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Lernende Regionen – Förderung von Netzwerken - Netzwerk

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<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> <strong>–</strong> <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong><br />

Programmdarstellung


Impressum<br />

Herausgeber<br />

Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung (BMBF)<br />

Referat 321 Lebenslanges Lernen<br />

53170 Bonn<br />

Bestellungen<br />

schriftlich an den Herausgeber<br />

Postfach 30 02 35<br />

53182 Bonn<br />

oder per<br />

Tel.: 01805 - 262 302<br />

Fax: 01805 - 262 303<br />

(0,14 Euro/Min. aus dem deutschen Festnetz)<br />

E-Mail: books@bmbf.bund.de<br />

Internet: http://www.bmbf.de<br />

Redaktion<br />

Projektträger im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt<br />

für das Bundesministerium für Bildung und Forschung (PT-DLR)<br />

Heinrich-Konen-Str. 1<br />

53227 Bonn<br />

lernende.regionen@dlr.de<br />

www.lernende-regionen.info<br />

www.pt-dlr.de<br />

Autoren/Autorin<br />

Dieter Gnahs (S. 20<strong>–</strong>25, 32<strong>–</strong>37, 40<strong>–</strong>41, 46<strong>–</strong>49, 56<strong>–</strong>57)<br />

Petra Böttcher, PT-DLR (S. 6<strong>–</strong>9, 30<strong>–</strong>31)<br />

Hannes Barske, PT-DLR (S. 26<strong>–</strong>9, 4<strong>–</strong>29, 38<strong>–</strong>39, 44<strong>–</strong>45, 50<strong>–</strong>55, 58<strong>–</strong>59)<br />

Rudolf Tippelt (S.10<strong>–</strong>11)<br />

Christoph Emminghaus (S. 10<strong>–</strong>11)<br />

Die Informationen zu den einzelnen Vorhaben des Programms<br />

„<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> <strong>–</strong> <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong>“ basieren auf<br />

den Angaben der Zuwendungsempfänger. Sie dienen der<br />

Einführung und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

Gestaltung<br />

Christiane Zay, Bielefeld<br />

Druckerei<br />

J. Fink Druckerei, Ostfildern<br />

Gedruckt auf Recyclingpapier<br />

Bildnachweis<br />

Michael Seidler, Hamburg<br />

PT-DLR und Projektnehmer im Rahmen des Programms<br />

Bonn, Berlin 2008


<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> <strong>–</strong> <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong><br />

Programmdarstellung


<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> Vorwort<br />

Vorwort<br />

<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> <strong>–</strong> <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong><br />

Bildung ist der Schlüssel für individuelle Lebenschancen, kulturelle<br />

Teilhabe und der Motor für gesellschaftliche und ökonomische<br />

Entwicklung. Nichts entscheidet so sehr über die Zu kunftschancen<br />

und die Innovationskraft jeder und jedes Einzelnen<br />

und einer Gesellschaft wie gute Bildung und Ausbildung. Das<br />

Lernen in allen Lebensphasen wird deshalb für alle Menschen<br />

immer bedeutsamer.<br />

Seit 2001 ermöglicht das Bundesministerium für Bildung<br />

und Forschung lebensbegleitendes Lernen in regional verankerten<br />

<strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong>. 76 „<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong>“ entwickeln und erproben<br />

Modelle, in denen die Bildungsakteure vor Ort kooperieren,<br />

und bauen damit Barrieren im Zugang zu Bildungsangeboten<br />

ab. So kann das Lernen im Lebenslauf gelingen.<br />

Um den vielfältigen Ansprüchen gerecht zu werden, vernetzen<br />

sich die Bildungsinstitutionen mit den regionalen Partnern<br />

aus dem wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Umfeld. In<br />

den vergangenen Jahren sind diese Bildungsnetzwerke vor Ort<br />

zu einem festen Bestandteil der Bildungsinfrastruktur und zum<br />

zentralen Ansprechpartner für Bevölkerung, Wirtschaft und öffentliche<br />

Verwaltung in Sachen Bildung geworden. Professionelle<br />

Bildungsberatung, das Management <strong>von</strong> individuellen<br />

Bildungsübergängen und gut erreichbare Lerninfrastrukturen<br />

erleichtern den Zugang zu Bildungsangeboten.<br />

Die <strong>Netzwerk</strong>e haben Erfolg. Schon jetzt können die „<strong>Lernende</strong>n<br />

<strong>Regionen</strong>“ zahlreiche innovative Lösungen aufweisen,<br />

die national und international nicht nur große Beachtung finden,<br />

sondern auch nachgeahmt werden. Wir sind auf einem<br />

guten Weg, Europa bis 2010 zum dynamischsten wissensbasierten<br />

Wirtschaftsraum der Welt zu machen.<br />

Diese Broschüre gibt einen Einblick in die vielfältigen Erfolge<br />

des Programms. Die zahlreichen Beispiele sollen eine Anregung<br />

geben für weitere Initiativen.<br />

Dr. Annette Schavan, MdB<br />

Bundesministerin für Bildung und Forschung


LERNENDE REGIONEN Inhalt<br />

Inhalt<br />

1 Einführung: Lebenslanges Lernen<br />

als Bildungsmodell der Zukunft 6<br />

2 Die <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> im Spiegel<br />

der wissenschaftlichen Begleitung 10<br />

3 Übersicht: Die <strong>Regionen</strong> und<br />

ihre Ausgangslagen (Karten) 12<br />

4 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>:<br />

19 Modelle und ihre Erfolge 15<br />

Bilanz und Aufbruch 16<br />

Medienkompetenz für alle (Berlin: Marzahn-<br />

Hellersdorf) 18<br />

Unbegrenzt lernen (Brandenburg: Oderland-Spree) 20<br />

LernLaden® <strong>–</strong> ein Reisebüro für den Kopf<br />

(Berlin/Brandenburg, Neukölln, Pankow,<br />

Dahme-Spreewald) 22<br />

Bildungsnachfrage anregen heißt: Nutzen definieren!<br />

(Baden-Württemberg: Landkreis Emmendingen) 24<br />

„Wer Wissensvorsprung hat, ist schneller“<br />

(Baden-Württemberg/Bayern: Region Bodensee) 26<br />

Bildung neu bauen (Bayern: Nürnberg <strong>–</strong> Fürth) 28<br />

Ich lebe, ich lerne (Bremen) 30<br />

Gestaltete Übergänge (Hessen: Rheingau­<br />

Taunus-Kreis) 32<br />

Niederschwellige Bildung (Hamburg:<br />

Hamburger Osten) 34<br />

Potenziale entdecken und stärken (Mecklenburg-<br />

Vorpommern: Mittleres Mecklenburg <strong>–</strong> Küste) 36<br />

Fördertürme (Nordrhein-Westfalen: Essen) 38<br />

Die Zukunft gestalten im Zentrum Europas!<br />

(Nordrhein-Westfalen: Kreis Borken) 42<br />

Leuchttürme und Lotsen (Niedersachsen: Osnabrück) 44<br />

Am Ball bleiben (Rheinland-Pfalz: Mainz <strong>–</strong> Bingen) 46<br />

Lebenslanges Lernen in die Fläche bringen<br />

(Sachsen-Anhalt: Altmark-Salzwedel) 48<br />

Selbstlernen als Bildungsdienstleistung (Saarland:<br />

SaarLernNetz) 50<br />

Eine EU-Region schaffen<br />

(Sachsen: EU-Region Neisse-Nisa-Nysa) 52<br />

Lernglück (Schleswig-Holstein: Norderstedt) 54<br />

Innovationsdruck vermitteln durch Bildungsberatung<br />

und Qualifizierung (Thüringen:<br />

Wartburgregion) 56<br />

5 Kurzporträts aller 76 <strong>Lernende</strong>n<br />

<strong>Regionen</strong> 58<br />

Baden-Württemberg 60<br />

Bayern 62<br />

Berlin 65<br />

Brandenburg 67<br />

Bremen 70<br />

Hamburg 69<br />

Hessen 70<br />

Mecklenburg-Vorpommern 73<br />

Niedersachsen 75<br />

Nordrhein-Westfalen 80<br />

Rheinland-Pfalz 86<br />

Saarland 87<br />

Sachsen 87<br />

Sachsen-Anhalt 89<br />

Schleswig-Holstein 92<br />

Thüringen 93<br />

Länderübergreifende <strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> 96<br />

6 Kommunale Kooperationen<br />

mit <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> 100<br />

5


6 Einführung LERNENDE REGIONEN<br />

Einführung<br />

Lebenslanges Lernen als Bildungsmodell der Zukunft<br />

Übergänge und Umbrüche prägen das Leben der Menschen<br />

<strong>von</strong> der frühen Kindheit bis ins hohe Alter. Neue Situationen<br />

und Aufgaben erfordern eine hohe Anpassungsbereitschaft.<br />

Wissen, das gestern noch aktuell war, ist morgen schon ver ­<br />

altet. Die Globalisierung und der technologische Fortschritt<br />

beschleunigen diese Entwicklung. Die Folgen sind in allen<br />

Lebensbereichen spürbar <strong>–</strong> nicht nur im Beruf, sondern auch<br />

in der Freizeit und in der Familie.<br />

Viele Menschen haben das Gefühl, den Veränderungen hilflos<br />

ausgesetzt zu sein. Dabei bietet der Wandel auch große<br />

Chancen. Wer bereit ist, die eigenen Kompetenzen und Qualifikationen<br />

ständig zu erneuern und zu erweitern, der kann auch<br />

in Zukunft sein Leben den eigenen Begabungen entsprechend<br />

gestalten, beruflich wie privat.<br />

Der Schlüssel dazu heißt Lebenslanges Lernen. Es ist das<br />

Werkzeug zum Erlangen <strong>von</strong> Bildung und damit für die Gestaltung<br />

individueller Lebens- und Erwerbschancen. Bildung ist der<br />

wichtigste Rohstoff unseres Landes. Er ist die Grundlage für<br />

wirtschaftliches Wachstum, Innovation und Produktivität. Den<br />

Zugang zu Bildung allen Menschen <strong>–</strong> auch bildungsfernen und<br />

benachteiligten Gruppen <strong>–</strong> zu ermöglichen ist daher <strong>von</strong> entscheidender<br />

Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft.<br />

Mit dem Aktionsprogramm „Lebensbegleitendes Lernen für<br />

alle“ trägt das Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

(BMBF) zu einer nachhaltigen <strong>Förderung</strong> Lebenslangen Lernens<br />

aller Menschen und zu einer zukunftsorientierten Reform der<br />

Bildungsstrukturen bei. Das Programm unterstreicht den herausragenden<br />

Stellenwert der Weiterbildung: Lernen endet<br />

nicht mit dem Abschluss der Berufsausbildung, sondern ist in<br />

allen weiteren Lebensphasen notwendig.<br />

Die Maßnahmen des Programms dienen dazu, Bildungsbarrieren<br />

abzubauen. Sie sollen die Lernbereitschaft und die<br />

Lernkompetenzen fördern und die Grenzen zwischen den Bildungs<br />

bereichen durchlässiger machen. Auch eine bessere Vergleichbarkeit<br />

<strong>von</strong> Bildungsabschlüssen und die Entwicklung<br />

<strong>von</strong> Kriterien für die Qualität <strong>von</strong> Bildungsangeboten gehören<br />

zu den Zielen des Programms. Nur wenn diese Punkte umgesetzt<br />

werden, kann eine „lernende Gesellschaft“ mit einer<br />

neuen Lernkultur entstehen.<br />

Das Programm „<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> <strong>–</strong> <strong>Förderung</strong><br />

<strong>von</strong> <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong>“<br />

Die Entwicklung <strong>Lernende</strong>r <strong>Regionen</strong> bildet den Kern des<br />

Aktionsprogramms. Das BMBF hat daher im Jahr 2000 das Programm<br />

„<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> <strong>–</strong> <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong>“ ins<br />

Leben gerufen. Mit einem Budget <strong>von</strong> rund 130 Mio. EUR, zur<br />

Hälfte finanziert aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF), ist es<br />

die bislang größte Initiative im Bereich Lebenslanges Lernen in<br />

Deutschland. Sie ist zugleich Schwerpunkt der gemeinsamen<br />

Strategie für das Lebenslange Lernen, auf die sich Bund und<br />

Länder 2004 in der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung<br />

und Forschungsförderung verständigt haben.<br />

Im Lenkungsausschuss des Programms arbeiten Bund, Länder<br />

und Sozialpartner eng zusammen. Gemeinsam wählten sie<br />

die Projekte für die <strong>Förderung</strong> aus und beschließen die Grundsätze<br />

der Programmentwicklung.<br />

Mit dem Programmmanagement und dem programm über ­<br />

greifenden Transfer hat das BMBF den Projektträger im DLR<br />

(PT-DLR) beauftragt. Der PT-DLR ist eine Dienstleistungseinrichtung<br />

im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, einem<br />

Forschungsunternehmen der Helmholtz-Gemeinschaft.<br />

Die wissenschaftliche Begleitung lag zunächst in Händen<br />

eines Forschungskonsortiums unter der Leitung des Deutschen<br />

Instituts für Erwachsenenbildung (DIE). Es untersuchte die Wirkungen<br />

des Programms und ermittelte Erfolgsfaktoren für die<br />

Etablierung regionaler <strong>Netzwerk</strong>e. Die Zwischenergebnisse wurden<br />

2006 unter dem Titel „Regionale Bildungsnetzwerke“ im<br />

W. Bertelsmann Verlag veröffentlicht.<br />

Seit 2005 wird das Programm <strong>von</strong> der Ludwig-Maximilians-<br />

Universität (LMU) München und Rambøll Management wissenschaftlich<br />

begleitet. Während die LMU die Zielerreichung des<br />

Programms untersucht, widmet sich Rambøll Management der<br />

Nachhaltigkeit der <strong>Netzwerk</strong>e, der <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> Beschäftigungsfähigkeit<br />

und der Kooperation mit Wirtschaftsunternehmen.<br />

Vernetzung und Kooperation in den <strong>Regionen</strong><br />

Mit dem Programm „<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong>“ fördert das BMBF<br />

regionale Vernetzung. Das Programm beruht auf der Annahme,<br />

dass die <strong>Regionen</strong> einen wichtigen Beitrag zur Verwirklichung<br />

des Lebenslangen Lernens leisten können. Nur wenn alle relevanten<br />

Partner aus Bildung, Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung<br />

vor Ort zusammenarbeiten, kann es gelingen, ein<br />

„regionales Bildungsprofil“ zu entwerfen und neuartige, bedarfsgerechte<br />

Bildungsangebote zu entwickeln. Der dezentrale<br />

Förderansatz erlaubt es jedem <strong>Netzwerk</strong>, sich optimal auf die<br />

Situation vor Ort einzustellen.<br />

In vielen Fällen geht die Initiative zur Gründung des <strong>Netzwerk</strong>s<br />

auf eine Volkshochschule oder einen anderen Bildungsanbieter<br />

zurück, teilweise auch auf eine Kammer, Hochschule oder<br />

Wirtschaftsförderungsgesellschaft. Um eine dauerhafte Zusammenarbeit<br />

zu gewährleisten, organisieren sie sich meist je nach<br />

Zielsetzung als eingetragene Vereine (e.V.), gemeinnützige Ka ­


LERNENDE REGIONEN Einführung<br />

pitalgesellschaften (gGmbH) oder Stiftungen. Alle <strong>Netzwerk</strong>e<br />

sind offen angelegt und können weitere Mitglieder aufnehmen.<br />

<strong>Netzwerk</strong>e für Lebenslanges Lernen entstehen<br />

In zwei Auswahlrunden in den Jahren 2000 und 2001 wählte<br />

der Lenkungsausschuss die aussichtsreichsten Konzepte für die<br />

einjährige Planungsphase aus. Ziel war es zunächst, die <strong>Netzwerk</strong>e<br />

aufzubauen und innovative Maßnahmen zu entwickeln.<br />

In den folgenden beiden Jahren traten mehr als 70 <strong>Netzwerk</strong>e in<br />

die vierjährige Durchführungsphase ein. Die finanzielle Eigen­<br />

Wissenschaftliche Begleitung<br />

des Programms „LRFN“<br />

Rambøll Management und<br />

Ludwig-Maximilians-Universität<br />

München<br />

Innovationsschwerpunkt<br />

Bildungsberatungsagenturen<br />

Themennetz<br />

Bildungsberatungsagenturen<br />

Leitvorhaben<br />

Bildungsberatung<br />

Laufzeit:<br />

01.03.2007<strong>–</strong>30.06.2008<br />

Koordination:<br />

Technische Universität<br />

Kaiserslautern<br />

Entwicklungsvorhaben<br />

Professionalisierung der<br />

regionalen Bildungsberatung<br />

Laufzeit:<br />

01.12.2006<strong>–</strong>30.09.2008<br />

Koordination:<br />

Universität Mainz<br />

Strukturschema <strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong><br />

ESF<br />

Innovationsschwerpunkt<br />

Lernzentren<br />

Themennetz<br />

Lernzentren<br />

Leitvorhaben<br />

Lernzentren<br />

1. Welle<br />

2001<strong>–</strong>2006<br />

Programmvertiefung I<br />

2006<strong>–</strong>2007<br />

Laufzeit:<br />

01.06.2007<strong>–</strong>30.09.2008<br />

Deutsches Forschungszentrum<br />

für Künstliche Intelligenz<br />

DKFI<br />

Entwicklungsvorhaben<br />

Lernzentren<br />

„Fachprofil Lernbegleitung“<br />

Laufzeit:<br />

01.01.2008<strong>–</strong>30.09.2008<br />

Koordination:<br />

Förderverein für Jugend und<br />

Sozialarbeit e.V. Berlin u. Stadt<br />

BMBF<br />

Programm „<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> <strong>–</strong><br />

<strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong>“ (LRFN)<br />

Projektträger im Deutschen Zentrum<br />

für Luft- und Raumfahrt e.V. (PT-DLR)<br />

Innovationsschwerpunkt<br />

Übergangsmanagement<br />

Themennetz<br />

Übergangsmanagement<br />

Leitvorhaben<br />

Übergangsmanagement<br />

Laufzeit:<br />

01.06.2007<strong>–</strong>30.09.2008<br />

Koordination:<br />

Universität Duisburg-Essen<br />

beteiligung wurde mit der Zeit erhöht, um sicherzustellen, dass<br />

die <strong>Netzwerk</strong>e auch nach Auslaufen der <strong>Förderung</strong> eigenständig<br />

weiterarbeiten können. Besonders gefragt waren aus diesem<br />

Grunde auch nachhaltige Formen der Zusammenarbeit, unternehmerisches<br />

Denken und überzeugende Geschäftsmodelle.<br />

Die Innovationsschwerpunkte der Vertiefungsphasen<br />

Um Leuchtturme zu schaffen, die anderen als Vorbild dienen,<br />

fördert das BMBF besonders vielversprechende Ansätze in fünf<br />

2. Welle<br />

2002<strong>–</strong>2007<br />

Programmvertiefung II<br />

2007<strong>–</strong>Sept. 2008<br />

Lenkungsausschuss<br />

(Länder und<br />

Sozialpartner)<br />

Innovationsschwerpunkt<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

in KMU<br />

Themennetz<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

in KMU<br />

Leitvorhaben<br />

„Lebenslanges Lernen<br />

in und mit KMU“<br />

Laufzeit:<br />

01.01.2008<strong>–</strong>30.09.2008<br />

Koordination:<br />

Universität Duisburg-Essen<br />

Entwicklungsvorhaben<br />

„Bildungsberatung<br />

für KMU“<br />

Laufzeit:<br />

01.03.2008<strong>–</strong>30.09.2008<br />

Koordination:<br />

<strong>Lernende</strong> Region Trier e.V.<br />

Innovationsschwerpunkt<br />

Kommunale Kooperationen<br />

mit <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong><br />

Themennetz<br />

Kommunale Kooperationen<br />

mit <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong><br />

Leitvorhaben<br />

„Kommunale Kooperationen<br />

mit <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong>“<br />

Laufzeit:<br />

01.03.2008<strong>–</strong>30.09.2008<br />

Koordination:<br />

Ruhr-Universität Bochum<br />

Stand: April 2008<br />

7


8 Einführung LERNENDE REGIONEN<br />

Innovationsschwerpunkten. Die erste Vertiefungsphase begann<br />

im Jahr 2006 mit 41 <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> in den Schwerpunkten<br />

„Bildungsberatungsagenturen“, „Lernzentren“ und „Übergangsmanagement“.<br />

Die zweite Vertiefungsphase umfasst darüber<br />

hinaus die Schwerpunkte „Aus- und Weiterbildung in kleinen<br />

und mittleren Unternehmen“ und „Kommunale Kooperationen<br />

mit <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong>“. Sie startete im Jahr 2007 mit 56 Vorhaben<br />

(siehe Schaubild unten).<br />

Bildungsberatungsagenturen<br />

Die Transparenz der Bildungsangebote in ihrer Region zu verbessern<br />

ist das Ziel <strong>von</strong> 25 Beratungsstellen. Sie bieten professionelle<br />

Verfahren zu Profiling und Kompetenzerfassung an und<br />

informieren datenbankgestützt über aktuelle Bildungsangebote<br />

in der Region.<br />

Lernzentren<br />

In 13 regionalen <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong> werden Lernzentren aufgebaut,<br />

die eine große Vielfalt an Lern- und Beratungsdienstleistungen<br />

anbieten. Ausgangspunkt sind dabei stets die <strong>Lernende</strong>n mit<br />

ihren individuellen Bedürfnissen und Kompetenzen. Die Lernzentren<br />

verfügen über moderne Lerninfrastrukturen mit innovativen<br />

Raumkonzepten und kundenfreundlichen Öffnungszeiten.<br />

Übergangsmanagement<br />

Die Überwindung <strong>von</strong> Problemen an Bildungsübergängen<br />

(siehe Schaubild S. 9) haben sich 18 <strong>Netzwerk</strong>e zur Aufgabe<br />

gestellt. Auch hier steht der individuelle Bildungsbedarf der<br />

Ratsuchenden an den jeweiligen biografischen und beruflichen<br />

Übergängen im Mittelpunkt der Beratung.<br />

25<br />

7<br />

18<br />

13<br />

5<br />

8<br />

18<br />

2<br />

16<br />

Aus- und Weiterbildung in kleinen und mittleren Unternehmen<br />

Auf die Entwicklung bedarfsgerechter Beratungs- und Bildungsangebote<br />

für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) haben<br />

sich 12 <strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> spezialisiert. Sie fördern die Beschäftigungsfähigkeit<br />

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, tragen<br />

zur Erhöhung der Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der<br />

Unternehmen bei.<br />

Kommunale Kooperationen mit <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong><br />

30 Kooperationen zwischen Kommunen und <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong><br />

haben sich die Aufgabe gestellt, kommunale Handlungskonzepte<br />

zu erarbeiten. Es sollen ressortübergreifende<br />

Initiativen erprobt werden, die Lebenslanges Lernen in wirtschaftlichen,<br />

sozialen und kulturellen Handlungsfeldern fördern.<br />

Besonderes Augenmerk gilt der regionalen Standortentwicklung.<br />

Bildungsberatung Lernzentren Übergangsmanagement KMU Kommunale Kooperation<br />

Schwerpunkte der Förderphasen Vertiefung I und II<br />

Transfer<br />

Ein wesentliches Ziel des Programms ist es, die Erfolge der <strong>Lernende</strong>n<br />

<strong>Regionen</strong> anderen zugänglich zu machen. Akteure innerhalb<br />

und außerhalb des Programms sollen die Möglichkeit<br />

erhalten, sich über innovative Bildungsdienstleistungen zu informieren<br />

und Anregungen für die eigene Arbeit zu gewinnen.<br />

Eine wichtige Rolle für den Ergebnistransfer spielen die Themennetze<br />

in den einzelnen Innovationsschwerpunkten. In den<br />

Themennetzen treffen sich Akteure der <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong>,<br />

um sich über die Modellentwicklungen auszutauschen und die<br />

Ergebnisse für die Kommunikation nach außen aufzubereiten.<br />

12<br />

30<br />

Vertiefung II<br />

Vertiefung I<br />

Stand: Januar 2008


LERNENDE REGIONEN Einführung<br />

Dazu gehören Handreichungen für die Praxis, die auch Zielgrup­<br />

pen außerhalb des Programms zur Verfügung gestellt werden. In<br />

der Regel wird die Arbeit in den Themennetzen unterstützt<br />

durch Expertinnen und Experten (Leitvorhaben), die die Modellentwicklungen<br />

durch fachwissenschaftliche Impulse anreichern<br />

und die professionelle Aufbereitung der Ergebnisse sicherstellen.<br />

Ein weiteres Instrument des Ergebnistransfers ist INFORM,<br />

das Magazin für die <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong>. Es berichtet etwa<br />

vierteljährlich über Neuigkeiten im Rahmen des Programms<br />

und widmet sich in den einzelnen Ausgaben Schwerpunktthemen<br />

aus dem Bereich Lebenslanges Lernen. Im Internet stehen<br />

die Ausgaben unter www.lernenderegionen.info als PDF zur<br />

Verfügung. Dort gibt es auch einen Veranstaltungskalender,<br />

Hintergrundinformationen zum Programm und eine Linkliste<br />

zu den <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong>.<br />

In den Jahren 2008 und 2009 werden die Bemühungen, die<br />

Programmerfolge nach außen zu tragen, verstärkt. So sollen Akteure<br />

aus dem Bildungsbereich gezielt angesprochen werden,<br />

um sie in Workshops <strong>von</strong> der Innovationskraft der <strong>Netzwerk</strong>e<br />

zu überzeugen. Partnerschaften mit bestehenden <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong><br />

sollen angebahnt und so der Transfer über die Grenzen des Programms<br />

hinaus ermöglicht werden.<br />

Ausblick<br />

Das Programm „<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> <strong>–</strong> <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong>“<br />

hat eine große Vielfalt zukunftsweisender Modelle und<br />

Dienstleistungen hervorgebracht. Ihre Originalität verdanken<br />

sie der jeweiligen regionalen Ausrichtung, der Zusammensetzung<br />

der <strong>Netzwerk</strong>e und nicht zuletzt den Interessen der regionalen<br />

Akteure. In genauer Kenntnis der Situation vor Ort ist es<br />

ihnen gelungen, Lösungen zu finden, die „passgenau“ auf die<br />

Probleme der jeweiligen Region zugeschnitten sind.<br />

Die <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> liefern innovative Lösungsansätze<br />

für die Umsetzung des Lebenslangen Lernens. Die Ausrichtung<br />

an der Biografie des oder der Einzelnen bei der Entwicklung der<br />

Bildungsdienstleistungen und die regional verankerten Organisationsformen<br />

spielen dabei eine zentrale Rolle. In zahlreichen<br />

Projekten ist es gelungen, die Grenzen zwischen den Bildungsbereichen<br />

durchlässiger und das regionale Bildungsangebot<br />

transparenter zu machen. Auch bildungsferne Bevölkerungsteile<br />

konnten dazu gebracht werden, die Bildungsangebote zu nutzen.<br />

Viele Beispiele zeigen, dass es möglich ist, Bildungsüber ­<br />

gänge, die oft mit Risiken und Anschlussproblemen verbunden<br />

sind, zu meistern.<br />

Vielerorts ist es den <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> darüber hinaus<br />

gelungen, die Sensibilität für den Stellenwert der Bildung als<br />

Standortfaktor zu erhöhen. Für zentrale Herausforderungen <strong>–</strong><br />

wie die steigende Lebenserwartung, die Bildungsferne <strong>von</strong> Teilen<br />

der Bevölkerung oder den Fachkräftemangel <strong>–</strong> haben die<br />

<strong>Netzwerk</strong>e Lösungen gefunden, <strong>von</strong> denen einige bereits Bestandteile<br />

<strong>von</strong> Regionalentwicklungsplänen geworden sind.<br />

Das Lebenslange Lernen vor Ort als lebendige Regionalkultur<br />

zu etablieren bleibt eine wichtige Zukunftsaufgabe. Sie betrifft<br />

alle Politikfelder, die mit der Entwicklung <strong>von</strong> <strong>Regionen</strong>,<br />

Städten und Quartieren in Großstädten zu tun haben. Die <strong>Lernende</strong>n<br />

<strong>Regionen</strong> entwickeln ihre Instrumente stetig weiter,<br />

damit die Menschen vor Ort ihre eigene und gemeinsame Zukunft<br />

gestalten können.<br />

Die regionalen Bildungsnetzwerke sind wichtige Motoren<br />

bei der Umsetzung des Lebenslangen Lernens. Der Vorbildcharakter<br />

der <strong>von</strong> ihnen entwickelten Modelllösungen zeigt sich<br />

nicht zuletzt im großen Interesse aus dem europäischen Ausland<br />

<strong>–</strong> dort haben die Modelle der <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> erfreu ­<br />

licherweise schon Nachahmung gefunden.<br />

Kindergarten Schule Ausbildung Berufstätigkeit Ruhestand<br />

Klassische Bildungsübergänge<br />

Familie<br />

Arbeitslosigkeit<br />

9


10 Einführung LERNENDE REGIONEN<br />

Die <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> im Spiegel der<br />

wissenschaftlichen Begleitung<br />

Die wissenschaftliche Begleitung<br />

Das Programm „<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> <strong>–</strong> <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong>“<br />

wird seit 2005 durch zwei Partner wissenschaftlich begleitet.<br />

Ziel ist es, die Arbeit der <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> umfassend<br />

zu verfolgen, um auf möglichst breiter Basis Aussagen über<br />

Ergebnisse und Wirkungen in den verschiedenen Handlungsfeldern<br />

des Programms zu treffen. Die wissenschaftliche Begleitung<br />

trägt so dazu bei, Innovationen zu identifizieren, aus<br />

Erfolgen zu lernen und gelungene Ansätze zu transferieren.<br />

Das Team der Ludwig-Maximilians-Universität München<br />

(LMU) betrachtet unter der Leitung <strong>von</strong> Prof. Dr. Rudolf Tippelt<br />

die Zielerreichung des Gesamtprogramms. Dazu werden u. a.<br />

die strukturellen und inhaltlichen Rahmenbedingungen für die<br />

Entwicklung und Verstetigung innovativer bildungspolitischer<br />

Konzepte in den <strong>Regionen</strong> erhoben, analysiert und bewertet.<br />

Rambøll Management konzentriert sich unter der Leitung<br />

<strong>von</strong> Dr. Christoph Emminghaus auf den Beitrag der <strong>Lernende</strong>n<br />

<strong>Regionen</strong> zur <strong>Förderung</strong> der Beschäftigungsfähigkeit, zur Bedeutung<br />

<strong>von</strong> Unternehmen, hier insbesondere <strong>von</strong> KMU in den<br />

<strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong> sowie auf die Frage nach der Nachhaltigkeit der<br />

<strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> und ihrer Arbeit.<br />

Vorgehen und Nutzen für die <strong>Netzwerk</strong>e<br />

Beide Partner arbeiten mit einem Mix aus qualitativen und<br />

quantitativen Methoden. So werden in allen <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong><br />

entweder <strong>von</strong> der LMU oder <strong>von</strong> Rambøll Management<br />

qualitative Fallstudien durchgeführt. Ziel der Fallstudien ist<br />

es, einen konkreten Einblick in die Arbeit der <strong>Netzwerk</strong>e und<br />

ihrer einzelnen Teilprojekte zu erlangen, um Aussagen über<br />

Gelingens- und Misslingensbedingungen treffen zu können.<br />

Ergänzt werden die Analysen durch quantitative Ansätze, um<br />

Daten über inhaltliche Schwerpunkte und Entwicklungstrends<br />

des Gesamtprogramms zu gewinnen. Hierfür wurde 2005 und<br />

2006 jeweils eine Befragung der <strong>Netzwerk</strong>e durchgeführt.<br />

Für die Vertiefungsphase des Programms wurde das quan ­<br />

titative Vorgehen weiterentwickelt, um den Nutzen für die einzelnen<br />

<strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> zu erhöhen. So wurde <strong>von</strong> Rambøll<br />

Management ein onlinebasiertes Benchmarking-System ent ­<br />

wickelt, das den <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> ein steuerungsrelevantes<br />

Monitoring ihrer Arbeit sowie verschiedene Vergleichs möglich ­<br />

keiten erlaubt. Das System basiert auf quartalsweisen Dateneingaben<br />

durch die <strong>Netzwerk</strong>e zu ihren Angeboten, ihren Ergeb ­<br />

nissen, den Vernetzungsaktivitäten, der Finanzierung und den<br />

regionalen Rahmenbedingungen. Auf dieser Datengrundlage<br />

können die <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> ihre Leistung im Längsschnitt<br />

analysieren oder sich mit anderen <strong>Regionen</strong>, die im gleichen<br />

Schwerpunkt tätig sind, vergleichen. Neben den <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong><br />

profitiert auch die wissenschaftliche Begleitung <strong>von</strong> dem<br />

Benchmarking-System, da so aktuelle und vergleichbare Daten<br />

zu allen <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> für alle weiterführenden Analysen<br />

vorliegen.<br />

Exemplarische Ergebnisse der<br />

wissenschaftlichen Begleitung<br />

In der Vertiefungsphase können nun weitere, exemplarische<br />

Befunde der wissenschaftlichen Begleitung vorgelegt werden,<br />

die es erlauben, Aussagen zu Gelingensbedingungen und<br />

Transfermöglichkeiten zu treffen. Generell hat sich gezeigt,<br />

dass die <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> gegenüber traditionellen Bildungsangeboten<br />

häufig konkreter auf vorhandene Bedarfs ­<br />

lagen reagieren. Dies gelingt insbesondere dort, wo regionale<br />

Bedarfsanalysen durchgeführt wurden und die Arbeit der <strong>Netzwerk</strong>e<br />

an deren Ergebnissen anschließen.<br />

Insbesondere mit Blick auf die <strong>Förderung</strong> der Beschäftigungsfähigkeit<br />

gelingt es den <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> eine Brücke zwischen<br />

den Bedarfen der Individuen und den Verwertungsmöglichkeiten<br />

auf dem Arbeitsmarkt zu schlagen. Hierzu trägt unmittelbar<br />

das Erfahrungswissen der <strong>Netzwerk</strong>partner bei. Dort<br />

wo arbeitsmarktnahe Akteure erfolgreich in die <strong>Netzwerk</strong>arbeit<br />

eingebunden sind, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die <strong>Lernende</strong><br />

Region einen relevanten Beitrag zur <strong>Förderung</strong> der Beschäftigungsfähigkeit<br />

leistet.<br />

Nicht erst seit dem Programm „<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong>“ sind die<br />

Schwierigkeiten bekannt, Unternehmen umfassend in bildungspolitische<br />

Initiativen einzubinden. Die wissenschaftliche Begleitung<br />

kann aufzeigen, dass dies am ehesten dann gelingt, wenn<br />

klare Vorstellungen darüber existieren, welche konkrete Rolle<br />

Unternehmen in den <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> spielen sollen. Wenn<br />

sogenannte Win-Win-Situationen geschaffen werden, gelingt es<br />

häufig, Unternehmen zum gegenseitigen Nutzen für die Arbeit<br />

der <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> zu interessieren oder sogar zur aktiven<br />

<strong>Netzwerk</strong>arbeit zu motivieren.<br />

Die Finanzierung <strong>von</strong> Bildungsdienstleistungen ist aus Sicht<br />

der <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> ein häufiges Motiv für den Wunsch<br />

nach Einbindung <strong>von</strong> Unternehmen in die <strong>Netzwerk</strong>e. Die<br />

Analysen zur Nachhaltigkeit können diese Strategie nur teilweise<br />

bestätigen. Ein Hauptfaktor für eine Nachhaltigkeit der<br />

<strong>Netzwerk</strong>strukturen ist die Einbindung aller für das Angebot<br />

der <strong>Lernende</strong>n Region relevanten regionalen Akteure. Hier<br />

sind empirisch große Unterschiede dahingehend zu beobachten,<br />

inwieweit es gelingt, verbindliche Partner über den Kreis<br />

der Bildungsdienstleister hinaus in die <strong>Netzwerk</strong>e einzubinden <strong>–</strong><br />

möglichst auf Leitungsebene. Daneben ist für ein stabiles Netz­


LERNENDE REGIONEN Einführung<br />

werk in der Regel ein starker Kern (<strong>Netzwerk</strong>management) er­<br />

forderlich. Dies geht einher mit der Notwendigkeit, sich als Ler­<br />

nende Region stärker zu institutionalisieren. Welche konkrete<br />

Organisationsform ein <strong>Netzwerk</strong> dabei wählt, scheint für die<br />

Nachhaltigkeit jedoch nachrangig.<br />

Regionale Ausgangslage, Zusammensetzung, Ziele, Orga ­<br />

nisation, Produkte und Dienstleistungen der <strong>Netzwerk</strong>e sind<br />

sehr unterschiedlich. Für das allen <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> gemeinsame<br />

Ziel, eine stärkere Vernetzung und Kooperation<br />

<strong>von</strong> zentralen Akteuren in der Region zu schaffen, um Synergien<br />

zu erzeugen, können sich die im <strong>Netzwerk</strong> engagierten<br />

Akteure an einigen besonders wichtigen Erfolgsbedingungen<br />

orientieren (s. auch Abb.).<br />

Erfolgsbedingungen<br />

Der Aufbau einer <strong>Netzwerk</strong>identität sorgt dafür, dass das <strong>Netzwerk</strong><br />

<strong>von</strong> außen als Einheit wahrgenommen wird, alle Betei ­<br />

ligten sich mit dem <strong>Netzwerk</strong> identifizieren und die Kom mu ­<br />

nikations- und Veränderungsprozesse als dauerhaft verstanden<br />

werden. Die zentrale Basis dafür sind u. a. erfolgreiche Kooperationserfahrungen<br />

der <strong>Netzwerk</strong>mitglieder.<br />

Ein zentraler Aspekt der <strong>Netzwerk</strong>arbeit ist die Entwicklung<br />

<strong>von</strong> Vertrauen. Voraussetzung dafür ist die <strong>von</strong> allen involvierten<br />

Akteuren geteilte Erwartung, Probleme gemeinsam zu lösen<br />

und Konkurrenz situationen zu überwinden. Für eine kontinuierliche<br />

<strong>Netzwerk</strong>arbeit sind zudem dauerhafte und tragfähige<br />

Kommuni kationsstrukturen nötig, wobei Transparenz und Feedback<br />

über die gemeinsame Arbeit eine zentrale Rolle einnehmen.<br />

Die Dynamik des Umfelds <strong>von</strong> <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong> sowie die netz ­<br />

werkinterne Dynamik erfordern permanente Organisationsentwicklungen,<br />

die auf Basis der Bedarfe bewusst gesteuert werden<br />

müssen.<br />

Dieses organisationale Lernen ist als schneller und stetiger<br />

Lern- und Veränderungsprozess einer Organisation zu verstehen,<br />

der diese zu einer <strong>Lernende</strong>n Organisation werden lässt.<br />

Im Vordergrund stehen gemeinsame Ziele, akzeptierte Leitbilder,<br />

die Auswahl geeigneter Partner, die Regulation der Aktivi ­<br />

täten und Beziehungen zwischen den Partnern, die Allokation<br />

der Ressourcen zwischen den Organisationen und die kontinuierliche<br />

Evaluation und Pflege der Kooperationen. Die Zusammenarbeit<br />

über einen längeren Zeitraum stellt einen wichtigen<br />

Stabilitätsfaktor der <strong>Netzwerk</strong>arbeit dar.<br />

Vertiefung und Transfer<br />

11<br />

Die <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> in der Vertiefungsphase erhalten bis<br />

September 2008 die Möglichkeit, erfolgversprechende Ansätze<br />

in den Handlungsfeldern Bildungsberatung, Übergangsmanagement,<br />

Lernzentren, Aus- und Weiterbildung in KMU sowie der<br />

Einbindung <strong>von</strong> Kommunen weiterzuentwickeln. Mit dieser<br />

Schwerpunktsetzung greift das Programm Themen auf, die für<br />

eine erfolgversprechende Gesamtkonzeption zum Lebenslangen<br />

Lernen besonders relevante Bausteine darstellen. Aus Sicht der<br />

wissenschaftlichen Begleitung bietet die Vertiefungsphase die<br />

Möglichkeit, durch die Analyse der Gelingens- und Misslingensbedingungen<br />

diese Bausteine zu einem Gesamtbild zusammenzufügen.<br />

Dies ermöglicht es, die bereits heute sichtbaren Innovationen<br />

aus den <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> über die Programmlaufzeit<br />

hinaus in die Breite zu transferieren und so den größtmöglichen<br />

Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten. Im Ergebnis bietet<br />

das Programm Modelle für die Umsetzung <strong>von</strong> Lebenslangem<br />

Lernen, und es gibt damit einen Innovationsschub für die gesamte<br />

Diskussion um das Lebenslange Lernen, und zwar weit<br />

über die geförderten <strong>Netzwerk</strong>e hinaus.


12 Übersicht LERNENDE REGIONEN<br />

Die 76 <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong><br />

<strong>Netzwerk</strong><br />

Länderübergreifendes<br />

<strong>Netzwerk</strong>


LERNENDE REGIONEN Übersicht<br />

Die Ausgangslagen in den <strong>Regionen</strong><br />

Niederrhein<br />

Euregio<br />

Aachen<br />

NIEDERSACHSEN<br />

NORDRHEIN-WESTFALEN HESSEN<br />

RHEINLAND­<br />

PFALZ<br />

Trier<br />

Ems-Dollart-Region<br />

Oldenburger<br />

Land<br />

SAARLAND<br />

Saarbrücken<br />

Rheingau-<br />

Taunus-<br />

Kreis<br />

Landkreis<br />

Emmendingen<br />

Landkreis Osterholz<br />

Weserbergland<br />

Osnabrück<br />

Landkreis Hersfeld-<br />

Rotenburg, Werra-Meißner<br />

Mainz <strong>–</strong> Bingen<br />

Frankfurt/Main<br />

SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />

BADEN­<br />

WÜRTTEMBERG<br />

Neckar-Alb<br />

Region Bodensee<br />

Neumünster<br />

Lübeck<br />

Ostseeküste<br />

Wismar-Rostock Mittleres<br />

Mecklenburg <strong>–</strong><br />

Norderstedt Drei-Länder-Eck<br />

Küste<br />

Land Bremen<br />

Heilbronn-Franken<br />

Landkreis<br />

Gifhorn<br />

Rennsteig <strong>–</strong><br />

Rhön<br />

Main-Kinzig + Spessart<br />

Schwäbisch Hall <strong>–</strong><br />

Ansbach<br />

Hamburg und Umland<br />

Harburg<br />

Hamburg West<br />

Hamburger Osten<br />

Ilm-Kreis<br />

Nürnberg <strong>–</strong> Fürth<br />

Altmark-<br />

Salzwedel<br />

SACHSEN­<br />

ANHALT<br />

Hannover Südost­<br />

Kreis Borken<br />

Münster und<br />

Münsterland<br />

Emscher-Lippe<br />

Lippe-Herford<br />

niedersachsen<br />

Stadt u. Landkreis<br />

Wernigerode<br />

Südnieder­<br />

Dessau-Anhalt-<br />

Wittenberg<br />

Essen<br />

Köln<br />

sachsen<br />

Kreis Unna<br />

Mansfelder<br />

Dortmund<br />

Land<br />

Kassel<br />

Hagen<br />

Stadt und Land<br />

Südliches<br />

Waldeck-<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Bergisches<br />

Frankenberg<br />

THÜRINGEN<br />

Städtedreieck<br />

Wartburgregion<br />

Jena-Saale-<br />

Holzland<br />

Stadt und Landkreis<br />

Offenbach<br />

Mannheim<br />

Saalfeld-<br />

Rudolstadt<br />

Landkreis Schwandorf<br />

BAYERN<br />

Stadt und<br />

Landkreis Dachau<br />

Tölzer Land<br />

Ostvorpommern<br />

MECKLENBURG-<br />

VORPOMMERN<br />

Zwickauer<br />

Land<br />

Uckermark<br />

BRANDENBURG<br />

Elbe-Elster<br />

Regierungsbezirk<br />

Leipzig<br />

Südwestsachsen<br />

Landkreis Cham<br />

SACHSEN<br />

Neukölln, Pankow,<br />

Dahme-Spreewald<br />

Berlin<br />

Marzahn <strong>–</strong> Hellersdorf<br />

Berlin Reinickendorf<br />

Lausitz<br />

Oderland-Spree<br />

Euroregion<br />

Neiße<br />

13<br />

Situation in den <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong><br />

im Vergleich zum Bundesdurchschnitt:<br />

Arbeitslosenquote<br />

Bevölkerungsentwicklung 2000<strong>–</strong>2006<br />

Bevölkerungsstruktur<br />

(Anteil der jeweiligen Altersgruppe an der<br />

Gesamtbevölkerung zum Stichtag 31.12.2006)<br />

Anteil < 18 Jahre<br />

Anteil 18<strong>–</strong>64 Jahre<br />

Anteil >= 65 Jahre<br />

Siedlungsstrukturelle Kreistypen<br />

Agglomeration/Ballungsräume<br />

Kernstädte<br />

Verdichtete Kreise<br />

Verstädterte Räume<br />

Verdichtete Kreise<br />

Ländliche Kreise<br />

Ländliche Räume<br />

höherer Dichte<br />

geringerer Dichte<br />

Quelle: IES <strong>–</strong> Institut für Entwicklungsplanung und Strukturforschung an der Universität Hannover, 2007


LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />

Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />

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16 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />

Bilanz und Aufbruch<br />

Wenn Europapolitik so konsequent bis in regionale und lokale<br />

Ebenen umgesetzt wird, Bund und alle Länder in über sechs Jahren<br />

Programmlaufzeit kontinuierlich an einem Strang ziehen,<br />

um das Lebenslange Lernen für alle umzusetzen und bundesweit<br />

76 Bildungsnetzwerke mit vielerorts bemerkens werten Ergebnissen<br />

an inhaltlicher und struktureller Nach haltigkeit ent ­<br />

stehen, ist es wert, einzelne Erfolge in den <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong><br />

genauer zu betrachten.<br />

So haben wir uns auf den Weg gemacht und 19 ganz unterschiedliche<br />

<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> <strong>–</strong> in allen Teilen Deutschlands,<br />

mit verschiedensten regionalen Ausgangslagen und inhaltlichen<br />

Orientierungen <strong>–</strong> besucht, haben Eindrücke gesammelt, zugehört<br />

und nachgefragt, haben beobachtet und immer wieder gestaunt.<br />

<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> sind Errungenschaften besonderer<br />

Qualität. In den regionalen Bildungsnetzwerken sind Koope ­<br />

rationen geschaffen und verstetigt worden, die nun in vielen<br />

<strong>Regionen</strong> feste institutionelle Einbettungen in die Entwicklung<br />

<strong>von</strong> Städten, Stadtteilen und <strong>Regionen</strong> sowie in die fortschreitende<br />

Modernisierung der Bildung in Deutschland vorweisen<br />

können. Das Organisationsprinzip „Regionales Bildungsnetzwerk“<br />

erfordert einerseits die Orientierung an den jeweiligen<br />

regionalen Gegebenheiten und ermöglicht andererseits in der<br />

Gesamtschau eine denkbar große Vielfalt an <strong>Netzwerk</strong>formen,<br />

Lösungsmodellen und neuartigen vernetzten Bildungsdienst ­<br />

leis tungen.<br />

In der Vielfalt lässt sich auch eine Reihe <strong>von</strong> Gemeinsam ­<br />

keiten entdecken, einheitliche Konturen der <strong>Netzwerk</strong>arbeit.<br />

Da sind zuerst einmal die handelnden Personen. Das schon<br />

bei der ersten Reportage im Jahre 2004 festgestellte Engagement,<br />

der Pioniergeist und die Gestaltungsfreude sind ungebrochen.<br />

Hinzugekommen ist allerdings, dass die <strong>Netzwerk</strong>managerinnen<br />

und -manager inzwischen angesehene und gefragte regionale<br />

Akteure geworden sind. Das zeigen sie durch Selbstbewusstsein<br />

und auch durch ein wenig Stolz auf ihre Leistung. Nicht zuletzt<br />

ihrer Arbeit ist es zu verdanken, dass „<strong>Lernende</strong> Region“ zu ei ­<br />

nem Markenzeichen geworden ist.<br />

Die gemeinsamen zentralen Arbeitsfelder in den Bildungsnetzwerken<br />

sind Information und Orientierung, Beratung, Fachqualifizierung<br />

bzw. -fortbildung, neue Lehr-Lern-Arrangements,<br />

Vernetzung unterschiedlicher Funktionsfelder und Bereiche so ­<br />

wie Bereitstellung und Fortentwicklung zentraler Strukturelemente<br />

wie Datenbanken und Services, wie Fachtagungen, Bildungsmessen<br />

und gemeinsames Bildungsmarketing. Das <strong>Netzwerk</strong><br />

sieht sich im Regelfall in einer Steuerungs- und Mittlerfunktion,<br />

als Impulsgeber für Zusammenarbeit und als Forum<br />

für einen Meinungs- und Erfahrungsaustausch. Die Umsetzung<br />

in der konkreten Bildungsarbeit wird dann in verschiedenen <strong>–</strong><br />

teilweise eher zentralen, teilweise eher dezentralen <strong>–</strong> Organisa ­<br />

tionsmodellen in Kooperation mit vielfältigen <strong>Netzwerk</strong>partnern<br />

geleistet.<br />

Bemerkenswert sind die Erfolge bei der Vernetzung <strong>von</strong><br />

Akteuren aus unterschiedlichen Bildungsbereichen. Die Ler ­<br />

nenden <strong>Regionen</strong> haben hier ein Betätigungsfeld gefunden,<br />

dass zum Nutzen der <strong>Lernende</strong>n Bildungsübergänge erleich ­<br />

tert und Beratungs- und Lehrkompetenz bündelt. Die Etablierung<br />

<strong>von</strong> Übergangsmanagement und sektorübergreifenden<br />

Lernzentren sowie vernetzter Bildungsberatung sind Ergeb ­<br />

nisse, die eben nur im <strong>Netzwerk</strong>, durch Bündelung regionaler<br />

