgängen erhielt der<br />
<strong>Kinderschutz</strong> und Mutterschutz e.V. keine Chance zur<br />
Fortsetzung seines beruflichen Integrations-Projekts<br />
für junge Menschen in Dachau<br />
Erfolgsgeschichten sollte man fortsetzen<br />
- oder? Diesem Grundsatz völlig zuwider<br />
wurde das Projekt Chance des <strong>Kinderschutz</strong><br />
und Mutterschutz e.V. in<br />
Dachau von Seiten der Agentur für Arbeit<br />
(damals noch bekannt als Arbeits-<br />
amt) zum Sommer 2002 als „erfolgreich<br />
abgeschlossen“ eingestellt (s. Bericht in<br />
nah dran, Ausgabe 3-4/2002). Die lapidare<br />
Grundangabe „mangels Bedarf“ war<br />
jedoch angesichts der zeitgleich steigenden<br />
Jugendarbeitslosigkeit und der<br />
unablässigen, selbst nach der offiziellen<br />
Schließung noch eingehenden Anfragen<br />
von Jugendlichen, Eltern und sozialen<br />
Fachdiensten nicht recht zu verstehen.<br />
Immerhin hatte der Verein in Kooperation<br />
mit der Berufsschule und dem Arbeitsamt<br />
bis dahin bereits in zwei Jahrgängen<br />
junge Menschen mit vielfältigen<br />
Problemlagen - fehlende Schulabschlüsse,<br />
soziale Defizite, Entwicklungsverzögerungen<br />
u.a. - für den Einstieg ins Berufsleben<br />
fit gemacht. Wie diese Erfolgsgeschichte<br />
dann nochmal sehr<br />
spannend wurde, das Projekt am Ende<br />
jedoch (unfreiwillig) an einen fremden<br />
„Dumping-Anbieter“ abgegeben werden<br />
musste, schildert die ehemalige Projektleiterin<br />
Julia Tröger für nah dran in einem<br />
persönlichen Nachruf auf ihre „Herzensangelegenheit“.<br />
Nach dem nicht ganz unspektakulären<br />
Ausstieg des Arbeitsamtes<br />
aus unserem Projekt Chance tat<br />
sich erst mal wenig... Weil Walter Wüst,<br />
dem Leistungsbereichsleiter des Amalie-<br />
Nacken-Heims, und mir als Projektleiterin<br />
unsere berufliche Starthilfe für junge<br />
Menschen aber sehr am Herzen lag, waren<br />
wir nicht willens, die Sache als endgültig<br />
hinzunehmen. Hartnäckig blieben wir an<br />
den öffentlichen Entscheidungsträgern<br />
„dran“. Was sich im Juni 2003 dann<br />
tatsächlich relativ kurzfristig - und auch<br />
für die jetzige Arbeitsagentur unaufwändig<br />
- lohnen sollte: Auf Abruf standen die<br />
vom Verein angemieteten Büro- und<br />
Schulungs-Räume in der Münchner Straße<br />
11 samt Ausstattung und Personal für einen<br />
Neustart zur Verfügung. So konnte das<br />
Projekt zeitnah mit brandneuem Konzept<br />
unter dem Namen „Chance3“ wiedereröffnet<br />
werden - Chance „hoch drei“ in<br />
Anspielung auf den dritten Jahrgang, die<br />
Trainingszeit von drei Monaten und die<br />
drei Schwerpunkte des Angebotes: Praktikum,<br />
Bewerbungstraining und Bewerbungsbegleitung.<br />
In der Praxis ging das wie gewohnt dynamisch<br />
zu: Ich wurde als Projektleiterin „reaktiviert“,<br />
eine Reinigungskraft tobte<br />
durch die Münchner Straße, und kurz darauf<br />
stand ich mit einer Liste von zwanzig