Lernende Regionen – Förderung von Netzwerken - Netzwerk
Lernende Regionen – Förderung von Netzwerken - Netzwerk
Lernende Regionen – Förderung von Netzwerken - Netzwerk
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> <strong>–</strong> <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong><br />
Programmdarstellung
Impressum<br />
Herausgeber<br />
Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung (BMBF)<br />
Referat 321 Lebenslanges Lernen<br />
53170 Bonn<br />
Bestellungen<br />
schriftlich an den Herausgeber<br />
Postfach 30 02 35<br />
53182 Bonn<br />
oder per<br />
Tel.: 01805 - 262 302<br />
Fax: 01805 - 262 303<br />
(0,14 Euro/Min. aus dem deutschen Festnetz)<br />
E-Mail: books@bmbf.bund.de<br />
Internet: http://www.bmbf.de<br />
Redaktion<br />
Projektträger im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt<br />
für das Bundesministerium für Bildung und Forschung (PT-DLR)<br />
Heinrich-Konen-Str. 1<br />
53227 Bonn<br />
lernende.regionen@dlr.de<br />
www.lernende-regionen.info<br />
www.pt-dlr.de<br />
Autoren/Autorin<br />
Dieter Gnahs (S. 20<strong>–</strong>25, 32<strong>–</strong>37, 40<strong>–</strong>41, 46<strong>–</strong>49, 56<strong>–</strong>57)<br />
Petra Böttcher, PT-DLR (S. 6<strong>–</strong>9, 30<strong>–</strong>31)<br />
Hannes Barske, PT-DLR (S. 26<strong>–</strong>9, 4<strong>–</strong>29, 38<strong>–</strong>39, 44<strong>–</strong>45, 50<strong>–</strong>55, 58<strong>–</strong>59)<br />
Rudolf Tippelt (S.10<strong>–</strong>11)<br />
Christoph Emminghaus (S. 10<strong>–</strong>11)<br />
Die Informationen zu den einzelnen Vorhaben des Programms<br />
„<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> <strong>–</strong> <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong>“ basieren auf<br />
den Angaben der Zuwendungsempfänger. Sie dienen der<br />
Einführung und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.<br />
Gestaltung<br />
Christiane Zay, Bielefeld<br />
Druckerei<br />
J. Fink Druckerei, Ostfildern<br />
Gedruckt auf Recyclingpapier<br />
Bildnachweis<br />
Michael Seidler, Hamburg<br />
PT-DLR und Projektnehmer im Rahmen des Programms<br />
Bonn, Berlin 2008
<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> <strong>–</strong> <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong><br />
Programmdarstellung
<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> Vorwort<br />
Vorwort<br />
<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> <strong>–</strong> <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong><br />
Bildung ist der Schlüssel für individuelle Lebenschancen, kulturelle<br />
Teilhabe und der Motor für gesellschaftliche und ökonomische<br />
Entwicklung. Nichts entscheidet so sehr über die Zu kunftschancen<br />
und die Innovationskraft jeder und jedes Einzelnen<br />
und einer Gesellschaft wie gute Bildung und Ausbildung. Das<br />
Lernen in allen Lebensphasen wird deshalb für alle Menschen<br />
immer bedeutsamer.<br />
Seit 2001 ermöglicht das Bundesministerium für Bildung<br />
und Forschung lebensbegleitendes Lernen in regional verankerten<br />
<strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong>. 76 „<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong>“ entwickeln und erproben<br />
Modelle, in denen die Bildungsakteure vor Ort kooperieren,<br />
und bauen damit Barrieren im Zugang zu Bildungsangeboten<br />
ab. So kann das Lernen im Lebenslauf gelingen.<br />
Um den vielfältigen Ansprüchen gerecht zu werden, vernetzen<br />
sich die Bildungsinstitutionen mit den regionalen Partnern<br />
aus dem wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Umfeld. In<br />
den vergangenen Jahren sind diese Bildungsnetzwerke vor Ort<br />
zu einem festen Bestandteil der Bildungsinfrastruktur und zum<br />
zentralen Ansprechpartner für Bevölkerung, Wirtschaft und öffentliche<br />
Verwaltung in Sachen Bildung geworden. Professionelle<br />
Bildungsberatung, das Management <strong>von</strong> individuellen<br />
Bildungsübergängen und gut erreichbare Lerninfrastrukturen<br />
erleichtern den Zugang zu Bildungsangeboten.<br />
Die <strong>Netzwerk</strong>e haben Erfolg. Schon jetzt können die „<strong>Lernende</strong>n<br />
<strong>Regionen</strong>“ zahlreiche innovative Lösungen aufweisen,<br />
die national und international nicht nur große Beachtung finden,<br />
sondern auch nachgeahmt werden. Wir sind auf einem<br />
guten Weg, Europa bis 2010 zum dynamischsten wissensbasierten<br />
Wirtschaftsraum der Welt zu machen.<br />
Diese Broschüre gibt einen Einblick in die vielfältigen Erfolge<br />
des Programms. Die zahlreichen Beispiele sollen eine Anregung<br />
geben für weitere Initiativen.<br />
Dr. Annette Schavan, MdB<br />
Bundesministerin für Bildung und Forschung
LERNENDE REGIONEN Inhalt<br />
Inhalt<br />
1 Einführung: Lebenslanges Lernen<br />
als Bildungsmodell der Zukunft 6<br />
2 Die <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> im Spiegel<br />
der wissenschaftlichen Begleitung 10<br />
3 Übersicht: Die <strong>Regionen</strong> und<br />
ihre Ausgangslagen (Karten) 12<br />
4 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>:<br />
19 Modelle und ihre Erfolge 15<br />
Bilanz und Aufbruch 16<br />
Medienkompetenz für alle (Berlin: Marzahn-<br />
Hellersdorf) 18<br />
Unbegrenzt lernen (Brandenburg: Oderland-Spree) 20<br />
LernLaden® <strong>–</strong> ein Reisebüro für den Kopf<br />
(Berlin/Brandenburg, Neukölln, Pankow,<br />
Dahme-Spreewald) 22<br />
Bildungsnachfrage anregen heißt: Nutzen definieren!<br />
(Baden-Württemberg: Landkreis Emmendingen) 24<br />
„Wer Wissensvorsprung hat, ist schneller“<br />
(Baden-Württemberg/Bayern: Region Bodensee) 26<br />
Bildung neu bauen (Bayern: Nürnberg <strong>–</strong> Fürth) 28<br />
Ich lebe, ich lerne (Bremen) 30<br />
Gestaltete Übergänge (Hessen: Rheingau<br />
Taunus-Kreis) 32<br />
Niederschwellige Bildung (Hamburg:<br />
Hamburger Osten) 34<br />
Potenziale entdecken und stärken (Mecklenburg-<br />
Vorpommern: Mittleres Mecklenburg <strong>–</strong> Küste) 36<br />
Fördertürme (Nordrhein-Westfalen: Essen) 38<br />
Die Zukunft gestalten im Zentrum Europas!<br />
(Nordrhein-Westfalen: Kreis Borken) 42<br />
Leuchttürme und Lotsen (Niedersachsen: Osnabrück) 44<br />
Am Ball bleiben (Rheinland-Pfalz: Mainz <strong>–</strong> Bingen) 46<br />
Lebenslanges Lernen in die Fläche bringen<br />
(Sachsen-Anhalt: Altmark-Salzwedel) 48<br />
Selbstlernen als Bildungsdienstleistung (Saarland:<br />
SaarLernNetz) 50<br />
Eine EU-Region schaffen<br />
(Sachsen: EU-Region Neisse-Nisa-Nysa) 52<br />
Lernglück (Schleswig-Holstein: Norderstedt) 54<br />
Innovationsdruck vermitteln durch Bildungsberatung<br />
und Qualifizierung (Thüringen:<br />
Wartburgregion) 56<br />
5 Kurzporträts aller 76 <strong>Lernende</strong>n<br />
<strong>Regionen</strong> 58<br />
Baden-Württemberg 60<br />
Bayern 62<br />
Berlin 65<br />
Brandenburg 67<br />
Bremen 70<br />
Hamburg 69<br />
Hessen 70<br />
Mecklenburg-Vorpommern 73<br />
Niedersachsen 75<br />
Nordrhein-Westfalen 80<br />
Rheinland-Pfalz 86<br />
Saarland 87<br />
Sachsen 87<br />
Sachsen-Anhalt 89<br />
Schleswig-Holstein 92<br />
Thüringen 93<br />
Länderübergreifende <strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> 96<br />
6 Kommunale Kooperationen<br />
mit <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> 100<br />
5
6 Einführung LERNENDE REGIONEN<br />
Einführung<br />
Lebenslanges Lernen als Bildungsmodell der Zukunft<br />
Übergänge und Umbrüche prägen das Leben der Menschen<br />
<strong>von</strong> der frühen Kindheit bis ins hohe Alter. Neue Situationen<br />
und Aufgaben erfordern eine hohe Anpassungsbereitschaft.<br />
Wissen, das gestern noch aktuell war, ist morgen schon ver <br />
altet. Die Globalisierung und der technologische Fortschritt<br />
beschleunigen diese Entwicklung. Die Folgen sind in allen<br />
Lebensbereichen spürbar <strong>–</strong> nicht nur im Beruf, sondern auch<br />
in der Freizeit und in der Familie.<br />
Viele Menschen haben das Gefühl, den Veränderungen hilflos<br />
ausgesetzt zu sein. Dabei bietet der Wandel auch große<br />
Chancen. Wer bereit ist, die eigenen Kompetenzen und Qualifikationen<br />
ständig zu erneuern und zu erweitern, der kann auch<br />
in Zukunft sein Leben den eigenen Begabungen entsprechend<br />
gestalten, beruflich wie privat.<br />
Der Schlüssel dazu heißt Lebenslanges Lernen. Es ist das<br />
Werkzeug zum Erlangen <strong>von</strong> Bildung und damit für die Gestaltung<br />
individueller Lebens- und Erwerbschancen. Bildung ist der<br />
wichtigste Rohstoff unseres Landes. Er ist die Grundlage für<br />
wirtschaftliches Wachstum, Innovation und Produktivität. Den<br />
Zugang zu Bildung allen Menschen <strong>–</strong> auch bildungsfernen und<br />
benachteiligten Gruppen <strong>–</strong> zu ermöglichen ist daher <strong>von</strong> entscheidender<br />
Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft.<br />
Mit dem Aktionsprogramm „Lebensbegleitendes Lernen für<br />
alle“ trägt das Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
(BMBF) zu einer nachhaltigen <strong>Förderung</strong> Lebenslangen Lernens<br />
aller Menschen und zu einer zukunftsorientierten Reform der<br />
Bildungsstrukturen bei. Das Programm unterstreicht den herausragenden<br />
Stellenwert der Weiterbildung: Lernen endet<br />
nicht mit dem Abschluss der Berufsausbildung, sondern ist in<br />
allen weiteren Lebensphasen notwendig.<br />
Die Maßnahmen des Programms dienen dazu, Bildungsbarrieren<br />
abzubauen. Sie sollen die Lernbereitschaft und die<br />
Lernkompetenzen fördern und die Grenzen zwischen den Bildungs<br />
bereichen durchlässiger machen. Auch eine bessere Vergleichbarkeit<br />
<strong>von</strong> Bildungsabschlüssen und die Entwicklung<br />
<strong>von</strong> Kriterien für die Qualität <strong>von</strong> Bildungsangeboten gehören<br />
zu den Zielen des Programms. Nur wenn diese Punkte umgesetzt<br />
werden, kann eine „lernende Gesellschaft“ mit einer<br />
neuen Lernkultur entstehen.<br />
Das Programm „<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> <strong>–</strong> <strong>Förderung</strong><br />
<strong>von</strong> <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong>“<br />
Die Entwicklung <strong>Lernende</strong>r <strong>Regionen</strong> bildet den Kern des<br />
Aktionsprogramms. Das BMBF hat daher im Jahr 2000 das Programm<br />
„<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> <strong>–</strong> <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong>“ ins<br />
Leben gerufen. Mit einem Budget <strong>von</strong> rund 130 Mio. EUR, zur<br />
Hälfte finanziert aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF), ist es<br />
die bislang größte Initiative im Bereich Lebenslanges Lernen in<br />
Deutschland. Sie ist zugleich Schwerpunkt der gemeinsamen<br />
Strategie für das Lebenslange Lernen, auf die sich Bund und<br />
Länder 2004 in der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung<br />
und Forschungsförderung verständigt haben.<br />
Im Lenkungsausschuss des Programms arbeiten Bund, Länder<br />
und Sozialpartner eng zusammen. Gemeinsam wählten sie<br />
die Projekte für die <strong>Förderung</strong> aus und beschließen die Grundsätze<br />
der Programmentwicklung.<br />
Mit dem Programmmanagement und dem programm über <br />
greifenden Transfer hat das BMBF den Projektträger im DLR<br />
(PT-DLR) beauftragt. Der PT-DLR ist eine Dienstleistungseinrichtung<br />
im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, einem<br />
Forschungsunternehmen der Helmholtz-Gemeinschaft.<br />
Die wissenschaftliche Begleitung lag zunächst in Händen<br />
eines Forschungskonsortiums unter der Leitung des Deutschen<br />
Instituts für Erwachsenenbildung (DIE). Es untersuchte die Wirkungen<br />
des Programms und ermittelte Erfolgsfaktoren für die<br />
Etablierung regionaler <strong>Netzwerk</strong>e. Die Zwischenergebnisse wurden<br />
2006 unter dem Titel „Regionale Bildungsnetzwerke“ im<br />
W. Bertelsmann Verlag veröffentlicht.<br />
Seit 2005 wird das Programm <strong>von</strong> der Ludwig-Maximilians-<br />
Universität (LMU) München und Rambøll Management wissenschaftlich<br />
begleitet. Während die LMU die Zielerreichung des<br />
Programms untersucht, widmet sich Rambøll Management der<br />
Nachhaltigkeit der <strong>Netzwerk</strong>e, der <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> Beschäftigungsfähigkeit<br />
und der Kooperation mit Wirtschaftsunternehmen.<br />
Vernetzung und Kooperation in den <strong>Regionen</strong><br />
Mit dem Programm „<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong>“ fördert das BMBF<br />
regionale Vernetzung. Das Programm beruht auf der Annahme,<br />
dass die <strong>Regionen</strong> einen wichtigen Beitrag zur Verwirklichung<br />
des Lebenslangen Lernens leisten können. Nur wenn alle relevanten<br />
Partner aus Bildung, Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung<br />
vor Ort zusammenarbeiten, kann es gelingen, ein<br />
„regionales Bildungsprofil“ zu entwerfen und neuartige, bedarfsgerechte<br />
Bildungsangebote zu entwickeln. Der dezentrale<br />
Förderansatz erlaubt es jedem <strong>Netzwerk</strong>, sich optimal auf die<br />
Situation vor Ort einzustellen.<br />
In vielen Fällen geht die Initiative zur Gründung des <strong>Netzwerk</strong>s<br />
auf eine Volkshochschule oder einen anderen Bildungsanbieter<br />
zurück, teilweise auch auf eine Kammer, Hochschule oder<br />
Wirtschaftsförderungsgesellschaft. Um eine dauerhafte Zusammenarbeit<br />
zu gewährleisten, organisieren sie sich meist je nach<br />
Zielsetzung als eingetragene Vereine (e.V.), gemeinnützige Ka
LERNENDE REGIONEN Einführung<br />
pitalgesellschaften (gGmbH) oder Stiftungen. Alle <strong>Netzwerk</strong>e<br />
sind offen angelegt und können weitere Mitglieder aufnehmen.<br />
<strong>Netzwerk</strong>e für Lebenslanges Lernen entstehen<br />
In zwei Auswahlrunden in den Jahren 2000 und 2001 wählte<br />
der Lenkungsausschuss die aussichtsreichsten Konzepte für die<br />
einjährige Planungsphase aus. Ziel war es zunächst, die <strong>Netzwerk</strong>e<br />
aufzubauen und innovative Maßnahmen zu entwickeln.<br />
In den folgenden beiden Jahren traten mehr als 70 <strong>Netzwerk</strong>e in<br />
die vierjährige Durchführungsphase ein. Die finanzielle Eigen<br />
Wissenschaftliche Begleitung<br />
des Programms „LRFN“<br />
Rambøll Management und<br />
Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München<br />
Innovationsschwerpunkt<br />
Bildungsberatungsagenturen<br />
Themennetz<br />
Bildungsberatungsagenturen<br />
Leitvorhaben<br />
Bildungsberatung<br />
Laufzeit:<br />
01.03.2007<strong>–</strong>30.06.2008<br />
Koordination:<br />
Technische Universität<br />
Kaiserslautern<br />
Entwicklungsvorhaben<br />
Professionalisierung der<br />
regionalen Bildungsberatung<br />
Laufzeit:<br />
01.12.2006<strong>–</strong>30.09.2008<br />
Koordination:<br />
Universität Mainz<br />
Strukturschema <strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong><br />
ESF<br />
Innovationsschwerpunkt<br />
Lernzentren<br />
Themennetz<br />
Lernzentren<br />
Leitvorhaben<br />
Lernzentren<br />
1. Welle<br />
2001<strong>–</strong>2006<br />
Programmvertiefung I<br />
2006<strong>–</strong>2007<br />
Laufzeit:<br />
01.06.2007<strong>–</strong>30.09.2008<br />
Deutsches Forschungszentrum<br />
für Künstliche Intelligenz<br />
DKFI<br />
Entwicklungsvorhaben<br />
Lernzentren<br />
„Fachprofil Lernbegleitung“<br />
Laufzeit:<br />
01.01.2008<strong>–</strong>30.09.2008<br />
Koordination:<br />
Förderverein für Jugend und<br />
Sozialarbeit e.V. Berlin u. Stadt<br />
BMBF<br />
Programm „<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> <strong>–</strong><br />
<strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong>“ (LRFN)<br />
Projektträger im Deutschen Zentrum<br />
für Luft- und Raumfahrt e.V. (PT-DLR)<br />
Innovationsschwerpunkt<br />
Übergangsmanagement<br />
Themennetz<br />
Übergangsmanagement<br />
Leitvorhaben<br />
Übergangsmanagement<br />
Laufzeit:<br />
01.06.2007<strong>–</strong>30.09.2008<br />
Koordination:<br />
Universität Duisburg-Essen<br />
beteiligung wurde mit der Zeit erhöht, um sicherzustellen, dass<br />
die <strong>Netzwerk</strong>e auch nach Auslaufen der <strong>Förderung</strong> eigenständig<br />
weiterarbeiten können. Besonders gefragt waren aus diesem<br />
Grunde auch nachhaltige Formen der Zusammenarbeit, unternehmerisches<br />
Denken und überzeugende Geschäftsmodelle.<br />
Die Innovationsschwerpunkte der Vertiefungsphasen<br />
Um Leuchtturme zu schaffen, die anderen als Vorbild dienen,<br />
fördert das BMBF besonders vielversprechende Ansätze in fünf<br />
2. Welle<br />
2002<strong>–</strong>2007<br />
Programmvertiefung II<br />
2007<strong>–</strong>Sept. 2008<br />
Lenkungsausschuss<br />
(Länder und<br />
Sozialpartner)<br />
Innovationsschwerpunkt<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
in KMU<br />
Themennetz<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
in KMU<br />
Leitvorhaben<br />
„Lebenslanges Lernen<br />
in und mit KMU“<br />
Laufzeit:<br />
01.01.2008<strong>–</strong>30.09.2008<br />
Koordination:<br />
Universität Duisburg-Essen<br />
Entwicklungsvorhaben<br />
„Bildungsberatung<br />
für KMU“<br />
Laufzeit:<br />
01.03.2008<strong>–</strong>30.09.2008<br />
Koordination:<br />
<strong>Lernende</strong> Region Trier e.V.<br />
Innovationsschwerpunkt<br />
Kommunale Kooperationen<br />
mit <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong><br />
Themennetz<br />
Kommunale Kooperationen<br />
mit <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong><br />
Leitvorhaben<br />
„Kommunale Kooperationen<br />
mit <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong>“<br />
Laufzeit:<br />
01.03.2008<strong>–</strong>30.09.2008<br />
Koordination:<br />
Ruhr-Universität Bochum<br />
Stand: April 2008<br />
7
8 Einführung LERNENDE REGIONEN<br />
Innovationsschwerpunkten. Die erste Vertiefungsphase begann<br />
im Jahr 2006 mit 41 <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> in den Schwerpunkten<br />
„Bildungsberatungsagenturen“, „Lernzentren“ und „Übergangsmanagement“.<br />
Die zweite Vertiefungsphase umfasst darüber<br />
hinaus die Schwerpunkte „Aus- und Weiterbildung in kleinen<br />
und mittleren Unternehmen“ und „Kommunale Kooperationen<br />
mit <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong>“. Sie startete im Jahr 2007 mit 56 Vorhaben<br />
(siehe Schaubild unten).<br />
Bildungsberatungsagenturen<br />
Die Transparenz der Bildungsangebote in ihrer Region zu verbessern<br />
ist das Ziel <strong>von</strong> 25 Beratungsstellen. Sie bieten professionelle<br />
Verfahren zu Profiling und Kompetenzerfassung an und<br />
informieren datenbankgestützt über aktuelle Bildungsangebote<br />
in der Region.<br />
Lernzentren<br />
In 13 regionalen <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong> werden Lernzentren aufgebaut,<br />
die eine große Vielfalt an Lern- und Beratungsdienstleistungen<br />
anbieten. Ausgangspunkt sind dabei stets die <strong>Lernende</strong>n mit<br />
ihren individuellen Bedürfnissen und Kompetenzen. Die Lernzentren<br />
verfügen über moderne Lerninfrastrukturen mit innovativen<br />
Raumkonzepten und kundenfreundlichen Öffnungszeiten.<br />
Übergangsmanagement<br />
Die Überwindung <strong>von</strong> Problemen an Bildungsübergängen<br />
(siehe Schaubild S. 9) haben sich 18 <strong>Netzwerk</strong>e zur Aufgabe<br />
gestellt. Auch hier steht der individuelle Bildungsbedarf der<br />
Ratsuchenden an den jeweiligen biografischen und beruflichen<br />
Übergängen im Mittelpunkt der Beratung.<br />
25<br />
7<br />
18<br />
13<br />
5<br />
8<br />
18<br />
2<br />
16<br />
Aus- und Weiterbildung in kleinen und mittleren Unternehmen<br />
Auf die Entwicklung bedarfsgerechter Beratungs- und Bildungsangebote<br />
für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) haben<br />
sich 12 <strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> spezialisiert. Sie fördern die Beschäftigungsfähigkeit<br />
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, tragen<br />
zur Erhöhung der Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der<br />
Unternehmen bei.<br />
Kommunale Kooperationen mit <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong><br />
30 Kooperationen zwischen Kommunen und <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong><br />
haben sich die Aufgabe gestellt, kommunale Handlungskonzepte<br />
zu erarbeiten. Es sollen ressortübergreifende<br />
Initiativen erprobt werden, die Lebenslanges Lernen in wirtschaftlichen,<br />
sozialen und kulturellen Handlungsfeldern fördern.<br />
Besonderes Augenmerk gilt der regionalen Standortentwicklung.<br />
Bildungsberatung Lernzentren Übergangsmanagement KMU Kommunale Kooperation<br />
Schwerpunkte der Förderphasen Vertiefung I und II<br />
Transfer<br />
Ein wesentliches Ziel des Programms ist es, die Erfolge der <strong>Lernende</strong>n<br />
<strong>Regionen</strong> anderen zugänglich zu machen. Akteure innerhalb<br />
und außerhalb des Programms sollen die Möglichkeit<br />
erhalten, sich über innovative Bildungsdienstleistungen zu informieren<br />
und Anregungen für die eigene Arbeit zu gewinnen.<br />
Eine wichtige Rolle für den Ergebnistransfer spielen die Themennetze<br />
in den einzelnen Innovationsschwerpunkten. In den<br />
Themennetzen treffen sich Akteure der <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong>,<br />
um sich über die Modellentwicklungen auszutauschen und die<br />
Ergebnisse für die Kommunikation nach außen aufzubereiten.<br />
12<br />
30<br />
Vertiefung II<br />
Vertiefung I<br />
Stand: Januar 2008
LERNENDE REGIONEN Einführung<br />
Dazu gehören Handreichungen für die Praxis, die auch Zielgrup<br />
pen außerhalb des Programms zur Verfügung gestellt werden. In<br />
der Regel wird die Arbeit in den Themennetzen unterstützt<br />
durch Expertinnen und Experten (Leitvorhaben), die die Modellentwicklungen<br />
durch fachwissenschaftliche Impulse anreichern<br />
und die professionelle Aufbereitung der Ergebnisse sicherstellen.<br />
Ein weiteres Instrument des Ergebnistransfers ist INFORM,<br />
das Magazin für die <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong>. Es berichtet etwa<br />
vierteljährlich über Neuigkeiten im Rahmen des Programms<br />
und widmet sich in den einzelnen Ausgaben Schwerpunktthemen<br />
aus dem Bereich Lebenslanges Lernen. Im Internet stehen<br />
die Ausgaben unter www.lernenderegionen.info als PDF zur<br />
Verfügung. Dort gibt es auch einen Veranstaltungskalender,<br />
Hintergrundinformationen zum Programm und eine Linkliste<br />
zu den <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong>.<br />
In den Jahren 2008 und 2009 werden die Bemühungen, die<br />
Programmerfolge nach außen zu tragen, verstärkt. So sollen Akteure<br />
aus dem Bildungsbereich gezielt angesprochen werden,<br />
um sie in Workshops <strong>von</strong> der Innovationskraft der <strong>Netzwerk</strong>e<br />
zu überzeugen. Partnerschaften mit bestehenden <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong><br />
sollen angebahnt und so der Transfer über die Grenzen des Programms<br />
hinaus ermöglicht werden.<br />
Ausblick<br />
Das Programm „<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> <strong>–</strong> <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong>“<br />
hat eine große Vielfalt zukunftsweisender Modelle und<br />
Dienstleistungen hervorgebracht. Ihre Originalität verdanken<br />
sie der jeweiligen regionalen Ausrichtung, der Zusammensetzung<br />
der <strong>Netzwerk</strong>e und nicht zuletzt den Interessen der regionalen<br />
Akteure. In genauer Kenntnis der Situation vor Ort ist es<br />
ihnen gelungen, Lösungen zu finden, die „passgenau“ auf die<br />
Probleme der jeweiligen Region zugeschnitten sind.<br />
Die <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> liefern innovative Lösungsansätze<br />
für die Umsetzung des Lebenslangen Lernens. Die Ausrichtung<br />
an der Biografie des oder der Einzelnen bei der Entwicklung der<br />
Bildungsdienstleistungen und die regional verankerten Organisationsformen<br />
spielen dabei eine zentrale Rolle. In zahlreichen<br />
Projekten ist es gelungen, die Grenzen zwischen den Bildungsbereichen<br />
durchlässiger und das regionale Bildungsangebot<br />
transparenter zu machen. Auch bildungsferne Bevölkerungsteile<br />
konnten dazu gebracht werden, die Bildungsangebote zu nutzen.<br />
Viele Beispiele zeigen, dass es möglich ist, Bildungsüber <br />
gänge, die oft mit Risiken und Anschlussproblemen verbunden<br />
sind, zu meistern.<br />
Vielerorts ist es den <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> darüber hinaus<br />
gelungen, die Sensibilität für den Stellenwert der Bildung als<br />
Standortfaktor zu erhöhen. Für zentrale Herausforderungen <strong>–</strong><br />
wie die steigende Lebenserwartung, die Bildungsferne <strong>von</strong> Teilen<br />
der Bevölkerung oder den Fachkräftemangel <strong>–</strong> haben die<br />
<strong>Netzwerk</strong>e Lösungen gefunden, <strong>von</strong> denen einige bereits Bestandteile<br />
<strong>von</strong> Regionalentwicklungsplänen geworden sind.<br />
Das Lebenslange Lernen vor Ort als lebendige Regionalkultur<br />
zu etablieren bleibt eine wichtige Zukunftsaufgabe. Sie betrifft<br />
alle Politikfelder, die mit der Entwicklung <strong>von</strong> <strong>Regionen</strong>,<br />
Städten und Quartieren in Großstädten zu tun haben. Die <strong>Lernende</strong>n<br />
<strong>Regionen</strong> entwickeln ihre Instrumente stetig weiter,<br />
damit die Menschen vor Ort ihre eigene und gemeinsame Zukunft<br />
gestalten können.<br />
Die regionalen Bildungsnetzwerke sind wichtige Motoren<br />
bei der Umsetzung des Lebenslangen Lernens. Der Vorbildcharakter<br />
der <strong>von</strong> ihnen entwickelten Modelllösungen zeigt sich<br />
nicht zuletzt im großen Interesse aus dem europäischen Ausland<br />
<strong>–</strong> dort haben die Modelle der <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> erfreu <br />
licherweise schon Nachahmung gefunden.<br />
Kindergarten Schule Ausbildung Berufstätigkeit Ruhestand<br />
Klassische Bildungsübergänge<br />
Familie<br />
Arbeitslosigkeit<br />
9
10 Einführung LERNENDE REGIONEN<br />
Die <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> im Spiegel der<br />
wissenschaftlichen Begleitung<br />
Die wissenschaftliche Begleitung<br />
Das Programm „<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> <strong>–</strong> <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong>“<br />
wird seit 2005 durch zwei Partner wissenschaftlich begleitet.<br />
Ziel ist es, die Arbeit der <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> umfassend<br />
zu verfolgen, um auf möglichst breiter Basis Aussagen über<br />
Ergebnisse und Wirkungen in den verschiedenen Handlungsfeldern<br />
des Programms zu treffen. Die wissenschaftliche Begleitung<br />
trägt so dazu bei, Innovationen zu identifizieren, aus<br />
Erfolgen zu lernen und gelungene Ansätze zu transferieren.<br />
Das Team der Ludwig-Maximilians-Universität München<br />
(LMU) betrachtet unter der Leitung <strong>von</strong> Prof. Dr. Rudolf Tippelt<br />
die Zielerreichung des Gesamtprogramms. Dazu werden u. a.<br />
die strukturellen und inhaltlichen Rahmenbedingungen für die<br />
Entwicklung und Verstetigung innovativer bildungspolitischer<br />
Konzepte in den <strong>Regionen</strong> erhoben, analysiert und bewertet.<br />
Rambøll Management konzentriert sich unter der Leitung<br />
<strong>von</strong> Dr. Christoph Emminghaus auf den Beitrag der <strong>Lernende</strong>n<br />
<strong>Regionen</strong> zur <strong>Förderung</strong> der Beschäftigungsfähigkeit, zur Bedeutung<br />
<strong>von</strong> Unternehmen, hier insbesondere <strong>von</strong> KMU in den<br />
<strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong> sowie auf die Frage nach der Nachhaltigkeit der<br />
<strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> und ihrer Arbeit.<br />
Vorgehen und Nutzen für die <strong>Netzwerk</strong>e<br />
Beide Partner arbeiten mit einem Mix aus qualitativen und<br />
quantitativen Methoden. So werden in allen <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong><br />
entweder <strong>von</strong> der LMU oder <strong>von</strong> Rambøll Management<br />
qualitative Fallstudien durchgeführt. Ziel der Fallstudien ist<br />
es, einen konkreten Einblick in die Arbeit der <strong>Netzwerk</strong>e und<br />
ihrer einzelnen Teilprojekte zu erlangen, um Aussagen über<br />
Gelingens- und Misslingensbedingungen treffen zu können.<br />
Ergänzt werden die Analysen durch quantitative Ansätze, um<br />
Daten über inhaltliche Schwerpunkte und Entwicklungstrends<br />
des Gesamtprogramms zu gewinnen. Hierfür wurde 2005 und<br />
2006 jeweils eine Befragung der <strong>Netzwerk</strong>e durchgeführt.<br />
Für die Vertiefungsphase des Programms wurde das quan <br />
titative Vorgehen weiterentwickelt, um den Nutzen für die einzelnen<br />
<strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> zu erhöhen. So wurde <strong>von</strong> Rambøll<br />
Management ein onlinebasiertes Benchmarking-System ent <br />
wickelt, das den <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> ein steuerungsrelevantes<br />
Monitoring ihrer Arbeit sowie verschiedene Vergleichs möglich <br />
keiten erlaubt. Das System basiert auf quartalsweisen Dateneingaben<br />
durch die <strong>Netzwerk</strong>e zu ihren Angeboten, ihren Ergeb <br />
nissen, den Vernetzungsaktivitäten, der Finanzierung und den<br />
regionalen Rahmenbedingungen. Auf dieser Datengrundlage<br />
können die <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> ihre Leistung im Längsschnitt<br />
analysieren oder sich mit anderen <strong>Regionen</strong>, die im gleichen<br />
Schwerpunkt tätig sind, vergleichen. Neben den <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong><br />
profitiert auch die wissenschaftliche Begleitung <strong>von</strong> dem<br />
Benchmarking-System, da so aktuelle und vergleichbare Daten<br />
zu allen <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> für alle weiterführenden Analysen<br />
vorliegen.<br />
Exemplarische Ergebnisse der<br />
wissenschaftlichen Begleitung<br />
In der Vertiefungsphase können nun weitere, exemplarische<br />
Befunde der wissenschaftlichen Begleitung vorgelegt werden,<br />
die es erlauben, Aussagen zu Gelingensbedingungen und<br />
Transfermöglichkeiten zu treffen. Generell hat sich gezeigt,<br />
dass die <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> gegenüber traditionellen Bildungsangeboten<br />
häufig konkreter auf vorhandene Bedarfs <br />
lagen reagieren. Dies gelingt insbesondere dort, wo regionale<br />
Bedarfsanalysen durchgeführt wurden und die Arbeit der <strong>Netzwerk</strong>e<br />
an deren Ergebnissen anschließen.<br />
Insbesondere mit Blick auf die <strong>Förderung</strong> der Beschäftigungsfähigkeit<br />
gelingt es den <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> eine Brücke zwischen<br />
den Bedarfen der Individuen und den Verwertungsmöglichkeiten<br />
auf dem Arbeitsmarkt zu schlagen. Hierzu trägt unmittelbar<br />
das Erfahrungswissen der <strong>Netzwerk</strong>partner bei. Dort<br />
wo arbeitsmarktnahe Akteure erfolgreich in die <strong>Netzwerk</strong>arbeit<br />
eingebunden sind, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die <strong>Lernende</strong><br />
Region einen relevanten Beitrag zur <strong>Förderung</strong> der Beschäftigungsfähigkeit<br />
leistet.<br />
Nicht erst seit dem Programm „<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong>“ sind die<br />
Schwierigkeiten bekannt, Unternehmen umfassend in bildungspolitische<br />
Initiativen einzubinden. Die wissenschaftliche Begleitung<br />
kann aufzeigen, dass dies am ehesten dann gelingt, wenn<br />
klare Vorstellungen darüber existieren, welche konkrete Rolle<br />
Unternehmen in den <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> spielen sollen. Wenn<br />
sogenannte Win-Win-Situationen geschaffen werden, gelingt es<br />
häufig, Unternehmen zum gegenseitigen Nutzen für die Arbeit<br />
der <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> zu interessieren oder sogar zur aktiven<br />
<strong>Netzwerk</strong>arbeit zu motivieren.<br />
Die Finanzierung <strong>von</strong> Bildungsdienstleistungen ist aus Sicht<br />
der <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> ein häufiges Motiv für den Wunsch<br />
nach Einbindung <strong>von</strong> Unternehmen in die <strong>Netzwerk</strong>e. Die<br />
Analysen zur Nachhaltigkeit können diese Strategie nur teilweise<br />
bestätigen. Ein Hauptfaktor für eine Nachhaltigkeit der<br />
<strong>Netzwerk</strong>strukturen ist die Einbindung aller für das Angebot<br />
der <strong>Lernende</strong>n Region relevanten regionalen Akteure. Hier<br />
sind empirisch große Unterschiede dahingehend zu beobachten,<br />
inwieweit es gelingt, verbindliche Partner über den Kreis<br />
der Bildungsdienstleister hinaus in die <strong>Netzwerk</strong>e einzubinden <strong>–</strong><br />
möglichst auf Leitungsebene. Daneben ist für ein stabiles Netz
LERNENDE REGIONEN Einführung<br />
werk in der Regel ein starker Kern (<strong>Netzwerk</strong>management) er<br />
forderlich. Dies geht einher mit der Notwendigkeit, sich als Ler<br />
nende Region stärker zu institutionalisieren. Welche konkrete<br />
Organisationsform ein <strong>Netzwerk</strong> dabei wählt, scheint für die<br />
Nachhaltigkeit jedoch nachrangig.<br />
Regionale Ausgangslage, Zusammensetzung, Ziele, Orga <br />
nisation, Produkte und Dienstleistungen der <strong>Netzwerk</strong>e sind<br />
sehr unterschiedlich. Für das allen <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> gemeinsame<br />
Ziel, eine stärkere Vernetzung und Kooperation<br />
<strong>von</strong> zentralen Akteuren in der Region zu schaffen, um Synergien<br />
zu erzeugen, können sich die im <strong>Netzwerk</strong> engagierten<br />
Akteure an einigen besonders wichtigen Erfolgsbedingungen<br />
orientieren (s. auch Abb.).<br />
Erfolgsbedingungen<br />
Der Aufbau einer <strong>Netzwerk</strong>identität sorgt dafür, dass das <strong>Netzwerk</strong><br />
<strong>von</strong> außen als Einheit wahrgenommen wird, alle Betei <br />
ligten sich mit dem <strong>Netzwerk</strong> identifizieren und die Kom mu <br />
nikations- und Veränderungsprozesse als dauerhaft verstanden<br />
werden. Die zentrale Basis dafür sind u. a. erfolgreiche Kooperationserfahrungen<br />
der <strong>Netzwerk</strong>mitglieder.<br />
Ein zentraler Aspekt der <strong>Netzwerk</strong>arbeit ist die Entwicklung<br />
<strong>von</strong> Vertrauen. Voraussetzung dafür ist die <strong>von</strong> allen involvierten<br />
Akteuren geteilte Erwartung, Probleme gemeinsam zu lösen<br />
und Konkurrenz situationen zu überwinden. Für eine kontinuierliche<br />
<strong>Netzwerk</strong>arbeit sind zudem dauerhafte und tragfähige<br />
Kommuni kationsstrukturen nötig, wobei Transparenz und Feedback<br />
über die gemeinsame Arbeit eine zentrale Rolle einnehmen.<br />
Die Dynamik des Umfelds <strong>von</strong> <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong> sowie die netz <br />
werkinterne Dynamik erfordern permanente Organisationsentwicklungen,<br />
die auf Basis der Bedarfe bewusst gesteuert werden<br />
müssen.<br />
Dieses organisationale Lernen ist als schneller und stetiger<br />
Lern- und Veränderungsprozess einer Organisation zu verstehen,<br />
der diese zu einer <strong>Lernende</strong>n Organisation werden lässt.<br />
Im Vordergrund stehen gemeinsame Ziele, akzeptierte Leitbilder,<br />
die Auswahl geeigneter Partner, die Regulation der Aktivi <br />
täten und Beziehungen zwischen den Partnern, die Allokation<br />
der Ressourcen zwischen den Organisationen und die kontinuierliche<br />
Evaluation und Pflege der Kooperationen. Die Zusammenarbeit<br />
über einen längeren Zeitraum stellt einen wichtigen<br />
Stabilitätsfaktor der <strong>Netzwerk</strong>arbeit dar.<br />
Vertiefung und Transfer<br />
11<br />
Die <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> in der Vertiefungsphase erhalten bis<br />
September 2008 die Möglichkeit, erfolgversprechende Ansätze<br />
in den Handlungsfeldern Bildungsberatung, Übergangsmanagement,<br />
Lernzentren, Aus- und Weiterbildung in KMU sowie der<br />
Einbindung <strong>von</strong> Kommunen weiterzuentwickeln. Mit dieser<br />
Schwerpunktsetzung greift das Programm Themen auf, die für<br />
eine erfolgversprechende Gesamtkonzeption zum Lebenslangen<br />
Lernen besonders relevante Bausteine darstellen. Aus Sicht der<br />
wissenschaftlichen Begleitung bietet die Vertiefungsphase die<br />
Möglichkeit, durch die Analyse der Gelingens- und Misslingensbedingungen<br />
diese Bausteine zu einem Gesamtbild zusammenzufügen.<br />
Dies ermöglicht es, die bereits heute sichtbaren Innovationen<br />
aus den <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> über die Programmlaufzeit<br />
hinaus in die Breite zu transferieren und so den größtmöglichen<br />
Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten. Im Ergebnis bietet<br />
das Programm Modelle für die Umsetzung <strong>von</strong> Lebenslangem<br />
Lernen, und es gibt damit einen Innovationsschub für die gesamte<br />
Diskussion um das Lebenslange Lernen, und zwar weit<br />
über die geförderten <strong>Netzwerk</strong>e hinaus.
12 Übersicht LERNENDE REGIONEN<br />
Die 76 <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong><br />
<strong>Netzwerk</strong><br />
Länderübergreifendes<br />
<strong>Netzwerk</strong>
LERNENDE REGIONEN Übersicht<br />
Die Ausgangslagen in den <strong>Regionen</strong><br />
Niederrhein<br />
Euregio<br />
Aachen<br />
NIEDERSACHSEN<br />
NORDRHEIN-WESTFALEN HESSEN<br />
RHEINLAND<br />
PFALZ<br />
Trier<br />
Ems-Dollart-Region<br />
Oldenburger<br />
Land<br />
SAARLAND<br />
Saarbrücken<br />
Rheingau-<br />
Taunus-<br />
Kreis<br />
Landkreis<br />
Emmendingen<br />
Landkreis Osterholz<br />
Weserbergland<br />
Osnabrück<br />
Landkreis Hersfeld-<br />
Rotenburg, Werra-Meißner<br />
Mainz <strong>–</strong> Bingen<br />
Frankfurt/Main<br />
SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
BADEN<br />
WÜRTTEMBERG<br />
Neckar-Alb<br />
Region Bodensee<br />
Neumünster<br />
Lübeck<br />
Ostseeküste<br />
Wismar-Rostock Mittleres<br />
Mecklenburg <strong>–</strong><br />
Norderstedt Drei-Länder-Eck<br />
Küste<br />
Land Bremen<br />
Heilbronn-Franken<br />
Landkreis<br />
Gifhorn<br />
Rennsteig <strong>–</strong><br />
Rhön<br />
Main-Kinzig + Spessart<br />
Schwäbisch Hall <strong>–</strong><br />
Ansbach<br />
Hamburg und Umland<br />
Harburg<br />
Hamburg West<br />
Hamburger Osten<br />
Ilm-Kreis<br />
Nürnberg <strong>–</strong> Fürth<br />
Altmark-<br />
Salzwedel<br />
SACHSEN<br />
ANHALT<br />
Hannover Südost<br />
Kreis Borken<br />
Münster und<br />
Münsterland<br />
Emscher-Lippe<br />
Lippe-Herford<br />
niedersachsen<br />
Stadt u. Landkreis<br />
Wernigerode<br />
Südnieder<br />
Dessau-Anhalt-<br />
Wittenberg<br />
Essen<br />
Köln<br />
sachsen<br />
Kreis Unna<br />
Mansfelder<br />
Dortmund<br />
Land<br />
Kassel<br />
Hagen<br />
Stadt und Land<br />
Südliches<br />
Waldeck-<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Bergisches<br />
Frankenberg<br />
THÜRINGEN<br />
Städtedreieck<br />
Wartburgregion<br />
Jena-Saale-<br />
Holzland<br />
Stadt und Landkreis<br />
Offenbach<br />
Mannheim<br />
Saalfeld-<br />
Rudolstadt<br />
Landkreis Schwandorf<br />
BAYERN<br />
Stadt und<br />
Landkreis Dachau<br />
Tölzer Land<br />
Ostvorpommern<br />
MECKLENBURG-<br />
VORPOMMERN<br />
Zwickauer<br />
Land<br />
Uckermark<br />
BRANDENBURG<br />
Elbe-Elster<br />
Regierungsbezirk<br />
Leipzig<br />
Südwestsachsen<br />
Landkreis Cham<br />
SACHSEN<br />
Neukölln, Pankow,<br />
Dahme-Spreewald<br />
Berlin<br />
Marzahn <strong>–</strong> Hellersdorf<br />
Berlin Reinickendorf<br />
Lausitz<br />
Oderland-Spree<br />
Euroregion<br />
Neiße<br />
13<br />
Situation in den <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong><br />
im Vergleich zum Bundesdurchschnitt:<br />
Arbeitslosenquote<br />
Bevölkerungsentwicklung 2000<strong>–</strong>2006<br />
Bevölkerungsstruktur<br />
(Anteil der jeweiligen Altersgruppe an der<br />
Gesamtbevölkerung zum Stichtag 31.12.2006)<br />
Anteil < 18 Jahre<br />
Anteil 18<strong>–</strong>64 Jahre<br />
Anteil >= 65 Jahre<br />
Siedlungsstrukturelle Kreistypen<br />
Agglomeration/Ballungsräume<br />
Kernstädte<br />
Verdichtete Kreise<br />
Verstädterte Räume<br />
Verdichtete Kreise<br />
Ländliche Kreise<br />
Ländliche Räume<br />
höherer Dichte<br />
geringerer Dichte<br />
Quelle: IES <strong>–</strong> Institut für Entwicklungsplanung und Strukturforschung an der Universität Hannover, 2007
LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />
Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />
Seite 42<br />
Seite 50<br />
Seite 44<br />
Seite 38<br />
Seite 32<br />
Seite 30<br />
Seite 46<br />
Seite 24<br />
Seite 54<br />
Seite 56<br />
Seite 26<br />
Seite 34<br />
Seite 48<br />
Seite 28<br />
Seite 36<br />
Seite 22<br />
Seite 20<br />
Seite 18<br />
Seite 52<br />
15
16 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />
Bilanz und Aufbruch<br />
Wenn Europapolitik so konsequent bis in regionale und lokale<br />
Ebenen umgesetzt wird, Bund und alle Länder in über sechs Jahren<br />
Programmlaufzeit kontinuierlich an einem Strang ziehen,<br />
um das Lebenslange Lernen für alle umzusetzen und bundesweit<br />
76 Bildungsnetzwerke mit vielerorts bemerkens werten Ergebnissen<br />
an inhaltlicher und struktureller Nach haltigkeit ent <br />
stehen, ist es wert, einzelne Erfolge in den <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong><br />
genauer zu betrachten.<br />
So haben wir uns auf den Weg gemacht und 19 ganz unterschiedliche<br />
<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> <strong>–</strong> in allen Teilen Deutschlands,<br />
mit verschiedensten regionalen Ausgangslagen und inhaltlichen<br />
Orientierungen <strong>–</strong> besucht, haben Eindrücke gesammelt, zugehört<br />
und nachgefragt, haben beobachtet und immer wieder gestaunt.<br />
<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> sind Errungenschaften besonderer<br />
Qualität. In den regionalen Bildungsnetzwerken sind Koope <br />
rationen geschaffen und verstetigt worden, die nun in vielen<br />
<strong>Regionen</strong> feste institutionelle Einbettungen in die Entwicklung<br />
<strong>von</strong> Städten, Stadtteilen und <strong>Regionen</strong> sowie in die fortschreitende<br />
Modernisierung der Bildung in Deutschland vorweisen<br />
können. Das Organisationsprinzip „Regionales Bildungsnetzwerk“<br />
erfordert einerseits die Orientierung an den jeweiligen<br />
regionalen Gegebenheiten und ermöglicht andererseits in der<br />
Gesamtschau eine denkbar große Vielfalt an <strong>Netzwerk</strong>formen,<br />
Lösungsmodellen und neuartigen vernetzten Bildungsdienst <br />
leis tungen.<br />
In der Vielfalt lässt sich auch eine Reihe <strong>von</strong> Gemeinsam <br />
keiten entdecken, einheitliche Konturen der <strong>Netzwerk</strong>arbeit.<br />
Da sind zuerst einmal die handelnden Personen. Das schon<br />
bei der ersten Reportage im Jahre 2004 festgestellte Engagement,<br />
der Pioniergeist und die Gestaltungsfreude sind ungebrochen.<br />
Hinzugekommen ist allerdings, dass die <strong>Netzwerk</strong>managerinnen<br />
und -manager inzwischen angesehene und gefragte regionale<br />
Akteure geworden sind. Das zeigen sie durch Selbstbewusstsein<br />
und auch durch ein wenig Stolz auf ihre Leistung. Nicht zuletzt<br />
ihrer Arbeit ist es zu verdanken, dass „<strong>Lernende</strong> Region“ zu ei <br />
nem Markenzeichen geworden ist.<br />
Die gemeinsamen zentralen Arbeitsfelder in den Bildungsnetzwerken<br />
sind Information und Orientierung, Beratung, Fachqualifizierung<br />
bzw. -fortbildung, neue Lehr-Lern-Arrangements,<br />
Vernetzung unterschiedlicher Funktionsfelder und Bereiche so <br />
wie Bereitstellung und Fortentwicklung zentraler Strukturelemente<br />
wie Datenbanken und Services, wie Fachtagungen, Bildungsmessen<br />
und gemeinsames Bildungsmarketing. Das <strong>Netzwerk</strong><br />
sieht sich im Regelfall in einer Steuerungs- und Mittlerfunktion,<br />
als Impulsgeber für Zusammenarbeit und als Forum<br />
für einen Meinungs- und Erfahrungsaustausch. Die Umsetzung<br />
in der konkreten Bildungsarbeit wird dann in verschiedenen <strong>–</strong><br />
teilweise eher zentralen, teilweise eher dezentralen <strong>–</strong> Organisa <br />
tionsmodellen in Kooperation mit vielfältigen <strong>Netzwerk</strong>partnern<br />
geleistet.<br />
Bemerkenswert sind die Erfolge bei der Vernetzung <strong>von</strong><br />
Akteuren aus unterschiedlichen Bildungsbereichen. Die Ler <br />
nenden <strong>Regionen</strong> haben hier ein Betätigungsfeld gefunden,<br />
dass zum Nutzen der <strong>Lernende</strong>n Bildungsübergänge erleich <br />
tert und Beratungs- und Lehrkompetenz bündelt. Die Etablierung<br />
<strong>von</strong> Übergangsmanagement und sektorübergreifenden<br />
Lernzentren sowie vernetzter Bildungsberatung sind Ergeb <br />
nisse, die eben nur im <strong>Netzwerk</strong>, durch Bündelung regionaler<br />
Infrastrukturen und kooperative Weiterentwicklung <strong>von</strong> Konzepten<br />
und Bildungsdienstleistungen erbracht werden können.<br />
<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> bieten so Freiräume für Experimente<br />
und die Erprobung neuer Wege, sie sind so etwas wie Labore<br />
zur Optimierung <strong>von</strong> Bildungsinfrastrukturen. Jenseits institu <br />
tioneller Beharrlichkeiten und Zuständigkeiten haben sie un <br />
konventionelle Ideen entwickelt oder aufgegriffen, sie zur Anwendungsreife<br />
gebracht und erprobt. Herausgekommen ist<br />
dabei eine Vielzahl <strong>von</strong> unkonventionellen Lösungen, die zuweilen<br />
auf verblüffend einfache Art fruchtbare Koopera tionen<br />
verstetigen und bemerkenswerte Motivations- und Lerneffekte<br />
erzielen und die Bildungslandschaften in <strong>Regionen</strong> prägen.<br />
<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> sind damit vielerorts zu Motoren bei der<br />
Modernisierung des Bildungsbereiches geworden.<br />
Der Nutzen der <strong>Netzwerk</strong>aktivitäten ist nachhaltig und vielfach<br />
belegt. <strong>Lernende</strong> und Ratsuchende äußern sich in Evalua <br />
tionsbögen oder unaufgefordert schriftlich oder telefonisch.<br />
Gerade die Bildungsbenachteiligten profitieren <strong>von</strong> den zahl <br />
reichen Hilfen und den zielgruppengerechten Zugängen. Doch<br />
auch institutionelle Vertreter und Verantwortliche aus Unternehmen<br />
äußern Lob und Zustimmung. Vielfach haben Maß <br />
nahmen der <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> Anstöße für inhaltliche und<br />
organisatorische Verbesserungsprozesse geliefert. Die <strong>Lernende</strong>n<br />
<strong>Regionen</strong> haben Wege gefunden, die Menschen für das<br />
Lebenslange Lernen zu begeistern.<br />
<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> haben Strukturen aufgebaut, die in vielen<br />
Fällen auch nach Beendigung der Projektförderung Bestand<br />
haben. Im Idealfall besteht dann das <strong>Netzwerk</strong> als hauptberuflich<br />
besetzte Organisation fort, angebunden an die Sitzkommune<br />
oder an eine andere Institution. In diesen Fällen haben die Impulse,<br />
die <strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> für die Entwicklung <strong>von</strong> <strong>Regionen</strong><br />
und Stadtteilen geben, nunmehr feste, verstetigte Bahnen. Vielfach<br />
werden auch Aktivitäten ausgekoppelt und in alleiniger<br />
Verantwortung <strong>von</strong> <strong>Netzwerk</strong>partnern fortgeführt. In jedem<br />
Fall hat sich das regionale Kooperationsklima geändert: Das<br />
einzelne regionale Bildungsnetzwerk erleichtert eine institutionen-<br />
und bildungsbereichsübergreifende Zusammenarbeit, weil<br />
es Zugang nicht nur zu einzelnen, sondern zu einer Fülle <strong>von</strong>
LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />
Partnern bietet, die gelernt haben, wie langfristige, zielführende<br />
Partnerschaften funktionieren.<br />
Im Programm „<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> <strong>–</strong> <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong>“<br />
werden auf vielfältige Weise Änderungen bewirkt:<br />
strukturelle, inhaltliche und konzeptionelle. Es hat die Bildungslandschaft<br />
neu gestaltet. Die <strong>Netzwerk</strong>e haben einen Innovations-<br />
und Regulationsmechanismus installiert, der bildungs politische<br />
Entscheidungen auf Bundes- und Landesebene flankiert<br />
und gleichzeitig auf die Wahrung der eigenständigen, regionsbezogenen<br />
Problemlösung vor Ort bestehen kann. Dieses Gedankengut<br />
ist im Bildungswesen mittlerweile fest verankert und<br />
handlungsleitend für die Zukunft.<br />
Auf den Folgeseiten stellen wir Ihnen <strong>–</strong> stellvertretend für<br />
alle 76 <strong>–</strong> einige ausgewählte <strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> vor. Uns ist<br />
dabei wichtig, aus jedem Bundesland mindestens ein heraus <br />
ragendes Modell zu zeigen und dabei das Spektrum der im<br />
Programm entwickelten zentralen Innovationsschwerpunkte<br />
(Bildungsberatung, Lernzentren, Übergangsmanagement, Lernen<br />
in und mit KMU sowie Kommunale Kooperationen mit<br />
<strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong>) mit abzubilden.<br />
Dieter Gnahs<br />
Bildungswissenschaftler<br />
19 der <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> <strong>–</strong> stellvertretend für alle 76 <strong>–</strong> zeigen das Spektrum der im Programm entwickelten<br />
zentralen Innovationsschwerpunkte.<br />
Hannes Barske<br />
Projektträger im DLR<br />
17
18 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />
Berlin <strong>–</strong> Marzahn-Hellersdorf<br />
Medienkompetenz für alle<br />
Nachhaltigkeit war ein zentraler Begriff der letzten EXPO. Die<br />
Macher der Weltausstellung legten besonderen Wert darauf,<br />
dass die Ausstellungsräume nach dem Großereignis einer sinnvollen<br />
Weiternutzung zugeführt werden. Dies ist in Marzahn-<br />
Hellersdorf vorbildlich geschehen: Der Ausstellungskubus, der<br />
der Auseinandersetzung mit der Nutzung und Entwicklung der<br />
Großsiedlung diente, ist heute ein Lernzentrum mitten in einer<br />
Plattenbausiedlung, zugänglich für Menschen aller Altersstufen.<br />
Der „Baukasten“, wie dieser Lernort wegen seiner Form lie<br />
bevoll despektierlich genannt wird, ist auch eines <strong>von</strong> mehreren<br />
Ergebnissen der nachhaltigen Arbeit <strong>von</strong> „Appolonius! <strong>–</strong> Lernen <br />
de Region Marzahn-Hellersdorf“. Projektleiter Thomas Schmidt<br />
und seine Mitstreitenden haben unter schwierigen Bedingungen<br />
die Projektförderung des BMBF und der EU zum Einziehen <strong>von</strong><br />
„überlebensfähigen“ Strukturen genutzt.<br />
„ Ohne Medienkompetenz ist der<br />
Mensch in der Informations gesellschaft<br />
ungebildet, ohne Medien<br />
findet Bildung als lebens langer<br />
Entwicklungsprozess nicht statt. “<br />
Prof. Dr. Wilfried Hendricks<br />
Hochschullehrer an der TU Berlin<br />
(Institut für Berufliche Bildung und Arbeitslehre) und<br />
Wissenschaftlicher Direktor des IBI <strong>–</strong><br />
Institut für Bildung in der Informationsgesellschaft e.V.<br />
Plattenbauten in Berlin-Marzahn-Hellersdorf<br />
Eine der Nutzerinnen des Lernzentrums ist Anke Vatter, Leh <br />
rerin an der Jean-Piaget-Hauptschule in Hellersdorf. Sie kommt<br />
mit ihren Schü le rinnen und Schülern in den Baukasten, um<br />
diese beruflich zu orientieren. Das ist eine Herausforderung<br />
bei Jugendlichen, die alles andere als gute Voraussetzungen<br />
für einen erfolgreichen Berufseinstieg mitbringen. Die meisten<br />
gelten aus den unterschiedlichsten individuellen und sozialen<br />
Gründen als Problemfälle.<br />
Umso erstaunlicher ist es, dass sie engagiert und motiviert<br />
ans Werk gehen. Vermutlich liegt es auch daran, dass ein großer<br />
Teil der Vermittlungsarbeit mediengestützt erfolgt. So wird<br />
zum Beispiel mittels Internetrecherche nach Ausbildungsmöglichkeiten<br />
Ausschau gehalten, am Rechner werden durch Selbsteinschätzungen<br />
und Tests Kompetenzen identifiziert, und simulierte<br />
Vorstellungsgespräche werden durch Videokamera fest <br />
gehalten und dann analysiert.<br />
Anke Vatter liefert noch weitere Gründe für das Engagement<br />
ihrer Schützlinge: „Der Tapetenwechsel öffnet den Blick<br />
und ermöglicht so neue Erfah rungen. Auch die Bestätigung<br />
durch schulfremde Personen tut den Jugendlichen gut.“ Ramona<br />
Gartz pflichtet ihr bei. Sie verfügt als Mitarbeiterin des<br />
Lernzentrums über Erfahrungen mit sehr unterschiedlichen<br />
Zielgruppen. Das Spektrum reicht <strong>von</strong> Kindergartenkindern bis<br />
zum älteren Selbstlerner, <strong>von</strong> Lehrenden aus allen Sektoren bis<br />
hin zu Per sonalverantwortlichen aus Unternehmen.<br />
So führt sie zum Beispiel in Kooperation mit Grundschulen<br />
Selbstlernangebote wie „Kids on line“ durch. Die Schülerinnen<br />
und Schüler reflektieren zusammen mit ihren Eltern und Leh
LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />
rerinnen Art und Dauer der Nutzung der unterschiedlichen<br />
Medien. Ausgangspunkt ist dabei ein Medientagebuch, mit<br />
dem die Kinder die Nutzung der unterschiedlichen Medien<br />
(Fernseher, Computer, Spielkonsole etc.) festhalten. Diese Information<br />
liefert den Grundstock für Gespräche untereinander.<br />
Im Ergebnis sollen alle Beteiligten in den Stand versetzt werden,<br />
Medien sinnvoll, selbstgesteuert und verant wortungsbewusst<br />
zu nutzen. „Im Besonderen bei den Kleinen geschieht dies auf<br />
spielerische und spannende Art“, so Ramona Gartz.<br />
„ No one can whistle a symphony.<br />
It takes an orchestra to play it. “<br />
Dr. Christine Bergmann<br />
Bundesministerin a.D. und Schirmherrin<br />
des Projektes Appolonius! <strong>Lernende</strong> Region<br />
Marzahn-Hellersdorf<br />
Im Zentrum der weiteren Arbeit stehen Gruppen <strong>von</strong> <strong>Lernende</strong>n<br />
oder Multiplikatoren, denen vor allem Medienkompetenz ver<br />
mittelt werden soll. Ebenso kommen auch einzelne <strong>Lernende</strong> im<br />
Lernzentrum zum Zug. Eine <strong>von</strong> ihnen ist Iris Brämer, die sich an<br />
abgesprochenen Terminen einfindet, um am und mit dem Computer<br />
zu lernen. Ihr Lernziel formuliert sie so: „Ich will fit in<br />
Medien werden!“ So hat sie sich zum Beispiel in PowerPoint eingearbeitet<br />
und ist nun in der Lage, selbstständig eine themen <br />
bezogene Präsentation vorzubereiten. Die arbeitslose Berlinerin<br />
hofft, dass derartige Kompetenzen bei Bewerbungen ein Plus<br />
sind und später beruflich genutzt werden können.<br />
Unterstützt werden Selbstlernende wie Iris Brämer <strong>von</strong> Lernberater/-innen.<br />
Sie vermitteln Grundlagen und helfen, wenn es<br />
Probleme gibt. „Es ist ein bisschen so wie im Fitnesscenter: Die<br />
<strong>Lernende</strong>n arbeiten überwiegend selbstgesteuert und holen sich<br />
bei Bedarf Unterstützung.“<br />
Die genannten Beispiele sind ein Beleg dafür, dass die Arbeit<br />
der <strong>Lernende</strong>n Region auch nach Beendigung der Durchführungs <br />
phase weitergeht. Die Lernpartner haben sich in Fortschreibung<br />
des Kooperationsvertrages verpflichtet, nach dem Auslaufen des<br />
Projektes unter dem Dach der Lernplattform Appolonius! weiterzuarbeiten.<br />
Dabei können sie auf ein breites Feld an entwickelten<br />
Modellen aus den Teilprojekten der Durchführungsphase, wie<br />
z. B. die regionale Kommunikations- und Lernplattform, Lerninseln<br />
in Schulen, professionelle Lernbegleiter und die Beteiligung<br />
<strong>von</strong> Unternehmen am Lebenlangen Lernen, zurückgreifen. So<br />
arbeitet zum Beispiel das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf eng<br />
mit dem Lernzentrum zusammen, um z. B. in Kindertagesstätten<br />
19<br />
das Lernen mit den Neuen Medien zu organisieren. Einbezogen<br />
werden sollen Eltern und Erzieherinnen und Erzieher sowie<br />
natürlich die Kinder. Projektleiter Thomas Schmidt begegnet<br />
möglichen Einwänden: „Bereits im frühen Kindesalter können<br />
im spielerischen Umgang erste Kenntnisse erworben werden.<br />
Frühes Lernen setzt den Anfang für ein lebensbeglei tendes Lernen<br />
und prägt die individuellen Lernmuster.“ Diese selbstverständ<br />
liche Einbindung in kommunales Handeln zeigt auch,<br />
dass Appolonius! einen hohen Stellenwert bei den lokalen Entscheidungsträgern<br />
besitzt und die jahrelange erfolgreiche Arbeit<br />
anerkannt und gemeinsam in der Vertiefungsphase mit<br />
dem Amt für Bürger dienste 2007/2008 fortgeführt wird.<br />
Doch Aufmerksamkeit und Wertschätzung hat die Arbeit<br />
<strong>von</strong> Appolonius! nicht nur im engeren Umfeld gefunden. Der<br />
im <strong>Netzwerk</strong> entwickelte und erprobte Kompetenzkatalog zur<br />
Erfassung und Entwicklung <strong>von</strong> Medienkompetenz dient als verläss<br />
liche Arbeitsgrundlage, um Kompetenzen zu erfassen, Lernentwicklungen<br />
zu verfolgen und gezielt zu fördern. Bei diesem<br />
EDV- und internetgestützten Instrument greifen Selbsteinschätzung<br />
und Fremdeinschätzung ineinander. Einsetzbar ist es in<br />
sehr unterschiedlichen Anwendungsfeldern wie Bildungseinrichtungen,<br />
in Betrieben oder Seniorentreffpunkten. Microsoft<br />
Deutschland setzt nun dieses Produkt bei seiner bundesweiten<br />
Kampagne „IT-Fitness für Hauptschulen“ ein. Thomas Schmidt<br />
kommentiert diesen Erfolg mit ein wenig Stolz und mit verschmitztem<br />
Lächeln: „Damit haben sich unsere Ideen und Produkte<br />
auch bundesweit etabliert, jetzt gehen wir weiter und<br />
reden mit europäischen Partnern!“<br />
Der Tipp<br />
Nähere Informationen zum Kompetenzkatalog finden Sie über<br />
www.kompetenzkatalog.de oder über info@helliwood.de bzw.<br />
www.appolonius.de.<br />
(Selbst-)Lernen für alle Generationen bei Appolonius!