Infrastrukturen und kooperative Weiterentwicklung <strong>von</strong> Konzepten<br />

und Bildungsdienstleistungen erbracht werden können.<br />

<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> bieten so Freiräume für Experimente<br />

und die Erprobung neuer Wege, sie sind so etwas wie Labore<br />

zur Optimierung <strong>von</strong> Bildungsinfrastrukturen. Jenseits institu ­<br />

tioneller Beharrlichkeiten und Zuständigkeiten haben sie un ­<br />

konventionelle Ideen entwickelt oder aufgegriffen, sie zur Anwendungsreife<br />

gebracht und erprobt. Herausgekommen ist<br />

dabei eine Vielzahl <strong>von</strong> unkonventionellen Lösungen, die zuweilen<br />

auf verblüffend einfache Art fruchtbare Koopera tionen<br />

verstetigen und bemerkenswerte Motivations- und Lerneffekte<br />

erzielen und die Bildungslandschaften in <strong>Regionen</strong> prägen.<br />

<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> sind damit vielerorts zu Motoren bei der<br />

Modernisierung des Bildungsbereiches geworden.<br />

Der Nutzen der <strong>Netzwerk</strong>aktivitäten ist nachhaltig und vielfach<br />

belegt. <strong>Lernende</strong> und Ratsuchende äußern sich in Evalua ­<br />

tionsbögen oder unaufgefordert schriftlich oder telefonisch.<br />

Gerade die Bildungsbenachteiligten profitieren <strong>von</strong> den zahl ­<br />

reichen Hilfen und den zielgruppengerechten Zugängen. Doch<br />

auch institutionelle Vertreter und Verantwortliche aus Unternehmen<br />

äußern Lob und Zustimmung. Vielfach haben Maß ­<br />

nahmen der <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> Anstöße für inhaltliche und<br />

organisatorische Verbesserungsprozesse geliefert. Die <strong>Lernende</strong>n<br />

<strong>Regionen</strong> haben Wege gefunden, die Menschen für das<br />

Lebenslange Lernen zu begeistern.<br />

<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> haben Strukturen aufgebaut, die in vielen<br />

Fällen auch nach Beendigung der Projektförderung Bestand<br />

haben. Im Idealfall besteht dann das <strong>Netzwerk</strong> als hauptberuflich<br />

besetzte Organisation fort, angebunden an die Sitzkommune<br />

oder an eine andere Institution. In diesen Fällen haben die Impulse,<br />

die <strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> für die Entwicklung <strong>von</strong> <strong>Regionen</strong><br />

und Stadtteilen geben, nunmehr feste, verstetigte Bahnen. Vielfach<br />

werden auch Aktivitäten ausgekoppelt und in alleiniger<br />

Verantwortung <strong>von</strong> <strong>Netzwerk</strong>partnern fortgeführt. In jedem<br />

Fall hat sich das regionale Kooperationsklima geändert: Das<br />

einzelne regionale Bildungsnetzwerk erleichtert eine institutionen-<br />

und bildungsbereichsübergreifende Zusammenarbeit, weil<br />

es Zugang nicht nur zu einzelnen, sondern zu einer Fülle <strong>von</strong>


LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />

Partnern bietet, die gelernt haben, wie langfristige, zielführende<br />

Partnerschaften funktionieren.<br />

Im Programm „<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> <strong>–</strong> <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong>“<br />

werden auf vielfältige Weise Änderungen bewirkt:<br />

strukturelle, inhaltliche und konzeptionelle. Es hat die Bildungslandschaft<br />

neu gestaltet. Die <strong>Netzwerk</strong>e haben einen Innovations-<br />

und Regulationsmechanismus installiert, der bildungs politische<br />

Entscheidungen auf Bundes- und Landesebene flankiert<br />

und gleichzeitig auf die Wahrung der eigenständigen, regionsbezogenen<br />

Problemlösung vor Ort bestehen kann. Dieses Gedankengut<br />

ist im Bildungswesen mittlerweile fest verankert und<br />

handlungsleitend für die Zukunft.<br />

Auf den Folgeseiten stellen wir Ihnen <strong>–</strong> stellvertretend für<br />

alle 76 <strong>–</strong> einige ausgewählte <strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> vor. Uns ist<br />

dabei wichtig, aus jedem Bundesland mindestens ein heraus ­<br />

ragendes Modell zu zeigen und dabei das Spektrum der im<br />

Programm entwickelten zentralen Innovationsschwerpunkte<br />

(Bildungsberatung, Lernzentren, Übergangsmanagement, Lernen<br />

in und mit KMU sowie Kommunale Kooperationen mit<br />

<strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong>) mit abzubilden.<br />

Dieter Gnahs<br />

Bildungswissenschaftler<br />

19 der <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> <strong>–</strong> stellvertretend für alle 76 <strong>–</strong> zeigen das Spektrum der im Programm entwickelten<br />

zentralen Innovationsschwerpunkte.<br />

Hannes Barske<br />

Projektträger im DLR<br />

17


18 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />

Berlin <strong>–</strong> Marzahn-Hellersdorf<br />

Medienkompetenz für alle<br />

Nachhaltigkeit war ein zentraler Begriff der letzten EXPO. Die<br />

Macher der Weltausstellung legten besonderen Wert darauf,<br />

dass die Ausstellungsräume nach dem Großereignis einer sinnvollen<br />

Weiternutzung zugeführt werden. Dies ist in Marzahn-<br />

Hellersdorf vorbildlich geschehen: Der Ausstellungskubus, der<br />

der Auseinandersetzung mit der Nutzung und Entwicklung der<br />

Großsiedlung diente, ist heute ein Lernzentrum mitten in einer<br />

Plattenbausiedlung, zugänglich für Menschen aller Altersstufen.<br />

Der „Baukasten“, wie dieser Lernort wegen seiner Form lie­<br />

bevoll despektierlich genannt wird, ist auch eines <strong>von</strong> mehreren<br />

Ergebnissen der nachhaltigen Arbeit <strong>von</strong> „Appolonius! <strong>–</strong> Lernen ­<br />

de Region Marzahn-Hellersdorf“. Projektleiter Thomas Schmidt<br />

und seine Mitstreitenden haben unter schwierigen Bedingungen<br />

die Projektförderung des BMBF und der EU zum Einziehen <strong>von</strong><br />

„überlebensfähigen“ Strukturen genutzt.<br />

„ Ohne Medienkompetenz ist der<br />

Mensch in der Informations gesellschaft<br />

ungebildet, ohne Medien<br />

findet Bildung als lebens langer<br />

Entwicklungsprozess nicht statt. “<br />

Prof. Dr. Wilfried Hendricks<br />

Hochschullehrer an der TU Berlin<br />

(Institut für Berufliche Bildung und Arbeitslehre) und<br />

Wissenschaftlicher Direktor des IBI <strong>–</strong><br />

Institut für Bildung in der Informationsgesellschaft e.V.<br />

Plattenbauten in Berlin-Marzahn-Hellersdorf<br />

Eine der Nutzerinnen des Lernzentrums ist Anke Vatter, Leh ­<br />

rerin an der Jean-Piaget-Hauptschule in Hellersdorf. Sie kommt<br />

mit ihren Schü le rinnen und Schülern in den Baukasten, um<br />

diese beruflich zu orientieren. Das ist eine Herausforderung<br />

bei Jugendlichen, die alles andere als gute Voraussetzungen<br />

für einen erfolgreichen Berufseinstieg mitbringen. Die meisten<br />

gelten aus den unterschiedlichsten individuellen und sozialen<br />

Gründen als Problemfälle.<br />

Umso erstaunlicher ist es, dass sie engagiert und motiviert<br />

ans Werk gehen. Vermutlich liegt es auch daran, dass ein großer<br />

Teil der Vermittlungsarbeit mediengestützt erfolgt. So wird<br />

zum Beispiel mittels Internetrecherche nach Ausbildungsmöglichkeiten<br />

Ausschau gehalten, am Rechner werden durch Selbsteinschätzungen<br />

und Tests Kompetenzen identifiziert, und simulierte<br />

Vorstellungsgespräche werden durch Videokamera fest ­<br />

gehalten und dann analysiert.<br />

Anke Vatter liefert noch weitere Gründe für das Engagement<br />

ihrer Schützlinge: „Der Tapetenwechsel öffnet den Blick<br />

und ermöglicht so neue Erfah rungen. Auch die Bestätigung<br />

durch schulfremde Personen tut den Jugendlichen gut.“ Ramona<br />

Gartz pflichtet ihr bei. Sie verfügt als Mitarbeiterin des<br />

Lernzentrums über Erfahrungen mit sehr unterschiedlichen<br />

Zielgruppen. Das Spektrum reicht <strong>von</strong> Kindergartenkindern bis<br />

zum älteren Selbstlerner, <strong>von</strong> Lehrenden aus allen Sektoren bis<br />

hin zu Per sonalverantwortlichen aus Unternehmen.<br />

So führt sie zum Beispiel in Kooperation mit Grundschulen<br />

Selbstlernangebote wie „Kids on line“ durch. Die Schülerinnen<br />

und Schüler reflektieren zusammen mit ihren Eltern und Leh ­


LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />

rerinnen Art und Dauer der Nutzung der unterschiedlichen<br />

Medien. Ausgangspunkt ist dabei ein Medientagebuch, mit<br />

dem die Kinder die Nutzung der unterschiedlichen Medien<br />

(Fernseher, Computer, Spielkonsole etc.) festhalten. Diese Information<br />

liefert den Grundstock für Gespräche untereinander.<br />

Im Ergebnis sollen alle Beteiligten in den Stand versetzt werden,<br />

Medien sinnvoll, selbstgesteuert und verant wortungsbewusst<br />

zu nutzen. „Im Besonderen bei den Kleinen geschieht dies auf<br />

spielerische und spannende Art“, so Ramona Gartz.<br />

„ No one can whistle a symphony.<br />

It takes an orchestra to play it. “<br />

Dr. Christine Bergmann<br />

Bundesministerin a.D. und Schirmherrin<br />

des Projektes Appolonius! <strong>Lernende</strong> Region<br />

Marzahn-Hellersdorf<br />

Im Zentrum der weiteren Arbeit stehen Gruppen <strong>von</strong> <strong>Lernende</strong>n<br />

oder Multiplikatoren, denen vor allem Medienkompetenz ver­<br />

mittelt werden soll. Ebenso kommen auch einzelne <strong>Lernende</strong> im<br />

Lernzentrum zum Zug. Eine <strong>von</strong> ihnen ist Iris Brämer, die sich an<br />

abgesprochenen Terminen einfindet, um am und mit dem Computer<br />

zu lernen. Ihr Lernziel formuliert sie so: „Ich will fit in<br />

Medien werden!“ So hat sie sich zum Beispiel in PowerPoint eingearbeitet<br />

und ist nun in der Lage, selbstständig eine themen ­<br />

bezogene Präsentation vorzubereiten. Die arbeitslose Berlinerin<br />

hofft, dass derartige Kompetenzen bei Bewerbungen ein Plus<br />

sind und später beruflich genutzt werden können.<br />

Unterstützt werden Selbstlernende wie Iris Brämer <strong>von</strong> Lernberater/-innen.<br />

Sie vermitteln Grundlagen und helfen, wenn es<br />

Probleme gibt. „Es ist ein bisschen so wie im Fitnesscenter: Die<br />

<strong>Lernende</strong>n arbeiten überwiegend selbstgesteuert und holen sich<br />

bei Bedarf Unterstützung.“<br />

Die genannten Beispiele sind ein Beleg dafür, dass die Arbeit<br />

der <strong>Lernende</strong>n Region auch nach Beendigung der Durchführungs ­<br />

phase weitergeht. Die Lernpartner haben sich in Fortschreibung<br />

des Kooperationsvertrages verpflichtet, nach dem Auslaufen des<br />

Projektes unter dem Dach der Lernplattform Appolonius! weiterzuarbeiten.<br />

Dabei können sie auf ein breites Feld an entwickelten<br />

Modellen aus den Teilprojekten der Durchführungsphase, wie<br />

z. B. die regionale Kommunikations- und Lernplattform, Lerninseln<br />

in Schulen, professionelle Lernbegleiter und die Beteiligung<br />

<strong>von</strong> Unternehmen am Lebenlangen Lernen, zurückgreifen. So<br />

arbeitet zum Beispiel das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf eng<br />

mit dem Lernzentrum zusammen, um z. B. in Kindertagesstätten<br />

19<br />

das Lernen mit den Neuen Medien zu organisieren. Einbezogen<br />

werden sollen Eltern und Erzieherinnen und Erzieher sowie<br />

natürlich die Kinder. Projektleiter Thomas Schmidt begegnet<br />

möglichen Einwänden: „Bereits im frühen Kindesalter können<br />

im spielerischen Umgang erste Kenntnisse erworben werden.<br />

Frühes Lernen setzt den Anfang für ein lebensbeglei tendes Lernen<br />

und prägt die individuellen Lernmuster.“ Diese selbstverständ<br />

liche Einbindung in kommunales Handeln zeigt auch,<br />

dass Appolonius! einen hohen Stellenwert bei den lokalen Entscheidungsträgern<br />

besitzt und die jahrelange erfolgreiche Arbeit<br />

anerkannt und gemeinsam in der Vertiefungsphase mit<br />

dem Amt für Bürger dienste 2007/2008 fortgeführt wird.<br />

Doch Aufmerksamkeit und Wertschätzung hat die Arbeit<br />

<strong>von</strong> Appolonius! nicht nur im engeren Umfeld gefunden. Der<br />

im <strong>Netzwerk</strong> entwickelte und erprobte Kompetenzkatalog zur<br />

Erfassung und Entwicklung <strong>von</strong> Medienkompetenz dient als verläss<br />

liche Arbeitsgrundlage, um Kompetenzen zu erfassen, Lernentwicklungen<br />

zu verfolgen und gezielt zu fördern. Bei diesem<br />

EDV- und internetgestützten Instrument greifen Selbsteinschätzung<br />

und Fremdeinschätzung ineinander. Einsetzbar ist es in<br />

sehr unterschiedlichen Anwendungsfeldern wie Bildungseinrichtungen,<br />

in Betrieben oder Seniorentreffpunkten. Microsoft<br />

Deutschland setzt nun dieses Produkt bei seiner bundesweiten<br />

Kampagne „IT-Fitness für Hauptschulen“ ein. Thomas Schmidt<br />

kommentiert diesen Erfolg mit ein wenig Stolz und mit verschmitztem<br />

Lächeln: „Damit haben sich unsere Ideen und Produkte<br />

auch bundesweit etabliert, jetzt gehen wir weiter und<br />

reden mit europäischen Partnern!“<br />

Der Tipp<br />

Nähere Informationen zum Kompetenzkatalog finden Sie über<br />

www.kompetenzkatalog.de oder über info@helliwood.de bzw.<br />

www.appolonius.de.<br />

(Selbst-)Lernen für alle Generationen bei Appolonius!


20 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />

Brandenburg <strong>–</strong> Oderland-Spree<br />

Unbegrenzt lernen<br />

Auf der Oderbrücke, die Frankfurt mit der polnischen Stadt<br />

Słubice verbindet, herrscht ein reges Treiben. In beiden Richtungen<br />

verkehren Deutsche und Polen, um ihre Einkäufe zu<br />

erledigen oder einfach nur einen Spaziergang zu machen. Außerdem<br />

wechseln Studenten der Europa-Uni gerade den Lernort<br />

<strong>von</strong> Frankfurt an das Collegium Polonicum in Słubice. Der Grenzübergang<br />

verläuft unbürokratisch und einfach. Lediglich der<br />

Ausweis wird kurz vorgezeigt. Es bilden sich keine Schlangen<br />

oder Staus. Alles läuft reibungslos.<br />

Nicht ganz so reibungslos funktioniert die wechselseitige<br />

Anerkennung <strong>von</strong> Bildungs- und Berufsabschlüssen. Zu unterschiedlich<br />

sind die Organisationsformen, Inhalte und Traditionen.<br />

Umso bemerkenswerter ist es, dass seit 2003 erstmals eine<br />

deutsch-polnische Berufsausbildung durchgeführt wird. Ausgesucht<br />

wurde ein Beruf, bei dem die gemeinsamen Schnittmengen<br />

vergleichsweise groß sind: Hotelfachmann/-frau in<br />

Deutschland bzw. Hoteltechniker in Polen.<br />

„Die Bildungspartner in den<br />

regionalen <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong> greifen<br />

Herausforderungen auf und<br />

entwickeln Erfolg versprechende Strategien<br />

und Lernan gebote,<br />

um situationsgerecht, flexibel<br />

und innovativ handeln zu können. “<br />

Holger Rupprecht<br />

Minister für Bildung, Jugend und Sport<br />

des Landes Brandenburg<br />

Ausgangspunkt für diese Initiative war der auf beiden Seiten<br />

der Grenze festgestellte Fachkräftemangel im Hotel- und Gast ­<br />

gewerbe, der die Ausweitung des Tourismus behindert. Zusätz ­<br />

lich ging es darum, in dieser strukturschwachen Region einen<br />

Beitrag zu leisten, um die Abwanderung junger Leute zu stoppen.<br />

Diesen regionalen Schlüsselproblemen widmeten sich die<br />

Teilprojekte der Durchführungsphase „Interkulturelle Kompetenz“<br />

und „Perspektivwerkstatt“. Sie ebneten den Weg für das<br />

deutsch-polnische Ausbildungsnetzwerk mit je 15 deutschen<br />

und polnischen Jugendlichen.<br />

Die Ausbildung wurde <strong>von</strong> den Jugendlichen an fünf verschiedenen<br />

Orten gemeinsam absolviert (in deutschen und polnischen<br />

Unternehmen, in der Hotelfachschule Kolberg etc.). In 20 Modulen<br />

wurden Fertigkeiten und Kennt nisse beider Be rufe sowie die je ­<br />

weilige Fremdsprache Deutsch bzw. Polnisch vermittelt. Im Sommer<br />

2007 fand für 13 deutsche und für 15 pol nische Jugendliche<br />

die schriftliche und praktische IHK-Ab schlussprüfung zum/zur<br />

Hotelfachmann/-frau sowie in Polen die Prüfung zum Hoteltech ­<br />

niker in der jeweiligen Landessprache statt. An der Zeugnisübergabe<br />

nahmen wegen der bildungs- und außenpolitischen Bedeu ­<br />

tung u. a. der Minister für Bildung, Jugend und Sport des Landes<br />

Brandenburg, Holger Rupprecht, und der Botschaftsrat der Republik<br />

Polen, Dr. Zbigniew Kostecki, teil.<br />

„Das LernNetz Oderland-Spree mit seinen über 30 Koopera ­<br />

tionspartnern dies- und jenseits der Grenze hat zu dieser Initiative<br />

einen wichtigen Beitrag geleistet, indem es sich um die<br />

Stärkung der interkulturellen Kompetenz kümmerte“, unterstreicht<br />

Ulrich Lehmann, Leiter der Aus- und Weiterbildung<br />

der IHK Frankfurt/Oder. „Ein Element war dabei die Ausrichtung<br />

eines Sommerferienlagers und die enge Zusammenarbeit<br />

mit dem Collegium Polonicum in Słubice.“<br />

Verständigung auf einem anderen Feld sucht der vom Lern-<br />

Netz veranstaltete „Lerndialog Oder-Spree“. Einbezogen sind alle<br />

Bildungsbereiche und Unternehmen, die schließlich auf gut ausgebildete<br />

Nachwuchskräfte angewiesen sind. Zu unterschiedlichen<br />

Themen geht es darum, gelungene Beispiele aus den<br />

einzelnen Handlungsfeldern der <strong>Lernende</strong>n Region zu präsentieren<br />

und ggf. Probleme zu identifizieren. Doch dabei soll es<br />

nicht bleiben. „Noch auf der Sitzung werden Lösungsvorschläge<br />

eingefordert und Handlungsschritte verabredet“, betont Initia ­<br />

tor Ulrich Lehmann. Was damit gemeint ist, verdeutlicht das<br />

folgende Beispiel. Auf einer Veranstaltung hatten sich die Stahlwerke<br />

in Eisenhüttenstadt (früher EKO-Stahl, heute ArcelorMittal)<br />

darüber beklagt, dass der Betrieb zu wenig Auszubildende<br />

aus der Region bekomme. Als Lösung wurde eine engere Zusammenarbeit<br />

mit den Schulen vereinbart, die sich in Schülerpraktika,<br />

Tagen der offenen Tür und Info-Tagen für Lehrer<br />

konkretisierte. Selbst ein spezieller Infotag für Mädchen wurde<br />

eingerichtet.<br />

Der Lerndialog ist inzwischen eine etablierte Veranstaltung,<br />

zu der jeweils rund 60 Teilnehmende erscheinen. Wichtig ist<br />

dabei, dass einige engagierte Unternehmen zu den Stamm ­<br />

gästen zählen. „Es ist da<strong>von</strong> auszugehen, dass die Reichweite<br />

der Veranstaltung über Multiplikatorwirkungen weit über die<br />

An wesenden hinausgeht“, betont Ulrich Lehmann.<br />

Einer der letzten Lerndialoge widmete sich dem Thema<br />

„Nutzung <strong>von</strong> Medien“. Damit ist ein weiterer Arbeitsschwerpunkt<br />

des LernNetzes angesprochen. Die Vermittlung <strong>von</strong> Me ­


LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />

dienkompetenz wird <strong>von</strong> allen Beteiligten als wichtig herausgestellt,<br />

um wettbewerbsfähig zu bleiben. Hinzu tritt ein wei ­<br />

terer Aspekt: In dünnbesiedelten <strong>Regionen</strong> wie dem Oderland<br />

kann multimediales Lernen kompensierend wirken, weil es<br />

orts unabhängig erfolgen kann. Ein Beispiel zeigt, wie so etwas<br />

funktioniert.<br />

„Die Projekte stehen und fallen<br />

mit dem Engagement der Macher. “<br />

Achim Fiebig<br />

Leiter der ÜAZ Frankfurt/Oder-Wriezen<br />

Dem Überbetrieblichen Ausbildungszentrum (ÜAZ) Frankfurt/<br />

Oder-Wriezen lagen 2002 nur acht Anmel dungen für die Fortbildung<br />

zum Tischlermeister vor, 16 Teilnehmende sind aber<br />

erforderlich, um den Lehrgang betriebs wirtschaftlich vertretbar<br />

durchzuführen. Die Lösung bestand darin, dass Teile der<br />

Fortbildung mediengestützt als Selbstlernphase organisiert<br />

wurden. Quasi als Nebeneffekt ergab sich, dass die angehenden<br />

Tischlermeister ihr IT-Wissen erweitern und damit Ge­<br />

21<br />

schäfts- und Produktionsabläufe verbessern konnten. Achim<br />

Fiebig <strong>von</strong> der ÜAZ sieht sich mit seinem Ansatz bestätigt:<br />

„Es gab keine Lehrgangsabbrüche, und die Teilnahme am<br />

Präsenzunterricht und an der praktischen Ausbildung war<br />

überdurchschnittlich gut.“<br />

Doch nicht nur die Teilnehmer waren erfolgreich. Die ÜAZ<br />

erhielt für ihr Konzept den Weiterbildungspreis des Landes Brandenburg.<br />

Auch wenn die Preisverleihung die Arbeit be flügelt<br />

hat, wichtiger ist für Achim Fiebig, dass durch viel Kleinarbeit<br />

und Aufklärung seines Medienberatungszentrums die Medienakzeptanz<br />

bei allen Akteuren, insbesondere auch bei den Unternehmen,<br />

deutlich gestiegen ist. „Wir ernten jetzt die Früchte,<br />

die wir vor drei Jahren gesät haben.“<br />

Der Tipp<br />

Weitere Informationen zur deutsch-polnischen Berufsausbildung<br />

finden sich unter www.ihk-ffo.de/Polen.<br />

Der Leiter des LernNetzes Ulrich Lehmann zieht insgesamt eine<br />

positive Bilanz: „In einer strukturschwachen Region haben wir<br />

gar keine andere Chance, als unsere Stärken zu addieren und<br />

lösungsorientiert zusammenzuarbeiten. Die <strong>Lernende</strong> Region<br />

ist das <strong>Netzwerk</strong>modell für die Zukunft der grenzüberschreitenden<br />

Region.“<br />

Das Foto zeigt den Minister für<br />

Bildung, Jugend und Sport des<br />

Landes Brandenburg Holger Rupprecht,<br />

den Direktor der Hotelfachschule<br />

ZSE-H Kolobrzeg Zbigniew<br />

Stankiewicz, den Präsidenten der<br />

IHK Frankfurt (Oder) Prof. Johannes<br />

Godau sowie die Auszubildenden<br />

bzw. polnischen Absolventen<br />

des 1. deutsch-polnischen Ausbildungsprojektes<br />

für die Ausbildung<br />

zum/zur Hotelfachmann/-frau (D)<br />

und zum Hoteltechniker (PL).


22 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />

Berlin/Brandenburg <strong>–</strong> Neukölln, Pankow, Dahme-Spreewald<br />

LernLaden® <strong>–</strong> ein Reisebüro für den Kopf<br />

Die Idee ist unter Marktgesichtspunkten einfach, doch für den<br />

Bildungsbereich fast eine Revolution: eine Agentur, die jede<br />

und jeder leicht aufsuchen kann, dort kompetent beraten wird<br />

und hinsichtlich der eigenen Bildungsinteressen und -bedarfe<br />

ein individuell passgenaues Angebot erhält.<br />

Im LernNetz Berlin Brandenburg ist diese Idee verwirklicht<br />

worden. In drei LernLäden <strong>–</strong> in Berlin-Pankow und Neukölln<br />

sowie in Königs Wusterhausen (Brandenburg) können bildungsinteressierte<br />

Bürgerinnen und Bürger aus Berlin und Brandenburg<br />

mit professioneller Unterstützung der dortigen Bildungsberaterinnen<br />

und Bildungsberater ihren individuellen Bildungsplan<br />

erstellen, so, wie man eine Individualreise in einem Reisebüro<br />

bucht.<br />

Bildungsberaterinnen und Bildungsberater in den Lernläden<br />

leben dieses Konzept: Die LernLäden sind offen gestaltet<br />

und präsentieren sich als kundenfreundliche, zu ladentypischen<br />

Öffnungszeiten erreichbare Serviceagenturen. Schon im Vorwege<br />

können sich Bildungsinteressierte per Telefon oder über<br />

das Internet <strong>–</strong> z. B. im Beratungs-Chat unter www.LNBB.de <strong>–</strong><br />

informieren Dieser Service wurde schon während der Durchführungsphase<br />

im Teilprojekt „Bildungsberatung online“ entwickelt<br />

und erprobt. Vor Ort in den LernLäden hängt die Dauer<br />

und Intensität des Beratungsgespräches ganz <strong>von</strong> den Wünschen<br />

der Bildungskunden ab. Manche wünschen sich eine<br />

Kurzberatung mit Anleitung zur weiteren Recherche in der<br />

Bildungsdatenbank, andere fragen eine intensive Bildungsberatung<br />

nach, die die bisherige Bildungsbiografie beleuchtet<br />

und z. B. die neuen beruflichen Perspektiven miteinbezieht.<br />

Für die Senatsverwaltung des Landes Berlin ist das Angebot<br />

so überzeugend, dass sie die Lernläden nach Ende der durch<br />

das BMBF geförderten fünfjährigen Durchführungsphase<br />

(01.07.2001 bis 30.06.2006) weiter fördert und sogar noch zu ­<br />

sätzlich einen weiteren LernLaden in Friedrichshain-Kreuzberg<br />

direkt am Ostkreuz eröffnet.<br />

Die Besucherzahlen sind beeindruckend: Allein im zweiten<br />

Quartal 2007 haben fast 6.500 Menschen die LernLäden aufgesucht.<br />

Besucherzahl Anzahl der<br />

Beratungen<br />

LernLaden® Am Ostkreuz 1.164 579<br />

LernLaden® Neukölln 3.617 1.078<br />

LernLaden® Pankow 1.008 604<br />

LernLaden® LDS in<br />

Königs Wusterhausen<br />

698 314<br />

LernLäden gesamt 6.487 2.575<br />

Da die Reichweite dieser innovativen Dienstleistung mit<br />

Blick auf bestimmte Zielgruppen begrenzt ist, wird das Agenturmodell<br />

flankiert durch eine mobile Bildungsberatung. So sind<br />

die Beraterinnen und Berater aus den LernLäden auch auf den<br />

Flughäfen, in Einkaufszentren, auf lokalen Lernfesten und insbesondere<br />

an Schulen anzutreffen, um vor Ort den Menschen das<br />

Bildungs- und Bildungsberatungsangebot nahezubringen. „Insbesondere<br />

die noch sehr angespannte Lage auf dem Ausbildungsmarkt<br />

in Berlin und Brandenburg macht es notwendig,<br />

die jungen Menschen dort aufzusuchen, wo sie sind, um sie für<br />

das Lernen neu zu begeistern“, so Gabriele Fellermayer, Projektleiterin<br />

der <strong>Lernende</strong>n Region „LernNetz Berlin-Brandenburg“.<br />

Seit Juli 2006 wird die <strong>Lernende</strong> Region deshalb im Rahmen der<br />

Vertiefung des Programms im Handlungsfeld „LernLadenmobil“<br />

gefördert. Die Entwicklung und Erprobung <strong>von</strong> Dienstleistungspaketen,<br />

die eine kompakte, professionelle, mobile und aufsuchende<br />

Bildungsberatung vor Ort ermöglichen, stehen hier im<br />

Vordergrund. Insbesondere die Zielgruppe der unter 25-Jährigen<br />

und der Bürger/-innen über 45 Jahre wird, unter Nutzung<br />

<strong>von</strong> bestehenden Strukturen und <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong> z. B. in Quartiersmanagementgebieten,<br />

auf Kiezfesten oder auch in enger Zusammenarbeit<br />

mit Streetworkern erreicht.<br />

Eine Bildungsberatung ist nur so gut und konsequent wie<br />

die Lernprozesse, die an sie anschließen. Deshalb ist der direkte<br />

Anschluss an die Bildungsdatenbank <strong>von</strong> zentraler Bedeutung.<br />

Das Angebotsfeld wird getragen <strong>von</strong> einem breiten <strong>Netzwerk</strong><br />

aus Bildungsorganisationen, Arbeits- und Bezirksverwaltungen,<br />

Unternehmens- und Gewerkschaftsverbänden sowie Vereinen.<br />

Das <strong>Netzwerk</strong> ist auch in weiterer Hinsicht zentral für die<br />

LernLäden: „Unabhängig <strong>von</strong> den Interessen einzelner Bildungsträger,<br />

d.h. trägerneutral kann man nur beraten, wenn<br />

man als <strong>Netzwerk</strong> auftritt. Die Unabhängigkeit ist in der Bildungsberatung<br />

<strong>von</strong> hohem Wert, da die Passgenauigkeit der<br />

Dienstleistungen sich an den Bedarfen der Bildungskundinnen<br />

und Bildungskunden orientieren soll“, so Gabriele Fellermayer<br />

weiter.<br />

Zum Leitbild der LernLäden gehört der Anspruch, finanzschwachen<br />

Personen dauerhaft kostenlose Bildungsberatung anzubieten.<br />

In diesem Zusammenhang ist die weitere <strong>Förderung</strong><br />

durch das Land Berlin <strong>von</strong> existenzieller Bedeutung für das<br />

<strong>Netzwerk</strong>, aber auch ein wichtiger Schritt zur breiten Erhöhung<br />

der Bildungsbeteiligung in der Bevölkerung. Immerhin ist der<br />

Anteil der arbeitsuchenden Kundinnen und Kunden in allen<br />

Lernläden der größte.


LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />

Die Neustrukturierung der (Weiter-)Bildungslandschaft hin<br />

zu mehr Wettbewerb macht es aber auch notwendig, dass Bildungsträger<br />

lernen, wie Wirtschaftsunternehmen funktionieren.<br />

Seit ihrer Gründung engagiert sich das LernNetz Berlin-Brandenburg<br />

deshalb im Querschnittsbereich „Qualität in der Weiterbildung“.<br />

Im Teilprojekt „KOS“ <strong>–</strong> Kompetenzstelle für Quali tät in<br />

der Weiterbildung <strong>–</strong>, das in der Durchführungsphase durch das<br />

BMBF gefördert wurde, sind die Voraussetzungen für die Weiterführung<br />

der Arbeiten am Qualitätsmanagement für Beratungsdienstleistungen<br />

geschaffen. Mit Unterstützung des Landes<br />

Berlin konnte seit dem 01.07.2006 modellhaft mit den Berliner<br />

LernLäden der Zertifizierungsprozess zur Qualitäts sicherung in<br />

der Weiterbildung (hier ist es LQW3 <strong>–</strong> Lernorientierte Qualität<br />

in der Weiterbildung) erprobt werden. Dieses bedeutet eine<br />

stetige leitbildorientierte Selbstüberprüfung, ob die eigene Angebots-<br />

und Dienstleistungsstruktur mit den Be darfen und Nachfragen<br />

der Nutzerinnen und Nutzer, bzw. der Lernerinnen und<br />

Lerner übereinstimmt. Ein solches Instrument zur Selbstevalua ­<br />

tion kann <strong>–</strong> langfristig und konsequent organisiert <strong>–</strong> für erhöhte<br />

Transparenz am Bildungsmarkt sorgen, zu besserer Dienstleis ­<br />

tungsorientierung und zu erheblicher Kompetenz steigerung<br />

seitens der Bildungsträger führen und ist deshalb für innovative<br />

Bildungsunternehmen unverzichtbar.<br />

Berlin hat schon so manche Revolution erlebt. Das Lern-<br />

Netz Berlin-Brandenburg trägt wesentlich dazu bei, dass die<br />

erhebliche Neustrukturierung im Bereich der Bildung für die<br />

Bürgerinnen und Bürger in Berlin und Brandenburg zu mehr<br />

Bildungsbeteiligung und zu besseren Beschäftigungs- und<br />

Wett bewerbschancen führt.<br />

Beratung im LernLaden Pankow<br />

23


24 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />

Baden-Württemberg <strong>–</strong> Landkreis Emmendingen<br />

Bildungsnachfrage anregen heißt: Nutzen definieren!<br />

Wenn hochmotivierte Projektmanager und Projektmanagerinnen,<br />

Kammern, Bildungsträger, Unternehmen und kommunale<br />

Verantwortungsträger an einem Strang ziehen, bieten sich beste<br />

Voraussetzungen, Lebenslanges Lernen regional nachhaltig umzusetzen.<br />

Im äußersten Südwesten, zwischen Schwarzwald und<br />

Kaiserstuhl gelingt es in vorbildlicher Weise, die breite Bevölkerung<br />

und insbesondere kleinere Unternehmen für Bildung und<br />

Qualifizierung zu interessieren.<br />

„Aufmerksamkeit erregen, kleine Schritte machen, Verlässlichkeit<br />

zeigen <strong>–</strong> das ist notwendig, um das Thema Lebenslanges<br />

Lernen in Stadt und Region zu verankern“, so Horst Fraas vom<br />

Bildungszentrum der IHK Südlicher Oberrhein, der seit seinem<br />

Start im Jahre 2002 in der <strong>Lernende</strong>n Region aktiv war und nun,<br />

in der Vertiefungsphase II, als Projektleiter auftritt. Andreas Feller,<br />

vormals Projektleiter und nun als freier Berater tätig, ergänzt:<br />

„<strong>Netzwerk</strong>e in den einzelnen Dienstleistungs- und Branchenbereichen<br />

sind da <strong>–</strong> die Bildungsträger sind vernetzt und die Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer kennen sich vom Stammtisch <strong>–</strong><br />

nun kommt es darauf an, dass sie jeweils bereit sind, <strong>von</strong>einander<br />

zu lernen: die Bildungsträger <strong>von</strong> den Unternehmen mindes ­<br />

tens genauso wie die Unternehmen <strong>von</strong> den Bildungsträgern!“<br />

Das PE-Kolleg (Personalentwicklungskolleg) ist das nunmehr traditionelle<br />

Instrument der <strong>Lernende</strong>n Region, um Bildungsanbieter<br />

und KMU als Bildungsnachfragende zusammenzubringen.<br />

Das PE-Kolleg wurde schon früh in der Durchführungsphase<br />

und seinerzeit unter der Trägerschaft der Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

des Landkreises Emmendingen in einem starken<br />

<strong>Netzwerk</strong> aus Volkshochschulen, Schulen und weiteren Bildungsträgern,<br />

Kammern, Hochschulen, Unternehmen und Wohlfahrts ­<br />

organisationen entwickelt. An einem solchen Kolleg nehmen bis<br />

zu zwölf Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer <strong>von</strong> KMU unterschiedlicher<br />

Branchen und jeweils zwei Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter dieser Betriebe teil. Die branchenübergreifende Ausrichtung<br />

verhindert dabei, dass Konkurrenzdenken den Erfahrungsaustausch<br />

und die im Kolleg möglichen Synergien hemmen.<br />

Darüber hinaus zeichnet sich das PE-Kolleg dadurch aus,<br />

dass es<br />

durch Workshops für die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer,<br />

Seminare für die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter, angeleiteten Praxistransfer und Prozessbe ­<br />

gleitungen in den Betrieben auf das ganze Unternehmen<br />

ausgerichtet ist,<br />

praxis-, alltagsrelevant und unternehmensspezifisch ist, da<br />

die Inhalte des Kollegs <strong>von</strong> den teilnehmenden Unternehmen<br />

selbst ausgewählt werden,<br />

leicht in die betrieblichen Abläufe zu integrieren ist, da<br />

auch die Durchführungszeiten <strong>von</strong> den Unternehmen<br />

selbst bestimmt werden.<br />

Mit den Geschäftsführerinnen und Geschäftsführern im Vorfeld<br />

eines Kollegs geführte Interviews ermöglichen eine erste<br />

Unternehmensanalyse und konkrete Bestandsauf nahme, die<br />

zur ersten Eingrenzung der im Kolleg folgenden Qualifizierungsschwerpunkte<br />

führt und eine praxisbezogene unternehmensspezifische<br />

Ausrichtung des Kollegs gewährleistet. In<br />

diesem Gespräch erhalten die Geschäftsführerinnen und Ge ­<br />

schäftsführer auch Hilfe stellung zur Auswahl der zwei Mit ­<br />

arbeiterinnen und Mitarbeiter, die später an den im Kolleg<br />

integrierten Seminaren teilnehmen und gemeinsam mit den<br />

Geschäftsführerinnen und Ge schäftsführern als Multiplikatoren<br />

für den ganzen Betrieb dienen.<br />

Im Anschluss daran findet ein erstes Treffen mit allen Geschäftsführerinnen<br />

und Geschäftsführern der Betriebe statt, sie<br />

lernen sich kennen und legen gemeinsam die im Kolleg zu behandelnden<br />

Schwerpunkte sowie die Durchführungszeiten für<br />

die folgenden Workshops und Seminare fest. Typische Themen<br />

sind „Marketing“, „Vertrieb“, „Preispolitik“, „Kundenansprache/<br />

-bindung“, „Betriebsinterne Optimierungsprozesse“ und vor<br />

allem „Mitarbeiterführung“, „Mitarbeitermotivation“, „Unternehmerisches<br />

Denken bei Mitarbeitenden“. Der gemeinsamen<br />

Themen- und Terminfixierung folgen dann in drei- bis vierwöchigem<br />

Abstand vier Workshops für die Geschäftsführerinnen<br />

und Geschäftsführer. Diese sind <strong>von</strong> vier Seminaren für die zwei<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der jeweiligen Betriebe flankiert,<br />

in denen die gleichen Themen wie in den Workshops,<br />

jedoch auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgerichtet,<br />

bearbeitet werden. Workshops und Seminare dauern jeweils<br />

einen halben Tag. Nach oder während der Workshop- und<br />

Seminarreihe erfolgen zusätzlich bis zu vier Prozessbegleitungen<br />

in den Betrieben, bei denen die zuvor in den Workshops<br />

und Seminaren behandelten Themen praxisnah und unternehmensspezifisch<br />

umgesetzt werden können.<br />

Insgesamt dauert ein Kolleg so bis zu fünf Monate. Spezielle<br />

Nachbetreuungstermine und das Forcieren <strong>von</strong> Nachtreffen mit<br />

den Betrieben sichern die Nachhaltigkeit, wobei in jedem Kolleg<br />

das Fernziel verfolgt wird, z. B. über weitergehende Dienstleistungs<br />

angebote der umsetzenden Bildungsträger die teilnehmenden<br />

KMU dem regionalen Bildungsmarkt langfristig zuzuführen,<br />

sodass das Kolleg einer speziell auf KMU ausgerichteten Bil­


LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />

dungs-Akquisi tions strategie entspricht. Bislang wurden in Em­<br />

mendingen sieben Kollegs mit 87 Betrieben durchgeführt, d. h.<br />

rund 95 Geschäfts führerinnen und Geschäftsführer (manchmal<br />

mit Partner/in) und ca. 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

haben direkt an den Kollegs teilgenommen. Bei einer durch ­<br />

schnitt lichen Unternehmensgröße <strong>von</strong> neun Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern partizipierten rund 780 Maurer*, Maler, Metzger,<br />

Schlosser, Schreiner, Steinmetze, Friseure, Formen- und<br />

Apparatebauer, Architekten, An- und Ungelernte usw. an den<br />

Kollegs.<br />

Die <strong>Lernende</strong> Region Landkreis Emmendingen widmete sich<br />

in weiteren Teilprojekten der Durchführungsphase, aber auch<br />

der Aufgabe, das Lebenslange Lernen in die breite Öffentlichkeit<br />

zu tragen. Hierbei ist die Lerntournee, eine Wanderausstellung<br />

zum Thema Lernen und Bildung, die durch die Gemeinden des<br />

Landkreises zog, ein wesentliches Element. Begleitet wurde die<br />

Ausstellung an jedem Ort durch eine <strong>von</strong> ortsansässigen Bildungsträgern,<br />

Unternehmen und Initiativen gestaltete Bildungsaktionswoche,<br />

über die vor allem auch der ländlichen Bevöl kerung im<br />

Landkreis Spaß, Freude am Lernen und dessen Nutzen vermittelt<br />

werden konnten.<br />

Mit dem Kompetenz-Center unterstützt die <strong>Lernende</strong> Region<br />

den Bildungsübergang <strong>von</strong> der Schule in die Ausbildung bzw.<br />

den Beruf bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit einem<br />

standardisierten System des Persönlichkeits- und Bildungsprofilings<br />

und weiterer Begleitung des Bildungsweges. Die Beratung<br />

und Begleitung folgt dabei dem Grundsatz der Ressourcenorientierung<br />

<strong>–</strong> die Jugendlichen sollen sich ihrer eigenen Stärken<br />

* Die weibliche Form der Berufsbezeichnung ist stets mitgemeint.<br />

bewusst und zur Selbstorganisation befähigt werden. Hierbei<br />

25<br />

wurden vor allem Schulen, weitere pädagogische Einrichtungen<br />

und Unternehmen vernetzt. Die entwickelten Instrumente werden<br />

in den verschiedenen Bildungseinrichtungen des Landkreises<br />

weiterverwendet.<br />

Gegenstand der Vertiefung II der <strong>Lernende</strong>n Region Landkreis<br />

Emmendingen ist Ausbau der Zusammenarbeit mit kleinen<br />

und mittleren Unternehmen. Am Vorbild der PE-Kollegs<br />

(siehe oben im Text) sollen Unternehmerinnen und Unternehmen<br />

dafür gewonnen werden, ihre Personalentwicklungsarbeit<br />

mit der Umsetzung des Lebenslangen Lernens zu verknüpfen.<br />

Mit starker Unterstützung der Kommunen werden Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer in den Kleinstädten des Landkreises<br />

zu ersten „Kick-offs“ eingeladen, in denen sie über Inhalt und<br />

Nutzen des Projektes informiert werden. „Wir sind eine starke<br />

Wirtschaftsregion, und wir werden es nur bleiben, wenn es uns<br />

gelingt, die Beschäftigten insbesondere in den kleinen Unternehmen<br />

am Puls der Zeit zu halten! <strong>–</strong> Nutzen Sie das Angebot,<br />

das Ihnen die <strong>Lernende</strong> Region unterbreitet!“, so Bürgermeister<br />

Schilling auf der Kick-off-Veranstaltung im September 2007 in<br />

Herbolzheim. Gute Aussichten im Landkreis Emmendingen: So<br />

wie in Herbolzheim haben sich schon weitere kommunale Vertreterinnen<br />

und Vertreter im Landkreis bereit erklärt, die <strong>Lernende</strong><br />

Region zu unterstützen. Gemeinsam wurde mit der Vertiefungsphase<br />

II die „Qualifizierungsoffensive Südlicher Oberrhein“<br />

gestartet, die insbesondere kleineren Unternehmen ein<br />

flächendeckendes Angebot an Beratung und Qualifizierung bieten<br />

wird.<br />

Berufsorientierung im Kompetenz-Center Gute Laune <strong>–</strong> das PE-Kolleg beginnt!


