BLATTWERK AUSGABE No.13 – August bis September 2020
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Monetti: Wie könnte KIBu hier unterstützen?
Meidl-Brajic: Den bisherigen Weg intensivieren, auf der
Spur „Qualität und Vielfällt“ bleiben, die Zusammenarbeit
mit den Schulen, Musikschulen und Hochschulen
(KUG-Institut Oberschützen & Haydn-Kons) beibehalten
und intensivieren, den Verbleib unserer VorgängerInnen
weiterhinbewahren, geografisch die Spielstätte des ganzen
Burgenlands bespielen – da ist das Geld wieder das
Thema – und auch unbedingt Zusammenarbeit mit bestehenden
Festivals und Events (Haydn, Liszt-Raiding, Takacs,
Mörbisch, Lockenhaus …) aufbauen.
Monetti: Fühlt ihr euch als Komponistinnen gleich
wahrgenommen wie die männlichen Kollegen?
Meidl-Brajic: Das kommt immer auf die Gegenperson/Gegeninstitution
an; auf der gleichen Augenhöhe sind wenige.
Es spiegelt die Gesellschaft wider …
Stump-Linshalm: Eine Frage, die für mich schwierig zu beantworten
ist, weil mein Werdegang ein nicht ganz üblicher
war. Ich spiele als Klarinettistin schon seit über 20 Jahren
zeitgenössische Musik und bin erst vor einigen Jahren zum
Komponieren gekommen. Ich bin in die zeitgenössische
Musikszene als Musikerin hineingewachsen und habe mir
quasi einen Platz erarbeitet – wie sich das entwickelt hätte,
wenn ich als Komponistin gestartet wäre, kann man nicht
wissen. Im Großen und Ganzen fühle ich mich als Frau aber
ebenso wahrgenommen und es ergeben sich manchmal
sogar Vorteile daraus, Frau zu sein.
Monetti: Was sind eure nächsten Projekte?
Meidl-Brajic: Ein Satz des Gemeinschaftswerks für 100 Jahre
Burgenland, ein Damenprojekt ebenfalls für 2021 „Lange
Nacht der KIBu“ in Raiding und mehr (burgenländische –
nicht nur – Komponistinnen und Interpretinnen), einige
langliegende nichtbeendete Stücke fertigstellen.
Stump-Linshalm: Durch den Corona-Lockdown sind einige
Termine verschoben worden und so werden nun im August
das Projekt „Stalltänze – ein Konzert in 10 Bildern“ uraufgeführt
und im September gibt es die Uraufführung von
meinem Kinderprogramm „Zenobio und der Zauberton“
– eine Geschichte für Kinder von fünf bis zehn Jahren und
mit Kindern als MusikerInnen auf der Bühne. Im Oktober
kommt eine weitere Uraufführung beim Steirischen Herbst
von meinem Cembalo-Solo „MÖGE DIE ÜBUNG GELINGEN“
und im Dezember noch eine Uraufführung für Klarinette
und Klavier im Rahmen der Reihe „Cercle“ in Wien. Gerade
begonnen habe ich mit einem Ensemblestück für das Ensemble
exxj in Wien anlässlich des 50-jährigen Bestehens
des Ensembles im Jahr 2021.
Monetti: Petra, was erwartet uns beim Konzert mit dem
Vienna Reeds Quintet?
Stump-Linshalm: Mit Heri Choi an der Oboe, Heinz-Peter
Linshalm an der Klarinette, Alfred Reiter am Saxophon,
Marcelo Padilla am Fagott und mir an der Bassklarinette
präsentieren wir eine frische und ungewöhnliche Bläserbesetzung,
die österreichweit erstmals einfache und doppelte
Rohrblattinstrumente zu einem Reed Quintett vereint.
Die Begeisterung für einen neuen und einzigartigen Klang,
den man als homogen und vielschichtig zugleich charakterisieren
kann, und die unbändige Freude am gemeinsamen
Musizieren, brachte uns vor einigen Jahren zusammen. Das
Vienna Reed Quintet besticht neben seiner Klangvielfalt auch
mit einer außergewöhnlichen Repertoirevielfalt. Mit thematisch
überzeugenden und sinnlichen Programmen (der
musikalische Bogen reicht von der Musik des Barock über
die Musik der Klassik und Romantik bis ins 21. Jahrhundert),
brillanten Arrangements und mit neuen Konzertformaten
möchten wir neue Hörerlebnisse schaffen. In unserem Programm
„Ohne Musik wäre alles nichts. Ein Streifzug durch
die Jahrhunderte“ präsentieren wir Musik von Desprez, Corelli,
Mozart, Schumann, Bauckholt, Mellits und mir.
WERK: FRITZ PUMM
„DIESE ARBEITEN WÄREN
OHNEHIN IRGENDWANN
GEMACHT WORDEN.DIE
PANDEMISCHE HAFT WAR NUR
DER AUSLÖSER, DASS SIE ZU
DIESER ZEIT ENTSTANDEN SIND.“
Fritz Pumm
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