20 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />
Brandenburg <strong>–</strong> Oderland-Spree<br />
Unbegrenzt lernen<br />
Auf der Oderbrücke, die Frankfurt mit der polnischen Stadt<br />
Słubice verbindet, herrscht ein reges Treiben. In beiden Richtungen<br />
verkehren Deutsche und Polen, um ihre Einkäufe zu<br />
erledigen oder einfach nur einen Spaziergang zu machen. Außerdem<br />
wechseln Studenten der Europa-Uni gerade den Lernort<br />
<strong>von</strong> Frankfurt an das Collegium Polonicum in Słubice. Der Grenzübergang<br />
verläuft unbürokratisch und einfach. Lediglich der<br />
Ausweis wird kurz vorgezeigt. Es bilden sich keine Schlangen<br />
oder Staus. Alles läuft reibungslos.<br />
Nicht ganz so reibungslos funktioniert die wechselseitige<br />
Anerkennung <strong>von</strong> Bildungs- und Berufsabschlüssen. Zu unterschiedlich<br />
sind die Organisationsformen, Inhalte und Traditionen.<br />
Umso bemerkenswerter ist es, dass seit 2003 erstmals eine<br />
deutsch-polnische Berufsausbildung durchgeführt wird. Ausgesucht<br />
wurde ein Beruf, bei dem die gemeinsamen Schnittmengen<br />
vergleichsweise groß sind: Hotelfachmann/-frau in<br />
Deutschland bzw. Hoteltechniker in Polen.<br />
„Die Bildungspartner in den<br />
regionalen <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong> greifen<br />
Herausforderungen auf und<br />
entwickeln Erfolg versprechende Strategien<br />
und Lernan gebote,<br />
um situationsgerecht, flexibel<br />
und innovativ handeln zu können. “<br />
Holger Rupprecht<br />
Minister für Bildung, Jugend und Sport<br />
des Landes Brandenburg<br />
Ausgangspunkt für diese Initiative war der auf beiden Seiten<br />
der Grenze festgestellte Fachkräftemangel im Hotel- und Gast <br />
gewerbe, der die Ausweitung des Tourismus behindert. Zusätz <br />
lich ging es darum, in dieser strukturschwachen Region einen<br />
Beitrag zu leisten, um die Abwanderung junger Leute zu stoppen.<br />
Diesen regionalen Schlüsselproblemen widmeten sich die<br />
Teilprojekte der Durchführungsphase „Interkulturelle Kompetenz“<br />
und „Perspektivwerkstatt“. Sie ebneten den Weg für das<br />
deutsch-polnische Ausbildungsnetzwerk mit je 15 deutschen<br />
und polnischen Jugendlichen.<br />
Die Ausbildung wurde <strong>von</strong> den Jugendlichen an fünf verschiedenen<br />
Orten gemeinsam absolviert (in deutschen und polnischen<br />
Unternehmen, in der Hotelfachschule Kolberg etc.). In 20 Modulen<br />
wurden Fertigkeiten und Kennt nisse beider Be rufe sowie die je <br />
weilige Fremdsprache Deutsch bzw. Polnisch vermittelt. Im Sommer<br />
2007 fand für 13 deutsche und für 15 pol nische Jugendliche<br />
die schriftliche und praktische IHK-Ab schlussprüfung zum/zur<br />
Hotelfachmann/-frau sowie in Polen die Prüfung zum Hoteltech <br />
niker in der jeweiligen Landessprache statt. An der Zeugnisübergabe<br />
nahmen wegen der bildungs- und außenpolitischen Bedeu <br />
tung u. a. der Minister für Bildung, Jugend und Sport des Landes<br />
Brandenburg, Holger Rupprecht, und der Botschaftsrat der Republik<br />
Polen, Dr. Zbigniew Kostecki, teil.<br />
„Das LernNetz Oderland-Spree mit seinen über 30 Koopera <br />
tionspartnern dies- und jenseits der Grenze hat zu dieser Initiative<br />
einen wichtigen Beitrag geleistet, indem es sich um die<br />
Stärkung der interkulturellen Kompetenz kümmerte“, unterstreicht<br />
Ulrich Lehmann, Leiter der Aus- und Weiterbildung<br />
der IHK Frankfurt/Oder. „Ein Element war dabei die Ausrichtung<br />
eines Sommerferienlagers und die enge Zusammenarbeit<br />
mit dem Collegium Polonicum in Słubice.“<br />
Verständigung auf einem anderen Feld sucht der vom Lern-<br />
Netz veranstaltete „Lerndialog Oder-Spree“. Einbezogen sind alle<br />
Bildungsbereiche und Unternehmen, die schließlich auf gut ausgebildete<br />
Nachwuchskräfte angewiesen sind. Zu unterschiedlichen<br />
Themen geht es darum, gelungene Beispiele aus den<br />
einzelnen Handlungsfeldern der <strong>Lernende</strong>n Region zu präsentieren<br />
und ggf. Probleme zu identifizieren. Doch dabei soll es<br />
nicht bleiben. „Noch auf der Sitzung werden Lösungsvorschläge<br />
eingefordert und Handlungsschritte verabredet“, betont Initia <br />
tor Ulrich Lehmann. Was damit gemeint ist, verdeutlicht das<br />
folgende Beispiel. Auf einer Veranstaltung hatten sich die Stahlwerke<br />
in Eisenhüttenstadt (früher EKO-Stahl, heute ArcelorMittal)<br />
darüber beklagt, dass der Betrieb zu wenig Auszubildende<br />
aus der Region bekomme. Als Lösung wurde eine engere Zusammenarbeit<br />
mit den Schulen vereinbart, die sich in Schülerpraktika,<br />
Tagen der offenen Tür und Info-Tagen für Lehrer<br />
konkretisierte. Selbst ein spezieller Infotag für Mädchen wurde<br />
eingerichtet.<br />
Der Lerndialog ist inzwischen eine etablierte Veranstaltung,<br />
zu der jeweils rund 60 Teilnehmende erscheinen. Wichtig ist<br />
dabei, dass einige engagierte Unternehmen zu den Stamm <br />
gästen zählen. „Es ist da<strong>von</strong> auszugehen, dass die Reichweite<br />
der Veranstaltung über Multiplikatorwirkungen weit über die<br />
An wesenden hinausgeht“, betont Ulrich Lehmann.<br />
Einer der letzten Lerndialoge widmete sich dem Thema<br />
„Nutzung <strong>von</strong> Medien“. Damit ist ein weiterer Arbeitsschwerpunkt<br />
des LernNetzes angesprochen. Die Vermittlung <strong>von</strong> Me
LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />
dienkompetenz wird <strong>von</strong> allen Beteiligten als wichtig herausgestellt,<br />
um wettbewerbsfähig zu bleiben. Hinzu tritt ein wei <br />
terer Aspekt: In dünnbesiedelten <strong>Regionen</strong> wie dem Oderland<br />
kann multimediales Lernen kompensierend wirken, weil es<br />
orts unabhängig erfolgen kann. Ein Beispiel zeigt, wie so etwas<br />
funktioniert.<br />
„Die Projekte stehen und fallen<br />
mit dem Engagement der Macher. “<br />
Achim Fiebig<br />
Leiter der ÜAZ Frankfurt/Oder-Wriezen<br />
Dem Überbetrieblichen Ausbildungszentrum (ÜAZ) Frankfurt/<br />
Oder-Wriezen lagen 2002 nur acht Anmel dungen für die Fortbildung<br />
zum Tischlermeister vor, 16 Teilnehmende sind aber<br />
erforderlich, um den Lehrgang betriebs wirtschaftlich vertretbar<br />
durchzuführen. Die Lösung bestand darin, dass Teile der<br />
Fortbildung mediengestützt als Selbstlernphase organisiert<br />
wurden. Quasi als Nebeneffekt ergab sich, dass die angehenden<br />
Tischlermeister ihr IT-Wissen erweitern und damit Ge<br />
21<br />
schäfts- und Produktionsabläufe verbessern konnten. Achim<br />
Fiebig <strong>von</strong> der ÜAZ sieht sich mit seinem Ansatz bestätigt:<br />
„Es gab keine Lehrgangsabbrüche, und die Teilnahme am<br />
Präsenzunterricht und an der praktischen Ausbildung war<br />
überdurchschnittlich gut.“<br />
Doch nicht nur die Teilnehmer waren erfolgreich. Die ÜAZ<br />
erhielt für ihr Konzept den Weiterbildungspreis des Landes Brandenburg.<br />
Auch wenn die Preisverleihung die Arbeit be flügelt<br />
hat, wichtiger ist für Achim Fiebig, dass durch viel Kleinarbeit<br />
und Aufklärung seines Medienberatungszentrums die Medienakzeptanz<br />
bei allen Akteuren, insbesondere auch bei den Unternehmen,<br />
deutlich gestiegen ist. „Wir ernten jetzt die Früchte,<br />
die wir vor drei Jahren gesät haben.“<br />
Der Tipp<br />
Weitere Informationen zur deutsch-polnischen Berufsausbildung<br />
finden sich unter www.ihk-ffo.de/Polen.<br />
Der Leiter des LernNetzes Ulrich Lehmann zieht insgesamt eine<br />
positive Bilanz: „In einer strukturschwachen Region haben wir<br />
gar keine andere Chance, als unsere Stärken zu addieren und<br />
lösungsorientiert zusammenzuarbeiten. Die <strong>Lernende</strong> Region<br />
ist das <strong>Netzwerk</strong>modell für die Zukunft der grenzüberschreitenden<br />
Region.“<br />
Das Foto zeigt den Minister für<br />
Bildung, Jugend und Sport des<br />
Landes Brandenburg Holger Rupprecht,<br />
den Direktor der Hotelfachschule<br />
ZSE-H Kolobrzeg Zbigniew<br />
Stankiewicz, den Präsidenten der<br />
IHK Frankfurt (Oder) Prof. Johannes<br />
Godau sowie die Auszubildenden<br />
bzw. polnischen Absolventen<br />
des 1. deutsch-polnischen Ausbildungsprojektes<br />
für die Ausbildung<br />
zum/zur Hotelfachmann/-frau (D)<br />
und zum Hoteltechniker (PL).
22 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />
Berlin/Brandenburg <strong>–</strong> Neukölln, Pankow, Dahme-Spreewald<br />
LernLaden® <strong>–</strong> ein Reisebüro für den Kopf<br />
Die Idee ist unter Marktgesichtspunkten einfach, doch für den<br />
Bildungsbereich fast eine Revolution: eine Agentur, die jede<br />
und jeder leicht aufsuchen kann, dort kompetent beraten wird<br />
und hinsichtlich der eigenen Bildungsinteressen und -bedarfe<br />
ein individuell passgenaues Angebot erhält.<br />
Im LernNetz Berlin Brandenburg ist diese Idee verwirklicht<br />
worden. In drei LernLäden <strong>–</strong> in Berlin-Pankow und Neukölln<br />
sowie in Königs Wusterhausen (Brandenburg) können bildungsinteressierte<br />
Bürgerinnen und Bürger aus Berlin und Brandenburg<br />
mit professioneller Unterstützung der dortigen Bildungsberaterinnen<br />
und Bildungsberater ihren individuellen Bildungsplan<br />
erstellen, so, wie man eine Individualreise in einem Reisebüro<br />
bucht.<br />
Bildungsberaterinnen und Bildungsberater in den Lernläden<br />
leben dieses Konzept: Die LernLäden sind offen gestaltet<br />
und präsentieren sich als kundenfreundliche, zu ladentypischen<br />
Öffnungszeiten erreichbare Serviceagenturen. Schon im Vorwege<br />
können sich Bildungsinteressierte per Telefon oder über<br />
das Internet <strong>–</strong> z. B. im Beratungs-Chat unter www.LNBB.de <strong>–</strong><br />
informieren Dieser Service wurde schon während der Durchführungsphase<br />
im Teilprojekt „Bildungsberatung online“ entwickelt<br />
und erprobt. Vor Ort in den LernLäden hängt die Dauer<br />
und Intensität des Beratungsgespräches ganz <strong>von</strong> den Wünschen<br />
der Bildungskunden ab. Manche wünschen sich eine<br />
Kurzberatung mit Anleitung zur weiteren Recherche in der<br />
Bildungsdatenbank, andere fragen eine intensive Bildungsberatung<br />
nach, die die bisherige Bildungsbiografie beleuchtet<br />
und z. B. die neuen beruflichen Perspektiven miteinbezieht.<br />
Für die Senatsverwaltung des Landes Berlin ist das Angebot<br />
so überzeugend, dass sie die Lernläden nach Ende der durch<br />
das BMBF geförderten fünfjährigen Durchführungsphase<br />
(01.07.2001 bis 30.06.2006) weiter fördert und sogar noch zu <br />
sätzlich einen weiteren LernLaden in Friedrichshain-Kreuzberg<br />
direkt am Ostkreuz eröffnet.<br />
Die Besucherzahlen sind beeindruckend: Allein im zweiten<br />
Quartal 2007 haben fast 6.500 Menschen die LernLäden aufgesucht.<br />
Besucherzahl Anzahl der<br />
Beratungen<br />
LernLaden® Am Ostkreuz 1.164 579<br />
LernLaden® Neukölln 3.617 1.078<br />
LernLaden® Pankow 1.008 604<br />
LernLaden® LDS in<br />
Königs Wusterhausen<br />
698 314<br />
LernLäden gesamt 6.487 2.575<br />
Da die Reichweite dieser innovativen Dienstleistung mit<br />
Blick auf bestimmte Zielgruppen begrenzt ist, wird das Agenturmodell<br />
flankiert durch eine mobile Bildungsberatung. So sind<br />
die Beraterinnen und Berater aus den LernLäden auch auf den<br />
Flughäfen, in Einkaufszentren, auf lokalen Lernfesten und insbesondere<br />
an Schulen anzutreffen, um vor Ort den Menschen das<br />
Bildungs- und Bildungsberatungsangebot nahezubringen. „Insbesondere<br />
die noch sehr angespannte Lage auf dem Ausbildungsmarkt<br />
in Berlin und Brandenburg macht es notwendig,<br />
die jungen Menschen dort aufzusuchen, wo sie sind, um sie für<br />
das Lernen neu zu begeistern“, so Gabriele Fellermayer, Projektleiterin<br />
der <strong>Lernende</strong>n Region „LernNetz Berlin-Brandenburg“.<br />
Seit Juli 2006 wird die <strong>Lernende</strong> Region deshalb im Rahmen der<br />
Vertiefung des Programms im Handlungsfeld „LernLadenmobil“<br />
gefördert. Die Entwicklung und Erprobung <strong>von</strong> Dienstleistungspaketen,<br />
die eine kompakte, professionelle, mobile und aufsuchende<br />
Bildungsberatung vor Ort ermöglichen, stehen hier im<br />
Vordergrund. Insbesondere die Zielgruppe der unter 25-Jährigen<br />
und der Bürger/-innen über 45 Jahre wird, unter Nutzung<br />
<strong>von</strong> bestehenden Strukturen und <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong> z. B. in Quartiersmanagementgebieten,<br />
auf Kiezfesten oder auch in enger Zusammenarbeit<br />
mit Streetworkern erreicht.<br />
Eine Bildungsberatung ist nur so gut und konsequent wie<br />
die Lernprozesse, die an sie anschließen. Deshalb ist der direkte<br />
Anschluss an die Bildungsdatenbank <strong>von</strong> zentraler Bedeutung.<br />
Das Angebotsfeld wird getragen <strong>von</strong> einem breiten <strong>Netzwerk</strong><br />
aus Bildungsorganisationen, Arbeits- und Bezirksverwaltungen,<br />
Unternehmens- und Gewerkschaftsverbänden sowie Vereinen.<br />
Das <strong>Netzwerk</strong> ist auch in weiterer Hinsicht zentral für die<br />
LernLäden: „Unabhängig <strong>von</strong> den Interessen einzelner Bildungsträger,<br />
d.h. trägerneutral kann man nur beraten, wenn<br />
man als <strong>Netzwerk</strong> auftritt. Die Unabhängigkeit ist in der Bildungsberatung<br />
<strong>von</strong> hohem Wert, da die Passgenauigkeit der<br />
Dienstleistungen sich an den Bedarfen der Bildungskundinnen<br />
und Bildungskunden orientieren soll“, so Gabriele Fellermayer<br />
weiter.<br />
Zum Leitbild der LernLäden gehört der Anspruch, finanzschwachen<br />
Personen dauerhaft kostenlose Bildungsberatung anzubieten.<br />
In diesem Zusammenhang ist die weitere <strong>Förderung</strong><br />
durch das Land Berlin <strong>von</strong> existenzieller Bedeutung für das<br />
<strong>Netzwerk</strong>, aber auch ein wichtiger Schritt zur breiten Erhöhung<br />
der Bildungsbeteiligung in der Bevölkerung. Immerhin ist der<br />
Anteil der arbeitsuchenden Kundinnen und Kunden in allen<br />
Lernläden der größte.
LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />
Die Neustrukturierung der (Weiter-)Bildungslandschaft hin<br />
zu mehr Wettbewerb macht es aber auch notwendig, dass Bildungsträger<br />
lernen, wie Wirtschaftsunternehmen funktionieren.<br />
Seit ihrer Gründung engagiert sich das LernNetz Berlin-Brandenburg<br />
deshalb im Querschnittsbereich „Qualität in der Weiterbildung“.<br />
Im Teilprojekt „KOS“ <strong>–</strong> Kompetenzstelle für Quali tät in<br />
der Weiterbildung <strong>–</strong>, das in der Durchführungsphase durch das<br />
BMBF gefördert wurde, sind die Voraussetzungen für die Weiterführung<br />
der Arbeiten am Qualitätsmanagement für Beratungsdienstleistungen<br />
geschaffen. Mit Unterstützung des Landes<br />
Berlin konnte seit dem 01.07.2006 modellhaft mit den Berliner<br />
LernLäden der Zertifizierungsprozess zur Qualitäts sicherung in<br />
der Weiterbildung (hier ist es LQW3 <strong>–</strong> Lernorientierte Qualität<br />
in der Weiterbildung) erprobt werden. Dieses bedeutet eine<br />
stetige leitbildorientierte Selbstüberprüfung, ob die eigene Angebots-<br />
und Dienstleistungsstruktur mit den Be darfen und Nachfragen<br />
der Nutzerinnen und Nutzer, bzw. der Lernerinnen und<br />
Lerner übereinstimmt. Ein solches Instrument zur Selbstevalua <br />
tion kann <strong>–</strong> langfristig und konsequent organisiert <strong>–</strong> für erhöhte<br />
Transparenz am Bildungsmarkt sorgen, zu besserer Dienstleis <br />
tungsorientierung und zu erheblicher Kompetenz steigerung<br />
seitens der Bildungsträger führen und ist deshalb für innovative<br />
Bildungsunternehmen unverzichtbar.<br />
Berlin hat schon so manche Revolution erlebt. Das Lern-<br />
Netz Berlin-Brandenburg trägt wesentlich dazu bei, dass die<br />
erhebliche Neustrukturierung im Bereich der Bildung für die<br />
Bürgerinnen und Bürger in Berlin und Brandenburg zu mehr<br />
Bildungsbeteiligung und zu besseren Beschäftigungs- und<br />
Wett bewerbschancen führt.<br />
Beratung im LernLaden Pankow<br />
23
24 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />
Baden-Württemberg <strong>–</strong> Landkreis Emmendingen<br />
Bildungsnachfrage anregen heißt: Nutzen definieren!<br />
Wenn hochmotivierte Projektmanager und Projektmanagerinnen,<br />
Kammern, Bildungsträger, Unternehmen und kommunale<br />
Verantwortungsträger an einem Strang ziehen, bieten sich beste<br />
Voraussetzungen, Lebenslanges Lernen regional nachhaltig umzusetzen.<br />
Im äußersten Südwesten, zwischen Schwarzwald und<br />
Kaiserstuhl gelingt es in vorbildlicher Weise, die breite Bevölkerung<br />
und insbesondere kleinere Unternehmen für Bildung und<br />
Qualifizierung zu interessieren.<br />
„Aufmerksamkeit erregen, kleine Schritte machen, Verlässlichkeit<br />
zeigen <strong>–</strong> das ist notwendig, um das Thema Lebenslanges<br />
Lernen in Stadt und Region zu verankern“, so Horst Fraas vom<br />
Bildungszentrum der IHK Südlicher Oberrhein, der seit seinem<br />
Start im Jahre 2002 in der <strong>Lernende</strong>n Region aktiv war und nun,<br />
in der Vertiefungsphase II, als Projektleiter auftritt. Andreas Feller,<br />
vormals Projektleiter und nun als freier Berater tätig, ergänzt:<br />
„<strong>Netzwerk</strong>e in den einzelnen Dienstleistungs- und Branchenbereichen<br />
sind da <strong>–</strong> die Bildungsträger sind vernetzt und die Unternehmerinnen<br />
und Unternehmer kennen sich vom Stammtisch <strong>–</strong><br />
nun kommt es darauf an, dass sie jeweils bereit sind, <strong>von</strong>einander<br />
zu lernen: die Bildungsträger <strong>von</strong> den Unternehmen mindes <br />
tens genauso wie die Unternehmen <strong>von</strong> den Bildungsträgern!“<br />
Das PE-Kolleg (Personalentwicklungskolleg) ist das nunmehr traditionelle<br />
Instrument der <strong>Lernende</strong>n Region, um Bildungsanbieter<br />
und KMU als Bildungsnachfragende zusammenzubringen.<br />
Das PE-Kolleg wurde schon früh in der Durchführungsphase<br />
und seinerzeit unter der Trägerschaft der Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
des Landkreises Emmendingen in einem starken<br />
<strong>Netzwerk</strong> aus Volkshochschulen, Schulen und weiteren Bildungsträgern,<br />
Kammern, Hochschulen, Unternehmen und Wohlfahrts <br />
organisationen entwickelt. An einem solchen Kolleg nehmen bis<br />
zu zwölf Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer <strong>von</strong> KMU unterschiedlicher<br />
Branchen und jeweils zwei Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter dieser Betriebe teil. Die branchenübergreifende Ausrichtung<br />
verhindert dabei, dass Konkurrenzdenken den Erfahrungsaustausch<br />
und die im Kolleg möglichen Synergien hemmen.<br />
Darüber hinaus zeichnet sich das PE-Kolleg dadurch aus,<br />
dass es<br />
durch Workshops für die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer,<br />
Seminare für die Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter, angeleiteten Praxistransfer und Prozessbe <br />
gleitungen in den Betrieben auf das ganze Unternehmen<br />
ausgerichtet ist,<br />
praxis-, alltagsrelevant und unternehmensspezifisch ist, da<br />
die Inhalte des Kollegs <strong>von</strong> den teilnehmenden Unternehmen<br />
selbst ausgewählt werden,<br />
leicht in die betrieblichen Abläufe zu integrieren ist, da<br />
auch die Durchführungszeiten <strong>von</strong> den Unternehmen<br />
selbst bestimmt werden.<br />
Mit den Geschäftsführerinnen und Geschäftsführern im Vorfeld<br />
eines Kollegs geführte Interviews ermöglichen eine erste<br />
Unternehmensanalyse und konkrete Bestandsauf nahme, die<br />
zur ersten Eingrenzung der im Kolleg folgenden Qualifizierungsschwerpunkte<br />
führt und eine praxisbezogene unternehmensspezifische<br />
Ausrichtung des Kollegs gewährleistet. In<br />
diesem Gespräch erhalten die Geschäftsführerinnen und Ge <br />
schäftsführer auch Hilfe stellung zur Auswahl der zwei Mit <br />
arbeiterinnen und Mitarbeiter, die später an den im Kolleg<br />
integrierten Seminaren teilnehmen und gemeinsam mit den<br />
Geschäftsführerinnen und Ge schäftsführern als Multiplikatoren<br />
für den ganzen Betrieb dienen.<br />
Im Anschluss daran findet ein erstes Treffen mit allen Geschäftsführerinnen<br />
und Geschäftsführern der Betriebe statt, sie<br />
lernen sich kennen und legen gemeinsam die im Kolleg zu behandelnden<br />
Schwerpunkte sowie die Durchführungszeiten für<br />
die folgenden Workshops und Seminare fest. Typische Themen<br />
sind „Marketing“, „Vertrieb“, „Preispolitik“, „Kundenansprache/<br />
-bindung“, „Betriebsinterne Optimierungsprozesse“ und vor<br />
allem „Mitarbeiterführung“, „Mitarbeitermotivation“, „Unternehmerisches<br />
Denken bei Mitarbeitenden“. Der gemeinsamen<br />
Themen- und Terminfixierung folgen dann in drei- bis vierwöchigem<br />
Abstand vier Workshops für die Geschäftsführerinnen<br />
und Geschäftsführer. Diese sind <strong>von</strong> vier Seminaren für die zwei<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der jeweiligen Betriebe flankiert,<br />
in denen die gleichen Themen wie in den Workshops,<br />
jedoch auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgerichtet,<br />
bearbeitet werden. Workshops und Seminare dauern jeweils<br />
einen halben Tag. Nach oder während der Workshop- und<br />
Seminarreihe erfolgen zusätzlich bis zu vier Prozessbegleitungen<br />
in den Betrieben, bei denen die zuvor in den Workshops<br />
und Seminaren behandelten Themen praxisnah und unternehmensspezifisch<br />
umgesetzt werden können.<br />
Insgesamt dauert ein Kolleg so bis zu fünf Monate. Spezielle<br />
Nachbetreuungstermine und das Forcieren <strong>von</strong> Nachtreffen mit<br />
den Betrieben sichern die Nachhaltigkeit, wobei in jedem Kolleg<br />
das Fernziel verfolgt wird, z. B. über weitergehende Dienstleistungs<br />
angebote der umsetzenden Bildungsträger die teilnehmenden<br />
KMU dem regionalen Bildungsmarkt langfristig zuzuführen,<br />
sodass das Kolleg einer speziell auf KMU ausgerichteten Bil
LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />
dungs-Akquisi tions strategie entspricht. Bislang wurden in Em<br />
mendingen sieben Kollegs mit 87 Betrieben durchgeführt, d. h.<br />
rund 95 Geschäfts führerinnen und Geschäftsführer (manchmal<br />
mit Partner/in) und ca. 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
haben direkt an den Kollegs teilgenommen. Bei einer durch <br />
schnitt lichen Unternehmensgröße <strong>von</strong> neun Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern partizipierten rund 780 Maurer*, Maler, Metzger,<br />
Schlosser, Schreiner, Steinmetze, Friseure, Formen- und<br />
Apparatebauer, Architekten, An- und Ungelernte usw. an den<br />
Kollegs.<br />
Die <strong>Lernende</strong> Region Landkreis Emmendingen widmete sich<br />
in weiteren Teilprojekten der Durchführungsphase, aber auch<br />
der Aufgabe, das Lebenslange Lernen in die breite Öffentlichkeit<br />
zu tragen. Hierbei ist die Lerntournee, eine Wanderausstellung<br />
zum Thema Lernen und Bildung, die durch die Gemeinden des<br />
Landkreises zog, ein wesentliches Element. Begleitet wurde die<br />
Ausstellung an jedem Ort durch eine <strong>von</strong> ortsansässigen Bildungsträgern,<br />
Unternehmen und Initiativen gestaltete Bildungsaktionswoche,<br />
über die vor allem auch der ländlichen Bevöl kerung im<br />
Landkreis Spaß, Freude am Lernen und dessen Nutzen vermittelt<br />
werden konnten.<br />
Mit dem Kompetenz-Center unterstützt die <strong>Lernende</strong> Region<br />
den Bildungsübergang <strong>von</strong> der Schule in die Ausbildung bzw.<br />
den Beruf bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit einem<br />
standardisierten System des Persönlichkeits- und Bildungsprofilings<br />
und weiterer Begleitung des Bildungsweges. Die Beratung<br />
und Begleitung folgt dabei dem Grundsatz der Ressourcenorientierung<br />
<strong>–</strong> die Jugendlichen sollen sich ihrer eigenen Stärken<br />
* Die weibliche Form der Berufsbezeichnung ist stets mitgemeint.<br />
bewusst und zur Selbstorganisation befähigt werden. Hierbei<br />
25<br />
wurden vor allem Schulen, weitere pädagogische Einrichtungen<br />
und Unternehmen vernetzt. Die entwickelten Instrumente werden<br />
in den verschiedenen Bildungseinrichtungen des Landkreises<br />
weiterverwendet.<br />
Gegenstand der Vertiefung II der <strong>Lernende</strong>n Region Landkreis<br />
Emmendingen ist Ausbau der Zusammenarbeit mit kleinen<br />
und mittleren Unternehmen. Am Vorbild der PE-Kollegs<br />
(siehe oben im Text) sollen Unternehmerinnen und Unternehmen<br />
dafür gewonnen werden, ihre Personalentwicklungsarbeit<br />
mit der Umsetzung des Lebenslangen Lernens zu verknüpfen.<br />
Mit starker Unterstützung der Kommunen werden Unternehmerinnen<br />
und Unternehmer in den Kleinstädten des Landkreises<br />
zu ersten „Kick-offs“ eingeladen, in denen sie über Inhalt und<br />
Nutzen des Projektes informiert werden. „Wir sind eine starke<br />
Wirtschaftsregion, und wir werden es nur bleiben, wenn es uns<br />
gelingt, die Beschäftigten insbesondere in den kleinen Unternehmen<br />
am Puls der Zeit zu halten! <strong>–</strong> Nutzen Sie das Angebot,<br />
das Ihnen die <strong>Lernende</strong> Region unterbreitet!“, so Bürgermeister<br />
Schilling auf der Kick-off-Veranstaltung im September 2007 in<br />
Herbolzheim. Gute Aussichten im Landkreis Emmendingen: So<br />
wie in Herbolzheim haben sich schon weitere kommunale Vertreterinnen<br />
und Vertreter im Landkreis bereit erklärt, die <strong>Lernende</strong><br />
Region zu unterstützen. Gemeinsam wurde mit der Vertiefungsphase<br />
II die „Qualifizierungsoffensive Südlicher Oberrhein“<br />
gestartet, die insbesondere kleineren Unternehmen ein<br />
flächendeckendes Angebot an Beratung und Qualifizierung bieten<br />
wird.<br />
Berufsorientierung im Kompetenz-Center Gute Laune <strong>–</strong> das PE-Kolleg beginnt!
26 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />
Baden-Württemberg/Bayern <strong>–</strong> Region Bodensee<br />
„Wer Wissensvorsprung hat, ist schneller <strong>–</strong><br />
deshalb sind wir als <strong>Netzwerk</strong>knoten sehr gefragt!“<br />
Traditionell waren die Bewohner der Region, wie die Lichtstrahlen<br />
eines Sterns, vom Bodensee eher fortorientiert. Zu<br />
unüberwindlich schien der riesige Binnensee, der gleichzeitig<br />
zudem die Grenze zu Österreich und zur Schweiz markiert.<br />
Innovative Bildungsdienstleistungen <strong>–</strong> wenn sie auch den<br />
Menschen auf dem Lande zugänglich sein sollen <strong>–</strong> brauchen<br />
jedoch Partnerschaften zwischen verschiedenen Akteuren vor<br />
Ort, in der Stadt und der Region.<br />
In einer sehr großen, drei Landkreise übergreifenden Region<br />
<strong>von</strong> Singen bis Lindau hat sich die <strong>Lernende</strong> Region Bodensee<br />
als wichtige Supportstruktur für Bildung fest etabliert.<br />
In der Durchführungsphase standen seit 2001 im Rahmen <strong>von</strong><br />
neun Teilprojekten folgende Handlungsfelder im Fokus der Aktivitäten:<br />
Vernetzung <strong>von</strong> Schulen sowie Schulen und Unternehmen<br />
zu besseren Berufsorientierung für Schülerinnen und<br />
Schüler<br />
Bildungs- und Unterstützungsangebote für Eltern („Wie<br />
umarme ich einen Kaktus?“)<br />
<strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> Beschäftigungspotenzialen <strong>von</strong> KMU durch<br />
berufsbegleitendes Lernen<br />
Bildung und Bildungsberatung für zugewanderte Menschen<br />
Etablierung <strong>von</strong> ca. 30 „L-Punkten“ als dezentrale, niederschwellige<br />
Informations-, Beratungs- und Lernzugänge<br />
Bildungs- und Kompetenzberatung in drei Beratungszentren<br />
Bildungsöffentlichkeitsarbeit durch regionale und überregionale<br />
Fachtagungen.<br />
Diese vielfältigen Aktivitäten konnten sich in hohem Maße über<br />
die Dauer der Durchführungsphase verstetigen. So hat beispielsweise<br />
die Stadt Konstanz in der Theodor-Heuss-Realschule eine<br />
zusätzliche Stelle für eine Schulsozialarbeiterin geschaffen, die<br />
dort unter anderem in Zusammenwirken mit der <strong>Lernende</strong>n<br />
Region Schülerinnen und Schüler bei der Berufsorientierung<br />
unterstützt. Das dichte Netz der „L-Punkte“, mit seinem leicht<br />
erkennbaren Corporate Design, bietet eine mit vielen regionalen<br />
Partnern fest institutionalisierte, dezentrale und für alle<br />
gut zugängliche Beratungs- und Informationsinfrastruktur. Für<br />
die kommunalen Partner hat sich mit den L-Punkten das jeweilige<br />
Angebotsspektrum um den Zugang zu einem vielfältigen<br />
Netz an Bildungs- und Bildungsberatungsanbietern erweitert.<br />
Für Bürgerinnen und Bürger der Region eröffnet sich so vor<br />
Ort <strong>–</strong> z. B. in Büchereien, Bürgerhäusern, Stadtteiltreffs u. Ä. <strong>–</strong><br />
das Portal zum Bildungsangebot der Region.<br />
Wissen ist heutzutage eine leicht vergängliche Ressource,<br />
die ständig erneuert, aktualisiert werden muss. Das fordert jede<br />
und jeden Einzelne/n. Dies trifft aber in mindestens gleichem<br />
Maße Bildungsanbieter, die ihre Dienstleistungen unter dynamischen<br />
Marktbedingungen anbieten müssen und die sich auf<br />
dieses sich ständig verändernde Wissen beziehen. Der <strong>Lernende</strong>n<br />
Region rund um den Bodensee ist es gelungen, als <strong>Netzwerk</strong><br />
zur festen Bildungsinfrastruktur für alle Bildungs nach <br />
fragenden zu werden. Sie ist damit aber auch Dienstleisterin<br />
für den Binnenbereich dieser Bildungsinfrastruktur: In fast<br />
sechs Jahren <strong>Netzwerk</strong>arbeit konnte sich ein Grad an „<strong>Netzwerk</strong>intelligenz“<br />
etablieren, die nicht nur <strong>von</strong> der breiten Öffentlichkeit,<br />
sondern <strong>–</strong> in ihrer spezifischen Hinsicht <strong>–</strong> <strong>von</strong><br />
verschiedenen Akteuren in Handlungsfeldern der Bildung<br />
nachgefragt wird: „Regionales Bildungsnetzwerk heißt für<br />
mich, über ein variables Wissenskapital zu verfügen“, so Thomas<br />
Peter, der langjährige Projektleiter. Die <strong>Lernende</strong> Region<br />
bietet Zugang nicht nur zu einer Bildungsorganisation, sondern<br />
zu einer großen Bandbreite <strong>von</strong> verschiedenen Institutionen<br />
und zu seit Jahren gewachsenem Know-how in vielen Bildungsund<br />
Bildungsberatungsfragen.<br />
In diesen beiden Feldern sieht die <strong>Lernende</strong> Region auch<br />
weiterhin ihre Zukunftsaufgaben:<br />
Die Bildungsberatung <strong>–</strong> flächendeckend und dezentral in<br />
den L-Punkten und über die Bildungshotline 0800-LERNSEE<br />
sowie eher zentralisiert in Agenturen <strong>–</strong> bietet der Bevölkerung<br />
den Zugang zur Bildungsinfrastruktur der Region. In diesem<br />
Feld kommen innovative und erprobte Methoden und Instrumente<br />
der Kompetenzbilanzierung und Bildungswegeplanung<br />
zur Anwendung.<br />
Des Weiteren bleibt die <strong>Lernende</strong> Region ein wesentliches<br />
strukturelles Element in der Region. Das Bildungsnetzwerk wird<br />
im Rahmen der Vertiefung II des Programms sein struk turelles,<br />
auf die Regionalentwicklung bezogenes Engagement wesentlich<br />
verstärken. Die Gebietskörperschaften der Städte Kons tanz,<br />
Friedrichshafen (Bodenseekreis) und Lindau entwickeln und erproben<br />
bis September 2008 in enger Kooperation mit der <strong>Lernende</strong>n<br />
Region kommunale, ressortübergreifende Handlungs
LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />
konzepte zur Umsetzung des Lebenslangen Lernens. Der <strong>Netzwerk</strong>knoten<br />
und damit der inhaltliche Bezugs- und Ausstrahlungspunkt<br />
ist die <strong>Lernende</strong> Region Bodensee, die durch die<br />
Einbeziehung der Stadt Lindau ihren länderübergreifenden<br />
Charakter (Baden-Württemberg/Bayern) weiter ausbaut. So<br />
entwickelt und erprobt die Stadt Lindau eine kommunale<br />
„Kommunikationszentrale“ für Bildungsanbieter, die sich insbesondere<br />
älteren Menschen und benachteiligten, bildungsfernen<br />
Bevölkerungsgruppen zuwendet, um Angebote und<br />
Nachfragen zu vermitteln und dem Thema „Lebenslanges<br />
Lernen“ zu öffentlicher Bekanntheit zu verhelfen. Bestehende<br />
lokale Initiativen sollen mit kommunalen Aktivitäten vernetzt,<br />
neue Kontakte im Alpenraum geknüpft und neue Angebote<br />
in der Stadt, im Landkreis, in der Euregio Bodensee und in<br />
der <strong>Lernende</strong>n Region Bodensee weiterentwickelt werden. Die<br />
Stadt Konstanz mobilisiert ressortübergreifend ihre Ressourcen,<br />
um insbesondere die Bildungsübergänge ihrer Bürgerinnen<br />
und Bürger besser gelingen zu lassen. Konstanz versteht<br />
sich als eine „Stadt der Bildung“, indem sie Menschen jeden<br />
Alters zum Lernen einlädt, sei es am Übergang <strong>von</strong> der Kita in<br />
die Schule, Fortbildung für Eltern und Pädagogen/-innen oder<br />
27<br />
im bürgerschaftlichen Engagement im Rentenalter. Mit dem<br />
hochehrgeizigen Anspruch, die Jugendarbeitslosigkeit „auf<br />
null“ zu bringen, tritt das Landratsamt Bodenseekreis (Friedrichshafen)<br />
mit seinen 15 Bürgermeistern an. Die relevanten<br />
Akteure <strong>–</strong> allgemeine und berufliche Schulen, Kammern,<br />
Volkshochschulen, Arbeitsagenturen, beteiligte Ämter und<br />
weitere Bil dungs träger <strong>–</strong> werden eine gemeinsame Strategie<br />
entwerfen und umsetzen, die die Bildungs- und Berufschancen<br />
<strong>von</strong> Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen deutlich<br />
verbessert.<br />
Alle drei kommunalen Projekte flankieren ihre Aktivitäten<br />
mit einer professionellen Öffentlichkeitsarbeit. Die Menschen<br />
in Stadt und Region fürs Lebenslange Lernen zu interessieren<br />
und zu begeistern ist das übergreifende Ziel. Die kommunalen<br />
Projekte profitieren schon jetzt <strong>von</strong> der jahrelangen Erfahrung<br />
der <strong>Lernende</strong>n Region hinsichtlich der Umsetzung des Lebenslangen<br />
Lernens. Zudem bietet das Bildungsnetzwerk ihnen das<br />
Forum zum Transfer ihrer Modellösungen, sodass die Kommunen<br />
untereinander in Austausch treten und sich gegenseitig mit<br />
Ideen befruchten.<br />
Werbeplakat der <strong>Lernende</strong>n Region am Bodensee Einer <strong>von</strong> 30 L-Punkten in der Bodenseeregion
28 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />
Bayern <strong>–</strong> Nürnberg <strong>–</strong> Fürth<br />
Bildung neu bauen<br />
Scharf zeichnen sich die Konturen der Baukräne gegen den<br />
blauen Herbsthimmel über dem Süden <strong>von</strong> Nürnberg ab. Ratternd<br />
durchfahren Baustellenfahrzeuge die Zone 20 der Pillenreuther<br />
Straße, um den Beton für das zweite Obergeschoss zu<br />
liefern. Ein Neubau entsteht, der „Süd.“. Ein überdimensionales<br />
Bauschild weist auch gleich auf die korrekte Sprachregelung<br />
hin, Süd. heißt Süd Punkt.<br />
Und der Süd. wird ein Haus des Lebenslangen Lernens und<br />
der kulturellen Begegnung.<br />
Seit April 2007 wird hier auf einem 4200 qm großen Grundstück<br />
an einer neuen Lernwelt gebaut. Einer Lernwelt, die als<br />
Forum für Aus- und Weiterbildung, Lebenslanges Lernen und<br />
kulturelle Angebote dienen und ein interkultureller Treffpunkt<br />
des gesamten Stadtgebietes unter einem Dach werden soll. Da <br />
mit dies gelingt, wird auf die Kompetenzen der <strong>Lernende</strong>n Region<br />
Nürnberg <strong>–</strong> Fürth zurückgegriffen. Das regionale Bildungs <br />
netzwerk unter der Leitung des Bildungszentrums der Stadt<br />
Nürnberg arbeitet seit 2002 mit über 100 Kooperationspartnern<br />
(u. a. Agentur für Arbeit Nürnberg, Amt für Kultur und Freizeit<br />
Nürnberg, Volkshochschule Fürth, Forschungsinstitut für Berufliche<br />
Bildung Nürnberg, Schulen, Betriebe) an neuen Ideen und<br />
Handlungsansätzen vor allem zu den thematischen Schwerpunkten<br />
„<strong>Förderung</strong> der sprachlichen und gesellschaftlichen<br />
Kompetenzen“ und „Popularisierung Neuer Medien“. In dieser<br />
Zeit sind sechs Modellprojekte entstanden (Bürgerschaftliches<br />
En gagement für Schule und Kindergarten zur Behebung <strong>von</strong><br />
Herkunftsnachteilen, Medienpädagogisches <strong>Netzwerk</strong> zur <strong>Förderung</strong><br />
der Kommunikationsfähigkeit und Sprachkompetenz bei<br />
benachteiligten Jugendlichen, Lebenswelt Deutschland zur Verbesserung<br />
der Integration <strong>von</strong> Menschen mit Migrationshintergrund,<br />
Integrierter Übergang Schule <strong>–</strong> Beruf für benachteiligte<br />
Jugendliche, Regionales Lernnetz <strong>von</strong> und für Betriebe u. a. zur<br />
Entwicklung <strong>von</strong> Qualifizierungskonzepten für Berufsrückkeh <br />
rerinnen und Berufsrückkehrer, Migration und Alter), deren Ergebnisse<br />
maßgeblich in das Konzept für das Haus des Lebenslangen<br />
Lernens und der kulturellen Begegnung eingeflossen<br />
sind.<br />
Beim Anblick des fast 17 Mio. Euro teuren Rohbaus, finanziert<br />
vom Land Bayern und der EU, verschwimmt die architektonische<br />
Dimension eines einzelnen Hauses. Nach Fertigstellung<br />
im Herbst 2008 wird das Gebäude über drei Etagen und ein Staffelgeschoss<br />
verfügen und U-förmig einen benachbarten denkmalgeschützten<br />
Bestandsbau ehemaliger MAN-Arbeiterwohnungen<br />
umschließen.<br />
Und doch wurde hier der Grundstein für ein Haus gelegt,<br />
unter dessen Dach künftig wichtige Akteure der <strong>Lernende</strong>n Region<br />
zusammenarbeiten werden: Das Bildungszentrum, das Amt<br />
für Kultur und Freizeit und die Stadtbibliothek werden das Haus<br />
des Lebenslangen Lernens mit Leben füllen, dessen später grün<br />
strahlende Fassade als „Leuchtzeichen“ für die Südstadt das<br />
Bild der <strong>Lernende</strong>n Region nach außen kommunizieren soll.<br />
Bildung neu bauen bedeut dabei vor allem, Lebenslanges<br />
Lernen und kulturelle Begegnung für die Menschen im Nürnberger<br />
Süden noch attraktiver zu gestalten. Indem Allgemeine<br />
Weiterbildung, Berufliche Weiterbildung und Community-Projekte<br />
aufs Engste miteinander verknüpft und wohnortnah miteinander<br />
vernetzt werden, wird der Süd. auch zu einem Raum<br />
für das ABC des Lebenslangen Lernens, das sichtbar ist und die<br />
Menschen dort erreicht, wo sie leben und wohnen. Unter dieser<br />
Prämisse wurde für den Standort in Nürnberg bewusst die <strong>von</strong><br />
Strukturwandel und Migration geprägte Südstadt gewählt.<br />
Herz des Süd. wird ein <strong>von</strong> der <strong>Lernende</strong>n Region entwickeltes<br />
multimediales Lernzentrum, dessen lernmethodisch innovativ<br />
ausgerichtete Angebote und wegweisende Nutzungskonzepte<br />
derzeit im Selbstlernzentrum in den Räumen des Bildungszentrums<br />
entwickelt und erprobt werden.<br />
Einige Beispiele:<br />
In Zusammenarbeit mit der Akademie der Bildenden Künste in<br />
Nürnberg entstehen Modelle für innovative Lernräume. Studentinnen<br />
und Studenten entwerfen und bauen mobile Prototypen<br />
<strong>von</strong> Lernmöbeln, die möglichst variantenreich genutzt werden<br />
sollen und, laufend getestet <strong>von</strong> Besucherinnen und Besuchern<br />
des Lernzentrums, bis zum Einsatz im Süd. optimiert werden.<br />
Unter dem Motto „Spielen bringt's!? Sinnvoller Einsatz <strong>von</strong><br />
E-Games“ findet jeden ersten und dritten Montagabend im<br />
Monat ein Gamestreff für Erwachsene statt. Damit auch Eltern<br />
wissen, was gespielt wird, laden Fachjournalist Alexander Funke<br />
und Erzieher Sascha Dowidat zum Selberspielen und Diskutieren<br />
in lockerer Runde ein und warnen augenzwinkernd: „Vorsicht:<br />
Es besteht die Gefahr, dass Sie der Faszination der Spiele erliegen!“<br />
Hintergrund des Gamestreffs ist der innovative Ansatz der<br />
gezielten Verwendung <strong>von</strong> E-Games als gehirnaktivierende,<br />
motivierende Medien mit umfangreichen Möglichkeiten zur<br />
<strong>Förderung</strong> vielfältiger Kompetenzen, denn PC-Spiele und an <br />
dere E-Games beschreiten, wenn sie richtig genutzt werden,<br />
völlig neue Wege zur Kompetenzerweiterung. Sie trainieren intensiv<br />
das Gehirn, fördern Intelligenz und Gedächtnisleistung.<br />
Dabei erfordern sie schnelles Reaktions- und Entscheidungsvermögen,<br />
schriftliche und mündliche Kommunikation, Teamwork,<br />
Konzentration, Phantasie sowie Erfassen und Nachvollziehen
LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />
komplexer Zusammenhänge. Und sie machen Spaß, sind spannend,<br />
schenken Erfolg.<br />
Das Lernzentrum konzentriert sich auf diese positiven Auswirkungen<br />
und hält für alle Besucherinnen und Besucher eine<br />
Fülle an spannenden, anspruchsvollen und kniffligen Spielen bereit,<br />
denn lebenslang lernen heißt auch lebenslang spielen.<br />
So war dann auch „Spielen bringt’s <strong>–</strong> sinnvoller Einsatz <strong>von</strong><br />
E-Games“ der Beitrag der <strong>Lernende</strong>n Region Nürnberg <strong>–</strong> Fürth<br />
zur „Langen Nacht der Wissenschaften“ in diesem Jahr.<br />
Ein weiteres wegweisendes Angebot ist der zweimal wöchentlich<br />
stattfindende Lerntreff. Hier können Interessierte in<br />
entspannter und ruhiger Atmosphäre ihrem Typ entsprechend<br />
lernen, das Gedächtnis trainieren, einen Lerntypentest machen<br />
oder sich in einer Lerngruppe treffen. Unterstützt werden sie<br />
dabei <strong>von</strong> speziell ausgebildeten Lernberatern, die das „Lernen<br />
nach Maß“ kompetent begleiten.<br />
„ Das Haus soll ein Lernort der Zukunft<br />
werden, ein Ort für Kreativität, für neue<br />
Ideen und für ein aktives Miteinander. “<br />
Dr. Wolfgang Eckart<br />
Direktor des Bildungszentrums der Stadt Nürnberg<br />
Aber auch für Beschäftigte kleiner und mittlerer Unternehmen<br />
bietet die <strong>Lernende</strong> Region Unterstützung, Beratung und neue<br />
Lernwelten an, vor allem für berufliche Themen. Mit individuell<br />
zugeschnittenen Arrangements wird in kleinen zeitlichen<br />
Einheiten gelernt. Dies kann während, aber auch außerhalb<br />
der Arbeitszeiten geschehen <strong>–</strong> je nach Wunsch des Betriebes.<br />
Nur wer gezielt recherchieren kann, und zwar offline wie<br />
auch online, ist auch gut informiert. Ein Kooperationsprojekt<br />
<strong>von</strong> Lernzentrum und Stadtbibliothek im Rahmen der <strong>Lernende</strong>n<br />
Region, das sich an Seniorinnen und Senioren, an Arbeitssuchende<br />
sowie an Schülerinnen und Schüler wendet, hat aus<br />
dieser Thematik ein Konzept entwickelt, das traditionelle und<br />
Neue Medien in sinnvoller Weise miteinander verbindet. Entstanden<br />
ist ein blended-learning Angebot mit Selbstlernphasen<br />
im Lernzentrum, das <strong>von</strong> den Seniorinnen und Senioren besonders<br />
gut angenommen wird. „Hier kann ich auch herkommen,<br />
ohne Computer-Profi zu sein, weil ich Ansprechpartner habe,<br />
die mir bei Problemen weiterhelfen“, lobt ein Teilnehmer das<br />
Angebot der Lernberatung.<br />
Die Lernberaterinnen und Lernberater werden übrigens<br />
mittels einer <strong>von</strong> der <strong>Lernende</strong>n Region entwickelten Qualifi <br />
zierung geschult, die in Kooperation mit der evangelischen<br />
Fachhochschule Nürnberg angeboten wird.<br />
Der Besuch in Nürnberg zeigt: Die Region hat sich auf den<br />
Weg gemacht. Auf einen Weg zu einem Ort für neues Lernen<br />
und um Neues zu lernen. Wenn sich die Türen des Haus des<br />
Lebenslangen Lernens in Nürnberg öffnen, sollen täglich bis zu<br />
1.700 Personen das Angebot im Süd. nutzen, so die Vorstellung<br />
der Initiatoren.<br />
Ein ehrgeiziges Projekt, das nachhaltig zu einem neuen Bildungsniveau<br />
in der Region beitragen wird.<br />
Geöffnet täglich <strong>von</strong> 9:00 bis 22:00 Uhr <strong>–</strong> Herzlich willkommen.<br />
Die Baustelle für das Haus des Lebenslangen Lernens<br />
im September 2007<br />
29<br />
.