26 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />

Baden-Württemberg/Bayern <strong>–</strong> Region Bodensee<br />

„Wer Wissensvorsprung hat, ist schneller <strong>–</strong><br />

deshalb sind wir als <strong>Netzwerk</strong>knoten sehr gefragt!“<br />

Traditionell waren die Bewohner der Region, wie die Lichtstrahlen<br />

eines Sterns, vom Bodensee eher fortorientiert. Zu<br />

unüberwindlich schien der riesige Binnensee, der gleichzeitig<br />

zudem die Grenze zu Österreich und zur Schweiz markiert.<br />

Innovative Bildungsdienstleistungen <strong>–</strong> wenn sie auch den<br />

Menschen auf dem Lande zugänglich sein sollen <strong>–</strong> brauchen<br />

jedoch Partnerschaften zwischen verschiedenen Akteuren vor<br />

Ort, in der Stadt und der Region.<br />

In einer sehr großen, drei Landkreise übergreifenden Region<br />

<strong>von</strong> Singen bis Lindau hat sich die <strong>Lernende</strong> Region Bodensee<br />

als wichtige Supportstruktur für Bildung fest etabliert.<br />

In der Durchführungsphase standen seit 2001 im Rahmen <strong>von</strong><br />

neun Teilprojekten folgende Handlungsfelder im Fokus der Aktivitäten:<br />

Vernetzung <strong>von</strong> Schulen sowie Schulen und Unternehmen<br />

zu besseren Berufsorientierung für Schülerinnen und<br />

Schüler<br />

Bildungs- und Unterstützungsangebote für Eltern („Wie<br />

umarme ich einen Kaktus?“)<br />

<strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> Beschäftigungspotenzialen <strong>von</strong> KMU durch<br />

berufsbegleitendes Lernen<br />

Bildung und Bildungsberatung für zugewanderte Menschen<br />

Etablierung <strong>von</strong> ca. 30 „L-Punkten“ als dezentrale, niederschwellige<br />

Informations-, Beratungs- und Lernzugänge<br />

Bildungs- und Kompetenzberatung in drei Beratungszentren<br />

Bildungsöffentlichkeitsarbeit durch regionale und überregionale<br />

Fachtagungen.<br />

Diese vielfältigen Aktivitäten konnten sich in hohem Maße über<br />

die Dauer der Durchführungsphase verstetigen. So hat beispielsweise<br />

die Stadt Konstanz in der Theodor-Heuss-Realschule eine<br />

zusätzliche Stelle für eine Schulsozialarbeiterin geschaffen, die<br />

dort unter anderem in Zusammenwirken mit der <strong>Lernende</strong>n<br />

Region Schülerinnen und Schüler bei der Berufsorientierung<br />

unterstützt. Das dichte Netz der „L-Punkte“, mit seinem leicht<br />

erkennbaren Corporate Design, bietet eine mit vielen regionalen<br />

Partnern fest institutionalisierte, dezentrale und für alle<br />

gut zugängliche Beratungs- und Informationsinfrastruktur. Für<br />

die kommunalen Partner hat sich mit den L-Punkten das jeweilige<br />

Angebotsspektrum um den Zugang zu einem vielfältigen<br />

Netz an Bildungs- und Bildungsberatungsanbietern erweitert.<br />

Für Bürgerinnen und Bürger der Region eröffnet sich so vor<br />

Ort <strong>–</strong> z. B. in Büchereien, Bürgerhäusern, Stadtteiltreffs u. Ä. <strong>–</strong><br />

das Portal zum Bildungsangebot der Region.<br />

Wissen ist heutzutage eine leicht vergängliche Ressource,<br />

die ständig erneuert, aktualisiert werden muss. Das fordert jede<br />

und jeden Einzelne/n. Dies trifft aber in mindestens gleichem<br />

Maße Bildungsanbieter, die ihre Dienstleistungen unter dynamischen<br />

Marktbedingungen anbieten müssen und die sich auf<br />

dieses sich ständig verändernde Wissen beziehen. Der <strong>Lernende</strong>n<br />

Region rund um den Bodensee ist es gelungen, als <strong>Netzwerk</strong><br />

zur festen Bildungsinfrastruktur für alle Bildungs nach ­<br />

fragenden zu werden. Sie ist damit aber auch Dienstleisterin<br />

für den Binnenbereich dieser Bildungsinfrastruktur: In fast<br />

sechs Jahren <strong>Netzwerk</strong>arbeit konnte sich ein Grad an „<strong>Netzwerk</strong>intelligenz“<br />

etablieren, die nicht nur <strong>von</strong> der breiten Öffentlichkeit,<br />

sondern <strong>–</strong> in ihrer spezifischen Hinsicht <strong>–</strong> <strong>von</strong><br />

verschiedenen Akteuren in Handlungsfeldern der Bildung<br />

nachgefragt wird: „Regionales Bildungsnetzwerk heißt für<br />

mich, über ein variables Wissenskapital zu verfügen“, so Thomas<br />

Peter, der langjährige Projektleiter. Die <strong>Lernende</strong> Region<br />

bietet Zugang nicht nur zu einer Bildungsorganisation, sondern<br />

zu einer großen Bandbreite <strong>von</strong> verschiedenen Institutionen<br />

und zu seit Jahren gewachsenem Know-how in vielen Bildungsund<br />

Bildungsberatungsfragen.<br />

In diesen beiden Feldern sieht die <strong>Lernende</strong> Region auch<br />

weiterhin ihre Zukunftsaufgaben:<br />

Die Bildungsberatung <strong>–</strong> flächendeckend und dezentral in<br />

den L-Punkten und über die Bildungshotline 0800-LERNSEE<br />

sowie eher zentralisiert in Agenturen <strong>–</strong> bietet der Bevölkerung<br />

den Zugang zur Bildungsinfrastruktur der Region. In diesem<br />

Feld kommen innovative und erprobte Methoden und Instrumente<br />

der Kompetenzbilanzierung und Bildungswegeplanung<br />

zur Anwendung.<br />

Des Weiteren bleibt die <strong>Lernende</strong> Region ein wesentliches<br />

strukturelles Element in der Region. Das Bildungsnetzwerk wird<br />

im Rahmen der Vertiefung II des Programms sein struk turelles,<br />

auf die Regionalentwicklung bezogenes Engagement wesentlich<br />

verstärken. Die Gebietskörperschaften der Städte Kons tanz,<br />

Friedrichshafen (Bodenseekreis) und Lindau entwickeln und erproben<br />

bis September 2008 in enger Kooperation mit der <strong>Lernende</strong>n<br />

Region kommunale, ressortübergreifende Handlungs­


LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />

konzepte zur Umsetzung des Lebenslangen Lernens. Der <strong>Netzwerk</strong>knoten<br />

und damit der inhaltliche Bezugs- und Ausstrahlungspunkt<br />

ist die <strong>Lernende</strong> Region Bodensee, die durch die<br />

Einbeziehung der Stadt Lindau ihren länderübergreifenden<br />

Charakter (Baden-Württemberg/Bayern) weiter ausbaut. So<br />

entwickelt und erprobt die Stadt Lindau eine kommunale<br />

„Kommunikationszentrale“ für Bildungsanbieter, die sich insbesondere<br />

älteren Menschen und benachteiligten, bildungsfernen<br />

Bevölkerungsgruppen zuwendet, um Angebote und<br />

Nachfragen zu vermitteln und dem Thema „Lebenslanges<br />

Lernen“ zu öffentlicher Bekanntheit zu verhelfen. Bestehende<br />

lokale Initiativen sollen mit kommunalen Aktivitäten vernetzt,<br />

neue Kontakte im Alpenraum geknüpft und neue Angebote<br />

in der Stadt, im Landkreis, in der Euregio Bodensee und in<br />

der <strong>Lernende</strong>n Region Bodensee weiterentwickelt werden. Die<br />

Stadt Konstanz mobilisiert ressortübergreifend ihre Ressourcen,<br />

um insbesondere die Bildungsübergänge ihrer Bürgerinnen<br />

und Bürger besser gelingen zu lassen. Konstanz versteht<br />

sich als eine „Stadt der Bildung“, indem sie Menschen jeden<br />

Alters zum Lernen einlädt, sei es am Übergang <strong>von</strong> der Kita in<br />

die Schule, Fortbildung für Eltern und Pädagogen/-innen oder<br />

27<br />

im bürgerschaftlichen Engagement im Rentenalter. Mit dem<br />

hochehrgeizigen Anspruch, die Jugendarbeitslosigkeit „auf<br />

null“ zu bringen, tritt das Landratsamt Bodenseekreis (Friedrichshafen)<br />

mit seinen 15 Bürgermeistern an. Die relevanten<br />

Akteure <strong>–</strong> allgemeine und berufliche Schulen, Kammern,<br />

Volkshochschulen, Arbeitsagenturen, beteiligte Ämter und<br />

weitere Bil dungs träger <strong>–</strong> werden eine gemeinsame Strategie<br />

entwerfen und umsetzen, die die Bildungs- und Berufschancen<br />

<strong>von</strong> Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen deutlich<br />

verbessert.<br />

Alle drei kommunalen Projekte flankieren ihre Aktivitäten<br />

mit einer professionellen Öffentlichkeitsarbeit. Die Menschen<br />

in Stadt und Region fürs Lebenslange Lernen zu interessieren<br />

und zu begeistern ist das übergreifende Ziel. Die kommunalen<br />

Projekte profitieren schon jetzt <strong>von</strong> der jahrelangen Erfahrung<br />

der <strong>Lernende</strong>n Region hinsichtlich der Umsetzung des Lebenslangen<br />

Lernens. Zudem bietet das Bildungsnetzwerk ihnen das<br />

Forum zum Transfer ihrer Modellösungen, sodass die Kommunen<br />

untereinander in Austausch treten und sich gegenseitig mit<br />

Ideen befruchten.<br />

Werbeplakat der <strong>Lernende</strong>n Region am Bodensee Einer <strong>von</strong> 30 L-Punkten in der Bodenseeregion


28 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />

Bayern <strong>–</strong> Nürnberg <strong>–</strong> Fürth<br />

Bildung neu bauen<br />

Scharf zeichnen sich die Konturen der Baukräne gegen den<br />

blauen Herbsthimmel über dem Süden <strong>von</strong> Nürnberg ab. Ratternd<br />

durchfahren Baustellenfahrzeuge die Zone 20 der Pillenreuther<br />

Straße, um den Beton für das zweite Obergeschoss zu<br />

liefern. Ein Neubau entsteht, der „Süd.“. Ein überdimensionales<br />

Bauschild weist auch gleich auf die korrekte Sprachregelung<br />

hin, Süd. heißt Süd Punkt.<br />

Und der Süd. wird ein Haus des Lebenslangen Lernens und<br />

der kulturellen Begegnung.<br />

Seit April 2007 wird hier auf einem 4200 qm großen Grundstück<br />

an einer neuen Lernwelt gebaut. Einer Lernwelt, die als<br />

Forum für Aus- und Weiterbildung, Lebenslanges Lernen und<br />

kulturelle Angebote dienen und ein interkultureller Treffpunkt<br />

des gesamten Stadtgebietes unter einem Dach werden soll. Da ­<br />

mit dies gelingt, wird auf die Kompetenzen der <strong>Lernende</strong>n Region<br />

Nürnberg <strong>–</strong> Fürth zurückgegriffen. Das regionale Bildungs ­<br />

netzwerk unter der Leitung des Bildungszentrums der Stadt<br />

Nürnberg arbeitet seit 2002 mit über 100 Kooperationspartnern<br />

(u. a. Agentur für Arbeit Nürnberg, Amt für Kultur und Freizeit<br />

Nürnberg, Volkshochschule Fürth, Forschungsinstitut für Berufliche<br />

Bildung Nürnberg, Schulen, Betriebe) an neuen Ideen und<br />

Handlungsansätzen vor allem zu den thematischen Schwerpunkten<br />

„<strong>Förderung</strong> der sprachlichen und gesellschaftlichen<br />

Kompetenzen“ und „Popularisierung Neuer Medien“. In dieser<br />

Zeit sind sechs Modellprojekte entstanden (Bürgerschaftliches<br />

En gagement für Schule und Kindergarten zur Behebung <strong>von</strong><br />

Herkunftsnachteilen, Medienpädagogisches <strong>Netzwerk</strong> zur <strong>Förderung</strong><br />

der Kommunikationsfähigkeit und Sprachkompetenz bei<br />

benachteiligten Jugendlichen, Lebenswelt Deutschland zur Verbesserung<br />

der Integration <strong>von</strong> Menschen mit Migrationshintergrund,<br />

Integrierter Übergang Schule <strong>–</strong> Beruf für benachteiligte<br />

Jugendliche, Regionales Lernnetz <strong>von</strong> und für Betriebe u. a. zur<br />

Entwicklung <strong>von</strong> Qualifizierungskonzepten für Berufsrückkeh ­<br />

rerinnen und Berufsrückkehrer, Migration und Alter), deren Ergebnisse<br />

maßgeblich in das Konzept für das Haus des Lebenslangen<br />

Lernens und der kulturellen Begegnung eingeflossen<br />

sind.<br />

Beim Anblick des fast 17 Mio. Euro teuren Rohbaus, finanziert<br />

vom Land Bayern und der EU, verschwimmt die architektonische<br />

Dimension eines einzelnen Hauses. Nach Fertigstellung<br />

im Herbst 2008 wird das Gebäude über drei Etagen und ein Staffelgeschoss<br />

verfügen und U-förmig einen benachbarten denkmalgeschützten<br />

Bestandsbau ehemaliger MAN-Arbeiterwohnungen<br />

umschließen.<br />

Und doch wurde hier der Grundstein für ein Haus gelegt,<br />

unter dessen Dach künftig wichtige Akteure der <strong>Lernende</strong>n Region<br />

zusammenarbeiten werden: Das Bildungszentrum, das Amt<br />

für Kultur und Freizeit und die Stadtbibliothek werden das Haus<br />

des Lebenslangen Lernens mit Leben füllen, dessen später grün<br />

strahlende Fassade als „Leuchtzeichen“ für die Südstadt das<br />

Bild der <strong>Lernende</strong>n Region nach außen kommunizieren soll.<br />

Bildung neu bauen bedeut dabei vor allem, Lebenslanges<br />

Lernen und kulturelle Begegnung für die Menschen im Nürnberger<br />

Süden noch attraktiver zu gestalten. Indem Allgemeine<br />

Weiterbildung, Berufliche Weiterbildung und Community-Projekte<br />

aufs Engste miteinander verknüpft und wohnortnah miteinander<br />

vernetzt werden, wird der Süd. auch zu einem Raum<br />

für das ABC des Lebenslangen Lernens, das sichtbar ist und die<br />

Menschen dort erreicht, wo sie leben und wohnen. Unter dieser<br />

Prämisse wurde für den Standort in Nürnberg bewusst die <strong>von</strong><br />

Strukturwandel und Migration geprägte Südstadt gewählt.<br />

Herz des Süd. wird ein <strong>von</strong> der <strong>Lernende</strong>n Region entwickeltes<br />

multimediales Lernzentrum, dessen lernmethodisch innovativ<br />

ausgerichtete Angebote und wegweisende Nutzungskonzepte<br />

derzeit im Selbstlernzentrum in den Räumen des Bildungszentrums<br />

entwickelt und erprobt werden.<br />

Einige Beispiele:<br />

In Zusammenarbeit mit der Akademie der Bildenden Künste in<br />

Nürnberg entstehen Modelle für innovative Lernräume. Studentinnen<br />

und Studenten entwerfen und bauen mobile Prototypen<br />

<strong>von</strong> Lernmöbeln, die möglichst variantenreich genutzt werden<br />

sollen und, laufend getestet <strong>von</strong> Besucherinnen und Besuchern<br />

des Lernzentrums, bis zum Einsatz im Süd. optimiert werden.<br />

Unter dem Motto „Spielen bringt's!? Sinnvoller Einsatz <strong>von</strong><br />

E-Games“ findet jeden ersten und dritten Montagabend im<br />

Monat ein Gamestreff für Erwachsene statt. Damit auch Eltern<br />

wissen, was gespielt wird, laden Fachjournalist Alexander Funke<br />

und Erzieher Sascha Dowidat zum Selberspielen und Diskutieren<br />

in lockerer Runde ein und warnen augenzwinkernd: „Vorsicht:<br />

Es besteht die Gefahr, dass Sie der Faszination der Spiele erliegen!“<br />

Hintergrund des Gamestreffs ist der innovative Ansatz der<br />

gezielten Verwendung <strong>von</strong> E-Games als gehirnaktivierende,<br />

motivierende Medien mit umfangreichen Möglichkeiten zur<br />

<strong>Förderung</strong> vielfältiger Kompetenzen, denn PC-Spiele und an ­<br />

dere E-Games beschreiten, wenn sie richtig genutzt werden,<br />

völlig neue Wege zur Kompetenzerweiterung. Sie trainieren intensiv<br />

das Gehirn, fördern Intelligenz und Gedächtnisleistung.<br />

Dabei erfordern sie schnelles Reaktions- und Entscheidungsvermögen,<br />

schriftliche und mündliche Kommunikation, Teamwork,<br />

Konzentration, Phantasie sowie Erfassen und Nachvollziehen


LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />

komplexer Zusammenhänge. Und sie machen Spaß, sind spannend,<br />

schenken Erfolg.<br />

Das Lernzentrum konzentriert sich auf diese positiven Auswirkungen<br />

und hält für alle Besucherinnen und Besucher eine<br />

Fülle an spannenden, anspruchsvollen und kniffligen Spielen bereit,<br />

denn lebenslang lernen heißt auch lebenslang spielen.<br />

So war dann auch „Spielen bringt’s <strong>–</strong> sinnvoller Einsatz <strong>von</strong><br />

E-Games“ der Beitrag der <strong>Lernende</strong>n Region Nürnberg <strong>–</strong> Fürth<br />

zur „Langen Nacht der Wissenschaften“ in diesem Jahr.<br />

Ein weiteres wegweisendes Angebot ist der zweimal wöchentlich<br />

stattfindende Lerntreff. Hier können Interessierte in<br />

entspannter und ruhiger Atmosphäre ihrem Typ entsprechend<br />

lernen, das Gedächtnis trainieren, einen Lerntypentest machen<br />

oder sich in einer Lerngruppe treffen. Unterstützt werden sie<br />

dabei <strong>von</strong> speziell ausgebildeten Lernberatern, die das „Lernen<br />

nach Maß“ kompetent begleiten.<br />

„ Das Haus soll ein Lernort der Zukunft<br />

werden, ein Ort für Kreativität, für neue<br />

Ideen und für ein aktives Miteinander. “<br />

Dr. Wolfgang Eckart<br />

Direktor des Bildungszentrums der Stadt Nürnberg<br />

Aber auch für Beschäftigte kleiner und mittlerer Unternehmen<br />

bietet die <strong>Lernende</strong> Region Unterstützung, Beratung und neue<br />

Lernwelten an, vor allem für berufliche Themen. Mit individuell<br />

zugeschnittenen Arrangements wird in kleinen zeitlichen<br />

Einheiten gelernt. Dies kann während, aber auch außerhalb<br />

der Arbeitszeiten geschehen <strong>–</strong> je nach Wunsch des Betriebes.<br />

Nur wer gezielt recherchieren kann, und zwar offline wie<br />

auch online, ist auch gut informiert. Ein Kooperationsprojekt<br />

<strong>von</strong> Lernzentrum und Stadtbibliothek im Rahmen der <strong>Lernende</strong>n<br />

Region, das sich an Seniorinnen und Senioren, an Arbeitssuchende<br />

sowie an Schülerinnen und Schüler wendet, hat aus<br />

dieser Thematik ein Konzept entwickelt, das traditionelle und<br />

Neue Medien in sinnvoller Weise miteinander verbindet. Entstanden<br />

ist ein blended-learning Angebot mit Selbstlernphasen<br />

im Lernzentrum, das <strong>von</strong> den Seniorinnen und Senioren besonders<br />

gut angenommen wird. „Hier kann ich auch herkommen,<br />

ohne Computer-Profi zu sein, weil ich Ansprechpartner habe,<br />

die mir bei Problemen weiterhelfen“, lobt ein Teilnehmer das<br />

Angebot der Lernberatung.<br />

Die Lernberaterinnen und Lernberater werden übrigens<br />

mittels einer <strong>von</strong> der <strong>Lernende</strong>n Region entwickelten Qualifi ­<br />

zierung geschult, die in Kooperation mit der evangelischen<br />

Fachhochschule Nürnberg angeboten wird.<br />

Der Besuch in Nürnberg zeigt: Die Region hat sich auf den<br />

Weg gemacht. Auf einen Weg zu einem Ort für neues Lernen<br />

und um Neues zu lernen. Wenn sich die Türen des Haus des<br />

Lebenslangen Lernens in Nürnberg öffnen, sollen täglich bis zu<br />

1.700 Personen das Angebot im Süd. nutzen, so die Vorstellung<br />

der Initiatoren.<br />

Ein ehrgeiziges Projekt, das nachhaltig zu einem neuen Bildungsniveau<br />

in der Region beitragen wird.<br />

Geöffnet täglich <strong>von</strong> 9:00 bis 22:00 Uhr <strong>–</strong> Herzlich willkommen.<br />

Die Baustelle für das Haus des Lebenslangen Lernens<br />

im September 2007<br />

29<br />

.


30 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />

Bremen<br />

Ich lebe, ich lerne<br />

Karin Knippel hat ihren ersten Marathonlauf gerade hinter<br />

sich. Sie ist stolz, zufrieden und natürlich auch erschöpft. Sie<br />

ist eine jener Personen, die in dem Film des Lern<strong>Netzwerk</strong>s<br />

Bremen „Ich lebe, ich lerne“ Auskunft über ihre ganz persönlichen<br />

Lernerlebnisse geben.<br />

Die Motive, Erfahrungen und Deutungen sind unterschiedlich,<br />

facettenreich und zum Teil überraschend, so bunt wie das<br />

Leben eben. Die frischgebackene Marathoni zum Beispiel hat<br />

durch das Vorbereitungstraining viel über ihren Körper gelernt,<br />

über Ernährung und gesunde Lebensweise: „Ich habe auch gelernt,<br />

dass ich ein hochgestecktes Ziel mit Energie und Ausdauer<br />

erreichen kann.“ Nun plant sie die Teilnahme an ihrem zweiten<br />

Marathonlauf.<br />

„ Das Lern<strong>Netzwerk</strong> ist nach anfänglicher<br />

Skepsis jetzt etabliert. Es gehört<br />

zur Grundausstattung der Region. “<br />

Dr. Peter Beier<br />

Referent der Arbeitnehmerkammer Bremen<br />

Der erwähnte Film liefert auch ein Bild der vielfältigen Aktivitäten<br />

des Lern<strong>Netzwerk</strong>s Bremen. Die Akteure versuchen auf<br />

verschiedenen Wegen, das Lebenslange Lernen zu unterstützen<br />

und zu befördern. Sie setzen an beim Individuum mit Orientierung,<br />

Beratung und Kompetenzvermittlung, schaffen lernförderliche<br />

Infrastrukturen, helfen Bildungseinrichtungen bei der<br />

Weiterentwicklung und bei Innovationen, beraten Betriebe in<br />

Fragen der Personal- und Kompetenzentwicklung.<br />

Ein Beispiel, bei dem viele der genannten Aspekte zum Tragen<br />

kommen, ist das Kooperationsprojekt „Sprache als Schlüssel<br />

zum Lebenslangen Lernen“. „Durch gezielte <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> interkultureller<br />

Sprach- und Handlungskompetenz wollen wir<br />

dazu beitragen, die Region in ihrem internationalen Kontext<br />

zu etablieren“, beschreibt Birgit Börresen, Projektkoordinatorin<br />

in Bremerhaven, die Absichten. Transmissionsriemen für diesen<br />

Komplex ist der „Runde Tisch Sprachen Bremen“, der sich aus<br />

einem breiten Spektrum <strong>von</strong> Einrichtungen zusammensetzt<br />

(z. B. Fremdsprachenzentrum der Hochschulen, die in Bremen<br />

ansässigen europäischen Kulturinstitute, Landesinstitut für<br />

Schule, Lehrerfortbildungsinstitut Bremerhaven, Weiterbildungseinrichtungen).<br />

Schon diese Aufzählung macht deutlich,<br />

dass ein bildungssektorübergreifender Ansatz verfolgt wird.<br />

Als zentrale Aufgabe verfolgt dieser Zusammenschluss die<br />

Verbreitung des Europäischen Sprachenportfolios in allen Bereichen<br />

des Bildungswesens. Es besteht aus drei Tei len: dem<br />

Sprachenpass, der einen Überblick über den aktu ellen Stand<br />

der individuellen Sprachkenntnisse gibt, der Lernbiografie, die<br />

die persönliche Sprachlerngeschichte dokumentiert, und dem<br />

Dossier, welches Belege unterschiedlicher Art zur sprachlichen<br />

Leis tungsfähigkeit des Portfoliobesitzers sammelt. „Mit diesem<br />

Instrument sollen die Kontinuität des Sprachenlernens gewährleistet<br />

und die Übergänge zwischen den unterschied lichen Bildungsbereichen<br />

erleichtert werden“, betont Birgit Börresen.<br />

Die Entwicklung eines Webportals „epos“ (Elektronisches Portfolio<br />

der Sprachen), das die Arbeit mit den Portfolios der unterschiedlichen<br />

Bildungsbereiche konzeptio nell integriert und<br />

durchlässig macht, stößt inzwischen auf internationales Interesse.<br />

Durch die Arbeit des „Runden Tisches“ konnte erreicht<br />

werden, dass schon viele Einrichtungen mit diesem Instrumentarium<br />

arbeiten, andere befinden sich noch im Stadium der<br />

Vorklärung.<br />

Auch im Bereich E-Learning ist das Lern<strong>Netzwerk</strong> Bremen<br />

erste entscheidende Schritte vorangekommen. Es wurde eine<br />

Lernsoftware „Technisches Englisch für die Windenergiebranche“<br />

entwickelt in Form einer modular aufgebauten Multimedia-<br />

Lernsoftware. Hintergrund für diesen speziellen Ansatz ist die<br />

Tatsache, dass die Windenergiebranche international agiert und<br />

die Servicetechniker sich häufig zu Einsätzen im Ausland aufhalten.<br />

„Diese Vorarbeiten können auch ohne große Probleme für<br />

andere Branchen und Einsatzfelder genutzt werden“, stellt Projektleiterin<br />

Birgit Spindler heraus.<br />

Nicht nur mit dieser Investition in eine Zukunftsbranche<br />

wird deutlich, dass das Lern<strong>Netzwerk</strong> Bremen seinen Leitspruch<br />

„Innovation und Kompetenz für die Region Bremen und Bremerhaven“<br />

ernst nimmt. Auch andere Maßnahmen dienen mehr<br />

oder weniger direkt der Stärkung des Arbeitsmarktes und der<br />

Wirtschaftsentwicklung.<br />

„ Das Lern<strong>Netzwerk</strong> ist in<br />

Bremen zu einer Marke geworden. “<br />

Birgit Spindler<br />

Projektleiterin


LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />

Zu nennen ist in diesem Zusammenhang das Teilprojekt „Integration<br />

<strong>von</strong> Arbeitszeit und Lernzeit“, welches kostenlose Beratung<br />

für Betriebs- und Personalräte in allen Fragen der Quali ­<br />

fizierung und Weiterbildung anbietet. Der Ertrag dieser Arbeit<br />

ist vielfältig, wie einige Beispiele belegen: Bei Arcelor Bremen<br />

(ehemals: Stahlwerke Bremen) wurde der Arbeitskreis Personalentwicklung<br />

und Qualifizierung sachverständig begleitet. Dieser<br />

entwickelte dann eine Betriebsvereinbarung zur Fort- und<br />

Weiterbildung. Beim Diakonischen Werk kam es zu einer Dienstvereinbarung<br />

„Personalentwicklung und Qualifizierung“, und<br />

beim Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung<br />

konnte die Durchführung einer Mitarbeiterbefragung zum<br />

Thema „Weiterbildung“ unterstützt werden. „Dieses Konzept<br />

findet Akzeptanz und erweist sich als wirkungsvoll, <strong>von</strong> daher<br />

bietet es sich an, daraus eine Regelaufgabe zu machen“, so<br />

Dr. Peter Beier, Referent bei der Arbeitnehmerkammer Bremen.<br />

„ Als ganz besondere Leistung des<br />

LNB muss hervorgehoben werden,<br />

dass es gelungen ist, über das Ende<br />

der Projektförderung hinaus wichtige<br />

Teile der im Rahmen des Förderprogramms<br />

entstandenen Strukturen<br />

quasi als Kernbestand zu erhalten. “<br />

Dr. Ulrich Heisig, Claudia Fortmann<br />

im abschließenden Evaluationsbericht<br />

„Das Lern<strong>Netzwerk</strong> Bremen“, S. 163<br />

Ähnlich erfolgreich ist das Cross-mentoring-Programm gelaufen.<br />

Dabei handelt es sich um ein betriebs- und altersübergreifendes<br />

Lernmodell, bei dem eine erfahrene Führungskraft<br />

(Mentor) eine Nachwuchskraft aus einer anderen Branche<br />

(Mentee) über den Zeitraum eines Jahres in ihrer beruflichen<br />

und persönlichen Entwicklung begleitet und unterstützt. Ein<br />

solches Tandem bildeten Dr. Eike Ballerstedt <strong>von</strong> der Sparkasse<br />

Bremen und Sylvia Hoven <strong>von</strong> der Bremer Heimstiftung. Der<br />

Sparkassenmanager betont die Wichtigkeit des unvoreingenommenen<br />

Blicks auf seinen Schützling. Sylvia Hoven pflichtet<br />

ihm bei: „Man ist gelöster und freier im fremden Unternehmen.“<br />

Letztlich hätten sich ihre persönlichen Kompetenzen<br />

weiterentwickelt. „Ich bin einfach sicherer geworden“, bilanziert<br />

sie den Ertrag aus den Gesprächen.<br />

31<br />

Die Bedeutung <strong>von</strong> Beratung wird nicht nur an diesem Beispiel<br />

deutlich. Das Lern<strong>Netzwerk</strong> Bremen hat neben den genannten<br />

Aktivitäten noch weitere initiiert. Zu nennen sind seine<br />

Etablierung als ProfilPASS-Dialogzentrum, die vielbeachtete<br />

Workshopreihe „Beraten will gelernt sein“, mit der ein Bei trag<br />

zur Pro fessionalisierung dieses Bereiches geleistet wurde und<br />

die mit der Beteiligung an der Fortbildung <strong>von</strong> Bildungs bera ­<br />

terinnen bzw. -beratern in einem bundesweiten Verbundpro ­<br />

jekt ihre logische Entwicklung findet. In der Beratungs land ­<br />

schaft Bremens spielt das im Rahmen der ersten Projektphase<br />

konzipierte Lernportal eine zentrale Rolle, das Informationen<br />

zu allen Bildungsbereichen liefert, im Besonderen besteht Zugriff<br />

auf über 2000 Weiterbildungsveranstaltungen. Diese Datenbank<br />

ist inzwischen vom Land Bremen übernommen worden<br />

und wird <strong>von</strong> dort aus weiter gepflegt und betrieben.<br />

In ähnlicher Weise soll nun auch die Bildungsberatung verstetigt<br />

werden. In der bremischen Koalitionsvereinbarung steht,<br />

dass vor dem Hintergrund des erheblichen Weiterbildungsbe ­<br />

darfs eine trägerunabhängige Beratung gewährleistet sein müsse.<br />

Erste Schritte in diese Richtung sind bereits getan: Mit der Aufnahme<br />

des Förderschwerpunktes „Bildungsberatung“ in das Arbeitmarktpolitische<br />

Aktionsprogramm und die ESF-Landespro ­<br />

gramme stehen die Zeichen günstig für eine nachhaltige Wirkung<br />

und Fortsetzung der Arbeit des Lern<strong>Netzwerk</strong>s. Im Rahmen<br />

der Vertiefungsphase engagiert sich das Ortsamt Mitte/Östliche<br />

Vorstadt, um das Lebenslange Lernen direkt mit der Stadtteilentwicklung<br />

zu verzahnen. In enger Kooperation mit der <strong>Lernende</strong>n<br />

Region wird ein ehemaliges Klinikgelände nach dem Motto „Lernen,<br />

ein Quartier zu entwickeln“ in einem Beteiligungsprozess<br />

mit der Bürgerschaft neu gestaltet. Im Teilprojekt „express yourself“<br />

werden Jugendliche und junge Erwachsene mobilisiert, sich<br />

an einem neuen Jugendparlament und der Gestaltung ei ner<br />

Quartierswebsite zu beteiligen, um bürgerschaft liches Engagement<br />

fest im öffentlichen Bewusstsein zu etablieren.<br />

Der Tipp<br />

Der 18-minütige Film über lebensbegleitendes Lernen „Ich lebe,<br />

ich lerne“ kann über das Lern<strong>Netzwerk</strong> Bremen bezogen werden.<br />

Mobil, um die Bremer für das Lebenslange Lernen zu mobilisieren


32 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />

Hessen <strong>–</strong> Rheingau-Taunus-Kreis<br />

Gestaltete Übergänge<br />

Es geht um jenen „begünstigten Landstrich, welcher, gelinde<br />

und ohne Schroffheit sowohl in Hinsicht auf die Witterungsverhältnisse<br />

wie auf Bodenbeschaffenheit, reich mit Städten und<br />

Ortschaften besetzt und fröhlich bevölkert, wohl zu den lieblichsten<br />

der bewohnten Erde gehört“ (Thomas Mann). Die Wirtschaftsförderungsbroschüre<br />

des Landkreises Rheingau-Taunus<br />

drückt es weniger kunstvoll, aber ebenfalls treffend aus, wenn<br />

sie titelt: „Wein, Wald und Hightech <strong>–</strong> Lebensfreude pur“. Und<br />

seit die Taunussteiner Fußballmannschaft SV Wehen erfolgreich<br />

in der Zweiten Bundesliga spielt, dürfen selbst die Fußballfans<br />

vom Aufstieg in die Erste Liga träumen.<br />

Ein Aufstieg ist schon geschafft. Im Zukunftsatlas 2007 der<br />

Prognos AG steht der Landkreis im Vergleich <strong>von</strong> 439 deutschen<br />

Gebietskörperschaften auf Platz 118 und hat sich damit gegenüber<br />

dem letzten Ranking in 2004 um 122 Plätze verbessert.<br />

Die Verantwortlichen aus Politik und Wirtschaft führen dies<br />

auf eine positive Grundstimmung im Kreisgebiet zurück, die<br />

ansteckt und motiviert. „Auch die Aktivitäten der <strong>Lernende</strong>n<br />

<strong>Netzwerk</strong>-Region Rheingau-Taunus haben dazu wichtige Beiträge<br />

geleistet“, lobt der Wirtschaftsförderer des Landkreises,<br />

Achim Staab.<br />

Ein zentrales Arbeitsfeld des <strong>Netzwerk</strong>s ist die wirksame Gestaltung<br />

<strong>von</strong> Übergängen. Projektleiterin Ingrid Wulf begründet<br />

diese Schwerpunktsetzung: „Alle Übergänge im Leben sind sensible<br />

Schnittstellen im Verlauf der individuellen Bildungsbiografie.<br />

Übergangssituationen sind häufig Umbruchsituationen. Ein<br />

Misslingen führt zu Enttäuschungen und geht häufig einher mit<br />

Verlusten an Zeit und Geld.“<br />

Das Übergangsmanagement setzt schon im frühesten Kindesalter<br />

an. Der Übergang vom Elternhaus in den Kindergarten<br />

und <strong>von</strong> dort in die Grundschule wird mit verschiedenen Maßnahmen<br />

flankiert. So ist gerade eine Elternbroschüre erstellt<br />

worden, die auf der Basis der neuesten Erkenntnisse der Lern ­<br />

forschung Eltern dabei unterstützen soll, die Lernprozesse ihrer<br />

Kinder optimal zu fördern. Des Weiteren geht es um die konzeptionelle<br />

Gestaltung <strong>von</strong> thematischen Elternabenden, um ein<br />

Fortbildungskonzept für Erzieherinnen und Erzieher in Familiengruppen<br />

mit Kindern unter drei Jahren sowie um ein Rahmenkonzept<br />

für eine sinnvolle Infrastruktur in Einrichtungen<br />

mit Kindern unterhalb des Kindergartenalters. Christine Gödel,<br />

die Projektverantwortliche für dieses Feld, betont, dass die konzeptionelle<br />

Arbeit dialogisch erfolge: „Alle Beteiligten werden<br />

einbezogen und bringen ihre spezifischen Sichtweisen ein.“<br />

Die Vernetzung <strong>von</strong> Kindergarten und Grundschule ist in<br />

der Stadt Taunusstein auf eine beispielhafte Grundlage gestellt<br />

worden. Das „Taunussteiner Modell“ sieht eine flächendeckende<br />

Zusammenarbeit aller Kindertageseinrichtungen und Grundschulen<br />

vor, die im Rahmen einer Bildungsvereinbarung durch<br />

den Bürgermeister der Stadt besiegelt worden ist. Die Zusammenarbeit<br />

<strong>von</strong> Erzieherinnen und Grundschullehrerinnen unter<br />

Beteiligung der Eltern dient dazu, die Potenziale aller Kinder<br />

frühzeitig zu erkennen und zu fördern. „Ziel ist es, dass die<br />

Kinder die Einmündung in die Schule als Fortsetzung bereits<br />

begonnener Lernprozesse erleben und nicht als Bruch“, führt<br />

In grid Wulf aus.<br />

„ Nur durch Kooperation<br />

kann ein Höchstmaß an<br />

Effizienz erreicht werden. “<br />

Hans Jörg Vogel<br />

Vorsitzender der VHS Rheingau-Taunus<br />

und ehemaliger Vorsitzender des<br />

Gewerbevereins Taunusstein<br />

Ein anderes Teilprojekt widmet sich dem Übergang „Schule <strong>–</strong><br />

Beruf“ und firmiert als „Ehrenamtliche Berufseinstiegshilfe<br />

Alt hilft Jung“. Angesiedelt ist es bei den Beruflichen Schulen<br />

Untertaunus. Ehrenamtlich oder auf Honorarbasis tätige Seniorinnen<br />

und Senioren unterstützen Jugendliche auf vielfältige<br />

Weise, zum Beispiel durch Einbringen ihrer Kontakte bei der<br />

Suche nach Ausbildungs- und Praktikumsplätzen, durch Nachhilfe<br />

in wichtigen Fächern oder durch Beratung zur Berufsorientierung.<br />

Nicht nur die Jugendlichen profitieren <strong>von</strong> diesem<br />

Engagement, sondern auch die Berufsbildende Schule und die<br />

Betriebe können über die Informationen der Mentoren zielgerichteter<br />

agieren.<br />

Auch der Übergang <strong>von</strong> der Erwerbs- in die nachberufliche<br />

Lebensphase steht neuerdings im Fokus der Überlegungen („Vom<br />

Bürostuhl auf die Parkbank“). Dabei sind zwei Blickwinkel maßgeblich.<br />

Zum einen sollen in einer Beispielkommune (Idstein)<br />

alle wesentlichen Akteure vernetzt werden, um abgestimmt Konzepte<br />

für eine positive Gestaltung des Übergangs zu entwickeln<br />

und zu erproben. „Dazu gehören zum Beispiel die Einrichtung<br />

eines ‚Runden Tisches Seniorenarbeit‘, die Entwicklung einer<br />

Ehrenamtsagentur sowie ein Infobrief Ruhestand <strong>–</strong> Unruhestand“,<br />

zählen Gunda Biesel und Andrea Corell vom <strong>Netzwerk</strong><br />

auf. Zum anderen soll Unternehmen deutlich gemacht werden,<br />

dass alternde Belegschaften auch als Chance begriffen werden


LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />

können. Auf der ersten Ebene wird ein Konzept für Führungskräfte<br />

entwickelt, welches in einer Workshopreihe Informationen<br />

zu einer altersgerechten Personalentwicklung und Arbeitsgestaltung<br />

sowie zum Wissensmanagement liefert. Auf der<br />

zweiten Ebene sind die Adressaten Beschäftigte ab 55 Jahren,<br />

die über wirtschaftliche, medizinische und psychologische<br />

Aspekte des Älterwerdens und damit im Zusammenhang stehende<br />

Handlungsmöglichkeiten informiert werden sollen.<br />

Neben den zielgruppen- und situationsspezifischen Ansätzen<br />

unterstützt auch eine neutrale und trägerunabhängige Bildungsberatung<br />

Übergangsprozesse, liefert darüber hinaus aber<br />

auch Orientierung und Hilfestellung in allen lern- bzw. bildungsbezogenen<br />

Fragen. Ein wichtiges Instrument ist in diesem Zusammenhang<br />

die Datenbank des Bildungsnetzes Hessen-West,<br />

welche die Bildungsangebote der <strong>Regionen</strong> Wiesbaden, Limburg-Weilburg<br />

und Rheingau-Taunus bündelt.<br />

Wie vielseitig und herausfordernd die Aufgaben in der Bildungsberatung<br />

sein können, schildert die Bildungsberaterin<br />

Susanne Vogel mit dem folgenden Fall: Frau O., eine aus Russland<br />

stammende Lehrerin für Russisch und Literatur, sei vom<br />

Jobcenter an sie verwiesen worden. Die Beratungsstelle habe<br />

geklärt, dass eine Teilanerkennung des Studiums <strong>von</strong> Frau O.<br />

möglich sei, habe spezielle Qualifizierungsmöglichkeiten für<br />

Spätaussiedler und Russlanddeutsche bei der Otto-Benecke-Stiftung<br />

ausfindig gemacht, habe sie bei der Bewerbung für das<br />

Ergänzungsstudium „Interkulturelle Beratung“ sowie einen<br />

Fachsprachkurs und einen EDV-Kurs unterstützt, habe eine Praktikumsstelle<br />

beim Jugendmigrationsdienst vermittelt und das<br />

Jobcenter überzeugt, dass ihre Deutschkenntnisse durch Einzelunterricht<br />

verbessert werden könnten. Im Ergebnis werde Frau<br />

O. am Ende des Jahres ihr <strong>von</strong> der Otto-Benecke-Stiftung gefördertes<br />

Ergänzungsstudium abgeschlossen haben.<br />

Die Arbeit der <strong>Lernende</strong>n <strong>Netzwerk</strong>-Region Rheingau-Taunus<br />

findet allseits Anerkennung. Wirtschaftsförderer Achim<br />

Staab hebt das gut strukturierte <strong>Netzwerk</strong>management hervor,<br />

die klaren Strukturen, das schnelle und präzise Handeln. Hans<br />

Jörg Vogel vergibt die Attribute „professionell“ und „gewissenhaft“.<br />

„Nie habe ich jemanden so konsequent bei der Sache gesehen<br />

wie hier“, betont der aktuelle VHS-Vorsitzende und<br />

ehemalige Vorsitzende des Gewerbevereins Taunusstein. Der<br />

Schulleiter der Beruflichen Schulen Untertaunus Hans-Jürgen<br />

Sommer re gistriert für seine Einrichtung durch die Kooperation<br />

im <strong>Netzwerk</strong> eine Öffnung zur Region: „Damit sichern wir auch<br />

die Qualität unseres Kerngeschäfts.“ Und VHS-Geschäftsführerin<br />

Brigitte Harder verweist auf die politische Unterstützung, die<br />

das <strong>Netzwerk</strong> allseits erhalte. Das Interesse an den Erfolgen<br />

der <strong>Lernende</strong>n Region zeigt sich auch darin, dass die Stadt<br />

Geisenheim in der Vertiefungsphase des Programms in enger<br />

Verknüpfung mit der <strong>Lernende</strong>n Region ein kommunales<br />

Hand lungskonzept zur Einbettung des Lebenslangen Lernens<br />

in die kommunalen Entwicklungsstrategien zu entwickeln und<br />

umzusetzen. Kern des Projektes ist der Aufbau eines zentralen<br />

Bildungsbüros, das in der Region Lernbedarfe erhebt und Be ­<br />

teiligungsprozesse für die Entwicklung <strong>von</strong> Bildungsdienst ­<br />

leistungen koordiniert.<br />

33<br />

„ Der lokale Bezug ist äußerst wichtig,<br />

er verschafft das Gefühl <strong>von</strong> Bindung<br />

und Verbundenheit. Das Motto<br />

lautet: aus der Region <strong>–</strong> für die Region. “<br />

Achim Staab<br />

Wirtschaftsförderungsreferent<br />

des Kreises Rheingau-Taunus<br />

Die Initiative der Hessischen Landesregierung zur Einrichtung<br />

<strong>von</strong> regionalen Zentren lebensbegleitenden Lernens, bekannt<br />

unter dem Namen Hessencampus, hat das <strong>Netzwerk</strong> zusätzlich<br />

stabilisiert. Damit kann die sektorübergreifende Zusammenarbeit<br />

intensiviert werden, die im Rheingau-Taunus-Kreis <strong>–</strong> wie<br />

gezeigt <strong>–</strong> schon etliche Erfolge vorzuweisen hat. Es ist kein Zufall,<br />

dass zumindest eine Wurzel für diese bildungspo litische<br />

Weichenstellung in das Projekt <strong>Lernende</strong> <strong>Netzwerk</strong>-Region<br />

Rheingau-Taunus zurückreicht.<br />

Den Übergang im Blick


34 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />

Hamburg <strong>–</strong> Hamburger Osten<br />

Niederschwellige Bildung<br />

Beim Stöbern in den „billenetzbriefen“ stößt man auf HORST.<br />

Doch wer oder was ist HORST? HORST steht für „Horner Rad<br />

Selbsthilfe Team“ und ist wesentlicher Teil eines neuen Projektes<br />

des Billenetzes in Hamburgs Osten: „Bille in Bewegung“.<br />

Dabei geht es um präventive Maßnahmen zur Vermeidung <strong>von</strong><br />

Übergewicht und um gesunde Ernährung bei Kindern. Im Angebot<br />

sind zum Beispiel Kochkurse mit Grundschulkindern<br />

oder Fahrradtouren, für die man sich bei HORST ein Rad entleihen<br />

kann. Auch sonst hat das Billenetz für Bewegung in den<br />

vier Hamburger Stadtteilen Billstedt, Hamm, Horn und Rothenburgsort<br />

gesorgt.<br />

„Ausgangspunkt unserer Arbeit ist ein weit gefasster Bildungsbegriff“,<br />

führt Bettina Rosenbusch vom Billenetz aus. „Da ­<br />

bei bewegen wir uns oft an den Schnittstellen <strong>von</strong> Sozial- und<br />

Bil dungs arbeit. Die Übergänge werden fließend.“ Das folgende<br />

Beispiel verdeutlicht markant, was gemeint ist:<br />

Im Legiencenter, einem Gebäudekomplex, der fast ausschließlich<br />

<strong>von</strong> Personen mit Migrationshintergrund bewohnt<br />

wird, hatte es eine auffällige Häufung <strong>von</strong> Schulverweigerern<br />

gegeben. Das Billenetz initiierte ein <strong>Netzwerk</strong> aus Jugendeinrichtungen,<br />

das gemeinsam die Idee eines Frühstücksservices<br />

für Schulkinder entwickelte. Damit war zumindest die Möglichkeit<br />

für eine regelmäßige und gesunde Ernährung geschaffen.<br />

Und mit dem Begriff „Schulfrühstück“ war subtil der Hinweis<br />

verbunden, dass es danach eigentlich nur ein Ziel geben darf.<br />

Die Maßnahme wurde angenommen, lockte auch Mütter in<br />

den Frühstücksraum, man kam ins Gespräch. Das Angebot<br />

konnte ausgedehnt werden und umfasst heute Freizeitaktivitäten,<br />

Hausaufgabenhilfe sowie niedrigschwellige Sprach- und<br />

Kochkurse. „Nur das Billenetz kannte Partner, mit denen diese<br />

schwierige Aufgabe zu bewältigen war“, betont Bettina Rosenbusch<br />

nicht ohne Stolz.<br />

Der Billenetz-Partner „Das Rauhe Haus“ führt ein eng benachbartes<br />

Projekt im Programm „Schulverweigerung <strong>–</strong> Die<br />

2. Chance!“ durch. Die enge Anlagerung ermöglicht den Zielgruppen<br />

umfassende Angebote, und es können parallele <strong>Förderung</strong>en<br />

vermieden werden.<br />

Das Rauhe Haus organisiert auch den vom Billenetz entwickelten<br />

Projektschwerpunkt „Übergangsmanagement Kita <strong>–</strong><br />

Grundschule“. Ziel ist es, koope rative Arbeitsstrukturen zwischen<br />

Kindertagesstätten, Grund schulen, Jugendhilfe, Gesund ­<br />

heitsdiensten und Eltern auf lo kaler und regionaler Ebene zu<br />

festigen. „Denn frühkindliche Bildung und Schulfähigkeit sind<br />

nur als gemeinsame Aufgabe aller Akteure in lokaler Verantwortung<br />

zu verstehen und zu erreichen“, unterstreicht Albert Borde<br />

<strong>von</strong> der Abteilung Kinder- und Jugendhilfe des Rauhen Hauses.<br />

Zum Maßnahmespektrum gehören Übergangsmanagerinnen<br />

und Übergangsmanager, die Pädagoginnen und Pädagogen in<br />

Schulen und Kindertagesstätten sowie die Eltern beraten, Elternbildungsangebote,<br />

Runde Tische zur gemeinsamen Gestaltung<br />

des Übergangs sowie das Ziel, eine gemeinsam <strong>von</strong> Kitas und<br />

Grundschule organisierte kooperative Vorschule für alle Kinder<br />

einzurichten.<br />

„ Bildung ist ein entscheidender<br />

Standortfaktor, zentral für die<br />

Lebensqualität und bestimmend<br />

für die Wahl des Wohnortes. “<br />

Rüdiger Winter<br />

Projektleiter, Arbeit und Leben Hamburg e.V.<br />

Den Auftakt für diese neue Projektphase bildete übrigens ein<br />

Workshop mit Ilka Mees <strong>von</strong> den Kinderlernwelten der <strong>Lernende</strong>n<br />

Region Lernwelt Essen. Vorgestellt wurden die dort praktizierte<br />

Bildungsdokumentation und ein Begegnungsjahr zwischen<br />

Kita und Schule mit dem Ziel der Übertragung auf Hamburger<br />

Grundschulen und Kitas. Die <strong>Netzwerk</strong>e der <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong><br />

vernetzen sich auch untereinander.<br />

„ Und das ist genau die Stärke des<br />

Verbundes: Die Beteiligten genießen<br />

das Vertrauen der Menschen vor Ort. “<br />

Markus Schreiber<br />

Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte<br />

Auch in einem anderen Übergangsfeld lebt das Billenetz weiter<br />

und entfaltet neue Kräfte: Der Übergang Schule <strong>–</strong> Beruf wurde<br />

durch die 2. Ausbildungsmesse Hamburger Osten unterstützt.<br />

Diese Veranstaltung liefert ein Forum für Firmen und Schulen<br />

zur Information und Orientierung.


LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />

„ Ausgehend <strong>von</strong> unserem Kernthema<br />

„Bildung“ verstehen sich inzwischen<br />

fast 70 Partner aus Betrieben, aus<br />

Schulen, Stadtteil-, Kultur- und Jugendeinrichtungen<br />

sowie Behörden und<br />

Verwaltung als Teil des <strong>Netzwerk</strong>s. “<br />

Bettina Rosenbusch<br />

Billenetz<br />

In die gleiche Richtung wirkt der Lehrstellenatlas Hamburger<br />

Osten, der in Schulen, Bücherhallen, Jugendeinrichtungen und<br />

Betrieben der östlichen Hamburger Stadtteile ausliegt und<br />

Schülerinnen und Schülern Unterstützung bei der Suche nach<br />

Ausbildungs- und Praktikumsplätzen bietet. Das 100-seitige Heft<br />

verzeichnet 1.000 Ausbildungsangebote sowie Kontaktadressen<br />

und Ansprechpartner bei 100 Betrieben. Das verfügbare Berufsspektrum<br />

reicht <strong>von</strong> „Altenpfleger/-in“ über „Systeminforma ­<br />

tiker/-in“ bis „Zerspanungsmechaniker/-in“. Adressen und Tipps<br />

zur Berufsplanung machen die Broschüre auch darüber hinaus<br />

zu einem praktischen Ratgeber für den Schritt in die Berufswelt.<br />

Gleichzeitig ist sie ein regionales „Who is Who“ der Ausbildung,<br />

das die Zusammenarbeit <strong>von</strong> Betrieben und Schulen<br />

erleichtert. Die redaktionellen Beiträge befassen sich in diesem<br />

Jahr mit „Zukunftsfragen“ der Ausbildung: Was sind interessante<br />

neue Berufsbilder? Was tut sich auf dem Ausbildungsmarkt,<br />

wo gibt es Bedarf und Perspektiven? Der Lehrstellenatlas<br />

ist seit 2003 bereits zum fünften Mal erschienen, die nächste<br />

Ausgabe gibt es im Herbst 2008.<br />

Beide Aktivitäten basieren auf einer intensiven Zusammarbeit<br />

<strong>von</strong> Schule und Wirtschaft in Form eines Arbeitskreises.<br />

Dort werden Probleme erörtert und Lösungen gesucht. Zu re ­<br />

gistrieren ist zum Beispiel eine deutliche Zunahme <strong>von</strong> Unterrichtsaktivitäten<br />

betrieblicher Vertreter und umgekehrt <strong>von</strong><br />

betrieb lichen Erkundungen <strong>von</strong> Schülerinnen und Schülern<br />

sowie Lehrerpraktika. Das „Hineinschnuppern“ in die Praxis<br />

hat übrigens nicht nur positive Auswirkungen auf die Berufsorientierung<br />

und die Berufswahl, sondern wirkt sich unmittelbar<br />

auf das Unterrichtsgeschehen aus. „Ein Schüler, der ein<br />

Praktikum im Malerbetrieb gemacht hat, erkennt eher die<br />

Wichtigkeit <strong>von</strong> Flächenberechnungen für die Preis- und<br />

Materialdisposition“, konkretisiert Albert Borde.<br />

35<br />

Diese intensive Zusammenarbeit <strong>von</strong> Schule und Wirtschaft<br />

ist gewachsen und in der heutigen Intensität nur möglich, „weil<br />

man sich kennt“. Bettina Rosenbusch betont, dass die Begrenzung<br />

auf die Region als Vorteil geschätzt werde: „Wir leben <strong>von</strong> der<br />

regionalen Identität.“<br />

Projektleiter Rüdiger Winter <strong>von</strong> Arbeit und Leben Hamburg<br />

e.V. setzt noch einen drauf: „Wenn es die <strong>Lernende</strong> Region<br />

nicht schon gäbe, wir würden sie gerade jetzt neu erfinden.“<br />

Das Billenetz ist in vielfältige Aktivitäten der Stadt- und<br />

Stadtteilentwicklung eingebunden und dabei ein gefragter<br />

Partner. So entwickelt das Bezirksamt Mitte in enger Verzahnung<br />

mit dem Billenetz im Rahmen der Vertiefungsphase ein<br />

kommunales Handlungskonzept für den Bereich „Bildung/<br />

Lebenslanges Lernen“. Rüdiger Winter verbindet damit einen<br />

hohen Anspruch an sich und seine Mitstreiter: „Wir haben<br />

uns zum Ziel gesetzt, ein qualitativ hochwertiges regionales<br />

Bildungssystem zu schaffen, das sich durch einen hohen Grad<br />

an Vernetzung der verschiedenen Bildungsbereiche auszeichnet<br />

und durch eine enge Zusammenarbeit der unterschied ­<br />

lichen Institutionen.“ Billenetz reloaded!