30 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />
Bremen<br />
Ich lebe, ich lerne<br />
Karin Knippel hat ihren ersten Marathonlauf gerade hinter<br />
sich. Sie ist stolz, zufrieden und natürlich auch erschöpft. Sie<br />
ist eine jener Personen, die in dem Film des Lern<strong>Netzwerk</strong>s<br />
Bremen „Ich lebe, ich lerne“ Auskunft über ihre ganz persönlichen<br />
Lernerlebnisse geben.<br />
Die Motive, Erfahrungen und Deutungen sind unterschiedlich,<br />
facettenreich und zum Teil überraschend, so bunt wie das<br />
Leben eben. Die frischgebackene Marathoni zum Beispiel hat<br />
durch das Vorbereitungstraining viel über ihren Körper gelernt,<br />
über Ernährung und gesunde Lebensweise: „Ich habe auch gelernt,<br />
dass ich ein hochgestecktes Ziel mit Energie und Ausdauer<br />
erreichen kann.“ Nun plant sie die Teilnahme an ihrem zweiten<br />
Marathonlauf.<br />
„ Das Lern<strong>Netzwerk</strong> ist nach anfänglicher<br />
Skepsis jetzt etabliert. Es gehört<br />
zur Grundausstattung der Region. “<br />
Dr. Peter Beier<br />
Referent der Arbeitnehmerkammer Bremen<br />
Der erwähnte Film liefert auch ein Bild der vielfältigen Aktivitäten<br />
des Lern<strong>Netzwerk</strong>s Bremen. Die Akteure versuchen auf<br />
verschiedenen Wegen, das Lebenslange Lernen zu unterstützen<br />
und zu befördern. Sie setzen an beim Individuum mit Orientierung,<br />
Beratung und Kompetenzvermittlung, schaffen lernförderliche<br />
Infrastrukturen, helfen Bildungseinrichtungen bei der<br />
Weiterentwicklung und bei Innovationen, beraten Betriebe in<br />
Fragen der Personal- und Kompetenzentwicklung.<br />
Ein Beispiel, bei dem viele der genannten Aspekte zum Tragen<br />
kommen, ist das Kooperationsprojekt „Sprache als Schlüssel<br />
zum Lebenslangen Lernen“. „Durch gezielte <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> interkultureller<br />
Sprach- und Handlungskompetenz wollen wir<br />
dazu beitragen, die Region in ihrem internationalen Kontext<br />
zu etablieren“, beschreibt Birgit Börresen, Projektkoordinatorin<br />
in Bremerhaven, die Absichten. Transmissionsriemen für diesen<br />
Komplex ist der „Runde Tisch Sprachen Bremen“, der sich aus<br />
einem breiten Spektrum <strong>von</strong> Einrichtungen zusammensetzt<br />
(z. B. Fremdsprachenzentrum der Hochschulen, die in Bremen<br />
ansässigen europäischen Kulturinstitute, Landesinstitut für<br />
Schule, Lehrerfortbildungsinstitut Bremerhaven, Weiterbildungseinrichtungen).<br />
Schon diese Aufzählung macht deutlich,<br />
dass ein bildungssektorübergreifender Ansatz verfolgt wird.<br />
Als zentrale Aufgabe verfolgt dieser Zusammenschluss die<br />
Verbreitung des Europäischen Sprachenportfolios in allen Bereichen<br />
des Bildungswesens. Es besteht aus drei Tei len: dem<br />
Sprachenpass, der einen Überblick über den aktu ellen Stand<br />
der individuellen Sprachkenntnisse gibt, der Lernbiografie, die<br />
die persönliche Sprachlerngeschichte dokumentiert, und dem<br />
Dossier, welches Belege unterschiedlicher Art zur sprachlichen<br />
Leis tungsfähigkeit des Portfoliobesitzers sammelt. „Mit diesem<br />
Instrument sollen die Kontinuität des Sprachenlernens gewährleistet<br />
und die Übergänge zwischen den unterschied lichen Bildungsbereichen<br />
erleichtert werden“, betont Birgit Börresen.<br />
Die Entwicklung eines Webportals „epos“ (Elektronisches Portfolio<br />
der Sprachen), das die Arbeit mit den Portfolios der unterschiedlichen<br />
Bildungsbereiche konzeptio nell integriert und<br />
durchlässig macht, stößt inzwischen auf internationales Interesse.<br />
Durch die Arbeit des „Runden Tisches“ konnte erreicht<br />
werden, dass schon viele Einrichtungen mit diesem Instrumentarium<br />
arbeiten, andere befinden sich noch im Stadium der<br />
Vorklärung.<br />
Auch im Bereich E-Learning ist das Lern<strong>Netzwerk</strong> Bremen<br />
erste entscheidende Schritte vorangekommen. Es wurde eine<br />
Lernsoftware „Technisches Englisch für die Windenergiebranche“<br />
entwickelt in Form einer modular aufgebauten Multimedia-<br />
Lernsoftware. Hintergrund für diesen speziellen Ansatz ist die<br />
Tatsache, dass die Windenergiebranche international agiert und<br />
die Servicetechniker sich häufig zu Einsätzen im Ausland aufhalten.<br />
„Diese Vorarbeiten können auch ohne große Probleme für<br />
andere Branchen und Einsatzfelder genutzt werden“, stellt Projektleiterin<br />
Birgit Spindler heraus.<br />
Nicht nur mit dieser Investition in eine Zukunftsbranche<br />
wird deutlich, dass das Lern<strong>Netzwerk</strong> Bremen seinen Leitspruch<br />
„Innovation und Kompetenz für die Region Bremen und Bremerhaven“<br />
ernst nimmt. Auch andere Maßnahmen dienen mehr<br />
oder weniger direkt der Stärkung des Arbeitsmarktes und der<br />
Wirtschaftsentwicklung.<br />
„ Das Lern<strong>Netzwerk</strong> ist in<br />
Bremen zu einer Marke geworden. “<br />
Birgit Spindler<br />
Projektleiterin
LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />
Zu nennen ist in diesem Zusammenhang das Teilprojekt „Integration<br />
<strong>von</strong> Arbeitszeit und Lernzeit“, welches kostenlose Beratung<br />
für Betriebs- und Personalräte in allen Fragen der Quali <br />
fizierung und Weiterbildung anbietet. Der Ertrag dieser Arbeit<br />
ist vielfältig, wie einige Beispiele belegen: Bei Arcelor Bremen<br />
(ehemals: Stahlwerke Bremen) wurde der Arbeitskreis Personalentwicklung<br />
und Qualifizierung sachverständig begleitet. Dieser<br />
entwickelte dann eine Betriebsvereinbarung zur Fort- und<br />
Weiterbildung. Beim Diakonischen Werk kam es zu einer Dienstvereinbarung<br />
„Personalentwicklung und Qualifizierung“, und<br />
beim Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung<br />
konnte die Durchführung einer Mitarbeiterbefragung zum<br />
Thema „Weiterbildung“ unterstützt werden. „Dieses Konzept<br />
findet Akzeptanz und erweist sich als wirkungsvoll, <strong>von</strong> daher<br />
bietet es sich an, daraus eine Regelaufgabe zu machen“, so<br />
Dr. Peter Beier, Referent bei der Arbeitnehmerkammer Bremen.<br />
„ Als ganz besondere Leistung des<br />
LNB muss hervorgehoben werden,<br />
dass es gelungen ist, über das Ende<br />
der Projektförderung hinaus wichtige<br />
Teile der im Rahmen des Förderprogramms<br />
entstandenen Strukturen<br />
quasi als Kernbestand zu erhalten. “<br />
Dr. Ulrich Heisig, Claudia Fortmann<br />
im abschließenden Evaluationsbericht<br />
„Das Lern<strong>Netzwerk</strong> Bremen“, S. 163<br />
Ähnlich erfolgreich ist das Cross-mentoring-Programm gelaufen.<br />
Dabei handelt es sich um ein betriebs- und altersübergreifendes<br />
Lernmodell, bei dem eine erfahrene Führungskraft<br />
(Mentor) eine Nachwuchskraft aus einer anderen Branche<br />
(Mentee) über den Zeitraum eines Jahres in ihrer beruflichen<br />
und persönlichen Entwicklung begleitet und unterstützt. Ein<br />
solches Tandem bildeten Dr. Eike Ballerstedt <strong>von</strong> der Sparkasse<br />
Bremen und Sylvia Hoven <strong>von</strong> der Bremer Heimstiftung. Der<br />
Sparkassenmanager betont die Wichtigkeit des unvoreingenommenen<br />
Blicks auf seinen Schützling. Sylvia Hoven pflichtet<br />
ihm bei: „Man ist gelöster und freier im fremden Unternehmen.“<br />
Letztlich hätten sich ihre persönlichen Kompetenzen<br />
weiterentwickelt. „Ich bin einfach sicherer geworden“, bilanziert<br />
sie den Ertrag aus den Gesprächen.<br />
31<br />
Die Bedeutung <strong>von</strong> Beratung wird nicht nur an diesem Beispiel<br />
deutlich. Das Lern<strong>Netzwerk</strong> Bremen hat neben den genannten<br />
Aktivitäten noch weitere initiiert. Zu nennen sind seine<br />
Etablierung als ProfilPASS-Dialogzentrum, die vielbeachtete<br />
Workshopreihe „Beraten will gelernt sein“, mit der ein Bei trag<br />
zur Pro fessionalisierung dieses Bereiches geleistet wurde und<br />
die mit der Beteiligung an der Fortbildung <strong>von</strong> Bildungs bera <br />
terinnen bzw. -beratern in einem bundesweiten Verbundpro <br />
jekt ihre logische Entwicklung findet. In der Beratungs land <br />
schaft Bremens spielt das im Rahmen der ersten Projektphase<br />
konzipierte Lernportal eine zentrale Rolle, das Informationen<br />
zu allen Bildungsbereichen liefert, im Besonderen besteht Zugriff<br />
auf über 2000 Weiterbildungsveranstaltungen. Diese Datenbank<br />
ist inzwischen vom Land Bremen übernommen worden<br />
und wird <strong>von</strong> dort aus weiter gepflegt und betrieben.<br />
In ähnlicher Weise soll nun auch die Bildungsberatung verstetigt<br />
werden. In der bremischen Koalitionsvereinbarung steht,<br />
dass vor dem Hintergrund des erheblichen Weiterbildungsbe <br />
darfs eine trägerunabhängige Beratung gewährleistet sein müsse.<br />
Erste Schritte in diese Richtung sind bereits getan: Mit der Aufnahme<br />
des Förderschwerpunktes „Bildungsberatung“ in das Arbeitmarktpolitische<br />
Aktionsprogramm und die ESF-Landespro <br />
gramme stehen die Zeichen günstig für eine nachhaltige Wirkung<br />
und Fortsetzung der Arbeit des Lern<strong>Netzwerk</strong>s. Im Rahmen<br />
der Vertiefungsphase engagiert sich das Ortsamt Mitte/Östliche<br />
Vorstadt, um das Lebenslange Lernen direkt mit der Stadtteilentwicklung<br />
zu verzahnen. In enger Kooperation mit der <strong>Lernende</strong>n<br />
Region wird ein ehemaliges Klinikgelände nach dem Motto „Lernen,<br />
ein Quartier zu entwickeln“ in einem Beteiligungsprozess<br />
mit der Bürgerschaft neu gestaltet. Im Teilprojekt „express yourself“<br />
werden Jugendliche und junge Erwachsene mobilisiert, sich<br />
an einem neuen Jugendparlament und der Gestaltung ei ner<br />
Quartierswebsite zu beteiligen, um bürgerschaft liches Engagement<br />
fest im öffentlichen Bewusstsein zu etablieren.<br />
Der Tipp<br />
Der 18-minütige Film über lebensbegleitendes Lernen „Ich lebe,<br />
ich lerne“ kann über das Lern<strong>Netzwerk</strong> Bremen bezogen werden.<br />
Mobil, um die Bremer für das Lebenslange Lernen zu mobilisieren
32 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />
Hessen <strong>–</strong> Rheingau-Taunus-Kreis<br />
Gestaltete Übergänge<br />
Es geht um jenen „begünstigten Landstrich, welcher, gelinde<br />
und ohne Schroffheit sowohl in Hinsicht auf die Witterungsverhältnisse<br />
wie auf Bodenbeschaffenheit, reich mit Städten und<br />
Ortschaften besetzt und fröhlich bevölkert, wohl zu den lieblichsten<br />
der bewohnten Erde gehört“ (Thomas Mann). Die Wirtschaftsförderungsbroschüre<br />
des Landkreises Rheingau-Taunus<br />
drückt es weniger kunstvoll, aber ebenfalls treffend aus, wenn<br />
sie titelt: „Wein, Wald und Hightech <strong>–</strong> Lebensfreude pur“. Und<br />
seit die Taunussteiner Fußballmannschaft SV Wehen erfolgreich<br />
in der Zweiten Bundesliga spielt, dürfen selbst die Fußballfans<br />
vom Aufstieg in die Erste Liga träumen.<br />
Ein Aufstieg ist schon geschafft. Im Zukunftsatlas 2007 der<br />
Prognos AG steht der Landkreis im Vergleich <strong>von</strong> 439 deutschen<br />
Gebietskörperschaften auf Platz 118 und hat sich damit gegenüber<br />
dem letzten Ranking in 2004 um 122 Plätze verbessert.<br />
Die Verantwortlichen aus Politik und Wirtschaft führen dies<br />
auf eine positive Grundstimmung im Kreisgebiet zurück, die<br />
ansteckt und motiviert. „Auch die Aktivitäten der <strong>Lernende</strong>n<br />
<strong>Netzwerk</strong>-Region Rheingau-Taunus haben dazu wichtige Beiträge<br />
geleistet“, lobt der Wirtschaftsförderer des Landkreises,<br />
Achim Staab.<br />
Ein zentrales Arbeitsfeld des <strong>Netzwerk</strong>s ist die wirksame Gestaltung<br />
<strong>von</strong> Übergängen. Projektleiterin Ingrid Wulf begründet<br />
diese Schwerpunktsetzung: „Alle Übergänge im Leben sind sensible<br />
Schnittstellen im Verlauf der individuellen Bildungsbiografie.<br />
Übergangssituationen sind häufig Umbruchsituationen. Ein<br />
Misslingen führt zu Enttäuschungen und geht häufig einher mit<br />
Verlusten an Zeit und Geld.“<br />
Das Übergangsmanagement setzt schon im frühesten Kindesalter<br />
an. Der Übergang vom Elternhaus in den Kindergarten<br />
und <strong>von</strong> dort in die Grundschule wird mit verschiedenen Maßnahmen<br />
flankiert. So ist gerade eine Elternbroschüre erstellt<br />
worden, die auf der Basis der neuesten Erkenntnisse der Lern <br />
forschung Eltern dabei unterstützen soll, die Lernprozesse ihrer<br />
Kinder optimal zu fördern. Des Weiteren geht es um die konzeptionelle<br />
Gestaltung <strong>von</strong> thematischen Elternabenden, um ein<br />
Fortbildungskonzept für Erzieherinnen und Erzieher in Familiengruppen<br />
mit Kindern unter drei Jahren sowie um ein Rahmenkonzept<br />
für eine sinnvolle Infrastruktur in Einrichtungen<br />
mit Kindern unterhalb des Kindergartenalters. Christine Gödel,<br />
die Projektverantwortliche für dieses Feld, betont, dass die konzeptionelle<br />
Arbeit dialogisch erfolge: „Alle Beteiligten werden<br />
einbezogen und bringen ihre spezifischen Sichtweisen ein.“<br />
Die Vernetzung <strong>von</strong> Kindergarten und Grundschule ist in<br />
der Stadt Taunusstein auf eine beispielhafte Grundlage gestellt<br />
worden. Das „Taunussteiner Modell“ sieht eine flächendeckende<br />
Zusammenarbeit aller Kindertageseinrichtungen und Grundschulen<br />
vor, die im Rahmen einer Bildungsvereinbarung durch<br />
den Bürgermeister der Stadt besiegelt worden ist. Die Zusammenarbeit<br />
<strong>von</strong> Erzieherinnen und Grundschullehrerinnen unter<br />
Beteiligung der Eltern dient dazu, die Potenziale aller Kinder<br />
frühzeitig zu erkennen und zu fördern. „Ziel ist es, dass die<br />
Kinder die Einmündung in die Schule als Fortsetzung bereits<br />
begonnener Lernprozesse erleben und nicht als Bruch“, führt<br />
In grid Wulf aus.<br />
„ Nur durch Kooperation<br />
kann ein Höchstmaß an<br />
Effizienz erreicht werden. “<br />
Hans Jörg Vogel<br />
Vorsitzender der VHS Rheingau-Taunus<br />
und ehemaliger Vorsitzender des<br />
Gewerbevereins Taunusstein<br />
Ein anderes Teilprojekt widmet sich dem Übergang „Schule <strong>–</strong><br />
Beruf“ und firmiert als „Ehrenamtliche Berufseinstiegshilfe<br />
Alt hilft Jung“. Angesiedelt ist es bei den Beruflichen Schulen<br />
Untertaunus. Ehrenamtlich oder auf Honorarbasis tätige Seniorinnen<br />
und Senioren unterstützen Jugendliche auf vielfältige<br />
Weise, zum Beispiel durch Einbringen ihrer Kontakte bei der<br />
Suche nach Ausbildungs- und Praktikumsplätzen, durch Nachhilfe<br />
in wichtigen Fächern oder durch Beratung zur Berufsorientierung.<br />
Nicht nur die Jugendlichen profitieren <strong>von</strong> diesem<br />
Engagement, sondern auch die Berufsbildende Schule und die<br />
Betriebe können über die Informationen der Mentoren zielgerichteter<br />
agieren.<br />
Auch der Übergang <strong>von</strong> der Erwerbs- in die nachberufliche<br />
Lebensphase steht neuerdings im Fokus der Überlegungen („Vom<br />
Bürostuhl auf die Parkbank“). Dabei sind zwei Blickwinkel maßgeblich.<br />
Zum einen sollen in einer Beispielkommune (Idstein)<br />
alle wesentlichen Akteure vernetzt werden, um abgestimmt Konzepte<br />
für eine positive Gestaltung des Übergangs zu entwickeln<br />
und zu erproben. „Dazu gehören zum Beispiel die Einrichtung<br />
eines ‚Runden Tisches Seniorenarbeit‘, die Entwicklung einer<br />
Ehrenamtsagentur sowie ein Infobrief Ruhestand <strong>–</strong> Unruhestand“,<br />
zählen Gunda Biesel und Andrea Corell vom <strong>Netzwerk</strong><br />
auf. Zum anderen soll Unternehmen deutlich gemacht werden,<br />
dass alternde Belegschaften auch als Chance begriffen werden
LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />
können. Auf der ersten Ebene wird ein Konzept für Führungskräfte<br />
entwickelt, welches in einer Workshopreihe Informationen<br />
zu einer altersgerechten Personalentwicklung und Arbeitsgestaltung<br />
sowie zum Wissensmanagement liefert. Auf der<br />
zweiten Ebene sind die Adressaten Beschäftigte ab 55 Jahren,<br />
die über wirtschaftliche, medizinische und psychologische<br />
Aspekte des Älterwerdens und damit im Zusammenhang stehende<br />
Handlungsmöglichkeiten informiert werden sollen.<br />
Neben den zielgruppen- und situationsspezifischen Ansätzen<br />
unterstützt auch eine neutrale und trägerunabhängige Bildungsberatung<br />
Übergangsprozesse, liefert darüber hinaus aber<br />
auch Orientierung und Hilfestellung in allen lern- bzw. bildungsbezogenen<br />
Fragen. Ein wichtiges Instrument ist in diesem Zusammenhang<br />
die Datenbank des Bildungsnetzes Hessen-West,<br />
welche die Bildungsangebote der <strong>Regionen</strong> Wiesbaden, Limburg-Weilburg<br />
und Rheingau-Taunus bündelt.<br />
Wie vielseitig und herausfordernd die Aufgaben in der Bildungsberatung<br />
sein können, schildert die Bildungsberaterin<br />
Susanne Vogel mit dem folgenden Fall: Frau O., eine aus Russland<br />
stammende Lehrerin für Russisch und Literatur, sei vom<br />
Jobcenter an sie verwiesen worden. Die Beratungsstelle habe<br />
geklärt, dass eine Teilanerkennung des Studiums <strong>von</strong> Frau O.<br />
möglich sei, habe spezielle Qualifizierungsmöglichkeiten für<br />
Spätaussiedler und Russlanddeutsche bei der Otto-Benecke-Stiftung<br />
ausfindig gemacht, habe sie bei der Bewerbung für das<br />
Ergänzungsstudium „Interkulturelle Beratung“ sowie einen<br />
Fachsprachkurs und einen EDV-Kurs unterstützt, habe eine Praktikumsstelle<br />
beim Jugendmigrationsdienst vermittelt und das<br />
Jobcenter überzeugt, dass ihre Deutschkenntnisse durch Einzelunterricht<br />
verbessert werden könnten. Im Ergebnis werde Frau<br />
O. am Ende des Jahres ihr <strong>von</strong> der Otto-Benecke-Stiftung gefördertes<br />
Ergänzungsstudium abgeschlossen haben.<br />
Die Arbeit der <strong>Lernende</strong>n <strong>Netzwerk</strong>-Region Rheingau-Taunus<br />
findet allseits Anerkennung. Wirtschaftsförderer Achim<br />
Staab hebt das gut strukturierte <strong>Netzwerk</strong>management hervor,<br />
die klaren Strukturen, das schnelle und präzise Handeln. Hans<br />
Jörg Vogel vergibt die Attribute „professionell“ und „gewissenhaft“.<br />
„Nie habe ich jemanden so konsequent bei der Sache gesehen<br />
wie hier“, betont der aktuelle VHS-Vorsitzende und<br />
ehemalige Vorsitzende des Gewerbevereins Taunusstein. Der<br />
Schulleiter der Beruflichen Schulen Untertaunus Hans-Jürgen<br />
Sommer re gistriert für seine Einrichtung durch die Kooperation<br />
im <strong>Netzwerk</strong> eine Öffnung zur Region: „Damit sichern wir auch<br />
die Qualität unseres Kerngeschäfts.“ Und VHS-Geschäftsführerin<br />
Brigitte Harder verweist auf die politische Unterstützung, die<br />
das <strong>Netzwerk</strong> allseits erhalte. Das Interesse an den Erfolgen<br />
der <strong>Lernende</strong>n Region zeigt sich auch darin, dass die Stadt<br />
Geisenheim in der Vertiefungsphase des Programms in enger<br />
Verknüpfung mit der <strong>Lernende</strong>n Region ein kommunales<br />
Hand lungskonzept zur Einbettung des Lebenslangen Lernens<br />
in die kommunalen Entwicklungsstrategien zu entwickeln und<br />
umzusetzen. Kern des Projektes ist der Aufbau eines zentralen<br />
Bildungsbüros, das in der Region Lernbedarfe erhebt und Be <br />
teiligungsprozesse für die Entwicklung <strong>von</strong> Bildungsdienst <br />
leistungen koordiniert.<br />
33<br />
„ Der lokale Bezug ist äußerst wichtig,<br />
er verschafft das Gefühl <strong>von</strong> Bindung<br />
und Verbundenheit. Das Motto<br />
lautet: aus der Region <strong>–</strong> für die Region. “<br />
Achim Staab<br />
Wirtschaftsförderungsreferent<br />
des Kreises Rheingau-Taunus<br />
Die Initiative der Hessischen Landesregierung zur Einrichtung<br />
<strong>von</strong> regionalen Zentren lebensbegleitenden Lernens, bekannt<br />
unter dem Namen Hessencampus, hat das <strong>Netzwerk</strong> zusätzlich<br />
stabilisiert. Damit kann die sektorübergreifende Zusammenarbeit<br />
intensiviert werden, die im Rheingau-Taunus-Kreis <strong>–</strong> wie<br />
gezeigt <strong>–</strong> schon etliche Erfolge vorzuweisen hat. Es ist kein Zufall,<br />
dass zumindest eine Wurzel für diese bildungspo litische<br />
Weichenstellung in das Projekt <strong>Lernende</strong> <strong>Netzwerk</strong>-Region<br />
Rheingau-Taunus zurückreicht.<br />
Den Übergang im Blick
34 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />
Hamburg <strong>–</strong> Hamburger Osten<br />
Niederschwellige Bildung<br />
Beim Stöbern in den „billenetzbriefen“ stößt man auf HORST.<br />
Doch wer oder was ist HORST? HORST steht für „Horner Rad<br />
Selbsthilfe Team“ und ist wesentlicher Teil eines neuen Projektes<br />
des Billenetzes in Hamburgs Osten: „Bille in Bewegung“.<br />
Dabei geht es um präventive Maßnahmen zur Vermeidung <strong>von</strong><br />
Übergewicht und um gesunde Ernährung bei Kindern. Im Angebot<br />
sind zum Beispiel Kochkurse mit Grundschulkindern<br />
oder Fahrradtouren, für die man sich bei HORST ein Rad entleihen<br />
kann. Auch sonst hat das Billenetz für Bewegung in den<br />
vier Hamburger Stadtteilen Billstedt, Hamm, Horn und Rothenburgsort<br />
gesorgt.<br />
„Ausgangspunkt unserer Arbeit ist ein weit gefasster Bildungsbegriff“,<br />
führt Bettina Rosenbusch vom Billenetz aus. „Da <br />
bei bewegen wir uns oft an den Schnittstellen <strong>von</strong> Sozial- und<br />
Bil dungs arbeit. Die Übergänge werden fließend.“ Das folgende<br />
Beispiel verdeutlicht markant, was gemeint ist:<br />
Im Legiencenter, einem Gebäudekomplex, der fast ausschließlich<br />
<strong>von</strong> Personen mit Migrationshintergrund bewohnt<br />
wird, hatte es eine auffällige Häufung <strong>von</strong> Schulverweigerern<br />
gegeben. Das Billenetz initiierte ein <strong>Netzwerk</strong> aus Jugendeinrichtungen,<br />
das gemeinsam die Idee eines Frühstücksservices<br />
für Schulkinder entwickelte. Damit war zumindest die Möglichkeit<br />
für eine regelmäßige und gesunde Ernährung geschaffen.<br />
Und mit dem Begriff „Schulfrühstück“ war subtil der Hinweis<br />
verbunden, dass es danach eigentlich nur ein Ziel geben darf.<br />
Die Maßnahme wurde angenommen, lockte auch Mütter in<br />
den Frühstücksraum, man kam ins Gespräch. Das Angebot<br />
konnte ausgedehnt werden und umfasst heute Freizeitaktivitäten,<br />
Hausaufgabenhilfe sowie niedrigschwellige Sprach- und<br />
Kochkurse. „Nur das Billenetz kannte Partner, mit denen diese<br />
schwierige Aufgabe zu bewältigen war“, betont Bettina Rosenbusch<br />
nicht ohne Stolz.<br />
Der Billenetz-Partner „Das Rauhe Haus“ führt ein eng benachbartes<br />
Projekt im Programm „Schulverweigerung <strong>–</strong> Die<br />
2. Chance!“ durch. Die enge Anlagerung ermöglicht den Zielgruppen<br />
umfassende Angebote, und es können parallele <strong>Förderung</strong>en<br />
vermieden werden.<br />
Das Rauhe Haus organisiert auch den vom Billenetz entwickelten<br />
Projektschwerpunkt „Übergangsmanagement Kita <strong>–</strong><br />
Grundschule“. Ziel ist es, koope rative Arbeitsstrukturen zwischen<br />
Kindertagesstätten, Grund schulen, Jugendhilfe, Gesund <br />
heitsdiensten und Eltern auf lo kaler und regionaler Ebene zu<br />
festigen. „Denn frühkindliche Bildung und Schulfähigkeit sind<br />
nur als gemeinsame Aufgabe aller Akteure in lokaler Verantwortung<br />
zu verstehen und zu erreichen“, unterstreicht Albert Borde<br />
<strong>von</strong> der Abteilung Kinder- und Jugendhilfe des Rauhen Hauses.<br />
Zum Maßnahmespektrum gehören Übergangsmanagerinnen<br />
und Übergangsmanager, die Pädagoginnen und Pädagogen in<br />
Schulen und Kindertagesstätten sowie die Eltern beraten, Elternbildungsangebote,<br />
Runde Tische zur gemeinsamen Gestaltung<br />
des Übergangs sowie das Ziel, eine gemeinsam <strong>von</strong> Kitas und<br />
Grundschule organisierte kooperative Vorschule für alle Kinder<br />
einzurichten.<br />
„ Bildung ist ein entscheidender<br />
Standortfaktor, zentral für die<br />
Lebensqualität und bestimmend<br />
für die Wahl des Wohnortes. “<br />
Rüdiger Winter<br />
Projektleiter, Arbeit und Leben Hamburg e.V.<br />
Den Auftakt für diese neue Projektphase bildete übrigens ein<br />
Workshop mit Ilka Mees <strong>von</strong> den Kinderlernwelten der <strong>Lernende</strong>n<br />
Region Lernwelt Essen. Vorgestellt wurden die dort praktizierte<br />
Bildungsdokumentation und ein Begegnungsjahr zwischen<br />
Kita und Schule mit dem Ziel der Übertragung auf Hamburger<br />
Grundschulen und Kitas. Die <strong>Netzwerk</strong>e der <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong><br />
vernetzen sich auch untereinander.<br />
„ Und das ist genau die Stärke des<br />
Verbundes: Die Beteiligten genießen<br />
das Vertrauen der Menschen vor Ort. “<br />
Markus Schreiber<br />
Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte<br />
Auch in einem anderen Übergangsfeld lebt das Billenetz weiter<br />
und entfaltet neue Kräfte: Der Übergang Schule <strong>–</strong> Beruf wurde<br />
durch die 2. Ausbildungsmesse Hamburger Osten unterstützt.<br />
Diese Veranstaltung liefert ein Forum für Firmen und Schulen<br />
zur Information und Orientierung.
LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />
„ Ausgehend <strong>von</strong> unserem Kernthema<br />
„Bildung“ verstehen sich inzwischen<br />
fast 70 Partner aus Betrieben, aus<br />
Schulen, Stadtteil-, Kultur- und Jugendeinrichtungen<br />
sowie Behörden und<br />
Verwaltung als Teil des <strong>Netzwerk</strong>s. “<br />
Bettina Rosenbusch<br />
Billenetz<br />
In die gleiche Richtung wirkt der Lehrstellenatlas Hamburger<br />
Osten, der in Schulen, Bücherhallen, Jugendeinrichtungen und<br />
Betrieben der östlichen Hamburger Stadtteile ausliegt und<br />
Schülerinnen und Schülern Unterstützung bei der Suche nach<br />
Ausbildungs- und Praktikumsplätzen bietet. Das 100-seitige Heft<br />
verzeichnet 1.000 Ausbildungsangebote sowie Kontaktadressen<br />
und Ansprechpartner bei 100 Betrieben. Das verfügbare Berufsspektrum<br />
reicht <strong>von</strong> „Altenpfleger/-in“ über „Systeminforma <br />
tiker/-in“ bis „Zerspanungsmechaniker/-in“. Adressen und Tipps<br />
zur Berufsplanung machen die Broschüre auch darüber hinaus<br />
zu einem praktischen Ratgeber für den Schritt in die Berufswelt.<br />
Gleichzeitig ist sie ein regionales „Who is Who“ der Ausbildung,<br />
das die Zusammenarbeit <strong>von</strong> Betrieben und Schulen<br />
erleichtert. Die redaktionellen Beiträge befassen sich in diesem<br />
Jahr mit „Zukunftsfragen“ der Ausbildung: Was sind interessante<br />
neue Berufsbilder? Was tut sich auf dem Ausbildungsmarkt,<br />
wo gibt es Bedarf und Perspektiven? Der Lehrstellenatlas<br />
ist seit 2003 bereits zum fünften Mal erschienen, die nächste<br />
Ausgabe gibt es im Herbst 2008.<br />
Beide Aktivitäten basieren auf einer intensiven Zusammarbeit<br />
<strong>von</strong> Schule und Wirtschaft in Form eines Arbeitskreises.<br />
Dort werden Probleme erörtert und Lösungen gesucht. Zu re <br />
gistrieren ist zum Beispiel eine deutliche Zunahme <strong>von</strong> Unterrichtsaktivitäten<br />
betrieblicher Vertreter und umgekehrt <strong>von</strong><br />
betrieb lichen Erkundungen <strong>von</strong> Schülerinnen und Schülern<br />
sowie Lehrerpraktika. Das „Hineinschnuppern“ in die Praxis<br />
hat übrigens nicht nur positive Auswirkungen auf die Berufsorientierung<br />
und die Berufswahl, sondern wirkt sich unmittelbar<br />
auf das Unterrichtsgeschehen aus. „Ein Schüler, der ein<br />
Praktikum im Malerbetrieb gemacht hat, erkennt eher die<br />
Wichtigkeit <strong>von</strong> Flächenberechnungen für die Preis- und<br />
Materialdisposition“, konkretisiert Albert Borde.<br />
35<br />
Diese intensive Zusammenarbeit <strong>von</strong> Schule und Wirtschaft<br />
ist gewachsen und in der heutigen Intensität nur möglich, „weil<br />
man sich kennt“. Bettina Rosenbusch betont, dass die Begrenzung<br />
auf die Region als Vorteil geschätzt werde: „Wir leben <strong>von</strong> der<br />
regionalen Identität.“<br />
Projektleiter Rüdiger Winter <strong>von</strong> Arbeit und Leben Hamburg<br />
e.V. setzt noch einen drauf: „Wenn es die <strong>Lernende</strong> Region<br />
nicht schon gäbe, wir würden sie gerade jetzt neu erfinden.“<br />
Das Billenetz ist in vielfältige Aktivitäten der Stadt- und<br />
Stadtteilentwicklung eingebunden und dabei ein gefragter<br />
Partner. So entwickelt das Bezirksamt Mitte in enger Verzahnung<br />
mit dem Billenetz im Rahmen der Vertiefungsphase ein<br />
kommunales Handlungskonzept für den Bereich „Bildung/<br />
Lebenslanges Lernen“. Rüdiger Winter verbindet damit einen<br />
hohen Anspruch an sich und seine Mitstreiter: „Wir haben<br />
uns zum Ziel gesetzt, ein qualitativ hochwertiges regionales<br />
Bildungssystem zu schaffen, das sich durch einen hohen Grad<br />
an Vernetzung der verschiedenen Bildungsbereiche auszeichnet<br />
und durch eine enge Zusammenarbeit der unterschied <br />
lichen Institutionen.“ Billenetz reloaded!
36 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />
Mecklenburg-Vorpommern <strong>–</strong> Mittleres Mecklenburg <strong>–</strong> Küste<br />
Potenziale entdecken und stärken<br />
Die <strong>Lernende</strong> Region Mittleres Mecklenburg <strong>–</strong> Küste setzt seit<br />
2001 erfolgreich Lebenslanges Lernen im Herzen Mecklenburg-<br />
Vorpommerns um. Diese Region ist <strong>–</strong> wie viele im Osten der<br />
Republik <strong>–</strong> mit vergleichbar hoher Arbeitslosigkeit und der Abwanderung<br />
junger und gut ausgebildeter Menschen konfrontiert;<br />
im Bildungsnetzwerk setzt man seit jeher auf die Stärken<br />
der Region und deren <strong>Förderung</strong>.<br />
Die Umsetzung des Lebenslangen Lernens hat für die <strong>Lernende</strong><br />
Region ein breites Feld an Anknüpfungspunkten: die<br />
Arbeitslosigkeit, insbesondere bei Frauen und Jugendlichen,<br />
überwiegend kleine Unternehmen, denen die Ressourcen und<br />
die Erfahrung fehlen, sich über die Anforderungen des Binnenmarktes<br />
hinaus zu orientieren, zu fördernde Entwicklungspotenziale<br />
bei Schulen und anderen Bildungsinstitutionen hinsichtlich<br />
Qualität und Anschlussfähigkeit der Bildungswege, „Landflucht“<br />
der jüngeren Bevölkerung und damit einhergehend ein<br />
realer Fachkräftemangel.<br />
Die <strong>Lernende</strong> Region ist seit ihrem Beginn vor allem mit<br />
dem Anspruch angetreten, das Anliegen des Lebenslangen Lernens<br />
in Region und Land zu vertreten, die richtigen und wichtigen<br />
Partner zusammenzubringen und die Projekte professionell<br />
mit klaren, transparenten Verfahren zu bündeln und zu managen.<br />
Dabei konzentriert sich das Bildungsnetzwerk in fünf Teilprojekten<br />
auf folgende Bereiche:<br />
Im Teilprojekt Bildungscoaching für KMU werden kleineren<br />
Unternehmen Instrumente und Verfahren vermittelt, Qualifizierungsbedarfe<br />
festzustellen. Durch die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der <strong>Lernende</strong>n Region werden die KMU im<br />
Erfassen und der Analyse des objektiven Personalentwicklungsbedarfes<br />
beraten, Ziel der Beratung ist die weitere Bildungs <br />
planung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit auf die<br />
Bedarfe des Unternehmens abgestimmten Qualifizierungsan <br />
geboten.<br />
Dezentrale Information, Bildungsberatung und Qualifizierung<br />
ist das Ziel des Teilprojektes „Bildung auf dem Lande“.<br />
Dort, wo die Rhythmen des öffentlichen Nahverkehrs langsam<br />
sind und sich kaum Dienstleistungsbetriebe ansiedeln, werden<br />
in Infoveranstaltungen, Workshops und Bildungsangeboten <strong>–</strong><br />
z. B. für Landwirte im Winter <strong>–</strong> Bildungszugänge ermöglicht.<br />
Neue Wege zu Arbeit und Beruf findet und unterstützt das<br />
gleichnamige Teilprojekt, das durch die Modularisierung <strong>von</strong><br />
anerkannten Ausbildungsberufen speziell sozial- und marktbenachteiligten<br />
Jugendlichen die Möglichkeit eröffnet, ihre berufliche<br />
Erstausbildung erfolgreich abzuschließen und somit die<br />
Grundlage für eine langfristige Erwerbsbiografie der Zielgruppe<br />
schafft.<br />
Das Teilprojekt „Qualität in der Bildung“ trägt dem Umstand<br />
Rechnung, dass im Bereich der Bildung viele unterschiedliche<br />
Maßstäbe an Qualität gesetzt werden. Um einerseits den Bildungsmarkt<br />
transparenter und leichter zugänglich zu gestalten<br />
und dadurch andererseits Bildungsübergänge über Bildungs <br />
bereichsgrenzen hinweg zu ermöglichen, werden allgemeine<br />
Qualitätsstandards für Bildungsprozesse in den unterschied <br />
lichen Organisationen entwickelt und in die Breite getragen.<br />
Dem Fachkräftemangel zu begegnen und die Abwanderung<br />
junger Menschen insbesondere mit hohen Leistungspotenzialen<br />
zu vermindern ist der Anspruch des Teilprojektes „KREATIV <strong>–</strong><br />
<strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> Begabten in Innovationsfeldern der regionalen<br />
Wirtschaft“. Dieses Handlungsfeld steht mithin seit Beginn der<br />
Vertiefungsphase im Juli 2006 im Zentrum der <strong>Lernende</strong>n Region.<br />
Ausgangspunkt ist die Überzeugung, dass nur dann nachhaltige<br />
Wissens- und Bildungsressourcen aufgebaut werden<br />
können, die „high potentials“ <strong>–</strong> die zukünftigen Leistungsträgerinnen<br />
und Leistungsträger des Landes, die jungen Menschen,<br />
die einen höheren Bildungsabschluss anstreben <strong>–</strong> gefördert und<br />
ihnen gute Perspektiven für ihre Ausbildung und berufliche<br />
Entwicklung geboten werden. Das Land Mecklenburg-Vorpommern<br />
wird dann auch attraktiver für Firmen, die zunehmend<br />
auf hoch qualifiziertes Personal angewiesen sind. „Die Umsetzung<br />
des Lebenslangen Lernens ist insofern konsequente Wirtschaftsför<br />
derung“ <strong>–</strong> darin sind sich die <strong>Netzwerk</strong>partner der<br />
<strong>Lernende</strong>n Region im Herzen des Landes einig. Deshalb arbeitet<br />
das Bildungsnetzwerk insbesondere eng mit den zehn Gymnasien<br />
der Planungsregion Mittleres Mecklenburg zusammen.<br />
Ziel ist es, Gymnasiastinnen und Gymnasiasten möglichst früh<br />
mit den Anforderungen verschiedener Berufsbilder in Berührung<br />
zu brin gen, sodass ihnen die Berufswahl leichterfällt und<br />
sie schon früh und sehr praxisorientiert mit Unternehmerinnen<br />
und Unternehmen in Kontakt kommen.<br />
Für Helmuth Hickisch, Schulleiter des John-Brinkmann-Gymnasiums<br />
in Güstrow, gehört die Berufsvorbereitung in die Klassenzimmer<br />
der Sekundarstufe: „Wir müssen die jungen Starken<br />
unserer Region mit verbindlichen Perspektiven ausstatten. Dazu<br />
braucht der Unterricht im Gymnasium mehr Berufsnähe. Wir<br />
streben in Zusammenarbeit mit der <strong>Lernende</strong>n Region an, dass<br />
unsere Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klasse ein fünfwöchiges<br />
Praktikum absolvieren; die Schule kann das allein nicht leis <br />
ten.“ Das Projekt KREATIV bietet Schülerinnen und Schülern an,<br />
sich schon früh als Dienstleister/-innen in der regionalen Wirtschaft<br />
zu versuchen: Beispielsweise wurde für regionale gastro
LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />
nomische Betriebe ein Gourmetführer entwickelt, der für jedermann<br />
unter www.toll-essen.de einzusehen ist. Dazu mussten<br />
die Schülerinnen und Schüler selbst die Betriebe akquirieren,<br />
ihnen die Vorteile des Mediums vermitteln, die nötigen Informationen<br />
sammeln und so verarbeiten, dass sie auf der Webseite<br />
professionell dargestellt werden können. „Ich konnte vor<br />
allem lernen, mich vor Leuten, die viel älter sind als ich, zu<br />
präsentieren. Außerdem weiß ich jetzt, wie man Webseiten gestaltet<br />
und habe einiges über Projektmanagement gelernt“, so<br />
Philipp Mielenz, der sich auf der Zielgeraden zum Abitur befindet,<br />
über das Projekt.<br />
Aber auch Aufgabenstellungen aus dem naturwissenschaftlich-technischen<br />
Bereich, wie das Logistik- und Transportprojekt<br />
bei der Firma EURAWASSER, wurden <strong>von</strong> Schülerteams bearbeitet.<br />
Die Umsetzung der Aufgaben erforderte sowohl die Anwendung<br />
des bisher erlernten Schulstoffes als auch die Auseinan dersetzung<br />
mit Fachwissen, welches oftmals über das Niveau des<br />
Leistungskurses hinausging. In diesen Fällen hat sich die Kooperation<br />
mit der Universität Rostock bewährt.<br />
Schulleiter Hickisch plant, die Projektkurse der zukünftigen<br />
Abiturjahrgänge in der 12. Klasse mit dem KREATIV-Projekt zu<br />
verknüpfen. Die Bildungsübergänge <strong>von</strong> der Schule in die Ausbildung<br />
bzw. das Studium und <strong>von</strong> dort in den Zukunftsarbeits<br />
Schüler im KREATIV-Projekt<br />
37<br />
platz sollen bestmöglich gelingen <strong>–</strong> und sie sollen in Mecklenburg-Vorpommern<br />
gelingen.<br />
Die Zukunft gestalten <strong>–</strong> das war und bleibt das Anliegen der<br />
<strong>Lernende</strong>n Region Mittleres Mecklenburg <strong>–</strong> Küste. Dabei können<br />
die Akteure sich nunmehr auf ein funktionierendes, agiles <strong>Netzwerk</strong><br />
stützen. Für die Kooperationspartner in der <strong>Lernende</strong>n Region,<br />
die allesamt Wirtschaftsunternehmen vertreten, soll dabei<br />
weiterhin der Nutzen der Bildungsnachfragenden im Mittelpunkt<br />
stehen. So präsentiert sich die <strong>Lernende</strong> Region künftig<br />
als „Innovationsnetz“, das junge Menschen, Unternehmen und<br />
Hochschulen zusammenbringt, um die jungen zukünftigen Leis <br />
tungsträgerinnen und Leistungsträger für die Zukunftstechnologien<br />
des Landes zu begeistern. Das <strong>Netzwerk</strong> übernimmt dabei<br />
die Koordinierung der in den Projekten kooperierenden Partner<br />
und die Betreuung der Schülergruppen. Unterstützt wird die<br />
Umsetzung durch arbeitsuchende Akademiker der Region, die<br />
auf diesem Wege durch ihre Tätigkeit als Paten am Puls der Unternehmen<br />
bleiben und bei positiver Entwicklung neue Beschäftigungsperspektiven<br />
entwickeln. Im Mittelpunkt stehen ins besondere<br />
die Technologien der alternativen Energiegewinnung<br />
und Nutzung, technische Aufgabenstellungen des Maschinenbaus,<br />
aber auch der Gesundheitswirtschaft, des Tourismus und<br />
weiterer Dienstleistungsbereiche.
38 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />
Nordrhein-Westfalen <strong>–</strong> Essen<br />
Fördertürme<br />
Einst rauchten hier die Schlote, hatte Essen den Geruch <strong>von</strong> Ruß,<br />
Qualm und Schweiß: Schmiede des Reiches, Symbol des Indus <br />
triezeitalters wie kaum eine andere Stadt in Deutschland. Viele<br />
der einstigen Werkshallen sind heute Ausstellungsräume, Bildungseinrichtungen,<br />
Kunsträume. „Darin liegt der Sinn aller Metamorphosen,<br />
dass das Vergangene in Erinnerung bewahrt bleibt,<br />
um die Gegenwart klüger zu gestalten und die Zukunft furchtlos<br />
zu erobern. Und das ist das Einzigartige, wie gerade die Kultur<br />
das Verlorene auffängt und daraus selbst Erneuerung erfährt.“<br />
Dieses Zitat stammt <strong>von</strong> Dr. Georg W. Költzsch, dem langjähri <br />
gen Direktor des Museums Folkwang und einem der Motoren<br />
der Bewerbung Essens als Kulturhauptstadt. Den Erfolg dieser<br />
Bemühungen hat der 2005 Verstorbene nicht mehr erlebt.<br />
Auch die Lernwelten Essen haben ein klein wenig dazu<br />
beigetragen, die Philosophie einer Kulturhauptstadt voran <br />
zutreiben. Im Teilprojekt „KulturLernwelt“ ging es darum,<br />
die Lern- und Lehrmethoden im Schulalltag durch die Ein <br />
beziehung <strong>von</strong> Kunst nachhaltig zu verändern. Durch diese<br />
„Kunstgriffe“ soll das sinnliche Wahrnehmen und ästhetische<br />
Empfinden der Kinder und Jugend lichen entwickelt werden.<br />
Die Lernwelt Essen sieht sich dabei als Mittler zwischen Schu <br />
len und Künstlern. Ein Beispiel verdeutlicht die Arbeitsweise<br />
der Kontaktstelle Kultur.<br />
„ Über die Brücken des Lebens<br />
sollten wir gemeinsam gehen “<br />
Titel eines Gedichts<br />
<strong>von</strong> Rabih Semmo, 16 Jahre<br />
Eine Grundschule will nachmittags Theater anbieten. Die anfragende<br />
Lehrerin erhält fünf Adressen <strong>von</strong> einschlägigen Künstlern<br />
aus der ca. 220 Einträge umfassenden Datenbank. Den<br />
weiteren Kontakt besorgt sie selbst. „Vielleicht macht sie mit<br />
dem anstehenden Telefonat bald viele Kinder glücklich“, hofft<br />
<strong>Netzwerk</strong>akteurin Friederike Köster.<br />
Einen weltweiten Nachhall verzeichnet ein anderes Kulturprojekt.<br />
Essener Jugendliche schrieben ein Lesebuch über ihr<br />
Leben und Fühlen in Essen mit dem Titel „Fremd und doch<br />
daheim?!“ In Wien gibt es Lesungen, in Russland und Kasachs <br />
tan berichten die Zeitungen, in der Ukraine wird das Buch im<br />
Deutsch unterricht behandelt, in den USA ist es Gegenstand der<br />
Lehrerfortbildung. Auch in heimischen Gefilden ist die Resonanz<br />
groß: Die Autorinnen und Autoren werden zu zahlreichen Lesungen<br />
und Interviews gebeten. Auch das zweite Buch „Dann kam<br />
ein neuer Morgen“ bewegt viel und knüpft an den Erfolg des<br />
Erstlings an. „Wenn das nicht beispielhaft für andere Städte ist …“,<br />
drängt der Gesamtschullehrer und Initiator der Buchprojekte<br />
Dr. Artur Nickel auf Nachahmung.<br />
„ Nur Bildung kann<br />
die soziale Kluft kitten. “<br />
Klaus Wermker<br />
Stadtentwicklung Essen<br />
Auch ein anderer Teil der Essener Lernwelt hat große Aufmerk<br />
samkeit gefunden: die Elternbildung. Ausgangspunkt die ses<br />
Teilprojekts war die Überlegung, dass Elternbildung der<br />
Schlüs sel zur Bildung der Kinder sei. Die Arbeit begann mit<br />
einer Bestands aufnahme und Analyse der vorhandenen Elternbildungsangebote.<br />
Dann wurde gemeinsam mit strategischen<br />
Partnern eine Zukunftsvision entwickelt, die sich im Fach dis <br />
kurs zum Konzept „Elternbil dung stärkt Kinder“ verdichtete.<br />
„Wir haben mit die ser gründ lichen konzeptionellen Arbeit<br />
ein gutes Fundament für alles Weitere gelegt“, blickt <strong>Netzwerk</strong>managerin<br />
Sybille Krüger zufrieden zurück.<br />
Kernstück des Modells sind stadtteilbezogene Eltern bil <br />
dungs konferenzen, auf denen sich die lokalen Akteure über<br />
Bedarfe und Reaktionen darauf in Form <strong>von</strong> Angeboten verständigen.<br />
Das Modell wurde an zwei Standorten erprobt. Auf<br />
Stadtebene wird diese Arbeit durch Fachdialoge, Qualitätsstandards<br />
und Fortbildungen unterstützt und damit auch indirekt<br />
gesteuert. Neben dieser sozialräumlichen Vernetzung haben<br />
sich auch neue Kooperationsmodelle entwickelt (z. B. zwischen<br />
Kindertages- und Familienbildungsstätten).<br />
Dieses Modell hat sich inzwischen durchgesetzt. Der Rat der<br />
Stadt Essen hat das Konzept zur Systematisierung und Intensivierung<br />
der Elternbildung, zustimmend zur Kenntnis genommen<br />
und die weiteren Schritte zu seiner Realisierung vorgenommen.<br />
Das <strong>Netzwerk</strong>forum Elternbildung ist zentrale Steuerungsinstanz<br />
und kommunale Klammer für die örtlichen Netze auf Stadtteilbzw.<br />
Bezirksebene. Damit ist nicht nur ein Ansatz der Lernwelten<br />
Essen verstetigt, sondern zusätzlich eine Innovation gemeinsam<br />
mit der Verwaltung entstanden. Diese Konstruktion stößt<br />
auf bundesweites Interesse und könnte richtungweisend auch<br />
für andere Kommunen werden.
LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />
Das heute leistungsfähige und auf Kontinuität gestellte<br />
<strong>Netzwerk</strong> hat allerdings auch einen Reifeprozess hinter sich.<br />
„Es hat schon einige Zeit gedauert, bis klar war, dass das <strong>Netzwerk</strong>management<br />
Prozesse steuert und sich nicht in die fach -<br />
liche Detailarbeit kniet“, berichtet Projektleiterin Brigitte<br />
Liesner. Sybille Krüger pflichtet ihr bei: „Da sind unterschiedliche<br />
Sys temlogiken aufeinandergetroffen.“ Doch am Ende hat<br />
es sich durch Geduld, Beharrlichkeit, Gesprächsbereitschaft und<br />
per sonelle Kontinuität gefügt, sehr gut sogar.<br />
Der Reifegrad zeigt sich auch daran, dass die Vertiefungsphase<br />
nicht mehr <strong>von</strong> der Lernwelt Essen, sondern <strong>von</strong> einem<br />
<strong>Netzwerk</strong>partner mit Unterstützung der Stadt bzw. des Gesamtnetzwerks<br />
durchgeführt wird. Hier ist die Ehrenamt Agentur als<br />
Eine neue Lernwelt entsteht im Essener Stadtteilzentrum „Storp 9“.<br />
39<br />
Träger aktiv. Die Ehrenamt Agentur in Essen will mit ihrer Arbeit<br />
das bürgerschaftliche Engagement stärken und im Besonderen<br />
Benachteiligten helfen. Die Arbeit beschränkt sich keinesfalls<br />
darauf, Menschen, die ehrenamtlich tätig sein wollen, in sinnvolle<br />
Aufgaben zu vermitteln. Das Spektrum der Aktivitäten erstreckt<br />
sich auch auf Beratung, Profiling, Qualifizierung und<br />
Projektarbeit.<br />
„ Wissen zu teilen bringt einen<br />
Mehrwert für die Zielerreichung<br />
und für die Gemeinschaft. “<br />
Brigitte Liesner<br />
Stadtentwicklung Essen<br />
„Storp 9“ ist ein solches Projekt. Es handelt sich um ein Stadt <br />
teilzentrum für Bildung und Kunst im Essener Südostviertel.<br />
Mit diesem niedrigschwelligen Angebot soll benachteiligten<br />
Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Zugang zu neuen<br />
Medien und zu künstlerischer Gestaltung eröffnet werden.<br />
Natürlich spielt auch ehrenamtliche Tätigkeit eine zentrale<br />
Rolle: Bürgerinnen und Bürger aus dem Stadtteil werden ehrenamtlich<br />
zu IT-Trainern ausgebildet und geben ihr Wissen<br />
ehrenamtlich an ihre Nachbarn weiter.<br />
Kay Mühlenbruch, Sprecher des Vorstands, hebt hervor, dass<br />
dieses Lernzentrum auch ohne öffentliche <strong>Förderung</strong> Bestand<br />
hätte. „Wir nutzen die Fördergelder aus der Vertiefungsphase<br />
zum Ausprobieren neuer Ideen, die sonst nicht realisiert werden<br />
könnten.“ Zusätzlich sei es ideal, die Stadt als Kooperationspartner<br />
im Boot zu haben. „Wir profitieren <strong>von</strong> der guten regionalen<br />
und fachlichen Vernetzung sowie <strong>von</strong> dem professionellen<br />
<strong>Netzwerk</strong>management.“<br />
Der Tipp<br />
Näheres zur Ehrenamt Agentur Essen findet sich unter<br />
www.ehrenamtessen.de
40 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />
Förderturm in Essen
LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />
Nordrhein-Westfalen <strong>–</strong> Essen<br />
Interview mit Manfred Reindl, ehemaliger Vorstand der<br />
RWE Rhein-Ruhr AG und Sprecher der Steuerungsgruppe<br />
der <strong>Lernende</strong>n Region Lernwelt Essen<br />
Manfred Reindl<br />
Hannes Barske (PT-DLR):<br />
Was bewegt jemanden wie Sie dazu, sich in den Lernwelten<br />
Essen zu engagieren?<br />
Manfred Reindl:<br />
Das hat zuerst einmal etwas mit meinem persönlichen Lebensweg<br />
zu tun: Elektrikerlehre, Fachabitur, Elektroingenieur,<br />
Betriebsratsvorsitzender und schließlich Arbeitsdirektor. Des<br />
Weiteren habe ich mich schon sehr früh an sozialen Projekten<br />
beteiligt <strong>–</strong> „Brückenschlag“, „Cities for Tomorrow“, „Enterprise<br />
for Health“, um nur einige zu nennen. Dabei habe ich Erfahrungen<br />
sammeln können, die meine Weltsicht stark geprägt<br />
haben, die mir gezeigt haben, wie hart soziale Realität sein<br />
kann und welch eine wichtige Rolle Bildung bei Chancenzuweisung<br />
spielt. Und schließlich gibt es in Essen eine Tradition<br />
der konstruktiven Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und<br />
dem öffentlichen Bereich, den Essener Konsens.<br />
Hannes Barske (PT-DLR):<br />
Worauf führen Sie zurück, dass das <strong>Netzwerk</strong> in Essen so gut<br />
funktioniert?<br />
Manfred Reindl:<br />
Das wird sicher <strong>von</strong> den einzelnen Akteuren, im Besonderen<br />
auch den Mitgliedern der Steuerungsgruppe, sehr unterschiedlich<br />
gesehen. Ich persönlich bin der Ansicht, dass der<br />
Erfolg vor allem auf die Beharrlichkeit der Projektleitung und<br />
der Projektmitarbeiter zurückzuführen ist. Ich möchte Frau<br />
Liesner zu ihrer tollen Arbeit beglückwünschen. Wichtig ist<br />
natürlich auch, dass die Stadt das Projekt ideell und finanziell<br />
unterstützt, dass der Oberbürgermeister sich persönlich eingesetzt<br />
hat.<br />
Hannes Barske (PT-DLR):<br />
Was macht aus Ihrer Sicht ein <strong>Netzwerk</strong> aus?<br />
41<br />
Manfred Reindl:<br />
In einem <strong>Netzwerk</strong> schauen sich die Partner in die Augen und<br />
sagen klar, was sie wollen, formulieren gemeinsame Ziele, suchen<br />
nach Wegen der Verwirklichung, ggf. werden noch Akteure<br />
hinzugeholt. Und dann wird gehandelt! Die Beteiligten<br />
müssen pragmatisch sein und gesprächsfähig, um, wenn notwendig,<br />
einen Interessenausgleich zu finden.<br />
Hannes Barske (PT-DLR):<br />
Welche Bedeutung hat für Sie als Personalverantwortlicher<br />
das Lebenslange Lernen?<br />
Manfred Reindl:<br />
Die Betriebe brauchen heute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />
die flexibel sind. Nicht nur flexibel mit Blick auf die Arbeitszeiten<br />
und Arbeitsorte, sondern vor allem flexibel im<br />
Denken. Der Wechsel der technischen und organisatorischen<br />
Anforderungen verlangt ständige Lernbereitschaft, verlangt<br />
Anpassungsbereitschaft und auch Persönlichkeitsentwicklung.<br />
Die Grundlagen für all das werden schon in frühester Kindheit<br />
gelegt. Deshalb ist es so wichtig, dass die Bildungslaufbahn<br />
erfolgreich und motivierend beginnt und im weiteren<br />
Verlauf viele Chancen eröffnet.<br />
Hannes Barske (PT-DLR):<br />
Was ist aus Ihrer Sicht der spezielle Nutzen der <strong>Lernende</strong>n Region<br />
für Essen?<br />
Manfred Reindl:<br />
Viele Unternehmen haben erkannt, dass Bildung für sie ausgesprochen<br />
wichtig ist. Zum einen, um die notwendigen Lernanstrengungen<br />
zu unterstützen, zum anderen als Faktor der<br />
Standortattraktivität, um gute Arbeitskräfte anzulocken bzw.<br />
an die Region zu binden. Und die Lernwelten haben viele<br />
Dinge angestoßen, neue Impulse gesetzt und mit dazu beigetragen,<br />
dass manches nun kooperativ und damit besser funktioniert<br />
im Bildungswesen.<br />
Hannes Barske (PT-DLR):<br />
Wir danken Ihnen für das Gespräch.
42 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />
Nordrhein-Westfalen <strong>–</strong> Kreis Borken<br />
Die Zukunft gestalten im Zentrum Europas!<br />
Der Kreis Borken im Westmünsterland gehört zu den starken<br />
<strong>Regionen</strong>. In der Nachbarschaft zu den Niederlanden, mit sta <br />
biler mittelständisch geprägter Wirtschaftsstruktur und einer<br />
vergleichsweise niedrigen Arbeitslosigkeit wird seit vielen Jahren<br />
vernetzt gedacht und gehandelt. Das Lebenslange Lernen<br />
umzusetzen ist im Kreis Borken integraler Bestandteil der Regionalentwicklung.<br />
So hat der Kreis Borken im Jahr 2001 unter dem Motto<br />
„BOR 2010 <strong>–</strong> Zukunft miteinander“ ein handlungsorientiertes<br />
regionales Leitbild erstellt. Seinerzeit betonten die beteiligten<br />
regionalen Akteure das Ziel, die Fähigkeit und Bereitschaft zu<br />
Lebenslangem Lernen und eigenverantwortlichem Handeln zu<br />
fördern. Aus der Leitbilderstellung resultierte auch das Projekt<br />
<strong>Netzwerk</strong> AMPEL, das sich dann in den Folgejahren zu einem<br />
Erfolgsmodell entwickelte. Mit finanzieller Unterstützung des<br />
Förderprogramms „<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> <strong>–</strong> <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong>“<br />
etablierte sich ein dynamisches, innovatives, am Nutzen<br />
der Region ausgerichtetes Projekt. Mit der Vertiefung des<br />
Programms nehmen die Partner im neu gegründeten Verein<br />
<strong>Netzwerk</strong> Westmünsterland e.V. nun weiteren Schwung auf,<br />
um die kleinen und mittleren Unternehmen noch stärker einzubeziehen.<br />
Seit Beginn der Durchführungsphase 2003 stehen vier Umsetzungsschwerpunkte<br />
im Fokus der Projektaktivitäten, die sich <strong>–</strong><br />
zusammengefasst <strong>–</strong> den Bildungsübergängen <strong>von</strong> der Schule in<br />
den Beruf sowie vom Beruf in die nachberufliche Lebensphase,<br />
dem Lernen in und mit Unternehmen sowie der <strong>Förderung</strong> des<br />
freiwilligen Engagements widmen.<br />
Das freiwillige Engagement bildet die Grundlage für die<br />
<strong>Lernende</strong> Region Kreis Borken. Denn die stärksten Partner in<br />
der Region sind die dort lebenden Menschen. Aufgabe ist es,<br />
für freiwilliges und ehrenamtliches Engagement zu begeistern<br />
und schon engagierte Menschen <strong>–</strong> z. B. in Vereinen und<br />
Selbsthilfegruppen <strong>–</strong> dabei zu unterstützen, das in ihrer Tätigkeit<br />
erlangte Wissen zu erweitern, aber auch mit „Gleichge <br />
sinnten“ in Kontakt zu kommen und sich zu guter Praxis<br />
auszutauschen.<br />
Stärken nutzen und ausbauen, das steht auch für das Teil<br />
projekt „Brücke Schule <strong>–</strong> Beruf“. Die Region ist noch unter<br />
durchschnittlich <strong>von</strong> der Alterung der Bevölkerung betroffen <strong>–</strong><br />
ein Viertel der hier lebenden Menschen sind unter 25 Jahre<br />
alt. Umso wichtiger ist es, dass die jungen Menschen gute Start <br />
chancen in ihre Zukunft erhalten. Aufgabe in dem Teilprojekt<br />
ist es, Schulen, Unternehmen, Jugendhilfe, Bildungsträger, Eltern<br />
„Starke Unternehmen <strong>–</strong> Starke Region“ Kreis Borken: berufliche Weiterbildung und Berufsorientierung im <strong>Netzwerk</strong> der <strong>Lernende</strong>n Region
LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />
und Arbeitsverwaltung an einen Tisch zu bringen, um jungen<br />
Menschen unterstützende Angebote, abgestimmte Hilfsangebote<br />
und ein gutes Ausbildungsangebot bieten zu können. Die <strong>Förderung</strong><br />
der Lebens- und Berufswegeplanung steht dabei im Mittelpunkt<br />
des Projektes und wird durch eigens entwickelte Medien<br />
zur Berufsorientierung (Internetplattform, „Berufswahl-Check“<br />
u. v. m.), die Qualifizierung <strong>von</strong> Lehr- und Fachkräften, <strong>von</strong> Personalverantwortlichen<br />
in Unternehmen und Eltern sowie die<br />
<strong>Förderung</strong> des gezielten Aus tausches zwischen den <strong>Netzwerk</strong>partnern<br />
ganzheitlich und syste matisch angegangen.<br />
„ Wir haben durch die enge<br />
Anbindung an den Kreis Borken<br />
und die gewachsenen <strong>Netzwerk</strong>e<br />
mit Unternehmen eine starke<br />
Ausgangsposition, die wir nun<br />
in der Vertiefung zum Nutzen<br />
der Region weiterentwickeln. “<br />
Harald Kahlenberg<br />
Projekt leiter des <strong>Netzwerk</strong>es Westmünsterland<br />
<strong>Netzwerk</strong>e für Lebenslanges Lernen benötigen ein trag fähiges<br />
Fundament. Die Erfahrung zeigt, dass <strong>Lernende</strong> Re gionen die<br />
notwendige Stabilität erhalten, wenn kommunale Partner wie<br />
hier der Kreis Borken „mit im Boot sitzen“. Eben falls als Partner<br />
unverzichtbar ist die regionale Wirtschaft. Mit dem Teilprojekt<br />
„Zukunft Unternehmen“ ist deshalb eine Plattform etabliert<br />
worden, auf der Kammern, Bildungs träger, regionale Unter <br />
nehmen und weitere wirtschaftsnahe Dienstleister zusammenarbeiten.<br />
Im Kreis Borken bietet sich durch die direkte Einbeziehung<br />
des <strong>Netzwerk</strong>es in die Regional entwicklung und durch die enge<br />
institutionelle Verknüpfung zwischen Kommunen, Wirtschaft<br />
und Bildung eine hervorragende Ausgangslage. In der Vertiefungsphase<br />
bündelt das <strong>Netzwerk</strong> Westmünsterland deshalb<br />
seine Ressourcen unter dem Label „Starke Unternehmen <strong>–</strong><br />
Starke Region“ neu. Die Kooperationen mit kleinen und mitt <br />
leren Unternehmen werden dadurch intensiviert, um sie mit<br />
einer Kompetenzagentur im Bereich der Aus- und Weiterbildung<br />
zu unterstützen.<br />
Für den Projektleiter Harald Kahlenberg liegt der Schlüssel<br />
für die Entwicklung betrieblicher Veränderungs- und Lern kul <br />
43<br />
turen in der praktischen Zusammenarbeit mit den Führungskräften<br />
der Region. „Wollen wir die Unternehmen als Ganzes<br />
wie auch die fachlichen Kompetenzen der einzelnen Mitar <br />
beiterinnen und Mitarbeiter stärken, müssen wir zusammen<br />
mit ihnen passende Dienstleistungsangebote kreieren“, hebt<br />
er hervor. Um die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit <strong>von</strong><br />
KMU nachhaltig zu fördern, bietet die Kompetenzagentur in<br />
ihrem Dienstleistungsportfolio deshalb Angebote für die Entwicklung<br />
und Umsetzung <strong>von</strong> Leitbildern in Unternehmen an.<br />
Zu den Angeboten gehören z. B. Erfahrungsaustauschgruppen,<br />
Workshops und Trainings für Führungskräfte und Mitarbeiter/<br />
-innen, die die erworbenen Kompetenzen in gemeinsamen betrieblichen<br />
Leitbildprojekten umsetzen.<br />
Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt der Kompetenzagentur besteht<br />
darin, die Unternehmen der Region bei der Bewältigung<br />
des demografischen Wandels zu begleiten. Dies bedeutet konkret,<br />
dass KMU darin unterstützt werden, Ausbildungsabbrüche<br />
zu vermeiden, die Alterung ihrer Belegschaften im Blick zu<br />
haben, die Vereinbarkeit <strong>von</strong> Familie und Beruf zu ermöglichen<br />
<strong>–</strong> und die richtigen Konsequenzen im Rahmen ihrer Personalentwicklung<br />
zu ziehen.<br />
Diese Maßnahmen sind in erster Linie bildungsbezogen,<br />
denn es kommt darauf an, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
zielgerecht aus- und weiterzubilden und gleichzeitig die Ressourcen<br />
an Erfahrung und Wissen bei dem älteren Teil der Belegschaft<br />
zu erkennen, zu fördern und auf dem neuesten Stand<br />
zu halten. Ebenfalls ist es wichtig, Vätern und Müttern in der<br />
Elternzeit die Gelegenheit zur Weiterqualifizierung zu geben.<br />
Zentrales und gleichsam verbindendes Element für alle<br />
Aktivitäten der Kompetenzagentur „Aus- und Weiterbildung in<br />
KMU“ ist das Lebenslange Lernen, denn nachhaltige Entwicklungs<br />
prozesse in Unternehmen können nur durch Lernaktivitäten<br />
aller Beteiligten zu Innovation und erhöhter Wettbewerbsund<br />
Beschäftigungsfähigkeit führen.