36 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />

Mecklenburg-Vorpommern <strong>–</strong> Mittleres Mecklenburg <strong>–</strong> Küste<br />

Potenziale entdecken und stärken<br />

Die <strong>Lernende</strong> Region Mittleres Mecklenburg <strong>–</strong> Küste setzt seit<br />

2001 erfolgreich Lebenslanges Lernen im Herzen Mecklenburg-<br />

Vorpommerns um. Diese Region ist <strong>–</strong> wie viele im Osten der<br />

Republik <strong>–</strong> mit vergleichbar hoher Arbeitslosigkeit und der Abwanderung<br />

junger und gut ausgebildeter Menschen konfrontiert;<br />

im Bildungsnetzwerk setzt man seit jeher auf die Stärken<br />

der Region und deren <strong>Förderung</strong>.<br />

Die Umsetzung des Lebenslangen Lernens hat für die <strong>Lernende</strong><br />

Region ein breites Feld an Anknüpfungspunkten: die<br />

Arbeitslosigkeit, insbesondere bei Frauen und Jugendlichen,<br />

überwiegend kleine Unternehmen, denen die Ressourcen und<br />

die Erfahrung fehlen, sich über die Anforderungen des Binnenmarktes<br />

hinaus zu orientieren, zu fördernde Entwicklungspotenziale<br />

bei Schulen und anderen Bildungsinstitutionen hinsichtlich<br />

Qualität und Anschlussfähigkeit der Bildungswege, „Landflucht“<br />

der jüngeren Bevölkerung und damit einhergehend ein<br />

realer Fachkräftemangel.<br />

Die <strong>Lernende</strong> Region ist seit ihrem Beginn vor allem mit<br />

dem Anspruch angetreten, das Anliegen des Lebenslangen Lernens<br />

in Region und Land zu vertreten, die richtigen und wichtigen<br />

Partner zusammenzubringen und die Projekte professionell<br />

mit klaren, transparenten Verfahren zu bündeln und zu managen.<br />

Dabei konzentriert sich das Bildungsnetzwerk in fünf Teilprojekten<br />

auf folgende Bereiche:<br />

Im Teilprojekt Bildungscoaching für KMU werden kleineren<br />

Unternehmen Instrumente und Verfahren vermittelt, Qualifizierungsbedarfe<br />

festzustellen. Durch die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der <strong>Lernende</strong>n Region werden die KMU im<br />

Erfassen und der Analyse des objektiven Personalentwicklungsbedarfes<br />

beraten, Ziel der Beratung ist die weitere Bildungs ­<br />

planung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit auf die<br />

Bedarfe des Unternehmens abgestimmten Qualifizierungsan ­<br />

geboten.<br />

Dezentrale Information, Bildungsberatung und Qualifizierung<br />

ist das Ziel des Teilprojektes „Bildung auf dem Lande“.<br />

Dort, wo die Rhythmen des öffentlichen Nahverkehrs langsam<br />

sind und sich kaum Dienstleistungsbetriebe ansiedeln, werden<br />

in Infoveranstaltungen, Workshops und Bildungsangeboten <strong>–</strong><br />

z. B. für Landwirte im Winter <strong>–</strong> Bildungszugänge ermöglicht.<br />

Neue Wege zu Arbeit und Beruf findet und unterstützt das<br />

gleichnamige Teilprojekt, das durch die Modularisierung <strong>von</strong><br />

anerkannten Ausbildungsberufen speziell sozial- und marktbenachteiligten<br />

Jugendlichen die Möglichkeit eröffnet, ihre berufliche<br />

Erstausbildung erfolgreich abzuschließen und somit die<br />

Grundlage für eine langfristige Erwerbsbiografie der Zielgruppe<br />

schafft.<br />

Das Teilprojekt „Qualität in der Bildung“ trägt dem Umstand<br />

Rechnung, dass im Bereich der Bildung viele unterschiedliche<br />

Maßstäbe an Qualität gesetzt werden. Um einerseits den Bildungsmarkt<br />

transparenter und leichter zugänglich zu gestalten<br />

und dadurch andererseits Bildungsübergänge über Bildungs ­<br />

bereichsgrenzen hinweg zu ermöglichen, werden allgemeine<br />

Qualitätsstandards für Bildungsprozesse in den unterschied ­<br />

lichen Organisationen entwickelt und in die Breite getragen.<br />

Dem Fachkräftemangel zu begegnen und die Abwanderung<br />

junger Menschen insbesondere mit hohen Leistungspotenzialen<br />

zu vermindern ist der Anspruch des Teilprojektes „KREATIV <strong>–</strong><br />

<strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> Begabten in Innovationsfeldern der regionalen<br />

Wirtschaft“. Dieses Handlungsfeld steht mithin seit Beginn der<br />

Vertiefungsphase im Juli 2006 im Zentrum der <strong>Lernende</strong>n Region.<br />

Ausgangspunkt ist die Überzeugung, dass nur dann nachhaltige<br />

Wissens- und Bildungsressourcen aufgebaut werden<br />

können, die „high potentials“ <strong>–</strong> die zukünftigen Leistungsträgerinnen<br />

und Leistungsträger des Landes, die jungen Menschen,<br />

die einen höheren Bildungsabschluss anstreben <strong>–</strong> gefördert und<br />

ihnen gute Perspektiven für ihre Ausbildung und berufliche<br />

Entwicklung geboten werden. Das Land Mecklenburg-Vorpommern<br />

wird dann auch attraktiver für Firmen, die zunehmend<br />

auf hoch qualifiziertes Personal angewiesen sind. „Die Umsetzung<br />

des Lebenslangen Lernens ist insofern konsequente Wirtschaftsför<br />

derung“ <strong>–</strong> darin sind sich die <strong>Netzwerk</strong>partner der<br />

<strong>Lernende</strong>n Region im Herzen des Landes einig. Deshalb arbeitet<br />

das Bildungsnetzwerk insbesondere eng mit den zehn Gymnasien<br />

der Planungsregion Mittleres Mecklenburg zusammen.<br />

Ziel ist es, Gymnasiastinnen und Gymnasiasten möglichst früh<br />

mit den Anforderungen verschiedener Berufsbilder in Berührung<br />

zu brin gen, sodass ihnen die Berufswahl leichterfällt und<br />

sie schon früh und sehr praxisorientiert mit Unternehmerinnen<br />

und Unternehmen in Kontakt kommen.<br />

Für Helmuth Hickisch, Schulleiter des John-Brinkmann-Gymnasiums<br />

in Güstrow, gehört die Berufsvorbereitung in die Klassenzimmer<br />

der Sekundarstufe: „Wir müssen die jungen Starken<br />

unserer Region mit verbindlichen Perspektiven ausstatten. Dazu<br />

braucht der Unterricht im Gymnasium mehr Berufsnähe. Wir<br />

streben in Zusammenarbeit mit der <strong>Lernende</strong>n Region an, dass<br />

unsere Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klasse ein fünfwöchiges<br />

Praktikum absolvieren; die Schule kann das allein nicht leis ­<br />

ten.“ Das Projekt KREATIV bietet Schülerinnen und Schülern an,<br />

sich schon früh als Dienstleister/-innen in der regionalen Wirtschaft<br />

zu versuchen: Beispielsweise wurde für regionale gastro­


LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />

nomische Betriebe ein Gourmetführer entwickelt, der für jedermann<br />

unter www.toll-essen.de einzusehen ist. Dazu mussten<br />

die Schülerinnen und Schüler selbst die Betriebe akquirieren,<br />

ihnen die Vorteile des Mediums vermitteln, die nötigen Informationen<br />

sammeln und so verarbeiten, dass sie auf der Webseite<br />

professionell dargestellt werden können. „Ich konnte vor<br />

allem lernen, mich vor Leuten, die viel älter sind als ich, zu<br />

präsentieren. Außerdem weiß ich jetzt, wie man Webseiten gestaltet<br />

und habe einiges über Projektmanagement gelernt“, so<br />

Philipp Mielenz, der sich auf der Zielgeraden zum Abitur befindet,<br />

über das Projekt.<br />

Aber auch Aufgabenstellungen aus dem naturwissenschaftlich-technischen<br />

Bereich, wie das Logistik- und Transportprojekt<br />

bei der Firma EURAWASSER, wurden <strong>von</strong> Schülerteams bearbeitet.<br />

Die Umsetzung der Aufgaben erforderte sowohl die Anwendung<br />

des bisher erlernten Schulstoffes als auch die Auseinan dersetzung<br />

mit Fachwissen, welches oftmals über das Niveau des<br />

Leistungskurses hinausging. In diesen Fällen hat sich die Kooperation<br />

mit der Universität Rostock bewährt.<br />

Schulleiter Hickisch plant, die Projektkurse der zukünftigen<br />

Abiturjahrgänge in der 12. Klasse mit dem KREATIV-Projekt zu<br />

verknüpfen. Die Bildungsübergänge <strong>von</strong> der Schule in die Ausbildung<br />

bzw. das Studium und <strong>von</strong> dort in den Zukunftsarbeits­<br />

Schüler im KREATIV-Projekt<br />

37<br />

platz sollen bestmöglich gelingen <strong>–</strong> und sie sollen in Mecklenburg-Vorpommern<br />

gelingen.<br />

Die Zukunft gestalten <strong>–</strong> das war und bleibt das Anliegen der<br />

<strong>Lernende</strong>n Region Mittleres Mecklenburg <strong>–</strong> Küste. Dabei können<br />

die Akteure sich nunmehr auf ein funktionierendes, agiles <strong>Netzwerk</strong><br />

stützen. Für die Kooperationspartner in der <strong>Lernende</strong>n Region,<br />

die allesamt Wirtschaftsunternehmen vertreten, soll dabei<br />

weiterhin der Nutzen der Bildungsnachfragenden im Mittelpunkt<br />

stehen. So präsentiert sich die <strong>Lernende</strong> Region künftig<br />

als „Innovationsnetz“, das junge Menschen, Unternehmen und<br />

Hochschulen zusammenbringt, um die jungen zukünftigen Leis ­<br />

tungsträgerinnen und Leistungsträger für die Zukunftstechnologien<br />

des Landes zu begeistern. Das <strong>Netzwerk</strong> übernimmt dabei<br />

die Koordinierung der in den Projekten kooperierenden Partner<br />

und die Betreuung der Schülergruppen. Unterstützt wird die<br />

Umsetzung durch arbeitsuchende Akademiker der Region, die<br />

auf diesem Wege durch ihre Tätigkeit als Paten am Puls der Unternehmen<br />

bleiben und bei positiver Entwicklung neue Beschäftigungsperspektiven<br />

entwickeln. Im Mittelpunkt stehen ins besondere<br />

die Technologien der alternativen Energiegewinnung<br />

und Nutzung, technische Aufgabenstellungen des Maschinenbaus,<br />

aber auch der Gesundheitswirtschaft, des Tourismus und<br />

weiterer Dienstleistungsbereiche.


38 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />

Nordrhein-Westfalen <strong>–</strong> Essen<br />

Fördertürme<br />

Einst rauchten hier die Schlote, hatte Essen den Geruch <strong>von</strong> Ruß,<br />

Qualm und Schweiß: Schmiede des Reiches, Symbol des Indus ­<br />

triezeitalters wie kaum eine andere Stadt in Deutschland. Viele<br />

der einstigen Werkshallen sind heute Ausstellungsräume, Bildungseinrichtungen,<br />

Kunsträume. „Darin liegt der Sinn aller Metamorphosen,<br />

dass das Vergangene in Erinnerung bewahrt bleibt,<br />

um die Gegenwart klüger zu gestalten und die Zukunft furchtlos<br />

zu erobern. Und das ist das Einzigartige, wie gerade die Kultur<br />

das Verlorene auffängt und daraus selbst Erneuerung erfährt.“<br />

Dieses Zitat stammt <strong>von</strong> Dr. Georg W. Költzsch, dem langjähri ­<br />

gen Direktor des Museums Folkwang und einem der Motoren<br />

der Bewerbung Essens als Kulturhauptstadt. Den Erfolg dieser<br />

Bemühungen hat der 2005 Verstorbene nicht mehr erlebt.<br />

Auch die Lernwelten Essen haben ein klein wenig dazu<br />

beigetragen, die Philosophie einer Kulturhauptstadt voran ­<br />

zutreiben. Im Teilprojekt „KulturLernwelt“ ging es darum,<br />

die Lern- und Lehrmethoden im Schulalltag durch die Ein ­<br />

beziehung <strong>von</strong> Kunst nachhaltig zu verändern. Durch diese<br />

„Kunstgriffe“ soll das sinnliche Wahrnehmen und ästhetische<br />

Empfinden der Kinder und Jugend lichen entwickelt werden.<br />

Die Lernwelt Essen sieht sich dabei als Mittler zwischen Schu ­<br />

len und Künstlern. Ein Beispiel verdeutlicht die Arbeitsweise<br />

der Kontaktstelle Kultur.<br />

„ Über die Brücken des Lebens<br />

sollten wir gemeinsam gehen “<br />

Titel eines Gedichts<br />

<strong>von</strong> Rabih Semmo, 16 Jahre<br />

Eine Grundschule will nachmittags Theater anbieten. Die anfragende<br />

Lehrerin erhält fünf Adressen <strong>von</strong> einschlägigen Künstlern<br />

aus der ca. 220 Einträge umfassenden Datenbank. Den<br />

weiteren Kontakt besorgt sie selbst. „Vielleicht macht sie mit<br />

dem anstehenden Telefonat bald viele Kinder glücklich“, hofft<br />

<strong>Netzwerk</strong>akteurin Friederike Köster.<br />

Einen weltweiten Nachhall verzeichnet ein anderes Kulturprojekt.<br />

Essener Jugendliche schrieben ein Lesebuch über ihr<br />

Leben und Fühlen in Essen mit dem Titel „Fremd und doch<br />

daheim?!“ In Wien gibt es Lesungen, in Russland und Kasachs ­<br />

tan berichten die Zeitungen, in der Ukraine wird das Buch im<br />

Deutsch unterricht behandelt, in den USA ist es Gegenstand der<br />

Lehrerfortbildung. Auch in heimischen Gefilden ist die Resonanz<br />

groß: Die Autorinnen und Autoren werden zu zahlreichen Lesungen<br />

und Interviews gebeten. Auch das zweite Buch „Dann kam<br />

ein neuer Morgen“ bewegt viel und knüpft an den Erfolg des<br />

Erstlings an. „Wenn das nicht beispielhaft für andere Städte ist …“,<br />

drängt der Gesamtschullehrer und Initiator der Buchprojekte<br />

Dr. Artur Nickel auf Nachahmung.<br />

„ Nur Bildung kann<br />

die soziale Kluft kitten. “<br />

Klaus Wermker<br />

Stadtentwicklung Essen<br />

Auch ein anderer Teil der Essener Lernwelt hat große Aufmerk­<br />

samkeit gefunden: die Elternbildung. Ausgangspunkt die ses<br />

Teilprojekts war die Überlegung, dass Elternbildung der<br />

Schlüs sel zur Bildung der Kinder sei. Die Arbeit begann mit<br />

einer Bestands aufnahme und Analyse der vorhandenen Elternbildungsangebote.<br />

Dann wurde gemeinsam mit strategischen<br />

Partnern eine Zukunftsvision entwickelt, die sich im Fach dis ­<br />

kurs zum Konzept „Elternbil dung stärkt Kinder“ verdichtete.<br />

„Wir haben mit die ser gründ lichen konzeptionellen Arbeit<br />

ein gutes Fundament für alles Weitere gelegt“, blickt <strong>Netzwerk</strong>managerin<br />

Sybille Krüger zufrieden zurück.<br />

Kernstück des Modells sind stadtteilbezogene Eltern bil ­<br />

dungs konferenzen, auf denen sich die lokalen Akteure über<br />

Bedarfe und Reaktionen darauf in Form <strong>von</strong> Angeboten verständigen.<br />

Das Modell wurde an zwei Standorten erprobt. Auf<br />

Stadtebene wird diese Arbeit durch Fachdialoge, Qualitätsstandards<br />

und Fortbildungen unterstützt und damit auch indirekt<br />

gesteuert. Neben dieser sozialräumlichen Vernetzung haben<br />

sich auch neue Kooperationsmodelle entwickelt (z. B. zwischen<br />

Kindertages- und Familienbildungsstätten).<br />

Dieses Modell hat sich inzwischen durchgesetzt. Der Rat der<br />

Stadt Essen hat das Konzept zur Systematisierung und Intensivierung<br />

der Elternbildung, zustimmend zur Kenntnis genommen<br />

und die weiteren Schritte zu seiner Realisierung vorgenommen.<br />

Das <strong>Netzwerk</strong>forum Elternbildung ist zentrale Steuerungsinstanz<br />

und kommunale Klammer für die örtlichen Netze auf Stadtteilbzw.<br />

Bezirksebene. Damit ist nicht nur ein Ansatz der Lernwelten<br />

Essen verstetigt, sondern zusätzlich eine Innovation gemeinsam<br />

mit der Verwaltung entstanden. Diese Konstruktion stößt<br />

auf bundesweites Interesse und könnte richtungweisend auch<br />

für andere Kommunen werden.


LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />

Das heute leistungsfähige und auf Kontinuität gestellte<br />

<strong>Netzwerk</strong> hat allerdings auch einen Reifeprozess hinter sich.<br />

„Es hat schon einige Zeit gedauert, bis klar war, dass das <strong>Netzwerk</strong>management<br />

Prozesse steuert und sich nicht in die fach -<br />

liche Detailarbeit kniet“, berichtet Projektleiterin Brigitte<br />

Liesner. Sybille Krüger pflichtet ihr bei: „Da sind unterschiedliche<br />

Sys temlogiken aufeinandergetroffen.“ Doch am Ende hat<br />

es sich durch Geduld, Beharrlichkeit, Gesprächsbereitschaft und<br />

per sonelle Kontinuität gefügt, sehr gut sogar.<br />

Der Reifegrad zeigt sich auch daran, dass die Vertiefungsphase<br />

nicht mehr <strong>von</strong> der Lernwelt Essen, sondern <strong>von</strong> einem<br />

<strong>Netzwerk</strong>partner mit Unterstützung der Stadt bzw. des Gesamtnetzwerks<br />

durchgeführt wird. Hier ist die Ehrenamt Agentur als<br />

Eine neue Lernwelt entsteht im Essener Stadtteilzentrum „Storp 9“.<br />

39<br />

Träger aktiv. Die Ehrenamt Agentur in Essen will mit ihrer Arbeit<br />

das bürgerschaftliche Engagement stärken und im Besonderen<br />

Benachteiligten helfen. Die Arbeit beschränkt sich keinesfalls<br />

darauf, Menschen, die ehrenamtlich tätig sein wollen, in sinnvolle<br />

Aufgaben zu vermitteln. Das Spektrum der Aktivitäten erstreckt<br />

sich auch auf Beratung, Profiling, Qualifizierung und<br />

Projektarbeit.<br />

„ Wissen zu teilen bringt einen<br />

Mehrwert für die Zielerreichung<br />

und für die Gemeinschaft. “<br />

Brigitte Liesner<br />

Stadtentwicklung Essen<br />

„Storp 9“ ist ein solches Projekt. Es handelt sich um ein Stadt ­<br />

teilzentrum für Bildung und Kunst im Essener Südostviertel.<br />

Mit diesem niedrigschwelligen Angebot soll benachteiligten<br />

Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Zugang zu neuen<br />

Medien und zu künstlerischer Gestaltung eröffnet werden.<br />

Natürlich spielt auch ehrenamtliche Tätigkeit eine zentrale<br />

Rolle: Bürgerinnen und Bürger aus dem Stadtteil werden ehrenamtlich<br />

zu IT-Trainern ausgebildet und geben ihr Wissen<br />

ehrenamtlich an ihre Nachbarn weiter.<br />

Kay Mühlenbruch, Sprecher des Vorstands, hebt hervor, dass<br />

dieses Lernzentrum auch ohne öffentliche <strong>Förderung</strong> Bestand<br />

hätte. „Wir nutzen die Fördergelder aus der Vertiefungsphase<br />

zum Ausprobieren neuer Ideen, die sonst nicht realisiert werden<br />

könnten.“ Zusätzlich sei es ideal, die Stadt als Kooperationspartner<br />

im Boot zu haben. „Wir profitieren <strong>von</strong> der guten regionalen<br />

und fachlichen Vernetzung sowie <strong>von</strong> dem professionellen<br />

<strong>Netzwerk</strong>management.“<br />

Der Tipp<br />

Näheres zur Ehrenamt Agentur Essen findet sich unter<br />

www.ehrenamtessen.de


40 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />

Förderturm in Essen


LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />

Nordrhein-Westfalen <strong>–</strong> Essen<br />

Interview mit Manfred Reindl, ehemaliger Vorstand der<br />

RWE Rhein-Ruhr AG und Sprecher der Steuerungsgruppe<br />

der <strong>Lernende</strong>n Region Lernwelt Essen<br />

Manfred Reindl<br />

Hannes Barske (PT-DLR):<br />

Was bewegt jemanden wie Sie dazu, sich in den Lernwelten<br />

Essen zu engagieren?<br />

Manfred Reindl:<br />

Das hat zuerst einmal etwas mit meinem persönlichen Lebensweg<br />

zu tun: Elektrikerlehre, Fachabitur, Elektroingenieur,<br />

Betriebsratsvorsitzender und schließlich Arbeitsdirektor. Des<br />

Weiteren habe ich mich schon sehr früh an sozialen Projekten<br />

beteiligt <strong>–</strong> „Brückenschlag“, „Cities for Tomorrow“, „Enterprise<br />

for Health“, um nur einige zu nennen. Dabei habe ich Erfahrungen<br />

sammeln können, die meine Weltsicht stark geprägt<br />

haben, die mir gezeigt haben, wie hart soziale Realität sein<br />

kann und welch eine wichtige Rolle Bildung bei Chancenzuweisung<br />

spielt. Und schließlich gibt es in Essen eine Tradition<br />

der konstruktiven Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und<br />

dem öffentlichen Bereich, den Essener Konsens.<br />

Hannes Barske (PT-DLR):<br />

Worauf führen Sie zurück, dass das <strong>Netzwerk</strong> in Essen so gut<br />

funktioniert?<br />

Manfred Reindl:<br />

Das wird sicher <strong>von</strong> den einzelnen Akteuren, im Besonderen<br />

auch den Mitgliedern der Steuerungsgruppe, sehr unterschiedlich<br />

gesehen. Ich persönlich bin der Ansicht, dass der<br />

Erfolg vor allem auf die Beharrlichkeit der Projektleitung und<br />

der Projektmitarbeiter zurückzuführen ist. Ich möchte Frau<br />

Liesner zu ihrer tollen Arbeit beglückwünschen. Wichtig ist<br />

natürlich auch, dass die Stadt das Projekt ideell und finanziell<br />

unterstützt, dass der Oberbürgermeister sich persönlich eingesetzt<br />

hat.<br />

Hannes Barske (PT-DLR):<br />

Was macht aus Ihrer Sicht ein <strong>Netzwerk</strong> aus?<br />

41<br />

Manfred Reindl:<br />

In einem <strong>Netzwerk</strong> schauen sich die Partner in die Augen und<br />

sagen klar, was sie wollen, formulieren gemeinsame Ziele, suchen<br />

nach Wegen der Verwirklichung, ggf. werden noch Akteure<br />

hinzugeholt. Und dann wird gehandelt! Die Beteiligten<br />

müssen pragmatisch sein und gesprächsfähig, um, wenn notwendig,<br />

einen Interessenausgleich zu finden.<br />

Hannes Barske (PT-DLR):<br />

Welche Bedeutung hat für Sie als Personalverantwortlicher<br />

das Lebenslange Lernen?<br />

Manfred Reindl:<br />

Die Betriebe brauchen heute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

die flexibel sind. Nicht nur flexibel mit Blick auf die Arbeitszeiten<br />

und Arbeitsorte, sondern vor allem flexibel im<br />

Denken. Der Wechsel der technischen und organisatorischen<br />

Anforderungen verlangt ständige Lernbereitschaft, verlangt<br />

Anpassungsbereitschaft und auch Persönlichkeitsentwicklung.<br />

Die Grundlagen für all das werden schon in frühester Kindheit<br />

gelegt. Deshalb ist es so wichtig, dass die Bildungslaufbahn<br />

erfolgreich und motivierend beginnt und im weiteren<br />

Verlauf viele Chancen eröffnet.<br />

Hannes Barske (PT-DLR):<br />

Was ist aus Ihrer Sicht der spezielle Nutzen der <strong>Lernende</strong>n Region<br />

für Essen?<br />

Manfred Reindl:<br />

Viele Unternehmen haben erkannt, dass Bildung für sie ausgesprochen<br />

wichtig ist. Zum einen, um die notwendigen Lernanstrengungen<br />

zu unterstützen, zum anderen als Faktor der<br />

Standortattraktivität, um gute Arbeitskräfte anzulocken bzw.<br />

an die Region zu binden. Und die Lernwelten haben viele<br />

Dinge angestoßen, neue Impulse gesetzt und mit dazu beigetragen,<br />

dass manches nun kooperativ und damit besser funktioniert<br />

im Bildungswesen.<br />

Hannes Barske (PT-DLR):<br />

Wir danken Ihnen für das Gespräch.


42 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />

Nordrhein-Westfalen <strong>–</strong> Kreis Borken<br />

Die Zukunft gestalten im Zentrum Europas!<br />

Der Kreis Borken im Westmünsterland gehört zu den starken<br />

<strong>Regionen</strong>. In der Nachbarschaft zu den Niederlanden, mit sta ­<br />

biler mittelständisch geprägter Wirtschaftsstruktur und einer<br />

vergleichsweise niedrigen Arbeitslosigkeit wird seit vielen Jahren<br />

vernetzt gedacht und gehandelt. Das Lebenslange Lernen<br />

umzusetzen ist im Kreis Borken integraler Bestandteil der Regionalentwicklung.<br />

So hat der Kreis Borken im Jahr 2001 unter dem Motto<br />

„BOR 2010 <strong>–</strong> Zukunft miteinander“ ein handlungsorientiertes<br />

regionales Leitbild erstellt. Seinerzeit betonten die beteiligten<br />

regionalen Akteure das Ziel, die Fähigkeit und Bereitschaft zu<br />

Lebenslangem Lernen und eigenverantwortlichem Handeln zu<br />

fördern. Aus der Leitbilderstellung resultierte auch das Projekt<br />

<strong>Netzwerk</strong> AMPEL, das sich dann in den Folgejahren zu einem<br />

Erfolgsmodell entwickelte. Mit finanzieller Unterstützung des<br />

Förderprogramms „<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> <strong>–</strong> <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong>“<br />

etablierte sich ein dynamisches, innovatives, am Nutzen<br />

der Region ausgerichtetes Projekt. Mit der Vertiefung des<br />

Programms nehmen die Partner im neu gegründeten Verein<br />

<strong>Netzwerk</strong> Westmünsterland e.V. nun weiteren Schwung auf,<br />

um die kleinen und mittleren Unternehmen noch stärker einzubeziehen.<br />

Seit Beginn der Durchführungsphase 2003 stehen vier Umsetzungsschwerpunkte<br />

im Fokus der Projektaktivitäten, die sich <strong>–</strong><br />

zusammengefasst <strong>–</strong> den Bildungsübergängen <strong>von</strong> der Schule in<br />

den Beruf sowie vom Beruf in die nachberufliche Lebensphase,<br />

dem Lernen in und mit Unternehmen sowie der <strong>Förderung</strong> des<br />

freiwilligen Engagements widmen.<br />

Das freiwillige Engagement bildet die Grundlage für die<br />

<strong>Lernende</strong> Region Kreis Borken. Denn die stärksten Partner in<br />

der Region sind die dort lebenden Menschen. Aufgabe ist es,<br />

für freiwilliges und ehrenamtliches Engagement zu begeistern<br />

und schon engagierte Menschen <strong>–</strong> z. B. in Vereinen und<br />

Selbsthilfegruppen <strong>–</strong> dabei zu unterstützen, das in ihrer Tätigkeit<br />

erlangte Wissen zu erweitern, aber auch mit „Gleichge ­<br />

sinnten“ in Kontakt zu kommen und sich zu guter Praxis<br />

auszutauschen.<br />

Stärken nutzen und ausbauen, das steht auch für das Teil­<br />

projekt „Brücke Schule <strong>–</strong> Beruf“. Die Region ist noch unter­<br />

durchschnittlich <strong>von</strong> der Alterung der Bevölkerung betroffen <strong>–</strong><br />

ein Viertel der hier lebenden Menschen sind unter 25 Jahre<br />

alt. Umso wichtiger ist es, dass die jungen Menschen gute Start ­<br />

chancen in ihre Zukunft erhalten. Aufgabe in dem Teilprojekt<br />

ist es, Schulen, Unternehmen, Jugendhilfe, Bildungsträger, Eltern<br />

„Starke Unternehmen <strong>–</strong> Starke Region“ Kreis Borken: berufliche Weiterbildung und Berufsorientierung im <strong>Netzwerk</strong> der <strong>Lernende</strong>n Region


LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />

und Arbeitsverwaltung an einen Tisch zu bringen, um jungen<br />

Menschen unterstützende Angebote, abgestimmte Hilfsangebote<br />

und ein gutes Ausbildungsangebot bieten zu können. Die <strong>Förderung</strong><br />

der Lebens- und Berufswegeplanung steht dabei im Mittelpunkt<br />

des Projektes und wird durch eigens entwickelte Medien<br />

zur Berufsorientierung (Internetplattform, „Berufswahl-Check“<br />

u. v. m.), die Qualifizierung <strong>von</strong> Lehr- und Fachkräften, <strong>von</strong> Personalverantwortlichen<br />

in Unternehmen und Eltern sowie die<br />

<strong>Förderung</strong> des gezielten Aus tausches zwischen den <strong>Netzwerk</strong>partnern<br />

ganzheitlich und syste matisch angegangen.<br />

„ Wir haben durch die enge<br />

Anbindung an den Kreis Borken<br />

und die gewachsenen <strong>Netzwerk</strong>e<br />

mit Unternehmen eine starke<br />

Ausgangsposition, die wir nun<br />

in der Vertiefung zum Nutzen<br />

der Region weiterentwickeln. “<br />

Harald Kahlenberg<br />

Projekt leiter des <strong>Netzwerk</strong>es Westmünsterland<br />

<strong>Netzwerk</strong>e für Lebenslanges Lernen benötigen ein trag fähiges<br />

Fundament. Die Erfahrung zeigt, dass <strong>Lernende</strong> Re gionen die<br />

notwendige Stabilität erhalten, wenn kommunale Partner wie<br />

hier der Kreis Borken „mit im Boot sitzen“. Eben falls als Partner<br />

unverzichtbar ist die regionale Wirtschaft. Mit dem Teilprojekt<br />

„Zukunft Unternehmen“ ist deshalb eine Plattform etabliert<br />

worden, auf der Kammern, Bildungs träger, regionale Unter ­<br />

nehmen und weitere wirtschaftsnahe Dienstleister zusammenarbeiten.<br />

Im Kreis Borken bietet sich durch die direkte Einbeziehung<br />

des <strong>Netzwerk</strong>es in die Regional entwicklung und durch die enge<br />

institutionelle Verknüpfung zwischen Kommunen, Wirtschaft<br />

und Bildung eine hervorragende Ausgangslage. In der Vertiefungsphase<br />

bündelt das <strong>Netzwerk</strong> Westmünsterland deshalb<br />

seine Ressourcen unter dem Label „Starke Unternehmen <strong>–</strong><br />

Starke Region“ neu. Die Kooperationen mit kleinen und mitt ­<br />

leren Unternehmen werden dadurch intensiviert, um sie mit<br />

einer Kompetenzagentur im Bereich der Aus- und Weiterbildung<br />

zu unterstützen.<br />

Für den Projektleiter Harald Kahlenberg liegt der Schlüssel<br />

für die Entwicklung betrieblicher Veränderungs- und Lern kul ­<br />

43<br />

turen in der praktischen Zusammenarbeit mit den Führungskräften<br />

der Region. „Wollen wir die Unternehmen als Ganzes<br />

wie auch die fachlichen Kompetenzen der einzelnen Mitar ­<br />

beiterinnen und Mitarbeiter stärken, müssen wir zusammen<br />

mit ihnen passende Dienstleistungsangebote kreieren“, hebt<br />

er hervor. Um die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit <strong>von</strong><br />

KMU nachhaltig zu fördern, bietet die Kompetenzagentur in<br />

ihrem Dienstleistungsportfolio deshalb Angebote für die Entwicklung<br />

und Umsetzung <strong>von</strong> Leitbildern in Unternehmen an.<br />

Zu den Angeboten gehören z. B. Erfahrungsaustauschgruppen,<br />

Workshops und Trainings für Führungskräfte und Mitarbeiter/<br />

-innen, die die erworbenen Kompetenzen in gemeinsamen betrieblichen<br />

Leitbildprojekten umsetzen.<br />

Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt der Kompetenzagentur besteht<br />

darin, die Unternehmen der Region bei der Bewältigung<br />

des demografischen Wandels zu begleiten. Dies bedeutet konkret,<br />

dass KMU darin unterstützt werden, Ausbildungsabbrüche<br />

zu vermeiden, die Alterung ihrer Belegschaften im Blick zu<br />

haben, die Vereinbarkeit <strong>von</strong> Familie und Beruf zu ermöglichen<br />

<strong>–</strong> und die richtigen Konsequenzen im Rahmen ihrer Personalentwicklung<br />

zu ziehen.<br />

Diese Maßnahmen sind in erster Linie bildungsbezogen,<br />

denn es kommt darauf an, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

zielgerecht aus- und weiterzubilden und gleichzeitig die Ressourcen<br />

an Erfahrung und Wissen bei dem älteren Teil der Belegschaft<br />

zu erkennen, zu fördern und auf dem neuesten Stand<br />

zu halten. Ebenfalls ist es wichtig, Vätern und Müttern in der<br />

Elternzeit die Gelegenheit zur Weiterqualifizierung zu geben.<br />

Zentrales und gleichsam verbindendes Element für alle<br />

Aktivitäten der Kompetenzagentur „Aus- und Weiterbildung in<br />

KMU“ ist das Lebenslange Lernen, denn nachhaltige Entwicklungs<br />

prozesse in Unternehmen können nur durch Lernaktivitäten<br />

aller Beteiligten zu Innovation und erhöhter Wettbewerbsund<br />

Beschäftigungsfähigkeit führen.


44 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />

Niedersachsen <strong>–</strong> Osnabrück<br />

Leuchttürme und Lotsen<br />

Am 18. April 2005 wurde der „OS-Bildungslotse“ gemeinsam<br />

vom Niedersächsischen Minister für Wissenschaft und Kultur<br />

Lutz Stratmann, dem Oberbürgermeister der Stadt Osnabrück<br />

Hans-Jürgen Fip und dem Landrat des Kreises Osnabrück Manfred<br />

Hugo eröffnet. Seitdem kann die Region auf einen leis ­<br />

tungsfähigen Bildungsserver zurückgreifen. Noch nicht mal ein<br />

Jahr später konnte mit der Katholischen Bildungsstätte für Gesundheitsberufe<br />

am Marienhospital der 100. Bildungsanbieter<br />

begrüßt werden, der seine Bildungsangebote in diese Datenbank<br />

einpflegt.<br />

Inzwischen liegt die Zahl der einbezogenen Anbieter bei<br />

rund 130, die über rund 5000 Veranstaltungen informieren.<br />

Die Nutzerinnen und Nutzer können auf vier Wegen zu ihrem<br />

passgenauen Angebot gelangen: Schnellsuche (über frei kombinierbare<br />

Stichworte), Detailsuche (über bestimmte Suchkriterien<br />

wie „Ort“, „Termin“ etc.), Suche über Bildungsanbieter (zum Beispiel<br />

das Angebot der VHS Osnabrück) oder über Bildungsbereiche<br />

(z. B. „Fremdsprachen“ oder eine Ebene tiefer z. B. „Englisch“).<br />

Die Datenbank wird abgerundet durch die Möglichkeit zur Direktbuchung,<br />

durch aktuelle Tipps und Infos sowie durch die<br />

Bildungsbörse, mit der Kleinanzeigen geschaltet werden. Dieses<br />

Profil findet offenbar breite Akzeptanz: Monat für Monat werden<br />

3000 bis 5000 Zugriffe registriert.<br />

„ Die <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> tragen<br />

entscheidend dazu bei, ein<br />

intensives Miteinander der<br />

Bildungsbereiche zu erreichen.<br />

“<br />

Eugen Gehlenborg<br />

Referatsleiter im Niedersächsischen<br />

Ministerium für Wissenschaft und Kultur<br />

Worin liegt dieser Erfolg begründet? Die Entwickler der Lotsensoftware<br />

Michael Bühren und Alexander Franksmann <strong>von</strong> der<br />

Fa. Hofmann führen ihn auf die benutzerfreundliche Menüführung<br />

und hohe Geschwindigkeit der Verarbeitungsprozesse zurück.<br />

Auch andere <strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> haben inzwischen die<br />

Vorzüge dieses Konzepts entdeckt und übernehmen die Osnabrücker<br />

Lösung.<br />

Auch in einem anderen Feld haben die Osnabrücker Aktivitäten<br />

Leuchtturmqualität: bei der Gestaltung des Übergangs<br />

<strong>von</strong> der Schule in Ausbildung bzw. Beruf. Es wird eine ganze<br />

Palette <strong>von</strong> Einzelveranstaltungen angeboten, die alle ein Ziel<br />

verfolgen: „Es soll verhindert werden, dass dieser entscheidende<br />

Übergang zu einer fatalen Sollbruchstelle in der Bildungs- und<br />

Berufsbiografie des Einzelnen wird“, betont Wolfgang Wöstmann,<br />

der bis zu seinem Ruhestand als Projektleiter fungierte,<br />

aber auch jetzt noch in die Geschicke des <strong>Netzwerk</strong>s aktiv eingebunden<br />

ist.<br />

Ein Baustein ist die Stärkenanalyse. Dabei handelt es sich<br />

um ein einwöchiges Assessmentcenter für Real-, Haupt- und<br />

Förderschülerinnen und -schüler ab der 7. Klasse. In dieser Zeit<br />

absolvieren die acht bis zwölf Teilnehmenden einzeln oder in<br />

Gruppen Arbeitsaufträge und werden dabei <strong>von</strong> zwei Assessoren<br />

beobachtet. Die Beantwortung der folgenden Fragen steht im<br />

Vordergrund: Welche berufsrelevanten Fähigkeiten sind verfügbar?<br />

Wie gehen die Teilnehmenden damit um? Wie sehen sie<br />

sich selbst? Das Ganze mündet in einem umfassenden Bericht,<br />

der Auskunft über die individuellen Stärken und Entwicklungspotenziale<br />

gibt. Ferdinand Heetderks, Leiter des Hauptschulzweiges<br />

der Gesamtschule Schinkel, sieht deutliche Vorteile für<br />

seine Schülerinnen und Schüler: „Der Ortswechsel tut ihnen<br />

gut. Sie haben Erfolgserlebnisse und kommen mit gestiegenem<br />

Selbstbewusstsein in die Schule zurück. Das erhaltene Zertifikat<br />

hat sich schon als ausschlaggebend bei der Suche nach Praktikums-<br />

und Ausbildungsplätzen erwiesen.“<br />

An dieselbe Zielgruppe richtet sich auch das Kompetenztraining<br />

„Fit für’n Job“. In einem geschützten Raum sollen die Jugendlichen<br />

bei der Entwicklung gesellschaftsfähiger Verhaltensund<br />

Kommunikationsweisen unterstützt werden. Als Teil des Unterrichts<br />

oder in Blockform werden die folgenden Elemente behandelt:<br />

Grundlagen der Kommunikation, Selbstdarstellung und<br />

realistische Selbsteinschätzung, Motivations-, Deeskalations- und<br />

Anti-Mobbing-Training, Lebens- und Berufsorientierung, Berufs-<br />

Knigge.<br />

„ Die <strong>Lernende</strong> Region trägt mit ihrer<br />

Arbeit zur Systemoptimierung bei. “<br />

André Chladek<br />

Projektleiter der Kompetenzagentur<br />

der Stadt Osnabrück<br />

Ergänzt werden diese beiden Formen des Übergangsmanagements<br />

durch die Arbeit mit dem ProfilPASS. „Dieses Instrument


LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />

dient bei den Jugendlichen vor allem dazu, die außerschulisch<br />

erworbenen Kompetenzen bewusst und sichtbar zu machen“,<br />

so André Chladek, Leiter der Kompetenzagentur der Stadt Osnabrück.<br />

„ Das Wichtigste für Kinder und Jugendliche<br />

ist, dass wir Erwachsenen authentisch,<br />

klar und einschätzbar sind. “<br />

Ursula Wrasmann<br />

Projektleiterin der <strong>Lernende</strong>n Region Osnabrück<br />

Abgerundet wird das Spektrum durch Elternkurse. Dabei wird<br />

der immer wieder bestätigten Erkenntnis Rechnung getragen,<br />

dass die Eltern bei der Berufsorientierung ihrer Kinder die<br />

Hauptrolle spielen. In den Veranstaltungen werden die Eltern<br />

für die wichtige Entwicklungsphase ihrer Kinder gestärkt und<br />

sensibilisiert, erhalten Beratung und Unterstützung. Helga Rodolphi<br />

<strong>von</strong> der Handwerkskammer Osnabrück betont, dass<br />

besonders die Stärkenorientierung in den vorher erwähnten<br />

Veranstaltungen die Eltern zum Mitmachen motiviere.<br />

Auch für Jugendliche, die die erste Schwelle bereits erfolgreich<br />

überwunden haben, gibt es Angebote. Auszubildende,<br />

die Probleme in oder mit ihrer Lehre haben, können auf Ausbildungslotsen<br />

zurückgreifen. Dabei handelt es sich um speziell<br />

vorbereitete und fachlich begleitete Fachoberschülerinnen und<br />

-schüler an den Berufsbildenden Schulen an der Natruper Straße<br />

in Osnabrück. Sie vermitteln Lerntechniken, leisten Hausaufgabenhilfe,<br />

unterstützen bei kleineren Konflikten und begleiten<br />

zu inner- und außerschulischen Beratungseinrichtungen.<br />

Die <strong>Lernende</strong> Region Osnabrück belässt es nicht bei diesen<br />

Aktivitäten. Sie bietet darüber hinaus zertifizierte Multiplikatoren-Ausbildungen<br />

zu allen Veranstaltungssträngen an: So werden<br />

Trainer/Trainerinnen für die Elternkurse und Kompetenz ­<br />

trainings, Assessorinnen/Assessoren für die Stärkenanalysen und<br />

ProfilPASS-Berater und -Beraterinnen qualifiziert. Damit leistet<br />

das <strong>Netzwerk</strong> wertvolle Dienste für den Transfer und die überregionale<br />

Weiterverbreitung <strong>von</strong> Best Practice.<br />

Dies geschieht in ähnlicher Weise bei einem anderen Übergang:<br />

dem <strong>von</strong> der Familie in die Kindertagesstätte bzw. die<br />

Grundschule. In Würdigung der zentralen Rolle der Eltern bei<br />

diesen Prozessen hat die <strong>Lernende</strong> Region Osnabrück einen Elternkurs<br />

mit dem Titel „Macht euch stark für starke Kinder“ entwickelt.<br />

Maria Korte-Rüther, eine der Mütter des Ansatzes, be ­<br />

schreibt die Zielsetzungen: „Der Austausch zwischen Eltern soll<br />

45<br />

gefördert werden. Es geht um die Schulung des Kommunikations-<br />

und Konfliktverhaltens, um die Stärkung der Elternrolle, um<br />

die Entwicklung alternativer Handlungsstrategien in Konfliktsituationen<br />

und um das Bewusstmachen eigener Ressourcen.“<br />

Diese Veranstaltung erwies sich als „großer Renner“, nicht<br />

zuletzt durch die intensive Zusammenarbeit mit Kindertagesstätten<br />

und Schulen sowie durch die kommunale Einbindung, die<br />

maßgeblich zu einer Ausbreitung und Verstetigung der Elternkurse<br />

beigetragen hat. Kornelia Böert, Beauftragte für Frauen,<br />

Familie und Senioren der Gemeinde Wallenhorst: „Wir bekamen<br />

ein fertiges Konzept zum Werben und ständige Unterstützung<br />

vom <strong>Netzwerk</strong>. Die Gemeinde unterstützt diese Initiative<br />

auch finanziell.“ Karin Helm, Gleichstellungsbeauftragte aus der<br />

Gemeinde Bohmte, pflichtet der Kollegin bei: „Das regionale<br />

<strong>Netzwerk</strong> hat zum Aufbau lokaler <strong>Netzwerk</strong>e beigetragen, und<br />

die Zusammenarbeit zwischen Kommune und Landkreis funktionierte<br />

ebenfalls prima.“ Auch Jürgen Meyer, der Leiter der<br />

BBS Bersenbrück, ist involviert: „Wir denken langfristig; denn<br />

schließlich wollen wir auch engagierte, starke Eltern haben, die<br />

sich bei der Arbeit mit den Jugendlichen in der Berufsbildenden<br />

Schule noch eingebunden fühlen.“<br />

Nicht zuletzt die erfolgreiche regionale Arbeit und die überregionale<br />

Vernetzung in diesem Feld (z. B. mit der <strong>Lernende</strong>n<br />

Region FLUXUS aus Hannover) haben dazu beigetragen, dass das<br />

Land Niedersachsen das landesweit vernetzte Institut für Frühkindliche<br />

Bildung und Entwicklung (NIFBE) ins Leben gerufen<br />

hat. In diesem Kontext spielen die Osnabrücker eine entscheidende<br />

Rolle. Und nicht nur das: Auch auf Bundesebene hat die<br />

Arbeit des <strong>Netzwerk</strong>es nachhaltige Eindrücke hinterlassen <strong>–</strong><br />

Wolfgang Wöstmann, der langjährige ehemalige Projektleiter,<br />

wird das Bundesverdienstkreuz erhalten.<br />

Die <strong>Lernende</strong> Region Osnabrück qualifiziert auch ProfilPass-Beraterinnen<br />

und -Berater.