44 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />
Niedersachsen <strong>–</strong> Osnabrück<br />
Leuchttürme und Lotsen<br />
Am 18. April 2005 wurde der „OS-Bildungslotse“ gemeinsam<br />
vom Niedersächsischen Minister für Wissenschaft und Kultur<br />
Lutz Stratmann, dem Oberbürgermeister der Stadt Osnabrück<br />
Hans-Jürgen Fip und dem Landrat des Kreises Osnabrück Manfred<br />
Hugo eröffnet. Seitdem kann die Region auf einen leis <br />
tungsfähigen Bildungsserver zurückgreifen. Noch nicht mal ein<br />
Jahr später konnte mit der Katholischen Bildungsstätte für Gesundheitsberufe<br />
am Marienhospital der 100. Bildungsanbieter<br />
begrüßt werden, der seine Bildungsangebote in diese Datenbank<br />
einpflegt.<br />
Inzwischen liegt die Zahl der einbezogenen Anbieter bei<br />
rund 130, die über rund 5000 Veranstaltungen informieren.<br />
Die Nutzerinnen und Nutzer können auf vier Wegen zu ihrem<br />
passgenauen Angebot gelangen: Schnellsuche (über frei kombinierbare<br />
Stichworte), Detailsuche (über bestimmte Suchkriterien<br />
wie „Ort“, „Termin“ etc.), Suche über Bildungsanbieter (zum Beispiel<br />
das Angebot der VHS Osnabrück) oder über Bildungsbereiche<br />
(z. B. „Fremdsprachen“ oder eine Ebene tiefer z. B. „Englisch“).<br />
Die Datenbank wird abgerundet durch die Möglichkeit zur Direktbuchung,<br />
durch aktuelle Tipps und Infos sowie durch die<br />
Bildungsbörse, mit der Kleinanzeigen geschaltet werden. Dieses<br />
Profil findet offenbar breite Akzeptanz: Monat für Monat werden<br />
3000 bis 5000 Zugriffe registriert.<br />
„ Die <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> tragen<br />
entscheidend dazu bei, ein<br />
intensives Miteinander der<br />
Bildungsbereiche zu erreichen.<br />
“<br />
Eugen Gehlenborg<br />
Referatsleiter im Niedersächsischen<br />
Ministerium für Wissenschaft und Kultur<br />
Worin liegt dieser Erfolg begründet? Die Entwickler der Lotsensoftware<br />
Michael Bühren und Alexander Franksmann <strong>von</strong> der<br />
Fa. Hofmann führen ihn auf die benutzerfreundliche Menüführung<br />
und hohe Geschwindigkeit der Verarbeitungsprozesse zurück.<br />
Auch andere <strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> haben inzwischen die<br />
Vorzüge dieses Konzepts entdeckt und übernehmen die Osnabrücker<br />
Lösung.<br />
Auch in einem anderen Feld haben die Osnabrücker Aktivitäten<br />
Leuchtturmqualität: bei der Gestaltung des Übergangs<br />
<strong>von</strong> der Schule in Ausbildung bzw. Beruf. Es wird eine ganze<br />
Palette <strong>von</strong> Einzelveranstaltungen angeboten, die alle ein Ziel<br />
verfolgen: „Es soll verhindert werden, dass dieser entscheidende<br />
Übergang zu einer fatalen Sollbruchstelle in der Bildungs- und<br />
Berufsbiografie des Einzelnen wird“, betont Wolfgang Wöstmann,<br />
der bis zu seinem Ruhestand als Projektleiter fungierte,<br />
aber auch jetzt noch in die Geschicke des <strong>Netzwerk</strong>s aktiv eingebunden<br />
ist.<br />
Ein Baustein ist die Stärkenanalyse. Dabei handelt es sich<br />
um ein einwöchiges Assessmentcenter für Real-, Haupt- und<br />
Förderschülerinnen und -schüler ab der 7. Klasse. In dieser Zeit<br />
absolvieren die acht bis zwölf Teilnehmenden einzeln oder in<br />
Gruppen Arbeitsaufträge und werden dabei <strong>von</strong> zwei Assessoren<br />
beobachtet. Die Beantwortung der folgenden Fragen steht im<br />
Vordergrund: Welche berufsrelevanten Fähigkeiten sind verfügbar?<br />
Wie gehen die Teilnehmenden damit um? Wie sehen sie<br />
sich selbst? Das Ganze mündet in einem umfassenden Bericht,<br />
der Auskunft über die individuellen Stärken und Entwicklungspotenziale<br />
gibt. Ferdinand Heetderks, Leiter des Hauptschulzweiges<br />
der Gesamtschule Schinkel, sieht deutliche Vorteile für<br />
seine Schülerinnen und Schüler: „Der Ortswechsel tut ihnen<br />
gut. Sie haben Erfolgserlebnisse und kommen mit gestiegenem<br />
Selbstbewusstsein in die Schule zurück. Das erhaltene Zertifikat<br />
hat sich schon als ausschlaggebend bei der Suche nach Praktikums-<br />
und Ausbildungsplätzen erwiesen.“<br />
An dieselbe Zielgruppe richtet sich auch das Kompetenztraining<br />
„Fit für’n Job“. In einem geschützten Raum sollen die Jugendlichen<br />
bei der Entwicklung gesellschaftsfähiger Verhaltensund<br />
Kommunikationsweisen unterstützt werden. Als Teil des Unterrichts<br />
oder in Blockform werden die folgenden Elemente behandelt:<br />
Grundlagen der Kommunikation, Selbstdarstellung und<br />
realistische Selbsteinschätzung, Motivations-, Deeskalations- und<br />
Anti-Mobbing-Training, Lebens- und Berufsorientierung, Berufs-<br />
Knigge.<br />
„ Die <strong>Lernende</strong> Region trägt mit ihrer<br />
Arbeit zur Systemoptimierung bei. “<br />
André Chladek<br />
Projektleiter der Kompetenzagentur<br />
der Stadt Osnabrück<br />
Ergänzt werden diese beiden Formen des Übergangsmanagements<br />
durch die Arbeit mit dem ProfilPASS. „Dieses Instrument
LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />
dient bei den Jugendlichen vor allem dazu, die außerschulisch<br />
erworbenen Kompetenzen bewusst und sichtbar zu machen“,<br />
so André Chladek, Leiter der Kompetenzagentur der Stadt Osnabrück.<br />
„ Das Wichtigste für Kinder und Jugendliche<br />
ist, dass wir Erwachsenen authentisch,<br />
klar und einschätzbar sind. “<br />
Ursula Wrasmann<br />
Projektleiterin der <strong>Lernende</strong>n Region Osnabrück<br />
Abgerundet wird das Spektrum durch Elternkurse. Dabei wird<br />
der immer wieder bestätigten Erkenntnis Rechnung getragen,<br />
dass die Eltern bei der Berufsorientierung ihrer Kinder die<br />
Hauptrolle spielen. In den Veranstaltungen werden die Eltern<br />
für die wichtige Entwicklungsphase ihrer Kinder gestärkt und<br />
sensibilisiert, erhalten Beratung und Unterstützung. Helga Rodolphi<br />
<strong>von</strong> der Handwerkskammer Osnabrück betont, dass<br />
besonders die Stärkenorientierung in den vorher erwähnten<br />
Veranstaltungen die Eltern zum Mitmachen motiviere.<br />
Auch für Jugendliche, die die erste Schwelle bereits erfolgreich<br />
überwunden haben, gibt es Angebote. Auszubildende,<br />
die Probleme in oder mit ihrer Lehre haben, können auf Ausbildungslotsen<br />
zurückgreifen. Dabei handelt es sich um speziell<br />
vorbereitete und fachlich begleitete Fachoberschülerinnen und<br />
-schüler an den Berufsbildenden Schulen an der Natruper Straße<br />
in Osnabrück. Sie vermitteln Lerntechniken, leisten Hausaufgabenhilfe,<br />
unterstützen bei kleineren Konflikten und begleiten<br />
zu inner- und außerschulischen Beratungseinrichtungen.<br />
Die <strong>Lernende</strong> Region Osnabrück belässt es nicht bei diesen<br />
Aktivitäten. Sie bietet darüber hinaus zertifizierte Multiplikatoren-Ausbildungen<br />
zu allen Veranstaltungssträngen an: So werden<br />
Trainer/Trainerinnen für die Elternkurse und Kompetenz <br />
trainings, Assessorinnen/Assessoren für die Stärkenanalysen und<br />
ProfilPASS-Berater und -Beraterinnen qualifiziert. Damit leistet<br />
das <strong>Netzwerk</strong> wertvolle Dienste für den Transfer und die überregionale<br />
Weiterverbreitung <strong>von</strong> Best Practice.<br />
Dies geschieht in ähnlicher Weise bei einem anderen Übergang:<br />
dem <strong>von</strong> der Familie in die Kindertagesstätte bzw. die<br />
Grundschule. In Würdigung der zentralen Rolle der Eltern bei<br />
diesen Prozessen hat die <strong>Lernende</strong> Region Osnabrück einen Elternkurs<br />
mit dem Titel „Macht euch stark für starke Kinder“ entwickelt.<br />
Maria Korte-Rüther, eine der Mütter des Ansatzes, be <br />
schreibt die Zielsetzungen: „Der Austausch zwischen Eltern soll<br />
45<br />
gefördert werden. Es geht um die Schulung des Kommunikations-<br />
und Konfliktverhaltens, um die Stärkung der Elternrolle, um<br />
die Entwicklung alternativer Handlungsstrategien in Konfliktsituationen<br />
und um das Bewusstmachen eigener Ressourcen.“<br />
Diese Veranstaltung erwies sich als „großer Renner“, nicht<br />
zuletzt durch die intensive Zusammenarbeit mit Kindertagesstätten<br />
und Schulen sowie durch die kommunale Einbindung, die<br />
maßgeblich zu einer Ausbreitung und Verstetigung der Elternkurse<br />
beigetragen hat. Kornelia Böert, Beauftragte für Frauen,<br />
Familie und Senioren der Gemeinde Wallenhorst: „Wir bekamen<br />
ein fertiges Konzept zum Werben und ständige Unterstützung<br />
vom <strong>Netzwerk</strong>. Die Gemeinde unterstützt diese Initiative<br />
auch finanziell.“ Karin Helm, Gleichstellungsbeauftragte aus der<br />
Gemeinde Bohmte, pflichtet der Kollegin bei: „Das regionale<br />
<strong>Netzwerk</strong> hat zum Aufbau lokaler <strong>Netzwerk</strong>e beigetragen, und<br />
die Zusammenarbeit zwischen Kommune und Landkreis funktionierte<br />
ebenfalls prima.“ Auch Jürgen Meyer, der Leiter der<br />
BBS Bersenbrück, ist involviert: „Wir denken langfristig; denn<br />
schließlich wollen wir auch engagierte, starke Eltern haben, die<br />
sich bei der Arbeit mit den Jugendlichen in der Berufsbildenden<br />
Schule noch eingebunden fühlen.“<br />
Nicht zuletzt die erfolgreiche regionale Arbeit und die überregionale<br />
Vernetzung in diesem Feld (z. B. mit der <strong>Lernende</strong>n<br />
Region FLUXUS aus Hannover) haben dazu beigetragen, dass das<br />
Land Niedersachsen das landesweit vernetzte Institut für Frühkindliche<br />
Bildung und Entwicklung (NIFBE) ins Leben gerufen<br />
hat. In diesem Kontext spielen die Osnabrücker eine entscheidende<br />
Rolle. Und nicht nur das: Auch auf Bundesebene hat die<br />
Arbeit des <strong>Netzwerk</strong>es nachhaltige Eindrücke hinterlassen <strong>–</strong><br />
Wolfgang Wöstmann, der langjährige ehemalige Projektleiter,<br />
wird das Bundesverdienstkreuz erhalten.<br />
Die <strong>Lernende</strong> Region Osnabrück qualifiziert auch ProfilPass-Beraterinnen<br />
und -Berater.
46 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />
Rheinland-Pfalz <strong>–</strong> Mainz <strong>–</strong> Bingen<br />
Am Ball bleiben<br />
In Mainz besitzt Fußball Kultstatus. Der Zuspruch der Fans blieb<br />
selbst erhalten, als Mainz 05 letzte Saison aus der Ersten Liga<br />
abstieg. Da liegt es nahe, die ungebrochene Begeisterung auch<br />
für andere gute Zwecke zu nutzen. Peter Neustädter, Trainer<br />
der zweiten Mannschaft der 05er, wirbt als Sympathieträger<br />
auf Plakaten für „Step on!“, wie sich die <strong>Lernende</strong> Region Stadt<br />
Mainz/Landkreis Mainz-Bingen nennt, und sucht auch den direkten<br />
Kontakt. So warb er in der IGS Ingelheim vor 120 Achtklässlern<br />
für eine frühzeitige und aktive Berufsorientierung.<br />
Natürlich stellte er sich auch einem Torwandschießen.<br />
Einen Volltreffer landete „Step on!“ mit seinen Bildungsberatungsaktivitäten.<br />
Seit Herbst 2006 gibt es in der Mainzer Innenstadt<br />
und in der Fußgängerzone <strong>von</strong> Bingen jeweils eine hauptberuflich<br />
besetzte Beratungsstelle. Dort können sich Bildungsinteressierte<br />
aller Altersklassen kompetent beraten lassen. Das Angebot<br />
wird genutzt, wie die Zahlen belegen: Im ersten Halbjahr<br />
nach Öffnung haben insgesamt 360 terminierte Beratungsgespräche,<br />
neben telefonischen Anfragen und ersten Informationsgesprächen,<br />
stattgefunden. Tendenz steigend. „Wir überlegen<br />
eine Ausweitung der Beratungssprechstunden in die Abendzeit“,<br />
stellt Projektleiterin Sabine Teichreb als Reaktion auf den Nachfragedruck<br />
fest.<br />
„ Ich habe mich wohlgefühlt,<br />
bin gut informiert worden und<br />
gehe optimistisch nach Hause. “<br />
Hausfrau, 38 Jahre<br />
In den Mittagsstunden treffen wir in der Mainzer Beratungsstelle<br />
auf Christine Meiborg und Ben Madden, die bei Berater<br />
Uwe Naumann ihren ersten Termin hatten. Es ging um die berufliche<br />
Neuorientierung des aus Großbritannien stammenden<br />
Architekten. Seine Partnerin hat sich extra Urlaub genommen,<br />
um dabei zu sein. „Das war hier ein angenehmer Kontrast zur<br />
Arbeitsagentur. Wir haben einen Einstieg gefunden und sind<br />
auf gutem Weg“, sagen beide unisono. Ein weiterer Termin ist<br />
schon vereinbart.<br />
Uwe Naumann sieht die Stärke des Mainzer Beratungsansatzes<br />
in der Ganzheitlichkeit und der Dialogorientierung. „Ich<br />
kann mit meiner Arbeit helfen, dass Menschen neue Möglichkeiten<br />
in ihrem Berufsleben erkennen. Mit unseren Angeboten leis <br />
ten wir Hilfe zur Selbsthilfe.“ Dabei arbeiten die Beratungsstellen<br />
natürlich mit anderen Kooperationspartnern im <strong>Netzwerk</strong> zusammen,<br />
vermitteln, wenn sachlich geboten, auch weiter. Oder<br />
es werden weitere Informationen gewonnen, um eine bessere<br />
Beurteilung der Ausgangslage vornehmen zu können, zum Beispiel<br />
durch den Einsatz des ProfilPASSes oder anderer Kompe<br />
tenzanalyseinstrumente.<br />
„ Ich konnte meine Pläne konkretisieren,<br />
wurde gestärkt und durch<br />
die Beratung unterstützt. Ich bekam<br />
weitere Informationen zur Existenzgründung<br />
und Anlaufstellen in<br />
Sachen Existenzgründung genannt. “<br />
Krankenschwester, 39 Jahre<br />
Neben den bewährten werden auch neue Wege in der Beratungsarbeit<br />
gegangen. An den Bildungsatlas, das Bildungsportal<br />
der <strong>Lernende</strong>n Region, ist seit kurzem eine Online-Beratungsfunktion<br />
angekoppelt. Damit können Bildungsinteressierte<br />
über ein Online-Formular direkt Fragen an das Beratungsteam<br />
<strong>von</strong> „Step on!“ stellen. „Ein halbes Jahr nach Einführung<br />
haben rund 80 Personen die Online-Beratung genutzt, die Tendenz<br />
ist weiter steigend“, zieht die Verantwortliche Lena Grüter<br />
ein erstes Zwischenresümee. Ratsuchende haben zudem die<br />
Möglichkeit, auch andere Bildungs- und Berufsberatungsstellen<br />
zu recherchieren. 70 <strong>von</strong> ihnen sind in der neuen Recherchedatenbank<br />
abrufbar.<br />
Der Bildungsatlas wird damit noch leistungsfähiger und vielseitiger.<br />
Schon bisher sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache:<br />
Im zweiten Quartal 2007 wurden etwas mehr als 120.000<br />
Zugriffe auf die 3.900 Kursangebote und 110 Anbieterprofile registriert.<br />
Das sind rund 30.000 Zugriffe mehr als im Vergleichszeitraum<br />
des Vorjahres. Da klingt es fast ein wenig bescheiden,<br />
wenn Sabine Teichreb feststellt: „Der Bildungsatlas hat sich als<br />
wichtiges Online-Portal im Bereich Weiterbildung etabliert.“<br />
Im Vorfeld der intensiven Beratungsarbeit liegen informierende<br />
und orientierende Aktivitäten, die man unter dem Stichwort<br />
„Bildungsmarketing“ zusammenfassen kann. Dazu gehören<br />
Pos ter und Freecards mit originellen Motiven, „Hingucker“, die<br />
die Aufmerksamkeit der Betrachter wecken. Und natürlich der<br />
vom Mainzer Oberbürgermeister Jens Beutel eröffnete Mainzer
LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />
Aus- und Weiterbildungstag, die „Schlaue Meile“ auf dem Gutenbergplatz.<br />
Diese messeähnliche Veranstaltung zieht rund 10.000<br />
Besucher an, die sich an Dutzenden <strong>von</strong> Ständen informieren<br />
und beraten lassen können. Dazu kommt die große Medienpräsenz<br />
<strong>von</strong> „Step on!“, die <strong>von</strong> den regionalen Zeitungen bis zum<br />
Zweiten Deutschen Fernsehen reicht. Das dabei gewonnene<br />
Know-how soll nun auch anderen zugute kommen: Eine Seminarreihe<br />
zur Öffentlichkeitsarbeit richtet sich an Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter <strong>von</strong> Bildungsträgern, sozialen und kultu <br />
rellen Einrichtungen sowie <strong>von</strong> Klein- und Mittelbetrieben.<br />
Die an eine breite Öffentlichkeit gerichteten Maßnahmen<br />
werden ergänzt durch zielgruppenspezifische Angebote. Ganz<br />
im Trend der Zeit liegt zum Beispiel das modular konzipierte Seminar<br />
„Personalmanagement 50plus“, das Personalverantwortlichen<br />
Fachwissen zur Gestaltung einer altersgerechten Personalpolitik<br />
liefern soll. Eine vorgeschaltete Machbarkeitsstudie hatte<br />
ergeben, dass in den Unternehmen nur sehr wenig Problembewusstsein<br />
in dieser Frage besteht. Tamara Teichmann <strong>von</strong> „Step<br />
on!“ legt die Zielsetzung dieser Seminarreihe offen: „Wir wollen<br />
Unternehmen und Einrichtungen dabei unterstützen, sich auf<br />
den demografischen Wandel vorzubereiten und die sich daraus<br />
ergebenden Chancen zu nutzen.“<br />
Thomas Feser bekräftigt: „Bildung zu ermöglichen gehört zu<br />
den Kernaufgaben der Politik!“ So entwickelt die Stadt Bingen in<br />
enger Kooperation mit der <strong>Lernende</strong>n Region „Step on!“ im Rahmen<br />
der Vertiefungsphase ein kommunales Handlungskonzept,<br />
mit dem das Lebenslange Lernen in der Stadt ressortübergreifend<br />
umgesetzt werden soll.<br />
Auch bei einem anderen Beispiel wird Neuland betreten.<br />
In Zusammenarbeit mit dem rheinland-pfälzischen Justizminis <br />
terium hat „Step on!“ seine Beratungsaktivitäten auf die Justizvollzugsanstalt<br />
Zweibrücken ausgedehnt. Inhaftierte, die kurz<br />
vor der Entlassung stehen, bekommen Tipps zur Orientierung<br />
und mögliche Wege aufgezeigt, wie sie berufliche Vorstellungen<br />
angehen und verwirklichen können. Der Leiter der JVA,<br />
Albert Stürmer, sieht die Arbeit <strong>von</strong> „Step on!“ sehr positiv:<br />
„Wir erhalten in der JVA neue Impulse, die für die künftige<br />
Arbeit <strong>von</strong> Bedeutung sind.“ Auch der Referent aus dem Justizministerium<br />
für Gefangenenbildung, Martin Zaschel, unterstreicht<br />
die Bedeutung dieser Initiative: „Nur in Kooperation<br />
mit den außerhalb des Vollzugs operierenden Organisationen<br />
und Einrichtungen können die Mitarbeitenden der Strafanstalten<br />
der schwierigen Aufgabe der Reintegration der Straffälligen<br />
gerecht werden.“ Geplant ist nach dieser erfolgreichen<br />
Pilotphase nun, diesen Ansatz auf vier Justizvollzugsanstalten<br />
zu erweitern. Voraussichtlich im Januar 2008 kann der Startschuss<br />
erfolgen.<br />
„ In der heutigen Zeit können wir<br />
nur gemeinsam, und das heißt<br />
in einem <strong>Netzwerk</strong>, gesellschaftliche<br />
Herausforderungen annehmen<br />
und erfolgreich bewältigen. “<br />
47<br />
Irene Alt<br />
zweite Kreisbeigeordnete im<br />
Landkreis Mainz-Bingen<br />
„Step on!“ macht also, seinem Namen getreu, weiter. Im Evaluationsbericht<br />
<strong>von</strong> Nevin Urunc vom Zentrum für Qualitätssicherung<br />
und Entwicklung der Johannes Gutenberg-Universität<br />
Mainz wird dem <strong>Netzwerk</strong> ein hoher Reifegrad testiert: „Abschließend<br />
ist zu betonen, dass die Entwicklung und Etablierung<br />
<strong>von</strong> ‚Step on!‘ bereits weit fortgeschritten ist.“<br />
Der Tipp<br />
Der Bildungsatlas findet sich unter www.bildungsatlas-mainz.de<br />
oder www.step-on.de.<br />
Werbeposter <strong>von</strong> Step on!
48 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />
Sachsen-Anhalt <strong>–</strong> Altmark-Salzwedel<br />
Lebenslanges Lernen in die Fläche bringen<br />
„Wir müssen die weitläufige Region virtuell schrumpfen lassen!“<br />
so Projektleiter Naumann über die <strong>Lernende</strong> Region im<br />
Norden Sachsen-Anhalts. Bildungsberatung in dieser Region<br />
umzusetzen bedeutet zentrale und dezentrale Agenturlösungen<br />
sowie internetbasierte Lern- und Beratungsangebote zu schaffen,<br />
die für jede und jeden gut erreichbar sind.<br />
VerA <strong>–</strong> Vernetztes Lebenslanges Lernen in der Altmark ist<br />
ein recht bescheidener Titel für dieses komplizierte und ehrgeizige<br />
Projekt. Die Altmark ist mit ihrer Fläche <strong>von</strong> ca. 4.715 km²<br />
etwa doppelt so groß wie das Saarland. Zugleich gehört sie zu<br />
den am dünnsten besiedelten <strong>Regionen</strong> der Bundesrepublik.<br />
Die demografische Entwicklung und der zunehmende Inno <br />
vationsdruck im globalisierten Wettbewerb treffen die Region<br />
zwischen Stendal und Salzwedel härter als andere. <strong>–</strong> Es fehlt in<br />
Teilen an wichtigen Infrastrukturelementen; größere Unternehmen<br />
siedeln sich bisher kaum in der Region an. Jüngere und<br />
zudem gut qualifizierte Erwerbspersonen zieht es oft in den<br />
Westen. Überdurchschnittlich viele Menschen sind hier ohne<br />
Beschäftigung, es ist jährlich ein hoher Anteil an Jugendlichen<br />
ohne Ausbildungsplatz zu verzeichnen; jede siebte Schülerin<br />
bzw. jeder siebte Schüler verlässt die Schule ohne einen Schulabschluss.<br />
Die <strong>Lernende</strong> Region VerA ist mit dem Anspruch angetreten,<br />
die Umsetzung des Lebenslangen Lernens in der Altmark<br />
direkt mit Belangen der Regionalentwicklung zu verknüpfen,<br />
denn niederschwellige Zugänge zu Bildung braucht die Region<br />
dringend, um wesentliche Strukturprobleme zu lösen. Den niederschwelligen<br />
Zugang zu Bildungsdienstleistungen für alle in<br />
der Region zu ermöglichen als Voraussetzung, unter den verschärften<br />
Bedingungen am regionalen Arbeitsmarkt zu bestehen,<br />
kann deshalb als übergreifendes Ziel des <strong>Netzwerk</strong>es<br />
gesehen werden. Dabei waren und sind vor allem Jugendliche<br />
im Übergang <strong>von</strong> der Schule in den Beruf bzw. in die Ausbildung<br />
sowie Erwerbstätige und Personalverantwortliche direkte<br />
Zielgruppen des Projektes und seiner vier Teilprojekte:<br />
Im Teilprojekt „HEJ“ wurde in Kooperation zwischen Schülerinnen<br />
und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern, Unternehmen<br />
und Bildungsorganisationen ein Bildungskonzept<br />
zur Umsetzung des Blended Learning mit einer E-Learning-<br />
Plattform entwickelt.<br />
Im Teilprojekt „IT-Kompetenz in der Berufsausbildung“<br />
wurden in Zusammenarbeit mit Berufsschülerinnen und<br />
-schülern, Berufsschullehrerinnen und -lehrern und Unternehmen<br />
Curricula für das Lernen im Internet geschaffen.<br />
Im Mittelpunkt steht dabei eine Lern- und <strong>Netzwerk</strong>plattform<br />
für die gesamte Altmark. Flankiert wird das Projekt<br />
mit regelmäßig stattfindenden Multiplikatorenschulungen<br />
für pädagogische Fachkräfte im Bereich der Berufsausbildung.<br />
Die Personalentwicklung insbesondere in kleinen Unternehmen<br />
zu professionalisieren und das berufsbegleitende<br />
Lernen zu institutionalisieren ist das Ziel des Teilprojektes<br />
Q-Per; aus der Arbeit in Q-Per sind ein personalwirtschaftlicher<br />
internetgestützter Kurzcheck für Unternehmen, ein<br />
E-Book zur Verbesserung der eigenen Personalarbeit sowie<br />
der aus fünf Modulen bestehende Kurs „Strategische Personalplanung“<br />
in der Form des „Blended Learning“ hervor <br />
gegangen.<br />
Im gleichen Handlungsfeld wie Q-Per werden in einem<br />
weiteren Teilprojekt Kompetenzmanager für die Vermittlung<br />
<strong>von</strong> Qualifizierungsbedarfen und -angeboten in kleinen<br />
und mittleren Unternehmen qualifiziert. Ziel ist es,<br />
die Zertifizierung durch die Kammer als reguläre Aufstiegsfortbildung<br />
zu erreichen.<br />
Zwar endet die <strong>Förderung</strong> der Durchführungsphase im Oktober<br />
2007; die Dienstleistungen aus den Teilprojekten bleiben jedoch<br />
fester Bestandteil des Angebotsportfolios der <strong>Lernende</strong>n<br />
Region.<br />
Strukturschwache Region Altmark-Salzwedel
LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />
Ein wichtiger Meilenstein für das Ziel, eine sichere Größe<br />
in der Regionalentwicklung der Altmark zu werden, wurde im<br />
April 2005 erreicht <strong>–</strong> die <strong>Lernende</strong> Region VerA wurde zum<br />
festen Bestandteil des Integrierten Ländlichen Entwicklungs <br />
konzeptes Altmark (ILEK) des Altmarkkreises Salzwedel und des<br />
Landkreises Stendal, in dem Strategien und Maßnahmen zur<br />
Verbesserung der Wachstums- und Beschäftigungsperspektiven<br />
und der Erhöhung der wirtschaftlichen Leistungskraft festgeschrieben<br />
sind.<br />
In der Vertiefungsphase des Programms wird VerA eine<br />
Bildungsberatungsagentur etablieren. Das Hauptziel ist es, bildungsfernen<br />
Bevölkerungsgruppen, insbesondere Jugendlichen<br />
im Übergang <strong>von</strong> der Schule in den Beruf, Zugänge zu Bildungsberatung<br />
und Qualifizierung zu ermöglichen und die hohe Zahl<br />
der Bildungsabbrüche zu senken. Im Zuge dessen wird eine zentrale<br />
und leicht zugängliche Bildungsberatungsagentur aufgebaut.<br />
Da ihre große Fläche eine der Herausforderungen der<br />
Region Altmark darstellt und das öffentliche Verkehrsnetz die<br />
Teilnahme der Landbevölkerung an Bildungsangeboten bisweilen<br />
nicht gut zulässt, sollen mit den Volkshochschulen, den<br />
Kammern, der Arbeitsverwaltung und regionalen Bildungsträgern<br />
dezentrale und aufsuchende Bildungsberatungsangebote<br />
organisiert und bestehende internetgestützte Lern- und Bildungsberatungsangebote<br />
erweitert werden.<br />
Die weitläufige Region virtuell schrumpfen lassen <strong>–</strong> das ist<br />
notwendig in der Altmark, damit Bildungszugänge gelingen<br />
und Bildungsübergänge erleichtert werden.<br />
Die <strong>Lernende</strong> Region VerA kann als Modell für andere dünn<br />
besiedelte Flächenregionen gelten. Es ist hier gelungen, ein stabiles<br />
Bildungsnetzwerk zu etablieren, dessen zielführende Aktivitäten<br />
auch in die Regionalentwicklungsstrategien Eingang<br />
gefunden haben.<br />
Die Kombination aus internetgestützten Informations-,<br />
Lern- und Beratungsangeboten mit einer in die Fläche gehenden,<br />
mobilen und aufsuchenden Bildungsberatung verlässt<br />
die traditionellen, eher zentralisierten und an bestimmte Institutionen<br />
gebundenen Angebotsstrukturen und trägt der Fläche<br />
und den infrastrukturellen Gegebenheiten der Region Rechnung.<br />
„Die strukturelle Bildungsbenachteiligung in der Region<br />
abbauen, damit wir attraktiver werden als Wirtschaftsregion, <strong>–</strong><br />
das muss hier erstes Ziel sein. Dann können wir die leistungsstarken<br />
jungen Menschen in der Zukunft auch überzeugen, in<br />
der Region zu bleiben“, so Naumann <strong>von</strong> der EBB InnoKomp<br />
GmbH, der unabhängigen intermediären Agentur in der Altmark,<br />
verantwortlich für das Management des <strong>Netzwerk</strong>es<br />
VerA.<br />
Der Tipp<br />
Das E-Book zur Personalarbeit liegt unter www.q-per.de zum<br />
Download bereit.<br />
Der Q-Per-Kurzcheck kann unter www.personalwirtschaft.de abgerufen<br />
werden.<br />
Check Personalwirtschaft <strong>–</strong> 10 Minuten zum Check Ihres Personalmanagements<br />
49
50 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />
Saarland <strong>–</strong> SaarLernNetz<br />
Selbstlernen als Bildungsdienstleistung<br />
In den Selbstlernzentren des Saarlandes wird lebenslanges,<br />
selbstgesteuertes Lernen durch hochmoderne Infrastruktur und<br />
professionelle Lernbegleitung realisiert.<br />
Ein orangener Lichtstreif im Grau der alternden Neubaufassade<br />
auf der Rückseite der Saarbrücker Einkaufsmeile. <strong>–</strong> Das<br />
Logo und das frische Interieur des SelbstLernZentrums der <strong>Lernende</strong>n<br />
Region im Saarland bieten hier ein äußerst einladendes<br />
Ambiente für selbst organisiertes Lernen.<br />
Das Bildungsnetzwerk unter der Federführung des Deutschen<br />
Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz lässt seit<br />
2001 Lebenslanges Lernen in Zusammenwirken mit neuen Lernformen<br />
und -medien Wirklichkeit werden.<br />
Da der Zugang zu Wissen, Bildung und auch zu Kommunikation<br />
in vielen selbstverständlichen sozialen Zusammenhängen<br />
heute, und in Zukunft noch verstärkt, Kenntnisse und Fähigkeiten<br />
im Umgang mit elektronischen Kommunikationsmedien<br />
voraussetzt und da Lebenslanges Lernen flexible Formen hinsichtlich<br />
der Zeit und des Ortes braucht, ist dieses Handlungsfeld<br />
im Bereich der Bildung hochaktuell.<br />
In sieben Teilprojekten konnte das SaarLernNetz das Lernen mit<br />
Neuen Medien in der Region etablieren. Dabei ging es zu ei nem<br />
Teil darum, durch IT- und internetgestützte Planspiele Jugend <br />
liche für die Neuen Medien zu begeistern, zum anderen, die professionelle<br />
Bildungsberatung und Qualifizierung elektronisch zu<br />
unterstützen sowie die Bündelung und stetige Aktualisierung des<br />
regionalen Bildungsangebotes durch Einführung einer Angebotsdatenbank<br />
zu ermöglichen.<br />
Alle Teilaktivitäten des SaarLernNetz werden zusammengeführt<br />
auf dem regionalen Bildungsmarktplatz und unter<br />
www.saarlernnetz.de der breiten Öffentlichkeit zugänglich<br />
gemacht.<br />
Seit Juli 2006 hat die <strong>Lernende</strong> Region an der Saar im Rah<br />
men der Vertiefung I des Programms ein SelbstLernZentrum<br />
aufgebaut, das seinen Betrieb seit Februar 2007 auf genommen<br />
hat und sich reger Nachfrage erfreut.<br />
In dem SelbstLernZentrum hat jede und jeder die Möglichkeit,<br />
begleitet durch Lernberaterinnen und Lernberater, den eigenen<br />
Lernprozess selbst zu steuern. Das betrifft <strong>–</strong> innerhalb der<br />
Öffnungszeiten <strong>–</strong> den Zeitpunkt und die Dauer der Lerneinheiten,<br />
ihren Inhalt und schließlich den Grad an Lernberatung und<br />
-begleitung. Die Besucherinnen und Besucher entrichten monatlich<br />
einen geringen Teilnahmebeitrag und können das Angebot<br />
des SelbstLernZentrums nach Belieben nutzen. Die Anzahl der<br />
Besuche pro Monat stieg <strong>von</strong> Februar (ca. 300) bis Juli (ca. 650)<br />
rasant an und schwächte sich zunächst saisonal und ferienbedingt<br />
ab. Etwa die Hälfte der monatlichen Besucherinnen und<br />
Besucher sind schon mehrmals im SelbstLernZentrum gewesen.<br />
Besonders nachgefragt ist das Sprachenlernen <strong>–</strong> inkl. Deutsch<br />
für Fremdsprachler/-innen <strong>–</strong> sowie Mathematik. Eine herausragende<br />
Nachfrage erfährt der Europäische PC-Führerschein<br />
(ECDL).<br />
Zwischenzeitlich wurde der Erfolg des SelbstLernZentrums<br />
durch eine Auszeichnung im Rahmen der Standortinitiative<br />
„Deutschland <strong>–</strong> Land der Ideen“ gekrönt. Am 23. Mai 2007 übergab<br />
ein Vertreter der Deutschen Bank stellvertretend für den<br />
Schirmherrn der Initiative, Bundespräsident Horst Köhler, und<br />
im Beisein des saarländischen Minis terpräsidenten Peter Müller<br />
den Pokal an Projektleiter Dr. Josef Burgard.<br />
„Unser Erfolgsrezept hat zwei Ebenen: Zum einen treten<br />
wir als starker <strong>Netzwerk</strong>knoten auf und sorgen dafür, dass durch<br />
Professionalität und hochmoderne Ausstattung im <strong>Netzwerk</strong><br />
hervorragende Dienstleistungen entwickelt werden können.<br />
Zum anderen setzen wir auf ein konsequentes und selbstbewusstes<br />
Marketing dieser Dienstleistungen. Dazu gehören ein durchgängiges,<br />
attraktives Corporate Design, eine mobile, professionelle<br />
Infrastruktur und gut qualifizierte Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter“, so Burgard. Die überschaubare Größe des Lernzentrums<br />
ermöglicht individuelles Lernen. <strong>–</strong> Das SelbstLernZentrum<br />
verfügt über zehn Lernplätze, die aus einem kleinen PC-Tisch,<br />
Bürostuhl, PC mit Flachbildschirm und Headset bestehen. Um<br />
eine gute Lernbegleitung sicherzustellen, aber auch um eine angenehme<br />
Lernatmosphäre zu gewährleisten, wird zunächst auf<br />
weitere Lernplätze verzichtet. Das SelbstLernZentrum in Saarbrücken<br />
richtet sich an die breite Öffentlichkeit <strong>–</strong> und wird <strong>von</strong><br />
Menschen ganz unterschiedlichen Alters und mit sehr verschie
LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />
denen Lernmo tiven und Bildungsbiografien aufgesucht. Viele<br />
Schülerinnen und Schüler bereiten sich hier auf Klausuren vor,<br />
Frauen, die sich in der Erziehungsphase befinden, erwerben<br />
Wissen, um sich auf den Wiedereinstieg in den Beruf vorzu <br />
bereiten, Zuwanderinnen und Zuwanderer trainieren ihre<br />
deutschen Sprachkenntnisse und ältere Menschen entdecken<br />
das Lernen mit Neuen Medien als herausfordernde und ge <br />
winnbringende Aufgabe in der nachberuflichen Lebensphase.<br />
Diplomingenieur Günter Hartkorn ist selbst Pensionär und begeistert<br />
<strong>von</strong> der Idee des SelbstLernZentrums: „Als ich da<strong>von</strong><br />
hörte, wusste ich <strong>–</strong> da muss ich mitmachen!“ <strong>–</strong> mittlerweile hat<br />
sich Herr Hartkorn zum Lernberater qualifizieren lassen und<br />
ist aus dem Lernzentrum kaum wegzudenken. „Im SelbstLern-<br />
Zentrum habe ich die Möglichkeit, mein Wissen zu erneuern<br />
und zu erweitern. Gleichzeitig kann ich das tun, was mir schon<br />
immer Spaß gemacht hat: Wissen vermitteln“, so der 74-Jährige.<br />
Parallel zum SelbstLernZentrum in Saarbrücken wurden in<br />
St. Ingbert und der Kreisstadt Merzig ganz ähnliche Zentren aufgebaut.<br />
Das St. Ingberter SelbstLernZentrum ist <strong>–</strong> anders als in<br />
Saarbrücken <strong>–</strong> in den Räumlichkeiten einer kommunalen Volkshochschule<br />
angesiedelt. Trotz der dezentralen Lage (ehem. Villa<br />
in Wohngebiet) wird auch dieser Standort gut angenommen.<br />
Dazu tragen eine gute Zusammenarbeit mit der im Haus<br />
ansässigen Gesellschaft für Beschäftigung und Qualifizierung<br />
(GBQ) sowie hausinterne Veranstaltungen wie VHS-Kurse und<br />
SelbstLernen mit modernster Ausstattung und in freundlichem Ambiente<br />
51<br />
Integrationskurse bei, wodurch potenzielle Kunden auf das Angebot<br />
des SelbstLernZentrums aufmerksam gemacht werden.<br />
Eine weitere Besonderheit ist auch durch das Konzept der<br />
mobilen Lernberatung gegeben. Hier wurde insbesondere bei<br />
der Arge, Agentur für Arbeit und städtischen Schulen für das<br />
SelbstLernZentrum geworben. Das SelbstLernZentrum in Merzig<br />
wird seine zwei Standorte bei der Christlichen Erwachsenenbildung<br />
(CEB), einem Kooperationspartner des SaarLernNetz, an<br />
einem zentralen Standort in der Stadtmitte bündeln.<br />
Im Rahmen der Programmvertiefung werden die Stadtverwaltungen<br />
<strong>von</strong> Merzig, St. Ingbert und Saarbrücken verstärkt in<br />
die Umsetzung des Lebenslangen Lernens einbezogen. Die Stadtverwaltungen<br />
werden bis September 2008 Handlungskonzepte<br />
zur ressortübergreifenden Einbettung des Lebenslangen Lernens<br />
in die Entwicklungsstrategien der Städte entwickeln und in ersten<br />
Schritten umsetzen. Dabei geht es insbesondere um das Erreichen<br />
bildungsferner Bevölkerungsteile. Die in der <strong>Lernende</strong>n<br />
Region entwickelten und erprobten Bildungs- und Bildungsberatungsdienstleistungen<br />
und natürlich die bestehenden Selbstlernzentren<br />
kommen dabei voll zum Einsatz. Selbstl ernen gehört im<br />
Saarland durch die öffentlichkeitswirksamen SelbstLernZentren<br />
zum Stadtleben. Die Bildungsdienstleistungen sind der Zeit und<br />
dem Bedarf angemessen <strong>–</strong> zeitflexibel, sozusagen just in time,<br />
mediengestützt und professionell begleitet.
52 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />
Sachsen <strong>–</strong> EU-Region Neiße-Nisa-Nysa<br />
Eine EU-Region schaffen <strong>–</strong><br />
Bildungsregionalentwicklung an der Neiße/Nisa/Nysa<br />
<strong>Regionen</strong> sind soziale Realitäten eigener Art. Sie entstehen oft<br />
jenseits <strong>von</strong> gebietskörperschaftlichen oder nationalen Grenzen<br />
und bewohnen einen Raum mit gemeinsamer Geschichte, Kultur<br />
oder verbindenden geografischen Elementen. Die <strong>Lernende</strong><br />
Region PONTES nutzt die Ressourcen, die in der Viersprachigkeit<br />
(Deutsch, Polnisch, Sorbisch, Tschechisch) und der kulturellen<br />
Vielfalt liegen und stellt sich den großen wirtschaftlichen<br />
und sozialen Herausforderungen der Grenzregion.<br />
Szenenwechsel: Berlin, 25. März 2007 auf dem Pariser Platz<br />
vor dem Brandenburger Tor zum Anlass des Europäischen Bürgerfestes.<br />
Im Rahmen der Präsenz des Bundesministeriums für<br />
Bildung und Forschung stellt sich das Programm „<strong>Lernende</strong><br />
<strong>Regionen</strong> <strong>–</strong> <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong>“ vor. <strong>–</strong> Exemplarisch für<br />
die interkulturellen Aktivitäten im Programm präsentiert sich<br />
die <strong>Lernende</strong> Region PONTES. Mit einem hölzernen, blauen<br />
Glücksrad in Verbindung mit einem deutsch-polnisch-tschechischen<br />
Ratespiel begeistert die PONTES-Crew bis zum Sonnenuntergang<br />
das Berliner Publikum. Die Schlange, in der sich die<br />
interessierten Bürgerinnen und Bürger anstellen, ist selten kürzer<br />
als 20 Leute.<br />
Hingabe an die Sache, die Hinwendung zu den Menschen<br />
und eine gehörige Portion Pragmatismus zeigte sich hier <strong>–</strong> und<br />
kann sinnbildlich stehen für die über fünfjährige Arbeit in der<br />
Bildungs-EU-Region PONTES.<br />
In der Neißeregion ist es gelungen, ein modellhaftes interkulturelles<br />
und grenzüberschreitendes <strong>Netzwerk</strong> zu etablieren,<br />
<strong>von</strong> dem nicht allein die <strong>Netzwerk</strong>er profitieren, sondern viele<br />
Menschen dies- und jenseits der Grenzen. Unter der Leitung des<br />
Internationalen Begegnungszentrums St. Marienthal (IBZ) konnten<br />
in Polen, der Tschechischen Republik und in Deutschland<br />
verschiedene Institutionen aus öffentlicher Verwaltung, Kultur<br />
und Bildung dafür gewonnen werden, die EU-Region Neiße-Nisa-<br />
Nysa Wirklichkeit werden zu lassen. Die Motive sind nicht rein<br />
ideell: Die Region leidet auf deutscher Seite unter nachhaltiger<br />
Strukturschwäche, die begleitet wird <strong>von</strong> sehr hoher Arbeitslosigkeit<br />
und der steten Abwanderung <strong>von</strong> jungen, leistungsstarken<br />
Menschen, <strong>–</strong> vor allem Frauen. Hinzu kommt, dass mit dem<br />
Beitritt <strong>von</strong> Polen und Tschechien zum Schengener Abkommen<br />
die Grenzen zu den beiden europäischen Nachbarländern zum<br />
Januar 2008 geöffnet sind <strong>–</strong> gleichsam Chance und Herausforderung<br />
für die regionale Wirtschaft, den Arbeitsmarkt und die sozialen<br />
Kohäsionskräfte.<br />
Interkulturelle Kompetenz, das Erlernen der Nachbarsprachen<br />
und eine funktionierende trinationale Bildungsinfrastruktur,<br />
die nicht erst in der Uni beginnt, tragen dazu bei, die<br />
Region für Heranwachsende interessant und für Unterneh<br />
men attraktiv zu machen. Sie sind rundbausteine für ein transnationales,<br />
EU-regionales Miteinander.<br />
Im Rahmen <strong>von</strong> vier Teilprojekten setzt das Bildungsnetzwerk<br />
PONTES seit 2002 Lebenslanges Lernen um: Im Teilprojekt<br />
„Lernen bewegt Unternehmen“ werden insbesondere kleine<br />
und mittlere Unternehmen (KMU) bei bildungsrelevanten Fragen<br />
der Personalentwicklung und Qualifizierung ihrer Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter unterstützt. Dazu wurden dem<br />
Bedarf der Unternehmen angepasste Methoden der Bildungsberatung<br />
entwickelt und ein euregionaler Personalleiterkreis<br />
etabliert.<br />
„Lernen im bürgerschaftlichen Engagement“, so lautet der<br />
Titel eines weiteren Teilprojektes, das die Bereitschaft zu unentgeltlicher,<br />
freiwilliger Arbeit im sozialen, kulturellen und bildungsrelevanten<br />
Bereich fördert. Dabei standen die Erhöhung<br />
der Transparenz der vorhandenen Betätigungs- und Lernfelder<br />
im Bereich des bürgerschaftlichen Engagements, die Qualitätsentwicklung<br />
durch Bereitstellung bedarfs- und nutzerorientierter<br />
Fortbildungsangebote für freiwillig Engagierte und Haupt <br />
amtliche sowie die <strong>Förderung</strong> der Anschlussfähigkeit und Nutzbarkeit<br />
der im bürgerschaftlichen Engagement erworbenen<br />
Kompetenzen im Fokus des Teilprojektes.<br />
Die beiden Teilprojekte „Nachbarschaft und Sprache“ und<br />
„Lernort Grenzregion“ bewegen sich gänzlich im Bereich der<br />
<strong>Förderung</strong> interkultureller und nachbarsprachlicher Kompetenzen:<br />
Die Entwicklung eines trilingualen Bildungsraumes durch<br />
Kooperationen dies- und jenseits der Grenzen sowie innovativer<br />
Bildungskonzepte im Vorschulbereich, der Schule und der beruflichen<br />
Ausbildung sind Kern der <strong>Lernende</strong>n Region. In der<br />
„Lernstraße Energie“ wird die ehemalige Tagebauregion ge <br />
nutzt, um Nutzen und Gefahren des Braunkohleabbaus zu<br />
zeigen sowie Bedeutung erneuerbarer Energien der EU-Region<br />
ins öffentliche Bewusstsein zu befördern.<br />
Zum Abschluss der Durchführungsphase wurde ein umfangreicher<br />
Produktkatalog erstellt, der die im Projekt entwickel ten<br />
und erprobten Bildungsdienstleistungen zusammenfasst. Er<br />
kann über die Homepage www.pontes-pontes.de bestellt werden.<br />
Die Produkte sind aber nicht das Einzige, was bleibt. <strong>–</strong> Trinationale<br />
Konzepte haben sich in Bildungseinrichtungen etabliert,<br />
die zudem noch weiterhin vom grenzüberschreitenden <strong>Netzwerk</strong><br />
profitieren. Das deutsch-polnische Kinderhaus St. Franziskus<br />
in Ostritz zum Beispiel beschäftigt eine polnische Erzieherin,<br />
die mit den Kindern ausschließlich polnisch spricht. Einmal<br />
in der Woche findet im Wechsel ein Austausch mit einem polni
LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />
schen Kindergarten statt <strong>–</strong> die Kinder besuchen sich, lernen und<br />
spielen gemeinsam.<br />
Die anerkannten privaten Schulen „SCHKOLA“ haben sich<br />
die „grenzenlose Bildung“ auf die Fahnen geschrieben. Tschechisch<br />
oder Polnisch ist hier als Fremdsprache ein Pflichtfach.<br />
Ähnlich wie im Kinderhaus gibt es einen regelmäßigen gegenseitigen<br />
Austausch mit polnischen und tschechischen Schulen.<br />
Kinderhaus und SCHKOLA (der Name vereint die drei Bezeichnungen<br />
für „Schule“ in sich) sind seit Jahren in den Aufbau<br />
des PONTES-<strong>Netzwerk</strong>es mit eingebunden gewesen und haben<br />
an der Entwicklung der euregionalen Strategien und den entsprechenden<br />
Bildungskonzepten mitgewirkt und konnten sie<br />
direkt in ihren Einrichtungen umsetzen. „Für die Kinder ist der<br />
Umgang mit der polnischen Sprache sehr schnell etwas ganz<br />
Natürliches. <strong>–</strong> Sie lernen noch viel unvoreingenommener und<br />
spielerischer als wir Erwachsenen“, so Erzieherin Gabriele Ebermann<br />
aus dem Kinderhaus. Für Mike Wohne, Geschäftsführer<br />
der SCHKOLA-Schulen, ist die Integration der Nachbarsprachen<br />
in den Schulalltag nicht etwa Eliteförderung: „Das Erlernen der<br />
Nachbarsprachen muss in unserer Region zu etwas Selbstverständlichem<br />
werden. Nur so können wir die Grenzlage der Region<br />
auch in eine wirtschaftliche und nachhaltig in eine<br />
kulturelle Stärke verwandeln.“<br />
Die <strong>Lernende</strong> Region PONTES versteht sich seit ihrer Gründung<br />
auch als Agentur für das euregionale Bildungsmarketing.<br />
Für die Region gehören die internationalen Lernfeste mittlerweile<br />
zu regelmäßigen gesellschaftlichen und kulturellen Höhepunkten<br />
im Jahr.<br />
53<br />
Das dreisprachige Bildungsportal www.bildungsmarktneisse.de<br />
bietet ein fest institutionalisiertes grenzüberschreitendes<br />
Bildungsportal. Hier können Bildungsanbieter aus den drei<br />
Ländern der Grenzregion ihre Angebote einbringen. Für Bildungsnachfragende<br />
ist der Bildungsmarkt ein stets aktueller,<br />
leichter Zugang zu diesen Bildungsangeboten sowie zu Beratung<br />
und Information. „Lernfeste und Bildungsmarkt verstehen<br />
wir seit Jahren als Querschnittsaktivitäten des euregionalen Bildungsmarketings<br />
und erreichen durch Stetigkeit und Professionalität<br />
eine hohe Breitenwirkung“, so Regina Gellrich, Projektmanagerin<br />
im IBZ St. Marienthal.<br />
Die <strong>Lernende</strong> Region geht nun mit der Vertiefung II des Programms<br />
in eine weitere, spannende Phase. Der Landkreis Löbau-<br />
Zittau, der Niederschlesische Oberlausitzkreis und die Stadt Görlitz<br />
entwickeln, eng angelehnt an die Ergebnisse und Aktivitäten<br />
und in direkter Kooperation mit der <strong>Lernende</strong>n Region PONTES,<br />
ressortübergreifende Handlungskonzepte zur Umsetzung des<br />
Lebenslangen Lernens in jeweils verschiedenen Handlungsschwerpunkten<br />
(interkulturelle Kompetenz, Medienkompetenz,<br />
Chancengerechtigkeit in der Bildung), die dann als Modelle für<br />
die Gesamtregion dienen.<br />
Schulklassen begegnen sich an der deutsch-polnischen Grenze. Die <strong>Lernende</strong> Region PONTES auf dem EU-Bürgerfest<br />
am 25.03.2007 in Berlin.
54 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />
Schleswig-Holstein <strong>–</strong> Norderstedt<br />
Lernglück<br />
Ingeborg Kohlhardt hatte nun endlich einen Computer, doch<br />
wusste sie noch nicht so recht, was sie alles damit anfangen<br />
konnte. In dieser Situation hörte sie zufällig <strong>von</strong> einem Projekt,<br />
das „Norderstedt lernt e. V.“ durchführt. Bei „Jugend lehrt <strong>–</strong> Jugend<br />
erklärt“ geht es darum, dass Jugendliche Seniorinnen und<br />
Senioren die Handhabung <strong>von</strong> Computer, Internet oder Handy<br />
nahebringen. Für Frau Kohlhardt wurde Anuschka eingeteilt<br />
und hatte Erfolg. „Und nun, nach zehn Terminen, können auch<br />
wir Älteren besser mitreden und surfen. Internet, E-Mail, Grußkarten<br />
erstellen und Texte schreiben, Fotos bearbeiten usw. sind<br />
nun kein Buch mit sieben Siegeln mehr“, schreibt sie in einem<br />
Leserbrief an den Heimatspiegel-Extra.<br />
Doch nicht nur die Älteren profitieren <strong>von</strong> dieser Maßnahme.<br />
Die Jugendlichen <strong>–</strong> durchweg noch ohne Ausbildungsplatz<br />
<strong>–</strong> erhalten die Chance, soziale Kompetenzen und Erfah <br />
rungen zu sammeln. Ihre ehrenamtliche Tätigkeit wird ihnen<br />
<strong>von</strong> der <strong>Lernende</strong>n Region Norderstedt bescheinigt und lässt<br />
sich somit zur Aufwertung der Bewerbungsunterlagen nutzen.<br />
Sätze wie der folgende aus einer Teilnahmebescheinigung dürften<br />
jeden Ausbildungsbetrieb zumindest geneigter machen,<br />
über eine Einstellung nachzudenken: „Besonders ist festzuhalten,<br />
dass ihr Engagement über das geforderte und erwartete<br />
Maß hinausging.“ „Für die Älteren ist über ihren eigenen Lernerfolg<br />
hinaus wichtig, dass sie auch den Jugendlichen auf<br />
ihrem weiteren Weg ins Berufsleben ein klein wenig helfen.<br />
Wir haben es hier mit einer klassischen Win-win-Situation<br />
zu tun“, stellt der verantwortliche Projektmitarbeiter Matthias<br />
Bonke heraus. Nach anfänglicher Skepsis und Zurückhaltung<br />
ist das Projekt mittlerweile ein „Renner“. Die Mund-zu-Mund-<br />
Propaganda der älteren Teilnehmenden hat dazu geführt, dass<br />
inzwischen Wartelisten eingeführt worden sind.<br />
„ Wir waren überrascht, wie tolerant<br />
Alt und Jung zusammenarbeiten. “<br />
Matthias Bonke<br />
Projektmitarbeiter „Norderstedt lernt“ e.V.<br />
Auch auf anderen Wegen ebnet „Norderstedt lernt“ in einem<br />
breiten regionalen <strong>Netzwerk</strong> aus verschiedenen Bildungs-, Wohl<br />
fahrts- und Beratungsinstitutionen, der Arbeitsagentur sowie<br />
Schulen den nicht immer leichten Übergang <strong>von</strong> der Schule in<br />
das Berufsleben. Mit dem Multimedia-Workshop „Mein Job <strong>–</strong><br />
mein Weg“ werden z. B. Möglichkeiten aufgezeigt, wie Informationen<br />
über Berufsbilder und Ausbildungswege eingeholt werden<br />
können, wie E-Mail-Bewerbungen auszusehen haben und<br />
wie ein Erfolg versprechendes Bewerbungsgespräch angelegt<br />
wird. Teil der Veranstaltung sind auch persönliche Interviews<br />
mit Firmenvertretern, aus deren Extrakt <strong>von</strong> den Jugendlichen<br />
Podcasts erstellt werden, sodass auch andere <strong>von</strong> den gewon <br />
nenen Informationen der „Berufereporter“ Nutzen haben.<br />
Podcasting bezeichnet das Produzieren und Anbieten <strong>von</strong><br />
Mediendateien (Audio und Video) im Internet.<br />
„ Jeder bietet etwas <strong>–</strong><br />
zusammen bieten wir alles! “<br />
Aus: Flyer „Norderstedt lernt <strong>–</strong> Der kurze Weg zur Bildung“<br />
Diese vorrangig für Hauptschülerinnen und -schüler der 7. und<br />
8. Klassen vorgesehene Veranstaltung fand eine sehr positive<br />
Resonanz bei den Teilnehmenden, wie die folgenden Kommentare<br />
belegen. Marcel: „Ich fand den Workshop sehr gut, da wir<br />
herausfinden konnten, wie man sich richtig per E-Mail für<br />
einen Praktikumsplatz bewirbt.“ Oder Denise: „War sehr gut.<br />
Man hat sehr viel Nützliches gelernt. Und es war total locker.“<br />
Als besondere Auszeichnung haben die Teilnehmenden es empfunden,<br />
die Workshop-Ergebnisse auf der Norderstedter Ausbildungsmesse<br />
an einem eigenen Stand vorstellen zu dürfen. „Sie<br />
waren alle richtig stolz“, beschreibt Elisabeth Hartojo, Koordinatorin<br />
des <strong>Netzwerk</strong>s <strong>von</strong> „Norderstedt lernt“, das Gefühl der<br />
jungen Leute.<br />
Dieser Ansatz steht vor einer Erweiterung. Auch Eltern<br />
sowie Lehrerinnen und Lehrer sollen in die Nutzung des Internets<br />
für Bewerbungszwecke einbezogen werden und genau wie<br />
die Schülerinnen und Schüler als Multiplikatoren dienen. „Erwachsene<br />
wie Jugendliche sind zuerst in der Schülerrolle und<br />
danach in der Unterstützerrolle für andere“, erläutert Elisabeth<br />
Hartojo das Konzept.<br />
Ein wichtiger Teil dieser Aktivitäten ist auch PAO, der „Praktikanten<br />
Atlas Online“ (www.praktikum-norderstedt.de). Dabei<br />
handelt es sich um ein kostenloses Internetportal, mit dem<br />
Angebot und Nachfrage nach Praktikumsplätzen transparenter<br />
werden. Die Jugendlichen können sich über mögliche Praktikumsbetriebe<br />
informieren und ggf. gleich online bewerben.<br />
Sie können auch ihr eigenes Profil ins Netz stellen und hoffen,<br />
dass ein Betrieb auf sie zugreift.
LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />
Vielleicht verweisen sie dabei auch auf ihr Kompetenzprofil,<br />
das im Rahmen einer zweitägigen Analyse erstellt worden ist.<br />
Dabei sind bestimmte Aufgaben einzeln oder in kleinen Gruppen<br />
zu erledigen. Geschulte Beobachterinnen und Beobachter<br />
bewerten anhand eines standardisierten Verfahrens das Verhalten<br />
und verdichten ihr Urteil in einem Kompetenzprofil. „Dieses<br />
Profil ist stärkenorientiert und zeigt auf, welche Soft Skills<br />
besonders gut ausgeprägt sind“, fasst Projektkoordinatorin<br />
Katja Zenk das Ergebnis knapp zusammen. „Besonders für Jugendliche<br />
und auch Wiedereinsteigerinnen in das Berufsleben<br />
ist der Nachweis <strong>von</strong> Stärken gut für das Selbstvertrauen und<br />
motiviert zu Bewerbungen.“<br />
Beim Übergangsmanagement sind professionelle Beratungsinstrumente,<br />
wie z. B. der ProfilPASS unverzichtbar, weiß Beraterin<br />
Kerstin Hafermann. So konnte zum Beispiel die Polin Anna,<br />
die als Arbeiterin in einer Schokoladenfabrik tätig ist, durch Einsatz<br />
dieser Instrumente eingehend beraten werden. Demnächst<br />
wird sie nun eine Ausbildung zur Altenpflegerin aufnehmen.<br />
Ähnlich ist der Fall bei Maisha aus Guinea gelagert. Die Mutter<br />
<strong>von</strong> drei Kindern konnte über mehrere Zwischenstufen ermutigt<br />
werden, nunmehr eine Ausbildung zur Erzieherin zu beginnen.<br />
Die Wirkungen <strong>von</strong> Beratungsprozessen lassen sich nur selten so<br />
konkret fassen wie in den Beispielen: „Wir gehen die ersten drei<br />
Schritte mit den Ratsuchenden zusammen, dann laufen sie allein<br />
weiter“, bringt Katja Zenk das Problem auf den Punkt.<br />
„ Unsere ursprünglichen Bedenken, <strong>von</strong><br />
der Jugend wegen unserer geringen<br />
Vorkenntnisse belächelt zu werden,<br />
haben sich als unnötig erwiesen. “<br />
Jutta Henke/Christa Hinz<br />
zwei Teilnehmerinnen an dem Projekt<br />
„Jugend lehrt <strong>–</strong> Jugend erklärt“<br />
Besser erkennbar sind die Erfolge beim PCafé. Dieses niederschwellige<br />
Angebot dient dazu, im Besonderen Älteren und<br />
Frauen den Einstieg ins Internet bzw. in die Arbeit mit Computern<br />
zu erleichtern. Ehrenamtliche Betreuerinnen und Betreuer<br />
stehen mit Rat und Tat an den acht PC-Arbeitsplätzen zur Verfügung.<br />
Die Zahl der Besuche geht in die Tausende. Eine weitere<br />
Besonderheit ist, dass die Konzeptentwicklung für das<br />
PCafé selbst ein Lernprojekt war, in das die Betroffenen ihre Erfahrungen<br />
und Wünsche einfließen lassen konnten. Heute ist<br />
diese Einrichtung auf Dauer gestellt: Die Räume stellt die Stadt,<br />
und der Netzzugang wird durch den örtlichen Provider wilhelm.tel<br />
gesponsert.<br />
„ Bildung macht glücklich. “<br />
55<br />
Katja Zenk<br />
Projektkoordinatorin „Norderstedt lernt“ e.V.<br />
„Norderstedt lernt“ hat gerade für eher Bildungsbenachteiligte<br />
neue Lernwelten erschlossen, hat sie an der Entwicklungsarbeit<br />
beteiligt, hat sie zu Lehrenden, zu Multiplikatoren gemacht und<br />
damit viel Ermutigungsarbeit geleistet. Die Adressaten der Arbeit<br />
haben das Engagement des Projektteams indes auch auf ganz<br />
besondere Weise belohnt: „Viele als bildungsfern Eingestufte<br />
entpuppten sich als kompetenzreich, kreativ und verantwort<br />
ungsbereit“, bilanziert Elisabeth Hartojo die Erfahrungen.<br />
Werbeplakat der <strong>Lernende</strong>n Region Norderstedt
56 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />
Thüringen <strong>–</strong> Wartburgregion<br />
Innovationsdruck vermitteln durch<br />
Bildungsberatung und Qualifizierung<br />
Wenn man mit dem Auto nach Eisenach fährt, nähert man<br />
sich dem historischen Stadtkern, als würde man eine Zwiebel<br />
schälen oder vielmehr, die Rinde und verschiedenen Wachstumsringe<br />
eines alten Baumes bei einem Querschnitt durch den<br />
Stamm durchqueren. Der Stadtkern mit einer über 800-jährigen<br />
Geschichte zeugt <strong>von</strong> großen Persönlichkeiten wie der heiligen<br />
Elisabeth, Martin Luther und Johann Sebastian Bach. Umgeben<br />
ist der Kern <strong>von</strong> einem Ring, der mit seinen Plattenbauten und<br />
kleineren, seit Jahren ungenutzten Industrieanlagen an die DDR-<br />
Zeiten erinnert. Verlässt man diesen Ring stadtauswärts, so gelangt<br />
man auf einen weiteren. Er ist geprägt <strong>von</strong> modernen<br />
Bürogebäuden und Produktionshallen, neuen Straßen, in denen<br />
neue Autos parken. Hier ist auch die Bildungsberatungsagentur<br />
der <strong>Lernende</strong>n Region ansässig.<br />
Die Spannweite dieser „Ringe“ ist gleichsam Sinnbild für<br />
die Spannweite der aktuellen Zukunftsaufgaben der Region zwischen<br />
Tradition und Innovation. Schon vor der Wende war die<br />
Region wirtschaftlich geprägt durch die ostdeutsche Automobilindustrie.<br />
Ihr Zusammenbruch konnte aufgefangen werden<br />
durch die Ansiedlung <strong>von</strong> BMW- und Opelwerken. Diese schufen<br />
den regionalen Lebensraum für zahlreiche kleine und mittlere<br />
Unternehmen (KMU) in der Autoteile- und Autoteilezuliefererindustrie<br />
sowie der Kunststoffindustrie.<br />
<strong>Regionen</strong> wie die Wartburgregion tragen maßgeblich dazu<br />
bei, dass der Osten Deutschlands wieder in weiten Teilen als wirtschaftliche<br />
Wachstumsregion gelten kann. Wirtschaftswachstum<br />
nachhaltig zu gestalten heißt, den hohen Innovationsdruck regional<br />
und lokal zu vermitteln. KMU wird in dieser Hinsicht besondere<br />
Flexibilität abverlangt. Mario Scholz ist Geschäftsführer<br />
der Eisenacher Niederlassung der GAT EuroSchall GmbH. In nur<br />
neun Monaten musste er die Zahl der Beschäftigten <strong>von</strong> 18 auf<br />
107 erhöhen; eine kurzfristige Erhöhung auf 150 ist vorgesehen:<br />
„Für uns ist der Fachkräftemangel real. Wir haben große Schwierigkeiten,<br />
auf dem lokalen Markt qualifizierte Mitarbeiter zu<br />
finden.“ Der Automobil-Teilezulieferer greift deshalb schon seit<br />
einiger Zeit auf die Unterstützung der <strong>Lernende</strong>n Region Wartburgregion<br />
zurück. Die <strong>Lernende</strong> Region hat in enger Abstimmung<br />
mit dem Unternehmen ein vierstufiges Verfahren entwickelt:<br />
öffentliche Ausschreibung der freien Stellen <strong>–</strong> gemeinsame<br />
Infoveranstaltung <strong>–</strong> Potenzialanalyse und gegebenenfalls<br />
Qualifizierung der neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Dietwald Neubauer, der <strong>Netzwerk</strong>manager der <strong>Lernende</strong>n<br />
Region, betont, dass professionelle und regional eingebettete<br />
Bildungsberatung ein wesentlicher Faktor zur Umsetzung des<br />
Lebenslangen Lernens ist: „Bildungsberatung ist hochaktuell<br />
und wird aktiv durch die KMU nachgefragt. Sie können Beschäftigungsfähigkeit<br />
<strong>von</strong> Einzelnen und die Innovationsfähigkeit<br />
<strong>von</strong> KMU als Bildungsnetzwerk nur dann nachhaltig unterstüt<br />
zen, wenn sie auf fundierter Kenntnis der regionalen Ausgangslage<br />
fußen und wenn auf die Beratung schließlich die<br />
passgenaue Qualifizierung folgt. Ein solches integriertes Dienstleistungspaket<br />
können wir nur im <strong>Netzwerk</strong> anbieten.“<br />
„ Bildungsberatung für kleine und<br />
mittlere Unternehmen ist ein zentrales<br />
Instrument, um den Wirtschaftsstandort<br />
wettbewerbsfähig zu halten. “<br />
Dietwald Neubauer<br />
Geschäftsführer des BWE <strong>–</strong> Bildungswerk Eisenach<br />
Die Entwicklung dieser <strong>Lernende</strong>n Region im Westen Thüringens<br />
ist seit ihrem Start im Jahre 2002 immer schon eng an die<br />
Bedarfe der regionalen Wirtschaft geknüpft. In drei Teilprojekten<br />
wurden und werden verschiedene Zielgruppen an visiert,<br />
um das Lebenslange Lernen in der Region Wirklichkeit werden<br />
zu lassen:<br />
Im Teilprojekt „Fachkräfte-Bedarfsentwicklung“ werden<br />
KMU bei der Suche nach den entsprechend qualifizierten<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie bei der weiteren<br />
Personalentwicklung unterstützt. Der Beitrag der <strong>Lernende</strong>n<br />
Region liegt hier insbesondere im Networking, in der<br />
Kompetenzanalyse und der Qualifizierung sowie in der<br />
Entwicklung <strong>von</strong> Konzepten und spezifischen Maßnahmen.<br />
Das Teilprojekt „Berufs- und Arbeitsweltvorbereitung“<br />
unterstützt benachteiligte Schülerinnen und Schüler im<br />
Übergang <strong>von</strong> der Schule in die Ausbildung bzw. den<br />
Beruf. In einem großen <strong>Netzwerk</strong> <strong>von</strong> Schulen, kommu <br />
nalen Behörden, Elternverbänden, Unternehmen und Bildungsträgern<br />
werden hier seit Jahren beeindruckende<br />
Ergebnisse erzielt.<br />
Das Teilprojekt „Starke Eltern <strong>–</strong> starke Jugend“ trägt der<br />
Tatsache Rechnung, dass der Erfolg in Schul- und Ausbildungszeit<br />
wesentlich <strong>von</strong> der Unterstützung des Elternhauses<br />
abhängt. Das Teilprojekt unterstützt in einem
LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />
weiten regionalen <strong>Netzwerk</strong> durch Weiterbildungsangebote<br />
Eltern darin, den oft schwierigen Weg ihrer Kinder<br />
in den Beruf zu fördern.<br />
Seit Juli 2006 wird die Lernlandschaft Wartburgregion im Rahmen<br />
der Vertiefungsphase I im Bereich Bildungsberatung mit<br />
den Schwerpunkten „Innovation, Qualifizierung und Beratung“<br />
(IQB) gefördert. Dabei wird die Orientierung an der regionalen<br />
Wirtschaft und ihren Bildungsbedarfen im Rahmen <strong>von</strong> drei<br />
zentralen Handlungsfeldern verstärkt:<br />
Unterstützung <strong>von</strong> KMU durch Einbettung des Lebenslangen<br />
Lernens in Strategien der Personal- und Organisationsentwicklung<br />
Entwicklung <strong>von</strong> bedarfsspezifischen Qualifizierungsdienstleistungen<br />
für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in regionalen<br />
KMU<br />
Organisation eines regionalen <strong>Netzwerk</strong>es und Schaffung<br />
einer Infrastruktur für Forschung, Entwicklung und Qualfizierung<br />
zur Stärkung der Innovationsfähigkeit <strong>von</strong> KMU.<br />
Bildungsberatung ist bei allen Aktivitäten das verbindende<br />
Element. In der Wartburgregion haben ca. 97 % der KMU<br />
deutlich weniger als 50 Beschäftigte. Diese kleineren Betriebe<br />
verfügen zumeist nicht über die Ressourcen und die nötige<br />
Erfahrung, eine professionelle Personal- und Organisationsentwicklung<br />
zu betreiben. In der Regel ist es wie bei Geschäfts <br />
führer Scholz <strong>von</strong> der Firma GAT <strong>–</strong> die Geschäftsführenden<br />
sind im Vollumfang auch für die Entwicklung <strong>von</strong> Personal<br />
und Organisation zuständig. Die eigenen Entwicklungspotenziale<br />
erkennen und fördern zu können erfordert deshalb in<br />
vielen Fällen Unterstützung <strong>von</strong> außen. Die <strong>Lernende</strong> Region<br />
stellt durch aktives Marketing der eigenen Dienstleistungen<br />
und durch aufsuchen de Akquise und Beratung die Wirtschaftskontakte<br />
her. Sie unterstützt durch Kompetenzfeststellungsverfahren<br />
die Bildungsbedarfserhebung und erarbeitet in enger<br />
Abstimmung mit dem jeweiligen Unternehmen entsprechende<br />
Qualifizierungspakete. Das Bildungsnetzwerk hilft bei der Personalgewinnung<br />
und der Qualifizierung der neuen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter. Eine professionelle Bildungsplanung in<br />
enger Abstimmung mit Unternehmen und Beschäftigten, die<br />
bei der Bedarfserhebung beginnt und die Begleitung des Transfers<br />
des in den Qualifizierungspaketen neu erworbenen Wissens<br />
in den Arbeitsalltag sicherstellt, rundet die Bildungsdienstleistung<br />
ab.<br />
„ Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer,<br />
die sich nicht weiterbilden,<br />
können heutzutage in der<br />
Arbeitswelt nicht mehr bestehen. “<br />
57<br />
Mario Scholz<br />
Geschäftsführer der GAT EuroSchall GmbH in Eisenach<br />
Die <strong>Lernende</strong> Region in Eisenach und der Wartburgregion ist<br />
mit „IQB“ (Innovation <strong>–</strong> Bildungsberatung <strong>–</strong> Qualifizierung) für<br />
viele Firmen zum wichtigen Partner in der Umsetzung <strong>von</strong> Strategien<br />
des Lebenslangen Lernens innerhalb der jeweils eigenen<br />
Entwicklungsstrategien geworden. Diese Position gilt es nunmehr<br />
auszubauen. Weiteres Ziel ist es, das Dienstleistungsan <br />
gebot und die <strong>Netzwerk</strong>strukturen so weiterzuentwickeln, dass<br />
sie <strong>von</strong> öffentlichen <strong>Förderung</strong>en weitgehend unabhängig am<br />
Markt bestehen können.<br />
Bildungsberatung mit dem Ziel, berufliche Weiterbildung zu fördern,<br />
ist in der Wartburgregion als Standortfaktor erkannt worden.
58 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />
Kurzporträts aller 76 <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong>
LERNENDE REGIONEN Kurzporträts 59<br />
Auf den Folgeseiten finden Sie Kurzportraits aller 76 Bildungsnetzwerke.<br />
Die Informationen wurden <strong>von</strong> den <strong>Lernende</strong>n<br />
<strong>Regionen</strong> eigenverantwortlich zusammengestellt und übermittelt.<br />
In den Kurzporträts sind die Ergebnisse der unterschiedlichen<br />
Förderphasen dargestellt, die <strong>Netzwerk</strong>zu sammen <br />
setzung be schrieben sowie die aktuellen Ansprechpartner mit<br />
Kontaktdaten und Verweis auf die jeweilige Internetpräsenz<br />
genannt.
60 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />
Baden-Württemberg<br />
<strong>Lernende</strong> Region Südlicher Oberrhein/<br />
Landkreis Emmendingen<br />
Was Y Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, dann muss<br />
der Berg zum Propheten kommen <strong>–</strong> in diesem Sinne sucht die<br />
<strong>Lernende</strong> Region Südlicher Oberrhein KMU auf, um über unternehmensspezifische<br />
Qualifizierungsangebote im Kontext einer<br />
zeitgemäßen Personal- und Organisationsentwicklung deren<br />
Wett bewerbsfähigkeit zu steigern. Flankiert werden diese An <br />
gebote <strong>von</strong> Präventivarbeit in Berufsschulen und bei der Meis <br />
ter- und Ausbildereignung, um künftige Geschäftsführerinnen<br />
und Geschäftsführer sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
schon im Vorfeld für die Bedeutung unternehmensstrategischer<br />
Überlegungen zu sensibilisieren. Schwerpunkte sind hierbei Qualifizierungs-<br />
und Bildungsbedarfserhebungen bei KMU, Entwicklung<br />
und Umsetzung <strong>von</strong> passgenauen Maßnahmen und Aktionen<br />
(Workshops, Seminare, Prozessbegleitungen, <strong>Netzwerk</strong> <br />
dialoge, Erfahrungsgruppen, Runde Tische usw.). Neben der<br />
direkten Arbeit in den Betrieben und Schulen steht im Hintergrund<br />
das Ziel, KMU, Kommunen und Bildungsträger zu <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong><br />
zusammenzuführen, um über eine bildungsorientierte<br />
Regionalentwicklung die Beschäfti gungsver hältnisse am Süd <br />
lichen Oberrhein zu stabilisieren und zu fördern. Deswegen<br />
sind die Kommunen <strong>von</strong> Beginn an in alle Aktivitäten einge<br />
Baden-Württemberg<br />
bunden. Schon im Rahmen der Durchführungs phase hat die<br />
<strong>Lernende</strong> Region im Landkreis Emmendingen durch die Kooperation<br />
mit KMU, durch die Lerntournee im ländlichen<br />
Raum, durch das Kompetenzcenter und das Integrationskurs <br />
system die Idee des Lebenslangen Lernens etabliert.<br />
Wer Y IHK, Handwerkskammer, Bundesagentur für Arbeit,<br />
Staatliches Schulamt, Regierungspräsidium, Volkshochschulen,<br />
Concepte Mühl, Bildungsnetzwerk Dr. Feller, Jugendhilfezentrum<br />
St. Anton, Kommunen, große Unternehmen, Pädagogische<br />
Initiativen, Pädagogische Hochschule Freiburg. Die <strong>Netzwerk</strong>leitung<br />
liegt beim IHK Bildungszentrum Süd licher Oberrhein.<br />
Wo Y<br />
<strong>Lernende</strong> Region Rhein-Neckar <strong>–</strong> LEARN<br />
Was Y Die Etablierung einer trägerneutralen sowie bildungsbereichsübergreifenden<br />
Bildungsberatung im <strong>Netzwerk</strong> kompetenter<br />
Partner in der Metropolregion Rhein-Neckar, welche die<br />
Informationsgrenzen zwischen Baden-Württemberg, Hessen<br />
und Rheinland-Pfalz überwinden soll, ist unsere Aufgabe. Dabei<br />
erproben wir zielgruppenadäquate Beratungsinstrumente für<br />
Migranten/-innen, Eltern, Beruftstätige und kleine und mittlere<br />
Unternehmen (KMU), welche in Form einer Handlungsempfehlung<br />
dokumentiert werden.<br />
Angebote für die Region:<br />
Individuelle Bildungsberatung für Bürgerinnen und Bürger<br />
zu allgemeinbildenden Themen und zu Fragen der beruf <br />
lichen/schulischen Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />
Vorträge, Seminare und Workshops zu aktuellen Bildungsthemen<br />
IHK Bildungszentrum<br />
Am Unteren Mühlenbach 34 | 77652 Offenburg<br />
Telefon 07 81 | 92 03-7 51<br />
www.lernreg-em.de<br />
Beratung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU)<br />
Vernetzung der Träger der Fort- und Weiterbildung<br />
Wer Y Im <strong>Netzwerk</strong> kooperieren die Volkshochschulen der<br />
Metropolregion mit Institutionen wie den Abendschulen Mannheim<br />
GmbH, der Arbeitsgemeinschaft für berufliche Fortbildung<br />
Mannheim, der Beratungsstelle „Frau und Beruf“ Neustadt<br />
und der Universität Heidelberg. Die Projektleitung liegt<br />
bei der Mannheimer Abendakademie und Volkshochschule<br />
GmbH.<br />
Wo Y<br />
Mannheimer Abendakademie und Volkshochschule GmbH/R3, 13<br />
68161 Mannheim<br />
Telefon 06 21 | 10 76-113<br />
www.learn-bildungsberatung.de
LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />
Baden-Württemberg<br />
<strong>Lernende</strong> Region Neckar-Alb<br />
Was Y Leitgedanke unserer <strong>Lernende</strong>n Region ist die Philosophie<br />
des lebensbegleitenden Lernens, denn kontinuierliches<br />
Lernen ist Voraussetzung für Entwicklung und Wachstum.<br />
Wir vernetzen regionale Entwicklungsprojekte in der Re <br />
gion und schaffen Synergien durch Kooperation. Dazu haben<br />
wir einen sogenannten <strong>Netzwerk</strong>-Kompetenz-Check entwickelt.<br />
Gemeinsam mit Organisationen und Unternehmen entwickeln<br />
wir Strategien und Techniken für Weiterqualifizierung, professionelle<br />
Team- und Projektarbeit, systemorientiertes Management<br />
und Lernkultur. Zentrales Anliegen der <strong>Lernende</strong>n Region ist es,<br />
Weiterbildung und Qualifizierung durch neue Wege des internetgestützten<br />
Lernens (Blended Learning) umzusetzen.<br />
Im Rahmen der Vertiefungsphase des Programms fokussieren<br />
wir uns auf die Entwicklung und Erprobung <strong>von</strong> Bildungsund<br />
Bildungsberatungsdienstleistungen für KMU, un terstützen<br />
damit die Unternehmen bei ihren Aktivitäten im Bereich der<br />
Aus- und Weiterbildung.<br />
Damit wird die Innovationskraft <strong>von</strong> Menschen, Unternehmen<br />
und Organisationen in der Region erhöht. Dieses erreichen<br />
wir auch im Austausch und in Kooperation mit anderen <strong>Regionen</strong><br />
in Europa.<br />
Baden-Württemberg<br />
<strong>Lernende</strong> Region Heilbronn-Franken<br />
Was Y Die Schaffung <strong>von</strong> Transparenz über alle Bildungsangebote<br />
in der Region Heilbronn-Franken ist ein übergeordnetes<br />
Ziel der <strong>Lernende</strong>n Region. Ein Instrument ist das Bildungsportal<br />
www.lr-hf.de.<br />
Bildungseinrichtungen, Schulen, Büchereien, Museen,<br />
Jugendhäuser, Nachhilfeeinrichtungen, Kinderbetreuungs <br />
einrichtungen stellen hier ihre Angebote ein.<br />
Ein flächendeckendes Bildungsberatungsnetzwerk „Info-<br />
Punkt Bildung“ bietet:<br />
Orientierungshilfe zur individuellen Bildungsberatung<br />
gebührenfreie und trägerneutrale Beratung<br />
eine <strong>Netzwerk</strong>plattform für 32 Institutionen.<br />
Folgende Zielgruppen mit Förderbedarf werden unterstützt:<br />
1. Hauptschüler: „Job-Fit Paket“<br />
<strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> schwachen, lernwilligen Hauptschülern<br />
und Hauptschülerinnen (8. Klasse)<br />
Ziel: Erhöhung der Chancen auf einen Ausbildungsplatz<br />
Unterstützung in schulischen Fragen durch geschulte Gymnasiasten<br />
Praktikum in Betrieben/Azubis als Paten.<br />
61<br />
Wer Y Die <strong>Lernende</strong> Region setzt sich aus Schlüsselakteuren<br />
aus der Region Neckar-Alb zusammen. Dieses sind privatwirtschaftliche<br />
Unternehmen, Organisationen, Weiterbildungseinrichtungen,<br />
Hochschulen, Vereine und Initiativen. Die <strong>Netzwerk</strong>koordination<br />
liegt beim Verein „<strong>Lernende</strong> Region Neckar-<br />
Alb e.V.“, c/o GiMA consult Gesellschaft für integriertes Management<br />
mbH, Tübingen.<br />
Wo Y<br />
<strong>Lernende</strong> Region Neckar-Alb e.V.<br />
c/o GiMA consult Gesellschaft für integriertes Management mbH<br />
Waldhörnlestraße 18 | 72072 Tübingen<br />
Telefon 07071 | 9425530<br />
E<strong>–</strong>Mail bertram.lohmueller@gimaconsult.com<br />
www.lernende-region-neckar-alb.org<br />
2. Mädchen: „MuT <strong>–</strong> Mädchen und Technik“<br />
Eröffnung neuer Berufswege für Realschülerinnen (8. Klasse)<br />
Begeistern für Naturwissenschaften und Technik<br />
Abenteuer-Technik-Woche<br />
10 Workshops zur Berufsorientierung<br />
Praktikum<br />
Schnuppertag an der Hochschule.<br />
Wer Y 17 Firmen, sieben Städte und Landkreise sowie vier<br />
weitere Institutionen der Bildung sind Mitglieder der <strong>Lernende</strong>n<br />
Region Heilbronn-Franken e.V. Angesiedelt ist der Verein<br />
bei der IHK Heilbronn-Franken. Die <strong>Netzwerk</strong>leitung liegt beim<br />
Verein <strong>Lernende</strong> Region Heilbronn-Franken e.V.<br />
Wo Y<br />
<strong>Lernende</strong> Region Heilbronn-Franken e. V.<br />
Ferdinand-Braun-Str. 20 | 74074 Heilbronn<br />
Telefon 0 7131 | 96 77 54<br />
E-Mail info@lr-hf.de<br />
www.lr-hf.de
62 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />
Bayern<br />
<strong>Lernende</strong> Region Cham<br />
Was Y Die <strong>Lernende</strong> Region Cham will das lebenslange<br />
Lernen in der Region breiter und intensiver fördern und mithelfen,<br />
Lernen als eine notwendige Lebensfunktion für alle<br />
bewusst und populär zu machen.<br />
Unter dem Motto „Neue Lerner an neuen Lernorten“ wurden<br />
in unserer ländlich strukturierten Region Strategien ent wickelt,<br />
um Bildungshemmnisse zu identifizieren und zu um gehen. Dazu<br />
wurden Bildungsprozesse dezentralisiert und durch Ansprechpartner<br />
vor Ort begleitet. Um den möglichen Effekt flächen <br />
deckend zu erreichen und Kontinuität sicherzustellen, wurden<br />
in 34 Gemeinden des Landkreises und dem Landratsamt Cham<br />
L-Punkte eingerichtet. Dezentrale Bildungsberatung und Bildungsangebote,<br />
die auf die Bedürfnisse der Lerner zentriert<br />
gestaltet sind, ermöglichen es der <strong>Lernende</strong>n Region Cham,<br />
quer durch die Bevölkerungsschichten des Landkreises Bürger<br />
in Bildungsprozesse einzubinden.<br />
Die <strong>Lernende</strong> Region Cham arbeitet zudem im Rahmen<br />
kommunaler Kooperation mit der Stadt Waldmünchen an<br />
einer Handlungsstrategie für Lebenslanges Lernen (siehe auch<br />
S. 101).<br />
Bayern<br />
<strong>Lernende</strong> Region Schwandorf<br />
Was Y Die <strong>Lernende</strong> Region Schwandorf strebt eine Bildungs <br />
offensive in der Region als Beitrag zur nachhaltigen Verbesserung<br />
der Ausbildungs-, Beschäftigungs- und Lebenssituation<br />
aller Bürger und Bürgerinnen an. Wichtige Arbeitsschwerpunkte<br />
des Projekts sind unter anderem: Unterstützung des beruf <br />
lichen Orientierungsprozesses <strong>von</strong> Schülern und Schülerinnen<br />
aus dem Landkreis Schwandorf: z. B. Kompetenzbilanzierung<br />
(Jugendlichen-Profilpass) für Haupt- und Realschulklassen;<br />
Maßnahme „job-train“; jährlich stattfindende Bildungsmesse.<br />
Darüber hinaus trägt sowohl die individuelle Beratung als auch<br />
die Be ratung z. B. <strong>von</strong> Betrieben und Bildungsträgern entscheidend<br />
dazu bei, den Gedanken des Lebenslangen Lernens nachhaltig<br />
in den Köpfen der Menschen in der Region zu verankern.<br />
Die Entwicklung verschiedener Beratungsmodule und<br />
die daraus entwickelten Einzelmaßnahmen im Rahmen der<br />
Vertiefungsphase sichern nachhaltig den Qualitätsstandard<br />
der Bildungs- und Lernberatung im Landkreis Schwandorf.<br />
Die Zusammenarbeit im <strong>Netzwerk</strong> ist ein wichtiger Beitrag zur<br />
Steigerung der Attraktivität der Region als Wirtschaftsstandort.<br />
Mit dem Landkreis Schwandorf bestehen kommunale Kooperationen,<br />
z. B. zur Koordinierung des Übergangs Hauptschule <strong>–</strong><br />
Ziel der Vertiefungsphase ist der Aufbau einer tragfähigen<br />
und umfassenden Bildungsberatungsstruktur in der Region. Die<br />
Bildungsberatungsagentur Cham bietet zentral und dezentral<br />
Weiterbildungsberatung an.<br />
Wer Y Rund 60 <strong>Netzwerk</strong>partner aus allen Bildungsbereichen<br />
der Region, Interessenverbänden und anderen <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong>. Die<br />
Projektleitung liegt bei der VHS Cham mit ihrem Projektbüro.<br />
Wo Y<br />
Volkshochschule im Landkreis Cham e.V.<br />
Pfarrer-Seidl-Str. 1 | 93413 Cham<br />
Telefon 0 99 71 | 85 0145<br />
E-Mail kd@lll-cham.de<br />
www.lernende-region-cham.de<br />
Berufsschule und zu niedrigschwelligen Informations- und<br />
Beratungsangeboten zum Lebenslangen Lernen, ebenso mit<br />
der VHS im Städtedreieck e.V., hier zum Lernen ab 50 (siehe<br />
auch S. 101).<br />
Wer Y Das <strong>Netzwerk</strong> besteht aus öffentlichen (Schulen aller<br />
Schultypen) und privaten in der Region ansässigen Bildungsträgern,<br />
Betrieben, Agentur für Arbeit, ARGE, Landratsamt Schwan <br />
dorf, einigen Kommunen des Landkreises Schwandorf. Die <strong>Netzwerk</strong>leitung<br />
liegt bei der <strong>Lernende</strong>n Region Schwandorf, Koordinierungsstelle.<br />
Wo Y<br />
<strong>Lernende</strong> Region Schwandorf e.V.<br />
Hüttenstr. 1 | 93142 Maxhütte-Haidhof<br />
Telefon 0 94 71 | 30 68 20<br />
E-Mail info@lernreg.de<br />
www.lernreg.de
LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />
Bayern<br />
<strong>Lernende</strong> Region Tölzer Land<br />
Was Y Das Tölzer Land ist eine ländliche Region südlich der<br />
Metropole München. Unsere Aufgabe ist die Vernetzung der<br />
relevanten Akteure für innovative Bildungsangebote an Übergängen<br />
zur Unterstützung Lebenslangen Lernens sowie die Ver <br />
an kerung <strong>von</strong> Bildung in der Regionalentwicklung zur Stär kung<br />
der Standortqualität. Unser Leitgedanke ist: „Lernen mit Freude<br />
bringt Vorsprung durch Können“. Dabei ist uns eine gleichwertige<br />
Positionierung <strong>von</strong> informellem neben formalem Lernen<br />
wichtig.<br />
Während der Durchführungsphase wurden folgende Umsetzungsschwerpunkte<br />
bearbeitet:<br />
Akademie FiF für Frauen in der Familienphase (Vereinbarkeit<br />
Familie/Beruf)<br />
Berufsorientierung aus einem Guss für SchülerInnen als<br />
Gemeinschaftsaufgabe <strong>von</strong> Schulen/Eltern/Betrieben/<br />
Kommunen<br />
Jugendprojekt S.t.e.p. (Kompetenzanalyse und -entwicklung)<br />
Neuer Start ab 50 (Vorbereitung auf aktiven Ruhestand)<br />
Qualifizierung fürs Ehrenamt<br />
(Re-)Integration seelisch Kranker und Gefährdeter in Bildung<br />
und Beruf<br />
Bildungsberatung im Rahmen der Bildungsangebote<br />
Job-Kompass als Wegweiser am Übergang Schule <strong>–</strong> Beruf.<br />
Leistungen für die Region:<br />
Steigerung der Bildungsbeteiligung in allen Zielgruppen<br />
Kommunale Kooperation im Projekt „Geretsried lernt“<br />
Bildung als Standortqualität in Regionalentwicklung und<br />
Wirtschaftsförderung verankert<br />
Stärkung der regionalen Identität (u. a. Lernfest 2006 mit<br />
über 30.000 BesucherInnen).<br />
In der Vertiefungsphase wird ein Koordinationszentrum zur<br />
Berufsorientierung im regionalen Verbund mit Familie, Schule,<br />
Wirtschaft und öffentlicher Hand für die Bildungsübergänge<br />
Schule <strong>–</strong> Ausbildung <strong>–</strong> Beruf aufgebaut.<br />
Die <strong>Lernende</strong> Region arbeitet zudem in einer weiterführenden<br />
kommunalen Kooperation mit der Stadt Geretsried zusammen<br />
(siehe auch S. 101).<br />
Wer Y <strong>Netzwerk</strong>partner sind: Schulen, Einrichtungen der<br />
außerschulischen Jugendbildung und -arbeit, Elternbeiräte,<br />
Weiterbildungseinrichtungen, FH für angewandtes Management,<br />
Kath. Stiftungsfachhochschule, Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München; Wirtschaft: Verbände, Kammern, Unternehmen;<br />
Kommunen: Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen, Weilheim-Schongau;<br />
Öffentliche Stellen (Bundesagentur für Arbeit<br />
u. a.). Die <strong>Netzwerk</strong>leitung betreibt die <strong>Lernende</strong> Region Tölzer<br />
Land gemeinnützige GmbH (LRTL gGmbH).<br />
Wo Y<br />
LRTL gGmbH<br />
Prof.-Max-Lange-Platz 14 | 83646 Bad Tölz<br />
Telefon 08041 | 799 3740<br />
E-Mail info@lrtl.de<br />
www.lrtl.de<br />
Das Lernfest im Kloster Benediktbeuern ist alle zwei Jahre ein kultureller Höhepunkt für die Menschen in der Region Tölzer Land.<br />
63
64 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />
Bayern<br />
<strong>Lernende</strong> Region Dachau/<br />
Amper-Glonn-Ilm-Land<br />
Was Y Aufgabe ist, gemeinsam mit allen relevanten lokalen<br />
und regionalen Akteuren Lern- und Bildungsangebote zu<br />
entwickeln und durchzuführen, die sich am Bedarf der Bürgerinnen<br />
und Bürger orientieren und ihnen helfen, regionale Probleme<br />
zu lösen.<br />
Unter dem Motto „Innovation 2010 <strong>–</strong> Dienstleistungen für<br />
Unternehmen und (Land-)Wirtschaft“ geht es um Berufsorientierung<br />
und -findung; Abbau <strong>von</strong> Zugangsbarrieren zu Bildung und<br />
Ausbildung; <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> Identitätsbildung und bürgerschaft <br />
lichem Engagement, Regionalentwicklung, Bildungs- und Weiterbildungsangebote<br />
für KMU, Kommunen, Landwirtschaft etc.<br />
Das Dienstleistungsportfolio umfasst den Übergang Schule <strong>–</strong><br />
Beruf, Wiedereintritt nach Familienpause und Weiterbildung<br />
für ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.<br />
In der Vertiefungsphase erweitert das <strong>Netzwerk</strong> seine fach <br />
lichen und organisatorischen Dienstleistungen für KMU in den<br />
Bereichen Personalentwicklung und Qualifizierung sowie Ausbildungsverbünden<br />
<strong>von</strong> KMU. Zudem bestehen kommunale<br />
Kooperationen mit der Gemeinde Vierkirchen zur ressort über <br />
greifenden Verzahnung allgemeiner, politischer, kultureller<br />
und beruflicher Ausbildung (siehe auch S. 101).<br />
Bayern<br />
<strong>Lernende</strong> Region Nürnberg-Fürth<br />
Was Y Während der Durchführungsphase hat die <strong>Lernende</strong><br />
Region zu den thematischen Schwerpunkten „<strong>Förderung</strong> der<br />
sprachlichen und sozialen Kompetenz“ sowie „Popularisierung<br />
Neuer Medien“ gearbeitet. In dieser Zeit sind sechs Modellprojekte<br />
entstanden (Bürgerschaftliches Engagement für Schule<br />
und Kindergarten zur Behebung <strong>von</strong> Herkunftsnachteilen,<br />
Medienpädagogisches <strong>Netzwerk</strong> zur <strong>Förderung</strong> der Kommunikationsfähigkeit<br />
und Sprachkompetenz bei benachteiligten<br />
Jugendlichen, Lebenswelt Deutschland zur Verbesserung der<br />
Integration <strong>von</strong> Menschen mit Migrationshintergrund, Integrierter<br />
Übergang Schule <strong>–</strong> Beruf für benachteiligte Jugend <br />
liche, Regionales Lernnetz <strong>von</strong> und für Betriebe u. a. zur Entwicklung<br />
<strong>von</strong> Qualifizierungskonzepten für Berufsrückkehrerinnen<br />
und Berufsrückkehrer, Migration und Alter), deren Ergebnisse<br />
maßgeblich in das Konzept für die Vertiefungsphase der<br />
<strong>Lernende</strong>n Region eingeflossen sind.<br />
Das Konzept für Nürnberg besteht darin, das PC-Selbstlernzentrum<br />
im Bildungszentrum der Stadt Nürnberg zu einem<br />
zentralen Lernzentrum weiterzuentwickeln und im Haus des<br />
Le benslangen Lernens im neu erbauten Südstadtforum anzusie-<br />
Der Nutzen für die Region:<br />
intensives Management des <strong>Netzwerk</strong>es aller relevanten<br />
Partner<br />
intensive interkommunale Zusammenarbeit bezüglich Bildung<br />
und Regionalentwicklung<br />
transparentes trägerübergreifendes Bildungsangebot<br />
verstärktes Engagement <strong>von</strong> KMU in Sachen Weiter bildung<br />
<strong>von</strong> Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.<br />
Wer Y Das <strong>Netzwerk</strong> setzt sich zusammen aus allen wichtigen<br />
regionalen Partnern aus Politik, Bildung, Wirtschaft und<br />
Gesellschaft. Die <strong>Netzwerk</strong>leitung liegt bei Dachau AGIL e.V.<br />
Wo Y<br />
Dachau AGIL <strong>–</strong> Amper-Glonn-Ilm-Land e.V.<br />
Gemeinde Vierkirchen<br />
Schulweg 1 | 85256 Vierkirchen<br />
Telefon 0 81 39 | 93 14-22<br />
E-Mail jutta.thinesse@dachau-agil.de<br />
www.dachau-agil.de<br />
deln. Ergänzend hierzu werden in Fürth sog. „Lern-Lounges“<br />
eingerichtet, eine Art mobile Lernzentren im Sinne aufsuchender<br />
Bildungsarbeit.<br />
Die <strong>Lernende</strong> Region arbeitet zudem im Rahmen kommu <br />
naler Kooperationen mit dem Referat für Kultur der Stadt Nürnberg<br />
an der Gestaltung einer kommunalen Strategie für Lebens <br />
langes Lernen (siehe auch S. 101).<br />
Wer Y Das <strong>Netzwerk</strong>setzt sich zusammen aus über 100 Kooperationspartnern<br />
aus Politik, Bildung, Wirtschaft und öffentlicher<br />
Verwaltung. <strong>Netzwerk</strong>- und Projektleitung: Bildungszentrum<br />
Stadt Nürnberg.<br />
Wo Y<br />
Bildungszentrum Stadt Nürnberg<br />
Untere Talgasse 8 | 90403 Nürnberg<br />
Telefon 09 11 | 2 31-39 27 oder -30 41<br />
E-Mail eva-maria.singer@stadt.nuernberg.de<br />
www.lernzentrum-nuernberg.de
LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />
Berlin<br />
<strong>Lernende</strong> Region „Bildungsnetz Berlin“<br />
Was Y Dem „Bildungsnetz Berlin für geschlechtergerechte<br />
Bildung und Beschäftigung“ ist es schon während der Durchführungsphase<br />
des Programms gelungen, innovative Bildungsangebote<br />
quer zu den traditionellen Bildungsbereichen zu<br />
entwickeln, insbesondere parallele Angebote für männliche<br />
und weibliche Schüler und Studenten in Schule, Universität und<br />
außerschu lischen Jugendeinrichtungen, Qualitätskriterien für<br />
geschlechtersensible Bildung und E-Learning sowie Schulungskonzepte<br />
für Bildungsträger zur Einführung <strong>von</strong> E-Learning.<br />
Das <strong>Netzwerk</strong> fördert in der Vertiefungsphase insbesondere<br />
die Übergänge Kita <strong>–</strong> Grundschule und Schule <strong>–</strong> Ausbildung <strong>–</strong><br />
Beschäftigung durch Personalentwicklung und Fortbildung, Informationstransfer<br />
und Vernetzung sowie die Bereitstellung <strong>von</strong><br />
gender- und diversity-gerechten Bildungsangeboten. Dabei stehen<br />
die Entwicklung und Einführung neuer Lernansätze und<br />
Kooperationsformen an den Übergängen im Zentrum.<br />
Weitere Ziele sind die <strong>Förderung</strong> naturwissenschaftlicher<br />
Bildung, Kompetenzfeststellung, Einführung <strong>von</strong> E-Learning in<br />
der Berufsorientierung, Organisation <strong>von</strong> Thinktanks, Weiterbildungs-<br />
und Vernetzungsangebote für Fachkräfte zu<br />
Berlin<br />
65<br />
naturwissenschaftlicher Bildung, zu Genderansätzen im Übergang<br />
Kita <strong>–</strong> Grundschule und zur mädchen-/jungengerechten<br />
Berufsorientierung.<br />
Weitere Schwerpunkte bilden Fachtagungen für Bildungspersonal,<br />
Politik, Wirtschaft sowie Verwaltung, die Bereitstellung<br />
<strong>von</strong> Informationen zur <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> Mädchen und Frauen<br />
in Technik und Naturwissenschaften (www.empowerMINT.de).<br />
Wer Y <strong>Netzwerk</strong>partner sind bisher 20 Institutionen, Verbände,<br />
Unternehmen und freie Träger aus den Bereichen<br />
Bildung und Beschäftigung. Die <strong>Netzwerk</strong>leitung liegt beim<br />
Verein LIFE e.V.<br />
Wo Y<br />
<strong>Lernende</strong> Region Berlin-Reinickendorf <strong>–</strong><br />
LernPassage R.<br />
Was Y „LernPassage R.“ unterstützt Unternehmen dabei, die<br />
Übergangsbereiche Schule <strong>–</strong> Ausbildung <strong>–</strong> Beruf und Berufs <br />
tätigkeit <strong>–</strong> Ruhestand aktiv zu gestalten und aus einem verstärkten<br />
Engagement im „Lernort Betrieb“ einen eigenen Mehrwert<br />
zu erzielen. „LernPassage R.“ hat dafür Anlaufstellen, die Rei <br />
ni ckendorfer Skill Points (RSP), aufgebaut, die regionalen Unternehmen<br />
und Akteuren aus dem Umfeld der Bildungs- und<br />
Arbeitsförderung sowie Betroffenen aus den Zielgruppen ein<br />
umfangreiches Bildungsdienstleistungsportfolio unterbreiten.<br />
Dafür wurden die Leistungsangebote regionaler Bildungsträger<br />
und Betriebe gesammelt, passfähig gestaltet und bei Bedarf ergänzt.<br />
„LernPassage R.“ hat neben dem klassischen Übergangsfeld<br />
<strong>von</strong> der Schule über eine gute und praxisnahe Ausbildung in<br />
einen Beruf hinaus seinen Fokus auf den Wechsel vom Berufs <br />
leben in den Ruhestand gerichtet. Somit wurde eine beispielhafte<br />
Plattform für die zahlenmäßig in den kommenden Jahren<br />
wachsende Gruppe der Generation „50 Plus“ geschaffen.<br />
Bildungsnetz Berlin c/o Life e.V.<br />
Dircksenstr. 47 | 10178 Berlin<br />
Telefon 0 30 | 30 87 98-14<br />
E-Mail Bildungsnetz@life-online.de<br />
www.bildungsnetz-berlin.de<br />
Mit dem Beginn der Kooperation haben wir es als berlinweit<br />
erster Bezirk geschafft, ein umfassendes Bildungskonzept<br />
für junge und alte Menschen am Markt zu etablieren.<br />
Wer Y In enger Kooperation mit dem Bezirksamt Berlin-Reinickendorf<br />
wurden <strong>von</strong> unseren <strong>Netzwerk</strong>partnern fünf Reinickendorfer<br />
Skill Points (RSP) aufgebaut. Die <strong>Netzwerk</strong>leitung<br />
liegt bei der TACO GmbH.<br />
Wo Y<br />
Taco Telearbeit, Computer- und Online-Dienste GmbH<br />
Großkopfstr. 8 | 13403 Berlin<br />
Telefon 0 30 | 42 10 64 21<br />
E-Mail info@taco.de<br />
www.lernpassage-r.de
66 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />
Berlin<br />
<strong>Lernende</strong> Region Marzahn-Hellersdorf <strong>–</strong><br />
Lernzentrum Appolonius<br />
Was Y In der Durchführungsphase konnte die <strong>Lernende</strong> Region<br />
breite Zielgruppen im Bezirk erreichen und dabei die<br />
Nutzung Neuer Medien für das Lernen an verschiedenen Lernorten,<br />
z. B. durch kreative Lerninseln in Grundschulen sowie<br />
durch Lernbegleiterinnen und Lernbegleiter in Unternehmen,<br />
stimulieren.<br />
In der Vertiefungsphase wurde das Lernzentrum Appolonius!<br />
eröffnet. Es bietet den Bürgerinnen und Bürgern <strong>von</strong> Berlin-Marzahn-Hellersdorf<br />
einen neuen und hoch attraktiven Ort<br />
zum Lernen. In einer freundlichen und ansprechenden Atmos <br />
phäre werden vielfältige und überraschende Möglichkeiten für<br />
das Lernen in allen Lebenslagen angeboten.<br />
So ist es möglich, sich individuell, betreut und selbstbestimmt<br />
mit unterschiedlichen Inhalten zu beschäftigen und<br />
dabei auch mit Neuen Medien zu lernen. Aber auch das gemeinsame<br />
Lernen in Gruppen <strong>–</strong> für Kitakinder, Grundschüler<br />
und Jugendliche sowie für Erwachsene <strong>–</strong> wird im Lernzentrum<br />
angeboten.<br />
Eine breite Angebotspalette und unterschiedlichste Lernmaterialien<br />
machen es möglich, viele verschiedene Lerninteressen<br />
zu unterstützen. Alltagsmedien wie PC und Internet können<br />
genauso zum Lernen genutzt werden wie Computerspiele, Lernsoftware<br />
oder die Materialien der Lerninseln.<br />
Darüber hinaus werden individuelle Bildungsberatungen,<br />
insbesondere mit Nutzung des ProfilPASS und des Kompetenz <br />
kataloges, für Jugendliche und Erwachsene angeboten sowie<br />
Fortbildungen und Workshops für Pädagogen, Erzieherinnen<br />
und Erzieher, Mitarbeiterinnern und Mitarbeiter aus Unternehmen,<br />
Bildungseinrichtungen oder der öffentlichen Verwaltung.<br />
Die <strong>Lernende</strong> Region arbeitet zudem im Rahmen kommu <br />
naler Kooperationen mit dem Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf<br />
<strong>von</strong> Berlin an der Umsetzung einer kommunalen Strategie für<br />
Lebenslanges Lernen (siehe auch S. 102).<br />
Wer Y Das Lernzentrum Appolonius! wird geführt und ge <br />
leitet durch das Helliwood Medienzentrum im Förderverein für<br />
Jugend und Sozialarbeit e.V. Unterstützt werden die Angebote<br />
durch Partner des Lernnetzwerkes sowie durch Kooperationspartner<br />
aus Bildungseinrichtungen, der Wirtschaft und der<br />
öffentlichen Verwaltung<br />
Wo Y<br />
Projektbüro des Lernzentrums Appolonius!<br />
Riesaer Straße 2 | 12627 Berlin<br />
Telefon 0 30 | 29 38-16 80<br />
E-Mail info@appolonius.de<br />
www.appolonius.de<br />
Spielend lernen in der <strong>Lernende</strong>n Region Marzahn-Hellersdorf
LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />
Brandenburg<br />
<strong>Lernende</strong> Region Uckermark<br />
Was Y Ausgangssituation für das Projekt LUCHS sind die<br />
demografischen Wandlungsprozesse und ihre sozialen wie<br />
wirtschaftlichen Folgen, die auch zu unerwünschten, arbeits <br />
markt liche und soziale Zielgruppen verstärkt ausgrenzenden<br />
Veränderungen in der Bildungslandschaft der Uckermark<br />
führen.<br />
Ziele des Projekts sind es, passgenaue Lernlösungen für ausgewählte<br />
Zielgruppen zu entwickeln, um diesen neue Perspek <br />
tiven in der Uckermark zu bieten, darüber hinaus aber auch<br />
neue regionalpolitische Impulse zu setzen. Um für diesen Prozess<br />
unterschiedliche Bildungsakteure zu neuen Formen der regionalen<br />
Zusammenarbeit zu bewegen, wurde das <strong>Netzwerk</strong><br />
LUCHS <strong>–</strong> Lernen in der Uckermark, Chancen sehen <strong>–</strong> aufgebaut.<br />
Während der Durchführungsphase wurden die Handlungsfelder<br />
„Qualifizierung für Lehrkräfte und Multiplikatoren für<br />
sprachliche und interkulturelle Kompetenz“, „Kooperations <br />
management und Qualifizierung zu regionalen und touristischen<br />
Fragestellungen“ und „Kreativkurse für bildungsferne<br />
Jugendliche“ bearbeitet.<br />
Brandenburg<br />
In der Vertiefungsphase wird eine regionale Bildungsbera<br />
67<br />
tungsagentur mit neun Standorten eingerichtet, die u. a. mobile<br />
Bildungsberatung für die Region anbietet.<br />
Die <strong>Lernende</strong> Region arbeitet zudem in einer kommunalen<br />
Kooperation mit dem Landkreis Uckermark zusammen (siehe<br />
auch S. 104).<br />
Wer Y Im <strong>Netzwerk</strong> engagieren sich über 30 Partner aus<br />
den Bereichen Bildung, Wirtschaft und Kommunen. Für die<br />
Vertiefungsphase wurde eine erneute Weiterentwicklung der<br />
<strong>Netzwerk</strong>struktur vorgenommen. Die Projektleitung liegt beim<br />
Uckermärkischen Regionalverbund.<br />
Wo Y<br />
<strong>Lernende</strong> Region Oderland-Spree <strong>–</strong> LeNeOS<br />
Was Y Zentrale Ziele sind die <strong>Förderung</strong> der Handlungs- und<br />
Beschäftigungsfähigkeit der Bevölkerung und ihre Identifikation<br />
mit der Region durch die Entwicklung einer regionalen<br />
Lernkultur, die Austausch und Zusammenarbeit fördert, den<br />
Zugang zu Bildung erleichtert und zu einer größeren Bildungsbeteiligung<br />
führt <strong>–</strong> zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Einzelnen<br />
und der Gesellschaft.<br />
Angebote des <strong>Netzwerk</strong>s sind z. B.:<br />
Individuelle Lernbegleitung, insbesondere auch für Bildungsbenachteiligte<br />
Zentrum Interkulturelle Kompetenz (ZIKK) in Bad Freienwalde,<br />
u. a. mit einem Modellprojekt zur deutsch-polnischen<br />
Berufsausbildung<br />
Selbstbewertungstool für die Personalentwicklung in KMU<br />
Weiterbildungen, insbesondere im Bereich Medienkom <br />
petenz<br />
Bedarfsorientierte Beratung durch die in der Vertiefungsphase<br />
aufgebaute Bildungsberatungsagentur Barnim Oderland-Spree<br />
(BBA BAROS) mit ihren Standorten in Ebers walde<br />
und Bad Freienwalde.<br />
Uckermärkischer Regionalverbund e.V.<br />
Brünower Allee 91 | 17291 Prenzlau<br />
E-Mail info@um-bildungsberatung.de<br />
www.luchs-um.de<br />
Im „Lerndialog Oderland-Spree“ diskutieren Experten aus Politik,<br />
Wirtschaft, der Arbeits-, Wirtschafts- und Kommunalverwaltung,<br />
der Wissenschaft und der Schule über bildungspolitische<br />
Perspektiven des Landes Brandenburg.<br />
Wer Y Zum <strong>Netzwerk</strong> gehören Schulen, Bildungseinrichtungen<br />
und private Bildungsanbieter, Unternehmen, Arbeitsagenturen,<br />
Kammern, Kommunalverwaltungen und politische Entscheidungsträger.<br />
Die Projektleitung liegt beim Berufsbildungsverein<br />
Eberswalde e.V.<br />
Wo Y<br />
Berufsbildungsverein Eberswalde e.V.<br />
Am Stadion 7 | 16225 Eberswalde<br />
Telefon 03334 | 2022139<br />
E-Mail bildungsberatung@bbv-eberswalde.de<br />
www.leneos.de
68 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />
Brandenburg<br />
<strong>Lernende</strong> Region Lausitz<br />
Was Y Das <strong>Netzwerk</strong>, vertreten durch den Verein „<strong>Lernende</strong><br />
Lausitz-<strong>Netzwerk</strong> e.V.“, sieht sich als demokratische Gemeinschaft<br />
gleichberechtigter Akteure aus allen mit Bildung befassten<br />
Bereichen. Es unterstützt die Idee des Lebenslangen Lernens<br />
sowie der grenzüberschreitenden Kooperation mit der polnischen<br />
Nachbarregion.<br />
In der Durchführungsphase standen u. a. die Etablierung<br />
<strong>von</strong> Lerninseln mit umfassenden Angeboten für verschiedenste<br />
Bildungsnachfragende sowie der Aufbau eines deutsch-pol <br />
nischen Bildungs- und Beratungszentrums im Mittelpunkt.<br />
In der Vertiefungsphase wird ein Lernzentrum in der Stadtund<br />
Regionalbibliothek Cottbus aufgebaut, mit dem das eigenverantwortliche<br />
und selbstbestimmte Lernen der Bürgerinnen<br />
und Bürger unterstützt werden soll. Eine angenehme Lernum <br />
gebung, vielfältige Medienangebote, Leitfäden und individuelle<br />
Beratung werden das Lernen fördern, und eine Vielzahl <strong>von</strong><br />
Veranstaltungen, die sich an Bürgerinnen und Bürger vom Vorschulkind<br />
bis zur Seniorin und zum Senior richten, werden an<br />
das Lebenslange Lernen heranführen und die neuen Angebote<br />
in die breite Öffentlichkeit tragen.<br />
Wer Y Das <strong>Netzwerk</strong> <strong>Lernende</strong> Lausitz ist ein Zusammenschluss<br />
<strong>von</strong> ca. 40 Einrichtungen im Raum Südbrandenburg.<br />
Bremen<br />
Es wird durch wichtige regionale Einrichtungen (Verbände, Verwaltungen,<br />
Kammern) und Bildungsträger (Schulen, Hochschulen,<br />
Volkshochschulen, private Anbieter) aus Cottbus sowie mit<br />
den Landkreisen Spree-Neiße und Oberspreewald-Lausitz gebildet.<br />
Die Leitung des <strong>Netzwerk</strong>es liegt beim Verein <strong>Lernende</strong><br />
Lausitz-<strong>Netzwerk</strong> e.V.<br />
Wo Y<br />
<strong>Lernende</strong> Region Bremen und Bremerhaven<br />
Was Y Unsere Aufgabe ist die Weiterentwicklung und kommunale<br />
Verankerung <strong>von</strong> Möglichkeiten des LLL mit den Leitgedanken<br />
„Lernen in der Stadt“ und „Lernen im Betrieb“ unter<br />
Einbeziehung einer professionalisierten Bildungsberatung.<br />
Während in der Durchführungsphase die Unterstützung<br />
<strong>von</strong> Arbeitnehmern und Arbeitgebern für den strukturellen<br />
Wandel im Arbeitsleben sowie die Unterstützung weiterer<br />
Zielgruppen in unterschiedlichen Lebenslagen durch Beratung,<br />
Qualifizierung und Training im Mittelpunkt standen, konzentriert<br />
sich das Lern<strong>Netzwerk</strong> in der Vertiefungsphase auf folgende<br />
Schwerpunkte:<br />
Ausbau bzw. Koordination <strong>von</strong> Bildungsberatung, um Zu<br />
gänge zum LLL für die Bürger/-innen in der Region optimal<br />
und vielfältig zu erschließen.<br />
Professionalisierung der Bildungsberatung<br />
Exemplarischer Aufbau <strong>von</strong> Beratungs-Teilnetzwerken für<br />
unterschiedliche Zielgruppen<br />
Bildungsberatung online.<br />
<strong>Netzwerk</strong>leitung:<br />
<strong>Lernende</strong> Lausitz-<strong>Netzwerk</strong> e.V.<br />
Humanökologisches Zentrum der BTU Cottbus<br />
Erich-Weinert-Str. 1 | 03046 Cottbus<br />
Telefon 03 55 | 69 41 74<br />
E-Mail lernende-lausitz@tu-cottbus.de<br />
Leitung der Vertiefungsphase:<br />
Stadt- und Regionalbibliothek Cottbus<br />
Berliner Str. 13<strong>–</strong>14 | 03046 Cottbus<br />
Telefon 03 55 | 3 80 60 11<br />
E-Mail petra.otto@bibliothek-cottbus.de<br />
www.lernende-lausitz.de<br />
Die <strong>Lernende</strong> Region arbeitet darüber hinaus in einer kom <br />
munalen Kooperation mit der Stadt Bremen und Bremerhaven<br />
zusammen (siehe auch S. 104).<br />
Wer Y Schule, Hochschule, Weiterbildungsträger, Kultur,<br />
Senatorische Dienststellen (Bildung, Arbeit, Soziales), Wirtschaft,<br />
Gewerkschaft, BAGIS (Arge). Die Projektleitung liegt<br />
beim Lern<strong>Netzwerk</strong> Bremen.<br />
Wo Y<br />
Lern<strong>Netzwerk</strong> Bremen<br />
c/o Arbeitnehmerkammer Bremen<br />
Bürgerstraße 1 | 28195 Bremen<br />
Telefon 0421 | 36301-913<br />
Lern<strong>Netzwerk</strong> Bremen<br />
Projektbüro Bremerhaven<br />
c/o Volkshochschule Bremerhaven<br />
Lloydstr. 15 | 27568 Bremerhaven<br />
Telefon 04 71 | 5 90-47 54<br />
www.lernnetzwerk-bremen.de
LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />
Hamburg<br />
<strong>Lernende</strong> Region Hamburg West <strong>–</strong><br />
Dienstleistungsnetzwerk Bildung und Lernkultur<br />
Was Y Das Dienstleistungsnetzwerk Bildung und Lernkultur<br />
(DBL) koordiniert ein <strong>Netzwerk</strong> für Bildung im Bezirk Altona.<br />
Die regionalen Kräfte aus Behörden und verschiedensten Institutionen<br />
werden gebündelt und für innovative Bildungsfragestellungen<br />
sensibilisiert. Für das sozial schwache Quartier<br />
Osdorfer Born werden wohnortnah nachqualifizierende Bildungsangebote<br />
entwickelt und durchgeführt.<br />
Zielgruppen der Bildungsarbeit sind neben den bildungsfernen,<br />
niedrigqualifizierten Personen auch die Multiplikatoren<br />
aus dem Quartier. Eine intensive Zusammenarbeit mit allen Akteuren<br />
im Stadtteil prägt die Arbeit.<br />
„Aufsuchende Bildungsarbeit“ ist der pädagogische Leitgedanke<br />
der <strong>Lernende</strong>n Region: Die Anwohnerinnen und Anwohner<br />
werden niedrigschwellig erreicht, da, wo sie sich aufhalten <strong>–</strong><br />
räumlich und mental.<br />
In der Vertiefungsphase wurde im Projekt BLiZ <strong>–</strong> BORNER<br />
LERNEN im ZENTRUM ein Lernladen aufgebaut und im Projekt<br />
SLZ ein SelbstLernZentrum im Internetcafe Borner Netz. Schülerund<br />
Auzubildendencoaching, Selfassessment, Bildungs- und<br />
Hamburg<br />
Lernberatung, Kompetenzermittlung mit dem ProfilPASS sowie<br />
Lernclubs sind unter anderem fester Bestandteil des Angebotes.<br />
Wer Y Unsere <strong>Netzwerk</strong>partner sind 23 öffentliche und<br />
soziale Einrichtungen (Bezirksamt Altona, Schulen, Jugend <br />
hilfe, Erwachsenenbildung, Beschäftigungsgesellschaften,<br />
Stiftungen usw.) sowie Unternehmen (Wohnungsbaugesellschaften,<br />
KMU). Die Leitung des DBL-<strong>Netzwerk</strong>es liegt bei<br />
der Hamburger Volkshochschule.<br />
Wo Y<br />
<strong>Lernende</strong> Region Hamburger Osten <strong>–</strong> Billenetz<br />
Was Y Auf Initiative <strong>von</strong> Arbeit und Leben Hamburg e.V.<br />
haben sich zahlreiche verschiedene Einrichtungen aus dem<br />
Hamburger Osten zusammengeschlossen, um regional bedarfsgerechte<br />
Bildungsangebote zu schaffen.<br />
Aktivitäten des <strong>Netzwerk</strong>s:<br />
Lehrstellenatlas Hamburger Osten<br />
Lokales Bündnis für Familie<br />
Gesundheitsprojekt „Bille in Bewegung“<br />
Wohnortnahe niedrigschwellige Sprachförderung<br />
Stärkung des ehrenamtlichen Engagements<br />
Der Lehrstellenatlas Hamburger Osten, eine Broschüre für<br />
Schulabgängerinnen und Schulabgänger sowie Betriebe, die<br />
regelmäßig ca. 1000 Ausbildungsplätze umfasst und dazu<br />