46 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />

Rheinland-Pfalz <strong>–</strong> Mainz <strong>–</strong> Bingen<br />

Am Ball bleiben<br />

In Mainz besitzt Fußball Kultstatus. Der Zuspruch der Fans blieb<br />

selbst erhalten, als Mainz 05 letzte Saison aus der Ersten Liga<br />

abstieg. Da liegt es nahe, die ungebrochene Begeisterung auch<br />

für andere gute Zwecke zu nutzen. Peter Neustädter, Trainer<br />

der zweiten Mannschaft der 05er, wirbt als Sympathieträger<br />

auf Plakaten für „Step on!“, wie sich die <strong>Lernende</strong> Region Stadt<br />

Mainz/Landkreis Mainz-Bingen nennt, und sucht auch den direkten<br />

Kontakt. So warb er in der IGS Ingelheim vor 120 Achtklässlern<br />

für eine frühzeitige und aktive Berufsorientierung.<br />

Natürlich stellte er sich auch einem Torwandschießen.<br />

Einen Volltreffer landete „Step on!“ mit seinen Bildungsberatungsaktivitäten.<br />

Seit Herbst 2006 gibt es in der Mainzer Innenstadt<br />

und in der Fußgängerzone <strong>von</strong> Bingen jeweils eine hauptberuflich<br />

besetzte Beratungsstelle. Dort können sich Bildungsinteressierte<br />

aller Altersklassen kompetent beraten lassen. Das Angebot<br />

wird genutzt, wie die Zahlen belegen: Im ersten Halbjahr<br />

nach Öffnung haben insgesamt 360 terminierte Beratungsgespräche,<br />

neben telefonischen Anfragen und ersten Informationsgesprächen,<br />

stattgefunden. Tendenz steigend. „Wir überlegen<br />

eine Ausweitung der Beratungssprechstunden in die Abendzeit“,<br />

stellt Projektleiterin Sabine Teichreb als Reaktion auf den Nachfragedruck<br />

fest.<br />

„ Ich habe mich wohlgefühlt,<br />

bin gut informiert worden und<br />

gehe optimistisch nach Hause. “<br />

Hausfrau, 38 Jahre<br />

In den Mittagsstunden treffen wir in der Mainzer Beratungsstelle<br />

auf Christine Meiborg und Ben Madden, die bei Berater<br />

Uwe Naumann ihren ersten Termin hatten. Es ging um die berufliche<br />

Neuorientierung des aus Großbritannien stammenden<br />

Architekten. Seine Partnerin hat sich extra Urlaub genommen,<br />

um dabei zu sein. „Das war hier ein angenehmer Kontrast zur<br />

Arbeitsagentur. Wir haben einen Einstieg gefunden und sind<br />

auf gutem Weg“, sagen beide unisono. Ein weiterer Termin ist<br />

schon vereinbart.<br />

Uwe Naumann sieht die Stärke des Mainzer Beratungsansatzes<br />

in der Ganzheitlichkeit und der Dialogorientierung. „Ich<br />

kann mit meiner Arbeit helfen, dass Menschen neue Möglichkeiten<br />

in ihrem Berufsleben erkennen. Mit unseren Angeboten leis ­<br />

ten wir Hilfe zur Selbsthilfe.“ Dabei arbeiten die Beratungsstellen<br />

natürlich mit anderen Kooperationspartnern im <strong>Netzwerk</strong> zusammen,<br />

vermitteln, wenn sachlich geboten, auch weiter. Oder<br />

es werden weitere Informationen gewonnen, um eine bessere<br />

Beurteilung der Ausgangslage vornehmen zu können, zum Beispiel<br />

durch den Einsatz des ProfilPASSes oder anderer Kompe­<br />

tenzanalyseinstrumente.<br />

„ Ich konnte meine Pläne konkretisieren,<br />

wurde gestärkt und durch<br />

die Beratung unterstützt. Ich bekam<br />

weitere Informationen zur Existenzgründung<br />

und Anlaufstellen in<br />

Sachen Existenzgründung genannt. “<br />

Krankenschwester, 39 Jahre<br />

Neben den bewährten werden auch neue Wege in der Beratungsarbeit<br />

gegangen. An den Bildungsatlas, das Bildungsportal<br />

der <strong>Lernende</strong>n Region, ist seit kurzem eine Online-Beratungsfunktion<br />

angekoppelt. Damit können Bildungsinteressierte<br />

über ein Online-Formular direkt Fragen an das Beratungsteam<br />

<strong>von</strong> „Step on!“ stellen. „Ein halbes Jahr nach Einführung<br />

haben rund 80 Personen die Online-Beratung genutzt, die Tendenz<br />

ist weiter steigend“, zieht die Verantwortliche Lena Grüter<br />

ein erstes Zwischenresümee. Ratsuchende haben zudem die<br />

Möglichkeit, auch andere Bildungs- und Berufsberatungsstellen<br />

zu recherchieren. 70 <strong>von</strong> ihnen sind in der neuen Recherchedatenbank<br />

abrufbar.<br />

Der Bildungsatlas wird damit noch leistungsfähiger und vielseitiger.<br />

Schon bisher sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache:<br />

Im zweiten Quartal 2007 wurden etwas mehr als 120.000<br />

Zugriffe auf die 3.900 Kursangebote und 110 Anbieterprofile registriert.<br />

Das sind rund 30.000 Zugriffe mehr als im Vergleichszeitraum<br />

des Vorjahres. Da klingt es fast ein wenig bescheiden,<br />

wenn Sabine Teichreb feststellt: „Der Bildungsatlas hat sich als<br />

wichtiges Online-Portal im Bereich Weiterbildung etabliert.“<br />

Im Vorfeld der intensiven Beratungsarbeit liegen informierende<br />

und orientierende Aktivitäten, die man unter dem Stichwort<br />

„Bildungsmarketing“ zusammenfassen kann. Dazu gehören<br />

Pos ter und Freecards mit originellen Motiven, „Hingucker“, die<br />

die Aufmerksamkeit der Betrachter wecken. Und natürlich der<br />

vom Mainzer Oberbürgermeister Jens Beutel eröffnete Mainzer


LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />

Aus- und Weiterbildungstag, die „Schlaue Meile“ auf dem Gutenbergplatz.<br />

Diese messeähnliche Veranstaltung zieht rund 10.000<br />

Besucher an, die sich an Dutzenden <strong>von</strong> Ständen informieren<br />

und beraten lassen können. Dazu kommt die große Medienpräsenz<br />

<strong>von</strong> „Step on!“, die <strong>von</strong> den regionalen Zeitungen bis zum<br />

Zweiten Deutschen Fernsehen reicht. Das dabei gewonnene<br />

Know-how soll nun auch anderen zugute kommen: Eine Seminarreihe<br />

zur Öffentlichkeitsarbeit richtet sich an Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter <strong>von</strong> Bildungsträgern, sozialen und kultu ­<br />

rellen Einrichtungen sowie <strong>von</strong> Klein- und Mittelbetrieben.<br />

Die an eine breite Öffentlichkeit gerichteten Maßnahmen<br />

werden ergänzt durch zielgruppenspezifische Angebote. Ganz<br />

im Trend der Zeit liegt zum Beispiel das modular konzipierte Seminar<br />

„Personalmanagement 50plus“, das Personalverantwortlichen<br />

Fachwissen zur Gestaltung einer altersgerechten Personalpolitik<br />

liefern soll. Eine vorgeschaltete Machbarkeitsstudie hatte<br />

ergeben, dass in den Unternehmen nur sehr wenig Problembewusstsein<br />

in dieser Frage besteht. Tamara Teichmann <strong>von</strong> „Step<br />

on!“ legt die Zielsetzung dieser Seminarreihe offen: „Wir wollen<br />

Unternehmen und Einrichtungen dabei unterstützen, sich auf<br />

den demografischen Wandel vorzubereiten und die sich daraus<br />

ergebenden Chancen zu nutzen.“<br />

Thomas Feser bekräftigt: „Bildung zu ermöglichen gehört zu<br />

den Kernaufgaben der Politik!“ So entwickelt die Stadt Bingen in<br />

enger Kooperation mit der <strong>Lernende</strong>n Region „Step on!“ im Rahmen<br />

der Vertiefungsphase ein kommunales Handlungskonzept,<br />

mit dem das Lebenslange Lernen in der Stadt ressortübergreifend<br />

umgesetzt werden soll.<br />

Auch bei einem anderen Beispiel wird Neuland betreten.<br />

In Zusammenarbeit mit dem rheinland-pfälzischen Justizminis ­<br />

terium hat „Step on!“ seine Beratungsaktivitäten auf die Justizvollzugsanstalt<br />

Zweibrücken ausgedehnt. Inhaftierte, die kurz<br />

vor der Entlassung stehen, bekommen Tipps zur Orientierung<br />

und mögliche Wege aufgezeigt, wie sie berufliche Vorstellungen<br />

angehen und verwirklichen können. Der Leiter der JVA,<br />

Albert Stürmer, sieht die Arbeit <strong>von</strong> „Step on!“ sehr positiv:<br />

„Wir erhalten in der JVA neue Impulse, die für die künftige<br />

Arbeit <strong>von</strong> Bedeutung sind.“ Auch der Referent aus dem Justizministerium<br />

für Gefangenenbildung, Martin Zaschel, unterstreicht<br />

die Bedeutung dieser Initiative: „Nur in Kooperation<br />

mit den außerhalb des Vollzugs operierenden Organisationen<br />

und Einrichtungen können die Mitarbeitenden der Strafanstalten<br />

der schwierigen Aufgabe der Reintegration der Straffälligen<br />

gerecht werden.“ Geplant ist nach dieser erfolgreichen<br />

Pilotphase nun, diesen Ansatz auf vier Justizvollzugsanstalten<br />

zu erweitern. Voraussichtlich im Januar 2008 kann der Startschuss<br />

erfolgen.<br />

„ In der heutigen Zeit können wir<br />

nur gemeinsam, und das heißt<br />

in einem <strong>Netzwerk</strong>, gesellschaftliche<br />

Herausforderungen annehmen<br />

und erfolgreich bewältigen. “<br />

47<br />

Irene Alt<br />

zweite Kreisbeigeordnete im<br />

Landkreis Mainz-Bingen<br />

„Step on!“ macht also, seinem Namen getreu, weiter. Im Evaluationsbericht<br />

<strong>von</strong> Nevin Urunc vom Zentrum für Qualitätssicherung<br />

und Entwicklung der Johannes Gutenberg-Universität<br />

Mainz wird dem <strong>Netzwerk</strong> ein hoher Reifegrad testiert: „Abschließend<br />

ist zu betonen, dass die Entwicklung und Etablierung<br />

<strong>von</strong> ‚Step on!‘ bereits weit fortgeschritten ist.“<br />

Der Tipp<br />

Der Bildungsatlas findet sich unter www.bildungsatlas-mainz.de<br />

oder www.step-on.de.<br />

Werbeposter <strong>von</strong> Step on!


48 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />

Sachsen-Anhalt <strong>–</strong> Altmark-Salzwedel<br />

Lebenslanges Lernen in die Fläche bringen<br />

„Wir müssen die weitläufige Region virtuell schrumpfen lassen!“<br />

so Projektleiter Naumann über die <strong>Lernende</strong> Region im<br />

Norden Sachsen-Anhalts. Bildungsberatung in dieser Region<br />

umzusetzen bedeutet zentrale und dezentrale Agenturlösungen<br />

sowie internetbasierte Lern- und Beratungsangebote zu schaffen,<br />

die für jede und jeden gut erreichbar sind.<br />

VerA <strong>–</strong> Vernetztes Lebenslanges Lernen in der Altmark ist<br />

ein recht bescheidener Titel für dieses komplizierte und ehrgeizige<br />

Projekt. Die Altmark ist mit ihrer Fläche <strong>von</strong> ca. 4.715 km²<br />

etwa doppelt so groß wie das Saarland. Zugleich gehört sie zu<br />

den am dünnsten besiedelten <strong>Regionen</strong> der Bundesrepublik.<br />

Die demografische Entwicklung und der zunehmende Inno ­<br />

vationsdruck im globalisierten Wettbewerb treffen die Region<br />

zwischen Stendal und Salzwedel härter als andere. <strong>–</strong> Es fehlt in<br />

Teilen an wichtigen Infrastrukturelementen; größere Unternehmen<br />

siedeln sich bisher kaum in der Region an. Jüngere und<br />

zudem gut qualifizierte Erwerbspersonen zieht es oft in den<br />

Westen. Überdurchschnittlich viele Menschen sind hier ohne<br />

Beschäftigung, es ist jährlich ein hoher Anteil an Jugendlichen<br />

ohne Ausbildungsplatz zu verzeichnen; jede siebte Schülerin<br />

bzw. jeder siebte Schüler verlässt die Schule ohne einen Schulabschluss.<br />

Die <strong>Lernende</strong> Region VerA ist mit dem Anspruch angetreten,<br />

die Umsetzung des Lebenslangen Lernens in der Altmark<br />

direkt mit Belangen der Regionalentwicklung zu verknüpfen,<br />

denn niederschwellige Zugänge zu Bildung braucht die Region<br />

dringend, um wesentliche Strukturprobleme zu lösen. Den niederschwelligen<br />

Zugang zu Bildungsdienstleistungen für alle in<br />

der Region zu ermöglichen als Voraussetzung, unter den verschärften<br />

Bedingungen am regionalen Arbeitsmarkt zu bestehen,<br />

kann deshalb als übergreifendes Ziel des <strong>Netzwerk</strong>es<br />

gesehen werden. Dabei waren und sind vor allem Jugendliche<br />

im Übergang <strong>von</strong> der Schule in den Beruf bzw. in die Ausbildung<br />

sowie Erwerbstätige und Personalverantwortliche direkte<br />

Zielgruppen des Projektes und seiner vier Teilprojekte:<br />

Im Teilprojekt „HEJ“ wurde in Kooperation zwischen Schülerinnen<br />

und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern, Unternehmen<br />

und Bildungsorganisationen ein Bildungskonzept<br />

zur Umsetzung des Blended Learning mit einer E-Learning-<br />

Plattform entwickelt.<br />

Im Teilprojekt „IT-Kompetenz in der Berufsausbildung“<br />

wurden in Zusammenarbeit mit Berufsschülerinnen und<br />

-schülern, Berufsschullehrerinnen und -lehrern und Unternehmen<br />

Curricula für das Lernen im Internet geschaffen.<br />

Im Mittelpunkt steht dabei eine Lern- und <strong>Netzwerk</strong>plattform<br />

für die gesamte Altmark. Flankiert wird das Projekt<br />

mit regelmäßig stattfindenden Multiplikatorenschulungen<br />

für pädagogische Fachkräfte im Bereich der Berufsausbildung.<br />

Die Personalentwicklung insbesondere in kleinen Unternehmen<br />

zu professionalisieren und das berufsbegleitende<br />

Lernen zu institutionalisieren ist das Ziel des Teilprojektes<br />

Q-Per; aus der Arbeit in Q-Per sind ein personalwirtschaftlicher<br />

internetgestützter Kurzcheck für Unternehmen, ein<br />

E-Book zur Verbesserung der eigenen Personalarbeit sowie<br />

der aus fünf Modulen bestehende Kurs „Strategische Personalplanung“<br />

in der Form des „Blended Learning“ hervor ­<br />

gegangen.<br />

Im gleichen Handlungsfeld wie Q-Per werden in einem<br />

weiteren Teilprojekt Kompetenzmanager für die Vermittlung<br />

<strong>von</strong> Qualifizierungsbedarfen und -angeboten in kleinen<br />

und mittleren Unternehmen qualifiziert. Ziel ist es,<br />

die Zertifizierung durch die Kammer als reguläre Aufstiegsfortbildung<br />

zu erreichen.<br />

Zwar endet die <strong>Förderung</strong> der Durchführungsphase im Oktober<br />

2007; die Dienstleistungen aus den Teilprojekten bleiben jedoch<br />

fester Bestandteil des Angebotsportfolios der <strong>Lernende</strong>n<br />

Region.<br />

Strukturschwache Region Altmark-Salzwedel


LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />

Ein wichtiger Meilenstein für das Ziel, eine sichere Größe<br />

in der Regionalentwicklung der Altmark zu werden, wurde im<br />

April 2005 erreicht <strong>–</strong> die <strong>Lernende</strong> Region VerA wurde zum<br />

festen Bestandteil des Integrierten Ländlichen Entwicklungs ­<br />

konzeptes Altmark (ILEK) des Altmarkkreises Salzwedel und des<br />

Landkreises Stendal, in dem Strategien und Maßnahmen zur<br />

Verbesserung der Wachstums- und Beschäftigungsperspektiven<br />

und der Erhöhung der wirtschaftlichen Leistungskraft festgeschrieben<br />

sind.<br />

In der Vertiefungsphase des Programms wird VerA eine<br />

Bildungsberatungsagentur etablieren. Das Hauptziel ist es, bildungsfernen<br />

Bevölkerungsgruppen, insbesondere Jugendlichen<br />

im Übergang <strong>von</strong> der Schule in den Beruf, Zugänge zu Bildungsberatung<br />

und Qualifizierung zu ermöglichen und die hohe Zahl<br />

der Bildungsabbrüche zu senken. Im Zuge dessen wird eine zentrale<br />

und leicht zugängliche Bildungsberatungsagentur aufgebaut.<br />

Da ihre große Fläche eine der Herausforderungen der<br />

Region Altmark darstellt und das öffentliche Verkehrsnetz die<br />

Teilnahme der Landbevölkerung an Bildungsangeboten bisweilen<br />

nicht gut zulässt, sollen mit den Volkshochschulen, den<br />

Kammern, der Arbeitsverwaltung und regionalen Bildungsträgern<br />

dezentrale und aufsuchende Bildungsberatungsangebote<br />

organisiert und bestehende internetgestützte Lern- und Bildungsberatungsangebote<br />

erweitert werden.<br />

Die weitläufige Region virtuell schrumpfen lassen <strong>–</strong> das ist<br />

notwendig in der Altmark, damit Bildungszugänge gelingen<br />

und Bildungsübergänge erleichtert werden.<br />

Die <strong>Lernende</strong> Region VerA kann als Modell für andere dünn<br />

besiedelte Flächenregionen gelten. Es ist hier gelungen, ein stabiles<br />

Bildungsnetzwerk zu etablieren, dessen zielführende Aktivitäten<br />

auch in die Regionalentwicklungsstrategien Eingang<br />

gefunden haben.<br />

Die Kombination aus internetgestützten Informations-,<br />

Lern- und Beratungsangeboten mit einer in die Fläche gehenden,<br />

mobilen und aufsuchenden Bildungsberatung verlässt<br />

die traditionellen, eher zentralisierten und an bestimmte Institutionen<br />

gebundenen Angebotsstrukturen und trägt der Fläche<br />

und den infrastrukturellen Gegebenheiten der Region Rechnung.<br />

„Die strukturelle Bildungsbenachteiligung in der Region<br />

abbauen, damit wir attraktiver werden als Wirtschaftsregion, <strong>–</strong><br />

das muss hier erstes Ziel sein. Dann können wir die leistungsstarken<br />

jungen Menschen in der Zukunft auch überzeugen, in<br />

der Region zu bleiben“, so Naumann <strong>von</strong> der EBB InnoKomp<br />

GmbH, der unabhängigen intermediären Agentur in der Altmark,<br />

verantwortlich für das Management des <strong>Netzwerk</strong>es<br />

VerA.<br />

Der Tipp<br />

Das E-Book zur Personalarbeit liegt unter www.q-per.de zum<br />

Download bereit.<br />

Der Q-Per-Kurzcheck kann unter www.personalwirtschaft.de abgerufen<br />

werden.<br />

Check Personalwirtschaft <strong>–</strong> 10 Minuten zum Check Ihres Personalmanagements<br />

49


50 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />

Saarland <strong>–</strong> SaarLernNetz<br />

Selbstlernen als Bildungsdienstleistung<br />

In den Selbstlernzentren des Saarlandes wird lebenslanges,<br />

selbstgesteuertes Lernen durch hochmoderne Infrastruktur und<br />

professionelle Lernbegleitung realisiert.<br />

Ein orangener Lichtstreif im Grau der alternden Neubaufassade<br />

auf der Rückseite der Saarbrücker Einkaufsmeile. <strong>–</strong> Das<br />

Logo und das frische Interieur des SelbstLernZentrums der <strong>Lernende</strong>n<br />

Region im Saarland bieten hier ein äußerst einladendes<br />

Ambiente für selbst organisiertes Lernen.<br />

Das Bildungsnetzwerk unter der Federführung des Deutschen<br />

Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz lässt seit<br />

2001 Lebenslanges Lernen in Zusammenwirken mit neuen Lernformen<br />

und -medien Wirklichkeit werden.<br />

Da der Zugang zu Wissen, Bildung und auch zu Kommunikation<br />

in vielen selbstverständlichen sozialen Zusammenhängen<br />

heute, und in Zukunft noch verstärkt, Kenntnisse und Fähigkeiten<br />

im Umgang mit elektronischen Kommunikationsmedien<br />

voraussetzt und da Lebenslanges Lernen flexible Formen hinsichtlich<br />

der Zeit und des Ortes braucht, ist dieses Handlungsfeld<br />

im Bereich der Bildung hochaktuell.<br />

In sieben Teilprojekten konnte das SaarLernNetz das Lernen mit<br />

Neuen Medien in der Region etablieren. Dabei ging es zu ei nem<br />

Teil darum, durch IT- und internetgestützte Planspiele Jugend ­<br />

liche für die Neuen Medien zu begeistern, zum anderen, die professionelle<br />

Bildungsberatung und Qualifizierung elektronisch zu<br />

unterstützen sowie die Bündelung und stetige Aktualisierung des<br />

regionalen Bildungsangebotes durch Einführung einer Angebotsdatenbank<br />

zu ermöglichen.<br />

Alle Teilaktivitäten des SaarLernNetz werden zusammengeführt<br />

auf dem regionalen Bildungsmarktplatz und unter<br />

www.saarlernnetz.de der breiten Öffentlichkeit zugänglich<br />

gemacht.<br />

Seit Juli 2006 hat die <strong>Lernende</strong> Region an der Saar im Rah­<br />

men der Vertiefung I des Programms ein SelbstLernZentrum<br />

aufgebaut, das seinen Betrieb seit Februar 2007 auf genommen<br />

hat und sich reger Nachfrage erfreut.<br />

In dem SelbstLernZentrum hat jede und jeder die Möglichkeit,<br />

begleitet durch Lernberaterinnen und Lernberater, den eigenen<br />

Lernprozess selbst zu steuern. Das betrifft <strong>–</strong> innerhalb der<br />

Öffnungszeiten <strong>–</strong> den Zeitpunkt und die Dauer der Lerneinheiten,<br />

ihren Inhalt und schließlich den Grad an Lernberatung und<br />

-begleitung. Die Besucherinnen und Besucher entrichten monatlich<br />

einen geringen Teilnahmebeitrag und können das Angebot<br />

des SelbstLernZentrums nach Belieben nutzen. Die Anzahl der<br />

Besuche pro Monat stieg <strong>von</strong> Februar (ca. 300) bis Juli (ca. 650)<br />

rasant an und schwächte sich zunächst saisonal und ferienbedingt<br />

ab. Etwa die Hälfte der monatlichen Besucherinnen und<br />

Besucher sind schon mehrmals im SelbstLernZentrum gewesen.<br />

Besonders nachgefragt ist das Sprachenlernen <strong>–</strong> inkl. Deutsch<br />

für Fremdsprachler/-innen <strong>–</strong> sowie Mathematik. Eine herausragende<br />

Nachfrage erfährt der Europäische PC-Führerschein<br />

(ECDL).<br />

Zwischenzeitlich wurde der Erfolg des SelbstLernZentrums<br />

durch eine Auszeichnung im Rahmen der Standortinitiative<br />

„Deutschland <strong>–</strong> Land der Ideen“ gekrönt. Am 23. Mai 2007 übergab<br />

ein Vertreter der Deutschen Bank stellvertretend für den<br />

Schirmherrn der Initiative, Bundespräsident Horst Köhler, und<br />

im Beisein des saarländischen Minis terpräsidenten Peter Müller<br />

den Pokal an Projektleiter Dr. Josef Burgard.<br />

„Unser Erfolgsrezept hat zwei Ebenen: Zum einen treten<br />

wir als starker <strong>Netzwerk</strong>knoten auf und sorgen dafür, dass durch<br />

Professionalität und hochmoderne Ausstattung im <strong>Netzwerk</strong><br />

hervorragende Dienstleistungen entwickelt werden können.<br />

Zum anderen setzen wir auf ein konsequentes und selbstbewusstes<br />

Marketing dieser Dienstleistungen. Dazu gehören ein durchgängiges,<br />

attraktives Corporate Design, eine mobile, professionelle<br />

Infrastruktur und gut qualifizierte Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter“, so Burgard. Die überschaubare Größe des Lernzentrums<br />

ermöglicht individuelles Lernen. <strong>–</strong> Das SelbstLernZentrum<br />

verfügt über zehn Lernplätze, die aus einem kleinen PC-Tisch,<br />

Bürostuhl, PC mit Flachbildschirm und Headset bestehen. Um<br />

eine gute Lernbegleitung sicherzustellen, aber auch um eine angenehme<br />

Lernatmosphäre zu gewährleisten, wird zunächst auf<br />

weitere Lernplätze verzichtet. Das SelbstLernZentrum in Saarbrücken<br />

richtet sich an die breite Öffentlichkeit <strong>–</strong> und wird <strong>von</strong><br />

Menschen ganz unterschiedlichen Alters und mit sehr verschie­


LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />

denen Lernmo tiven und Bildungsbiografien aufgesucht. Viele<br />

Schülerinnen und Schüler bereiten sich hier auf Klausuren vor,<br />

Frauen, die sich in der Erziehungsphase befinden, erwerben<br />

Wissen, um sich auf den Wiedereinstieg in den Beruf vorzu ­<br />

bereiten, Zuwanderinnen und Zuwanderer trainieren ihre<br />

deutschen Sprachkenntnisse und ältere Menschen entdecken<br />

das Lernen mit Neuen Medien als herausfordernde und ge ­<br />

winnbringende Aufgabe in der nachberuflichen Lebensphase.<br />

Diplomingenieur Günter Hartkorn ist selbst Pensionär und begeistert<br />

<strong>von</strong> der Idee des SelbstLernZentrums: „Als ich da<strong>von</strong><br />

hörte, wusste ich <strong>–</strong> da muss ich mitmachen!“ <strong>–</strong> mittlerweile hat<br />

sich Herr Hartkorn zum Lernberater qualifizieren lassen und<br />

ist aus dem Lernzentrum kaum wegzudenken. „Im SelbstLern-<br />

Zentrum habe ich die Möglichkeit, mein Wissen zu erneuern<br />

und zu erweitern. Gleichzeitig kann ich das tun, was mir schon<br />

immer Spaß gemacht hat: Wissen vermitteln“, so der 74-Jährige.<br />

Parallel zum SelbstLernZentrum in Saarbrücken wurden in<br />

St. Ingbert und der Kreisstadt Merzig ganz ähnliche Zentren aufgebaut.<br />

Das St. Ingberter SelbstLernZentrum ist <strong>–</strong> anders als in<br />

Saarbrücken <strong>–</strong> in den Räumlichkeiten einer kommunalen Volkshochschule<br />

angesiedelt. Trotz der dezentralen Lage (ehem. Villa<br />

in Wohngebiet) wird auch dieser Standort gut angenommen.<br />

Dazu tragen eine gute Zusammenarbeit mit der im Haus<br />

ansässigen Gesellschaft für Beschäftigung und Qualifizierung<br />

(GBQ) sowie hausinterne Veranstaltungen wie VHS-Kurse und<br />

SelbstLernen mit modernster Ausstattung und in freundlichem Ambiente<br />

51<br />

Integrationskurse bei, wodurch potenzielle Kunden auf das Angebot<br />

des SelbstLernZentrums aufmerksam gemacht werden.<br />

Eine weitere Besonderheit ist auch durch das Konzept der<br />

mobilen Lernberatung gegeben. Hier wurde insbesondere bei<br />

der Arge, Agentur für Arbeit und städtischen Schulen für das<br />

SelbstLernZentrum geworben. Das SelbstLernZentrum in Merzig<br />

wird seine zwei Standorte bei der Christlichen Erwachsenenbildung<br />

(CEB), einem Kooperationspartner des SaarLernNetz, an<br />

einem zentralen Standort in der Stadtmitte bündeln.<br />

Im Rahmen der Programmvertiefung werden die Stadtverwaltungen<br />

<strong>von</strong> Merzig, St. Ingbert und Saarbrücken verstärkt in<br />

die Umsetzung des Lebenslangen Lernens einbezogen. Die Stadtverwaltungen<br />

werden bis September 2008 Handlungskonzepte<br />

zur ressortübergreifenden Einbettung des Lebenslangen Lernens<br />

in die Entwicklungsstrategien der Städte entwickeln und in ersten<br />

Schritten umsetzen. Dabei geht es insbesondere um das Erreichen<br />

bildungsferner Bevölkerungsteile. Die in der <strong>Lernende</strong>n<br />

Region entwickelten und erprobten Bildungs- und Bildungsberatungsdienstleistungen<br />

und natürlich die bestehenden Selbstlernzentren<br />

kommen dabei voll zum Einsatz. Selbstl ernen gehört im<br />

Saarland durch die öffentlichkeitswirksamen SelbstLernZentren<br />

zum Stadtleben. Die Bildungsdienstleistungen sind der Zeit und<br />

dem Bedarf angemessen <strong>–</strong> zeitflexibel, sozusagen just in time,<br />

mediengestützt und professionell begleitet.


52 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />

Sachsen <strong>–</strong> EU-Region Neiße-Nisa-Nysa<br />

Eine EU-Region schaffen <strong>–</strong><br />

Bildungsregionalentwicklung an der Neiße/Nisa/Nysa<br />

<strong>Regionen</strong> sind soziale Realitäten eigener Art. Sie entstehen oft<br />

jenseits <strong>von</strong> gebietskörperschaftlichen oder nationalen Grenzen<br />

und bewohnen einen Raum mit gemeinsamer Geschichte, Kultur<br />

oder verbindenden geografischen Elementen. Die <strong>Lernende</strong><br />

Region PONTES nutzt die Ressourcen, die in der Viersprachigkeit<br />

(Deutsch, Polnisch, Sorbisch, Tschechisch) und der kulturellen<br />

Vielfalt liegen und stellt sich den großen wirtschaftlichen<br />

und sozialen Herausforderungen der Grenzregion.<br />

Szenenwechsel: Berlin, 25. März 2007 auf dem Pariser Platz<br />

vor dem Brandenburger Tor zum Anlass des Europäischen Bürgerfestes.<br />

Im Rahmen der Präsenz des Bundesministeriums für<br />

Bildung und Forschung stellt sich das Programm „<strong>Lernende</strong><br />

<strong>Regionen</strong> <strong>–</strong> <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong>“ vor. <strong>–</strong> Exemplarisch für<br />

die interkulturellen Aktivitäten im Programm präsentiert sich<br />

die <strong>Lernende</strong> Region PONTES. Mit einem hölzernen, blauen<br />

Glücksrad in Verbindung mit einem deutsch-polnisch-tschechischen<br />

Ratespiel begeistert die PONTES-Crew bis zum Sonnenuntergang<br />

das Berliner Publikum. Die Schlange, in der sich die<br />

interessierten Bürgerinnen und Bürger anstellen, ist selten kürzer<br />

als 20 Leute.<br />

Hingabe an die Sache, die Hinwendung zu den Menschen<br />

und eine gehörige Portion Pragmatismus zeigte sich hier <strong>–</strong> und<br />

kann sinnbildlich stehen für die über fünfjährige Arbeit in der<br />

Bildungs-EU-Region PONTES.<br />

In der Neißeregion ist es gelungen, ein modellhaftes interkulturelles<br />

und grenzüberschreitendes <strong>Netzwerk</strong> zu etablieren,<br />

<strong>von</strong> dem nicht allein die <strong>Netzwerk</strong>er profitieren, sondern viele<br />

Menschen dies- und jenseits der Grenzen. Unter der Leitung des<br />

Internationalen Begegnungszentrums St. Marienthal (IBZ) konnten<br />

in Polen, der Tschechischen Republik und in Deutschland<br />

verschiedene Institutionen aus öffentlicher Verwaltung, Kultur<br />

und Bildung dafür gewonnen werden, die EU-Region Neiße-Nisa-<br />

Nysa Wirklichkeit werden zu lassen. Die Motive sind nicht rein<br />

ideell: Die Region leidet auf deutscher Seite unter nachhaltiger<br />

Strukturschwäche, die begleitet wird <strong>von</strong> sehr hoher Arbeitslosigkeit<br />

und der steten Abwanderung <strong>von</strong> jungen, leistungsstarken<br />

Menschen, <strong>–</strong> vor allem Frauen. Hinzu kommt, dass mit dem<br />

Beitritt <strong>von</strong> Polen und Tschechien zum Schengener Abkommen<br />

die Grenzen zu den beiden europäischen Nachbarländern zum<br />

Januar 2008 geöffnet sind <strong>–</strong> gleichsam Chance und Herausforderung<br />

für die regionale Wirtschaft, den Arbeitsmarkt und die sozialen<br />

Kohäsionskräfte.<br />

Interkulturelle Kompetenz, das Erlernen der Nachbarsprachen<br />

und eine funktionierende trinationale Bildungsinfrastruktur,<br />

die nicht erst in der Uni beginnt, tragen dazu bei, die<br />

Region für Heranwachsende interessant und für Unterneh­<br />

men attraktiv zu machen. Sie sind rundbausteine für ein transnationales,<br />

EU-regionales Miteinander.<br />

Im Rahmen <strong>von</strong> vier Teilprojekten setzt das Bildungsnetzwerk<br />

PONTES seit 2002 Lebenslanges Lernen um: Im Teilprojekt<br />

„Lernen bewegt Unternehmen“ werden insbesondere kleine<br />

und mittlere Unternehmen (KMU) bei bildungsrelevanten Fragen<br />

der Personalentwicklung und Qualifizierung ihrer Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter unterstützt. Dazu wurden dem<br />

Bedarf der Unternehmen angepasste Methoden der Bildungsberatung<br />

entwickelt und ein euregionaler Personalleiterkreis<br />

etabliert.<br />

„Lernen im bürgerschaftlichen Engagement“, so lautet der<br />

Titel eines weiteren Teilprojektes, das die Bereitschaft zu unentgeltlicher,<br />

freiwilliger Arbeit im sozialen, kulturellen und bildungsrelevanten<br />

Bereich fördert. Dabei standen die Erhöhung<br />

der Transparenz der vorhandenen Betätigungs- und Lernfelder<br />

im Bereich des bürgerschaftlichen Engagements, die Qualitätsentwicklung<br />

durch Bereitstellung bedarfs- und nutzerorientierter<br />

Fortbildungsangebote für freiwillig Engagierte und Haupt ­<br />

amtliche sowie die <strong>Förderung</strong> der Anschlussfähigkeit und Nutzbarkeit<br />

der im bürgerschaftlichen Engagement erworbenen<br />

Kompetenzen im Fokus des Teilprojektes.<br />

Die beiden Teilprojekte „Nachbarschaft und Sprache“ und<br />

„Lernort Grenzregion“ bewegen sich gänzlich im Bereich der<br />

<strong>Förderung</strong> interkultureller und nachbarsprachlicher Kompetenzen:<br />

Die Entwicklung eines trilingualen Bildungsraumes durch<br />

Kooperationen dies- und jenseits der Grenzen sowie innovativer<br />

Bildungskonzepte im Vorschulbereich, der Schule und der beruflichen<br />

Ausbildung sind Kern der <strong>Lernende</strong>n Region. In der<br />

„Lernstraße Energie“ wird die ehemalige Tagebauregion ge ­<br />

nutzt, um Nutzen und Gefahren des Braunkohleabbaus zu<br />

zeigen sowie Bedeutung erneuerbarer Energien der EU-Region<br />

ins öffentliche Bewusstsein zu befördern.<br />

Zum Abschluss der Durchführungsphase wurde ein umfangreicher<br />

Produktkatalog erstellt, der die im Projekt entwickel ten<br />

und erprobten Bildungsdienstleistungen zusammenfasst. Er<br />

kann über die Homepage www.pontes-pontes.de bestellt werden.<br />

Die Produkte sind aber nicht das Einzige, was bleibt. <strong>–</strong> Trinationale<br />

Konzepte haben sich in Bildungseinrichtungen etabliert,<br />

die zudem noch weiterhin vom grenzüberschreitenden <strong>Netzwerk</strong><br />

profitieren. Das deutsch-polnische Kinderhaus St. Franziskus<br />

in Ostritz zum Beispiel beschäftigt eine polnische Erzieherin,<br />

die mit den Kindern ausschließlich polnisch spricht. Einmal<br />

in der Woche findet im Wechsel ein Austausch mit einem polni­


LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />

schen Kindergarten statt <strong>–</strong> die Kinder besuchen sich, lernen und<br />

spielen gemeinsam.<br />

Die anerkannten privaten Schulen „SCHKOLA“ haben sich<br />

die „grenzenlose Bildung“ auf die Fahnen geschrieben. Tschechisch<br />

oder Polnisch ist hier als Fremdsprache ein Pflichtfach.<br />

Ähnlich wie im Kinderhaus gibt es einen regelmäßigen gegenseitigen<br />

Austausch mit polnischen und tschechischen Schulen.<br />

Kinderhaus und SCHKOLA (der Name vereint die drei Bezeichnungen<br />

für „Schule“ in sich) sind seit Jahren in den Aufbau<br />

des PONTES-<strong>Netzwerk</strong>es mit eingebunden gewesen und haben<br />

an der Entwicklung der euregionalen Strategien und den entsprechenden<br />

Bildungskonzepten mitgewirkt und konnten sie<br />

direkt in ihren Einrichtungen umsetzen. „Für die Kinder ist der<br />

Umgang mit der polnischen Sprache sehr schnell etwas ganz<br />

Natürliches. <strong>–</strong> Sie lernen noch viel unvoreingenommener und<br />

spielerischer als wir Erwachsenen“, so Erzieherin Gabriele Ebermann<br />

aus dem Kinderhaus. Für Mike Wohne, Geschäftsführer<br />

der SCHKOLA-Schulen, ist die Integration der Nachbarsprachen<br />

in den Schulalltag nicht etwa Eliteförderung: „Das Erlernen der<br />

Nachbarsprachen muss in unserer Region zu etwas Selbstverständlichem<br />

werden. Nur so können wir die Grenzlage der Region<br />

auch in eine wirtschaftliche und nachhaltig in eine<br />

kulturelle Stärke verwandeln.“<br />

Die <strong>Lernende</strong> Region PONTES versteht sich seit ihrer Gründung<br />

auch als Agentur für das euregionale Bildungsmarketing.<br />

Für die Region gehören die internationalen Lernfeste mittlerweile<br />

zu regelmäßigen gesellschaftlichen und kulturellen Höhepunkten<br />

im Jahr.<br />

53<br />

Das dreisprachige Bildungsportal www.bildungsmarktneisse.de<br />

bietet ein fest institutionalisiertes grenzüberschreitendes<br />

Bildungsportal. Hier können Bildungsanbieter aus den drei<br />

Ländern der Grenzregion ihre Angebote einbringen. Für Bildungsnachfragende<br />

ist der Bildungsmarkt ein stets aktueller,<br />

leichter Zugang zu diesen Bildungsangeboten sowie zu Beratung<br />

und Information. „Lernfeste und Bildungsmarkt verstehen<br />

wir seit Jahren als Querschnittsaktivitäten des euregionalen Bildungsmarketings<br />

und erreichen durch Stetigkeit und Professionalität<br />

eine hohe Breitenwirkung“, so Regina Gellrich, Projektmanagerin<br />

im IBZ St. Marienthal.<br />

Die <strong>Lernende</strong> Region geht nun mit der Vertiefung II des Programms<br />

in eine weitere, spannende Phase. Der Landkreis Löbau-<br />

Zittau, der Niederschlesische Oberlausitzkreis und die Stadt Görlitz<br />

entwickeln, eng angelehnt an die Ergebnisse und Aktivitäten<br />

und in direkter Kooperation mit der <strong>Lernende</strong>n Region PONTES,<br />

ressortübergreifende Handlungskonzepte zur Umsetzung des<br />

Lebenslangen Lernens in jeweils verschiedenen Handlungsschwerpunkten<br />

(interkulturelle Kompetenz, Medienkompetenz,<br />

Chancengerechtigkeit in der Bildung), die dann als Modelle für<br />

die Gesamtregion dienen.<br />

Schulklassen begegnen sich an der deutsch-polnischen Grenze. Die <strong>Lernende</strong> Region PONTES auf dem EU-Bürgerfest<br />

am 25.03.2007 in Berlin.


54 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />

Schleswig-Holstein <strong>–</strong> Norderstedt<br />

Lernglück<br />

Ingeborg Kohlhardt hatte nun endlich einen Computer, doch<br />

wusste sie noch nicht so recht, was sie alles damit anfangen<br />

konnte. In dieser Situation hörte sie zufällig <strong>von</strong> einem Projekt,<br />

das „Norderstedt lernt e. V.“ durchführt. Bei „Jugend lehrt <strong>–</strong> Jugend<br />

erklärt“ geht es darum, dass Jugendliche Seniorinnen und<br />

Senioren die Handhabung <strong>von</strong> Computer, Internet oder Handy<br />

nahebringen. Für Frau Kohlhardt wurde Anuschka eingeteilt<br />

und hatte Erfolg. „Und nun, nach zehn Terminen, können auch<br />

wir Älteren besser mitreden und surfen. Internet, E-Mail, Grußkarten<br />

erstellen und Texte schreiben, Fotos bearbeiten usw. sind<br />

nun kein Buch mit sieben Siegeln mehr“, schreibt sie in einem<br />

Leserbrief an den Heimatspiegel-Extra.<br />

Doch nicht nur die Älteren profitieren <strong>von</strong> dieser Maßnahme.<br />

Die Jugendlichen <strong>–</strong> durchweg noch ohne Ausbildungsplatz<br />

<strong>–</strong> erhalten die Chance, soziale Kompetenzen und Erfah ­<br />

rungen zu sammeln. Ihre ehrenamtliche Tätigkeit wird ihnen<br />

<strong>von</strong> der <strong>Lernende</strong>n Region Norderstedt bescheinigt und lässt<br />

sich somit zur Aufwertung der Bewerbungsunterlagen nutzen.<br />

Sätze wie der folgende aus einer Teilnahmebescheinigung dürften<br />

jeden Ausbildungsbetrieb zumindest geneigter machen,<br />

über eine Einstellung nachzudenken: „Besonders ist festzuhalten,<br />

dass ihr Engagement über das geforderte und erwartete<br />

Maß hinausging.“ „Für die Älteren ist über ihren eigenen Lernerfolg<br />

hinaus wichtig, dass sie auch den Jugendlichen auf<br />

ihrem weiteren Weg ins Berufsleben ein klein wenig helfen.<br />

Wir haben es hier mit einer klassischen Win-win-Situation<br />

zu tun“, stellt der verantwortliche Projektmitarbeiter Matthias<br />

Bonke heraus. Nach anfänglicher Skepsis und Zurückhaltung<br />

ist das Projekt mittlerweile ein „Renner“. Die Mund-zu-Mund-<br />

Propaganda der älteren Teilnehmenden hat dazu geführt, dass<br />

inzwischen Wartelisten eingeführt worden sind.<br />

„ Wir waren überrascht, wie tolerant<br />

Alt und Jung zusammenarbeiten. “<br />

Matthias Bonke<br />

Projektmitarbeiter „Norderstedt lernt“ e.V.<br />

Auch auf anderen Wegen ebnet „Norderstedt lernt“ in einem<br />

breiten regionalen <strong>Netzwerk</strong> aus verschiedenen Bildungs-, Wohl­<br />

fahrts- und Beratungsinstitutionen, der Arbeitsagentur sowie<br />

Schulen den nicht immer leichten Übergang <strong>von</strong> der Schule in<br />

das Berufsleben. Mit dem Multimedia-Workshop „Mein Job <strong>–</strong><br />

mein Weg“ werden z. B. Möglichkeiten aufgezeigt, wie Informationen<br />

über Berufsbilder und Ausbildungswege eingeholt werden<br />

können, wie E-Mail-Bewerbungen auszusehen haben und<br />

wie ein Erfolg versprechendes Bewerbungsgespräch angelegt<br />

wird. Teil der Veranstaltung sind auch persönliche Interviews<br />

mit Firmenvertretern, aus deren Extrakt <strong>von</strong> den Jugendlichen<br />

Podcasts erstellt werden, sodass auch andere <strong>von</strong> den gewon ­<br />

nenen Informationen der „Berufereporter“ Nutzen haben.<br />

Podcasting bezeichnet das Produzieren und Anbieten <strong>von</strong><br />

Mediendateien (Audio und Video) im Internet.<br />

„ Jeder bietet etwas <strong>–</strong><br />

zusammen bieten wir alles! “<br />

Aus: Flyer „Norderstedt lernt <strong>–</strong> Der kurze Weg zur Bildung“<br />

Diese vorrangig für Hauptschülerinnen und -schüler der 7. und<br />

8. Klassen vorgesehene Veranstaltung fand eine sehr positive<br />

Resonanz bei den Teilnehmenden, wie die folgenden Kommentare<br />

belegen. Marcel: „Ich fand den Workshop sehr gut, da wir<br />

herausfinden konnten, wie man sich richtig per E-Mail für<br />

einen Praktikumsplatz bewirbt.“ Oder Denise: „War sehr gut.<br />

Man hat sehr viel Nützliches gelernt. Und es war total locker.“<br />

Als besondere Auszeichnung haben die Teilnehmenden es empfunden,<br />

die Workshop-Ergebnisse auf der Norderstedter Ausbildungsmesse<br />

an einem eigenen Stand vorstellen zu dürfen. „Sie<br />

waren alle richtig stolz“, beschreibt Elisabeth Hartojo, Koordinatorin<br />

des <strong>Netzwerk</strong>s <strong>von</strong> „Norderstedt lernt“, das Gefühl der<br />

jungen Leute.<br />

Dieser Ansatz steht vor einer Erweiterung. Auch Eltern<br />

sowie Lehrerinnen und Lehrer sollen in die Nutzung des Internets<br />

für Bewerbungszwecke einbezogen werden und genau wie<br />

die Schülerinnen und Schüler als Multiplikatoren dienen. „Erwachsene<br />

wie Jugendliche sind zuerst in der Schülerrolle und<br />

danach in der Unterstützerrolle für andere“, erläutert Elisabeth<br />

Hartojo das Konzept.<br />

Ein wichtiger Teil dieser Aktivitäten ist auch PAO, der „Praktikanten<br />

Atlas Online“ (www.praktikum-norderstedt.de). Dabei<br />

handelt es sich um ein kostenloses Internetportal, mit dem<br />

Angebot und Nachfrage nach Praktikumsplätzen transparenter<br />

werden. Die Jugendlichen können sich über mögliche Praktikumsbetriebe<br />

informieren und ggf. gleich online bewerben.<br />

Sie können auch ihr eigenes Profil ins Netz stellen und hoffen,<br />

dass ein Betrieb auf sie zugreift.


LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />

Vielleicht verweisen sie dabei auch auf ihr Kompetenzprofil,<br />

das im Rahmen einer zweitägigen Analyse erstellt worden ist.<br />

Dabei sind bestimmte Aufgaben einzeln oder in kleinen Gruppen<br />

zu erledigen. Geschulte Beobachterinnen und Beobachter<br />

bewerten anhand eines standardisierten Verfahrens das Verhalten<br />

und verdichten ihr Urteil in einem Kompetenzprofil. „Dieses<br />

Profil ist stärkenorientiert und zeigt auf, welche Soft Skills<br />

besonders gut ausgeprägt sind“, fasst Projektkoordinatorin<br />

Katja Zenk das Ergebnis knapp zusammen. „Besonders für Jugendliche<br />

und auch Wiedereinsteigerinnen in das Berufsleben<br />

ist der Nachweis <strong>von</strong> Stärken gut für das Selbstvertrauen und<br />

motiviert zu Bewerbungen.“<br />

Beim Übergangsmanagement sind professionelle Beratungsinstrumente,<br />

wie z. B. der ProfilPASS unverzichtbar, weiß Beraterin<br />

Kerstin Hafermann. So konnte zum Beispiel die Polin Anna,<br />

die als Arbeiterin in einer Schokoladenfabrik tätig ist, durch Einsatz<br />

dieser Instrumente eingehend beraten werden. Demnächst<br />

wird sie nun eine Ausbildung zur Altenpflegerin aufnehmen.<br />

Ähnlich ist der Fall bei Maisha aus Guinea gelagert. Die Mutter<br />

<strong>von</strong> drei Kindern konnte über mehrere Zwischenstufen ermutigt<br />

werden, nunmehr eine Ausbildung zur Erzieherin zu beginnen.<br />

Die Wirkungen <strong>von</strong> Beratungsprozessen lassen sich nur selten so<br />

konkret fassen wie in den Beispielen: „Wir gehen die ersten drei<br />

Schritte mit den Ratsuchenden zusammen, dann laufen sie allein<br />

weiter“, bringt Katja Zenk das Problem auf den Punkt.<br />

„ Unsere ursprünglichen Bedenken, <strong>von</strong><br />

der Jugend wegen unserer geringen<br />

Vorkenntnisse belächelt zu werden,<br />

haben sich als unnötig erwiesen. “<br />

Jutta Henke/Christa Hinz<br />

zwei Teilnehmerinnen an dem Projekt<br />

„Jugend lehrt <strong>–</strong> Jugend erklärt“<br />

Besser erkennbar sind die Erfolge beim PCafé. Dieses niederschwellige<br />

Angebot dient dazu, im Besonderen Älteren und<br />

Frauen den Einstieg ins Internet bzw. in die Arbeit mit Computern<br />

zu erleichtern. Ehrenamtliche Betreuerinnen und Betreuer<br />

stehen mit Rat und Tat an den acht PC-Arbeitsplätzen zur Verfügung.<br />

Die Zahl der Besuche geht in die Tausende. Eine weitere<br />

Besonderheit ist, dass die Konzeptentwicklung für das<br />

PCafé selbst ein Lernprojekt war, in das die Betroffenen ihre Erfahrungen<br />

und Wünsche einfließen lassen konnten. Heute ist<br />

diese Einrichtung auf Dauer gestellt: Die Räume stellt die Stadt,<br />

und der Netzzugang wird durch den örtlichen Provider wilhelm.tel<br />

gesponsert.<br />

„ Bildung macht glücklich. “<br />

55<br />

Katja Zenk<br />

Projektkoordinatorin „Norderstedt lernt“ e.V.<br />

„Norderstedt lernt“ hat gerade für eher Bildungsbenachteiligte<br />

neue Lernwelten erschlossen, hat sie an der Entwicklungsarbeit<br />

beteiligt, hat sie zu Lehrenden, zu Multiplikatoren gemacht und<br />

damit viel Ermutigungsarbeit geleistet. Die Adressaten der Arbeit<br />

haben das Engagement des Projektteams indes auch auf ganz<br />

besondere Weise belohnt: „Viele als bildungsfern Eingestufte<br />

entpuppten sich als kompetenzreich, kreativ und verantwort<br />

ungsbereit“, bilanziert Elisabeth Hartojo die Erfahrungen.<br />

Werbeplakat der <strong>Lernende</strong>n Region Norderstedt


56 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />

Thüringen <strong>–</strong> Wartburgregion<br />

Innovationsdruck vermitteln durch<br />

Bildungsberatung und Qualifizierung<br />

Wenn man mit dem Auto nach Eisenach fährt, nähert man<br />

sich dem historischen Stadtkern, als würde man eine Zwiebel<br />

schälen oder vielmehr, die Rinde und verschiedenen Wachstumsringe<br />

eines alten Baumes bei einem Querschnitt durch den<br />

Stamm durchqueren. Der Stadtkern mit einer über 800-jährigen<br />

Geschichte zeugt <strong>von</strong> großen Persönlichkeiten wie der heiligen<br />

Elisabeth, Martin Luther und Johann Sebastian Bach. Umgeben<br />

ist der Kern <strong>von</strong> einem Ring, der mit seinen Plattenbauten und<br />

kleineren, seit Jahren ungenutzten Industrieanlagen an die DDR-<br />

Zeiten erinnert. Verlässt man diesen Ring stadtauswärts, so gelangt<br />

man auf einen weiteren. Er ist geprägt <strong>von</strong> modernen<br />

Bürogebäuden und Produktionshallen, neuen Straßen, in denen<br />

neue Autos parken. Hier ist auch die Bildungsberatungsagentur<br />

der <strong>Lernende</strong>n Region ansässig.<br />

Die Spannweite dieser „Ringe“ ist gleichsam Sinnbild für<br />

die Spannweite der aktuellen Zukunftsaufgaben der Region zwischen<br />

Tradition und Innovation. Schon vor der Wende war die<br />

Region wirtschaftlich geprägt durch die ostdeutsche Automobilindustrie.<br />

Ihr Zusammenbruch konnte aufgefangen werden<br />

durch die Ansiedlung <strong>von</strong> BMW- und Opelwerken. Diese schufen<br />

den regionalen Lebensraum für zahlreiche kleine und mittlere<br />

Unternehmen (KMU) in der Autoteile- und Autoteilezuliefererindustrie<br />

sowie der Kunststoffindustrie.<br />

<strong>Regionen</strong> wie die Wartburgregion tragen maßgeblich dazu<br />

bei, dass der Osten Deutschlands wieder in weiten Teilen als wirtschaftliche<br />

Wachstumsregion gelten kann. Wirtschaftswachstum<br />

nachhaltig zu gestalten heißt, den hohen Innovationsdruck regional<br />

und lokal zu vermitteln. KMU wird in dieser Hinsicht besondere<br />

Flexibilität abverlangt. Mario Scholz ist Geschäftsführer<br />

der Eisenacher Niederlassung der GAT EuroSchall GmbH. In nur<br />

neun Monaten musste er die Zahl der Beschäftigten <strong>von</strong> 18 auf<br />

107 erhöhen; eine kurzfristige Erhöhung auf 150 ist vorgesehen:<br />

„Für uns ist der Fachkräftemangel real. Wir haben große Schwierigkeiten,<br />

auf dem lokalen Markt qualifizierte Mitarbeiter zu<br />

finden.“ Der Automobil-Teilezulieferer greift deshalb schon seit<br />

einiger Zeit auf die Unterstützung der <strong>Lernende</strong>n Region Wartburgregion<br />

zurück. Die <strong>Lernende</strong> Region hat in enger Abstimmung<br />

mit dem Unternehmen ein vierstufiges Verfahren entwickelt:<br />

öffentliche Ausschreibung der freien Stellen <strong>–</strong> gemeinsame<br />

Infoveranstaltung <strong>–</strong> Potenzialanalyse und gegebenenfalls<br />

Qualifizierung der neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Dietwald Neubauer, der <strong>Netzwerk</strong>manager der <strong>Lernende</strong>n<br />

Region, betont, dass professionelle und regional eingebettete<br />

Bildungsberatung ein wesentlicher Faktor zur Umsetzung des<br />

Lebenslangen Lernens ist: „Bildungsberatung ist hochaktuell<br />

und wird aktiv durch die KMU nachgefragt. Sie können Beschäftigungsfähigkeit<br />

<strong>von</strong> Einzelnen und die Innovationsfähigkeit<br />

<strong>von</strong> KMU als Bildungsnetzwerk nur dann nachhaltig unterstüt­<br />

zen, wenn sie auf fundierter Kenntnis der regionalen Ausgangslage<br />

fußen und wenn auf die Beratung schließlich die<br />

passgenaue Qualifizierung folgt. Ein solches integriertes Dienstleistungspaket<br />

können wir nur im <strong>Netzwerk</strong> anbieten.“<br />

„ Bildungsberatung für kleine und<br />

mittlere Unternehmen ist ein zentrales<br />

Instrument, um den Wirtschaftsstandort<br />

wettbewerbsfähig zu halten. “<br />

Dietwald Neubauer<br />

Geschäftsführer des BWE <strong>–</strong> Bildungswerk Eisenach<br />

Die Entwicklung dieser <strong>Lernende</strong>n Region im Westen Thüringens<br />

ist seit ihrem Start im Jahre 2002 immer schon eng an die<br />

Bedarfe der regionalen Wirtschaft geknüpft. In drei Teilprojekten<br />

wurden und werden verschiedene Zielgruppen an visiert,<br />

um das Lebenslange Lernen in der Region Wirklichkeit werden<br />

zu lassen:<br />

Im Teilprojekt „Fachkräfte-Bedarfsentwicklung“ werden<br />

KMU bei der Suche nach den entsprechend qualifizierten<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie bei der weiteren<br />

Personalentwicklung unterstützt. Der Beitrag der <strong>Lernende</strong>n<br />

Region liegt hier insbesondere im Networking, in der<br />

Kompetenzanalyse und der Qualifizierung sowie in der<br />

Entwicklung <strong>von</strong> Konzepten und spezifischen Maßnahmen.<br />

Das Teilprojekt „Berufs- und Arbeitsweltvorbereitung“<br />

unterstützt benachteiligte Schülerinnen und Schüler im<br />

Übergang <strong>von</strong> der Schule in die Ausbildung bzw. den<br />

Beruf. In einem großen <strong>Netzwerk</strong> <strong>von</strong> Schulen, kommu ­<br />

nalen Behörden, Elternverbänden, Unternehmen und Bildungsträgern<br />

werden hier seit Jahren beeindruckende<br />

Ergebnisse erzielt.<br />

Das Teilprojekt „Starke Eltern <strong>–</strong> starke Jugend“ trägt der<br />

Tatsache Rechnung, dass der Erfolg in Schul- und Ausbildungszeit<br />

wesentlich <strong>von</strong> der Unterstützung des Elternhauses<br />

abhängt. Das Teilprojekt unterstützt in einem


LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />

weiten regionalen <strong>Netzwerk</strong> durch Weiterbildungsangebote<br />

Eltern darin, den oft schwierigen Weg ihrer Kinder<br />

in den Beruf zu fördern.<br />

Seit Juli 2006 wird die Lernlandschaft Wartburgregion im Rahmen<br />

der Vertiefungsphase I im Bereich Bildungsberatung mit<br />

den Schwerpunkten „Innovation, Qualifizierung und Beratung“<br />

(IQB) gefördert. Dabei wird die Orientierung an der regionalen<br />

Wirtschaft und ihren Bildungsbedarfen im Rahmen <strong>von</strong> drei<br />

zentralen Handlungsfeldern verstärkt:<br />

Unterstützung <strong>von</strong> KMU durch Einbettung des Lebenslangen<br />

Lernens in Strategien der Personal- und Organisationsentwicklung<br />

Entwicklung <strong>von</strong> bedarfsspezifischen Qualifizierungsdienstleistungen<br />

für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in regionalen<br />

KMU<br />

Organisation eines regionalen <strong>Netzwerk</strong>es und Schaffung<br />

einer Infrastruktur für Forschung, Entwicklung und Qualfizierung<br />

zur Stärkung der Innovationsfähigkeit <strong>von</strong> KMU.<br />

Bildungsberatung ist bei allen Aktivitäten das verbindende<br />

Element. In der Wartburgregion haben ca. 97 % der KMU<br />

deutlich weniger als 50 Beschäftigte. Diese kleineren Betriebe<br />

verfügen zumeist nicht über die Ressourcen und die nötige<br />

Erfahrung, eine professionelle Personal- und Organisationsentwicklung<br />

zu betreiben. In der Regel ist es wie bei Geschäfts ­<br />

führer Scholz <strong>von</strong> der Firma GAT <strong>–</strong> die Geschäftsführenden<br />

sind im Vollumfang auch für die Entwicklung <strong>von</strong> Personal<br />

und Organisation zuständig. Die eigenen Entwicklungspotenziale<br />

erkennen und fördern zu können erfordert deshalb in<br />

vielen Fällen Unterstützung <strong>von</strong> außen. Die <strong>Lernende</strong> Region<br />

stellt durch aktives Marketing der eigenen Dienstleistungen<br />

und durch aufsuchen de Akquise und Beratung die Wirtschaftskontakte<br />

her. Sie unterstützt durch Kompetenzfeststellungsverfahren<br />

die Bildungsbedarfserhebung und erarbeitet in enger<br />

Abstimmung mit dem jeweiligen Unternehmen entsprechende<br />

Qualifizierungspakete. Das Bildungsnetzwerk hilft bei der Personalgewinnung<br />

und der Qualifizierung der neuen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter. Eine professionelle Bildungsplanung in<br />

enger Abstimmung mit Unternehmen und Beschäftigten, die<br />

bei der Bedarfserhebung beginnt und die Begleitung des Transfers<br />

des in den Qualifizierungspaketen neu erworbenen Wissens<br />

in den Arbeitsalltag sicherstellt, rundet die Bildungsdienstleistung<br />

ab.<br />

„ Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer,<br />

die sich nicht weiterbilden,<br />

können heutzutage in der<br />

Arbeitswelt nicht mehr bestehen. “<br />

57<br />

Mario Scholz<br />

Geschäftsführer der GAT EuroSchall GmbH in Eisenach<br />

Die <strong>Lernende</strong> Region in Eisenach und der Wartburgregion ist<br />

mit „IQB“ (Innovation <strong>–</strong> Bildungsberatung <strong>–</strong> Qualifizierung) für<br />

viele Firmen zum wichtigen Partner in der Umsetzung <strong>von</strong> Strategien<br />

des Lebenslangen Lernens innerhalb der jeweils eigenen<br />

Entwicklungsstrategien geworden. Diese Position gilt es nunmehr<br />

auszubauen. Weiteres Ziel ist es, das Dienstleistungsan ­<br />

gebot und die <strong>Netzwerk</strong>strukturen so weiterzuentwickeln, dass<br />

sie <strong>von</strong> öffentlichen <strong>Förderung</strong>en weitgehend unabhängig am<br />

Markt bestehen können.<br />

Bildungsberatung mit dem Ziel, berufliche Weiterbildung zu fördern,<br />

ist in der Wartburgregion als Standortfaktor erkannt worden.


58 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />

Kurzporträts aller 76 <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong>


LERNENDE REGIONEN Kurzporträts 59<br />

Auf den Folgeseiten finden Sie Kurzportraits aller 76 Bildungsnetzwerke.<br />

Die Informationen wurden <strong>von</strong> den <strong>Lernende</strong>n<br />

<strong>Regionen</strong> eigenverantwortlich zusammengestellt und übermittelt.<br />

In den Kurzporträts sind die Ergebnisse der unterschiedlichen<br />

Förderphasen dargestellt, die <strong>Netzwerk</strong>zu sammen ­<br />

setzung be schrieben sowie die aktuellen Ansprechpartner mit<br />

Kontaktdaten und Verweis auf die jeweilige Internetpräsenz<br />

genannt.


60 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />

Baden-Württemberg<br />

<strong>Lernende</strong> Region Südlicher Oberrhein/<br />

Landkreis Emmendingen<br />

Was Y Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, dann muss<br />

der Berg zum Propheten kommen <strong>–</strong> in diesem Sinne sucht die<br />

<strong>Lernende</strong> Region Südlicher Oberrhein KMU auf, um über unternehmensspezifische<br />

Qualifizierungsangebote im Kontext einer<br />

zeitgemäßen Personal- und Organisationsentwicklung deren<br />

Wett bewerbsfähigkeit zu steigern. Flankiert werden diese An ­<br />

gebote <strong>von</strong> Präventivarbeit in Berufsschulen und bei der Meis ­<br />

ter- und Ausbildereignung, um künftige Geschäftsführerinnen<br />

und Geschäftsführer sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

schon im Vorfeld für die Bedeutung unternehmensstrategischer<br />

Überlegungen zu sensibilisieren. Schwerpunkte sind hierbei Qualifizierungs-<br />

und Bildungsbedarfserhebungen bei KMU, Entwicklung<br />

und Umsetzung <strong>von</strong> passgenauen Maßnahmen und Aktionen<br />

(Workshops, Seminare, Prozessbegleitungen, <strong>Netzwerk</strong> ­<br />

dialoge, Erfahrungsgruppen, Runde Tische usw.). Neben der<br />

direkten Arbeit in den Betrieben und Schulen steht im Hintergrund<br />

das Ziel, KMU, Kommunen und Bildungsträger zu <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong><br />

zusammenzuführen, um über eine bildungsorientierte<br />

Regionalentwicklung die Beschäfti gungsver hältnisse am Süd ­<br />

lichen Oberrhein zu stabilisieren und zu fördern. Deswegen<br />

sind die Kommunen <strong>von</strong> Beginn an in alle Aktivitäten einge­<br />

Baden-Württemberg<br />

bunden. Schon im Rahmen der Durchführungs phase hat die<br />

<strong>Lernende</strong> Region im Landkreis Emmendingen durch die Kooperation<br />

mit KMU, durch die Lerntournee im ländlichen<br />

Raum, durch das Kompetenzcenter und das Integrationskurs ­<br />

system die Idee des Lebenslangen Lernens etabliert.<br />

Wer Y IHK, Handwerkskammer, Bundesagentur für Arbeit,<br />

Staatliches Schulamt, Regierungspräsidium, Volkshochschulen,<br />

Concepte Mühl, Bildungsnetzwerk Dr. Feller, Jugendhilfezentrum<br />

St. Anton, Kommunen, große Unternehmen, Pädagogische<br />

Initiativen, Pädagogische Hochschule Freiburg. Die <strong>Netzwerk</strong>leitung<br />

liegt beim IHK Bildungszentrum Süd licher Oberrhein.<br />

Wo Y<br />

<strong>Lernende</strong> Region Rhein-Neckar <strong>–</strong> LEARN<br />

Was Y Die Etablierung einer trägerneutralen sowie bildungsbereichsübergreifenden<br />

Bildungsberatung im <strong>Netzwerk</strong> kompetenter<br />

Partner in der Metropolregion Rhein-Neckar, welche die<br />

Informationsgrenzen zwischen Baden-Württemberg, Hessen<br />

und Rheinland-Pfalz überwinden soll, ist unsere Aufgabe. Dabei<br />

erproben wir zielgruppenadäquate Beratungsinstrumente für<br />

Migranten/-innen, Eltern, Beruftstätige und kleine und mittlere<br />

Unternehmen (KMU), welche in Form einer Handlungsempfehlung<br />

dokumentiert werden.<br />

Angebote für die Region:<br />

Individuelle Bildungsberatung für Bürgerinnen und Bürger<br />

zu allgemeinbildenden Themen und zu Fragen der beruf ­<br />

lichen/schulischen Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />

Vorträge, Seminare und Workshops zu aktuellen Bildungsthemen<br />

IHK Bildungszentrum<br />

Am Unteren Mühlenbach 34 | 77652 Offenburg<br />

Telefon 07 81 | 92 03-7 51<br />

www.lernreg-em.de<br />

Beratung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU)<br />

Vernetzung der Träger der Fort- und Weiterbildung<br />

Wer Y Im <strong>Netzwerk</strong> kooperieren die Volkshochschulen der<br />

Metropolregion mit Institutionen wie den Abendschulen Mannheim<br />

GmbH, der Arbeitsgemeinschaft für berufliche Fortbildung<br />

Mannheim, der Beratungsstelle „Frau und Beruf“ Neustadt<br />

und der Universität Heidelberg. Die Projektleitung liegt<br />

bei der Mannheimer Abendakademie und Volkshochschule<br />

GmbH.<br />

Wo Y<br />

Mannheimer Abendakademie und Volkshochschule GmbH/R3, 13<br />

68161 Mannheim<br />

Telefon 06 21 | 10 76-113<br />

www.learn-bildungsberatung.de


LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />

Baden-Württemberg<br />

<strong>Lernende</strong> Region Neckar-Alb<br />

Was Y Leitgedanke unserer <strong>Lernende</strong>n Region ist die Philosophie<br />

des lebensbegleitenden Lernens, denn kontinuierliches<br />

Lernen ist Voraussetzung für Entwicklung und Wachstum.<br />

Wir vernetzen regionale Entwicklungsprojekte in der Re ­<br />

gion und schaffen Synergien durch Kooperation. Dazu haben<br />

wir einen sogenannten <strong>Netzwerk</strong>-Kompetenz-Check entwickelt.<br />

Gemeinsam mit Organisationen und Unternehmen entwickeln<br />

wir Strategien und Techniken für Weiterqualifizierung, professionelle<br />

Team- und Projektarbeit, systemorientiertes Management<br />

und Lernkultur. Zentrales Anliegen der <strong>Lernende</strong>n Region ist es,<br />

Weiterbildung und Qualifizierung durch neue Wege des internetgestützten<br />

Lernens (Blended Learning) umzusetzen.<br />

Im Rahmen der Vertiefungsphase des Programms fokussieren<br />

wir uns auf die Entwicklung und Erprobung <strong>von</strong> Bildungsund<br />

Bildungsberatungsdienstleistungen für KMU, un terstützen<br />

damit die Unternehmen bei ihren Aktivitäten im Bereich der<br />

Aus- und Weiterbildung.<br />

Damit wird die Innovationskraft <strong>von</strong> Menschen, Unternehmen<br />

und Organisationen in der Region erhöht. Dieses erreichen<br />

wir auch im Austausch und in Kooperation mit anderen <strong>Regionen</strong><br />

in Europa.<br />

Baden-Württemberg<br />

<strong>Lernende</strong> Region Heilbronn-Franken<br />

Was Y Die Schaffung <strong>von</strong> Transparenz über alle Bildungsangebote<br />

in der Region Heilbronn-Franken ist ein übergeordnetes<br />

Ziel der <strong>Lernende</strong>n Region. Ein Instrument ist das Bildungsportal<br />

www.lr-hf.de.<br />

Bildungseinrichtungen, Schulen, Büchereien, Museen,<br />

Jugendhäuser, Nachhilfeeinrichtungen, Kinderbetreuungs ­<br />

einrichtungen stellen hier ihre Angebote ein.<br />

Ein flächendeckendes Bildungsberatungsnetzwerk „Info-<br />

Punkt Bildung“ bietet:<br />

Orientierungshilfe zur individuellen Bildungsberatung<br />

gebührenfreie und trägerneutrale Beratung<br />

eine <strong>Netzwerk</strong>plattform für 32 Institutionen.<br />

Folgende Zielgruppen mit Förderbedarf werden unterstützt:<br />

1. Hauptschüler: „Job-Fit Paket“<br />

<strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> schwachen, lernwilligen Hauptschülern<br />

und Hauptschülerinnen (8. Klasse)<br />

Ziel: Erhöhung der Chancen auf einen Ausbildungsplatz<br />

Unterstützung in schulischen Fragen durch geschulte Gymnasiasten<br />

Praktikum in Betrieben/Azubis als Paten.<br />

61<br />

Wer Y Die <strong>Lernende</strong> Region setzt sich aus Schlüsselakteuren<br />

aus der Region Neckar-Alb zusammen. Dieses sind privatwirtschaftliche<br />

Unternehmen, Organisationen, Weiterbildungseinrichtungen,<br />

Hochschulen, Vereine und Initiativen. Die <strong>Netzwerk</strong>koordination<br />

liegt beim Verein „<strong>Lernende</strong> Region Neckar-<br />

Alb e.V.“, c/o GiMA consult Gesellschaft für integriertes Management<br />

mbH, Tübingen.<br />

Wo Y<br />

<strong>Lernende</strong> Region Neckar-Alb e.V.<br />

c/o GiMA consult Gesellschaft für integriertes Management mbH<br />

Waldhörnlestraße 18 | 72072 Tübingen<br />

Telefon 07071 | 9425530<br />

E<strong>–</strong>Mail bertram.lohmueller@gimaconsult.com<br />

www.lernende-region-neckar-alb.org<br />

2. Mädchen: „MuT <strong>–</strong> Mädchen und Technik“<br />

Eröffnung neuer Berufswege für Realschülerinnen (8. Klasse)<br />

Begeistern für Naturwissenschaften und Technik<br />

Abenteuer-Technik-Woche<br />

10 Workshops zur Berufsorientierung<br />

Praktikum<br />

Schnuppertag an der Hochschule.<br />

Wer Y 17 Firmen, sieben Städte und Landkreise sowie vier<br />

weitere Institutionen der Bildung sind Mitglieder der <strong>Lernende</strong>n<br />

Region Heilbronn-Franken e.V. Angesiedelt ist der Verein<br />

bei der IHK Heilbronn-Franken. Die <strong>Netzwerk</strong>leitung liegt beim<br />

Verein <strong>Lernende</strong> Region Heilbronn-Franken e.V.<br />

Wo Y<br />

<strong>Lernende</strong> Region Heilbronn-Franken e. V.<br />

Ferdinand-Braun-Str. 20 | 74074 Heilbronn<br />

Telefon 0 7131 | 96 77 54<br />

E-Mail info@lr-hf.de<br />

www.lr-hf.de


62 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />

Bayern<br />

<strong>Lernende</strong> Region Cham<br />

Was Y Die <strong>Lernende</strong> Region Cham will das lebenslange<br />

Lernen in der Region breiter und intensiver fördern und mithelfen,<br />

Lernen als eine notwendige Lebensfunktion für alle<br />

bewusst und populär zu machen.<br />

Unter dem Motto „Neue Lerner an neuen Lernorten“ wurden<br />

in unserer ländlich strukturierten Region Strategien ent wickelt,<br />

um Bildungshemmnisse zu identifizieren und zu um gehen. Dazu<br />

wurden Bildungsprozesse dezentralisiert und durch Ansprechpartner<br />

vor Ort begleitet. Um den möglichen Effekt flächen ­<br />

deckend zu erreichen und Kontinuität sicherzustellen, wurden<br />

in 34 Gemeinden des Landkreises und dem Landratsamt Cham<br />

L-Punkte eingerichtet. Dezentrale Bildungsberatung und Bildungsangebote,<br />

die auf die Bedürfnisse der Lerner zentriert<br />

gestaltet sind, ermöglichen es der <strong>Lernende</strong>n Region Cham,<br />

quer durch die Bevölkerungsschichten des Landkreises Bürger<br />

in Bildungsprozesse einzubinden.<br />

Die <strong>Lernende</strong> Region Cham arbeitet zudem im Rahmen<br />

kommunaler Kooperation mit der Stadt Waldmünchen an<br />

einer Handlungsstrategie für Lebenslanges Lernen (siehe auch<br />

S. 101).<br />

Bayern<br />

<strong>Lernende</strong> Region Schwandorf<br />

Was Y Die <strong>Lernende</strong> Region Schwandorf strebt eine Bildungs ­<br />

offensive in der Region als Beitrag zur nachhaltigen Verbesserung<br />

der Ausbildungs-, Beschäftigungs- und Lebenssituation<br />

aller Bürger und Bürgerinnen an. Wichtige Arbeitsschwerpunkte<br />

des Projekts sind unter anderem: Unterstützung des beruf ­<br />

lichen Orientierungsprozesses <strong>von</strong> Schülern und Schülerinnen<br />

aus dem Landkreis Schwandorf: z. B. Kompetenzbilanzierung<br />

(Jugendlichen-Profilpass) für Haupt- und Realschulklassen;<br />

Maßnahme „job-train“; jährlich stattfindende Bildungsmesse.<br />

Darüber hinaus trägt sowohl die individuelle Beratung als auch<br />

die Be ratung z. B. <strong>von</strong> Betrieben und Bildungsträgern entscheidend<br />

dazu bei, den Gedanken des Lebenslangen Lernens nachhaltig<br />

in den Köpfen der Menschen in der Region zu verankern.<br />

Die Entwicklung verschiedener Beratungsmodule und<br />

die daraus entwickelten Einzelmaßnahmen im Rahmen der<br />

Vertiefungsphase sichern nachhaltig den Qualitätsstandard<br />

der Bildungs- und Lernberatung im Landkreis Schwandorf.<br />

Die Zusammenarbeit im <strong>Netzwerk</strong> ist ein wichtiger Beitrag zur<br />

Steigerung der Attraktivität der Region als Wirtschaftsstandort.<br />

Mit dem Landkreis Schwandorf bestehen kommunale Kooperationen,<br />

z. B. zur Koordinierung des Übergangs Hauptschule <strong>–</strong><br />

Ziel der Vertiefungsphase ist der Aufbau einer tragfähigen<br />

und umfassenden Bildungsberatungsstruktur in der Region. Die<br />

Bildungsberatungsagentur Cham bietet zentral und dezentral<br />

Weiterbildungsberatung an.<br />

Wer Y Rund 60 <strong>Netzwerk</strong>partner aus allen Bildungsbereichen<br />

der Region, Interessenverbänden und anderen <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong>. Die<br />

Projektleitung liegt bei der VHS Cham mit ihrem Projektbüro.<br />

Wo Y<br />

Volkshochschule im Landkreis Cham e.V.<br />

Pfarrer-Seidl-Str. 1 | 93413 Cham<br />

Telefon 0 99 71 | 85 0145<br />

E-Mail kd@lll-cham.de<br />

www.lernende-region-cham.de<br />

Berufsschule und zu niedrigschwelligen Informations- und<br />

Beratungsangeboten zum Lebenslangen Lernen, ebenso mit<br />

der VHS im Städtedreieck e.V., hier zum Lernen ab 50 (siehe<br />

auch S. 101).<br />

Wer Y Das <strong>Netzwerk</strong> besteht aus öffentlichen (Schulen aller<br />

Schultypen) und privaten in der Region ansässigen Bildungsträgern,<br />

Betrieben, Agentur für Arbeit, ARGE, Landratsamt Schwan ­<br />

dorf, einigen Kommunen des Landkreises Schwandorf. Die <strong>Netzwerk</strong>leitung<br />

liegt bei der <strong>Lernende</strong>n Region Schwandorf, Koordinierungsstelle.<br />

Wo Y<br />

<strong>Lernende</strong> Region Schwandorf e.V.<br />

Hüttenstr. 1 | 93142 Maxhütte-Haidhof<br />

Telefon 0 94 71 | 30 68 20<br />

E-Mail info@lernreg.de<br />

www.lernreg.de


LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />

Bayern<br />

<strong>Lernende</strong> Region Tölzer Land<br />

Was Y Das Tölzer Land ist eine ländliche Region südlich der<br />

Metropole München. Unsere Aufgabe ist die Vernetzung der<br />

relevanten Akteure für innovative Bildungsangebote an Übergängen<br />

zur Unterstützung Lebenslangen Lernens sowie die Ver ­<br />

an kerung <strong>von</strong> Bildung in der Regionalentwicklung zur Stär kung<br />

der Standortqualität. Unser Leitgedanke ist: „Lernen mit Freude<br />

bringt Vorsprung durch Können“. Dabei ist uns eine gleichwertige<br />

Positionierung <strong>von</strong> informellem neben formalem Lernen<br />

wichtig.<br />

Während der Durchführungsphase wurden folgende Umsetzungsschwerpunkte<br />

bearbeitet:<br />

Akademie FiF für Frauen in der Familienphase (Vereinbarkeit<br />

Familie/Beruf)<br />

Berufsorientierung aus einem Guss für SchülerInnen als<br />

Gemeinschaftsaufgabe <strong>von</strong> Schulen/Eltern/Betrieben/<br />

Kommunen<br />

Jugendprojekt S.t.e.p. (Kompetenzanalyse und -entwicklung)<br />

Neuer Start ab 50 (Vorbereitung auf aktiven Ruhestand)<br />

Qualifizierung fürs Ehrenamt<br />

(Re-)Integration seelisch Kranker und Gefährdeter in Bildung<br />

und Beruf<br />

Bildungsberatung im Rahmen der Bildungsangebote<br />

Job-Kompass als Wegweiser am Übergang Schule <strong>–</strong> Beruf.<br />

Leistungen für die Region:<br />

Steigerung der Bildungsbeteiligung in allen Zielgruppen<br />

Kommunale Kooperation im Projekt „Geretsried lernt“<br />

Bildung als Standortqualität in Regionalentwicklung und<br />

Wirtschaftsförderung verankert<br />

Stärkung der regionalen Identität (u. a. Lernfest 2006 mit<br />

über 30.000 BesucherInnen).<br />

In der Vertiefungsphase wird ein Koordinationszentrum zur<br />

Berufsorientierung im regionalen Verbund mit Familie, Schule,<br />

Wirtschaft und öffentlicher Hand für die Bildungsübergänge<br />

Schule <strong>–</strong> Ausbildung <strong>–</strong> Beruf aufgebaut.<br />

Die <strong>Lernende</strong> Region arbeitet zudem in einer weiterführenden<br />

kommunalen Kooperation mit der Stadt Geretsried zusammen<br />

(siehe auch S. 101).<br />

Wer Y <strong>Netzwerk</strong>partner sind: Schulen, Einrichtungen der<br />

außerschulischen Jugendbildung und -arbeit, Elternbeiräte,<br />

Weiterbildungseinrichtungen, FH für angewandtes Management,<br />

Kath. Stiftungsfachhochschule, Ludwig-Maximilians-Universität<br />

München; Wirtschaft: Verbände, Kammern, Unternehmen;<br />

Kommunen: Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen, Weilheim-Schongau;<br />

Öffentliche Stellen (Bundesagentur für Arbeit<br />

u. a.). Die <strong>Netzwerk</strong>leitung betreibt die <strong>Lernende</strong> Region Tölzer<br />

Land gemeinnützige GmbH (LRTL gGmbH).<br />

Wo Y<br />

LRTL gGmbH<br />

Prof.-Max-Lange-Platz 14 | 83646 Bad Tölz<br />

Telefon 08041 | 799 3740<br />

E-Mail info@lrtl.de<br />

www.lrtl.de<br />

Das Lernfest im Kloster Benediktbeuern ist alle zwei Jahre ein kultureller Höhepunkt für die Menschen in der Region Tölzer Land.<br />

63


64 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />

Bayern<br />

<strong>Lernende</strong> Region Dachau/<br />

Amper-Glonn-Ilm-Land<br />

Was Y Aufgabe ist, gemeinsam mit allen relevanten lokalen<br />

und regionalen Akteuren Lern- und Bildungsangebote zu<br />

entwickeln und durchzuführen, die sich am Bedarf der Bürgerinnen<br />

und Bürger orientieren und ihnen helfen, regionale Probleme<br />

zu lösen.<br />

Unter dem Motto „Innovation 2010 <strong>–</strong> Dienstleistungen für<br />

Unternehmen und (Land-)Wirtschaft“ geht es um Berufsorientierung<br />

und -findung; Abbau <strong>von</strong> Zugangsbarrieren zu Bildung und<br />

Ausbildung; <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> Identitätsbildung und bürgerschaft ­<br />

lichem Engagement, Regionalentwicklung, Bildungs- und Weiterbildungsangebote<br />

für KMU, Kommunen, Landwirtschaft etc.<br />

Das Dienstleistungsportfolio umfasst den Übergang Schule <strong>–</strong><br />

Beruf, Wiedereintritt nach Familienpause und Weiterbildung<br />

für ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.<br />

In der Vertiefungsphase erweitert das <strong>Netzwerk</strong> seine fach ­<br />

lichen und organisatorischen Dienstleistungen für KMU in den<br />

Bereichen Personalentwicklung und Qualifizierung sowie Ausbildungsverbünden<br />

<strong>von</strong> KMU. Zudem bestehen kommunale<br />

Kooperationen mit der Gemeinde Vierkirchen zur ressort über ­<br />

greifenden Verzahnung allgemeiner, politischer, kultureller<br />

und beruflicher Ausbildung (siehe auch S. 101).<br />

Bayern<br />

<strong>Lernende</strong> Region Nürnberg-Fürth<br />

Was Y Während der Durchführungsphase hat die <strong>Lernende</strong><br />

Region zu den thematischen Schwerpunkten „<strong>Förderung</strong> der<br />

sprachlichen und sozialen Kompetenz“ sowie „Popularisierung<br />

Neuer Medien“ gearbeitet. In dieser Zeit sind sechs Modellprojekte<br />

entstanden (Bürgerschaftliches Engagement für Schule<br />

und Kindergarten zur Behebung <strong>von</strong> Herkunftsnachteilen,<br />

Medienpädagogisches <strong>Netzwerk</strong> zur <strong>Förderung</strong> der Kommunikationsfähigkeit<br />

und Sprachkompetenz bei benachteiligten<br />

Jugendlichen, Lebenswelt Deutschland zur Verbesserung der<br />

Integration <strong>von</strong> Menschen mit Migrationshintergrund, Integrierter<br />

Übergang Schule <strong>–</strong> Beruf für benachteiligte Jugend ­<br />

liche, Regionales Lernnetz <strong>von</strong> und für Betriebe u. a. zur Entwicklung<br />

<strong>von</strong> Qualifizierungskonzepten für Berufsrückkehrerinnen<br />

und Berufsrückkehrer, Migration und Alter), deren Ergebnisse<br />

maßgeblich in das Konzept für die Vertiefungsphase der<br />

<strong>Lernende</strong>n Region eingeflossen sind.<br />

Das Konzept für Nürnberg besteht darin, das PC-Selbstlernzentrum<br />

im Bildungszentrum der Stadt Nürnberg zu einem<br />

zentralen Lernzentrum weiterzuentwickeln und im Haus des<br />

Le benslangen Lernens im neu erbauten Südstadtforum anzusie-<br />

Der Nutzen für die Region:<br />

intensives Management des <strong>Netzwerk</strong>es aller relevanten<br />

Partner<br />

intensive interkommunale Zusammenarbeit bezüglich Bildung<br />

und Regionalentwicklung<br />

transparentes trägerübergreifendes Bildungsangebot<br />

verstärktes Engagement <strong>von</strong> KMU in Sachen Weiter bildung<br />

<strong>von</strong> Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.<br />

Wer Y Das <strong>Netzwerk</strong> setzt sich zusammen aus allen wichtigen<br />

regionalen Partnern aus Politik, Bildung, Wirtschaft und<br />

Gesellschaft. Die <strong>Netzwerk</strong>leitung liegt bei Dachau AGIL e.V.<br />

Wo Y<br />

Dachau AGIL <strong>–</strong> Amper-Glonn-Ilm-Land e.V.<br />

Gemeinde Vierkirchen<br />

Schulweg 1 | 85256 Vierkirchen<br />

Telefon 0 81 39 | 93 14-22<br />

E-Mail jutta.thinesse@dachau-agil.de<br />

www.dachau-agil.de<br />

deln. Ergänzend hierzu werden in Fürth sog. „Lern-Lounges“<br />

eingerichtet, eine Art mobile Lernzentren im Sinne aufsuchender<br />

Bildungsarbeit.<br />

Die <strong>Lernende</strong> Region arbeitet zudem im Rahmen kommu ­<br />

naler Kooperationen mit dem Referat für Kultur der Stadt Nürnberg<br />

an der Gestaltung einer kommunalen Strategie für Lebens ­<br />

langes Lernen (siehe auch S. 101).<br />

Wer Y Das <strong>Netzwerk</strong>setzt sich zusammen aus über 100 Kooperationspartnern<br />

aus Politik, Bildung, Wirtschaft und öffentlicher<br />

Verwaltung. <strong>Netzwerk</strong>- und Projektleitung: Bildungszentrum<br />

Stadt Nürnberg.<br />

Wo Y<br />

Bildungszentrum Stadt Nürnberg<br />

Untere Talgasse 8 | 90403 Nürnberg<br />

Telefon 09 11 | 2 31-39 27 oder -30 41<br />

E-Mail eva-maria.singer@stadt.nuernberg.de<br />

www.lernzentrum-nuernberg.de


LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />

Berlin<br />

<strong>Lernende</strong> Region „Bildungsnetz Berlin“<br />

Was Y Dem „Bildungsnetz Berlin für geschlechtergerechte<br />

Bildung und Beschäftigung“ ist es schon während der Durchführungsphase<br />

des Programms gelungen, innovative Bildungsangebote<br />

quer zu den traditionellen Bildungsbereichen zu<br />

entwickeln, insbesondere parallele Angebote für männliche<br />

und weibliche Schüler und Studenten in Schule, Universität und<br />

außerschu lischen Jugendeinrichtungen, Qualitätskriterien für<br />

geschlechtersensible Bildung und E-Learning sowie Schulungskonzepte<br />

für Bildungsträger zur Einführung <strong>von</strong> E-Learning.<br />

Das <strong>Netzwerk</strong> fördert in der Vertiefungsphase insbesondere<br />

die Übergänge Kita <strong>–</strong> Grundschule und Schule <strong>–</strong> Ausbildung <strong>–</strong><br />

Beschäftigung durch Personalentwicklung und Fortbildung, Informationstransfer<br />

und Vernetzung sowie die Bereitstellung <strong>von</strong><br />

gender- und diversity-gerechten Bildungsangeboten. Dabei stehen<br />

die Entwicklung und Einführung neuer Lernansätze und<br />

Kooperationsformen an den Übergängen im Zentrum.<br />

Weitere Ziele sind die <strong>Förderung</strong> naturwissenschaftlicher<br />

Bildung, Kompetenzfeststellung, Einführung <strong>von</strong> E-Learning in<br />

der Berufsorientierung, Organisation <strong>von</strong> Thinktanks, Weiterbildungs-<br />

und Vernetzungsangebote für Fachkräfte zu<br />

Berlin<br />

65<br />

naturwissenschaftlicher Bildung, zu Genderansätzen im Übergang<br />

Kita <strong>–</strong> Grundschule und zur mädchen-/jungengerechten<br />

Berufsorientierung.<br />

Weitere Schwerpunkte bilden Fachtagungen für Bildungspersonal,<br />

Politik, Wirtschaft sowie Verwaltung, die Bereitstellung<br />

<strong>von</strong> Informationen zur <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> Mädchen und Frauen<br />

in Technik und Naturwissenschaften (www.empowerMINT.de).<br />

Wer Y <strong>Netzwerk</strong>partner sind bisher 20 Institutionen, Verbände,<br />

Unternehmen und freie Träger aus den Bereichen<br />

Bildung und Beschäftigung. Die <strong>Netzwerk</strong>leitung liegt beim<br />

Verein LIFE e.V.<br />

Wo Y<br />

<strong>Lernende</strong> Region Berlin-Reinickendorf <strong>–</strong><br />

LernPassage R.<br />

Was Y „LernPassage R.“ unterstützt Unternehmen dabei, die<br />

Übergangsbereiche Schule <strong>–</strong> Ausbildung <strong>–</strong> Beruf und Berufs ­<br />

tätigkeit <strong>–</strong> Ruhestand aktiv zu gestalten und aus einem verstärkten<br />

Engagement im „Lernort Betrieb“ einen eigenen Mehrwert<br />

zu erzielen. „LernPassage R.“ hat dafür Anlaufstellen, die Rei ­<br />

ni ckendorfer Skill Points (RSP), aufgebaut, die regionalen Unternehmen<br />

und Akteuren aus dem Umfeld der Bildungs- und<br />

Arbeitsförderung sowie Betroffenen aus den Zielgruppen ein<br />

umfangreiches Bildungsdienstleistungsportfolio unterbreiten.<br />

Dafür wurden die Leistungsangebote regionaler Bildungsträger<br />

und Betriebe gesammelt, passfähig gestaltet und bei Bedarf ergänzt.<br />

„LernPassage R.“ hat neben dem klassischen Übergangsfeld<br />

<strong>von</strong> der Schule über eine gute und praxisnahe Ausbildung in<br />

einen Beruf hinaus seinen Fokus auf den Wechsel vom Berufs ­<br />

leben in den Ruhestand gerichtet. Somit wurde eine beispielhafte<br />

Plattform für die zahlenmäßig in den kommenden Jahren<br />

wachsende Gruppe der Generation „50 Plus“ geschaffen.<br />

Bildungsnetz Berlin c/o Life e.V.<br />

Dircksenstr. 47 | 10178 Berlin<br />

Telefon 0 30 | 30 87 98-14<br />

E-Mail Bildungsnetz@life-online.de<br />

www.bildungsnetz-berlin.de<br />

Mit dem Beginn der Kooperation haben wir es als berlinweit<br />

erster Bezirk geschafft, ein umfassendes Bildungskonzept<br />

für junge und alte Menschen am Markt zu etablieren.<br />

Wer Y In enger Kooperation mit dem Bezirksamt Berlin-Reinickendorf<br />

wurden <strong>von</strong> unseren <strong>Netzwerk</strong>partnern fünf Reinickendorfer<br />

Skill Points (RSP) aufgebaut. Die <strong>Netzwerk</strong>leitung<br />

liegt bei der TACO GmbH.<br />

Wo Y<br />

Taco Telearbeit, Computer- und Online-Dienste GmbH<br />

Großkopfstr. 8 | 13403 Berlin<br />

Telefon 0 30 | 42 10 64 21<br />

E-Mail info@taco.de<br />

www.lernpassage-r.de


66 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />

Berlin<br />

<strong>Lernende</strong> Region Marzahn-Hellersdorf <strong>–</strong><br />

Lernzentrum Appolonius<br />

Was Y In der Durchführungsphase konnte die <strong>Lernende</strong> Region<br />

breite Zielgruppen im Bezirk erreichen und dabei die<br />

Nutzung Neuer Medien für das Lernen an verschiedenen Lernorten,<br />

z. B. durch kreative Lerninseln in Grundschulen sowie<br />

durch Lernbegleiterinnen und Lernbegleiter in Unternehmen,<br />

stimulieren.<br />

In der Vertiefungsphase wurde das Lernzentrum Appolonius!<br />

eröffnet. Es bietet den Bürgerinnen und Bürgern <strong>von</strong> Berlin-Marzahn-Hellersdorf<br />

einen neuen und hoch attraktiven Ort<br />

zum Lernen. In einer freundlichen und ansprechenden Atmos ­<br />

phäre werden vielfältige und überraschende Möglichkeiten für<br />

das Lernen in allen Lebenslagen angeboten.<br />

So ist es möglich, sich individuell, betreut und selbstbestimmt<br />

mit unterschiedlichen Inhalten zu beschäftigen und<br />

dabei auch mit Neuen Medien zu lernen. Aber auch das gemeinsame<br />

Lernen in Gruppen <strong>–</strong> für Kitakinder, Grundschüler<br />

und Jugendliche sowie für Erwachsene <strong>–</strong> wird im Lernzentrum<br />

angeboten.<br />

Eine breite Angebotspalette und unterschiedlichste Lernmaterialien<br />

machen es möglich, viele verschiedene Lerninteressen<br />

zu unterstützen. Alltagsmedien wie PC und Internet können<br />

genauso zum Lernen genutzt werden wie Computerspiele, Lernsoftware<br />

oder die Materialien der Lerninseln.<br />

Darüber hinaus werden individuelle Bildungsberatungen,<br />

insbesondere mit Nutzung des ProfilPASS und des Kompetenz ­<br />

kataloges, für Jugendliche und Erwachsene angeboten sowie<br />

Fortbildungen und Workshops für Pädagogen, Erzieherinnen<br />

und Erzieher, Mitarbeiterinnern und Mitarbeiter aus Unternehmen,<br />

Bildungseinrichtungen oder der öffentlichen Verwaltung.<br />

Die <strong>Lernende</strong> Region arbeitet zudem im Rahmen kommu ­<br />

naler Kooperationen mit dem Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf<br />

<strong>von</strong> Berlin an der Umsetzung einer kommunalen Strategie für<br />

Lebenslanges Lernen (siehe auch S. 102).<br />

Wer Y Das Lernzentrum Appolonius! wird geführt und ge ­<br />

leitet durch das Helliwood Medienzentrum im Förderverein für<br />

Jugend und Sozialarbeit e.V. Unterstützt werden die Angebote<br />

durch Partner des Lernnetzwerkes sowie durch Kooperationspartner<br />

aus Bildungseinrichtungen, der Wirtschaft und der<br />

öffentlichen Verwaltung<br />

Wo Y<br />

Projektbüro des Lernzentrums Appolonius!<br />

Riesaer Straße 2 | 12627 Berlin<br />

Telefon 0 30 | 29 38-16 80<br />

E-Mail info@appolonius.de<br />

www.appolonius.de<br />

Spielend lernen in der <strong>Lernende</strong>n Region Marzahn-Hellersdorf


LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />

Brandenburg<br />

<strong>Lernende</strong> Region Uckermark<br />

Was Y Ausgangssituation für das Projekt LUCHS sind die<br />

demografischen Wandlungsprozesse und ihre sozialen wie<br />

wirtschaftlichen Folgen, die auch zu unerwünschten, arbeits ­<br />

markt liche und soziale Zielgruppen verstärkt ausgrenzenden<br />

Veränderungen in der Bildungslandschaft der Uckermark<br />

führen.<br />

Ziele des Projekts sind es, passgenaue Lernlösungen für ausgewählte<br />

Zielgruppen zu entwickeln, um diesen neue Perspek ­<br />

tiven in der Uckermark zu bieten, darüber hinaus aber auch<br />

neue regionalpolitische Impulse zu setzen. Um für diesen Prozess<br />

unterschiedliche Bildungsakteure zu neuen Formen der regionalen<br />

Zusammenarbeit zu bewegen, wurde das <strong>Netzwerk</strong><br />

LUCHS <strong>–</strong> Lernen in der Uckermark, Chancen sehen <strong>–</strong> aufgebaut.<br />

Während der Durchführungsphase wurden die Handlungsfelder<br />

„Qualifizierung für Lehrkräfte und Multiplikatoren für<br />

sprachliche und interkulturelle Kompetenz“, „Kooperations ­<br />

management und Qualifizierung zu regionalen und touristischen<br />

Fragestellungen“ und „Kreativkurse für bildungsferne<br />

Jugendliche“ bearbeitet.<br />

Brandenburg<br />

In der Vertiefungsphase wird eine regionale Bildungsbera­<br />

67<br />

tungsagentur mit neun Standorten eingerichtet, die u. a. mobile<br />

Bildungsberatung für die Region anbietet.<br />

Die <strong>Lernende</strong> Region arbeitet zudem in einer kommunalen<br />

Kooperation mit dem Landkreis Uckermark zusammen (siehe<br />

auch S. 104).<br />

Wer Y Im <strong>Netzwerk</strong> engagieren sich über 30 Partner aus<br />

den Bereichen Bildung, Wirtschaft und Kommunen. Für die<br />

Vertiefungsphase wurde eine erneute Weiterentwicklung der<br />

<strong>Netzwerk</strong>struktur vorgenommen. Die Projektleitung liegt beim<br />

Uckermärkischen Regionalverbund.<br />

Wo Y<br />

<strong>Lernende</strong> Region Oderland-Spree <strong>–</strong> LeNeOS<br />

Was Y Zentrale Ziele sind die <strong>Förderung</strong> der Handlungs- und<br />

Beschäftigungsfähigkeit der Bevölkerung und ihre Identifikation<br />

mit der Region durch die Entwicklung einer regionalen<br />

Lernkultur, die Austausch und Zusammenarbeit fördert, den<br />

Zugang zu Bildung erleichtert und zu einer größeren Bildungsbeteiligung<br />

führt <strong>–</strong> zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Einzelnen<br />

und der Gesellschaft.<br />

Angebote des <strong>Netzwerk</strong>s sind z. B.:<br />

Individuelle Lernbegleitung, insbesondere auch für Bildungsbenachteiligte<br />

Zentrum Interkulturelle Kompetenz (ZIKK) in Bad Freienwalde,<br />

u. a. mit einem Modellprojekt zur deutsch-polnischen<br />

Berufsausbildung<br />

Selbstbewertungstool für die Personalentwicklung in KMU<br />

Weiterbildungen, insbesondere im Bereich Medienkom ­<br />

petenz<br />

Bedarfsorientierte Beratung durch die in der Vertiefungsphase<br />

aufgebaute Bildungsberatungsagentur Barnim Oderland-Spree<br />

(BBA BAROS) mit ihren Standorten in Ebers walde<br />

und Bad Freienwalde.<br />

Uckermärkischer Regionalverbund e.V.<br />

Brünower Allee 91 | 17291 Prenzlau<br />

E-Mail info@um-bildungsberatung.de<br />

www.luchs-um.de<br />

Im „Lerndialog Oderland-Spree“ diskutieren Experten aus Politik,<br />

Wirtschaft, der Arbeits-, Wirtschafts- und Kommunalverwaltung,<br />

der Wissenschaft und der Schule über bildungspolitische<br />

Perspektiven des Landes Brandenburg.<br />

Wer Y Zum <strong>Netzwerk</strong> gehören Schulen, Bildungseinrichtungen<br />

und private Bildungsanbieter, Unternehmen, Arbeitsagenturen,<br />

Kammern, Kommunalverwaltungen und politische Entscheidungsträger.<br />

Die Projektleitung liegt beim Berufsbildungsverein<br />

Eberswalde e.V.<br />

Wo Y<br />

Berufsbildungsverein Eberswalde e.V.<br />

Am Stadion 7 | 16225 Eberswalde<br />

Telefon 03334 | 2022139<br />

E-Mail bildungsberatung@bbv-eberswalde.de<br />

www.leneos.de


68 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />

Brandenburg<br />

<strong>Lernende</strong> Region Lausitz<br />

Was Y Das <strong>Netzwerk</strong>, vertreten durch den Verein „<strong>Lernende</strong><br />