viele Informationen und Hinweise rund um die Ausbildung<br />
gibt, hat sich als regionaler Ausbildungsratgeber bewährt.<br />
Die aktuellen Schwerpunktthemen in der Vertiefungsphase:<br />
Erleichterung der Übergänge <strong>von</strong> der Kita in die Grundschule<br />
und <strong>von</strong> der Schule in Ausbildung und Arbeit sowie Beteiligung<br />
an der Erstellung des Regionalen Bildungskonzepts für den<br />
Hamburger Osten.<br />
Das Billenetz ist in der Region verankert und kennt die Themen,<br />
Aktivitäten und Probleme vor Ort <strong>–</strong> das Billenetz-Büro hat<br />
Hamburger Volkshochschule<br />
VHS-Zentrum Grundbildung und Drittmittelprojekte<br />
Billstedter Hauptstraße 69a | 22111 Hamburg<br />
Telefon 0 40 | 73 61 71-27<br />
E-Mail slz@vhs-hamburg.de<br />
www.lernende-region-hamburg.de<br />
sich so als Ansprechpartner der Hamburger Behörden und Verwaltung<br />
in allen Fragen rund um Bildung und Stadtteilentwicklung<br />
etabliert.<br />
Es bestehen vertiefte kommunale Kooperationen mit dem<br />
Bezirksamt Hamburg-Mitte zur Aufbereitung der kommunalen<br />
Bildungsstruktur für ein regionales Entwicklungskonzept, das<br />
das Lebenslange Lernen impliziert (siehe auch S. 103).<br />
69<br />
Wer Y Im Billenetz arbeiten 70 Partner aus den Stadtteilen<br />
im Hamburger Osten zusammen: Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungen,<br />
Betriebe, Weiterbildungs- und Beschäftigungsträger<br />
sowie Stadtteilkulturzentren, Bewohnerinitiativen und<br />
Vereine. Das Bezirksamt Hamburg-Mitte unterstützt das Billenetz<br />
aktiv und engagiert, außerdem unterhält das Billenetz<br />
enge Kontakte zu den Hamburger Fachbehörden. Die Projektleitung<br />
liegt bei Arbeit und Leben Hamburg e.V.<br />
Wo Y<br />
Arbeit und Leben Hamburg e.V./Billenetz<br />
Billstedter Hauptstraße 97 | 22117 Hamburg<br />
Telefon 0 40 | 21 90 21 94<br />
E-Mail bettina.rosenbusch@billenetz.de<br />
www.billenetz.de
70 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />
Hessen<br />
<strong>Lernende</strong> Region Rheingau-Taunus<br />
Was Y Die LERNENDE NETZWERK REGION Rheingau-Taunus<br />
(LNR) definiert sich als innovatives <strong>Netzwerk</strong> regionaler Bildungsentwicklung,<br />
das bestrebt ist, langfristig im gesamten Gebiet<br />
des Rheingau-Taunus-Kreises individuelle und systematische<br />
Ansätze zur Verbesserung vertikaler Übergänge zu entwickeln.<br />
Die Angebote und Projekte der LNR Rheingau-Taunus beziehen<br />
sich auf alle Lebensphasen vom Kindergarten bis zum Rentenalter.<br />
Seit ihrem Start im Juni 2002 hat die LNR die regiona<br />
len Problemstellungen in Bezug auf lebenslanges Lernen aufgegriffen<br />
und in mehreren Teil- und Querschnittsprojekten<br />
gemeinsam mit den Kooperationspartnern bearbeitet.<br />
In der Durchführungsphase wurde z. B. das Taunussteiner<br />
Modell zur Vernetzung <strong>von</strong> Kindergarten und Grundschule<br />
sowie ein Konzept zur Professionalisierung <strong>von</strong> Erziehung nach<br />
dem Prinzip des „Selbstverantworteten Lernens und Handelns“<br />
entwickelt; das Konzept „Alt hilft Jung“ zur ehrenamtlichen Berufseinstiegshilfe,<br />
Sprachförderung für ausländische Mütter, Hilfen<br />
zur Alltagsbewältigung für Frauen und verschiedene Foren<br />
für Unternehmen folgen dem übergreifenden Ziel, das Lebenslange<br />
Lernen in der Region zu verankern.<br />
In der Vertiefungsphase wird Übergangsmanagement in<br />
den Bereichen Elternhaus <strong>–</strong> Kindergarten <strong>–</strong> Grundschule und<br />
Erwerbsphase <strong>–</strong> nachberufliche Lebensphase weiterentwickelt<br />
und in der Region umgesetzt.<br />
Kulturlandschaft Rheingau-Taunus<br />
Wer Y Die Kooperationspartner kommen aus allen Bildungsbereichen.<br />
Vertreten sind Kommunen, Institutionen<br />
der Wirtschaft und der Kultur, Verbände, Schulen, Bildungsträger,<br />
Betriebe und Vereine. Sie bilden ein tragfähiges <strong>Netzwerk</strong>.<br />
Das Projektbüro der LNR befindet sich in der Hauptgeschäftsstelle<br />
der VHS Rheingau-Taunus e.V. in Taunusstein.<br />
Wo Y<br />
LERNENDE NETZWERK REGION Rheingau-Taunus<br />
c/o VHS Rheingau-Taunus e.V.<br />
Erich-Kästner-Str. 5 | 65232 Taunusstein<br />
Telefon 0 61 28 | 92 77 25<br />
E-Mail wulf@vhs-rtk.de<br />
www.lnr-rtk.de<br />
<strong>Netzwerk</strong>tagung in der <strong>Lernende</strong>n Region
LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />
Hessen<br />
<strong>Lernende</strong> Region Waldeck-Frankenberg<br />
Was Y Das <strong>Netzwerk</strong> hat das Ziel, die Infrastruktur allgemeiner,<br />
kultureller, politischer und beruflicher Bildung zu verbessern und<br />
für Bildungsadressaten mit speziellen Produkten und Dienstleis <br />
tungen (Berufspraktika, Betriebsdatenbank, Assessment-Center,<br />
modularisierte IT-Qualifikation für Un- und Angelernte, Blended-<br />
Learning-Angebote) mehr Transparenz zur Qualitätssteigerung<br />
und Bedarfsorientierung der Angebote zu gewährleisten.<br />
Zur <strong>Förderung</strong> der Beschäftigungsfähigkeit im Übergang<br />
Schule <strong>–</strong> Ausbildung <strong>–</strong> Beschäftigung werden in der Vertiefungsphase<br />
integrierte Dienstleistungen mit nachhaltiger Wirkung<br />
entstehen.<br />
Individuelle Information und Unterstützung erhalten Schülerinnen<br />
und Schüler sowie Auszubildende in vier Zentren im Landkreis.<br />
Zur Feststellung der Ausbildungsreife wurde ein Prototyp<br />
entwickelt und erprobt. Konkret geht es um die Ermittlung <strong>von</strong><br />
Basiskenntnissen in Deutsch, Mathematik und Wirtschaft, um<br />
Selbsteinschätzungs- und Informationskompetenz sowie psychologische<br />
Leistungsmerkmale des Arbeits- und Sozialverhaltens <strong>von</strong><br />
Schülerinnen und Schülern an Haupt- und Realschulen. Zur <strong>Förderung</strong><br />
der Selbstständigkeit in der beruflichen Orientierung wurden<br />
Unternehmensplanspiele erprobt und umgesetzt. Geschult<br />
wurden auch Lehrkräfte der Arbeitslehre zur Einführung eines<br />
berufsorientierenden Curriculums und einer Praktikumsdaten-<br />
Hessen<br />
bank. Weiterhin im schulischen Kontext ist die <strong>Lernende</strong> Region<br />
Waldeck-Frankenberg wirksam in der Systematisierung des Aufbaus<br />
oder der Vertiefung <strong>von</strong> Kooperationen zwischen Schule,<br />
Wirtschaft und Kommune. Für benachteiligte Jugendliche wurden<br />
Ausbilderinnen und Ausbilder im Einsatz <strong>von</strong> Qualifizierungsbausteinen<br />
geschult und Betriebe beraten.<br />
71<br />
Wer Y <strong>Netzwerk</strong>partner sind: Wirtschaftsvertreter, Schulen,<br />
Kommunen/Landkreis, Wirtschaftsförderung und Regionalmanagement<br />
GmbH, der DGB Region Nordhessen, die Agentur für<br />
Arbeit Korbach, die Kreishandwerkerschaft, die IHK Kassel<br />
(Servicebüro Korbach), Agentur für Arbeit Korbach. Die <strong>Netzwerk</strong>leitung<br />
liegt bei der Kreishandwerkerschaft Waldeck-Frankenberg.<br />
Wo Y<br />
<strong>Lernende</strong> Region Frankfurt am Main <strong>–</strong> LUQ<br />
Was Y Die <strong>Lernende</strong> Region Frankfurt versteht sich als <strong>Netzwerk</strong><br />
zur sozialen und beruflichen Integration. Es widmet sich<br />
der Verbesserung <strong>von</strong> Bildungschancen für Menschen mit besonderem<br />
Lernbedarf und Migrationserfahrung im städtischen<br />
Raum. Wichtigster Arbeitsschwerpunkt sind Modelle zur Gestaltung<br />
bildungsbiografischer Übergänge. Kindergärten und<br />
Grundschulen werden in gemeinsamen Fortbildungen beraten,<br />
wie z. B. Sprachförderkonzepte in beiden Bildungssystemen miteinander<br />
verknüpft werden können. Aufgebaut wurde ein Berufsorientie<br />
rungszentrum an der Schule, das Jugendliche bis in<br />
Ausbildungsverhältnisse hinein begleitet. Mithilfe <strong>von</strong> Neuen<br />
Medien in der Grundbildung werden gering qualifizierte Beschäftigte<br />
am Arbeitsplatz in der Zweitsprache Deutsch fortgebildet.<br />
Eine Beratungs- und Koordinierungsstelle für Bildung<br />
und Lernen im Stadtteil führt Angebote vor Ort zusammen, bildet<br />
Bedarfe ab und schafft neue Zugänge für Lernungewohnte.<br />
In der Vertiefungsphase hat die <strong>Lernende</strong> Region Frankfurt<br />
zudem ein transferfähiges Organisationsmodell für Übergangs <br />
<strong>Lernende</strong> Region Waldeck-Frankenberg<br />
c/o Kreishandwerkschaft Waldeck-Frankenberg<br />
Christian-Paul-Str. 5 | 34497 Korbach<br />
Telefon 0 56 31 | 95 35-1 64<br />
E-Mail janssen-kuehn@khkb.de<br />
www.bildung-machts-bunt.de<br />
management entwickelt und für die Bereiche Kindergarten <strong>–</strong><br />
Schule und das Nachholen <strong>von</strong> Schulabschlüssen erprobt.<br />
Wer Y Das <strong>Netzwerk</strong> wird gebildet aus rund 16 Koopera <br />
tionspartnern, die sich um weitere Vorhaben jeweils neu gruppieren.<br />
Vom Kindergarten bis zur Universität sind kommunale<br />
Einrichtungen, Bildungs- und Jugendhilfeträger, soziale Projekte,<br />
Schulämter, Kammern, Vereine und Stiftungen Partner. Die<br />
Leitung des <strong>Netzwerk</strong>s liegt bei der Volkshochschule Frankfurt.<br />
Wo Y<br />
LUQ <strong>–</strong> <strong>Lernende</strong> Region<br />
c/o Volkshochschule Frankfurt<br />
Sonnemannstraße 13 | 60314 Frankfurt am Main<br />
Telefon 0 69 |21 27 37 66<br />
E-Mail beate.plaenkers.vhs@stadt-frankfurt.de<br />
www.vhs.frankfurt.de/LUQ
72 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />
Hessen<br />
<strong>Lernende</strong> Region Kassel Stadt und Land<br />
Was Y Die <strong>Lernende</strong> Region Kassel Stadt und Land hat mit<br />
ihrem <strong>Netzwerk</strong>, ihren Projekten und Aktionen dazu beigetragen,<br />
die Zusammenarbeit zwischen den regionalen Bildungsträger<br />
deutlich zu erhöhen,<br />
das Profil der Bildungslandschaft in der Region Kassel<br />
Stadt und Land transparent und übersichtlich für die Nutzerinnen<br />
und Nutzer abzubilden (z. B. durch Öffentlichkeitsarbeit<br />
im Bereich der Bildung),<br />
Angebote, (Bildungs-)Aktivitäten in der Region sowie weiterführende<br />
Informationen recherchierbar bereitzustellen<br />
(z. B. Online-Bildungsdatenbank) sowie<br />
die Ergebnisse der trägerübergreifenden Zusammenarbeit<br />
zu dokumentieren und Bildung als wichtiges und breites<br />
Thema in der Öffentlichkeit anzustoßen und zu verankern.<br />
Thematische und in konkreten Projekten umgesetzte Arbeitsschwerpunkte<br />
lagen vor allem im Bereich des Übergangs<br />
<strong>von</strong> der Schule in den Beruf.<br />
Hessen<br />
<strong>Lernende</strong> Region Offenbach <strong>–</strong><br />
<strong>Netzwerk</strong> Offenes Lernen<br />
Was Y Das <strong>Netzwerk</strong> hat das Ziel, eine neue Lernkultur des<br />
selbstgesteuerten Lebenslangen Lernens in der Region zu verankern.<br />
Die Bereitschaft <strong>von</strong> Individuen und Organisationen zu<br />
einer kontinuierlichen Auseinandersetzung mit jeweils aktuellen<br />
Lern- und Qualifizierungsanforderungen wird durch innovative<br />
Angebotsformen gefördert.<br />
Die Weiterbildungsdatenbank „Bildungsnetz Rhein-Main“<br />
bietet einen umfassenden Überblick über 10.000 Weiterbildungsangebote<br />
im Rhein-Main-Gebiet. Der Lernwegweiser im Internet <strong>–</strong><br />
www.lerno.de <strong>–</strong> führt zur „Lernothek“ mit einem Lernstiltest und<br />
zu Lernmöglichkeiten im Internet.<br />
Außerdem wurde in der Durchführungsphase ein Selbst <br />
lernzentrum eingerichtet, das an 25 PC-Arbeitsplätzen mittels<br />
Lernsoftware ein breites Themenspektrum für die allgemeine,<br />
schulische und berufliche Bildung anbietet. Zeitpunkt, Themen<br />
und Lerntempo bestimmen die <strong>Lernende</strong>n selbst <strong>–</strong> unterstützt<br />
durch qua lifizierte Lernberater. Aktuell: Blended-Learning-Angebote<br />
und Web-Based-Trainings. In der Vertiefungsphase wird eine<br />
bedarfsorientierte Zielgruppenansprache, -beratung und -betreuung<br />
entwickelt und im Zusammenhang mit Qualitäts siche <br />
rungsmaßnahmen umgesetzt.<br />
Der Erfolg des Projektes zeigt sich<br />
in der Kooperation vieler <strong>Netzwerk</strong>partner in dem derzeit<br />
im Aufbau befindlichen <strong>Netzwerk</strong> HessenCampus Kassel<br />
sowie<br />
in der dauerhaften Übernahme <strong>von</strong> Verantwortlichkeiten<br />
für bestimmte Themenbereiche (wie z. B. Schule und<br />
Beruf) durch einzelne <strong>Netzwerk</strong>partner.<br />
Wer Y Die inhaltlichen und netzwerkbezogenen Strukturen,<br />
die in der Durchführungsphase etabliert wurden, gehen zum<br />
Teil in die Landesinitiative HessenCampus über.<br />
Wo Y<br />
<strong>Lernende</strong> Region Kassel Stadt und Land e.V.<br />
Bahnhofstr. 26 | 34369 Hofgeismar<br />
www.hessencampus.de/initiative_kassel<br />
Die <strong>Lernende</strong> Region arbeitet zudem im Rahmen kommunaler<br />
Kooperationen mit dem Magistrat der Stadt Offenbach an<br />
einem kommunalen Handlungsplan für Lebenslanges Lernen<br />
(siehe auch S. 103).<br />
Wer Y Zu den 25 <strong>Netzwerk</strong>partnern gehören allgemeinbildende<br />
und berufliche Schulen, Vereine, Organisationen und<br />
Betriebe. Die Projektleitung haben die Gemeinnützige Offen <br />
bacher Ausbildungs- und Beschäftigungsgesellschaft mbH<br />
(GOAB) sowie die Stadt Offenbach (Amt für Arbeitsförderung,<br />
Volkshochschule).<br />
Wo Y<br />
Gemeinnützige Offenbacher Ausbildungs- und Beschäftigungsgesellschaft<br />
mbH (GOAB)<br />
Kaiserstr. 66 | 63065 Offenbach a.M.<br />
Telefon 069 | 98648 80<br />
www.selbstlernzentrum-of.de
LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />
Hessen<br />
<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> Hersfeld-Rotenburg/<br />
Werra-Meißner<br />
Was Y Im Bildungsleitbild der Region wird die Erhöhung der<br />
Bildungsbeteiligung als zentrale Aufgabe definiert. Hierfür stehen<br />
vielfältige Angebote der regionalen Bildungsträger zur Verfügung.<br />
Um die Angebote und die Bedarfslage der Anzusprechenden besser<br />
miteinander zu verbinden, betreibt die <strong>Lernende</strong> Region eine<br />
trägerübergreifende Bildungsberatung, die die Lernerbiografie<br />
zum Ausgangspunkt nimmt.<br />
Im Mittelpunkt der Durchführungsphase standen die Entwicklung<br />
eines elektronischen Atlas der regionalen außerschulischen<br />
Lernorte, die Realisierung <strong>von</strong> Modellprojekten, in deren Rahmen<br />
Schüler Eltern in IT-Anwendungen unterrichteten, die Ausbildung<br />
interkultureller Vermittler für Migranten und Migrantinnen, die<br />
Erprobung <strong>von</strong> Produktionsschulen, z. B. einer Fahrradwerkstatt für<br />
„schulmüde“ Jugendliche, sowie die Entwicklung und Umsetzung<br />
generationenübergreifender Umweltbildungseinheiten für Kinder <br />
gärten, Schulen und Erwachsenenbildung.<br />
In der Vertiefungsphase zielt das Projekt auf unterschied <br />
lichen Ebenen auf den Aufbau <strong>von</strong> regional verankerten Bildungsberatungseinrichtungen:<br />
Stationäre Bildungsberatungsagenturen in öffentlich verankerten<br />
und gut erreichbaren Einrichtungen (Berufliche Schu <br />
le Bebra, Mehrgenerationenhaus Wehrda, VHS Eschwege)<br />
aufsuchende Bildungsberatung für Menschen mit Migra <br />
tionshintergrund<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
aufsuchende Bildungsberatung bei Betrieben zur Ermittlung<br />
und Umsetzung des Weiterbildungsbedarfs<br />
aufsuchende Beratung zur „Bildung für nachhaltige Entwicklung“<br />
mit Bildungsträgern, außerschulischen Einrichtungen<br />
und Interessierten an Umweltbildung.<br />
Im Ergebnis stehen erprobte Einrichtungen, die auf einem gemeinsamen<br />
Konzept Bildungsberatung und Kompetenzfeststellungen<br />
miteinander verbinden können.<br />
73<br />
Wer Y Projektpartner sind Bildungsträger und Einrichtungen<br />
der allgemeinen und Erwachsenenbildung. Vertragspartner für<br />
Dienstleistungen im Rahmen der Bildungsberatung sind die<br />
Akademie Burg Fürsteneck, der Internationale Bund, das Mehrgenerationenhaus<br />
Wehrda, das Um weltbildungszentrum<br />
Licherode und die Volkshochschule Eschwege. Projektleitung:<br />
Bildungsmanagement der <strong>Lernende</strong>n Region im Staatlichen<br />
Schulamt Hersfeld-Rotenburg/Werra/Meißner.<br />
Wo Y<br />
<strong>Lernende</strong> Region Ostseeküste Wismar-Rostock<br />
Was Y Während der Durchführungsphase wurden webgestützte,<br />
modulare berufliche und nicht berufliche Lernmodule<br />
entwickelt und erprobt. Ziel war und ist die <strong>Förderung</strong><br />
der technischen und mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />
Bildung. Dazu wurden in den folgenden Bereichen Bildungs <br />
an gebote erarbeitet und multimedial aufbereitet:<br />
mathematisch-naturwissenschaftliche Grundlagenaus <br />
bildung<br />
technische Grundlagenausbildung<br />
gewerblich-ingenieurtechnische Spezialausbildung, Anpassungsqualifizierung/nicht<br />
berufsorientierte Bildung.<br />
Das <strong>Netzwerk</strong> „Effektive Gestaltung des Ausbildungspotenzials<br />
der Ostseeregion“ (<strong>Netzwerk</strong> EGOS-Wismar) erarbeitet Bildungsangebote<br />
zur Aus-, Fort- und Weiterbildung <strong>von</strong> qualifiziertem<br />
Personal in der Region. Dabei ist ein wichtiger Aspekt die Stärkung<br />
der regionalen Wirtschaft, um die Attraktivität der Region<br />
für die hier wohnenden Personen zu stärken.<br />
Projekt <strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> im Staatlichen Schulamt<br />
Rathausstr. 8 | 36179 Bebra<br />
Telefon 0 66 22 | 9 14-2 24<br />
E-Mail u.schneider@hrwm.ssa.hessen.de<br />
www.bildung-hrwm.de<br />
Wer Y Bildungsanbieter:<br />
3 Schulen, 4 Berufsschulen/Bildungszentren, 1 Volkshochschule,<br />
3 Hochschulen/Universitäten, 7 Freie Bildungsträger/Vereine<br />
Bildungsnachfrager:<br />
17 Unternehmen der privaten Wirtschaft, 5 private Forschungseinrichtungen,<br />
7 Kommunen, Einrichtungen des Öffentlichen<br />
Rechts, Verbände<br />
Die <strong>Netzwerk</strong>leitung liegt bei der Hochschule Wismar Service<br />
GmbH.<br />
Wo Y<br />
Hochschule Wismar Service GmbH<br />
Postfach 1210<br />
Philipp-Müller-Straße 14 | 23966 Wismar<br />
Telefon 03841 | 753-574<br />
E-Mail info@hws.hs-wismar.de<br />
www.hws-wismar.de/projekte/egos.html
74 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
<strong>Lernende</strong> Region Mittleres Mecklenburg <strong>–</strong> Küste<br />
Was Y Das <strong>Netzwerk</strong> verknüpft und systematisiert die Bildungsangebote<br />
in der Region und verbindet Teilnetzwerke im Bereich<br />
der Bildung, der Beschäftigungs- und der Wirtschaftsentwicklung.<br />
Bildungsdefizite werden identifiziert, neue Maßnahmen<br />
werden bedarfsgerecht für die Zielgruppen (Schüle rinnen/<br />
Schüler, KMU, Lerninteressierte im ländlichen Raum) entwickelt<br />
und umgesetzt, wie z. B. Bildungscoaching für KMU, <strong>Förderung</strong><br />
<strong>von</strong> begabten und leistungsstarken Schülerinnen und Schülern<br />
in enger Kooperation mit Praxisprojekten in der re gionalen<br />
Wirtschaft und unter Einbeziehung <strong>von</strong> arbeitslosen Akade <br />
mikerinnen und Akademikern. Die Nutzung klassischer Lern <br />
methoden und die Einbindung Neuer Medien ermöglichen eine<br />
kontinuierliche Weiterentwicklung der Angebotsstrukturen.<br />
In der Vertiefungsphase sind die Projektschwerpunkte das<br />
Management der Übergänge Schule <strong>–</strong> Studium/Ausbildung und<br />
Arbeitslosigkeit <strong>–</strong> Beschäftigung.<br />
Mittels gemeinsamer langfristiger Bearbeitung <strong>von</strong> Aufgabenstellungen<br />
aus Unternehmen der regionalen Wirtschaft<br />
durch SchülerInnen und arbeitslose AkademikerInnen wird die<br />
Möglichkeit gegeben, sich studien- und berufsorientierend zu erproben<br />
und zu bewähren. Die Bearbeitung <strong>von</strong> wirtschaftsnahen<br />
Projekten erfordert es, die Praxis der regionalen Wirtschaft<br />
kennenzulernen, Methoden der wissenschaftlichen Arbeit an <br />
zuwenden und wirtschaftsnahe Problemstellungen innovativ<br />
zu lösen. Damit werden die Schülerinnen und Schüler an wirtschaftsnahe<br />
Aufgaben herangeführt sowie auf mögliche Studien<br />
richtungen orientiert. Die in diese Aufgaben einbezogenen Arbeit<br />
suchenden Akademiker lernen konkrete Unternehmen der<br />
Region kennen und erhalten zugleich die Möglichkeit, ihre fachlichen<br />
Kompetenzen weiterzuentwickeln. Damit wird für die<br />
Region gegenwärtiges und zukünftiges Fachkräftepotenzial gesichert.<br />
Wer Y Die <strong>Netzwerk</strong>leitung liegt beim BilSE Institut für Bildung<br />
und Forschung GmbH.<br />
Im <strong>Netzwerk</strong> kooperieren acht Schulen (Gesamtschulen und<br />
Gymnasien) aus Güstrow sowie Rostock, 27 Unternehmen dieser<br />
Region, ATI GmbH als Wirtschaftsberatung, die ARGEN Rostock<br />
und Güstrow, das Schulamt Rostock, der Unternehmerverband<br />
Rostock, die IHK zu Rostock, die Universität Rostock sowie wirtschaftsnahe<br />
Einrichtungen. Unterstützt wird das Projekt durch<br />
das Ministerium für Wirtschaft des Landes Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Wo Y<br />
BilSE <strong>–</strong> Institut für Bildung und Foschung GmbH<br />
Langendammscher Weg 2a | 18273 Güstrow<br />
Telefon 03 81 | 80 83 42 23<br />
E-Mail annelie.sass@bilse.de<br />
www.innovationsnetz.de<br />
Schülerinnen und Schüler des<br />
Erasmus-Gymnasiums Rostock<br />
diskutieren mit Projektleiterin<br />
Cornelia Eigler die nächsten<br />
Schritte ihres Projektes aus dem<br />
Bereich Gesundheitswirtschaft.
LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
<strong>Lernende</strong> Region Ostvorpommern <strong>–</strong><br />
Lernnetzwerk AKZENT<br />
Was Y Das Konzept des Lernnetzwerkes richtet sich auf die<br />
Entwicklung und Festigung <strong>von</strong> Strukturen, die Kultur des Lebenslangen<br />
Lernens in der Gesellschaft zu verankern. Unter<br />
Be rücksichtigung des Wandels in der bildungspolitischen Aus <br />
richtung auf regionaler und kommunaler Ebene wird eine gut<br />
ausgebaute und effektive Bildungsinfrastruktur als entschei <br />
dender Wohn- und Wirtschaftsfaktor angesehen.<br />
Die Umsetzungsschwerpunkte in der Vertiefungsphase sind:<br />
Erprobung und Begleitung <strong>von</strong> individuellen und organisato <br />
rischen Lernprozessen, bedarfsgerechte ganzheitliche Erprobung<br />
<strong>von</strong> Selbstlernangeboten, Organisa tionsberatung und<br />
Optimierung <strong>von</strong> Lernumfeld und Lernräumen, Organisation<br />
und Durchführung <strong>von</strong> Weiterbildungs- und Professionalisierungs<br />
maßnahmen, Bereitstellung und Optimierung <strong>von</strong> Kom <br />
munika tions- und Infrastruktur, Schaffung <strong>von</strong> Begegnungs mög <br />
lichkeiten und -anlässen für <strong>Lernende</strong> und Lehrende.<br />
Wir bieten der Region breit zugängliche Angebote für vielfältige<br />
selbst gesteuerte, professionell begleitete und angeleitete<br />
Lernmöglichkeiten, die geeignet sind, auch besondere Zielgruppen,<br />
z. B. Migrantinnen und Migranten, Schulkinder, Berufs-<br />
Niedersachsen<br />
<strong>Lernende</strong> Region Osnabrück<br />
Was Y Mit dem Ziel, die bildungsbereichsübergreifende Zusammenarbeit<br />
zu fördern und Übergangsstrukturen modellhaft<br />
zu verbessern, um individuellen Fehlentwicklungen entgegen <br />
zu wirken und so die Eigenverantwortung und Bereitschaft für<br />
Lebenslanges Lernen zu stärken, wurden in der Durchführungs <br />
phase teilweise unter wissenschaftlicher Begleitung der Univer <br />
sität Osnabrück bzw. Fachhochschule Osnabrück entsprechende<br />
Bildungsdienstleistungen (u. a. Qualifizierungen für pädagogische<br />
Fachkräfte für die verbesserte Elternarbeit, Elterntrainings<br />
für Lernförderung und positive Lernerfahrungen, Trainerhandbuch<br />
„Fit für’s Leben“, Dialogzentrum ProfilPASS) entwickelt.<br />
Die Verzahnung dieser Produkte wird nun im Übergangsmanagement<br />
an ausgesuchten Modellstandorten erprobt.<br />
Unter systemischer Perspektive werden für die hierzu notwendige<br />
Zusammenarbeit alle Akteure <strong>–</strong> Kinder/Jugendliche,<br />
Eltern, Fachpersonal in den Bildungsinstitutionen und Aus bil <br />
dungsstätten und Politik <strong>–</strong> beteiligt. Die Projektarbeit wird an<br />
Modellstandorten in der Region als gemeinsame Strategie für die<br />
Zukunftsfähigkeit der Kinder durchgeführt.<br />
Die <strong>Lernende</strong> Region arbeitet zudem im Rahmen kommunaler<br />
Kooperationen mit der Samtgemeinde Bersenbrück daran,<br />
75<br />
rückkehrer/-innen, Alleinerziehende, bildungsschwache und<br />
-ferne Gruppen, zu erreichen. Unsere Aufgabe ist auch die<br />
Ini tiierung und Organisation arbeitsplatznaher Lernprozesse für<br />
spezielle Ziel- und Lernergruppen regionaltypischer Branchen.<br />
Wer Y Akteure des <strong>Netzwerk</strong>es sind im Wesentlichen die Mitglieder<br />
des Vereins „Lernnetzwerk AKZENT“. Es handelt sich um<br />
kommunale Vertretungen, Bildungs- und Beschäftigungsträger,<br />
Wirtschaftsfördereinrichtungen, KMU sowie Privatpersonen als<br />
Multiplikatoren. Seit dem 14.März 2007 liegt die Leitung des<br />
<strong>Netzwerk</strong>es beim Verein „Lernnetzwerk AKZENT“.<br />
Wo Y<br />
Lernnetzwerk AKZENT e.V.<br />
Mühlenstraße 8d | 17389 Anklam<br />
Telefon 0 39 71 | 24 46 01<br />
E-Mail akzent@lrovp.de<br />
www.lrovp.de<br />
das Lebenslange Lernen als Querschnittsaufgabe in der Kommunalverwaltung<br />
zu installieren (siehe auch S. 105).<br />
Zur nachhaltigen Verankerung der erfolgreichen Projekt <br />
ergebnisse wurde mit Unterstützung der Niedersächsischen<br />
Landesregierung das „Niedersächsische Institut zur frühkind <br />
lichen Bildung und Entwicklung“ (NIFBE) an der Universität<br />
Osnabrück gegründet. Gründungsmitglieder sind die verantwortlichen<br />
Akteure der <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> Osnabrück und<br />
Hannover sowie der Universität Osnabrück.<br />
Wer Y Familienbildungsstätten, Fachbereich der Stadt Osnabrück<br />
für Kinder, Jugendliche und Familien, Fachhochschule Osnabrück,<br />
Gesundheitsdienst der Stadt und des Landkreises, Hand <br />
werkskammer, Kitas, allgemeinbildende Schulen, Berufsbildende<br />
Schulen in der Region, Universität Osnabrück, Volkshochschule.<br />
Die <strong>Netzwerk</strong>leitung liegt bei der Volkshochschule Osnabrück.<br />
Wo Y<br />
<strong>Lernende</strong> Region Osnabrück im Haus der Volkshochschule<br />
Bergstraße 8 | 49076 Osnabrück<br />
Telefon 0541 | 6855917<br />
www.lernenderegionosnabrueck.de
76 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />
Niedersachsen<br />
<strong>Lernende</strong> Region Oldenburger Land <strong>–</strong><br />
lernenfürsleben<br />
Was Y Das <strong>Netzwerk</strong> richtet seine Konzepte und Maßnahmen<br />
vor allem auf bildungsferne und schwer vermittelbare Zielgruppen<br />
(Jugendliche, Erwachsene, Arbeits- und Ausbildungs <br />
suchende) und hat hierzu eine dezentrale Bildungsberatungs <br />
struktur in den beteiligten Landkreisen aufgebaut. Über den Bildungsserver<br />
DyBIS (Dynamisches BildungsInformationsSystem)<br />
werden neue Bildungsangebote zugänglich gemacht.<br />
In der Durchführungsphase hat das <strong>Netzwerk</strong> in Medien <br />
seminaren und Lerncafés die Medienkompetenz insbesondere<br />
<strong>von</strong> Bildungsfernen und Bildungsbenachteiligten gefördert.<br />
Bei spielsweise wurden Radio- und TV-Berichte erstellt, die vom<br />
Lokalsender „oldenburg eins“ gesendet wurden. Im ländlichen<br />
Raum wurden zudem niedrigschwellige Bildungsberatungs <br />
stellen für alle Bürgerinnen und Bürger sowie für Kommunen<br />
und KMUs eingerichtet, die sogenannten Lern-Punkte. Eine Implacement<br />
Agentur setzt ziel gerichtetete Trainings für arbeitslose<br />
Jungakademikerinnen und -akademiker unter Einbindung<br />
<strong>von</strong> Bildungsbausteinen in Wirtschaftsunternehmen um.<br />
Die <strong>Lernende</strong> Region arbeitet zudem in weiterführender<br />
kommunaler Kooperation mit der Kreisvolkshochschule Weser-<br />
Niedersachsen<br />
marsch zusammen, mit der sie in den Lernpunkten den Profil-<br />
PASS als Standortinstrument einführt und die kommunalen und<br />
ehrenamtlichen Strukturen zur Weiterentwicklung <strong>von</strong> Beratungskonzepten<br />
nutzt (siehe auch S. 103).<br />
Wer Y Die Projektleitung hat das <strong>Netzwerk</strong>büro an der VHS<br />
Oldenburg inne. <strong>Netzwerk</strong>partner sind neben den Kompetenzzentren<br />
der „Regionalen Innovationsstrategie Weser-Ems (RIS)“<br />
über 40 Vereine, Unternehmen und Einrichtungen aus den<br />
Be reichen Schule, Hochschule und Weiterbildung, Wirtschaft,<br />
Kommunen und Soziales.<br />
Wo Y<br />
<strong>Netzwerk</strong>büro lernenfuersleben<br />
c/o Volkhochschule Oldenburg<br />
Wallstraße 17 | 26122 Oldenburg<br />
Telefon 04 41 | 2 17-26 70<br />
<strong>Lernende</strong> Region Weserbergland <strong>–</strong> ROBIN<br />
Regionale Offensive für Bildung und Innovation<br />
Was Y Das Weserbergland ist eine ländlich geprägte Region,<br />
deren Landkreise Hameln-Pyrmont, Holzminden, Nienburg und<br />
Schaumburg sich bereits im Jahr 2000 zur Regionalen Entwicklungskooperation<br />
(REKplus) zur gezielten <strong>Förderung</strong> des Wirtschaftsstandortes<br />
zusammengeschlossen haben.<br />
Die <strong>Lernende</strong> Region Weserbergland konnte während der<br />
Durchführungsphase Strukturen schaffen, die Bildung und Qua <br />
lifizierung für unterschiedliche Zielgruppen nachhaltig unter <br />
stützen.<br />
Dazu gehörten die Wirtschaftsakademie Weserbergland<br />
(Beratung und Qualifizierung für Betriebe und Einzelpersonen),<br />
die Historische Universität Rinteln (Sommeruni mit Hochschul <br />
orientierungswoche insbesondere für Schülerinnen und Schüler),<br />
das Bildungsportal mit Fernlern-Projekten im Bereich Schulen/<br />
Unternehmen und die VHS-Region Weserbergland. Die Weiterführung<br />
und -entwicklung der Wirtschaftsakademie (WA WBL)<br />
in der Vertiefungsphase gründet sich insbesondere auf das<br />
nachhaltige Engagement der VHS-Region und der Regionalen<br />
Entwick lungskooperation Weserbergland plus (Wirtschafts <br />
förderung).<br />
www.lernenfuersleben.de<br />
Die WA WBL bietet für KMU Weiterbildungsberatung, Per <br />
sonalentwicklung und maßgeschneiderte Qualifizierung (Dialogische<br />
Entwicklungsplanung). Zielgruppen sind Beschäftigte in<br />
KMU, insbesondere Azubis und ältere Arbeitnehmer/Arbeit nehmerinnen,<br />
aber auch Berufsrückkehrer/Berufsrück kehrerinnen<br />
sowie bildungsferne Menschen.<br />
Wer Y Das <strong>Netzwerk</strong> basiert auf dem in der Durchführungsphase<br />
entstandenen VHS-Verbund Weserbergland. Es wird aktiv<br />
unterstützt durch die Regionale Entwicklungskooperation Weserbergland<br />
plus (Wirtschaftsförderung der beteiligten Landkreise).<br />
Die <strong>Netzwerk</strong>leitung liegt bei der VHS Schaumburg.<br />
Wo Y<br />
Wirtschaftsakademie Weserbergland<br />
c/o VHS Schaumburg<br />
Jahnstr. 21a | 31655 Stadthagen<br />
Telefon 0 57 21 | 89 11-03<br />
E-Mail info@wirtschaftsakademie-weserbergland.de<br />
www.wirtschaftsakademie-weserbergland.de
LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />
Niedersachsen<br />
<strong>Lernende</strong> Region Hannover <strong>–</strong> FLUXUS<br />
Was Y FLUXUS, das <strong>Netzwerk</strong> für Lebens- und Berufsorien <br />
tierung, gestaltet in seinem Wirkungskreis innovative und zukunftsorientierte<br />
Bildungsansätze. Es verknüpft verschiedene<br />
Formen des Lernens (formelle, informelle und nonformelle)<br />
zu einer neuartigen Lernkultur. FLUXUS erhöht die Bildungs <br />
be teiligung und unterstützt die Freude am Lernen.<br />
Verschiedene Organisationen aus Bildung, Wirtschaft, Wissenschaft,<br />
Kultur und Jugendhilfe verbinden sich hier zu interdisziplinären<br />
Entwicklungspartnerschaften und bieten einen<br />
abgestimmten Bildungskanon für verschiedene Zielgruppen an.<br />
Während der Durchführungsphase <strong>von</strong> 2001 bis 2006 wurden<br />
in zehn Werkstätten beispiel gebende Lernansätze entwickelt.<br />
Die Erkenntnisse und erfolgreichen Projekte wurden trans <br />
feriert und als neue Angebotsstruktur in das lokale Bildungs <br />
system integriert.<br />
Das Thema der Vertiefungsphase seit 2006 ist der Aufbau<br />
<strong>von</strong> Lernzentren mit folgenden Eckpunkten:<br />
Bildungsservicepunkt<br />
Bildungsberatung<br />
IT-gestützte Selbstlernplätze<br />
Schulungsräume für Blended Learning und andere inno <br />
vative Lernkonzepte, Schnittstellen zu Bibliotheken und<br />
Migrantenorganisationen.<br />
Im Kontext der niedersächsischen <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> ist es<br />
Hannover und Osnabrück gelungen, in enger Kooperation mit<br />
Niedersachsen<br />
<strong>Lernende</strong> Region Landkreis Osterholz<br />
Was Y Die <strong>Lernende</strong> Region Landkreis Osterholz hat in der<br />
Durchführungsphase eine vernetzte leistungsfähige Bildungslandschaft<br />
in dieser Region etabliert, in der durch Kooperation<br />
und Wettbewerb die Qualität der Bildungsangebote und die<br />
Möglichkeiten der Teilhabe am Prozess des lebenslangen Lernens<br />
ständig verbessert werden. Dies betrifft den gesamten<br />
Prozess einer umfassenden Bildungsbiografie <strong>von</strong> der frühen<br />
Kindheit bis ins Seniorenalter.<br />
Der Leitgedanke der <strong>Lernende</strong>n Region Landkreis Osterholz<br />
ist, dass alle Bürger/innen Möglichkeiten und Unterstützung für<br />
lebensbegleitendes Lernen finden.<br />
Im Zentrum der <strong>Lernende</strong>n Region Landkreis Osterholz steht<br />
die <strong>Förderung</strong> der schulischen und außerschulischen beruflichen<br />
Ausbildung und der beruflichen Weiterbildung. Dazu gehört die<br />
Verbesserung des Übergangs <strong>von</strong> der Schule in den Beruf, der Berufsausbildung<br />
und der individuellen beruflichen Weiterbildung.<br />
der Universität Osnabrück und mit Unterstützung durch das<br />
niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kunst ein<br />
Niedersächsisches Institut für frühkindliche Bildung (NIFBE)<br />
zu gründen. Das landesweit agierende <strong>Netzwerk</strong> hat fünf dezentrale<br />
Standortregionen: Hannover, Hildesheim, Lüneburg,<br />
Osnabrück und Emden. Ziel des Instituts ist eine enge Verzahnung<br />
<strong>von</strong> Forschung und Lehre, Aus- und Weiterbildung und<br />
der Praxis. Das NIFBE will den interdisziplinären wechselseitigen<br />
Transfer zwischen den Bildungsbereichen gestalten.<br />
77<br />
Wer Y Schulen, Hochschulen, Universität, Erwachsenenbildung,<br />
Kindertageseinrichtungen, Kulturbetriebe, Bibliotheken,<br />
Interessengemeinschaften <strong>von</strong> kleinen und mittleren Betrieben,<br />
Freiwilligendienste, Verbände, Vereine und Migrantenorgani <br />
sationen zählen zu den Kooperationspartnern.<br />
Träger der <strong>Netzwerk</strong>agentur ist die Landeshauptstadt<br />
Hannover, Fachbereich Bildung und Qualifizierung<br />
Wo Y<br />
Landeshauptstadt Hannover<br />
Fachbereich Bildung und Qualifizierung<br />
43.26 Projekt FLUXUS<br />
Friedrichswall 15 | 30159 Hannover<br />
Telefon 05 11 | 16 84 09 30 oder 16 84 80 75<br />
E-Mail fluxus@hannover-stadt.de<br />
www.fluxus-hannover.de<br />
Wer Y Das <strong>Netzwerk</strong> besteht aus schulischen und außerschu <br />
lischen Bildungseinrichtungen, Kommunen, Unternehmen, der<br />
Arbeitsverwaltung, Kammern und Sozialpartnern. Die Leitung<br />
hat die ProArbeit Beschäftigungsförderung.<br />
Wo Y<br />
ProArbeit Beschäftigungsförderung<br />
Sachsenring 11 | 27711 Osterholz-Scharmbeck<br />
Telefon 04795 | 9571050<br />
E-Mail Christine.Fried@ProArbeit-OHZ.de<br />
www.lernende-region-ohz.de
78 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />
Niedersachsen<br />
<strong>Lernende</strong> Ems-Dollart-Region <strong>–</strong> BELOS<br />
Was Y Das Ziel der <strong>Lernende</strong>n Region BELOS (Grafschaft Bentheim,<br />
Emsland, Ostfriesland) ist, für die Bürger der Region eine<br />
Verbesserung der Chancen durch Kooperation statt Konkurrenz<br />
zu erreichen. Seit der Gründung des Vereins BELOS-<strong>Netzwerk</strong><br />
für Weiterbildung e.V. werden in der Ems-Dollart-Region im<br />
Nordwesten Niedersachsens Beratungs- und Weiterbildungsangebote<br />
gebündelt, weiterentwickelt und transparent dargestellt.<br />
In der Durchführungsphase wurden Projekte für Jugend <br />
liche, Frauen, ältere ArbeitnehmerInnen und MigrantInnen<br />
entwickelt (z. B. Orientierungs- und modulare Qualifikations <br />
maßnahmen für den sozialpädagogischen, pflegerischen und<br />
kaufmännischen Bereich, Konzepte zum Abbau <strong>von</strong> Sprach <br />
barrieren, das Werkbuch Niederlande). Ein weiterer Schwerpunkt<br />
war der Aufbau eines Bildungsservers mit einer Angebotsund<br />
Beratungsdatenbank und die <strong>Förderung</strong> des Telelernens.<br />
In der Vertiefungsphase wird für den Bereich „Schule <strong>–</strong><br />
Beruf“ und die Zielgruppe „Ältere Arbeitnehmerinnen“ das<br />
Übergangsmanagement intensiviert. Dabei ist es dem <strong>Netzwerk</strong><br />
ein besonderes Anliegen, die regionalen Betriebe einzubinden.<br />
Konkrete Tätigkeitsfelder <strong>von</strong> BELOS sind u. a. ein Seminar für<br />
Personalverantwortliche in KMU, ein Workshop für Unternehmerinnen<br />
zu Fragen des Altersstrukturwandels im Handwerk.<br />
Weiterhin entwickelt das <strong>Netzwerk</strong> neue Kooperationsformen<br />
zur betrieblichen Demografieberatung im Hinblick auf ent <br />
stehende Weiterbildungsbedarfe in der Region.<br />
Niedersachsen<br />
<strong>Lernende</strong> Region Südniedersachsen<br />
Was Y Die <strong>Lernende</strong> Region sieht ihre Aufgabe in einer nachhaltigen<br />
Qualitätssteigerung im Bereich der Bildung als wichtigen<br />
Beitrag zur Regionalentwicklung. Ein qualitativ hohes Bildungsniveau<br />
führt im Wettbewerb der <strong>Regionen</strong> zu besseren<br />
ökonomischen, sozialen und kulturellen Entwicklungspoten <br />
zialen und zur gesellschaftlichen Vitalität der Region. Die LR<br />
Südniedersachsen konzentriert ihre Aktivitäten räumlich in der<br />
Stadt Göttingen und den Landkreisen Göttingen, Northeim und<br />
Osterode.<br />
Während der Durchführungsphase wurde ein Kompetenzentwicklungszentrum<br />
mit einem Bildungsserver, Bildungsbe <br />
ratung und vernetzen Angeboten und Veranstaltungen für<br />
Bil dungsanbieter und Bildungskunden aufgebaut und erprobt.<br />
In der Vertiefungsphase werden für KMU passgenaue Ins <br />
trumente zur arbeitsplatznahen Beratung und Qualifizierung<br />
entwickelt und erprobt.<br />
Zur Verbesserung des Übergangs <strong>von</strong> Jugendlichen <strong>von</strong><br />
der Schule in den Beruf wurden regionale Angebote <strong>–</strong> ins <br />
besondere für schulmüde Jugendliche und Ausbildungs ab <br />
brecher <strong>–</strong> ent wickelt und verzahnt. Dies beinhaltet beispiels <br />
weise ein flächendeckendes Angebot für Kompetenztrainings<br />
an Schulen, Coachingkonzepte für schulmüde Jugendliche an<br />
Berufsschulen oder präventive Angebote zur Vermeidung <strong>von</strong><br />
Ausbildungsabbrüchen.<br />
Wer Y Die Projektleitung liegt bei BELOS-<strong>Netzwerk</strong> für<br />
Weiterbildung e.V.<br />
Dem Verein gehören 34 Mitglieder aus den Bereichen<br />
Bildung, Wirtschaft, Handwerk, Schule und Kommunen an.<br />
Es sind unter anderem vier Landkreise, neun Volkshoch <br />
schulen, vier Heimvolkshochschulen, die IHK, die Handwerkskammer<br />
und das Bildungswerk der niedersächsischen Wirtschaft<br />
vertreten.<br />
Wo Y<br />
BELOS-<strong>Netzwerk</strong> für Weiterbildung e.V.<br />
Kirchstr. 21 | D-26871 Papenburg<br />
Telefon 04961 | 9823810<br />
www.belos-net.de<br />
Wer Y Das <strong>Netzwerk</strong> <strong>Lernende</strong> Region Südniedersachsen umfasst<br />
über 40 regionale Einrichtungen aus dem Bildungs- und<br />
Beratungsbereich.<br />
Die <strong>Netzwerk</strong>leitung liegt bei der Bildungsgenossenschaft Südniedersachsen<br />
e.G./BIGS. Die BIGS ist ein Produkt des Projektes<br />
„<strong>Lernende</strong> Region <strong>–</strong> Bildung 21 in Südniedersachsen“. Ihr gehören<br />
mittlerweile 22 regionale Einrichtungen als Genossen an.<br />
Wo Y<br />
Bildungsgenossenschaft Südniedersachsen eG<br />
Lange Geismarstr. 73 | 37073 Göttingen<br />
Telefon 05 51 | 4 88 6413<br />
E-Mail h.martens@bigs-goe.de<br />
www.bildung21.net
LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />
Niedersachsen<br />
<strong>Lernende</strong> Region Landkreis Gifhorn <strong>–</strong><br />
LENZ Lernnetzwerk<br />
Was Y In der Durchführungsphase wurden <strong>von</strong> der <strong>Lernende</strong>n<br />
Region ländliche Entwicklungsperspektiven für Lebens <br />
langes Lernen konzipiert und umgesetzt. Die Entwicklung einer<br />
Kultur für Lebenslanges Lernen im ländlichen Raum mit einem<br />
träger- und bildungsbereichsübergreifenden <strong>Netzwerk</strong> hat folgende<br />
Schwerpunkte gesetzt: Aufbau eines regionalen Bildungszentrums<br />
für Nachhaltigkeit, Entwicklung und Erprobung <strong>von</strong><br />
regionalspezifischen Bildungsangeboten für ländliche Entwicklungsperspektiven,<br />
Aufbau einer regionalen Genderagentur.<br />
In der Vertiefungsphase geht es darum, das Lebenslange<br />
Lernen in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Landwirtschaft,<br />
Industrie, Handel, Handwerk und Dienstleistung zu<br />
fördern sowie besondere Zielgruppen wie mitarbeitende Fa <br />
milienangehörige in KMU, Führungskräfte und ältere Arbeit <br />
nehmerinnen/Arbeitnehmer zu begleiten.<br />
Arbeitsschwerpunkte sind:<br />
Einrichtung und Betrieb eines „InnovationsCenters KMU“<br />
als zentrale Plattform für alle entwickelten Produkte und<br />
Dienstleistungen<br />
Erstellung und Pflege eines Bildungsbedarfs-Katasters für<br />
die Region<br />
Niedersachsen<br />
Einrichtung eines Bildungsforums „Ländliche KMU“ zur<br />
Organisation <strong>von</strong> drei Foren zur Bildungsberatung für KMU<br />
Ermittlung <strong>von</strong> Qualitätsstandards für die interne Weiterbildung<br />
älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.<br />
Die LENZ-<strong>Netzwerk</strong>partner repräsentieren das Spektrum des<br />
Lebenslangen Lernens <strong>von</strong> der frühkindlichen Bildung bis zu<br />
der Zeit nach dem Arbeitsleben. Die Menschen in der Region<br />
können damit die Leistungen eines kompetenten <strong>Netzwerk</strong>s<br />
für alle Bildungsbereiche abrufen.<br />
79<br />
Wer Y Im <strong>Netzwerk</strong> kooperieren 15 Institutionen aus verschiedenen<br />
Bildungsbereichen sowie Unternehmen der Region.<br />
Die <strong>Netzwerk</strong>leitung obliegt dem <strong>Netzwerk</strong>büro des LENZ e.V.<br />
Wo Y<br />
<strong>Lernende</strong> Region Braunschweig <strong>–</strong> VIEL<br />
Was Y Das Projekt „VIEL <strong>–</strong> Eine <strong>Lernende</strong> Region“ stellt die<br />
Notwendigkeit selbstorganisierten Lebenslangen Lernens in den<br />
Fokus. Optimal beratene Arbeitnehmer/-innen, Jugendliche,<br />
Migranten/-innen und Arbeitsuchende sowie bedarfsgerechte<br />
Weiterbildungsangebote sind ein wesentlicher Wertschöpfungs <br />
faktor für die Wissensregion Braunschweig.<br />
Im Mittelpunkt der Durchführungsphase standen die Handlungsfelder<br />
regionale Bildungskonferenz (Geschäftsstelle und<br />
Koordinierung des Gesamtvorhabens), Arbeitsstelle für selbstgesteuertes<br />
Lernen (Lernzentrum), intermediäres Management<br />
(Schwerpunkt Intergenerationales und Interkulturelles Lernen),<br />
Weiterbildungsnetz <strong>Lernende</strong> KMU und Aufbau VIEL-Server<br />
(Wissenmarktplatz und Bildungsportal).<br />
In der Vertiefungsphase werden die exemplarisch entwickelten<br />
und erprobten Angebote mit den bestehenden Beratungsangeboten<br />
verknüpft, um deren Transparenz und Zugänglichkeit<br />
zu verbessern. Die Transparenzsteigerung wird durch die Erstellung<br />
eines regionalen Bildungsberatungsatlas als Print- und Netzversion<br />
unterstützt. Es werden integrierte Bildungsberatungsstellen<br />
in Braunschweig, Peine, Wolfenbüttel und eine regionale<br />
LENZ Lernnetzwerk e.V.<br />
Sudendorfallee 1 | 29386 Hankensbüttel<br />
Telefon 0 58 32 | 98 08-34<br />
E-Mail info@lenz-info.de<br />
www.lenz-info.de<br />
Beratungsstelle KMU aufgebaut und gemeinsame Qua litäts stan <br />
dards für die Bildungs- und Berufsberatung ent wickelt. Die Qua <br />
lifizierung <strong>von</strong> Beraterinnen und Beratern wird durch das RQZ<br />
Braunschweig in Kooperation mit der TU Braunschweig umgesetzt.<br />
Ziel des Projektes ist der Transfer des Konzeptes in weitere<br />
Landkreise und andere <strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> in Niedersachsen.<br />
Wer Y Den Kern der Bildungsberatungsagentur bilden fünf<br />
<strong>Netzwerk</strong>partner, 60 weitere arbeiten im erweiterten Beratungsnetzwerk<br />
zusammen und gewährleisten die institutionelle<br />
Einbindung in die Regionalentwicklung.<br />
Wo Y<br />
Projekt REGION BRAUNSCHWEIG GMBH VIEL <strong>–</strong><br />
Bildungsberatungsagentur <strong>Lernende</strong> Region Braunschweig<br />
Mittelweg 7 | 38106 Braunschweig<br />
Telefon 05 31 | 12 18-1 64<br />
E-Mail reinhard.zabel@projekt-region-braunschweig.de<br />
www.projekt-region-braunschweig.de
80 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
<strong>Lernende</strong> Region Emscher-Lippe <strong>–</strong> a+l.l+e<br />
Was Y Strukturwandel mit (Weiter-)Bildung ist das Motto der<br />
<strong>Lernende</strong>n Region im nördlichen Ruhrgebiet.<br />
Während der Durchführungsphase lag der Schwerpunkt<br />
der Vernetzungsarbeit überwiegend im Bereich Übergang<br />
Schule <strong>–</strong> Beruf. Darüber hinaus gab es ein Modellprojekt im<br />
Bereich Weiterbildung für KMU und Angebote für den Einsatz<br />
Neuer Medien und Technologien im Schulunterricht.<br />
In der Vertiefungsphase wird eine dezentrale Beratungsagentur<br />
aufgebaut, die bereits entwickelte Maßnahmen und<br />
Anlaufstellen der Bildungsberatung verknüpft, erweitert und<br />
optimiert.<br />
Es wird ein regionales Beratungssystem und eine entsprechende<br />
Datenbank zur Weiterbildung in der Region etabliert.<br />
Wer Y Das <strong>Netzwerk</strong> besteht formal aus etwa 30 Koope <br />
ra tionspartnern (HWK und IHK, dem DGB, den Städten Reck<br />
linghausen und Gelsenkirchen, dem Kreis Recklinghausen und<br />
verschiedenen wissenschaftlichen Institutionen, dem Arbeit <br />
geberverband, der Arbeitsverwaltung in Recklinghausen und<br />
Gelsenkirchen).<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
<strong>Lernende</strong> Region Aachen<br />
Was Y Lernen ohne Grenzen initiiert neue Formen der Zusammenarbeit<br />
und Vernetzung <strong>von</strong> Bildungsakteuren in der<br />
Region Aachen, um innovative Maßnahmen grenzüberschreitenden<br />
und lebensbegleitenden Lernens umzusetzen und dauerhaft<br />
strukturell zu verankern. Die <strong>Lernende</strong> Region Aachen<br />
LoG steht für grenzüberschreitendes Lernen am Schnittpunkt<br />
der Länder Belgien, Niederlande und Deutschland mit fünf kulturell<br />
differenten <strong>Regionen</strong>. Ziel ist es, das bildungspolitische<br />
Profil der Region Aachen im Kontext der Nachbarregionen zu<br />
schärfen und die Bildungslandschaft der Euregio Maas-Rhein<br />
(EMR) im Sinne einer lernenden zukunftsfähigen Europaregion<br />
mitzugestalten. Inhaltlich konzentrieren sich die Aktivitäten auf<br />
die drei Geschäftsfelder „Passgenaue Qualifizierung“, „Eu regio <br />
nale Bildungsberatung“ und „Euregionale Lernorte“.<br />
In der Vertiefungsphase wird eine ganzheitliche und breit<br />
angelegte Bildungsberatungsstruktur in der Region Aachen entwickelt<br />
und etabliert.<br />
Die Angebotsfelder sind Organisationsberatung <strong>von</strong> Bildungseinrichtungen<br />
und Beratungsstellen, Beraternetz Aachen,<br />
Bildungsportal Aachen, Orientierungs-, Kompetenzfeststellungsund<br />
Laufbahnberatung für Unternehmen und Beschäftigte, Beratung<br />
für besondere Gruppen und Themen, mobile Beratung<br />
Die wichtigste Entscheidungsebene für das <strong>Netzwerk</strong> an<br />
Emscher und Lippe ist der Lenkungsausschuss mit den o. g.<br />
Akteu ren.<br />
Die Federführung des Projekts liegt beim DGB Bildungswerk<br />
NRW e.V.<br />
Die <strong>Lernende</strong> Region arbeitet darüber hinaus in zwei weiterführenden<br />
kommunalen Kooperationen mit der Stadt Gelsen <br />
kirchen und der Stadt Herten zusammen (siehe auch S. 103/104).<br />
Wo Y<br />
DGB-Bildungswerk NRW e.V.<br />
Dorster Straße 27 a | 45657 Recklinghausen<br />
Telefon 0 23 61 | 9 06 38-0<br />
E-Mail proalle@dgb-bildungswerk-nrw.de<br />
www.alle-lernen.net<br />
und Schulberatung. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt in der<br />
Schaffung einer Metastruktur, die insbesondere der Vernetzung<br />
der hochdifferenzierten Weiterbildungslandschaft in Aachen<br />
beiträgt.<br />
Wer Y Akteure im <strong>Netzwerk</strong> sind die Stadt Aachen, RWTH<br />
Aachen, das Solarinstitut Jülich der Fachhochschule Aachen,<br />
die Vereinigung der Unternehmerverbände im Aachener In <br />
dustriegebiet e.V. sowie die Volkshochschule Aachen.<br />
Wo Y<br />
RWTH Aachen <strong>–</strong> ZLW-IMA<br />
Dennewartstr. 27 | 52074 Aachen<br />
Telefon 02 41 | 8 09 11 50<br />
E-Mail info@zlw-ima.rwth-aachen.de<br />
VHS Aachen<br />
Peterstr. 21<strong>–</strong>25 | 52062 Aachen<br />
Telefon 02 41 | 47920<br />
E-Mail bildungsberatung@mail.aachen.de<br />
www.lernen-ohne-grenzen.de
LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
<strong>Lernende</strong> Region Niederrhein<br />
Was Y Das <strong>Netzwerk</strong> zielt auf eine Verbesserung der regio nalen<br />
Weiterbildungsangebote und deren Vernetzung, den Aufbau gemeinsamer<br />
Strukturen und motiviert zum Lebenslangen Lernen.<br />
Während der Durchführungsphase wurden Angebote zur <strong>Förderung</strong><br />
des Übergangs Schule <strong>–</strong> Beruf, zum Aufbau <strong>von</strong> E-Learning<br />
Know-How in der Region, eine Strategie zur passgenauen Arbeitnehmerweiterbildung,<br />
ein Werkbuch Niederländisch, um den<br />
Zugang zum niederländischen Arbeitsmarkt zu erleichtern, und<br />
eine Online-Weiterbildungsdatenbank entwickelt und erprobt<br />
sowie eine nutzerfreundliche Formulierung <strong>von</strong> Weiterbildungsverträgen<br />
erarbeitet.<br />
In der Vertiefungsphase widmet sich die <strong>Lernende</strong> Region<br />
schwerpunktartig dem Ziel, die Bildungsübergänge Schule <strong>–</strong><br />
Ausbildung/Beruf für Jugendliche mit und ohne Zuwanderungsgeschichte<br />
zu gestalten und zu unterstützen. Damit verbundene<br />
Ziele sind die Verbesserung der Berufswahl und der -vorbereitung<br />
sowie die Erhöhung der Ausbildungsquote. Darüber hinaus<br />
gibt es Angebote für den Übergang Elternzeit <strong>–</strong> Beruf zur<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
<strong>Lernende</strong> Region Kreis Borken<br />
Was Y Der Verein <strong>Netzwerk</strong> Westmünsterland e.V. hat sich zum<br />
Ziel gesetzt, die Lern- und Kooperationskultur im Kreis Borken zu<br />
fördern. Dabei orientieren sich die <strong>Netzwerk</strong>aktivitäten an den<br />
demografischen Entwicklungslinien und den im Leitbild des Kreises<br />
Borken festgehaltenen Zukunftsperspektiven für die Region.<br />
Eine Hauptaufgabe des Vereins besteht darin, das Dienstleis <br />
tungsangebot für die Unternehmen im Bereich der Organisations-<br />
und Personalentwicklung zu verbessern.<br />
Während der Durchführungsphase wurden u. a. die Handlungsfelder<br />
Berufswahlorientierung und Lebenswegplanung für<br />
junge Menschen, Leitbildentwicklung für KMU und Qualifizierung<br />
für bürgerschaftlich und ehrenamtlich Aktive bearbeitet.<br />
In der Vertiefungsphase liegt der Schwerpunkt im Handlungsfeld<br />
Aus- und Weiterbildung für und mit KMU:<br />
Konzeption und Durchführung <strong>von</strong> bedarfsgerechten Weiterbildungsangeboten<br />
im Zusammenhang mit der Entwicklung<br />
und Umsetzung <strong>von</strong> Leitbildern<br />
Aus Auslandsaktivitäten abgeleitete Weiterbildungsmaßnahmen<br />
für Führungskräfte und Mitarbeiter/-innen in KMU<br />
Entwicklung und Erprobung <strong>von</strong> Instrumenten für die demografieorientierte<br />
Personalentwicklungsarbeit<br />
Verstärkung der Weiter bildungsbeteiligung während sowie<br />
zur Erhöhung der Beschäftigung nach der Familienphase.<br />