Lausitz-<strong>Netzwerk</strong> e.V.“, sieht sich als demokratische Gemeinschaft<br />

gleichberechtigter Akteure aus allen mit Bildung befassten<br />

Bereichen. Es unterstützt die Idee des Lebenslangen Lernens<br />

sowie der grenzüberschreitenden Kooperation mit der polnischen<br />

Nachbarregion.<br />

In der Durchführungsphase standen u. a. die Etablierung<br />

<strong>von</strong> Lerninseln mit umfassenden Angeboten für verschiedenste<br />

Bildungsnachfragende sowie der Aufbau eines deutsch-pol ­<br />

nischen Bildungs- und Beratungszentrums im Mittelpunkt.<br />

In der Vertiefungsphase wird ein Lernzentrum in der Stadtund<br />

Regionalbibliothek Cottbus aufgebaut, mit dem das eigenverantwortliche<br />

und selbstbestimmte Lernen der Bürgerinnen<br />

und Bürger unterstützt werden soll. Eine angenehme Lernum ­<br />

gebung, vielfältige Medienangebote, Leitfäden und individuelle<br />

Beratung werden das Lernen fördern, und eine Vielzahl <strong>von</strong><br />

Veranstaltungen, die sich an Bürgerinnen und Bürger vom Vorschulkind<br />

bis zur Seniorin und zum Senior richten, werden an<br />

das Lebenslange Lernen heranführen und die neuen Angebote<br />

in die breite Öffentlichkeit tragen.<br />

Wer Y Das <strong>Netzwerk</strong> <strong>Lernende</strong> Lausitz ist ein Zusammenschluss<br />

<strong>von</strong> ca. 40 Einrichtungen im Raum Südbrandenburg.<br />

Bremen<br />

Es wird durch wichtige regionale Einrichtungen (Verbände, Verwaltungen,<br />

Kammern) und Bildungsträger (Schulen, Hochschulen,<br />

Volkshochschulen, private Anbieter) aus Cottbus sowie mit<br />

den Landkreisen Spree-Neiße und Oberspreewald-Lausitz gebildet.<br />

Die Leitung des <strong>Netzwerk</strong>es liegt beim Verein <strong>Lernende</strong><br />

Lausitz-<strong>Netzwerk</strong> e.V.<br />

Wo Y<br />

<strong>Lernende</strong> Region Bremen und Bremerhaven<br />

Was Y Unsere Aufgabe ist die Weiterentwicklung und kommunale<br />

Verankerung <strong>von</strong> Möglichkeiten des LLL mit den Leitgedanken<br />

„Lernen in der Stadt“ und „Lernen im Betrieb“ unter<br />

Einbeziehung einer professionalisierten Bildungsberatung.<br />

Während in der Durchführungsphase die Unterstützung<br />

<strong>von</strong> Arbeitnehmern und Arbeitgebern für den strukturellen<br />

Wandel im Arbeitsleben sowie die Unterstützung weiterer<br />

Zielgruppen in unterschiedlichen Lebenslagen durch Beratung,<br />

Qualifizierung und Training im Mittelpunkt standen, konzentriert<br />

sich das Lern<strong>Netzwerk</strong> in der Vertiefungsphase auf folgende<br />

Schwerpunkte:<br />

Ausbau bzw. Koordination <strong>von</strong> Bildungsberatung, um Zu­<br />

gänge zum LLL für die Bürger/-innen in der Region optimal<br />

und vielfältig zu erschließen.<br />

Professionalisierung der Bildungsberatung<br />

Exemplarischer Aufbau <strong>von</strong> Beratungs-Teilnetzwerken für<br />

unterschiedliche Zielgruppen<br />

Bildungsberatung online.<br />

<strong>Netzwerk</strong>leitung:<br />

<strong>Lernende</strong> Lausitz-<strong>Netzwerk</strong> e.V.<br />

Humanökologisches Zentrum der BTU Cottbus<br />

Erich-Weinert-Str. 1 | 03046 Cottbus<br />

Telefon 03 55 | 69 41 74<br />

E-Mail lernende-lausitz@tu-cottbus.de<br />

Leitung der Vertiefungsphase:<br />

Stadt- und Regionalbibliothek Cottbus<br />

Berliner Str. 13<strong>–</strong>14 | 03046 Cottbus<br />

Telefon 03 55 | 3 80 60 11<br />

E-Mail petra.otto@bibliothek-cottbus.de<br />

www.lernende-lausitz.de<br />

Die <strong>Lernende</strong> Region arbeitet darüber hinaus in einer kom ­<br />

munalen Kooperation mit der Stadt Bremen und Bremerhaven<br />

zusammen (siehe auch S. 104).<br />

Wer Y Schule, Hochschule, Weiterbildungsträger, Kultur,<br />

Senatorische Dienststellen (Bildung, Arbeit, Soziales), Wirtschaft,<br />

Gewerkschaft, BAGIS (Arge). Die Projektleitung liegt<br />

beim Lern<strong>Netzwerk</strong> Bremen.<br />

Wo Y<br />

Lern<strong>Netzwerk</strong> Bremen<br />

c/o Arbeitnehmerkammer Bremen<br />

Bürgerstraße 1 | 28195 Bremen<br />

Telefon 0421 | 36301-913<br />

Lern<strong>Netzwerk</strong> Bremen<br />

Projektbüro Bremerhaven<br />

c/o Volkshochschule Bremerhaven<br />

Lloydstr. 15 | 27568 Bremerhaven<br />

Telefon 04 71 | 5 90-47 54<br />

www.lernnetzwerk-bremen.de


LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />

Hamburg<br />

<strong>Lernende</strong> Region Hamburg West <strong>–</strong><br />

Dienstleistungsnetzwerk Bildung und Lernkultur<br />

Was Y Das Dienstleistungsnetzwerk Bildung und Lernkultur<br />

(DBL) koordiniert ein <strong>Netzwerk</strong> für Bildung im Bezirk Altona.<br />

Die regionalen Kräfte aus Behörden und verschiedensten Institutionen<br />

werden gebündelt und für innovative Bildungsfragestellungen<br />

sensibilisiert. Für das sozial schwache Quartier<br />

Osdorfer Born werden wohnortnah nachqualifizierende Bildungsangebote<br />

entwickelt und durchgeführt.<br />

Zielgruppen der Bildungsarbeit sind neben den bildungsfernen,<br />

niedrigqualifizierten Personen auch die Multiplikatoren<br />

aus dem Quartier. Eine intensive Zusammenarbeit mit allen Akteuren<br />

im Stadtteil prägt die Arbeit.<br />

„Aufsuchende Bildungsarbeit“ ist der pädagogische Leitgedanke<br />

der <strong>Lernende</strong>n Region: Die Anwohnerinnen und Anwohner<br />

werden niedrigschwellig erreicht, da, wo sie sich aufhalten <strong>–</strong><br />

räumlich und mental.<br />

In der Vertiefungsphase wurde im Projekt BLiZ <strong>–</strong> BORNER<br />

LERNEN im ZENTRUM ein Lernladen aufgebaut und im Projekt<br />

SLZ ein SelbstLernZentrum im Internetcafe Borner Netz. Schülerund<br />

Auzubildendencoaching, Selfassessment, Bildungs- und<br />

Hamburg<br />

Lernberatung, Kompetenzermittlung mit dem ProfilPASS sowie<br />

Lernclubs sind unter anderem fester Bestandteil des Angebotes.<br />

Wer Y Unsere <strong>Netzwerk</strong>partner sind 23 öffentliche und<br />

soziale Einrichtungen (Bezirksamt Altona, Schulen, Jugend ­<br />

hilfe, Erwachsenenbildung, Beschäftigungsgesellschaften,<br />

Stiftungen usw.) sowie Unternehmen (Wohnungsbaugesellschaften,<br />

KMU). Die Leitung des DBL-<strong>Netzwerk</strong>es liegt bei<br />

der Hamburger Volkshochschule.<br />

Wo Y<br />

<strong>Lernende</strong> Region Hamburger Osten <strong>–</strong> Billenetz<br />

Was Y Auf Initiative <strong>von</strong> Arbeit und Leben Hamburg e.V.<br />

haben sich zahlreiche verschiedene Einrichtungen aus dem<br />

Hamburger Osten zusammengeschlossen, um regional bedarfsgerechte<br />

Bildungsangebote zu schaffen.<br />

Aktivitäten des <strong>Netzwerk</strong>s:<br />

Lehrstellenatlas Hamburger Osten<br />

Lokales Bündnis für Familie<br />

Gesundheitsprojekt „Bille in Bewegung“<br />

Wohnortnahe niedrigschwellige Sprachförderung<br />

Stärkung des ehrenamtlichen Engagements<br />

Der Lehrstellenatlas Hamburger Osten, eine Broschüre für<br />

Schulabgängerinnen und Schulabgänger sowie Betriebe, die<br />

regelmäßig ca. 1000 Ausbildungsplätze umfasst und dazu<br />

viele Informationen und Hinweise rund um die Ausbildung<br />

gibt, hat sich als regionaler Ausbildungsratgeber bewährt.<br />

Die aktuellen Schwerpunktthemen in der Vertiefungsphase:<br />

Erleichterung der Übergänge <strong>von</strong> der Kita in die Grundschule<br />

und <strong>von</strong> der Schule in Ausbildung und Arbeit sowie Beteiligung<br />

an der Erstellung des Regionalen Bildungskonzepts für den<br />

Hamburger Osten.<br />

Das Billenetz ist in der Region verankert und kennt die Themen,<br />

Aktivitäten und Probleme vor Ort <strong>–</strong> das Billenetz-Büro hat<br />

Hamburger Volkshochschule<br />

VHS-Zentrum Grundbildung und Drittmittelprojekte<br />

Billstedter Hauptstraße 69a | 22111 Hamburg<br />

Telefon 0 40 | 73 61 71-27<br />

E-Mail slz@vhs-hamburg.de<br />

www.lernende-region-hamburg.de<br />

sich so als Ansprechpartner der Hamburger Behörden und Verwaltung<br />

in allen Fragen rund um Bildung und Stadtteilentwicklung<br />

etabliert.<br />

Es bestehen vertiefte kommunale Kooperationen mit dem<br />

Bezirksamt Hamburg-Mitte zur Aufbereitung der kommunalen<br />

Bildungsstruktur für ein regionales Entwicklungskonzept, das<br />

das Lebenslange Lernen impliziert (siehe auch S. 103).<br />

69<br />

Wer Y Im Billenetz arbeiten 70 Partner aus den Stadtteilen<br />

im Hamburger Osten zusammen: Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungen,<br />

Betriebe, Weiterbildungs- und Beschäftigungsträger<br />

sowie Stadtteilkulturzentren, Bewohnerinitiativen und<br />

Vereine. Das Bezirksamt Hamburg-Mitte unterstützt das Billenetz<br />

aktiv und engagiert, außerdem unterhält das Billenetz<br />

enge Kontakte zu den Hamburger Fachbehörden. Die Projektleitung<br />

liegt bei Arbeit und Leben Hamburg e.V.<br />

Wo Y<br />

Arbeit und Leben Hamburg e.V./Billenetz<br />

Billstedter Hauptstraße 97 | 22117 Hamburg<br />

Telefon 0 40 | 21 90 21 94<br />

E-Mail bettina.rosenbusch@billenetz.de<br />

www.billenetz.de


70 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />

Hessen<br />

<strong>Lernende</strong> Region Rheingau-Taunus<br />

Was Y Die LERNENDE NETZWERK REGION Rheingau-Taunus<br />

(LNR) definiert sich als innovatives <strong>Netzwerk</strong> regionaler Bildungsentwicklung,<br />

das bestrebt ist, langfristig im gesamten Gebiet<br />

des Rheingau-Taunus-Kreises individuelle und systematische<br />

Ansätze zur Verbesserung vertikaler Übergänge zu entwickeln.<br />

Die Angebote und Projekte der LNR Rheingau-Taunus beziehen<br />

sich auf alle Lebensphasen vom Kindergarten bis zum Rentenalter.<br />

Seit ihrem Start im Juni 2002 hat die LNR die regiona<br />

len Problemstellungen in Bezug auf lebenslanges Lernen aufgegriffen<br />

und in mehreren Teil- und Querschnittsprojekten<br />

gemeinsam mit den Kooperationspartnern bearbeitet.<br />

In der Durchführungsphase wurde z. B. das Taunussteiner<br />

Modell zur Vernetzung <strong>von</strong> Kindergarten und Grundschule<br />

sowie ein Konzept zur Professionalisierung <strong>von</strong> Erziehung nach<br />

dem Prinzip des „Selbstverantworteten Lernens und Handelns“<br />

entwickelt; das Konzept „Alt hilft Jung“ zur ehrenamtlichen Berufseinstiegshilfe,<br />

Sprachförderung für ausländische Mütter, Hilfen<br />

zur Alltagsbewältigung für Frauen und verschiedene Foren<br />

für Unternehmen folgen dem übergreifenden Ziel, das Lebenslange<br />

Lernen in der Region zu verankern.<br />

In der Vertiefungsphase wird Übergangsmanagement in<br />

den Bereichen Elternhaus <strong>–</strong> Kindergarten <strong>–</strong> Grundschule und<br />

Erwerbsphase <strong>–</strong> nachberufliche Lebensphase weiterentwickelt<br />

und in der Region umgesetzt.<br />

Kulturlandschaft Rheingau-Taunus<br />

Wer Y Die Kooperationspartner kommen aus allen Bildungsbereichen.<br />

Vertreten sind Kommunen, Institutionen<br />

der Wirtschaft und der Kultur, Verbände, Schulen, Bildungsträger,<br />

Betriebe und Vereine. Sie bilden ein tragfähiges <strong>Netzwerk</strong>.<br />

Das Projektbüro der LNR befindet sich in der Hauptgeschäftsstelle<br />

der VHS Rheingau-Taunus e.V. in Taunusstein.<br />

Wo Y<br />

LERNENDE NETZWERK REGION Rheingau-Taunus<br />

c/o VHS Rheingau-Taunus e.V.<br />

Erich-Kästner-Str. 5 | 65232 Taunusstein<br />

Telefon 0 61 28 | 92 77 25<br />

E-Mail wulf@vhs-rtk.de<br />

www.lnr-rtk.de<br />

<strong>Netzwerk</strong>tagung in der <strong>Lernende</strong>n Region


LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />

Hessen<br />

<strong>Lernende</strong> Region Waldeck-Frankenberg<br />

Was Y Das <strong>Netzwerk</strong> hat das Ziel, die Infrastruktur allgemeiner,<br />

kultureller, politischer und beruflicher Bildung zu verbessern und<br />

für Bildungsadressaten mit speziellen Produkten und Dienstleis ­<br />

tungen (Berufspraktika, Betriebsdatenbank, Assessment-Center,<br />

modularisierte IT-Qualifikation für Un- und Angelernte, Blended-<br />

Learning-Angebote) mehr Transparenz zur Qualitätssteigerung<br />

und Bedarfsorientierung der Angebote zu gewährleisten.<br />

Zur <strong>Förderung</strong> der Beschäftigungsfähigkeit im Übergang<br />

Schule <strong>–</strong> Ausbildung <strong>–</strong> Beschäftigung werden in der Vertiefungsphase<br />

integrierte Dienstleistungen mit nachhaltiger Wirkung<br />

entstehen.<br />

Individuelle Information und Unterstützung erhalten Schülerinnen<br />

und Schüler sowie Auszubildende in vier Zentren im Landkreis.<br />

Zur Feststellung der Ausbildungsreife wurde ein Prototyp<br />

entwickelt und erprobt. Konkret geht es um die Ermittlung <strong>von</strong><br />

Basiskenntnissen in Deutsch, Mathematik und Wirtschaft, um<br />

Selbsteinschätzungs- und Informationskompetenz sowie psychologische<br />

Leistungsmerkmale des Arbeits- und Sozialverhaltens <strong>von</strong><br />

Schülerinnen und Schülern an Haupt- und Realschulen. Zur <strong>Förderung</strong><br />

der Selbstständigkeit in der beruflichen Orientierung wurden<br />

Unternehmensplanspiele erprobt und umgesetzt. Geschult<br />

wurden auch Lehrkräfte der Arbeitslehre zur Einführung eines<br />

berufsorientierenden Curriculums und einer Praktikumsdaten-<br />

Hessen<br />

bank. Weiterhin im schulischen Kontext ist die <strong>Lernende</strong> Region<br />

Waldeck-Frankenberg wirksam in der Systematisierung des Aufbaus<br />

oder der Vertiefung <strong>von</strong> Kooperationen zwischen Schule,<br />

Wirtschaft und Kommune. Für benachteiligte Jugendliche wurden<br />

Ausbilderinnen und Ausbilder im Einsatz <strong>von</strong> Qualifizierungsbausteinen<br />

geschult und Betriebe beraten.<br />

71<br />

Wer Y <strong>Netzwerk</strong>partner sind: Wirtschaftsvertreter, Schulen,<br />

Kommunen/Landkreis, Wirtschaftsförderung und Regionalmanagement<br />

GmbH, der DGB Region Nordhessen, die Agentur für<br />

Arbeit Korbach, die Kreishandwerkerschaft, die IHK Kassel<br />

(Servicebüro Korbach), Agentur für Arbeit Korbach. Die <strong>Netzwerk</strong>leitung<br />

liegt bei der Kreishandwerkerschaft Waldeck-Frankenberg.<br />

Wo Y<br />

<strong>Lernende</strong> Region Frankfurt am Main <strong>–</strong> LUQ<br />

Was Y Die <strong>Lernende</strong> Region Frankfurt versteht sich als <strong>Netzwerk</strong><br />

zur sozialen und beruflichen Integration. Es widmet sich<br />

der Verbesserung <strong>von</strong> Bildungschancen für Menschen mit besonderem<br />

Lernbedarf und Migrationserfahrung im städtischen<br />

Raum. Wichtigster Arbeitsschwerpunkt sind Modelle zur Gestaltung<br />

bildungsbiografischer Übergänge. Kindergärten und<br />

Grundschulen werden in gemeinsamen Fortbildungen beraten,<br />

wie z. B. Sprachförderkonzepte in beiden Bildungssystemen miteinander<br />

verknüpft werden können. Aufgebaut wurde ein Berufsorientie<br />

rungszentrum an der Schule, das Jugendliche bis in<br />

Ausbildungsverhältnisse hinein begleitet. Mithilfe <strong>von</strong> Neuen<br />

Medien in der Grundbildung werden gering qualifizierte Beschäftigte<br />

am Arbeitsplatz in der Zweitsprache Deutsch fortgebildet.<br />

Eine Beratungs- und Koordinierungsstelle für Bildung<br />

und Lernen im Stadtteil führt Angebote vor Ort zusammen, bildet<br />

Bedarfe ab und schafft neue Zugänge für Lernungewohnte.<br />

In der Vertiefungsphase hat die <strong>Lernende</strong> Region Frankfurt<br />

zudem ein transferfähiges Organisationsmodell für Übergangs ­<br />

<strong>Lernende</strong> Region Waldeck-Frankenberg<br />

c/o Kreishandwerkschaft Waldeck-Frankenberg<br />

Christian-Paul-Str. 5 | 34497 Korbach<br />

Telefon 0 56 31 | 95 35-1 64<br />

E-Mail janssen-kuehn@khkb.de<br />

www.bildung-machts-bunt.de<br />

management entwickelt und für die Bereiche Kindergarten <strong>–</strong><br />

Schule und das Nachholen <strong>von</strong> Schulabschlüssen erprobt.<br />

Wer Y Das <strong>Netzwerk</strong> wird gebildet aus rund 16 Koopera ­<br />

tionspartnern, die sich um weitere Vorhaben jeweils neu gruppieren.<br />

Vom Kindergarten bis zur Universität sind kommunale<br />

Einrichtungen, Bildungs- und Jugendhilfeträger, soziale Projekte,<br />

Schulämter, Kammern, Vereine und Stiftungen Partner. Die<br />

Leitung des <strong>Netzwerk</strong>s liegt bei der Volkshochschule Frankfurt.<br />

Wo Y<br />

LUQ <strong>–</strong> <strong>Lernende</strong> Region<br />

c/o Volkshochschule Frankfurt<br />

Sonnemannstraße 13 | 60314 Frankfurt am Main<br />

Telefon 0 69 |21 27 37 66<br />

E-Mail beate.plaenkers.vhs@stadt-frankfurt.de<br />

www.vhs.frankfurt.de/LUQ


72 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />

Hessen<br />

<strong>Lernende</strong> Region Kassel Stadt und Land<br />

Was Y Die <strong>Lernende</strong> Region Kassel Stadt und Land hat mit<br />

ihrem <strong>Netzwerk</strong>, ihren Projekten und Aktionen dazu beigetragen,<br />

die Zusammenarbeit zwischen den regionalen Bildungsträger<br />

deutlich zu erhöhen,<br />

das Profil der Bildungslandschaft in der Region Kassel<br />

Stadt und Land transparent und übersichtlich für die Nutzerinnen<br />

und Nutzer abzubilden (z. B. durch Öffentlichkeitsarbeit<br />

im Bereich der Bildung),<br />

Angebote, (Bildungs-)Aktivitäten in der Region sowie weiterführende<br />

Informationen recherchierbar bereitzustellen<br />

(z. B. Online-Bildungsdatenbank) sowie<br />

die Ergebnisse der trägerübergreifenden Zusammenarbeit<br />

zu dokumentieren und Bildung als wichtiges und breites<br />

Thema in der Öffentlichkeit anzustoßen und zu verankern.<br />

Thematische und in konkreten Projekten umgesetzte Arbeitsschwerpunkte<br />

lagen vor allem im Bereich des Übergangs<br />

<strong>von</strong> der Schule in den Beruf.<br />

Hessen<br />

<strong>Lernende</strong> Region Offenbach <strong>–</strong><br />

<strong>Netzwerk</strong> Offenes Lernen<br />

Was Y Das <strong>Netzwerk</strong> hat das Ziel, eine neue Lernkultur des<br />

selbstgesteuerten Lebenslangen Lernens in der Region zu verankern.<br />

Die Bereitschaft <strong>von</strong> Individuen und Organisationen zu<br />

einer kontinuierlichen Auseinandersetzung mit jeweils aktuellen<br />

Lern- und Qualifizierungsanforderungen wird durch innovative<br />

Angebotsformen gefördert.<br />

Die Weiterbildungsdatenbank „Bildungsnetz Rhein-Main“<br />

bietet einen umfassenden Überblick über 10.000 Weiterbildungsangebote<br />

im Rhein-Main-Gebiet. Der Lernwegweiser im Internet <strong>–</strong><br />

www.lerno.de <strong>–</strong> führt zur „Lernothek“ mit einem Lernstiltest und<br />

zu Lernmöglichkeiten im Internet.<br />

Außerdem wurde in der Durchführungsphase ein Selbst ­<br />

lernzentrum eingerichtet, das an 25 PC-Arbeitsplätzen mittels<br />

Lernsoftware ein breites Themenspektrum für die allgemeine,<br />

schulische und berufliche Bildung anbietet. Zeitpunkt, Themen<br />

und Lerntempo bestimmen die <strong>Lernende</strong>n selbst <strong>–</strong> unterstützt<br />

durch qua lifizierte Lernberater. Aktuell: Blended-Learning-Angebote<br />

und Web-Based-Trainings. In der Vertiefungsphase wird eine<br />

bedarfsorientierte Zielgruppenansprache, -beratung und -betreuung<br />

entwickelt und im Zusammenhang mit Qualitäts siche ­<br />

rungsmaßnahmen umgesetzt.<br />

Der Erfolg des Projektes zeigt sich<br />

in der Kooperation vieler <strong>Netzwerk</strong>partner in dem derzeit<br />

im Aufbau befindlichen <strong>Netzwerk</strong> HessenCampus Kassel<br />

sowie<br />

in der dauerhaften Übernahme <strong>von</strong> Verantwortlichkeiten<br />

für bestimmte Themenbereiche (wie z. B. Schule und<br />

Beruf) durch einzelne <strong>Netzwerk</strong>partner.<br />

Wer Y Die inhaltlichen und netzwerkbezogenen Strukturen,<br />

die in der Durchführungsphase etabliert wurden, gehen zum<br />

Teil in die Landesinitiative HessenCampus über.<br />

Wo Y<br />

<strong>Lernende</strong> Region Kassel Stadt und Land e.V.<br />

Bahnhofstr. 26 | 34369 Hofgeismar<br />

www.hessencampus.de/initiative_kassel<br />

Die <strong>Lernende</strong> Region arbeitet zudem im Rahmen kommunaler<br />

Kooperationen mit dem Magistrat der Stadt Offenbach an<br />

einem kommunalen Handlungsplan für Lebenslanges Lernen<br />

(siehe auch S. 103).<br />

Wer Y Zu den 25 <strong>Netzwerk</strong>partnern gehören allgemeinbildende<br />

und berufliche Schulen, Vereine, Organisationen und<br />

Betriebe. Die Projektleitung haben die Gemeinnützige Offen ­<br />

bacher Ausbildungs- und Beschäftigungsgesellschaft mbH<br />

(GOAB) sowie die Stadt Offenbach (Amt für Arbeitsförderung,<br />

Volkshochschule).<br />

Wo Y<br />

Gemeinnützige Offenbacher Ausbildungs- und Beschäftigungsgesellschaft<br />

mbH (GOAB)<br />

Kaiserstr. 66 | 63065 Offenbach a.M.<br />

Telefon 069 | 98648 80<br />

www.selbstlernzentrum-of.de


LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />

Hessen<br />

<strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> Hersfeld-Rotenburg/<br />

Werra-Meißner<br />

Was Y Im Bildungsleitbild der Region wird die Erhöhung der<br />

Bildungsbeteiligung als zentrale Aufgabe definiert. Hierfür stehen<br />

vielfältige Angebote der regionalen Bildungsträger zur Verfügung.<br />

Um die Angebote und die Bedarfslage der Anzusprechenden besser<br />

miteinander zu verbinden, betreibt die <strong>Lernende</strong> Region eine<br />

trägerübergreifende Bildungsberatung, die die Lernerbiografie<br />

zum Ausgangspunkt nimmt.<br />

Im Mittelpunkt der Durchführungsphase standen die Entwicklung<br />

eines elektronischen Atlas der regionalen außerschulischen<br />

Lernorte, die Realisierung <strong>von</strong> Modellprojekten, in deren Rahmen<br />

Schüler Eltern in IT-Anwendungen unterrichteten, die Ausbildung<br />

interkultureller Vermittler für Migranten und Migrantinnen, die<br />

Erprobung <strong>von</strong> Produktionsschulen, z. B. einer Fahrradwerkstatt für<br />

„schulmüde“ Jugendliche, sowie die Entwicklung und Umsetzung<br />

generationenübergreifender Umweltbildungseinheiten für Kinder ­<br />

gärten, Schulen und Erwachsenenbildung.<br />

In der Vertiefungsphase zielt das Projekt auf unterschied ­<br />

lichen Ebenen auf den Aufbau <strong>von</strong> regional verankerten Bildungsberatungseinrichtungen:<br />

Stationäre Bildungsberatungsagenturen in öffentlich verankerten<br />

und gut erreichbaren Einrichtungen (Berufliche Schu ­<br />

le Bebra, Mehrgenerationenhaus Wehrda, VHS Eschwege)<br />

aufsuchende Bildungsberatung für Menschen mit Migra ­<br />

tionshintergrund<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

aufsuchende Bildungsberatung bei Betrieben zur Ermittlung<br />

und Umsetzung des Weiterbildungsbedarfs<br />

aufsuchende Beratung zur „Bildung für nachhaltige Entwicklung“<br />

mit Bildungsträgern, außerschulischen Einrichtungen<br />

und Interessierten an Umweltbildung.<br />

Im Ergebnis stehen erprobte Einrichtungen, die auf einem gemeinsamen<br />

Konzept Bildungsberatung und Kompetenzfeststellungen<br />

miteinander verbinden können.<br />

73<br />

Wer Y Projektpartner sind Bildungsträger und Einrichtungen<br />

der allgemeinen und Erwachsenenbildung. Vertragspartner für<br />

Dienstleistungen im Rahmen der Bildungsberatung sind die<br />

Akademie Burg Fürsteneck, der Internationale Bund, das Mehrgenerationenhaus<br />

Wehrda, das Um weltbildungszentrum<br />

Licherode und die Volkshochschule Eschwege. Projektleitung:<br />

Bildungsmanagement der <strong>Lernende</strong>n Region im Staatlichen<br />

Schulamt Hersfeld-Rotenburg/Werra/Meißner.<br />

Wo Y<br />

<strong>Lernende</strong> Region Ostseeküste Wismar-Rostock<br />

Was Y Während der Durchführungsphase wurden webgestützte,<br />

modulare berufliche und nicht berufliche Lernmodule<br />

entwickelt und erprobt. Ziel war und ist die <strong>Förderung</strong><br />

der technischen und mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />

Bildung. Dazu wurden in den folgenden Bereichen Bildungs ­<br />

an gebote erarbeitet und multimedial aufbereitet:<br />

mathematisch-naturwissenschaftliche Grundlagenaus ­<br />

bildung<br />

technische Grundlagenausbildung<br />

gewerblich-ingenieurtechnische Spezialausbildung, Anpassungsqualifizierung/nicht<br />

berufsorientierte Bildung.<br />

Das <strong>Netzwerk</strong> „Effektive Gestaltung des Ausbildungspotenzials<br />

der Ostseeregion“ (<strong>Netzwerk</strong> EGOS-Wismar) erarbeitet Bildungsangebote<br />

zur Aus-, Fort- und Weiterbildung <strong>von</strong> qualifiziertem<br />

Personal in der Region. Dabei ist ein wichtiger Aspekt die Stärkung<br />

der regionalen Wirtschaft, um die Attraktivität der Region<br />

für die hier wohnenden Personen zu stärken.<br />

Projekt <strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> im Staatlichen Schulamt<br />

Rathausstr. 8 | 36179 Bebra<br />

Telefon 0 66 22 | 9 14-2 24<br />

E-Mail u.schneider@hrwm.ssa.hessen.de<br />

www.bildung-hrwm.de<br />

Wer Y Bildungsanbieter:<br />

3 Schulen, 4 Berufsschulen/Bildungszentren, 1 Volkshochschule,<br />

3 Hochschulen/Universitäten, 7 Freie Bildungsträger/Vereine<br />

Bildungsnachfrager:<br />

17 Unternehmen der privaten Wirtschaft, 5 private Forschungseinrichtungen,<br />

7 Kommunen, Einrichtungen des Öffentlichen<br />

Rechts, Verbände<br />

Die <strong>Netzwerk</strong>leitung liegt bei der Hochschule Wismar Service<br />

GmbH.<br />

Wo Y<br />

Hochschule Wismar Service GmbH<br />

Postfach 1210<br />

Philipp-Müller-Straße 14 | 23966 Wismar<br />

Telefon 03841 | 753-574<br />

E-Mail info@hws.hs-wismar.de<br />

www.hws-wismar.de/projekte/egos.html


74 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

<strong>Lernende</strong> Region Mittleres Mecklenburg <strong>–</strong> Küste<br />

Was Y Das <strong>Netzwerk</strong> verknüpft und systematisiert die Bildungsangebote<br />

in der Region und verbindet Teilnetzwerke im Bereich<br />

der Bildung, der Beschäftigungs- und der Wirtschaftsentwicklung.<br />

Bildungsdefizite werden identifiziert, neue Maßnahmen<br />

werden bedarfsgerecht für die Zielgruppen (Schüle rinnen/<br />

Schüler, KMU, Lerninteressierte im ländlichen Raum) entwickelt<br />

und umgesetzt, wie z. B. Bildungscoaching für KMU, <strong>Förderung</strong><br />

<strong>von</strong> begabten und leistungsstarken Schülerinnen und Schülern<br />

in enger Kooperation mit Praxisprojekten in der re gionalen<br />

Wirtschaft und unter Einbeziehung <strong>von</strong> arbeitslosen Akade ­<br />

mikerinnen und Akademikern. Die Nutzung klassischer Lern ­<br />

methoden und die Einbindung Neuer Medien ermöglichen eine<br />

kontinuierliche Weiterentwicklung der Angebotsstrukturen.<br />

In der Vertiefungsphase sind die Projektschwerpunkte das<br />

Management der Übergänge Schule <strong>–</strong> Studium/Ausbildung und<br />

Arbeitslosigkeit <strong>–</strong> Beschäftigung.<br />

Mittels gemeinsamer langfristiger Bearbeitung <strong>von</strong> Aufgabenstellungen<br />

aus Unternehmen der regionalen Wirtschaft<br />

durch SchülerInnen und arbeitslose AkademikerInnen wird die<br />

Möglichkeit gegeben, sich studien- und berufsorientierend zu erproben<br />

und zu bewähren. Die Bearbeitung <strong>von</strong> wirtschaftsnahen<br />

Projekten erfordert es, die Praxis der regionalen Wirtschaft<br />

kennenzulernen, Methoden der wissenschaftlichen Arbeit an ­<br />

zuwenden und wirtschaftsnahe Problemstellungen innovativ<br />

zu lösen. Damit werden die Schülerinnen und Schüler an wirtschaftsnahe<br />

Aufgaben herangeführt sowie auf mögliche Studien­<br />

richtungen orientiert. Die in diese Aufgaben einbezogenen Arbeit<br />

suchenden Akademiker lernen konkrete Unternehmen der<br />

Region kennen und erhalten zugleich die Möglichkeit, ihre fachlichen<br />

Kompetenzen weiterzuentwickeln. Damit wird für die<br />

Region gegenwärtiges und zukünftiges Fachkräftepotenzial gesichert.<br />

Wer Y Die <strong>Netzwerk</strong>leitung liegt beim BilSE Institut für Bildung<br />

und Forschung GmbH.<br />

Im <strong>Netzwerk</strong> kooperieren acht Schulen (Gesamtschulen und<br />

Gymnasien) aus Güstrow sowie Rostock, 27 Unternehmen dieser<br />

Region, ATI GmbH als Wirtschaftsberatung, die ARGEN Rostock<br />

und Güstrow, das Schulamt Rostock, der Unternehmerverband<br />

Rostock, die IHK zu Rostock, die Universität Rostock sowie wirtschaftsnahe<br />

Einrichtungen. Unterstützt wird das Projekt durch<br />

das Ministerium für Wirtschaft des Landes Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Wo Y<br />

BilSE <strong>–</strong> Institut für Bildung und Foschung GmbH<br />

Langendammscher Weg 2a | 18273 Güstrow<br />

Telefon 03 81 | 80 83 42 23<br />

E-Mail annelie.sass@bilse.de<br />

www.innovationsnetz.de<br />

Schülerinnen und Schüler des<br />

Erasmus-Gymnasiums Rostock<br />

diskutieren mit Projektleiterin<br />

Cornelia Eigler die nächsten<br />

Schritte ihres Projektes aus dem<br />

Bereich Gesundheitswirtschaft.


LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

<strong>Lernende</strong> Region Ostvorpommern <strong>–</strong><br />

Lernnetzwerk AKZENT<br />

Was Y Das Konzept des Lernnetzwerkes richtet sich auf die<br />

Entwicklung und Festigung <strong>von</strong> Strukturen, die Kultur des Lebenslangen<br />

Lernens in der Gesellschaft zu verankern. Unter<br />

Be rücksichtigung des Wandels in der bildungspolitischen Aus ­<br />

richtung auf regionaler und kommunaler Ebene wird eine gut<br />

ausgebaute und effektive Bildungsinfrastruktur als entschei ­<br />

dender Wohn- und Wirtschaftsfaktor angesehen.<br />

Die Umsetzungsschwerpunkte in der Vertiefungsphase sind:<br />

Erprobung und Begleitung <strong>von</strong> individuellen und organisato ­<br />

rischen Lernprozessen, bedarfsgerechte ganzheitliche Erprobung<br />

<strong>von</strong> Selbstlernangeboten, Organisa tionsberatung und<br />

Optimierung <strong>von</strong> Lernumfeld und Lernräumen, Organisation<br />

und Durchführung <strong>von</strong> Weiterbildungs- und Professionalisierungs<br />

maßnahmen, Bereitstellung und Optimierung <strong>von</strong> Kom ­<br />

munika tions- und Infrastruktur, Schaffung <strong>von</strong> Begegnungs mög ­<br />

lichkeiten und -anlässen für <strong>Lernende</strong> und Lehrende.<br />

Wir bieten der Region breit zugängliche Angebote für vielfältige<br />

selbst gesteuerte, professionell begleitete und angeleitete<br />

Lernmöglichkeiten, die geeignet sind, auch besondere Zielgruppen,<br />

z. B. Migrantinnen und Migranten, Schulkinder, Berufs-<br />

Niedersachsen<br />

<strong>Lernende</strong> Region Osnabrück<br />

Was Y Mit dem Ziel, die bildungsbereichsübergreifende Zusammenarbeit<br />

zu fördern und Übergangsstrukturen modellhaft<br />

zu verbessern, um individuellen Fehlentwicklungen entgegen ­<br />

zu wirken und so die Eigenverantwortung und Bereitschaft für<br />

Lebenslanges Lernen zu stärken, wurden in der Durchführungs ­<br />

phase teilweise unter wissenschaftlicher Begleitung der Univer ­<br />

sität Osnabrück bzw. Fachhochschule Osnabrück entsprechende<br />

Bildungsdienstleistungen (u. a. Qualifizierungen für pädagogische<br />

Fachkräfte für die verbesserte Elternarbeit, Elterntrainings<br />

für Lernförderung und positive Lernerfahrungen, Trainerhandbuch<br />

„Fit für’s Leben“, Dialogzentrum ProfilPASS) entwickelt.<br />

Die Verzahnung dieser Produkte wird nun im Übergangsmanagement<br />

an ausgesuchten Modellstandorten erprobt.<br />

Unter systemischer Perspektive werden für die hierzu notwendige<br />

Zusammenarbeit alle Akteure <strong>–</strong> Kinder/Jugendliche,<br />

Eltern, Fachpersonal in den Bildungsinstitutionen und Aus bil ­<br />

dungsstätten und Politik <strong>–</strong> beteiligt. Die Projektarbeit wird an<br />

Modellstandorten in der Region als gemeinsame Strategie für die<br />

Zukunftsfähigkeit der Kinder durchgeführt.<br />

Die <strong>Lernende</strong> Region arbeitet zudem im Rahmen kommunaler<br />

Kooperationen mit der Samtgemeinde Bersenbrück daran,<br />

75<br />

rückkehrer/-innen, Alleinerziehende, bildungsschwache und<br />

-ferne Gruppen, zu erreichen. Unsere Aufgabe ist auch die<br />

Ini tiierung und Organisation arbeitsplatznaher Lernprozesse für<br />

spezielle Ziel- und Lernergruppen regionaltypischer Branchen.<br />

Wer Y Akteure des <strong>Netzwerk</strong>es sind im Wesentlichen die Mitglieder<br />

des Vereins „Lernnetzwerk AKZENT“. Es handelt sich um<br />

kommunale Vertretungen, Bildungs- und Beschäftigungsträger,<br />

Wirtschaftsfördereinrichtungen, KMU sowie Privatpersonen als<br />

Multiplikatoren. Seit dem 14.März 2007 liegt die Leitung des<br />

<strong>Netzwerk</strong>es beim Verein „Lernnetzwerk AKZENT“.<br />

Wo Y<br />

Lernnetzwerk AKZENT e.V.<br />

Mühlenstraße 8d | 17389 Anklam<br />

Telefon 0 39 71 | 24 46 01<br />

E-Mail akzent@lrovp.de<br />

www.lrovp.de<br />

das Lebenslange Lernen als Querschnittsaufgabe in der Kommunalverwaltung<br />

zu installieren (siehe auch S. 105).<br />

Zur nachhaltigen Verankerung der erfolgreichen Projekt ­<br />

ergebnisse wurde mit Unterstützung der Niedersächsischen<br />

Landesregierung das „Niedersächsische Institut zur frühkind ­<br />

lichen Bildung und Entwicklung“ (NIFBE) an der Universität<br />

Osnabrück gegründet. Gründungsmitglieder sind die verantwortlichen<br />

Akteure der <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> Osnabrück und<br />

Hannover sowie der Universität Osnabrück.<br />

Wer Y Familienbildungsstätten, Fachbereich der Stadt Osnabrück<br />

für Kinder, Jugendliche und Familien, Fachhochschule Osnabrück,<br />

Gesundheitsdienst der Stadt und des Landkreises, Hand ­<br />

werkskammer, Kitas, allgemeinbildende Schulen, Berufsbildende<br />

Schulen in der Region, Universität Osnabrück, Volkshochschule.<br />

Die <strong>Netzwerk</strong>leitung liegt bei der Volkshochschule Osnabrück.<br />

Wo Y<br />

<strong>Lernende</strong> Region Osnabrück im Haus der Volkshochschule<br />

Bergstraße 8 | 49076 Osnabrück<br />

Telefon 0541 | 6855917<br />

www.lernenderegionosnabrueck.de


76 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />

Niedersachsen<br />

<strong>Lernende</strong> Region Oldenburger Land <strong>–</strong><br />

lernenfürsleben<br />

Was Y Das <strong>Netzwerk</strong> richtet seine Konzepte und Maßnahmen<br />

vor allem auf bildungsferne und schwer vermittelbare Zielgruppen<br />

(Jugendliche, Erwachsene, Arbeits- und Ausbildungs ­<br />

suchende) und hat hierzu eine dezentrale Bildungsberatungs ­<br />

struktur in den beteiligten Landkreisen aufgebaut. Über den Bildungsserver<br />

DyBIS (Dynamisches BildungsInformationsSystem)<br />

werden neue Bildungsangebote zugänglich gemacht.<br />

In der Durchführungsphase hat das <strong>Netzwerk</strong> in Medien ­<br />

seminaren und Lerncafés die Medienkompetenz insbesondere<br />

<strong>von</strong> Bildungsfernen und Bildungsbenachteiligten gefördert.<br />

Bei spielsweise wurden Radio- und TV-Berichte erstellt, die vom<br />

Lokalsender „oldenburg eins“ gesendet wurden. Im ländlichen<br />

Raum wurden zudem niedrigschwellige Bildungsberatungs ­<br />

stellen für alle Bürgerinnen und Bürger sowie für Kommunen<br />

und KMUs eingerichtet, die sogenannten Lern-Punkte. Eine Implacement<br />

Agentur setzt ziel gerichtetete Trainings für arbeitslose<br />

Jungakademikerinnen und -akademiker unter Einbindung<br />

<strong>von</strong> Bildungsbausteinen in Wirtschaftsunternehmen um.<br />

Die <strong>Lernende</strong> Region arbeitet zudem in weiterführender<br />

kommunaler Kooperation mit der Kreisvolkshochschule Weser-<br />

Niedersachsen<br />

marsch zusammen, mit der sie in den Lernpunkten den Profil-<br />

PASS als Standortinstrument einführt und die kommunalen und<br />

ehrenamtlichen Strukturen zur Weiterentwicklung <strong>von</strong> Beratungskonzepten<br />

nutzt (siehe auch S. 103).<br />

Wer Y Die Projektleitung hat das <strong>Netzwerk</strong>büro an der VHS<br />

Oldenburg inne. <strong>Netzwerk</strong>partner sind neben den Kompetenzzentren<br />

der „Regionalen Innovationsstrategie Weser-Ems (RIS)“<br />

über 40 Vereine, Unternehmen und Einrichtungen aus den<br />

Be reichen Schule, Hochschule und Weiterbildung, Wirtschaft,<br />

Kommunen und Soziales.<br />

Wo Y<br />

<strong>Netzwerk</strong>büro lernenfuersleben<br />

c/o Volkhochschule Oldenburg<br />

Wallstraße 17 | 26122 Oldenburg<br />

Telefon 04 41 | 2 17-26 70<br />

<strong>Lernende</strong> Region Weserbergland <strong>–</strong> ROBIN<br />

Regionale Offensive für Bildung und Innovation<br />

Was Y Das Weserbergland ist eine ländlich geprägte Region,<br />

deren Landkreise Hameln-Pyrmont, Holzminden, Nienburg und<br />

Schaumburg sich bereits im Jahr 2000 zur Regionalen Entwicklungskooperation<br />

(REKplus) zur gezielten <strong>Förderung</strong> des Wirtschaftsstandortes<br />

zusammengeschlossen haben.<br />

Die <strong>Lernende</strong> Region Weserbergland konnte während der<br />

Durchführungsphase Strukturen schaffen, die Bildung und Qua ­<br />

lifizierung für unterschiedliche Zielgruppen nachhaltig unter ­<br />

stützen.<br />

Dazu gehörten die Wirtschaftsakademie Weserbergland<br />

(Beratung und Qualifizierung für Betriebe und Einzelpersonen),<br />

die Historische Universität Rinteln (Sommeruni mit Hochschul ­<br />

orientierungswoche insbesondere für Schülerinnen und Schüler),<br />

das Bildungsportal mit Fernlern-Projekten im Bereich Schulen/<br />

Unternehmen und die VHS-Region Weserbergland. Die Weiterführung<br />

und -entwicklung der Wirtschaftsakademie (WA WBL)<br />

in der Vertiefungsphase gründet sich insbesondere auf das<br />

nachhaltige Engagement der VHS-Region und der Regionalen<br />

Entwick lungskooperation Weserbergland plus (Wirtschafts ­<br />

förderung).<br />

www.lernenfuersleben.de<br />

Die WA WBL bietet für KMU Weiterbildungsberatung, Per ­<br />

sonalentwicklung und maßgeschneiderte Qualifizierung (Dialogische<br />

Entwicklungsplanung). Zielgruppen sind Beschäftigte in<br />

KMU, insbesondere Azubis und ältere Arbeitnehmer/Arbeit nehmerinnen,<br />

aber auch Berufsrückkehrer/Berufsrück kehrerinnen<br />

sowie bildungsferne Menschen.<br />

Wer Y Das <strong>Netzwerk</strong> basiert auf dem in der Durchführungsphase<br />

entstandenen VHS-Verbund Weserbergland. Es wird aktiv<br />

unterstützt durch die Regionale Entwicklungskooperation Weserbergland<br />

plus (Wirtschaftsförderung der beteiligten Landkreise).<br />

Die <strong>Netzwerk</strong>leitung liegt bei der VHS Schaumburg.<br />

Wo Y<br />

Wirtschaftsakademie Weserbergland<br />

c/o VHS Schaumburg<br />

Jahnstr. 21a | 31655 Stadthagen<br />

Telefon 0 57 21 | 89 11-03<br />

E-Mail info@wirtschaftsakademie-weserbergland.de<br />

www.wirtschaftsakademie-weserbergland.de


LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />

Niedersachsen<br />

<strong>Lernende</strong> Region Hannover <strong>–</strong> FLUXUS<br />

Was Y FLUXUS, das <strong>Netzwerk</strong> für Lebens- und Berufsorien ­<br />

tierung, gestaltet in seinem Wirkungskreis innovative und zukunftsorientierte<br />

Bildungsansätze. Es verknüpft verschiedene<br />

Formen des Lernens (formelle, informelle und nonformelle)<br />

zu einer neuartigen Lernkultur. FLUXUS erhöht die Bildungs ­<br />

be teiligung und unterstützt die Freude am Lernen.<br />

Verschiedene Organisationen aus Bildung, Wirtschaft, Wissenschaft,<br />

Kultur und Jugendhilfe verbinden sich hier zu interdisziplinären<br />

Entwicklungspartnerschaften und bieten einen<br />

abgestimmten Bildungskanon für verschiedene Zielgruppen an.<br />

Während der Durchführungsphase <strong>von</strong> 2001 bis 2006 wurden<br />

in zehn Werkstätten beispiel gebende Lernansätze entwickelt.<br />

Die Erkenntnisse und erfolgreichen Projekte wurden trans ­<br />

feriert und als neue Angebotsstruktur in das lokale Bildungs ­<br />

system integriert.<br />

Das Thema der Vertiefungsphase seit 2006 ist der Aufbau<br />

<strong>von</strong> Lernzentren mit folgenden Eckpunkten:<br />

Bildungsservicepunkt<br />

Bildungsberatung<br />

IT-gestützte Selbstlernplätze<br />

Schulungsräume für Blended Learning und andere inno ­<br />

vative Lernkonzepte, Schnittstellen zu Bibliotheken und<br />

Migrantenorganisationen.<br />

Im Kontext der niedersächsischen <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> ist es<br />

Hannover und Osnabrück gelungen, in enger Kooperation mit<br />

Niedersachsen<br />

<strong>Lernende</strong> Region Landkreis Osterholz<br />

Was Y Die <strong>Lernende</strong> Region Landkreis Osterholz hat in der<br />

Durchführungsphase eine vernetzte leistungsfähige Bildungslandschaft<br />

in dieser Region etabliert, in der durch Kooperation<br />

und Wettbewerb die Qualität der Bildungsangebote und die<br />

Möglichkeiten der Teilhabe am Prozess des lebenslangen Lernens<br />

ständig verbessert werden. Dies betrifft den gesamten<br />

Prozess einer umfassenden Bildungsbiografie <strong>von</strong> der frühen<br />