Übergreifende Ziele sind die Schaffung einer größeren<br />
Transparenz in der Region, die Vernetzung der vorhandenen<br />
Aktivitäten und Akteure und dadurch eine Verbesserung der<br />
Situation in den Übergangsbereichen.<br />
Wer Y Agentur für Arbeit, Wesel, Arbeitsgemeinschaft Kreis<br />
Wesel (ARGE), DGB, EUREGIO Rhein-Waal, IHK, HWK, LWK,<br />
Kreise Kleve und Wesel, Bildungsträger, allgemeinbildende<br />
Schulen und Berufskollegs. Projektleitung: Akademie Klausenhof<br />
gemeinnützige GmbH.<br />
Wo Y<br />
<strong>Lernende</strong>r Niederrhein: Übergänge und Brücken<br />
c/o Akademie Klausenhof gGmbH<br />
Klausenhofstraße 100 | 46499 Hamminkeln<br />
Telefon 0 28 52 | 89-13 31<br />
E-Mail projekte@akademie-klausenhof.de<br />
www.lernender-niederrhein.de<br />
Konzeption und Durchführung <strong>von</strong> Fortbildungsangeboten<br />
für Personalverantwortliche und Lehrkräfte zur Vermeidung<br />
<strong>von</strong> Ausbildungsabbrüchen<br />
Entwicklung eines Dienstleistungsangebotes zur Sicherung<br />
und Einbindung der Erfahrungen und Kompetenzen älterer<br />
Mitarbeiter/-innen.<br />
Die <strong>Lernende</strong> Region arbeitet darüber hinaus in einer weiterführenden<br />
kommunalen Kooperation mit dem Kreis Borken<br />
zusammen (siehe auch S. 104).<br />
81<br />
Wer Y Im <strong>Netzwerk</strong> arbeiten Vetreteter der regionalen Wirtschaft,<br />
der Kammern, der Aus- und Weiterbildungseinrichtungen,<br />
der Kreisverwaltung, der Wohlfahrtsverbände und der Kredit <br />
institute zusammen. Die Koordination des regionalen Bildungsnetzwerkes<br />
hat der Verein <strong>Netzwerk</strong> Westmünsterland e.V.<br />
übernommen.<br />
Wo Y<br />
<strong>Netzwerk</strong> Westmünsterland e.V.<br />
Projektbüro | Hindenburgallee 25 | 48683 Ahaus<br />
Telefon 0 2561 | 302 49-70<br />
E-Mail: projektbuero@netzwerk-westmuensterland.de<br />
www.netzwerk-westmuensterland.de
82 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
<strong>Lernende</strong> Region Dortmund <strong>–</strong> LernDO<br />
Was Y Während der Durchführungsphase wurden unterschiedliche<br />
Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit <strong>von</strong> Lernen<br />
und Arbeiten durch Umsetzung <strong>von</strong> Konzepten des Lebenslangen<br />
Lernens in Kooperationsprojekten zwischen Schule und<br />
Wirtschaft und durch den Aufbau eines Beratungszentrums zur<br />
beruflichen Orientierung durchgeführt.<br />
In der Vertiefungsphase wird der biografieorientierte Ansatz<br />
zur Implementierung lebenslangen Lernens in Dortmund weiter<br />
komplettiert und strukturell verankert. Ausgehend <strong>von</strong> der im<br />
Feld des Übergangs Schule <strong>–</strong> Arbeitswelt entwickelten tragfähigen<br />
und kommunal verantworteten Struktur eines biografisch<br />
orientierten Systems der Begleitung und Unterstützung im Prozess<br />
des Lebenslangen Lernens öffnet sich der Blick nun zum<br />
einen biografisch weit nach vorn, zum anderen auf den weiteren<br />
biografischen Verlauf nach Ausbildungsbeginn.<br />
Handlungsschwerpunkte sind:<br />
1. Frühe Übergänge; Bildungswegebegleitung <strong>von</strong> Anfang an;<br />
Kooperation <strong>von</strong> Kindertageseinrichtungen und Grundschulen:<br />
Bewegung und Sprache<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
2. Übergänge zwischen Lernen und Arbeiten; Bildungswegebegleitung<br />
junger Erwachsener in der Ausbildung; Prävention<br />
<strong>von</strong> Ausbildungsabbrüchen und Reintegration in<br />
Ausbildung.<br />
Wer Y Partner des Projekts sind die Stadt Dortmund mit dem<br />
Regionalen Bildungsbüro, dem Jugendamt und dem Familienprojekt,<br />
die Wirtschaftsförderung Dortmund, Kammern, Vereine,<br />
Schulen und Betriebe.<br />
Die Projektleitung liegt bei dem Verein „<strong>Förderung</strong> innovativer<br />
Schulentwicklungen in Dortmund, schul.inn.do e.V.“.<br />
Wo Y<br />
<strong>Lernende</strong> Region Hagen/Märkische Region <strong>–</strong><br />
bill_mark<br />
Was Y Ziel <strong>von</strong> bill _mark ist die <strong>Förderung</strong> des Lebenslangen<br />
Lernens in der Märkischen Region durch die Erhöhung der<br />
Transparenz der regionalen Weiterbildungsangebote und die<br />
Beratung <strong>von</strong> Einzelpersonen, Unternehmen und Institutionen<br />
in Bildungsfragen.<br />
Schwerpunkt der Arbeit ist der Betrieb einer Bildungsberatungsagentur<br />
und eines regionalen Bildungsportals. Die Bildungsberatungsagentur<br />
bietet Weiterbildungsberatung, Berufswegeberatung,<br />
Beratung zum Bildungsscheck NRW für Einzelpersonen<br />
und Weiterbildungsberatung für Unternehmen. Ein<br />
besonderes Angebot hierbei ist das <strong>Netzwerk</strong> innerbetrieblicher<br />
„Lernpromotoren“.<br />
Weitere Schwerpunkte sind die Vernetzung und Unterstützung<br />
der regionalen Bildungsberatungsstellen, die Qualifizierung<br />
<strong>von</strong> Bildungsberaterinnen und Beratern, die Ent wicklung<br />
<strong>von</strong> Qualitäts- und Beratungsstandards und die Öffentlichkeitsarbeit<br />
für das Thema Lebenslanges Lernen.<br />
Verein zur <strong>Förderung</strong> innovativer Schulentwicklungen in<br />
Dortmund e.V. <strong>–</strong> (schul.inn.do e.V.)<br />
Kleppingstr. 21<strong>–</strong>23 | 44135 Dortmund<br />
Telefon 02 31 | 50-2 31 00<br />
E-Mail mhagedor@stadtdo.de<br />
www.lerndo.de<br />
Die Angebote und Leistungen des <strong>Netzwerk</strong>es unterstützen<br />
Unternehmen und deren Beschäftigte sowie alle anderen Bürger<br />
und Bürgerinnen bei der Planung und Wahrnehmung <strong>von</strong> Bildungsangeboten<br />
und tragen so zur Entwicklung der Region bei.<br />
Wer Y Akteure des <strong>Netzwerk</strong>s sind die Kommunen und<br />
Wirtschaftsförderungsgesellschaften der Region, sowie Kammern,<br />
Arbeitgeberverbände und Bildungsakteure. Die <strong>Netzwerk</strong>leitung<br />
liegt bei der agentur mark GmbH.<br />
Wo Y<br />
Projektbüro bill_mark<br />
Handwerkerstr. 11 | 58135 Hagen<br />
Telefon 0 23 31 | 80 03 33<br />
www.bill-mark.de
LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
<strong>Lernende</strong> Region Essen<br />
Was Y Die <strong>Lernende</strong> Region Essen will die Bildungs- und Arbeitsmarktentwicklung<br />
in Essen verbessern und dem Bildungsgefälle<br />
entgegenwirken. Menschen, Institutionen und Ideen<br />
werden zusammengebracht, um neue Projekte zu entwickeln,<br />
Konzepte zur Systematisierung zu erarbeiten und die Umsetzung<br />
zu unterstützen. Dabei ist der breit angelegte Transfer<br />
durch die Etablierung des Erarbeiteten in die Regelsysteme,<br />
sowohl in der Stadtverwaltung als auch bei den freien Trägern,<br />
<strong>von</strong> hoher Bedeutung für die inhaltliche und strukturelle Nachhaltigkeit.<br />
In der Durchführungsphase wurden die folgenden Schwerpunktthemen<br />
bearbeitet:<br />
Übergang KiTa <strong>–</strong> Grundschule, gemeinsame Bildungsverantwortung<br />
stärken<br />
Zusammenführung der Schülerinnen und Schüler mit der<br />
Welt der Betriebe<br />
<strong>Förderung</strong> und Entwicklung der kreativen Talente im schulischen<br />
Alltag durch Musik, Kunst, Tanz und Theater<br />
Systematisierung und Intensivierung der Elternbildung in<br />
Essen<br />
Transparenz der beruflichen Weiterbildung u. a. durch<br />
Weiterbildungsmessen.<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Während der Vertiefungsphase werden <strong>–</strong> integriert in Stadtteilzentren<br />
<strong>–</strong> Lernzentren aufgebaut. Dabei sollen die Potenziale<br />
des bürgerschaftlichen Engagements mit dem Themenkomplex<br />
„selbst gesteuertes Lernen“ zusammengeführt werden. Zielgruppe<br />
sind insbesondere bildungsferne und benachteiligte<br />
Menschen.<br />
83<br />
Wer Y In Essen haben sich über 200 Akteurinnen und Ak teure<br />
zu einem <strong>Netzwerk</strong> zusammengeschlossen, darunter die Stadt<br />
Essen mit verschiedenen Ämtern, Agentur für Arbeit, Kammern,<br />
DGB, das Schulamt für die Stadt Essen, Schulen, Wohlfahrtsverbände,<br />
KiTas, Weiterbildungsträger, Kirchen, Ini tiativen und<br />
Unternehmen aus der Region.<br />
Wo Y<br />
<strong>Lernende</strong> Region Bergisches Städtedreieck<br />
Was Y Die <strong>Lernende</strong> Region im Bergischen Städtedreieck<br />
Remscheid <strong>–</strong> Solingen <strong>–</strong> Wuppertal baut in der Vertiefungsphase,<br />
in der das Bildungsnetzwerk erstmalig im Programm<br />
gefördert wird, Bildungsberatungsstellen auf.<br />
Die Bildungsberatungsstellen des Städtedreiecks bieten folgende<br />
Beratungsangebote:<br />
Unterstützung bei der Wahrnehmung und Gestaltung der<br />
individuellen Lebensbiografie<br />
Sensibilisierungsarbeit in der Region für die Entwicklung<br />
der fachübergreifenden Kompetenzen und Qualifikationen<br />
für die Aus- und Weiterbildung<br />
Ermittlung der eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen sollen<br />
über eingeführte Instrumentarien dokumentiert werden<br />
Bereitstellung eines breiten Informationsangebotes zur<br />
Vorauswahl geeigneter Bildungsangebote und zu Teilnahme-<br />
und Finanzierungsmöglichkeiten<br />
Beratung im Rahmen der Bildungsscheck-Initiative des<br />
Landes NRW.<br />
<strong>Netzwerk</strong>kordination des Gesamtnetzwerkes:<br />
Stadt Essen <strong>–</strong> Büro für Stadtentwicklung<br />
Rathaus, Porscheplatz | 45121 Essen<br />
Telefon: 02 01 | 88-8 87 15<br />
E-Mail: info@lernwelt.essen.de<br />
www.lernwelt.essen.de<br />
Die Angebote richten sich insbesondere an Migrantinnen und<br />
Migranten, Arbeitsuchende, Beschäftigte sowie Personalverantwortliche<br />
in Unternehmen und tragen dazu bei, die Beschäftigungs-<br />
und Wettbewerbsfähigkeit in der Region zu stärken.<br />
Wer Y Das <strong>Netzwerk</strong> setzt sich zusammen aus einer breiten<br />
Allianz <strong>von</strong> Bildungsträgern und Akteuren des Arbeitsmarktes.<br />
Die Bergische VHS Solingen-Wuppertal koordiniert die Aktivitäten<br />
der <strong>Lernende</strong>n Region.<br />
Wo Y<br />
Bergische Volkshochschule<br />
Lenneper Str. 37 | 42289 Wuppertal<br />
Telefon 02 02 | 2 62 46-17<br />
E-Mail damian.stronczik@bergische-vhs.de<br />
www.bergische-vhs.de
84 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
<strong>Lernende</strong> Region Unna<br />
Was Y Zweck der <strong>Lernende</strong>n Region ist die Entwicklung einer<br />
regionalen Lernkultur, die den schnellen und effektiven Austausch<br />
aller Akteure begünstigt, den Zugang und die Übergänge<br />
zur Bildung erleichtert und zu einer größeren Bildungs be teili<br />
gung <strong>–</strong> insbesondere bildungsferner Gruppen <strong>–</strong> führt.<br />
Die Organisation Lebenslangen Lernen ist eine komplexe<br />
Querschnittsaufgabe, die durch den Verein „<strong>Lernende</strong> Region<br />
Unna e.V.“ (LRU) seit dem Beginn der Durchführungsphase in<br />
den vier Geschäftsfeldern Bildungsinnovation, Bildungsmarketing,<br />
Bildungsfinanzierung und Bildungsorganisation bearbeitet<br />
wird. Die Aktivitäten der <strong>Lernende</strong>n Region konzentrieren sich<br />
u. a. auf die Etablierung einer Partnerschaft engagierter Bildungsberatung<br />
mit einem Qualitätslabel (PEB).<br />
In der Vertiefungsphase werden u. a. zwei lokale Bildungs <br />
beratungskerne aufgebaut und die Professionalisierung und<br />
Qualitätsentwicklung der Bildungsberatung bei regionalen<br />
Anbietern unterstützt.<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Wer Y Dem <strong>Netzwerk</strong> gehören insgesamt 27 Partner aus<br />
Schulen, Weiterbildungseinrichtungen, kommunalen Ämtern,<br />
sozio-kulturellen Einrichtungen, Verbänden, Vereinen, Beratungseinrichtungen<br />
und privatwirtschaftlichen Unternehmen<br />
an. 15 Partner haben sich im Verein <strong>Lernende</strong> Region Unna e.V,<br />
zusammengeschlossen. Die <strong>Netzwerk</strong>leitung liegt beim Vorstand<br />
des Vereins.<br />
Wo Y<br />
<strong>Lernende</strong> Region Münster/Münsterland<br />
Was Y Die <strong>Lernende</strong> Region Münster/Münsterland ist ein <strong>Netzwerk</strong>,<br />
das aus Bildungsträgern, Behörden, Kammern und Unternehmen<br />
besteht. Das Leitbild des <strong>Netzwerk</strong>es ist es, mit einer<br />
transparenten, innovativen und passgenauen Aus- und Weiterbildungsbegleitung<br />
(T.I.P.) einen wesentlichen Teil des umfassenden<br />
lebensbegleitenden Lernprozesses zu optimieren.<br />
In der Durchführungsphase hat das <strong>Netzwerk</strong> für Schüle <br />
rinnen und Schüler an Haupt- und Sonderschulen sowie Vor <br />
klassen der Berufkollegs Orientierungsmaßnahmen auf dem<br />
Weg zu einem erfolgreichen Schulabschluss und in den Beruf,<br />
Qualifizierungsmaßnahmen für Multiplikatoren zur <strong>Förderung</strong><br />
des Einsatzes <strong>von</strong> Neuen Medien an Schulen, stadtteilorientierte<br />
Orientierungs- und Qualifizierungsmaßnahmen zur Integration<br />
<strong>von</strong> Migrantinnen sowie Argumentationstrainings gegen Vorurteile<br />
und Rassismus angeboten.<br />
In der Vertiefungsphase hat das <strong>Netzwerk</strong> seine Beratungsangebote<br />
in den Bereichen „Übergang Schule/Beruf“ und „Wiedereingliederung“<br />
durch die Einrichtung zweier Anlauf stellen<br />
weiterentwickelt und nachhaltig gesichert. Im ersten Übergangsbereich<br />
erhalten Schulen und Institutionen Unterstützung im<br />
Bereich Berufsorientierung, ebenso erhalten Jugendliche zielgerichtete<br />
Beratung und Begleitung bei ihrer Berufswegeplanung,<br />
u. a. durch praxisorientiertes Profiling, Matchingmaßnahmen<br />
durch Beauftragte des Handwerks, ein Praktikumsregister, eigens<br />
ausgebildete Mentoren und konti nuierliche Praxistage.<br />
<strong>Lernende</strong> Region Unna e.V.<br />
Friedrich-Ebert-Str. 58 | 59425 Unna<br />
Telefon 0 23 03 | 25 62 00<br />
E-Mail info@lernende-region-unna.de<br />
www.lernende-region-unna.de<br />
Im Übergangsbereich Wiedereinstieg werden ein Profiling<br />
der Zielgruppe und eine neutrale Beratung und Begleitung<br />
vorgenommen sowie das Matching <strong>von</strong> Angebot und Nachfrage<br />
optimiert.<br />
Wer Y<br />
Handwerkskammer Münster <strong>–</strong> <strong>Netzwerk</strong>leitung; Agentur für<br />
Arbeit Münster; AGRAVIS Raiffeisen AG; Arbeitsgemeinschaft<br />
Münster; Arbeitsmarktinitiative Münster (AIM); BASF Coatings<br />
AG, Projektförderung Initiative für Beschäftigung in Westfalen<br />
GmbH; Bezirksregierung Münster <strong>–</strong> Schulabteilung (Abt. 4);<br />
Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen; Stadt Münster,<br />
Volkshochschule; Stadt Münster, Amt für Schule und Weiter <br />
bildung<br />
Wo Y<br />
Handwerkskammer Münster<br />
Stabsbereich Zentrale Aufgaben<br />
Bismarckallee 1 | 48151 Münster<br />
Telefon 0251 | 5203333<br />
E-Mail manfred.schuermann@hwk-muenster.de<br />
www.lernende-region-muenster.de
LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
<strong>Lernende</strong> Region <strong>Netzwerk</strong> Köln<br />
Was Y Ziel ist es, einen Zugang zu Bildung für alle Bürgerinnen<br />
und Bürger Kölns zu schaffen und die Zusammenarbeit<br />
<strong>von</strong> Kölner Bildungsakteuren aller Bereiche zu fördern.<br />
Während der beiden Durchführungsphasen wurde das Kölner<br />
Bildungsportal www.bildung.koeln.de aufgebaut und die<br />
Orientierungsberatung etabliert.<br />
Parallel erfolgte die Intensivierung der Kooperation mit den<br />
Akteuren in den Bereichen Bildungsberatung und Berufswahl <br />
orientierung.<br />
In der Vertiefungsphase wird das Bildungsportal www.bildung.<br />
koeln.de als Informations- und Vermittlungsmedium weiterentwickelt,<br />
und es gibt Angebote für die Bereiche Orientierungsberatung<br />
und Organisationsberatung für Schulen im Bereich<br />
Be rufswahlvorbereitung Sek. I und Sek. II, ein Online-Portfolio<br />
der Kompetenz- und Qualifikationspässe sowie einen Online-<br />
Wegweiser Sprachförderung als ein Recherchetool für Beratungsstellen<br />
und Menschen mit Migrationshintergrund.<br />
Im Mittelpunkt steht die Vernetzung und Stärkung der<br />
Zusammenarbeit zwischen Bildungs-, Beschäftigungs- und<br />
Arbeitsmarktpolitik sowie anderer Politikbereiche und der<br />
Bildungs einrichtungen zur <strong>Förderung</strong> der Handlungs- und<br />
Beschäftigungsfähigkeit der Menschen in der Stadt.<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
<strong>Lernende</strong> Region Lippe und Herford<br />
Was Y Auf der Basis <strong>von</strong> Vorarbeiten des Bildungsnetzwerkes<br />
Regionet haben sich in der Durchführungsphase die Sprach <br />
förderung und die Erhöhung der allgemeinen Qualifikation, die<br />
Berufsorientierung und die Berufswahlkompetenz, ins besondere<br />
<strong>von</strong> Personen mit Migrationshintergrund, zur Ver besserung der<br />
Integrationschancen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt<br />
als Arbeitsschwerpunkte <strong>von</strong> besonderer Bedeutung entwickelt.<br />
Vor diesem Hintergrund werden in der Vertiefungsphase<br />
fünf dezentrale Selbstlernzentren an folgenden Standorten eingerichtet<br />
und betrieben:<br />
Detmold: Medienzentrum im Kreishaus<br />
Blomberg: VHS Lippe-Ost<br />
Lemgo: VHS<br />
Bad Salzuflen: VHS<br />
Herford: VHS.<br />
Die Selbstlernzentren stehen allen Interessierten zum selbst <br />
organisierten und stressfreien Lernen offen.<br />
Ziel ist es, die bisher eher abgegrenzten Bereiche Kinder <br />
garten, Schule, Berufs- und Erwachsenenbildung zu öffnen und<br />
Die <strong>Lernende</strong> Region arbeitet zudem in einer weiterführen<br />
den kommunalen Kooperation mit der Stadt Köln zusammen<br />
(siehe auch S. 104).<br />
85<br />
Wer Y Dem Vorstand des Vereins gehören an:<br />
Stadt Köln, IHK zu Köln, Handwerkskammer zu Köln,<br />
Kreishandwerkerschaft Köln, Einzelhandelsverband Köln,<br />
Sprecher der Arbeitskreise für berufliche, allgemeine und<br />
Gesundheitsbildung. Mitglieder: Arbeitgeber Köln e.V, DGB<br />
Köln, das Bildungswerk der Erzdiözese und Rheinisches Bildungszentrum<br />
e.V. Als beratende Institutionen sind die Agentur<br />
für Arbeit und das Schulamt für die Stadt Köln aktiv. Die <strong>Netzwerk</strong>leitung<br />
liegt bei der Geschäftsstelle des Vereins.<br />
Wo Y<br />
<strong>Lernende</strong> Region <strong>–</strong> <strong>Netzwerk</strong> Köln e.V.<br />
Geschäftsstelle<br />
Wiener Platz 2 a | 51065 Köln<br />
Telefon 02 21 | 99 08 29-0<br />
E-Mail info@bildung.koeln.de<br />
www.bildung.koeln.de<br />
Lernorte zu etablieren, die generationenübergreifend, interkulturell<br />
integrativ und offen für alle Lernangebote sind.<br />
Wer Y Das <strong>Netzwerk</strong> besteht im Kern aus dem Kreis Lippe<br />
und den beteiligten vier Volkshochschulen. Kooperationspartner<br />
wie Arbeitsagentur, ARGE, <strong>Netzwerk</strong> und Kammern sowie<br />
eine Vielzahl <strong>von</strong> weiteren relevanten Akteuren der Bildungs <br />
region werden integriert, um die Selbstlernzentren als ergänzendes<br />
innovatives Element der Bildungsregion nachhaltig zu<br />
etablieren. Die Projektleitung liegt beim Kreis Lippe.<br />
Wo Y<br />
Kreis Lippe<br />
Zukunftsbüro Bildung<br />
Felix-Fechenbach-Str. 5 | 32756 Detmold<br />
Telefon 0 52 31 | 62-4 28<br />
E-Mail info@lippe.de<br />
www.lippe-selbstlernzentren.de
86 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />
Rheinland-Pfalz<br />
<strong>Lernende</strong> Region Stadt Mainz/Landkreis<br />
Mainz-Bingen <strong>–</strong> Step on!<br />
Was Y Mit dem Ziel, die Transparenz und Qualität der regionalen<br />
Bildungslandschaft zu verbessern, hat Step on! seit Projektbeginn<br />
im Jahr 2001 ein <strong>Netzwerk</strong> aus regionalen Partnern<br />
aufgebaut und in der Region verankert. Während der Durchführungsphase<br />
wurden ein Internet-Bildungsportal, ein Internetcafé<br />
mit niedrigschwelligem Angebot, Weiterbildungsangebote<br />
für Pflegekräfte, Aus- und Weiterbildungstage sowie Berufsprojekttage<br />
für Mädchen und die Bildungsberatungstelle „Blickwechsel“<br />
für Frauen entwickelt und erprobt.<br />
In der Vertiefungsphase ging „Blickwechsel“ in die Step-on!<br />
Bildungsberatungsstellen in Mainz und in Bingen über. Die<br />
Step-on!-Bildungsberatungsstellen stehen allen Menschen mit<br />
ihrem Beratungsangebot zur Verfügung. Erste Informations <br />
gespräche im Beratungsladen, telefonische und E-Mail-Anfragen<br />
stehen meist vor einem terminierten Beratungsgespräch. Oft<br />
nehmen die Ratsuchenden Folgetermine wahr, um z. B. persönliche<br />
Kompetenzen zu analysieren oder ihre Bewerbungsmappe<br />
mit Step on!-Unterstützung zusammenzustellen. Anfragen, die<br />
zielgruppenspezifisch oder fachspezifisch sind, leitet Step on!<br />
an Kooperationspartner und fachlich relevante Bildungsberatungsstellen<br />
weiter. Ein weiterer Schwerpunkt <strong>von</strong> Step on! liegt<br />
seit jeher auf der Internetpräsenz www.step-on.de.<br />
Rheinland-Pfalz<br />
<strong>Lernende</strong> Region Trier<br />
Was Y Ziel der im <strong>Netzwerk</strong> der <strong>Lernende</strong>n Region Trier zusammengeschlossenen<br />
Akteure ist es, einer möglichst großen<br />
Zahl <strong>von</strong> Menschen in der strukturschwachen Region Trier den<br />
Weg zum Lebenslangen Lernen zu ebnen und damit einen Beitrag<br />
zur Regionalentwicklung zu leisten. Das bestehende Angebot<br />
(u. a. Bildungsmesse Job + Karriere, Beratungsstelle „Fran <br />
zösisch“, internetgestütztes Bildungsportal mit Kursdatenbank,<br />
Selbstlernzentrum) ist in der Vertiefungsphase um eine Bildungsberatungsagentur<br />
erweitert worden. Die Bildungsberatungsagentur<br />
setzt sich aus drei Teilen zusammen: dem bei der<br />
Volkshochschule in der Trierer Innenstadt angesiedelten Bildungsberatungszentrum,<br />
der bei der Handwerkskammer<br />
beheimateten Qualifizierungsberatung für kleine und mittlere<br />
Unternehmen und der Online-Beratung. Im Rahmen ihrer<br />
Qualifi zierungsberatung für kleine und mittlere Unternehmen<br />
erprobt die <strong>Lernende</strong> Region in enger Kooperation mit Wirt <br />
schaft und Bildungsanbietern Formen integrierter Bildungs <br />
beratung, indem Bildungsberatung mit verwandten Beratungs-<br />
Die <strong>Lernende</strong> Region arbeitet zudem in einer kommunalen<br />
Kooperation mit der Stadt Bingen zusammen (siehe auch S. 104).<br />
Wer Y Auf den Internetseiten können Interessierte nach Bildungsangeboten<br />
und -anbietern recherchieren, sich online be <br />
raten lassen und sich über die 70 wichtigsten Bildungs bera tungsstellen<br />
der Region informieren. In der Region ist die Arbeit <strong>von</strong><br />
Step on! etabliert und steht für qualitative Bildungsberatung<br />
und effiziente <strong>Netzwerk</strong>arbeit. Im <strong>Netzwerk</strong> engagieren sich<br />
Personen und Institutionen aus den Bereichen Bildung, Politik,<br />
Verwaltung, Wirtschaft und Soziales. Die Zusammenarbeit mit<br />
den Kommunen, dem Landkreis und den Job Centern für Arbeitsmarktintegration<br />
sowie den Agenturen für Arbeit hat sich<br />
weiter gefestigt.<br />
Wo Y<br />
Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung<br />
Johannes-Gutenberg-Universität Mainz<br />
Forum Universitatis 1 | 55128 Mainz<br />
Telefon 06131 | 392 6938<br />
E-Mail info@step-on.de<br />
www.step-on.de<br />
angeboten (kaufmännische Unternehmensberatung, Techno <br />
logieberatung, Personalvermittlung usw.) kombiniert wird.<br />
Wer Y Die <strong>Lernende</strong> Region Trier ist ein regionales <strong>Netzwerk</strong><br />
öffentlicher und privater Bildungsanbieter, kommunaler und<br />
kirchlicher Einrichtungen, Kammern und Verbände, Schulen<br />
und Hochschulen. Der Wirkungskreis der <strong>Lernende</strong>n Region<br />
umfasst die Stadt Trier und den Landkreis Trier-Saarburg, den<br />
Landkreis Bernkastel-Wittlich, den Eifelkreis Bitburg-Prüm und<br />
den Landkreis Vulkaneifel. Die <strong>Netzwerk</strong>koordinierung befindet<br />
sich bei der <strong>Lernende</strong>n Region in Trier.<br />
Wo Y<br />
<strong>Lernende</strong> Region Trier e.V.<br />
c/o Handwerkskammer<br />
Loebstr. 18 | 54292 Trier<br />
Telefon 06 51 | 2 07-116<br />
E-Mail info@lernende-region-trier.de<br />
www.lernende-region-trier.de
LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />
Saarland<br />
<strong>Lernende</strong> Region Saarland <strong>–</strong> SaarLernNetz<br />
Was Y Das SaarLernNetz ist die Anlaufstelle für „neues Lernen<br />
im Saarland“ mit dem Anspruch, der Bildungsmarktplatz für<br />
neues Lernen mit Neuen Medien in der Region zu sein. Hier<br />
findet man alles zum Lernen, Spielen und Informieren. Außerdem<br />
erfährt man, welche konkreten neuen Bildungsangebote<br />
es in der Region gibt, aber auch, wie diese genutzt werden<br />
können.<br />
Die Anlaufstelle besteht aus folgenden Dienstleistungen:<br />
a) einem Service-Büro als ständiger Einrichtung, das<br />
Informationen und Ressourcen zur Nutzung Neuer Medien<br />
zur Verfügung stellt<br />
in der Nutzung neuer Methoden quali fiziert<br />
das <strong>Netzwerk</strong> koordiniert<br />
b) einer Projektschmiede, in der neue Entwicklungen der Netz <br />
werkpartner initiiert werden; Ziel sind dabei neue innovative<br />
Projekte<br />
c) den Geschäftsfeldern, in denen Projekte und Aufträge im<br />
<strong>Netzwerk</strong> erprobt und umgesetzt werden. Hierzu gehören u. a.<br />
ein interaktiver Wissens-Krimi, die mediale Umsetzung des Gesundheitsnetztes<br />
Saar, praxisbezogenes Lernen und Lehren auf<br />
den Gebieten Technik, Betriebswirtschaft und Sprachen. In der<br />
Sachsen<br />
<strong>Lernende</strong> Region<br />
„Bildungsforum Südwestsachsen“<br />
Was Y Die <strong>Lernende</strong> Region „Bildungsforum Südwestsachsen“<br />
fördert das generationsübergreifende Lernen und führt Angebote<br />
der politischen, allgemeinen, kulturellen und beruflichen<br />
Bildung im Rahmen des Lebenslangen Lernens zusammen.<br />
Schwerpunkte: Etablierung einer neuen Lehr- und Lernkultur,<br />
das Erreichen <strong>von</strong> Bildungsfernen, der bildungs-, bereichsund<br />
generationenüber greifende Ansatz sowie die enge Verknüpfung<br />
<strong>von</strong> Bildung und Kultur.<br />
Während der Durchführungsphase wurden Angebote in<br />
den Teilbereichen Information und Beratung sowie Konzepte<br />
und Bildungsangebote zum Lebenslangen Lernen, Lernförderung<br />
für Menschen mit besonderen Bedarfen, Nachwuchs-/<br />
Kreativitätsentwicklung und grenzüberschreitende Bildungs <br />
kooperation umgesetzt.<br />
In der Vertiefungsphase wurde am Standort Chemnitz ein<br />
praxis- und handlungsorientiertes Informations-, Lern- und Begegnungszentrum<br />
aufgebaut, das für jede und jeden die Möglichkeit<br />
schafft, einfach und komfortabel auf Bildungsinformationen<br />
zuzugreifen sowie selbständig und entsprechend den<br />
eigenen Interessen zu lernen. Der thematische Fokus der Lern-<br />
87<br />
Vertiefungsphase werden Selbstlernzentren an drei Standorten <strong>–</strong><br />
Saar brücken, Merzig und St. Ingbert <strong>–</strong> aufgebaut.<br />
Im Schwerpunkt geht es darum, Infrastrukturen und Begleitungsangebote<br />
für Selbstlernen in regionalspezifischen Kontexten<br />
zu erproben.<br />
Die <strong>Lernende</strong> Region arbeitet zudem im Rahmen kommunaler<br />
Kooperationen mit dem Stadtverband Saarbrücken, der<br />
Kreisstadt Merzig und der Mittelstadt St. Ingbert daran, das Lebenslange<br />
Lernen als Querschnittsaufgabe in unterschiedliche<br />
kommunale Strukturen zu implementieren (siehe auch S. 106).<br />
Wer Y Zu den <strong>Netzwerk</strong>partnern gehören Schulen, Hochschulen,<br />
öffentliche und private Weiterbildungseinrichtungen, kommunale<br />
Einrichtungen, Kammern, Unternehmen und Gewerkschaften.<br />
Die Projektleitung liegt beim Deutschen Forschungszentrum<br />
für Künstliche Intelligenz (DFKI)<br />
Wo Y<br />
DFKI GmbH<br />
Stuhlsatzenhausweg 3 | 66123 Saarbrücken<br />
Telefon 06 81 | 3 02-6 48 10<br />
www.saarlernnetz.de<br />
angebote liegt auf den Bereichen Technik und Naturwissenschaften.<br />
Ergänzend zu den stationären Lernbereichen Info- und Mediathek,<br />
Experimentierbereich sowie Trainings- und Verans taltungsbereich<br />
gibt es den Future Truck und die Experimentierbox<br />
als mobile aufsuchende Bildungsangebote.<br />
Wer Y Zu den <strong>Netzwerk</strong>partnern gehören schulische und<br />
außerschulische Einrichtungen, Einrichtungen und Ämter der<br />
Kommune in der Bildung, der Beschäftigungsförderung, im<br />
sozialen Bereich und in der Wirtschaftsförderung, die regionale<br />
Arbeitsagentur/Arbeitsgemeinschaft, regionale Vertretungen<br />
der Wirtschaft u. a. Die <strong>Netzwerk</strong>leitung hat die Technische<br />
Universität Chemnitz.<br />
Wo Y<br />
Technische Universität Chemnitz<br />
Kreativzentrum TU Chemnitz <strong>–</strong> CreativeCenter<br />
Reichenhainer Straße 70 | 09126 Chemnitz<br />
Telefon 03 71 | 5 31-2 38 80<br />
E-Mail ccc@mb.tu-chemnitz.de<br />
www.tu-chemnitz.de/mb/ccc/
88 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />
Sachsen<br />
<strong>Lernende</strong> Euroregion Neisse-Nisa-Nysa <strong>–</strong> PONTES<br />
Was Y PONTES (lat. Brücken) ist ein bildungsbereichs- und trägerübergreifendes<br />
grenzüberschreitendes Bildungsnetzwerk in<br />
der deutsch-polnisch-tschechischen Euroregion Neisse-Nisa-Nysa.<br />
Die Grenzregion bietet in ihrer europäischen Dimension<br />
einzigartige Potenziale als Lernort, insbesondere für die Entwicklung<br />
<strong>von</strong> Euregiokompetenzen. Diese Potenziale für eine<br />
erfolgreiche Regionalentwicklung nutzbar zu machen und die<br />
Euroregion zu einem modernen grenzüberschreitenden Bildungsstandort<br />
zu entwickeln, der den hier beheimateten Menschen<br />
neue Zukunftsperspektiven eröffnet, ist Grundanliegen<br />
der PONTES-<strong>Netzwerk</strong>arbeit.<br />
Ausgehend <strong>von</strong> den Besonderheiten der Grenzregion, initiieren<br />
und realisieren die <strong>Netzwerk</strong>partner dazu innovative Projekte<br />
in den Handlungsfeldern „Euroregionales Bildungs marketing“,<br />
„Nachbarschaft und Sprache“, „Lernen bewegt Unternehmen“,<br />
„Lernort Grenzregion“, „Lernen im bürgerschaftlichen<br />
Engagement“ und „Chancengerechtigkeit in der Bildung“. Der<br />
Produkt- und Dienstleistungskatalog umfasst ca. 100 neu entwickelte<br />
Angebote zur <strong>Förderung</strong> des Lebenslangen Lernens<br />
in den Rubriken Fort- und Weiterbildung, Lehr- und Lernma <br />
terialien, E-Learning, Bildungsmarketing und Publikationen.<br />
Sachsen<br />
<strong>Lernende</strong> Region Leipzig<br />
Was Y Kerngedanke ist es, das Lebenslange Lernen im Umfeld<br />
der Bürgerinnen und Bürger in unterschiedlichen Lebenslagen<br />
und Problemfeldern erlebbar zu machen und dazu ein <strong>Netzwerk</strong><br />
<strong>von</strong> Experten zu nutzen, die im Bildungs- und Beschäftigungsbereich<br />
für unterschiedlichste Bevölkerungsgruppen mit einer<br />
Vielzahl <strong>von</strong> Angeboten wirksam werden. Dabei sollen Bildung<br />
und Lernen dazu befähigen, sich neuen und fordernden Situationen<br />
und Aufgaben im Beruf, bei Arbeitssuche, auf dem Weg<br />
zur Ausbildung, im Ehrenamt, im Ruhestand, in der Vorberei <br />
tung auf die Selbstständigkeit oder in Vorbereitung auf die Arbeitsaufnahme<br />
usw. erfolgreich zu stellen. Der Arbeitsschwerpunkt<br />
unseres <strong>Netzwerk</strong>es liegt in Fortsetzung der Durch führungsphase<br />
in der Entwicklung und Erprobung <strong>von</strong> Bildungs <br />
beratungsangeboten sowie der Weiterentwicklung <strong>von</strong> Bildungsberatungsagenturen<br />
(hier: i-Punkten), angelagert an bereits bestehende<br />
und in der Region nachhaltig wirksame Strukturen,<br />
welche in der Breite wirksam werden und den Bürgerinnen und<br />
Bürgern des Regierungsbezirks Leipzig nutzen. Dabei soll ins-<br />
Zusätzlich bestehen im Rahmen der Vertiefungsphase kommunale<br />
Kooperationen mit den beiden in unmittelbarer Grenznähe<br />
befindlichen Landkreisen und der Stadt Görlitz (siehe auch<br />
S. 105).<br />
Wer Y Im PONTES-<strong>Netzwerk</strong> engagieren sich derzeit ca. 300<br />
Einrichtungen und Akteure aus allen Bildungsbereichen <strong>–</strong> <strong>von</strong><br />
Kindertagesstätten über Schulen, Aus- und Weiterbildungsein <br />
richtungen und regionalen Hochschulen bis hin zu Einrich <br />
tungen aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Kultur, Vereinen und<br />
Verbänden <strong>–</strong> und aus allen drei Nachbarländern. Das <strong>Netzwerk</strong>management<br />
liegt beim Internationalen Begegnungszentrum<br />
St. Marienthal (IBZ).<br />
Wo Y<br />
-Agentur<br />
c/o Internationales Begegnungszentrum St. Marienthal<br />
St. Marienthal 10 | 02899 Ostritz<br />
Telefon 03 58 23 | 7 72 52<br />
E-Mail pontes@ibz-marienthal.de<br />
www.pontes-pontes.de<br />
besondere die Transparenz und Bündelung der Vielzahl unterschiedlichster<br />
Bildungsangebote verstärkt werden.<br />
Wer Y Das <strong>Netzwerk</strong> besteht aus Akteuren aus dem Bildungsund<br />
Beschäftigungsbereich, welche als assoziierte Partner und<br />
Experten die Aktivitäten in den unterschiedlichen Problemfeldern<br />
durchführen und da<strong>von</strong> partizipieren. Die strategische<br />
Leitung hat seit dem Frühjahr 2001 ein Beirat inne, welcher aus<br />
dem Regierungspräsidenten, Vertretern der Universität Leipzig,<br />
der Kammern, der Arbeitsagentur, der Volkshochschule, dem<br />
DGB und des VSBI besteht und ehrenamtlich auch die Vertiefungsphase<br />
begleitet.<br />
Wo Y<br />
<strong>Netzwerk</strong>büro des Berufsbildungsvereins Leipzig (BBV)<br />
Kohlenstr. 30 | 04107 Leipzig<br />
Telefon 03 41| 9 63 95 12<br />
E-Mail sfriesz@bbv-leipzig.de<br />
www.leipzig-lernt.de
LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />
Sachsen<br />
<strong>Lernende</strong> Region Zwickau<br />
Was Y Die Region Zwickau steht vor der komplexen Situation,<br />
dass Firmen ihren Bedarf an Facharbeitern und Ingenieuren trotz<br />
hoher Arbeitslosigkeit nicht vor Ort decken können und mit großem<br />
Aufwand Arbeitskräfte aus anderen <strong>Regionen</strong> suchen. Dieses<br />
Problem wird durch hohe Abwanderung besonders Qualifizierter<br />
verschärft. Ziel ist es daher, Anreize in der Region zu bieten, um<br />
gut Ausgebildete in ihrer Heimat zu halten, denn Wissen wird<br />
<strong>von</strong> den Akteuren der <strong>Lernende</strong>n Region Zwickau als entscheidende<br />
Größe für die regionale Entwicklung verstanden.<br />
Insofern stellt die Thematik Fachkräfteentwicklung die<br />
große Klammer für die vielseitigen Aktivitäten der Partner des<br />
Kooperationsverbundes dar. Ausgehend <strong>von</strong> den unterschied <br />
lichen Lebensphasen, hat die <strong>Lernende</strong> Region Zwickau vier Arbeitsschwerpunkte<br />
identifiziert, zu denen die Partner, in<br />
Bil dungstischen (BT) organisiert, die vielfältigen Aktionen zur<br />
Unterstützung Lebenslangen Lernens umsetzen. Diese vier Bereiche<br />
sind: Fort- und Weiterbildung <strong>von</strong> Erwerbstätigen (BT 1),<br />
passgenaue Qualifizierung für Stellensuchende (BT 2), Unterstützung<br />
<strong>von</strong> Ausbildung mit IT (BT 3) sowie Kooperationen zwischen<br />
Schule/Hochschule und Arbeitsleben (BT 4).<br />
In der Vertiefungsphase widmet sich die <strong>Lernende</strong> Region<br />
dem Aufbau eines berufspraktischen Lernzentrums, das als zen<br />
Sachsen-Anhalt<br />
<strong>Lernende</strong> Region Wernigerode<br />
Was Y Kerngedanke: Aufbau einer regionalen Informationsund<br />
Beratungsstruktur sowie einer Qualifizierungs-, Bildungs- und<br />
Lerninfrastruktur zur <strong>Förderung</strong> der Persönlichkeitsentwicklung,<br />
Handlungs- und Beschäftigungsfähigkeit der Menschen.<br />
Die zentralen Anliegen und Projekte:<br />
Vernetzung aller Bildungsanbieter für eine transparente<br />
Bildungsstruktur in der Region<br />
Aufbau eines Beratungs- und Informationszentrums für<br />
Weiterbildungsfragen in der Region<br />
gemeinsame Neuentwicklung und Bereitstellung <strong>von</strong> Bildungsmodulen<br />
und -strukturen zur Orientierung und Qualifizierung<br />
<strong>von</strong> Jugendlichen und jungen Erwachsenen,<br />
KMU<br />
Erstellung einer virtuellen Bildungsplattform für die Region<br />
Sicherung der Bildungsqualität (Querschnittsaufgabe)<br />
aktive Öffentlichkeitsarbeit für den Bildungssektor (Querschnittsaufgabe)<br />
regionales <strong>Netzwerk</strong> „Life is my Future“ für Kinder und Jugendliche<br />
(Gesundheits- und Gewaltprävention, aktive ÖA)<br />
trale Anlaufstelle für selbstorganisiertes Lernen in Zwickau fungieren<br />
soll. Geplant sind Workshopräume, eine Wissenswerkstatt<br />
sowie ein Computerlernstudio.<br />
Wer Y Die <strong>Lernende</strong> Region verbindet in ihrem <strong>Netzwerk</strong><br />
über 43 operative sowie ca. 20 strategische Partner, die an der<br />
Umsetzung der in den Bildungstischen entwickelten Mikroprojekte<br />
mitwirken.<br />
Die Akteure sind Bildungsträger, öffentliche Einrichtungen,<br />
Unternehmen und Bürger. Das zentrale <strong>Netzwerk</strong>management<br />
dieser Akteure übernimmt mit der Vertiefungsphase 2007 die<br />
STZ gGmbH <strong>von</strong> der SAQ mbH.<br />
Wo Y<br />
STZ gGmbH Sächsisches Technologie Zentrum gGmbH für<br />
Bildung und Innovation<br />
Das Lernstudio <strong>–</strong> praktisch mehr Wissen<br />
Audistraße 9 | 08058 Zwickau<br />
Telefon 03 75 | 3 32 24 39<br />
E-Mail lernen@lernen-in-zwickau.de<br />
www.lernen-in-zwickau.de<br />
regionales <strong>Netzwerk</strong> „Wernigerode AG“ für KMU<br />
Kinderuniversität<br />
Seniorenakademie.<br />
Wer Y <strong>Netzwerk</strong>akteure: Landkreis Wernigerode, Stadt Wernigerode,<br />
Amt für Wirtschaftsförderung, Handwerkskammer,<br />
IHK Magdeburg, Jugend- und Sozialamt, Schulamt Halberstadt,<br />
Hochschule Harz, Internationaler Bund. <strong>Netzwerk</strong>leitung:<br />
VHS Harz gGmbH<br />
Wo Y<br />
Volkshochschule Harz gGmbH<br />
Heiligegeiststr. 8 | 06484 Quedlinburg<br />
Telefon 0 39 43 | 69 15-13 (Standort Werningerode)<br />
E-Mail info@volkshochschule-harz.de<br />
www.lr-wr.de<br />
89
90 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />
Sachsen-Anhalt<br />
<strong>Lernende</strong> Region Sachsen-Anhalt Süd <strong>–</strong> MIA<br />
Was Y Die MIA-Region ist wesentlich durch einen industriellen<br />
Wirtschaftsraum geprägt.<br />
Es wurde eine strategisch ausgerichtete <strong>Netzwerk</strong>struktur<br />
entwickelt, die zur Verbesserung der Qualität <strong>von</strong> Bildungsan <br />
geboten und zur Erhöhung der Beteiligung aller Bevölkerungsgruppen<br />
beiträgt. In der Durchführungsphase werden z. B. mit<br />
innovativen Lernmethoden Jugendliche darin unterstützt, den<br />
Übergang zwischen den verschiedenen Bildungsphasen, zwischen<br />
Arbeit und Bildung bestmöglich zu bewältigen.<br />
Hierzu werden z. B. in den Ferien Praktikawochen mit Schü <br />
lerinnen und Schülern zur Berufsorientierung sowie Qualifizierungen<br />
für das begleitende Lehr- und Ausbildungspersonal sowie<br />
ausbildungsbegleitende und -unterstützende Maßnahmen zur<br />
Stabilisierung Bildungsbenachteiligter in der ersten Ausbildungsphase<br />
durchgeführt.<br />
Das <strong>Netzwerk</strong> entwickelt in der Vertiefungsphase ein systematisches<br />
Übergangsmanagement und neue Kooperationsformen<br />
zur Erschließung <strong>von</strong> Ausbildungs- und Beschäftigungs poten <br />
zialen mit folgenden ausgewählten Aktivitäten:<br />
Vermittlung des Berufswahl-SIEGEL in Sachsen-Anhalt zur<br />
Standardisierung der Berufswahlorientierung an Schulen<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Begleitende und unterstützende Maßnahmen für eine zielgruppenorientierte<br />
und branchenspezifische Berufswahlorientierung<br />
Seminare für Lehr- und Ausbildungspersonal<br />
Akquise betrieblicher Ausbildungsplätze und ausbildungsvorbereitende<br />
Trainings für benachteiligte Jugendliche.<br />
Wer Y Im <strong>Netzwerk</strong> wirken mit: Kammern, Arbeitgeberverbände,<br />
Unternehmen, Gewerkschaften, Bildungsträger, Kommunen,<br />
Arbeitsagenturen, Eltern- und Schülervertretungen, Schu <br />
len, Institut für Lehrerfortbildung, Ministerien, Universitäten.<br />
Die <strong>Netzwerk</strong>leitung hat die Qualifizierungsförderwerk Chemie<br />
GmbH.<br />
Wo Y<br />
<strong>Lernende</strong> Region Altmark-Salzwedel <strong>–</strong> VerA<br />
Was Y Das <strong>Netzwerk</strong> VerA steht für die Neugestaltung einer<br />
„Lernkultur für alle“ im dünn besiedelten Raum durch die Einführung<br />
moderner Bildungsmedien und -methoden. Nutzer,<br />
Entwickler und Anbieter <strong>von</strong> Blended-Learning-Bildungsangeboten<br />
wurden in einen kooperativen Lernprozess eingebunden,<br />
der eine umfassende Kompetenzentwicklung in Schulen, Unternehmen,<br />
Politik und Verwaltung der Altmark einleitete.<br />
Aufgabenschwerpunkte waren in der Durchführungsphase<br />
der kooperative Aufbau einer barrierefreien und dynamischen<br />
Lernplattform für verschiedenste, insbesondere bildungsferne<br />
Bevölkerungsschichten sowie die Entwicklung <strong>von</strong> Bildungsinhalten<br />
mit regionalem Bezug.<br />
In der Vertiefungsphase werden eine Bildungsberatungsagentur<br />
aufgebaut und Modelle für aufsuchende/mobile Bildungsberatung<br />
entwickelt.<br />
Im Zuge der Projektumsetzung ist es gelungen, das Thema<br />
Bildung im Allgemeinen und das Lebenslange Lernen im Besonderen<br />
als eigenständigen Schwerpunkt im integrierten länd <br />
lichen Entwicklungskonzept der Altmark (iLEK) zu verankern.<br />
Somit ist sichergestellt, dass erstmalig und sicher verstetigt Maß-<br />
Qualifizierungsförderwerk Chemie GmbH<br />
Magdeburger Straße 23 | 06112 Halle<br />
Telefon 03 45 | 2 17 68 10<br />
E-Mail annette.eschner@qfc.de<br />
www.projekt-mia.de<br />
nahmen ergriffen wurden/werden, um das Bildungsniveau nachhaltig<br />
anzuheben, gerade auch bildungsfernen Schichten der Bevölkerung<br />
einen Zugang zur Bildung zu eröffnen, einen Beitrag<br />
zur Reduzierung der Abwanderungsbewegung vor allem junger<br />
Frauen zu leisten und <strong>–</strong> nicht zuletzt <strong>–</strong> dem absehbaren/prog <br />
nostizierten Fachkräftemangel in der Region vorzubeugen.<br />
Wer Y VerA setzt sich aus insgesamt 42 Akteuren (am Aus <br />
bildungs-/Arbeitsmarkt agierenden Wirtschafts- und Sozial <br />
partnern der Region) zusammen.<br />
Wo Y<br />
EBB InnoKomp GmbH<br />
Arneburger Straße 24 | 39576 Stendal<br />
Telefon 0 39 31 | 68 19 50<br />
E-Mail vera-buero@email.de<br />
www.lernende-region-altmark.de
LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />
Sachsen-Anhalt<br />
<strong>Lernende</strong> Region Südliches Sachsen-Anhalt<br />
Was Y Mit der <strong>Lernende</strong>n Region Südliches Sachsen-Anhalt<br />
hat sich ein <strong>Netzwerk</strong> etabliert, dessen Akteure neben konventioneller<br />
Bildungsvermittlung auf neue Möglichkeiten des Zuganges<br />
zu Aus- und Weiterbildungsangeboten für die Bürger<br />
der Region setzen. Das in der Durchführungsphase entwickelte<br />
und erprobte Regionale Medienzentrum bietet hierfür die besten<br />
Voraussetzungen.<br />
Die Vertiefungsphase beschreitet neue Wege, die zu einer<br />
systematischen Einbeziehung <strong>von</strong> KMU in Prozesse des Lebenslangen<br />
Lernens führt. Mit und für KMU werden bedarfsspezifische<br />
Bildungsdienstleistungen entwickelt, die eine zeitgemäße<br />
Personalentwicklung ermöglichen und das Lebenslange Lernen<br />
fest in den Unternehmen etabliert.<br />
Im neu entstandenen Landkreis Mansfeld-Südharz, dem<br />
Kerngebiet der <strong>Lernende</strong>n Region, wird das Lebenslange Lernen<br />
in den kommunalen Handlungsfeldern umgesetzt.<br />
Sachsen-Anhalt<br />
91<br />
Die <strong>Lernende</strong> Region arbeitet zudem in einer weiterführenden<br />
kommunalen Kooperation mit dem Landkreis Mansfeld-Südharz<br />
zusammen (siehe auch S. 105).<br />
Wer Y Kleine und mittlere Unternehmen der Region, deren<br />
Dachverbände und -organisationen, Bildungsanbieter sowie<br />
Vertreter der öffentlichen Verwaltung, der Wirtschaftsförderung<br />
verpflichtete Partner engagieren sich im <strong>Netzwerk</strong>. Die<br />
Projektleitung liegt in den Händen des Technologie- und Gründerzentrums<br />
„Mansfelder Land“ GmbH in Eisleben.<br />
Wo Y<br />
<strong>Lernende</strong> Region Dessau-Anhalt-Wittenberg <strong>–</strong><br />
Agora des Lernens<br />
Was Y Kernanliegen ist der Aufbau einer regionalen Bildungs-<br />
und Lern(beratungs)infrastruktur zur <strong>Förderung</strong> der<br />
Persönlichkeitsentwicklung und Handlungsfähigkeit der Menschen<br />
und zur Verbesserung ihrer Beschäftigungsfähigkeit in<br />
für die Region zukunftsträchtigen Wirtschaftszweigen.<br />
Beispielhafte Angebote während der Durchführungsphase<br />
waren Rekultivierung und Nutzung <strong>von</strong> Gärten als Veranstaltungsorte,<br />
passgenaue Weiterbildungsangebote für Fachar <br />
beiter und Ingenieure sowie bedarfsgerechte Weiterbildung<br />
im Bereich Tourismus.<br />
Die Geschäftsstelle übernimmt in der Vertiefungsphase<br />
alle Aufgaben aus dem Bereich Öffentlichkeitsarbeit für das<br />
<strong>Netzwerk</strong>, bietet Fachtagungen im Kontext des lebenslangen<br />
Lernens an, betreibt ein Bildungsportal und ein Beratungs <br />
netznetzwerk, dessen Kern drei Bildungsberatungsstellen <strong>–</strong><br />
B-Punkte <strong>–</strong> in Dessau, Köthen und Bernburg sind.<br />
Technologie- und Gründerzentrum „Mansfelder Land“ GmbH<br />
Bahnhofsring 14 | 06295 Lutherstadt Eisleben<br />
Telefon 03475 | 74580<br />
E-Mail info@tgz-lr.de<br />
www.tgz-lr.de<br />
Wer Y Dem <strong>Netzwerk</strong> gehören Bildungsträger, Schulen,<br />
Volkshochschulen, Unternehmen, Akteure des Arbeitsmarktes,<br />
Kammern, Wirtschaftsförderungsgesellschaften, Arbeitgeberverbände,<br />
Wirtschaftsjunioren und die Gewerkschaften an.<br />
Das <strong>Netzwerk</strong> ist unter dem Dach des Kollegs für Management<br />
und Gestaltung nachhaltiger Entwicklung gGmbH in<br />
Dessau angesiedelt.<br />
Wo Y<br />
Kolleg für Management und Gestaltung nachhaltiger<br />
Entwicklung gGmbH<br />
Humperdinckstraße 16 | 06844 Dessau<br />
Telefon 03 40 | 2 20 59 90<br />
E-Mail mzienert@kmgne.de<br />
www.agora-des-lernens.de
92 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />
Schleswig-Holstein<br />
<strong>Lernende</strong> Region Neumünster<br />
Was Y Bildung ist der Schlüssel zur Zukunft einer leistungsstarken<br />
Region. Das Hauptziel des <strong>Netzwerk</strong>es ist die Steigerung<br />
der Wettbewerbsfähigkeit der Region Neumünster und Mittelholstein<br />
durch Erhöhung der Lernbereitschaft, Verbesserung<br />
der Lernprozesse und Lernerfolge bei Unternehmen sowie bei<br />
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Als weitere Ziele stehen<br />
die Stärkung der Wirtschaftskraft, die Steigerung der Ansiedlungsattraktivität,<br />
die planerische Standortentwicklung<br />
sowie die allgemeine Attraktivität und Lebensqualität der Stadt<br />
Neumünster im Fokus. Angestrebt wird weiter die Optimierung<br />
der bestehenden Kommunikation zwischen Bildungseinrichtungen<br />
in Neumünster. Das <strong>Netzwerk</strong> will die Anpassungsprozesse<br />
der Region, der Unternehmen und ihrer Arbeitnehmerinnen/<br />
Arbeitnehmer mit den global(isiert)en Herausforderungen <strong>von</strong><br />
heute und morgen in Einklang bringen.<br />
In der Vertiefungsphase entwickelt das <strong>Netzwerk</strong> Sensibilisierungsinstrumente<br />
und individuelle Beratungsmaßnahmen<br />
für KMU zu innovativen Personalentwicklungskonzepten sowie<br />
Schleswig-Holstein<br />
<strong>Lernende</strong> Region Norderstedt<br />
Was Y Norderstedt lernt e.V. fördert die Bildungszusammenarbeit<br />
mit dem Ziel, Lebensqualität in Norderstedt zu erhalten<br />
und zu verbessern. Wir gehen da<strong>von</strong> aus, dass soziale Kom <br />
petenzen und die Dokumentation <strong>von</strong> Kenntnissen und Fähig <br />
keiten sowie eine Begleitung während der Berufsfindungsphase<br />
die Ausbildungschancen bzw. Chancen auf einen beruflichen<br />
Wiedereinstieg erhöhen. Erprobte Konzepte in den Übergangsbereichen<br />
Schule <strong>–</strong> Ausbildung <strong>–</strong> Beschäftigung und Wieder <br />
einstieg werden unter besonderer Berücksichtigung der Zielgruppe<br />
Migranten in der Vertiefungsphase weiterentwickelt<br />
und in Portfolios für Multiplikatoren nutzbar gemacht. Die<br />
Portfolios enthalten Konzepte für Bildungsberatung, Kom <br />
petenzanalyse und ProfilPASS, den generationsübergreifenden<br />
PC- und Handy-Workshop „Jugend lehrt <strong>–</strong> Jugend<br />
er-klärt“ und den multimedialen Schülerworkshop „Mein Job <strong>–</strong><br />
Mein Weg“ zur Berufsorientierung. Ergänzt wird das Angebot<br />
durch den Praktikantenatlas www.praktikum-norderstedt.de.<br />
ein modulares Qualifizierungskonzept für Weiterbildungsverantwortliche<br />
in Unternehmen.<br />
Wer Y Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH mit den<br />
Partnern:<br />
Ausbildungsverbund Neumünster, ver.di-Forum Nord e.V.,<br />
Steuerungsgruppe und Beirat mit Vertreterinnen und Vertreter<br />
der Sozialpartner, Bildungsträger, Beratungsstellen,<br />
Schulen, beruflichen Schulen, Gewerkschaften und Arbeits <br />
agentur.<br />
Wo Y<br />
Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH<br />
Memellandstr. 2 | 24537 Neumünster<br />
Telefon 04321 | 6900219<br />
E-Mail jan.rebenstorf@wa-nms.de<br />
www.lernendes-nms.de<br />
In früheren Programmphasen entwickelte Angebote, z. B. für<br />
bildungsbenachteiligte und für arbeitssuchende Frauen, das<br />
Bildungs fernsehen „Norderstedtlernt-TV“, das Bildungsportal<br />
www.norderstedt-lernt.de, werden weitergeführt.<br />
Wer Y Im <strong>Netzwerk</strong> engagieren sich über 50 Bildungsträger,<br />
Schulen, Betriebe, Beratungsinstitutionen, Initiativen sowie interessierte<br />
Norderstedter Bürgerinnen und Bürger.<br />
Wo Y<br />
Norderstedt lernt e.V.<br />
Rathausallee 50 | 22846 Norderstedt<br />
Telefon 0 40 | 5 35 95-9 46 und -9 56<br />
E-Mail info@norderstedt-lernt.de<br />
www.norderstedt-lernt.de
LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />
Schleswig-Holstein<br />
<strong>Lernende</strong> Region Lübeck<br />
Was Y Das übergreifende Ziel ist die effiziente Beratung und<br />
Vermittlung <strong>von</strong> Angebot und Nachfrage im Bereich Weiter <br />
bildung.<br />
Angeboten werden: Kurzberatung für konkrete (An-)Fragen,<br />
Bildungslaufbahnberatung, Berufswegeplanung, ProfilPASS-/<br />
Kompetenzberatung, Fördermittelberatung, PE-Beratung für<br />
eine Steigerung der Bildungsbeteiligung und Stärkung der<br />
Beschäftigungsfähigkeit in der Region.<br />
Am Lübecker Weiterbildungstelefon werden Beratungen<br />
unter einer kostenfreien Servicenummer angeboten.<br />
Wir betreiben innovatives, offensives Bildungsmarketing in<br />
einem sehr großen <strong>Netzwerk</strong> aller regional wichtigen Akteure.<br />
Weiterbildung und Bildungsberatung verstehen wir als Standortfaktor<br />
und bedeutendes regionales strukturpolitisches Element.<br />
Thüringen<br />
<strong>Lernende</strong> Region Ilm-Kreis<br />
Was Y Das <strong>Netzwerk</strong> implementiert erfolgreich die Strategie<br />
zur Verwirklichung Lebenslangen Lernens im Ilm-Kreis. Die Bildungsbeteiligung<br />
der Menschen <strong>–</strong> unabhängig <strong>von</strong> Alter und<br />
ihrer sozialen Herkunft <strong>–</strong> soll langfristig durch die vielseitige<br />
und zunehmend bedarfsorientierte Angebotsstruktur erhöht<br />
werden, was einen Beitrag zur <strong>Förderung</strong> der Lernwegplanung,<br />
Berufsorientierung, Beschäftigungsfähigkeit und zur Erweiterung<br />
der Handlungsspielräume der Menschen in ihrer Lebensgestaltung<br />
leistet.<br />
In der Durchführungsphase wurden innovative Modelle für<br />
selbstgesteuertes Lernen in den Schwerpunkten „Beratung und<br />
Bildung für Persönlichkeits- und Unternehmensentwicklung“<br />
sowie „Technik, Umwelt, Medien“ entwickelt und erprobt, die<br />
in der Vertiefungsphase in Lernzentren in Arnstadt, Ilme nau<br />
und Erfurt weiterentwickelt und umgesetzt werden. Dabei<br />
kommen pädagogisch-didaktische Konzepte für Selbstlern <br />
systeme für folgende Kompetenzbereiche zum Einsatz: Medien,<br />
(Fremd-)Sprachen, Bildung für nachhaltige Entwicklung/Um <br />
welt bildung. Das Angebot ist eingebettet in eine individuelle<br />
Lernberatung und -begleitung.<br />
Wer Y Im Rahmen des Verbundes sind 87 private regionale<br />
Anbieter aktiv tätig. Weiterhin sind die wichtigsten regionalen<br />
Multiplikatoren, wie IHK, HWK, Agentur für Arbeit und ARGE<br />
Lübeck, DGB, in diesem <strong>Netzwerk</strong> engagiert. Die <strong>Netzwerk</strong>leitung<br />
hat die Wirtschaftsförderung LÜBECK GmbH.<br />
Wo Y<br />
Wirtschaftsförderung LÜBECK GmbH<br />
Projektbereich Weiterbildung<br />
Falkenstraße 11 | 23564 Lübeck<br />
Telefon 04 51 / 7 06 55 41<br />
E-Mail info@weiterbildung-luebeck.de<br />
Lübecker Weiterbildungstelefon 08 00 | 5 56 05 55<br />
(kostenlose Servicenummer)<br />
www.weiterbildung-luebeck.de<br />
Wer Y Im Rahmen der <strong>Netzwerk</strong>arbeit haben sich Kooperationen<br />
zwischen allgemeinbildenden, berufsorientierenden<br />
und weiterführenden Schulen, Bildungsanbietern, Unternehmen,<br />
Arbeitsverwaltung, der Wirtschaftsförderung, den Kammern,<br />
Kommunen, Sozialpartnern, Agenda-21-Projekten,<br />
Lehrenden und <strong>Lernende</strong>n entwickelt. Mehr als 30 regionale<br />
Bildungsträger, Vereine und Behörden sind gegenwärtig Partner<br />
im <strong>Netzwerk</strong>. Die <strong>Netzwerk</strong>leitung liegt bei Arbeit und<br />
Leben Thüringen e.V.<br />
Wo Y<br />
Arbeit und Leben Thüringen e.V.<br />
Projekt <strong>Lernende</strong> Region Ilm-Kreis<br />
Windthorststr. 43 a | 99096 Erfurt<br />
Telefon 03 61 | 56 57 30<br />
E-Mail info@lernregion.net<br />
www.lernregion.net<br />
93
94 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />
Thüringen<br />
<strong>Lernende</strong> Region Jena/Saale-Holzland-Kreis<br />
Was Y Durch die Entwicklung eines integrierten Dienstleis <br />
tungsangebotes innerhalb eines Bildungsnetzwerkes <strong>von</strong> vielen<br />
regionalen Akteuren soll im Übergang Schule <strong>–</strong> Aus bildung <strong>–</strong><br />
Beschäftigung im Jena/Saale-Holzland-Kreis insbesondere erreicht<br />
werden, die Quote <strong>von</strong> Bildungsabbrechern deutlich zu<br />
senken. Darüber hinaus soll die Bildungsbeteiligung <strong>von</strong> Jugendlichen<br />
verbessert, eine auf individuellen Stärken beruhende<br />
Berufsorientierung ermöglicht und die Transparenz <strong>von</strong><br />
Bildungsanbietern, Maßnahmen, Fördermöglichkeiten und konkreten<br />
Inhalten erhöht werden. Besondere Bedeutung kommt<br />
dabei der Vernetzung und gegenseitigen Abstimmung <strong>von</strong> Bildungsberatung<br />
und Bildungsangebot sowie der Vereinheitlichung<br />
<strong>von</strong> qualitativen Standards zu.<br />
In der Vertiefungsphase werden gezielt Instrumente des<br />
Übergangsmanagements weiterentwickelt: Verschiedene Instrumente<br />
zur Kompetenzbilanzierung, Mo delle zur Bewältigung<br />
<strong>von</strong> Bildungsabbrüchen, zur Berufsorientierung, zum Erschließen<br />
neuer Lernformen und zur <strong>Förderung</strong> individueller Stärken<br />
und Talente (regionale und virtuelle Tandems, Schnuppertage<br />
in der Wirtschaft, Come-together/Lernfest).<br />
Aus der <strong>Netzwerk</strong>arbeit hervorgegangen sind Empfehlungen<br />
für den Masterplan Jena/Saale-Holzland, die Weiterentwicklung<br />
und der Ausbau <strong>von</strong> Patenschaften zwischen Unterneh <br />
men und Schulen zur Unterstützung der Initiative Schule <strong>–</strong><br />
Thüringen<br />
Wirtschaft des hiesigen Landrates, die Veröffentlichung <strong>von</strong><br />
Good Practice im Abschlussbericht als Voraussetzung für Multiplikation<br />
in der Region und Transfer in andere <strong>Regionen</strong>.<br />
Wer Y Neben den Kernpartnern Verein zur Regionalförderung<br />
<strong>von</strong> Forschung, Innovation und Technologie für die Strukturentwicklung<br />
(ReFIT e.V.), der Überbetrieblichen Ausbil dungsgesellschaft<br />
gGmbH Jena (ÜAG gGmbH), dem Verein Ländliche<br />
Kerne e.V., dem Institut Bildungsmanagement Nausitz GmbH<br />
(IfBm), der Gesellschaft zur <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> Innovationen und<br />
Arbeitsorientierter Bildung mbH (GIAB) wird das Bildungsnetzwerk<br />
<strong>von</strong> weiteren Bildungsträgern, Arbeitsämtern, Kammern,<br />
Schulämtern, Jugendämtern sowie Vertretern der Wirtschaft<br />
unterstützt. Die Projektleitung liegt bei ReFIT e.V.<br />
Wo Y<br />
ReFIT e.V. Jena<br />
Ernst-Haeckel-Platz 5/6 | 07745 Jena<br />
Telefon 0 36 41 | 22 71 10<br />
E-Mail m.kneisel@refit.de<br />
<strong>Lernende</strong> Region „Zwischen Rennsteig und Rhön“<br />
Was Y Anliegen ist es, die Vernetzung vorhandener und die<br />
Erarbeitung neuer, am Qualifikationsbedarf der regionalen<br />
Wirtschaft sowie der Bevölkerung der Region insgesamt orientierter<br />
Bildungskonzepte zu realisieren, die mit der Ausprägung<br />
<strong>von</strong> sozialer, personeller und medialer Kompetenz verbunden<br />
sind. Ein weiteres Ziel ist es, in die bereits gut gestaltete Bildungslandschaft<br />
der Region mit ihren vielfältigen Angeboten<br />
neue Ideen einzubringen und die Kräfte zu bündeln.<br />
Zur Umsetzung dieses anspruchsvollen Vorhabens werden<br />
in den Bereichen „Modulare Qualifizierungsmodelle zur Steigerung<br />
der Beschäftigungsfähigkeit im regionalen Tourismus <br />
sektor“, Modellschule „Berufsorientierung“ und „Aus- und<br />
Wei terbildung in ausgewählten technischen Fachrichtungen“<br />
vielfältige Vorhaben und Aktivitäten realisiert.<br />
Ziel ist es, der Wirtschaft und den Bürgern der Region verbesserte<br />
und jedermann zugängliche Bildungsmöglichkeiten zu<br />
www.jenregionet.de<br />
offerieren. Zu diesem Zweck werden bestehende und funktionierende<br />
regionale <strong>Netzwerk</strong>e in diesen Prozess aktiv einbezogen.<br />
Wer Y Im <strong>Netzwerk</strong> engagieren sich 73 Verbände, Kommunen,<br />
Kammern und Bildungsakteure. Die <strong>Netzwerk</strong>leitung liegt<br />
beim Moderne Berufe für Europa/Südthüringen e.V.<br />
Wo Y<br />
Ausbildungsverbund „Moderne Berufe für<br />
Europa/Südthüringen e.V.“<br />
Würzburger Straße 3 | 98529 Suhl<br />
Telefon 0 36 81 | 80 21 52<br />
E-Mail info@lernende-region-thueringen.de<br />
www.lernende-region-thueringen.de
LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />
Thüringen<br />
<strong>Lernende</strong> Region Saalfeld-Rudolstadt <strong>–</strong><br />
Zukunft Saalebogen<br />
Was Y Kerngedanke der <strong>Lernende</strong>n Region „Zukunft Saalebogen“<br />
ist es, mit beispielhafter <strong>Netzwerk</strong>arbeit die Bildungsübergänge<br />
<strong>von</strong> Jugend lichen und jungen Erwachsenen an<br />
entscheidenden Schnitt stellen im Leben zu begleiten und zu<br />
unterstützen. Mit diesem Kerngedanken leistet die <strong>Lernende</strong><br />
Region einen Beitrag zur Etablierung des LLL in der Region.<br />
Seit der Durchführungsphase unterstützt sie wirkungsvoll Unternehmen<br />
und weitere regionale Akteure wie Kammern, Arbeitsverwaltung<br />
und Verbände bei der zukünftig wichtigen<br />
Frage der Sicherung des Fachkräftebedarfes. Weitere Schwerpunkte<br />
sind die Motivation bildungsferner Gruppen, Bildungsmarketing<br />
und Verknüpfung <strong>von</strong> Schule und Wirtschaft.<br />
Arbeitsschwerpunkte in der Vertiefungsphase sind das Übergangsmanagement<br />
<strong>von</strong> Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />
(bis 32 Jahre) an den Übergängen Schule Y Ausbildung, Ausbildung<br />
Y Beruf sowie (am Übergang) Y beruflicher Wiedereinstieg.<br />
In der Region Saalfeld-Rudolstadt ist das Bildungsnetzwerk<br />
ein wichtiger Bestandteil effizienter regionaler Strukturen. Der<br />
Thüringen<br />
<strong>Lernende</strong> Region Wartburgregion<br />
Was Y Das <strong>Netzwerk</strong> will als zentrale Anlaufstelle der Region<br />
für alle Fragen des Lebenslangen Lernens die wirtschaftliche,<br />
soziale und kulturelle Attraktivität der Region erhöhen und<br />
sichern.<br />
In der Durchführungsphase entwickelte das <strong>Netzwerk</strong> Konzepte<br />
und Maßnahmen zur Berufs- und Arbeitsweltvorbereitung<br />
für lernbehinderte und verhaltensauffällige Schülerinnen und<br />
Schüler sowie zur Stärkung <strong>von</strong> Eltern und Jugendlichen, um sie<br />
auf die Herausforderung des Lebenslangen Lernens vorzubereiten,<br />
und zur Ermittlung des regionalen Fachkräftebedarfs.<br />
In der Vertiefungsphase entwickelt die <strong>Lernende</strong> Region<br />
eine Bildungs- und Beratungsagentur mit dem Ziel, insbesondere<br />
kleine und mittlere Unternehmen der Region innovationsund<br />
wettbewerbsfähiger zu machen und durch den Aufbau umfassender<br />
integra tiver Dienstleistungen zu stärken. Im Zentrum<br />
der Beratungsarbeit stehen die Ausschöpfung und Entwicklung<br />
personaler Ressourcen und die effiziente Nutzung neuer Technologien<br />
durch die Umsetzung des Lebenslangen Lernens.<br />
Im Blickpunkt steht dabei die Fachkräfteentwicklung. Die<br />
Bildungsberatungsagentur unterstützt Unternehmen bei der Bildung<br />
<strong>von</strong> Unternehmensnetzwerken, um dem regionalen Fachkräfteman<br />
gel durch die Umsetzung des Lebenslangen Lernens<br />
zu begegnen.<br />
95<br />
Flächenkreis mit ländlicher Ausprägung verfügt über eine stellenweise<br />
nicht optimal ausgebaute Infrastruktur (ÖPNV); hier ist<br />
es wichtig, dass alle Beteiligten gemeinsam wirken und leichte<br />
Zugänge zu Bildungsberatungs- und Bildungsangeboten bieten.<br />
Wer Y Das <strong>Netzwerk</strong> der <strong>Lernende</strong>n Region „Zukunft Saalebogen“<br />
setzt sich aus Akteuren zusammen aus der Wirtschaft,<br />
den Kommunen, den Kammern und Verbänden sowie den<br />
ARGEn und der Agentur für Arbeit. Die <strong>Netzwerk</strong>leitung liegt<br />
bei der Bildungszentrum Saalfeld GmbH.<br />
Wo Y<br />
Agenturbüro der <strong>Lernende</strong>n Region „Zukunft Saalebogen“<br />
Schwarzburger Chaussee 12 | 07407 Rudolstadt<br />
Telefon 0 36 72 | 82 38 70<br />
E-Mail kontakt@immer-lernen.de<br />
www.immer-lernen.de<br />
Als regionaler Dienstleister im Bereich Personalmanagement<br />
arbeitet das KompetenzCentrum IQB (Innovation, Qualifizierung,<br />
Beschäftigung) mit Unternehmen, Kommunen sowie Experten<br />
und regionalen Arbeitsmarktakteuren zusammen und<br />
trägt dazu bei, Kompetenzen in der Region zu bündeln, einschlägige<br />
Projekte zu multiplizieren und insgesamt den Standort<br />
Wartburgregion für Unternehmen attraktiver zu machen.<br />
Wer Y Das <strong>Netzwerk</strong> setzt sich aus den folgenden Akteuren<br />
zusammen: automotive Thüringen e.V., BMW-Fahrzeugtechnik<br />
Eisenach GmbH, Hirschvogel Eisenach GmbH, Landratsamt<br />
Wartburgkreis, Robert Bosch Fahrzeugelektrik GmbH, Staatliche<br />
Studienakademie Thüringen-Berufsakademie Eisenach, Stadtver <br />
waltung Eisenach, tbz-Technologie- und Berufsbildungszentrum<br />
Eisenach gGmbH, Wirtschaftsförderung der Stadt Eisenach im<br />
Gründer- und Innovationszentrum,<br />
Projektleitung: BWE <strong>–</strong> Bildungswerk Eisenach GmbH.<br />
Wo Y<br />
Bildungswerk Eisenach GmbH<br />
Am Goldberg 2 | 99817 Eisenach<br />
Telefon 0 36 91 | 62 11 93<br />
E-Mail neubauer@bw-eisenach.de<br />
www.bw-eisenach.de
96 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />
Kurzporträts aller länderübergreifenden <strong>Netzwerk</strong>e<br />
Bayern/Baden-Württemberg<br />
<strong>Lernende</strong> Region Schwäbisch Hall <strong>–</strong> Ansbach<br />
Was Y Ziel ist die Sicherung und Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit<br />
in der ländlich geprägten Region. Dazu gehören<br />
vor allem die Sensibiliserung zum Lebenslangen Lernen und die<br />
<strong>Förderung</strong> der Hochschulbildungsmöglichkeiten in der Region.<br />
Das <strong>Netzwerk</strong> der <strong>Lernende</strong>n Region Schwäbisch Hall-Ansbach<br />
arbeitet dabei grenzüberschreitend zur Überwindung der „Informationsgrenze“<br />
zwischen Bayern und Baden-Württemberg.<br />
Neben den bereits entwickelten Projekten für fachfremd<br />
unterrichtende Lehrer (MUT), Schüler (Come and SeE <strong>–</strong> Schüler<br />
erleben Energie), Fach- und Führungskräfte (i-pro) sowie WiedereinsteigerInnen<br />
(Frauen in Technikberufe) liegt der Schwerpunkt<br />
in der Vertiefungsphase vor allem im Bereich der Weiterbildung<br />
in KMU. Die Region profitiert dabei vor allem durch<br />
die bundeslandüberschreitende Zusammenarbeit der Institu <br />
tionen.<br />
Bayern/Baden-Württemberg<br />
<strong>Lernende</strong> Region Bodensee<br />
Was Y Das Ziel der <strong>Lernende</strong>n Region Bodensee ist es, das<br />
Wissen und die Kompetenzen rund um Bildung und Lernen<br />
zu bündeln und allen Menschen in der Region zugänglich zu<br />
machen, um das Lebenslange Lernen der Menschen in jedem<br />
Lebensalter zu unterstützen. Die Erhöhung der Transparenz<br />
der vorhandenen Bildungsangebote ist ebenso Ziel wie die<br />
Bereitstellung <strong>von</strong> Informationen über neueste Entwicklungen<br />
im Bildungsbereich. Innovative und vernetzte Bildungsberatungsangebote<br />
unterstützen diese Ziele und tragen zur Erleichterung<br />
des Lernens bei.<br />
Beispielhafte Angebote während der Durchführungsphase<br />
waren die Entwicklung und Erprobung eines Unterstützungsund<br />
Begleitungssystems für den Übergang Schule <strong>–</strong> Ausbildung/Beruf,<br />
Einführung eines „Quali-Passes“ und der Aufbau<br />
<strong>von</strong> l-Punkten.<br />
In der Vertiefungsophase bietet die <strong>Lernende</strong> Region folgende<br />
Informations- und Beratungsangebote an:<br />
Beratung <strong>von</strong> Bildungseinrichtungen und KMU<br />
Weiterbildungen für Bildungsberaterinnen und Berater<br />
Informationsstellen für Fragen zu Lernen und Bildung<br />
(30 L-Punkt Informationsstellen)<br />
individuelle Beratungsangebote (L-Punkt Beratungszentren).<br />
Wer Y Das <strong>Netzwerk</strong> der <strong>Lernende</strong>n Region Schwäbisch Hall <strong>–</strong><br />
Ansbach besteht aus öffentlichen und privaten Bildungsträgern,<br />
Kammern, Verbänden, Schul- und Arbeitsämtern, Fachhochschulen<br />
sowie KMU aus beiden Landkreisen.<br />
Die Projektleitung liegt bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
des Landkreises Schwäbisch Hall mbH.<br />
Wo Y<br />
Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises<br />
Schwäbisch Hall<br />
Haller Str. 29/1 | 74549 Wolpertshausen<br />
Telefon 0 79 04 | 94 12 66<br />
E-Mail kastenholz@wfgsha.de<br />
www.lernenderegion.net<br />
Die <strong>Lernende</strong> Region arbeitet zudem in einer weiterführenden<br />
Kooperation mit der Stadt Konstanz, der Stadt Lindau und dem<br />
Landkreis Bodenseekreis zusammen (siehe auch S. 102).<br />
Wer Y Die <strong>Lernende</strong> Region Bodensee wird getragen vom<br />
LernSee e.V., in dem sich Bildungsakteure aus zwei Bundesländern<br />
(Bayern und Baden-Württemberg) und drei Landkreisen <strong>–</strong><br />
Bodenseekreis, Landkreis Konstanz und Landkreis Lindau <strong>–</strong> zu <br />
sammengeschlossen haben. Der Vereinssitz liegt in Konstanz.<br />
Über die Vereinsmitglieder hinaus beteiligen sich zahlreiche<br />
Partner am <strong>Netzwerk</strong>.<br />
Wo Y<br />
Kostenfreie Servicenummer<br />
08 00-lernsee 5 37 67 33<br />
Lernsee e.V.<br />
Katzgasse 7 | 78462 Konstanz<br />
Telefon 075 31 | 36590-12<br />
E-Mail info@lernsee.de<br />
www.lernsee.de
LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />
Berlin/Brandenburg<br />
<strong>Lernende</strong> Region Berlin-Brandenburg <strong>–</strong> LNBB<br />
Was Y Hauptanliegen des länderübergreifenden Bildungsnetzwerks<br />
ist der Aufbau einer neuen Infrastruktur für Lebenslanges<br />
Lernen in Berlin und Brandenburg. Übergreifendes Ziel<br />
des Vorhabens ist die Erhöhung der Bildungsbeteiligung und<br />
damit die Herstellung bzw. Verbesserung der Handlungs- und<br />
Beschäftigungsfähigkeit <strong>von</strong> Personen mit erhöhtem Integrationsbedarf,<br />
insbesondere benachteiligter und/oder bildungsferner<br />
Jugendlicher und älterer Menschen.<br />
In der Durchführungsphase wurden LernLäden in Pankow,<br />
Neukölln und Königs Wusterhausen eröffnet. In der Vertiefungsphase<br />
wird ergänzend hierzu eine mobile, aufsuchender Bildungsberatungsansatz<br />
entwickelt und erprobt.<br />
Die Arbeitsschwerpunkte der mobilen Bildungsberatung<br />
sind u. a.:<br />
<strong>Förderung</strong> der Zusammenarbeit und Durchlässigkeit zwischen<br />
Schule und beruflicher Ausbildung<br />
Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit<br />
Abbau <strong>von</strong> Benachteiligungen<br />
Mobilisierung bildungsferner Gruppen.<br />
Ein Ergebnis der Arbeiten wird eine Dokumentation in Form<br />
eines Handlungsleitfadens sein, der es Außenstehenden, z. B.<br />
Brandenburg/Sachsen<br />
<strong>Lernende</strong> Region Elbe-Elster <strong>–</strong><br />
Regionales Lernforum<br />
Was Y Das Regionale Lernform trägt dazu bei, die gegenwärtigen<br />
Disparitäten auf dem Arbeitsmarkt abzubauen und den<br />
zukünftige Fachkräftebedarf der Wirtschaft sowie stärker kulturelle<br />
und berufliche Bildung miteinander zu verzahnen und so<br />
die Persönlichkeitsentwicklung und die Handlungskompetenz<br />
des Einzelnen zu verbessern.<br />
Seit der Durchführungsphase arbeitet das <strong>Netzwerk</strong> an nutzerorientierten<br />
Kooperationen zwischen Bildung und Wirtschaft<br />
sowie an der Integration neuer Lehr- und Lernmethoden.<br />
Das <strong>Netzwerk</strong> versteht sich in erster Linie als Plattform für<br />
verschiedene Akteure in der Region. Folgende Aufgaben werden<br />
für die Zukunft als vordergründig angesehen:<br />
Herstellung <strong>von</strong> Transparenz über Aktivitäten in den<br />
<strong>Regionen</strong><br />
Wissen über Best (Good) Practice vermitteln<br />
Realisierung <strong>von</strong> Bildungsberatung für verschiedene Zielgruppen<br />
sowie mobile Bildungsberatung im Rahmen der<br />
Vertiefungsphase.<br />
Multiplikatoren/-innen, dem Qualitätsmanagement in der Bildung<br />
oder Beschäftigungsbündnissen, ermöglicht, die gewonnenen<br />
Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen. Ferner übernimmt<br />
die mobile Bildungsberatung eine Lotsenfunktion im<br />
Kiez, indem sie bereits vorhandene Angebote untereinander<br />
vernetzt.<br />
97<br />
Wer Y Die Projektkoordination liegt beim LernNetz Berlin-<br />
Brandenburg (LNBB) e.V. Über 40 Partner wie z. B. Kommunen,<br />
Senatsverwaltungen, JobCenter/Arge, Agenturen für Arbeit, VHS<br />
und Verbände aus den vier <strong>Regionen</strong> am Ostkreuz, Neukölln<br />
und Pankow sowie am Ostkreuz und im brandenbur gischen<br />
Königs Wusterhausen.<br />
Wo Y Die LernLäden und somit auch die mobile Bildungsberatung<br />
finden Sie in den Berliner Bezirken Neukölln und Pankow<br />
sowie im brandenburgischen Königs Wusterhausen.<br />
LernNetz Berlin-Brandenburg e.V.<br />
Oranienburger Str. 65 | 10117 Berlin<br />
Telefon 030 | 28 40 92 19<br />
E-Mail esther.kramer@lnbb.de<br />
www.LNBB.de<br />
Wer Y Das <strong>Netzwerk</strong> umfasst Schulen, Private Bildungseinrichtungen,<br />
Berufsschulen, Hoch- und Fachschulen, Unternehmen,<br />
Beratungseinrichtungen, Vertreter der Landkreise, Wirtschaftsförderer<br />
und Arbeitsagenturen aus den drei Landkreisen<br />
Riesa-Großenhain-Meissen, Elbe-Elster und Oberspree-Lausitz.<br />
Die <strong>Netzwerk</strong>leitung liegt beim Verein <strong>Lernende</strong> Region Elbe-<br />
Elster.<br />
Wo Y<br />
Regionales Lernforum im Wirtschaftsraum zwischen Elbe<br />
und Elster<br />
Elsterstraße 1b | 014910 Elsterwerda<br />
Telefon 0 35 33| 40 34<br />
E-Mail verein@lernforum-elbe-elster.de<br />
www.lernforum-elbe-elster.de
98 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />
Hamburg/Niedersachsen<br />
<strong>Lernende</strong> Region Hamburg-Harburg <strong>–</strong><br />
Harburger LernWelten<br />
Was Y In der Durchführungsphase wurden Modelle für<br />
interkulturelle Bildungsmodule, für einen Bachelor-Abschluss<br />
im Handwerk und für den Bereich Bildungsberatung ent <br />
wickelt und erprobt.<br />
In der Vertiefungsphase erhalten kleine und mittlere Unternehmen<br />
(KMU) in der Region einen zentralen Ansprechpartner<br />
für betriebsspezifische Aus- und Weiterbildung. Durch aufsuchende<br />
Beratung und im Dialog mit den Unternehmen analysieren<br />
wir ihre Kompetenzen und Potenziale. Unsere Beraterinnen<br />
und Berater wirken für die Unternehmen als Bildungsmanager.<br />
Sie erarbeiten Angebote für den sichtbar gewordenen Lernbedarf,<br />
die auf den Terminplan und die Bedarfe des Unternehmens<br />
zugeschnitten sind. Sie schöpfen dabei aus einem regio <br />
nalen Expertenpool. Unter dem Motto „Gemeinsam aktiv sein<br />
für Unternehmen“ werden Bildungsanbieter in der Region weiter<br />
vernetzt, um den KMU adäquate Fortbildungsangebote zur<br />
Verfügung zu stellen.<br />
Hamburg/Niedersachsen/Schleswig-Holstein<br />
<strong>Lernende</strong> Metropolregion Hamburg<br />
Was Y In der Durchführungsphase hat die <strong>Lernende</strong> Region<br />
u. a. folgende Aktivitäten umgesetzt: Öffentlichkeitsarbeit für<br />
Lebenslanges Lernen, „Flexible Qualitätsentwicklung“ in Bildungseinrichtungen,<br />
Weiterbildungsdatenbank, Bildungsmesse<br />
„EDU 21“, Unternehmensplanspiel zur Berufsorientierung sowie<br />
telefonische Bildungsberatung.<br />
In der Vertiefungsphase liegt der thematische Schwerpunkt<br />
in der Ausweitung der Aktivitäten im Bereich Bildungsberatung.<br />
Ob telefonisch, persönlich oder online, die „lernende metropolregion<br />
hamburg“ unterstützt Bildungsinteressierte mit Informationen,<br />
individuellen Beratungen und Qualifizierungen in<br />
folgenden Schwerpunkten:<br />
Strategieberatung: Persönliche Beratung in beruflichen<br />
Entscheidungs- und Entwicklungsprozessen<br />
Persönliche Beratung mit dem ProfilPASS<br />
Bildungsanschluss: Telefonische Bildungsberatung<br />
Informations- und Großveranstaltungen wie „Perspektiv.<br />
Öffner“ und „Einstieg in Fahrtrichtung Bildung“<br />
Qualifizierung für Arbeitnehmervertreter/-innen zum<br />
„Betrieblichen Bildungslotsen“<br />
Workshopreihe für Bildungsträger, die kleine und mittlere<br />
Unternehmen als neue Zielgruppe gewinnen möchten.<br />
Zusätzlich kooperieren die Harburger LernWelten im Rahmen<br />
der Vertiefung mit dem Bezirksamt Harburg (siehe auch S. 102).<br />
Wer Y Die Akteure des <strong>Netzwerk</strong>s kommen aus Bildungsunternehmen,<br />
Verbänden, Wirtschafts- und Sozialraumförderern,<br />
Kammern, Freiberuflern, Projekten und Initiativen der Jugendhilfe,<br />
der Gender-<strong>Förderung</strong> und der Forschung, Technologietransferförderern,<br />
Ausbildungs- und Beschäftigungsträgern so <br />
wie Interessenvertretungen <strong>von</strong> Migrantinnen und Migranten.<br />
Die <strong>Netzwerk</strong>leitung liegt bei der Handwerkskammer Hamburg.<br />
Wo Y<br />
Handwerkskammer Hamburg<br />
Harburger LernWelten<br />
Zum Handwerkszentrum 1 | 21079 Hamburg<br />
Telefon 0 40 | 3 59 05-8 40<br />
E-Mail info@halewe.de<br />
www.halewe.de<br />
Stadt und Region profitieren <strong>von</strong> der <strong>Förderung</strong> des Lebens <br />
langen Lernens durch viele Angebote, mit denen der Erhalt der<br />
individuellen Fachkompetenz und Beschäftigungsfähigkeit im<br />
Wirtschaftsraum der Metropolregion sichergestellt wird.<br />
Wer Y Die Gesamtkoordination liegt bei der Volkshoch <br />
schule Pinneberg e.V.; weitere <strong>Netzwerk</strong>partner sind Weiter <br />
bildung Hamburg e.V. und Arbeit und Leben Niedersachsen<br />
e.V., rund 300 Partner in Schleswig-Holstein, Hamburg und<br />
Niedersachsen wie DGB, Arbeitsagenturen, Kammern, Bildungs-<br />
und Beratungseinrichtungen.<br />
Wo Y<br />
VHS der Stadt Pinneberg e.V.<br />
Projektbüro | Mühlenstraße 2 | 25421 Pinneberg<br />
Telefon 0 41 01 | 80 89-0<br />
E-Mail: projektbuero@vhs-pinneberg.de<br />
Bildungshotline (Mo<strong>–</strong>Do <strong>von</strong> 10<strong>–</strong>16 Uhr) 0180 | 5 57 74 00<br />
(0,14€ /Min.)<br />
www.lernende-metropole.info
LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />
Hessen/Bayern<br />
<strong>Lernende</strong> Region main-kinzig+spessart<br />
Was Y Das <strong>Netzwerk</strong> der <strong>Lernende</strong>n Region main-kinzig+<br />
spessart ist ein „Nukleus“ innovativer Bildungsentwicklung. Im<br />
<strong>Netzwerk</strong> treffen Partner zusammen, die gemeinsam Maßnahmen<br />
zur <strong>Förderung</strong> des Lebenslangen Lernens entwickeln und<br />
umsetzen. Ziel ist es, die Menschen in der Region zum Lebenslangen<br />
Lernen zu motivieren.<br />
Die Geschäftsstelle der <strong>Lernende</strong>nRegion main-kinzig+spessart<br />
stellt den <strong>Netzwerk</strong>partnern zu diesem Zweck folgende Bildungsdienstleistungen<br />
und Produkte bereit, u. a.:<br />
1. Veranstaltungsmanagement<br />
Lernwelten <strong>–</strong> Bildungsmesse und Wissensfest<br />
Forum für Bildung<br />
2. www.bildungsportal-main-kinzig-spessart.de<br />
Angebotsdatenbank/Anbieterdatenbank<br />
Last-Minute-Börse für Bildungsangebote<br />
Seminarraumbörse<br />
3. Qualitätsentwicklung und Bildungsberatung<br />
Weiterbildung Bildungsberatung & Kompetenzentwicklung<br />
4. Übergangsmanagement im Rahmen der Vertiefungsphase<br />
Moderation und Koordination der Übergänge Kindertagesstätte<br />
<strong>–</strong> Grundschule sowie Schule <strong>–</strong> Ausbildung/Studium.<br />
Schleswig-Holstein/Niedersachsen/Mecklenburg-Vorpommern<br />
Wer Y Im <strong>Netzwerk</strong> haben sich Institutionen aus Bildung,<br />
Weiterbildung, Wirtschaft, Regionalentwicklung und Verwaltung<br />
zusammengeschlossen.<br />
Die <strong>Netzwerk</strong>leitung erfolgt durch die Geschäftsstelle der<br />
<strong>Lernende</strong>n Region und durch den Beirat des <strong>Netzwerk</strong>s. Der<br />
Standort der Geschäftsstelle ist in Hanau unter dem Dach der<br />
Gesellschaft für Wirtschaftskunde e.V.<br />
Wo Y<br />
<strong>Lernende</strong> Region main-kinzig+spessart<br />
c/o Gesellschaft für Wirtschaftskunde e.V.<br />
Altstraße 24 | 63450 Hanau<br />
Telefon 0 61 81 | 9 52 92-1 53<br />
E-Mail projektteam@bpmks.de<br />
<strong>Lernende</strong> Region Drei-Länder-Eck <strong>–</strong> LernNetzWerk<br />
Was Y Das <strong>Netzwerk</strong> fördert das Lebenslange Lernen in den<br />
schleswig-holsteinischen Kreisen Stormarn und Herzogtum Lauenburg<br />
mit einem Fokus auf zwei Bereichen: interkulturelle Bildung<br />
in der Arbeitswelt und an allgemeinbildenden Schulen<br />
und Bildung und Arbeit für sozial Benachteiligte.<br />
Beratung, Information und die Integration <strong>von</strong> Bildungsmodulen<br />
in Arbeitsprozesse und das „normale“ Schulleben stehen<br />
dabei im Vordergrund der Arbeit. Gegründet wurden spezielle<br />
„Lehr- und Lernbetriebe“, in deren laufende Arbeit zielgruppenbezogene<br />
Bildungsmodule integriert sind. Besonders intensiv gestaltete<br />
sich die Arbeit im interkulturellen Lehr- und Lernbetrieb.<br />
Aus der Arbeit heraus wurde das Zentrum für Interkulturelle<br />
Bildung und Arbeit (ZIB) e.V. gegründet, das die interkulturelle<br />
Arbeit und Forschung weiter betreibt und die erfolg <br />
reiche Arbeit mit am Markt operierenden Lehr- und Lernbetrieben<br />
fortsetzt. Ebenfalls aus dem LernNetzWerk Drei-Länder-Eck<br />
hervorgegangen ist der regionale Weiterbildungsverbund Stormarn-Herzogtum<br />
Lauenburg, der die intensive Beratungs-,<br />
Informations- und Öffentlichkeitsarbeit im Bereich der Erwachsenenbildung<br />
übernommen hat.<br />
www.bpmks.de<br />
Ein besonderes Augenmerk der Weiterbildungsaktivierung<br />
liegt auch im Bereich der kleinen und mittleren Unternehmen.<br />
Vor allem in der Nachqualifizierung <strong>von</strong> Arbeitnehmern und<br />
Arbeitslosen sowie <strong>von</strong> speziellen Fachkräften werden Potenziale<br />
gesehen, die die Wirtschaftskraft und die Qualität des<br />
Standorts Schleswig-Holstein stärken.<br />
Wer Y<br />
Weiterbildungsverbund Stormarn-Herzogtum Lauenburg,<br />
Zentrum für Interkulturelle Bildung und Arbeit e.V.,<br />
Fraueninitiative e.V. Lauenburg<br />
Projektleitung: Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft<br />
Stormarn (BQS) mbH.<br />
Wo Y<br />
Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft Stormarn<br />
(BQS) mbH<br />
Industriestr. 19 | 23843 Bad Oldesloe<br />
Telefon 04531| 18 1521<br />
www.drei-laender-eck.net<br />
99
100 Kommunale Kooperationen mit <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> LERNENDE REGIONEN<br />
Kommunale Kooperationen mit <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong><br />
Die „Kommunalen Kooperationen mit <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong>“<br />
sind ein besonderer Förderbereich der zweiten Vertiefungsphase<br />
im Programm. Mit der hierbei angestrebten vertiefenden<br />
Einbindung kommunaler Akteure wird der Erfahrung aus mehr<br />
als sechs Jahren Programmlaufzeit Rechnung getragen, dass regionale<br />
Bildungsnetzwerke insbesondere dann erfolgreich sein<br />
können, wenn die Kommune die Umsetzung des Lebenslangen<br />
Lernens als starker Partner im <strong>Netzwerk</strong> aktiv mitgestaltet.<br />
Die Kommunen, die für diese vertiefende Arbeit in den <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong><br />
gewonnen werden konnten, waren in allen Fällen bereits<br />
vorher Partner der <strong>Netzwerk</strong>e der <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong>. Mit der<br />
zusätzlichen <strong>Förderung</strong> haben sich die Kommunen zum Ziel gesetzt,<br />
in enger Kooperation mit der jeweiligen <strong>Lernende</strong>n Region,<br />
modellhafte, kommunale Handlungskonzepte zur regionalen<br />
Verwirklichung des Lebenslangen Lernens zu entwickeln und<br />
zum Teil in ersten Schritten umzusetzen. Dabei kommt es darauf<br />
an, dass neben den einschlägigen bildungs bezogenen Ressorts<br />
auch die benachbarten, bildungsrelevanten Ressorts der<br />
Kommunen — Kultur, Stadtteil- und Quartiersentwicklung, Soziales,<br />
Wirtschaftsförderung u. a. — aktiv einbe zogen werden.<br />
Seit April 2007 werden 30 Kommunen mit ganz unterschiedlichen,<br />
an den Innovationen der <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> und der<br />
unterschiedlichen regionalen Ausgangslagen orien tierten, ressortübergreifenden<br />
Schwerpunktsetzungen bis zum 30. September<br />
2008 gefördert. In fünf Fällen (<strong>Lernende</strong> Region Bodensee,<br />
<strong>Lernende</strong> Region Emscher-Lippe, <strong>Lernende</strong> Region SaarLern-<br />
Netz, <strong>Lernende</strong> Region PONTES, <strong>Lernende</strong> Region Schwandorf)<br />
werden mehrere Kommunen pro <strong>Lernende</strong>r Region gefördert.<br />
In der folgenden Übersicht sind, geordnet nach Ländern,<br />
alle kommunalen Vorhaben in Zuordnung zur jeweiligen <strong>Lernende</strong>n<br />
Region mit ihren spezifischen Entwicklungsschwerpunkten<br />
dargestellt.<br />
Baden-Württemberg<br />
<strong>Lernende</strong> Region Bodensee<br />
Entwicklungsschwerpunkte Y Entwicklung und Erprobung<br />
eines Handlungskonzeptes, das die regionale Bildungs <br />
angebots struktur durch eine Vernetzung kommunaler Ressorts<br />
verbessert und eine Verknüpfung sowie Optimie rung <strong>von</strong> Ak <br />
tivitäten im Bereich des Lebenslangen Lernens für unterschiedliche<br />
Zielgruppen unterstützt.<br />
Stadt Konstanz <strong>–</strong> Dezernat II <strong>–</strong> Amt für Schulen,<br />
Bildung, Wissenschaft<br />
Untere Laube 24 | 78462 Konstanz<br />
Telefon 0 75 31 | 9 00-9 01<br />
E-Mail liebl-kopitzkiw@stadt.konstanz.de<br />
Baden-Württemberg<br />
<strong>Lernende</strong> Region Bodensee<br />
Entwicklungsschwerpunkte Y Entwicklung und Erprobung<br />
einer kommunalen Handlungsstrategie zur <strong>Förderung</strong><br />
der Bildungs- und Ausbildungschancen <strong>von</strong> Kindern und Ju <br />
gendlichen. Koordinierung der beteiligten Akteure innerhalb<br />
der kreisweiten Initiative „0 Prozent Jugendarbeitslosigkeit im<br />
Bodenseekreis“.<br />
Landkreis Bodenseekreis <strong>–</strong> Sozialdezernat<br />
Albrechtstr. 77 | 88041 Friedrichshafen<br />
Telefon 0 75 41 | 2 04-57 13<br />
E-Mail susanne.loibl@bodenseekreis.de<br />
Bayern<br />
<strong>Lernende</strong> Region Bodensee<br />
Entwicklungsschwerpunkte Y Einrichtung einer kommunalen<br />
Ansprechstelle für Bildungsanbieter, um Angebote zu<br />
vermitteln, zu koordinieren und beim Start neuer Projekte zu<br />
helfen; Vernetzung bestehender lokaler Initiativen mit kommunalen<br />
Aktivitäten.<br />
Stadt Lindau<br />
Bregenzer Str. 4<strong>–</strong>12 | 88107 Lindau<br />
Telefon 0 83 82 | 27 74 815<br />
E-Mail vhs@lindau.de
LERNENDE REGIONEN Kommunale Kooperationen mit <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong><br />
Bayern<br />
<strong>Lernende</strong> Region Cham<br />
Entwicklungsschwerpunkte Y Entwicklung eines Port <br />
folios ressortübergreifender Bildungsdienstleistungen zur Kompetenzentwicklung<br />
in verschiedenen kommunalen Handlungsfeldern.<br />
Bildungsberatung und modulare Bildungsangebote<br />
„Lernen auf dem Land“ im kommunalen Handlungsfeld Tourismus/Wirtschaftsförderung<br />
und „Energie <strong>–</strong> Lernweg“ im kommunalen<br />
Handlungsfeld Stadtmarkting/Kulturangelegenheiten.<br />
Stadt Waldmünchen<br />
Postfach 1263 | 93446 Waldmünchen<br />
Telefon 09 97 | 23 07-12<br />
E-Mail rainer.wagner@waldmuenchen.de<br />
Bayern<br />
<strong>Lernende</strong> Region Dachau<br />
Entwicklungsschwerpunkte Y <strong>Förderung</strong> der Durchlässigkeit<br />
zwischen den Bildungsbereichen durch ein ressortübergreifendes<br />
Handlungskonzept zur Verzahnung <strong>von</strong> allgemeiner,<br />
politischer, kultureller und beruflicher Bildung, zur<br />
Zusammenarbeit der Bereiche Bildung, Beschäftigung, Arbeitsmarkt<br />
und Wirtschaftsförderung, zur Verbesserung der Beschäftigungs<br />
fähigkeit.<br />
Gemeinde Vierkirchen<br />
Schulweg 1 | 85256 Vierkirchen<br />
Telefon 0 8139 | 9314 29<br />
E-Mail martina.tschirge@vierkirchen.bayern.de<br />
Bayern<br />
<strong>Lernende</strong> Region Nürnberg-Fürth<br />
Entwicklungsschwerpunkte Y Entwicklung eines integrierten<br />
dienststellenübergreifenden Konzeptes für ein kommunales<br />
Haus des Lebenslangen Lernens in der Nürnberger<br />
Südstadt.<br />
Stadt Nürnberg <strong>–</strong> Kulturreferat <strong>–</strong> Bildungszentrum<br />
90317 Nürnberg<br />
Telefon 09 11 | 2 31 54 90<br />
E-Mail bernhard.gropper@stadt.nuernberg.de<br />
Bayern<br />
<strong>Lernende</strong> Region Schwandorf<br />
101<br />
Entwicklungsschwerpunkte Y Ressortübergreifendes<br />
Handlungskonzept, das die Zusammenarbeit mit den kommunalen<br />
Einrichtungen stärkt in den Bereichen Übergang Hauptschule<br />
<strong>–</strong> Berufsschule, aktive Einbeziehung <strong>von</strong> Kindergartenpersonal<br />
und Elternbeirat sowie <strong>von</strong> Personal der Landkreisund<br />
Ge meindeverwaltung in eine niedrigschwellige Beratung<br />
zum Lebenslangen Lernen.<br />
Landkreis Schwandorf<br />
Postfach 15 49 | 92406 Schwandorf<br />
Telefon 094 31 | 471-208<br />
E-Mail rudolf.reger@landkreis-schwandorf.de<br />
Bayern<br />
<strong>Lernende</strong> Region Schwandorf<br />
Entwicklungsschwerpunkte Y Bereichsübergreifende,<br />
bedarfsorientierte Handlungskonzepte zur Verbesserung des Le<br />
benslangen Lernens in kommunalen Handlungsfeldern sowie<br />
zur Verbesserung der Zusammenarbeit <strong>von</strong> Kommunen und<br />
kommunalen Einrichtungen im Städtedreieck Burglengenfeld,<br />
Maxhütte-Haidhof, Teublitz mit der <strong>Lernende</strong>n Region Schwandorf<br />
unter besonderer Berücksichtigung der Zielgruppe.<br />
Aufbau einer ehrenamtlichen kommunalen Seniorenberatung.<br />
Volkshochschule im Städtedreieck e.V.<br />
Bahnhofstr. 44 | 93142 Maxhütte-Haidhof<br />
Telefon 09471 | 30065<br />
E-Mail ursula.schmid@vhs-staedtedreieck.de<br />
Bayern<br />
<strong>Lernende</strong> Region Tölzer Land<br />
Entwicklungsschwerpunkte Y Entwicklung und Erprobung<br />
eines Handlungskonzeptes zur Verankerung des Lebenslangen<br />
Lernens in der kommunalen Politik und Verwaltung;<br />
Einführung einer Rabattkarte für Beratungs- und Bildungsangebote;<br />
Ergänzungen und Verbesserungen <strong>von</strong> Angeboten in den<br />
Bereichen Kultur/Integration und Beruf/Familie.<br />
Stadt Geretsried <strong>–</strong> Stadtjugendpflege<br />
Karl-Lederer-Platz 1 | 82538 Geretsried<br />
Telefon 0 8171 | 62 98-61<br />
E-Mail christine.hoefer@geretsried.de
102 Kommunale Kooperationen mit <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> LERNENDE REGIONEN<br />
Berlin<br />
<strong>Lernende</strong> Region<br />
Marzahn-Hellersdorf<br />
Entwicklungsschwerpunkte Y Entwicklung einer kommunalen<br />
Strategie für Lebenslanges Lernen unter besonderer<br />
Berücksichtigung der Bürgerämter mit den Schwerpunkten: Einbindung<br />
<strong>von</strong> bestehenden Lernangeboten in die Arbeitsstruk <br />
turen der Bürgerämter sowie ihre Bereitstellung für Bürgerinnen<br />
und Bürger, Entwicklung <strong>von</strong> Formen der aktiven Einbeziehung<br />
relevanter kommunaler Akteure in die Umsetzung der<br />
Strategie für Lebenslanges Lernen in den kommunalen Arbeitsbereichen<br />
durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst.<br />
Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf <strong>von</strong> Berlin <strong>–</strong><br />
Amt für Bürgerdienste<br />
Alice-Salomon-Platz 3 | 12591Berlin<br />
Telefon 0 30 | 9 02 93-28 27<br />
E-Mail jochen.gollbach@ba-mh.verwalt-berlin.de<br />
Brandenburg<br />
<strong>Lernende</strong> Region Uckermark<br />
Entwicklungsschwerpunkte Y Entwicklung und Erprobung<br />
eines Handlungskonzeptes zur Integration der kommunalen<br />
Akteure in das <strong>Netzwerk</strong> der <strong>Lernende</strong>n Region Uckermark;<br />
Durchführung <strong>von</strong> gemeinsamen Aktivitäten zur Unterstützung<br />
des Erfahrungsaustausches; Weiterentwicklung der regionalen<br />
Bildungsinfrastruktur.<br />
Landkreis Uckermark <strong>–</strong> Schulverwaltungs- und Kulturamt<br />
c/o Kreisvolkshochschule<br />
Brüssower Allee 48 | 17291Prenzlau<br />
Telefon 0 39 84 | 80 85 33<br />
E-Mail andrea.haehnlein@kvhs-uckermark.de<br />
Bremen<br />
<strong>Lernende</strong> Region<br />
Bremen/Bremerhaven<br />
Entwicklungsschwerpunkte Y Ziel des Vorhabens ist<br />
die Verankerung des Lebenslangen Lernens in kommunalen<br />
Handlungsfeldern durch die Entwicklung <strong>von</strong> Beteiligungsund<br />
Gestaltungskompetenz sowohl bei wichtigen kommunalen<br />
Akteuren als auch bei verschiedenen Zielgruppen für Lebenslanges<br />
Lernen. Der aktive Einbezug kommunaler Institutionen<br />
und der Aufbau eines kommunalen Kompetenzzentrums bilden<br />
neben der Beteiligung <strong>von</strong> Jugendlichen und ansiedlungsinteressierten<br />
Bürgen die Arbeitsschwerpunkte.<br />
Freie Hansestadt Bremen <strong>–</strong> Ortsamt Mitte/Östliche Vorstadt<br />
Am Dobben 91 | 28203 Bremen<br />
Telefon 04 21 | 3 61-20 47<br />
E-Mail rbuecking@oamitte.bremen.de<br />
Hamburg<br />
Harburger LernWelten<br />
Entwicklungsschwerpunkte Y Verankerung des<br />
Le benslangen Lernens in kommunalen Handlungsfeldern,<br />
unter anderem der Quartiersentwicklung durch die Entwicklung<br />
und Erprobung eines ressortübergreifenden Handlungskonzepts,<br />
Einrichtung eines Runden Tisches mit Vertretern aus<br />
den Bereichen Verwaltung, Politik, Wirtschaft, Bildung und<br />
Kultur sowie Durchführung <strong>von</strong> öffentlichkeitswirksamen Kampagnen<br />
und Optimierung der Bildungsmesse der Harburger<br />
Lernwelt.<br />
Freie und Hansestadt Hamburg <strong>–</strong> Bezirksamt Harburg <strong>–</strong><br />
Dezernat Soziales, Jugend und Gesundheit <strong>–</strong><br />
Fachamt für Sozialraummanagement<br />
Harburger Rathauspassage 2 | 21073 Hamburg<br />
Telefon 0 40 | 4 28 71-2018<br />
E-Mail uta.wassbauer@harburg.hamburg.de
LERNENDE REGIONEN Kommunale Kooperationen mit <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong><br />
Hamburg<br />
<strong>Lernende</strong> Region Billenetz<br />
Entwicklungsschwerpunkte Y Erarbeitung eines kommunalen<br />
Handlungskonzeptes „Bildung und Lebenslanges Lernen“,<br />
um Strukturen für Bildung bereichsübergreifend auszubauen,<br />
eine Kultur der Kooperation zwischen den relevanten Akteuren<br />
zu etablieren und unter dem direkten Einbezug der <strong>Lernende</strong>n<br />
Region Billenetz hinsichtlich des Lebenslangen Lernens eine<br />
Stadtentwicklung auf verbessertem Niveau zu gewährleisten.<br />
Freie und Hansestadt Hamburg <strong>–</strong> Bezirksamt Hamburg-Mitte <strong>–</strong><br />
Jugendamt <strong>–</strong> Region II<br />
Postfach 10 22 20 | 20015 Hamburg<br />
Telefon 0 40 | 4 28 54-75 49<br />
E-Mail kjl@schmidt-hh.de<br />
Hessen<br />
<strong>Lernende</strong> Region Offenbach<br />
Entwicklungsschwerpunkte Y Erarbeitung eines lokalen<br />
Handlungsprogramms, mit dem die Qualität und Quantität<br />
<strong>von</strong> Bildungsangeboten verbessert, Defizite in den institutio <br />
nellen Angeboten identifiziert, Möglichkeiten der Aufstiegs <br />
fortbildung geschaffen und eine neue Lernkultur etabliert<br />
werden sollen.<br />
Stadt Offenbach <strong>–</strong> Volkshochschule und Amt<br />
für Arbeitsförderung, Statistik und Integration<br />
63061Offenbach<br />
Telefon 0 69 | 24 45 01-2 00<br />
E-Mail matthias.schulze-boeing@offenbach.de<br />
Hessen<br />
<strong>Lernende</strong> Region Rheingau-Taunus<br />
Entwicklungsschwerpunkte Y Aufbau eines kommunalen<br />
Bildungsbüros zur Umsetzung des Lebenslangen Lernens;<br />
Sensibilisierung, Einbindung und Vernetzung der kommunalen<br />
Ressorts für Lebenslanges Lernen (Arbeitsgruppen, Praxisleit fä <br />
den usw.); Einbindung des Konzepts in die Regionalentwicklung.<br />
Stadt Geisenheim<br />
Projektbüro im Kulturtreff „Die Scheune“<br />
Beinstraße 11 | 65366 Geisenheim<br />
Telefon 0 67 22 | 7 01-116<br />
E-Mail christine.weissenberger@geisenheim.de<br />
Niedersachsen<br />
103<br />
<strong>Lernende</strong> Region Oldenburger Land<br />
Entwicklungsschwerpunkte Y Einrichtung einer<br />
landkreisweiten Koordinationsgruppe für bildungsbereichsübergreifende<br />
Planung; Bildungsbedarfserhebungen, Einrichtung<br />
<strong>von</strong> lokalen Bildungsbüros, exemplarische Pilotprojekte<br />
im Handlungsfeld „Medienkompetenz“, Entwicklung einer<br />
Zukunftsstrategie für Bildung im Landkreis.<br />
Kreisvolkshochschule Wesermarsch GmbH<br />
Postplatz 1 | 26919 Brake<br />
Telefon 0 47 31 | 94 97-18<br />
E-Mail r.gall@kvhs-wesermarsch.de<br />
Niedersachsen<br />
<strong>Lernende</strong> Region Osnabrück<br />
Entwicklungsschwerpunkte Y Ressortübergreifende<br />
Vernetzung kommunaler Akteure bei der Beratung, Begleitung<br />
und Qualifizierung <strong>von</strong> allen am Bildungsprozess Beteiligten<br />
mit dem Ziel, vor allem Kindern und Jugendlichen eine bessere<br />
Teilhabe am gesellschaftlichen, sozialen und beruflichen<br />
Leben zu ermöglichen.<br />
Samtgemeinde Bersenbrück <strong>–</strong> Fachdienst 1:<br />
Bildung, Ordnung und Soziales<br />
Lindenstr. 2 | 49593 Bersenbrück<br />
Telefon 0 54 39 | 94 02-218<br />
E-Mail lehker@medienforum-bersenbrueck.de<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
<strong>Lernende</strong> Region Emscher-Lippe<br />
Entwicklungsschwerpunkte Y Aufbau eines kom <br />
munalen Bildungsbüros; Erweiterung des kommunalen Bildungsservers;<br />
Modellhafte Initiierung und Erprobung <strong>von</strong><br />
bedarfs orientierten Handlungskonzepten zur Umsetzung des<br />
Lebenslangen Lernens für alle Bildungsübergänge mit dem<br />
Schwerpunkt „Übergang Schule <strong>–</strong> Beruf“.<br />
Stadt Gelsenkirchen <strong>–</strong> Referat Schule<br />
Florastr. 26<strong>–</strong>28 | 45879 Gelsenkirchen<br />
Telefon 02 09 | 1 69-91 55<br />
E-Mail annette.eisfeld@gelsenkirchen.de
104 Kommunale Kooperationen mit <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> LERNENDE REGIONEN<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
<strong>Lernende</strong> Region Emscher-Lippe<br />
Entwicklungsschwerpunkte Y Entwicklung eines<br />
kommunalen Handlungskonzeptes zur Stärkung der Bedeu <br />
tung der Naturwissenschaften in allen Bildungsbereichen<br />
u. a. durch Ver anstaltungen, Workshops, Kurse und Fort <br />
bildungen zu naturwissenschaftlichen Themen sowie den<br />
Ausbau der Hertener Kinderuniversität.<br />
Stadt Herten <strong>–</strong> FB Bildung <strong>–</strong> Außerschulische Bildung <strong>–</strong><br />
Volkshochschule<br />
Resser Weg 1 | 45699 Herten<br />
Telefon 0 23 66 | 30 35 16<br />
E-Mail f.senner@herten.de<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
<strong>Lernende</strong> Region Köln<br />
Entwicklungsschwerpunkte Y Verbesserung der Zu <br />
sammenarbeit <strong>von</strong> Kommune und <strong>Lernende</strong>r Region durch<br />
eine Stärken-/Schwächen-Analyse der bereits vorhandenen<br />
Schnittstellen; Entwicklung ressortübergreifender kommunaler<br />
Initiativen in Ämtern, zu denen noch keine engen Arbeitsbeziehungen<br />
bestehen.<br />
Stadt Köln <strong>–</strong> Amt für Weiterbildung<br />
Im Mediapark 7 | 50670 Köln<br />
Telefon 02 21 | 22 13 36 06<br />
E-Mail irene.somm@stadt-koeln.de<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
<strong>Lernende</strong> Region Kreis Borken<br />
Entwicklungsschwerpunkte Y Aufbau einer kom <br />
munalen Koordinierungsstelle „Brücke Schule <strong>–</strong> Beruf“;<br />
Entwicklung einer regionalen Bildungsberichterstattung;<br />
Etablierung eines zielgruppenübergreifenden Bildungsportals<br />
für den Themenbereich Bildung und Lebenslanges Lernen;<br />
modellhafte Umsetzung einer Medienwerkstatt „Medien <br />
kompetenz und Ehrenamt“.<br />
Kreis Borken<br />
Burloer Str. 93 | 46325 Borken<br />
Telefon 0 28 61 | 82 13 55<br />
E-Mail t.henseler@kreis-borken.de<br />
Rheinland-Pfalz<br />
<strong>Lernende</strong> Region Mainz <strong>–</strong> Bingen<br />
Entwicklungsschwerpunkte Y Entwicklung eines kommunalen<br />
Handlungskonzeptes zur Verbesserung des Zugangs<br />
zu Bildungs- und Beratungsangeboten; Ausbau <strong>von</strong> Angeboten<br />
und Vernetzung mit zentralen kommunalen Akteuren und<br />
deren Aktivitäten aus dem Bildungsbereich; Aufbau eines<br />
„Binger <strong>Netzwerk</strong>es für Bildung“.<br />
Stadt Bingen am Rhein <strong>–</strong> Bildungskoordination<br />
Rochusallee 2 | 55411 Bingen<br />
Telefon 06721 | 184-443<br />
E-Mail bildungskoordination@bingen.de<br />
Saarland<br />
<strong>Lernende</strong> Region SaarLernNetz<br />
Entwicklungsschwerpunkte Y Entwicklung einer kommunalen<br />
Handlungsstrategie für Lebenslanges Lernen in der<br />
Gebietskörperschaft unter besonderer Berücksichtigung der<br />
Zielgruppen: arbeitslose und <strong>von</strong> Arbeitslosigkeit bedrohte<br />
Jugendliche sowie Senioren und Migranten.<br />
Volkshochschule Regionalverband Saarbrücken<br />
Altes Rathaus am Schloßplatz | 66119 Saarbrücken<br />
Telefon 06 81 | 5 06-43 40<br />
E-Mail jan.schluckebier@rvsbr.de<br />
Saarland<br />
<strong>Lernende</strong> Region SaarLernNetz<br />
Entwicklungsschwerpunkte Y Entwicklung einer kommunalen<br />
Handlungsstrategie für Lebenslanges Lernen in der<br />
Kreisstadt unter besonderer Berücksichtigung der Zielgruppe<br />
Jugendliche unter 24 Jahre und Bildungsferne.<br />
Kreisstadt Merzig <strong>–</strong> Amt für Bildung, Soziales und Sport<br />
Brauerstr. 5 | 66663 Merzig<br />
Telefon 0 68 61 | 85-0<br />
E-Mail stadt@merzig.de
LERNENDE REGIONEN Kommunale Kooperationen mit <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong><br />
Saarland<br />
<strong>Lernende</strong> Region SaarLernNetz<br />
Entwicklungsschwerpunkte Y Entwicklung und<br />
Verankerung eines integrativen Gesamtkonzeptes für eine<br />
kommunale Bildungsplanung für Lebenslanges Lernen in<br />
der Mittelstadt St. Ingbert.<br />
Stadt St. Ingbert <strong>–</strong> Volkshochschule<br />
Am Markt 12 | 66386 St. Ingbert<br />
Telefon 06894 | 38795-12<br />
E-Mail vhsigb@t-online.de<br />
Sachsen<br />
<strong>Lernende</strong> Region PONTES<br />
Entwicklungsschwerpunkte Y Chancengerechtigkeit<br />
in der Umsetzung des Lebenslangen Lernens <strong>–</strong> Verbesserung<br />
der Angebotsstrukturen; Stärkung selbstbestimmter Nachfrage;<br />
Optimierung der Rahmenbedingungen für Lebenslanges Lernen.<br />
Erarbeitung <strong>von</strong> Handlungsempfehlungen für den Kreistag<br />
des neuen Landkreises Görlitz in ressort- und landkreisübergreifenden<br />
thematischen Werkstätten in enger Zusammenarbeit<br />
mit den benachbarten Projekten und der PONTES-Agentur.<br />
Landkreis Löbau-Zittau <strong>–</strong><br />
Behinderten- und Gleichstellungsbeauftragte<br />
Hochwaldstr. 29 | 02763 Zittau<br />
Telefon 0 35 83 | 72 14 20<br />
E-Mail anett.arendholz@kreis-zi.de<br />
Sachsen<br />
<strong>Lernende</strong> Region PONTES<br />
Entwicklungsschwerpunkte Y Standortfaktor Medienkompetenz<br />
<strong>–</strong> Verbesserung der Angebotsstrukturen; Stärkung<br />
selbstbestimmter Nachfrage; Optimierung <strong>von</strong> Rahmenbedin <br />
gungen; Erarbeitung <strong>von</strong> Handlungsempfehlungen für den Kreistag<br />
des neuen Landkreises Görlitz in ressort- und landkreisübergreifenden<br />
thematischen Werkstätten in enger Zusammenarbeit<br />
mit den benachbarten Projekten und der PONTES-Agentur.<br />
Kreisfreie Stadt Görlitz <strong>–</strong> Stadtverwaltung<br />
Schul-, Sport- und Sozialamt<br />
Untermarkt 6<strong>–</strong>8 | 02826 Görlitz<br />
Telefon 03581 | 671741<br />
E-Mail n.kleeberg@goerlitz.de<br />
Sachsen<br />
<strong>Lernende</strong> Region PONTES<br />
105<br />
Entwicklungsschwerpunkte Y EUregiokompetenzentwicklung<br />
<strong>–</strong> Entwicklung der trinationalen (deutsch-tschechischpolnischen)<br />
Region an der Neiße durch Bildung <strong>–</strong> <strong>Förderung</strong><br />
der Nachbarsprachen und der kulturellen Kompetenz in allen<br />
Bildungsbereichen. Erarbeitung <strong>von</strong> Handlungsempfehlungen<br />
für den Kreistag des neuen Landkreises Görlitz in ressort- und<br />
landkreisübergreifenden thematischen Werkstätten in enger<br />
Zusammenarbeit mit den benachbarten Projekten und der<br />
PONTES-Agentur.<br />
Niederschlesischer Oberlausitzkreis <strong>–</strong><br />
Schulverwaltungs-, Kultur- und Sportamt<br />
Robert-Koch-Str. 1 | 02906 Niesky<br />
Telefon 0 35 88 | 28 53 90<br />
E-Mail a.uhlemann@nol-kreis.de<br />
Sachsen-Anhalt<br />
<strong>Lernende</strong> Region<br />
Südliches Sachsen-Anhalt<br />
Entwicklungsschwerpunkte Y Entwicklung und Er <br />
probung eines kommunalen Handlungskonzeptes, in dem die<br />
relevanten Akteure aus den unterschiedlichen Ressorts und<br />
Bildungsbereichen als Multiplikatoren aktiv in die Umsetzung<br />
des Lebenslangen Lernens einbezogen werden.<br />
Landkreis Mansfeld-Südharz <strong>–</strong><br />
Amt für Schulverwaltung, Kultur und Sport<br />
Rudolf-Breitscheid-Str. 20<strong>–</strong>22 | 06526 Sangerhausen<br />
Telefon 0 34 75 | 66-1101<br />
E-Mail fbayer@mansfelderland.de
Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit vom<br />
Bundesministerium für Bildung und Forschung unentgeltlich ab <br />
gegeben. Sie ist nicht zum gewerblichen Vertrieb bestimmt. Sie<br />
darf weder <strong>von</strong> Parteien noch <strong>von</strong> Wahlwerberinnen/Wahl werbern<br />
oder Wahl helferinnen/Wahlhelfern während eines Wahl <br />
kampfes zum Zweck der Wahlwerbung verwendet werden. Dies<br />
gilt für Bundes tags-, Land tags- und Kommunalwahlen sowie für<br />
Wahlen zum Europä ischen Parlament.<br />
Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlveran <br />
stal tungen und an Informationsständen der Parteien sowie das<br />
Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben parteipolitischer Informa <br />
tionen oder Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weiter gabe<br />
an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung.<br />
Unabhängig da<strong>von</strong>, wann, auf welchem Weg und in welcher An <br />
zahl diese Schrift der Empfängerin/dem Empfänger zugegangen<br />
ist, darf sie auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden<br />
Wahl nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme<br />
der Bundes regierung zugunsten einzelner politischer Gruppen<br />
verstanden werden könnte.