Kindheit bis ins Seniorenalter.<br />

Der Leitgedanke der <strong>Lernende</strong>n Region Landkreis Osterholz<br />

ist, dass alle Bürger/innen Möglichkeiten und Unterstützung für<br />

lebensbegleitendes Lernen finden.<br />

Im Zentrum der <strong>Lernende</strong>n Region Landkreis Osterholz steht<br />

die <strong>Förderung</strong> der schulischen und außerschulischen beruflichen<br />

Ausbildung und der beruflichen Weiterbildung. Dazu gehört die<br />

Verbesserung des Übergangs <strong>von</strong> der Schule in den Beruf, der Berufsausbildung<br />

und der individuellen beruflichen Weiterbildung.<br />

der Universität Osnabrück und mit Unterstützung durch das<br />

niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kunst ein<br />

Niedersächsisches Institut für frühkindliche Bildung (NIFBE)<br />

zu gründen. Das landesweit agierende <strong>Netzwerk</strong> hat fünf dezentrale<br />

Standortregionen: Hannover, Hildesheim, Lüneburg,<br />

Osnabrück und Emden. Ziel des Instituts ist eine enge Verzahnung<br />

<strong>von</strong> Forschung und Lehre, Aus- und Weiterbildung und<br />

der Praxis. Das NIFBE will den interdisziplinären wechselseitigen<br />

Transfer zwischen den Bildungsbereichen gestalten.<br />

77<br />

Wer Y Schulen, Hochschulen, Universität, Erwachsenenbildung,<br />

Kindertageseinrichtungen, Kulturbetriebe, Bibliotheken,<br />

Interessengemeinschaften <strong>von</strong> kleinen und mittleren Betrieben,<br />

Freiwilligendienste, Verbände, Vereine und Migrantenorgani ­<br />

sationen zählen zu den Kooperationspartnern.<br />

Träger der <strong>Netzwerk</strong>agentur ist die Landeshauptstadt<br />

Hannover, Fachbereich Bildung und Qualifizierung<br />

Wo Y<br />

Landeshauptstadt Hannover<br />

Fachbereich Bildung und Qualifizierung<br />

43.26 Projekt FLUXUS<br />

Friedrichswall 15 | 30159 Hannover<br />

Telefon 05 11 | 16 84 09 30 oder 16 84 80 75<br />

E-Mail fluxus@hannover-stadt.de<br />

www.fluxus-hannover.de<br />

Wer Y Das <strong>Netzwerk</strong> besteht aus schulischen und außerschu ­<br />

lischen Bildungseinrichtungen, Kommunen, Unternehmen, der<br />

Arbeitsverwaltung, Kammern und Sozialpartnern. Die Leitung<br />

hat die ProArbeit Beschäftigungsförderung.<br />

Wo Y<br />

ProArbeit Beschäftigungsförderung<br />

Sachsenring 11 | 27711 Osterholz-Scharmbeck<br />

Telefon 04795 | 9571050<br />

E-Mail Christine.Fried@ProArbeit-OHZ.de<br />

www.lernende-region-ohz.de


78 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />

Niedersachsen<br />

<strong>Lernende</strong> Ems-Dollart-Region <strong>–</strong> BELOS<br />

Was Y Das Ziel der <strong>Lernende</strong>n Region BELOS (Grafschaft Bentheim,<br />

Emsland, Ostfriesland) ist, für die Bürger der Region eine<br />

Verbesserung der Chancen durch Kooperation statt Konkurrenz<br />

zu erreichen. Seit der Gründung des Vereins BELOS-<strong>Netzwerk</strong><br />

für Weiterbildung e.V. werden in der Ems-Dollart-Region im<br />

Nordwesten Niedersachsens Beratungs- und Weiterbildungsangebote<br />

gebündelt, weiterentwickelt und transparent dargestellt.<br />

In der Durchführungsphase wurden Projekte für Jugend ­<br />

liche, Frauen, ältere ArbeitnehmerInnen und MigrantInnen<br />

entwickelt (z. B. Orientierungs- und modulare Qualifikations ­<br />

maßnahmen für den sozialpädagogischen, pflegerischen und<br />

kaufmännischen Bereich, Konzepte zum Abbau <strong>von</strong> Sprach ­<br />

barrieren, das Werkbuch Niederlande). Ein weiterer Schwerpunkt<br />

war der Aufbau eines Bildungsservers mit einer Angebotsund<br />

Beratungsdatenbank und die <strong>Förderung</strong> des Telelernens.<br />

In der Vertiefungsphase wird für den Bereich „Schule <strong>–</strong><br />

Beruf“ und die Zielgruppe „Ältere Arbeitnehmerinnen“ das<br />

Übergangsmanagement intensiviert. Dabei ist es dem <strong>Netzwerk</strong><br />

ein besonderes Anliegen, die regionalen Betriebe einzubinden.<br />

Konkrete Tätigkeitsfelder <strong>von</strong> BELOS sind u. a. ein Seminar für<br />

Personalverantwortliche in KMU, ein Workshop für Unternehmerinnen<br />

zu Fragen des Altersstrukturwandels im Handwerk.<br />

Weiterhin entwickelt das <strong>Netzwerk</strong> neue Kooperationsformen<br />

zur betrieblichen Demografieberatung im Hinblick auf ent ­<br />

stehende Weiterbildungsbedarfe in der Region.<br />

Niedersachsen<br />

<strong>Lernende</strong> Region Südniedersachsen<br />

Was Y Die <strong>Lernende</strong> Region sieht ihre Aufgabe in einer nachhaltigen<br />

Qualitätssteigerung im Bereich der Bildung als wichtigen<br />

Beitrag zur Regionalentwicklung. Ein qualitativ hohes Bildungsniveau<br />

führt im Wettbewerb der <strong>Regionen</strong> zu besseren<br />

ökonomischen, sozialen und kulturellen Entwicklungspoten ­<br />

zialen und zur gesellschaftlichen Vitalität der Region. Die LR<br />

Südniedersachsen konzentriert ihre Aktivitäten räumlich in der<br />

Stadt Göttingen und den Landkreisen Göttingen, Northeim und<br />

Osterode.<br />

Während der Durchführungsphase wurde ein Kompetenzentwicklungszentrum<br />

mit einem Bildungsserver, Bildungsbe ­<br />

ratung und vernetzen Angeboten und Veranstaltungen für<br />

Bil dungsanbieter und Bildungskunden aufgebaut und erprobt.<br />

In der Vertiefungsphase werden für KMU passgenaue Ins ­<br />

trumente zur arbeitsplatznahen Beratung und Qualifizierung<br />

entwickelt und erprobt.<br />

Zur Verbesserung des Übergangs <strong>von</strong> Jugendlichen <strong>von</strong><br />

der Schule in den Beruf wurden regionale Angebote <strong>–</strong> ins ­<br />

besondere für schulmüde Jugendliche und Ausbildungs ab ­<br />

brecher <strong>–</strong> ent wickelt und verzahnt. Dies beinhaltet beispiels ­<br />

weise ein flächendeckendes Angebot für Kompetenztrainings<br />

an Schulen, Coachingkonzepte für schulmüde Jugendliche an<br />

Berufsschulen oder präventive Angebote zur Vermeidung <strong>von</strong><br />

Ausbildungsabbrüchen.<br />

Wer Y Die Projektleitung liegt bei BELOS-<strong>Netzwerk</strong> für<br />

Weiterbildung e.V.<br />

Dem Verein gehören 34 Mitglieder aus den Bereichen<br />

Bildung, Wirtschaft, Handwerk, Schule und Kommunen an.<br />

Es sind unter anderem vier Landkreise, neun Volkshoch ­<br />

schulen, vier Heimvolkshochschulen, die IHK, die Handwerkskammer<br />

und das Bildungswerk der niedersächsischen Wirtschaft<br />

vertreten.<br />

Wo Y<br />

BELOS-<strong>Netzwerk</strong> für Weiterbildung e.V.<br />

Kirchstr. 21 | D-26871 Papenburg<br />

Telefon 04961 | 9823810<br />

www.belos-net.de<br />

Wer Y Das <strong>Netzwerk</strong> <strong>Lernende</strong> Region Südniedersachsen umfasst<br />

über 40 regionale Einrichtungen aus dem Bildungs- und<br />

Beratungsbereich.<br />

Die <strong>Netzwerk</strong>leitung liegt bei der Bildungsgenossenschaft Südniedersachsen<br />

e.G./BIGS. Die BIGS ist ein Produkt des Projektes<br />

„<strong>Lernende</strong> Region <strong>–</strong> Bildung 21 in Südniedersachsen“. Ihr gehören<br />

mittlerweile 22 regionale Einrichtungen als Genossen an.<br />

Wo Y<br />

Bildungsgenossenschaft Südniedersachsen eG<br />

Lange Geismarstr. 73 | 37073 Göttingen<br />

Telefon 05 51 | 4 88 6413<br />

E-Mail h.martens@bigs-goe.de<br />

www.bildung21.net


LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />

Niedersachsen<br />

<strong>Lernende</strong> Region Landkreis Gifhorn <strong>–</strong><br />

LENZ Lernnetzwerk<br />

Was Y In der Durchführungsphase wurden <strong>von</strong> der <strong>Lernende</strong>n<br />

Region ländliche Entwicklungsperspektiven für Lebens ­<br />

langes Lernen konzipiert und umgesetzt. Die Entwicklung einer<br />

Kultur für Lebenslanges Lernen im ländlichen Raum mit einem<br />

träger- und bildungsbereichsübergreifenden <strong>Netzwerk</strong> hat folgende<br />

Schwerpunkte gesetzt: Aufbau eines regionalen Bildungszentrums<br />

für Nachhaltigkeit, Entwicklung und Erprobung <strong>von</strong><br />

regionalspezifischen Bildungsangeboten für ländliche Entwicklungsperspektiven,<br />

Aufbau einer regionalen Genderagentur.<br />

In der Vertiefungsphase geht es darum, das Lebenslange<br />

Lernen in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Landwirtschaft,<br />

Industrie, Handel, Handwerk und Dienstleistung zu<br />

fördern sowie besondere Zielgruppen wie mitarbeitende Fa ­<br />

milienangehörige in KMU, Führungskräfte und ältere Arbeit ­<br />

nehmerinnen/Arbeitnehmer zu begleiten.<br />

Arbeitsschwerpunkte sind:<br />

Einrichtung und Betrieb eines „InnovationsCenters KMU“<br />

als zentrale Plattform für alle entwickelten Produkte und<br />

Dienstleistungen<br />

Erstellung und Pflege eines Bildungsbedarfs-Katasters für<br />

die Region<br />

Niedersachsen<br />

Einrichtung eines Bildungsforums „Ländliche KMU“ zur<br />

Organisation <strong>von</strong> drei Foren zur Bildungsberatung für KMU<br />

Ermittlung <strong>von</strong> Qualitätsstandards für die interne Weiterbildung<br />

älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.<br />

Die LENZ-<strong>Netzwerk</strong>partner repräsentieren das Spektrum des<br />

Lebenslangen Lernens <strong>von</strong> der frühkindlichen Bildung bis zu<br />

der Zeit nach dem Arbeitsleben. Die Menschen in der Region<br />

können damit die Leistungen eines kompetenten <strong>Netzwerk</strong>s<br />

für alle Bildungsbereiche abrufen.<br />

79<br />

Wer Y Im <strong>Netzwerk</strong> kooperieren 15 Institutionen aus verschiedenen<br />

Bildungsbereichen sowie Unternehmen der Region.<br />

Die <strong>Netzwerk</strong>leitung obliegt dem <strong>Netzwerk</strong>büro des LENZ e.V.<br />

Wo Y<br />

<strong>Lernende</strong> Region Braunschweig <strong>–</strong> VIEL<br />

Was Y Das Projekt „VIEL <strong>–</strong> Eine <strong>Lernende</strong> Region“ stellt die<br />

Notwendigkeit selbstorganisierten Lebenslangen Lernens in den<br />

Fokus. Optimal beratene Arbeitnehmer/-innen, Jugendliche,<br />

Migranten/-innen und Arbeitsuchende sowie bedarfsgerechte<br />

Weiterbildungsangebote sind ein wesentlicher Wertschöpfungs ­<br />

faktor für die Wissensregion Braunschweig.<br />

Im Mittelpunkt der Durchführungsphase standen die Handlungsfelder<br />

regionale Bildungskonferenz (Geschäftsstelle und<br />

Koordinierung des Gesamtvorhabens), Arbeitsstelle für selbstgesteuertes<br />

Lernen (Lernzentrum), intermediäres Management<br />

(Schwerpunkt Intergenerationales und Interkulturelles Lernen),<br />

Weiterbildungsnetz <strong>Lernende</strong> KMU und Aufbau VIEL-Server<br />

(Wissenmarktplatz und Bildungsportal).<br />

In der Vertiefungsphase werden die exemplarisch entwickelten<br />

und erprobten Angebote mit den bestehenden Beratungsangeboten<br />

verknüpft, um deren Transparenz und Zugänglichkeit<br />

zu verbessern. Die Transparenzsteigerung wird durch die Erstellung<br />

eines regionalen Bildungsberatungsatlas als Print- und Netzversion<br />

unterstützt. Es werden integrierte Bildungsberatungsstellen<br />

in Braunschweig, Peine, Wolfenbüttel und eine regionale<br />

LENZ Lernnetzwerk e.V.<br />

Sudendorfallee 1 | 29386 Hankensbüttel<br />

Telefon 0 58 32 | 98 08-34<br />

E-Mail info@lenz-info.de<br />

www.lenz-info.de<br />

Beratungsstelle KMU aufgebaut und gemeinsame Qua litäts stan ­<br />

dards für die Bildungs- und Berufsberatung ent wickelt. Die Qua ­<br />

lifizierung <strong>von</strong> Beraterinnen und Beratern wird durch das RQZ<br />

Braunschweig in Kooperation mit der TU Braunschweig umgesetzt.<br />

Ziel des Projektes ist der Transfer des Konzeptes in weitere<br />

Landkreise und andere <strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> in Niedersachsen.<br />

Wer Y Den Kern der Bildungsberatungsagentur bilden fünf<br />

<strong>Netzwerk</strong>partner, 60 weitere arbeiten im erweiterten Beratungsnetzwerk<br />

zusammen und gewährleisten die institutionelle<br />

Einbindung in die Regionalentwicklung.<br />

Wo Y<br />

Projekt REGION BRAUNSCHWEIG GMBH VIEL <strong>–</strong><br />

Bildungsberatungsagentur <strong>Lernende</strong> Region Braunschweig<br />

Mittelweg 7 | 38106 Braunschweig<br />

Telefon 05 31 | 12 18-1 64<br />

E-Mail reinhard.zabel@projekt-region-braunschweig.de<br />

www.projekt-region-braunschweig.de


80 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

<strong>Lernende</strong> Region Emscher-Lippe <strong>–</strong> a+l.l+e<br />

Was Y Strukturwandel mit (Weiter-)Bildung ist das Motto der<br />

<strong>Lernende</strong>n Region im nördlichen Ruhrgebiet.<br />

Während der Durchführungsphase lag der Schwerpunkt<br />

der Vernetzungsarbeit überwiegend im Bereich Übergang<br />

Schule <strong>–</strong> Beruf. Darüber hinaus gab es ein Modellprojekt im<br />

Bereich Weiterbildung für KMU und Angebote für den Einsatz<br />

Neuer Medien und Technologien im Schulunterricht.<br />

In der Vertiefungsphase wird eine dezentrale Beratungsagentur<br />

aufgebaut, die bereits entwickelte Maßnahmen und<br />

Anlaufstellen der Bildungsberatung verknüpft, erweitert und<br />

optimiert.<br />

Es wird ein regionales Beratungssystem und eine entsprechende<br />

Datenbank zur Weiterbildung in der Region etabliert.<br />

Wer Y Das <strong>Netzwerk</strong> besteht formal aus etwa 30 Koope ­<br />

ra tionspartnern (HWK und IHK, dem DGB, den Städten Reck­<br />

linghausen und Gelsenkirchen, dem Kreis Recklinghausen und<br />

verschiedenen wissenschaftlichen Institutionen, dem Arbeit ­<br />

geberverband, der Arbeitsverwaltung in Recklinghausen und<br />

Gelsenkirchen).<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

<strong>Lernende</strong> Region Aachen<br />

Was Y Lernen ohne Grenzen initiiert neue Formen der Zusammenarbeit<br />

und Vernetzung <strong>von</strong> Bildungsakteuren in der<br />

Region Aachen, um innovative Maßnahmen grenzüberschreitenden<br />

und lebensbegleitenden Lernens umzusetzen und dauerhaft<br />

strukturell zu verankern. Die <strong>Lernende</strong> Region Aachen<br />

LoG steht für grenzüberschreitendes Lernen am Schnittpunkt<br />

der Länder Belgien, Niederlande und Deutschland mit fünf kulturell<br />

differenten <strong>Regionen</strong>. Ziel ist es, das bildungspolitische<br />

Profil der Region Aachen im Kontext der Nachbarregionen zu<br />

schärfen und die Bildungslandschaft der Euregio Maas-Rhein<br />

(EMR) im Sinne einer lernenden zukunftsfähigen Europaregion<br />

mitzugestalten. Inhaltlich konzentrieren sich die Aktivitäten auf<br />

die drei Geschäftsfelder „Passgenaue Qualifizierung“, „Eu regio ­<br />

nale Bildungsberatung“ und „Euregionale Lernorte“.<br />

In der Vertiefungsphase wird eine ganzheitliche und breit<br />

angelegte Bildungsberatungsstruktur in der Region Aachen entwickelt<br />

und etabliert.<br />

Die Angebotsfelder sind Organisationsberatung <strong>von</strong> Bildungseinrichtungen<br />

und Beratungsstellen, Beraternetz Aachen,<br />

Bildungsportal Aachen, Orientierungs-, Kompetenzfeststellungsund<br />

Laufbahnberatung für Unternehmen und Beschäftigte, Beratung<br />

für besondere Gruppen und Themen, mobile Beratung<br />

Die wichtigste Entscheidungsebene für das <strong>Netzwerk</strong> an<br />

Emscher und Lippe ist der Lenkungsausschuss mit den o. g.<br />

Akteu ren.<br />

Die Federführung des Projekts liegt beim DGB Bildungswerk<br />

NRW e.V.<br />

Die <strong>Lernende</strong> Region arbeitet darüber hinaus in zwei weiterführenden<br />

kommunalen Kooperationen mit der Stadt Gelsen ­<br />

kirchen und der Stadt Herten zusammen (siehe auch S. 103/104).<br />

Wo Y<br />

DGB-Bildungswerk NRW e.V.<br />

Dorster Straße 27 a | 45657 Recklinghausen<br />

Telefon 0 23 61 | 9 06 38-0<br />

E-Mail proalle@dgb-bildungswerk-nrw.de<br />

www.alle-lernen.net<br />

und Schulberatung. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt in der<br />

Schaffung einer Metastruktur, die insbesondere der Vernetzung<br />

der hochdifferenzierten Weiterbildungslandschaft in Aachen<br />

beiträgt.<br />

Wer Y Akteure im <strong>Netzwerk</strong> sind die Stadt Aachen, RWTH<br />

Aachen, das Solarinstitut Jülich der Fachhochschule Aachen,<br />

die Vereinigung der Unternehmerverbände im Aachener In ­<br />

dustriegebiet e.V. sowie die Volkshochschule Aachen.<br />

Wo Y<br />

RWTH Aachen <strong>–</strong> ZLW-IMA<br />

Dennewartstr. 27 | 52074 Aachen<br />

Telefon 02 41 | 8 09 11 50<br />

E-Mail info@zlw-ima.rwth-aachen.de<br />

VHS Aachen<br />

Peterstr. 21<strong>–</strong>25 | 52062 Aachen<br />

Telefon 02 41 | 47920<br />

E-Mail bildungsberatung@mail.aachen.de<br />

www.lernen-ohne-grenzen.de


LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

<strong>Lernende</strong> Region Niederrhein<br />

Was Y Das <strong>Netzwerk</strong> zielt auf eine Verbesserung der regio nalen<br />

Weiterbildungsangebote und deren Vernetzung, den Aufbau gemeinsamer<br />

Strukturen und motiviert zum Lebenslangen Lernen.<br />

Während der Durchführungsphase wurden Angebote zur <strong>Förderung</strong><br />

des Übergangs Schule <strong>–</strong> Beruf, zum Aufbau <strong>von</strong> E-Learning­<br />

Know-How in der Region, eine Strategie zur passgenauen Arbeitnehmerweiterbildung,<br />

ein Werkbuch Niederländisch, um den<br />

Zugang zum niederländischen Arbeitsmarkt zu erleichtern, und<br />

eine Online-Weiterbildungsdatenbank entwickelt und erprobt<br />

sowie eine nutzerfreundliche Formulierung <strong>von</strong> Weiterbildungsverträgen<br />

erarbeitet.<br />

In der Vertiefungsphase widmet sich die <strong>Lernende</strong> Region<br />

schwerpunktartig dem Ziel, die Bildungsübergänge Schule <strong>–</strong><br />

Ausbildung/Beruf für Jugendliche mit und ohne Zuwanderungsgeschichte<br />

zu gestalten und zu unterstützen. Damit verbundene<br />

Ziele sind die Verbesserung der Berufswahl und der -vorbereitung<br />

sowie die Erhöhung der Ausbildungsquote. Darüber hinaus<br />

gibt es Angebote für den Übergang Elternzeit <strong>–</strong> Beruf zur<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

<strong>Lernende</strong> Region Kreis Borken<br />

Was Y Der Verein <strong>Netzwerk</strong> Westmünsterland e.V. hat sich zum<br />

Ziel gesetzt, die Lern- und Kooperationskultur im Kreis Borken zu<br />

fördern. Dabei orientieren sich die <strong>Netzwerk</strong>aktivitäten an den<br />

demografischen Entwicklungslinien und den im Leitbild des Kreises<br />

Borken festgehaltenen Zukunftsperspektiven für die Region.<br />

Eine Hauptaufgabe des Vereins besteht darin, das Dienstleis ­<br />

tungsangebot für die Unternehmen im Bereich der Organisations-<br />

und Personalentwicklung zu verbessern.<br />

Während der Durchführungsphase wurden u. a. die Handlungsfelder<br />

Berufswahlorientierung und Lebenswegplanung für<br />

junge Menschen, Leitbildentwicklung für KMU und Qualifizierung<br />

für bürgerschaftlich und ehrenamtlich Aktive bearbeitet.<br />

In der Vertiefungsphase liegt der Schwerpunkt im Handlungsfeld<br />

Aus- und Weiterbildung für und mit KMU:<br />

Konzeption und Durchführung <strong>von</strong> bedarfsgerechten Weiterbildungsangeboten<br />

im Zusammenhang mit der Entwicklung<br />

und Umsetzung <strong>von</strong> Leitbildern<br />

Aus Auslandsaktivitäten abgeleitete Weiterbildungsmaßnahmen<br />

für Führungskräfte und Mitarbeiter/-innen in KMU<br />

Entwicklung und Erprobung <strong>von</strong> Instrumenten für die demografieorientierte<br />

Personalentwicklungsarbeit<br />

Verstärkung der Weiter bildungsbeteiligung während sowie<br />

zur Erhöhung der Beschäftigung nach der Familienphase.<br />

Übergreifende Ziele sind die Schaffung einer größeren<br />

Transparenz in der Region, die Vernetzung der vorhandenen<br />

Aktivitäten und Akteure und dadurch eine Verbesserung der<br />

Situation in den Übergangsbereichen.<br />

Wer Y Agentur für Arbeit, Wesel, Arbeitsgemeinschaft Kreis<br />

Wesel (ARGE), DGB, EUREGIO Rhein-Waal, IHK, HWK, LWK,<br />

Kreise Kleve und Wesel, Bildungsträger, allgemeinbildende<br />

Schulen und Berufskollegs. Projektleitung: Akademie Klausenhof<br />

gemeinnützige GmbH.<br />

Wo Y<br />

<strong>Lernende</strong>r Niederrhein: Übergänge und Brücken<br />

c/o Akademie Klausenhof gGmbH<br />

Klausenhofstraße 100 | 46499 Hamminkeln<br />

Telefon 0 28 52 | 89-13 31<br />

E-Mail projekte@akademie-klausenhof.de<br />

www.lernender-niederrhein.de<br />

Konzeption und Durchführung <strong>von</strong> Fortbildungsangeboten<br />

für Personalverantwortliche und Lehrkräfte zur Vermeidung<br />

<strong>von</strong> Ausbildungsabbrüchen<br />

Entwicklung eines Dienstleistungsangebotes zur Sicherung<br />

und Einbindung der Erfahrungen und Kompetenzen älterer<br />

Mitarbeiter/-innen.<br />

Die <strong>Lernende</strong> Region arbeitet darüber hinaus in einer weiterführenden<br />

kommunalen Kooperation mit dem Kreis Borken<br />

zusammen (siehe auch S. 104).<br />

81<br />

Wer Y Im <strong>Netzwerk</strong> arbeiten Vetreteter der regionalen Wirtschaft,<br />

der Kammern, der Aus- und Weiterbildungseinrichtungen,<br />

der Kreisverwaltung, der Wohlfahrtsverbände und der Kredit ­<br />

institute zusammen. Die Koordination des regionalen Bildungsnetzwerkes<br />

hat der Verein <strong>Netzwerk</strong> Westmünsterland e.V.<br />

übernommen.<br />

Wo Y<br />

<strong>Netzwerk</strong> Westmünsterland e.V.<br />

Projektbüro | Hindenburgallee 25 | 48683 Ahaus<br />

Telefon 0 2561 | 302 49-70<br />

E-Mail: projektbuero@netzwerk-westmuensterland.de<br />

www.netzwerk-westmuensterland.de


82 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

<strong>Lernende</strong> Region Dortmund <strong>–</strong> LernDO<br />

Was Y Während der Durchführungsphase wurden unterschiedliche<br />

Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit <strong>von</strong> Lernen<br />

und Arbeiten durch Umsetzung <strong>von</strong> Konzepten des Lebenslangen<br />

Lernens in Kooperationsprojekten zwischen Schule und<br />

Wirtschaft und durch den Aufbau eines Beratungszentrums zur<br />

beruflichen Orientierung durchgeführt.<br />

In der Vertiefungsphase wird der biografieorientierte Ansatz<br />

zur Implementierung lebenslangen Lernens in Dortmund weiter<br />

komplettiert und strukturell verankert. Ausgehend <strong>von</strong> der im<br />

Feld des Übergangs Schule <strong>–</strong> Arbeitswelt entwickelten tragfähigen<br />

und kommunal verantworteten Struktur eines biografisch<br />

orientierten Systems der Begleitung und Unterstützung im Prozess<br />

des Lebenslangen Lernens öffnet sich der Blick nun zum<br />

einen biografisch weit nach vorn, zum anderen auf den weiteren<br />

biografischen Verlauf nach Ausbildungsbeginn.<br />

Handlungsschwerpunkte sind:<br />

1. Frühe Übergänge; Bildungswegebegleitung <strong>von</strong> Anfang an;<br />

Kooperation <strong>von</strong> Kindertageseinrichtungen und Grundschulen:<br />

Bewegung und Sprache<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

2. Übergänge zwischen Lernen und Arbeiten; Bildungswegebegleitung<br />

junger Erwachsener in der Ausbildung; Prävention<br />

<strong>von</strong> Ausbildungsabbrüchen und Reintegration in<br />

Ausbildung.<br />

Wer Y Partner des Projekts sind die Stadt Dortmund mit dem<br />

Regionalen Bildungsbüro, dem Jugendamt und dem Familienprojekt,<br />

die Wirtschaftsförderung Dortmund, Kammern, Vereine,<br />

Schulen und Betriebe.<br />

Die Projektleitung liegt bei dem Verein „<strong>Förderung</strong> innovativer<br />

Schulentwicklungen in Dortmund, schul.inn.do e.V.“.<br />

Wo Y<br />

<strong>Lernende</strong> Region Hagen/Märkische Region <strong>–</strong><br />

bill_mark<br />

Was Y Ziel <strong>von</strong> bill _mark ist die <strong>Förderung</strong> des Lebenslangen<br />

Lernens in der Märkischen Region durch die Erhöhung der<br />

Transparenz der regionalen Weiterbildungsangebote und die<br />

Beratung <strong>von</strong> Einzelpersonen, Unternehmen und Institutionen<br />

in Bildungsfragen.<br />

Schwerpunkt der Arbeit ist der Betrieb einer Bildungsberatungsagentur<br />

und eines regionalen Bildungsportals. Die Bildungsberatungsagentur<br />

bietet Weiterbildungsberatung, Berufswegeberatung,<br />

Beratung zum Bildungsscheck NRW für Einzelpersonen<br />

und Weiterbildungsberatung für Unternehmen. Ein<br />

besonderes Angebot hierbei ist das <strong>Netzwerk</strong> innerbetrieblicher<br />

„Lernpromotoren“.<br />

Weitere Schwerpunkte sind die Vernetzung und Unterstützung<br />

der regionalen Bildungsberatungsstellen, die Qualifizierung<br />

<strong>von</strong> Bildungsberaterinnen und Beratern, die Ent wicklung<br />

<strong>von</strong> Qualitäts- und Beratungsstandards und die Öffentlichkeitsarbeit<br />

für das Thema Lebenslanges Lernen.<br />

Verein zur <strong>Förderung</strong> innovativer Schulentwicklungen in<br />

Dortmund e.V. <strong>–</strong> (schul.inn.do e.V.)<br />

Kleppingstr. 21<strong>–</strong>23 | 44135 Dortmund<br />

Telefon 02 31 | 50-2 31 00<br />

E-Mail mhagedor@stadtdo.de<br />

www.lerndo.de<br />

Die Angebote und Leistungen des <strong>Netzwerk</strong>es unterstützen<br />

Unternehmen und deren Beschäftigte sowie alle anderen Bürger<br />

und Bürgerinnen bei der Planung und Wahrnehmung <strong>von</strong> Bildungsangeboten<br />

und tragen so zur Entwicklung der Region bei.<br />

Wer Y Akteure des <strong>Netzwerk</strong>s sind die Kommunen und<br />

Wirtschaftsförderungsgesellschaften der Region, sowie Kammern,<br />

Arbeitgeberverbände und Bildungsakteure. Die <strong>Netzwerk</strong>leitung<br />

liegt bei der agentur mark GmbH.<br />

Wo Y<br />

Projektbüro bill_mark<br />

Handwerkerstr. 11 | 58135 Hagen<br />

Telefon 0 23 31 | 80 03 33<br />

www.bill-mark.de


LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

<strong>Lernende</strong> Region Essen<br />

Was Y Die <strong>Lernende</strong> Region Essen will die Bildungs- und Arbeitsmarktentwicklung<br />

in Essen verbessern und dem Bildungsgefälle<br />

entgegenwirken. Menschen, Institutionen und Ideen<br />

werden zusammengebracht, um neue Projekte zu entwickeln,<br />

Konzepte zur Systematisierung zu erarbeiten und die Umsetzung<br />

zu unterstützen. Dabei ist der breit angelegte Transfer<br />

durch die Etablierung des Erarbeiteten in die Regelsysteme,<br />

sowohl in der Stadtverwaltung als auch bei den freien Trägern,<br />

<strong>von</strong> hoher Bedeutung für die inhaltliche und strukturelle Nachhaltigkeit.<br />

In der Durchführungsphase wurden die folgenden Schwerpunktthemen<br />

bearbeitet:<br />

Übergang KiTa <strong>–</strong> Grundschule, gemeinsame Bildungsverantwortung<br />

stärken<br />

Zusammenführung der Schülerinnen und Schüler mit der<br />

Welt der Betriebe<br />

<strong>Förderung</strong> und Entwicklung der kreativen Talente im schulischen<br />

Alltag durch Musik, Kunst, Tanz und Theater<br />

Systematisierung und Intensivierung der Elternbildung in<br />

Essen<br />

Transparenz der beruflichen Weiterbildung u. a. durch<br />

Weiterbildungsmessen.<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Während der Vertiefungsphase werden <strong>–</strong> integriert in Stadtteilzentren<br />

<strong>–</strong> Lernzentren aufgebaut. Dabei sollen die Potenziale<br />

des bürgerschaftlichen Engagements mit dem Themenkomplex<br />

„selbst gesteuertes Lernen“ zusammengeführt werden. Zielgruppe<br />

sind insbesondere bildungsferne und benachteiligte<br />

Menschen.<br />

83<br />

Wer Y In Essen haben sich über 200 Akteurinnen und Ak teure<br />

zu einem <strong>Netzwerk</strong> zusammengeschlossen, darunter die Stadt<br />

Essen mit verschiedenen Ämtern, Agentur für Arbeit, Kammern,<br />

DGB, das Schulamt für die Stadt Essen, Schulen, Wohlfahrtsverbände,<br />

KiTas, Weiterbildungsträger, Kirchen, Ini tiativen und<br />

Unternehmen aus der Region.<br />

Wo Y<br />

<strong>Lernende</strong> Region Bergisches Städtedreieck<br />

Was Y Die <strong>Lernende</strong> Region im Bergischen Städtedreieck<br />

Remscheid <strong>–</strong> Solingen <strong>–</strong> Wuppertal baut in der Vertiefungsphase,<br />

in der das Bildungsnetzwerk erstmalig im Programm<br />

gefördert wird, Bildungsberatungsstellen auf.<br />

Die Bildungsberatungsstellen des Städtedreiecks bieten folgende<br />

Beratungsangebote:<br />

Unterstützung bei der Wahrnehmung und Gestaltung der<br />

individuellen Lebensbiografie<br />

Sensibilisierungsarbeit in der Region für die Entwicklung<br />

der fachübergreifenden Kompetenzen und Qualifikationen<br />

für die Aus- und Weiterbildung<br />

Ermittlung der eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen sollen<br />

über eingeführte Instrumentarien dokumentiert werden<br />

Bereitstellung eines breiten Informationsangebotes zur<br />

Vorauswahl geeigneter Bildungsangebote und zu Teilnahme-<br />

und Finanzierungsmöglichkeiten<br />

Beratung im Rahmen der Bildungsscheck-Initiative des<br />

Landes NRW.<br />

<strong>Netzwerk</strong>kordination des Gesamtnetzwerkes:<br />

Stadt Essen <strong>–</strong> Büro für Stadtentwicklung<br />

Rathaus, Porscheplatz | 45121 Essen<br />

Telefon: 02 01 | 88-8 87 15<br />

E-Mail: info@lernwelt.essen.de<br />

www.lernwelt.essen.de<br />

Die Angebote richten sich insbesondere an Migrantinnen und<br />

Migranten, Arbeitsuchende, Beschäftigte sowie Personalverantwortliche<br />

in Unternehmen und tragen dazu bei, die Beschäftigungs-<br />

und Wettbewerbsfähigkeit in der Region zu stärken.<br />

Wer Y Das <strong>Netzwerk</strong> setzt sich zusammen aus einer breiten<br />

Allianz <strong>von</strong> Bildungsträgern und Akteuren des Arbeitsmarktes.<br />

Die Bergische VHS Solingen-Wuppertal koordiniert die Aktivitäten<br />

der <strong>Lernende</strong>n Region.<br />

Wo Y<br />

Bergische Volkshochschule<br />

Lenneper Str. 37 | 42289 Wuppertal<br />

Telefon 02 02 | 2 62 46-17<br />

E-Mail damian.stronczik@bergische-vhs.de<br />

www.bergische-vhs.de


84 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

<strong>Lernende</strong> Region Unna<br />

Was Y Zweck der <strong>Lernende</strong>n Region ist die Entwicklung einer<br />

regionalen Lernkultur, die den schnellen und effektiven Austausch<br />

aller Akteure begünstigt, den Zugang und die Übergänge<br />

zur Bildung erleichtert und zu einer größeren Bildungs be teili<br />

gung <strong>–</strong> insbesondere bildungsferner Gruppen <strong>–</strong> führt.<br />

Die Organisation Lebenslangen Lernen ist eine komplexe<br />

Querschnittsaufgabe, die durch den Verein „<strong>Lernende</strong> Region<br />

Unna e.V.“ (LRU) seit dem Beginn der Durchführungsphase in<br />

den vier Geschäftsfeldern Bildungsinnovation, Bildungsmarketing,<br />

Bildungsfinanzierung und Bildungsorganisation bearbeitet<br />

wird. Die Aktivitäten der <strong>Lernende</strong>n Region konzentrieren sich<br />

u. a. auf die Etablierung einer Partnerschaft engagierter Bildungsberatung<br />

mit einem Qualitätslabel (PEB).<br />

In der Vertiefungsphase werden u. a. zwei lokale Bildungs ­<br />

beratungskerne aufgebaut und die Professionalisierung und<br />

Qualitätsentwicklung der Bildungsberatung bei regionalen<br />

Anbietern unterstützt.<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Wer Y Dem <strong>Netzwerk</strong> gehören insgesamt 27 Partner aus<br />

Schulen, Weiterbildungseinrichtungen, kommunalen Ämtern,<br />

sozio-kulturellen Einrichtungen, Verbänden, Vereinen, Beratungseinrichtungen<br />

und privatwirtschaftlichen Unternehmen<br />

an. 15 Partner haben sich im Verein <strong>Lernende</strong> Region Unna e.V,<br />

zusammengeschlossen. Die <strong>Netzwerk</strong>leitung liegt beim Vorstand<br />

des Vereins.<br />

Wo Y<br />

<strong>Lernende</strong> Region Münster/Münsterland<br />

Was Y Die <strong>Lernende</strong> Region Münster/Münsterland ist ein <strong>Netzwerk</strong>,<br />

das aus Bildungsträgern, Behörden, Kammern und Unternehmen<br />

besteht. Das Leitbild des <strong>Netzwerk</strong>es ist es, mit einer<br />

transparenten, innovativen und passgenauen Aus- und Weiterbildungsbegleitung<br />

(T.I.P.) einen wesentlichen Teil des umfassenden<br />

lebensbegleitenden Lernprozesses zu optimieren.<br />

In der Durchführungsphase hat das <strong>Netzwerk</strong> für Schüle ­<br />

rinnen und Schüler an Haupt- und Sonderschulen sowie Vor ­<br />

klassen der Berufkollegs Orientierungsmaßnahmen auf dem<br />

Weg zu einem erfolgreichen Schulabschluss und in den Beruf,<br />

Qualifizierungsmaßnahmen für Multiplikatoren zur <strong>Förderung</strong><br />

des Einsatzes <strong>von</strong> Neuen Medien an Schulen, stadtteilorientierte<br />

Orientierungs- und Qualifizierungsmaßnahmen zur Integration<br />

<strong>von</strong> Migrantinnen sowie Argumentationstrainings gegen Vorurteile<br />

und Rassismus angeboten.<br />

In der Vertiefungsphase hat das <strong>Netzwerk</strong> seine Beratungsangebote<br />

in den Bereichen „Übergang Schule/Beruf“ und „Wiedereingliederung“<br />

durch die Einrichtung zweier Anlauf stellen<br />

weiterentwickelt und nachhaltig gesichert. Im ersten Übergangsbereich<br />

erhalten Schulen und Institutionen Unterstützung im<br />

Bereich Berufsorientierung, ebenso erhalten Jugendliche zielgerichtete<br />

Beratung und Begleitung bei ihrer Berufswegeplanung,<br />

u. a. durch praxisorientiertes Profiling, Matchingmaßnahmen<br />

durch Beauftragte des Handwerks, ein Praktikumsregister, eigens<br />

ausgebildete Mentoren und konti nuierliche Praxistage.<br />

<strong>Lernende</strong> Region Unna e.V.<br />

Friedrich-Ebert-Str. 58 | 59425 Unna<br />

Telefon 0 23 03 | 25 62 00<br />

E-Mail info@lernende-region-unna.de<br />

www.lernende-region-unna.de<br />

Im Übergangsbereich Wiedereinstieg werden ein Profiling<br />

der Zielgruppe und eine neutrale Beratung und Begleitung<br />

vorgenommen sowie das Matching <strong>von</strong> Angebot und Nachfrage<br />

optimiert.<br />

Wer Y<br />

Handwerkskammer Münster <strong>–</strong> <strong>Netzwerk</strong>leitung; Agentur für<br />

Arbeit Münster; AGRAVIS Raiffeisen AG; Arbeitsgemeinschaft<br />

Münster; Arbeitsmarktinitiative Münster (AIM); BASF Coatings<br />

AG, Projektförderung Initiative für Beschäftigung in Westfalen<br />

GmbH; Bezirksregierung Münster <strong>–</strong> Schulabteilung (Abt. 4);<br />

Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen; Stadt Münster,<br />

Volkshochschule; Stadt Münster, Amt für Schule und Weiter ­<br />

bildung<br />

Wo Y<br />

Handwerkskammer Münster<br />

Stabsbereich Zentrale Aufgaben<br />

Bismarckallee 1 | 48151 Münster<br />

Telefon 0251 | 5203333<br />

E-Mail manfred.schuermann@hwk-muenster.de<br />

www.lernende-region-muenster.de


LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

<strong>Lernende</strong> Region <strong>Netzwerk</strong> Köln<br />

Was Y Ziel ist es, einen Zugang zu Bildung für alle Bürgerinnen<br />

und Bürger Kölns zu schaffen und die Zusammenarbeit<br />

<strong>von</strong> Kölner Bildungsakteuren aller Bereiche zu fördern.<br />

Während der beiden Durchführungsphasen wurde das Kölner<br />

Bildungsportal www.bildung.koeln.de aufgebaut und die<br />

Orientierungsberatung etabliert.<br />

Parallel erfolgte die Intensivierung der Kooperation mit den<br />

Akteuren in den Bereichen Bildungsberatung und Berufswahl ­<br />

orientierung.<br />

In der Vertiefungsphase wird das Bildungsportal www.bildung.<br />

koeln.de als Informations- und Vermittlungsmedium weiterentwickelt,<br />

und es gibt Angebote für die Bereiche Orientierungsberatung<br />

und Organisationsberatung für Schulen im Bereich<br />

Be rufswahlvorbereitung Sek. I und Sek. II, ein Online-Portfolio<br />

der Kompetenz- und Qualifikationspässe sowie einen Online-<br />

Wegweiser Sprachförderung als ein Recherchetool für Beratungsstellen<br />

und Menschen mit Migrationshintergrund.<br />

Im Mittelpunkt steht die Vernetzung und Stärkung der<br />

Zusammenarbeit zwischen Bildungs-, Beschäftigungs- und<br />

Arbeitsmarktpolitik sowie anderer Politikbereiche und der<br />

Bildungs einrichtungen zur <strong>Förderung</strong> der Handlungs- und<br />

Beschäftigungsfähigkeit der Menschen in der Stadt.<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

<strong>Lernende</strong> Region Lippe und Herford<br />

Was Y Auf der Basis <strong>von</strong> Vorarbeiten des Bildungsnetzwerkes<br />

Regionet haben sich in der Durchführungsphase die Sprach ­<br />

förderung und die Erhöhung der allgemeinen Qualifikation, die<br />

Berufsorientierung und die Berufswahlkompetenz, ins besondere<br />

<strong>von</strong> Personen mit Migrationshintergrund, zur Ver besserung der<br />

Integrationschancen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt<br />

als Arbeitsschwerpunkte <strong>von</strong> besonderer Bedeutung entwickelt.<br />

Vor diesem Hintergrund werden in der Vertiefungsphase<br />

fünf dezentrale Selbstlernzentren an folgenden Standorten eingerichtet<br />

und betrieben:<br />

Detmold: Medienzentrum im Kreishaus<br />

Blomberg: VHS Lippe-Ost<br />

Lemgo: VHS<br />

Bad Salzuflen: VHS<br />

Herford: VHS.<br />

Die Selbstlernzentren stehen allen Interessierten zum selbst ­<br />

organisierten und stressfreien Lernen offen.<br />

Ziel ist es, die bisher eher abgegrenzten Bereiche Kinder ­<br />

garten, Schule, Berufs- und Erwachsenenbildung zu öffnen und<br />

Die <strong>Lernende</strong> Region arbeitet zudem in einer weiterführen­<br />

den kommunalen Kooperation mit der Stadt Köln zusammen<br />

(siehe auch S. 104).<br />

85<br />

Wer Y Dem Vorstand des Vereins gehören an:<br />

Stadt Köln, IHK zu Köln, Handwerkskammer zu Köln,<br />

Kreishandwerkerschaft Köln, Einzelhandelsverband Köln,<br />

Sprecher der Arbeitskreise für berufliche, allgemeine und<br />

Gesundheitsbildung. Mitglieder: Arbeitgeber Köln e.V, DGB<br />

Köln, das Bildungswerk der Erzdiözese und Rheinisches Bildungszentrum<br />

e.V. Als beratende Institutionen sind die Agentur<br />

für Arbeit und das Schulamt für die Stadt Köln aktiv. Die <strong>Netzwerk</strong>leitung<br />

liegt bei der Geschäftsstelle des Vereins.<br />

Wo Y<br />

<strong>Lernende</strong> Region <strong>–</strong> <strong>Netzwerk</strong> Köln e.V.<br />

Geschäftsstelle<br />

Wiener Platz 2 a | 51065 Köln<br />

Telefon 02 21 | 99 08 29-0<br />

E-Mail info@bildung.koeln.de<br />

www.bildung.koeln.de<br />

Lernorte zu etablieren, die generationenübergreifend, interkulturell<br />

integrativ und offen für alle Lernangebote sind.<br />

Wer Y Das <strong>Netzwerk</strong> besteht im Kern aus dem Kreis Lippe<br />

und den beteiligten vier Volkshochschulen. Kooperationspartner<br />

wie Arbeitsagentur, ARGE, <strong>Netzwerk</strong> und Kammern sowie<br />

eine Vielzahl <strong>von</strong> weiteren relevanten Akteuren der Bildungs ­<br />

region werden integriert, um die Selbstlernzentren als ergänzendes<br />

innovatives Element der Bildungsregion nachhaltig zu<br />

etablieren. Die Projektleitung liegt beim Kreis Lippe.<br />

Wo Y<br />

Kreis Lippe<br />

Zukunftsbüro Bildung<br />

Felix-Fechenbach-Str. 5 | 32756 Detmold<br />

Telefon 0 52 31 | 62-4 28<br />

E-Mail info@lippe.de<br />

www.lippe-selbstlernzentren.de


86 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />

Rheinland-Pfalz<br />

<strong>Lernende</strong> Region Stadt Mainz/Landkreis<br />

Mainz-Bingen <strong>–</strong> Step on!<br />

Was Y Mit dem Ziel, die Transparenz und Qualität der regionalen<br />

Bildungslandschaft zu verbessern, hat Step on! seit Projektbeginn<br />

im Jahr 2001 ein <strong>Netzwerk</strong> aus regionalen Partnern<br />

aufgebaut und in der Region verankert. Während der Durchführungsphase<br />

wurden ein Internet-Bildungsportal, ein Internetcafé<br />

mit niedrigschwelligem Angebot, Weiterbildungsangebote<br />

für Pflegekräfte, Aus- und Weiterbildungstage sowie Berufsprojekttage<br />

für Mädchen und die Bildungsberatungstelle „Blickwechsel“<br />

für Frauen entwickelt und erprobt.<br />

In der Vertiefungsphase ging „Blickwechsel“ in die Step-on!­<br />

Bildungsberatungsstellen in Mainz und in Bingen über. Die<br />

Step-on!-Bildungsberatungsstellen stehen allen Menschen mit<br />

ihrem Beratungsangebot zur Verfügung. Erste Informations ­<br />

gespräche im Beratungsladen, telefonische und E-Mail-Anfragen<br />

stehen meist vor einem terminierten Beratungsgespräch. Oft<br />

nehmen die Ratsuchenden Folgetermine wahr, um z. B. persönliche<br />

Kompetenzen zu analysieren oder ihre Bewerbungsmappe<br />

mit Step on!-Unterstützung zusammenzustellen. Anfragen, die<br />

zielgruppenspezifisch oder fachspezifisch sind, leitet Step on!<br />

an Kooperationspartner und fachlich relevante Bildungsberatungsstellen<br />

weiter. Ein weiterer Schwerpunkt <strong>von</strong> Step on! liegt<br />

seit jeher auf der Internetpräsenz www.step-on.de.<br />

Rheinland-Pfalz<br />

<strong>Lernende</strong> Region Trier<br />

Was Y Ziel der im <strong>Netzwerk</strong> der <strong>Lernende</strong>n Region Trier zusammengeschlossenen<br />

Akteure ist es, einer möglichst großen<br />

Zahl <strong>von</strong> Menschen in der strukturschwachen Region Trier den<br />

Weg zum Lebenslangen Lernen zu ebnen und damit einen Beitrag<br />

zur Regionalentwicklung zu leisten. Das bestehende Angebot<br />

(u. a. Bildungsmesse Job + Karriere, Beratungsstelle „Fran ­<br />

zösisch“, internetgestütztes Bildungsportal mit Kursdatenbank,<br />

Selbstlernzentrum) ist in der Vertiefungsphase um eine Bildungsberatungsagentur<br />

erweitert worden. Die Bildungsberatungsagentur<br />

setzt sich aus drei Teilen zusammen: dem bei der<br />

Volkshochschule in der Trierer Innenstadt angesiedelten Bildungsberatungszentrum,<br />

der bei der Handwerkskammer<br />

beheimateten Qualifizierungsberatung für kleine und mittlere<br />

Unternehmen und der Online-Beratung. Im Rahmen ihrer<br />

Qualifi zierungsberatung für kleine und mittlere Unternehmen<br />

erprobt die <strong>Lernende</strong> Region in enger Kooperation mit Wirt ­<br />

schaft und Bildungsanbietern Formen integrierter Bildungs ­<br />

beratung, indem Bildungsberatung mit verwandten Beratungs-<br />

Die <strong>Lernende</strong> Region arbeitet zudem in einer kommunalen<br />

Kooperation mit der Stadt Bingen zusammen (siehe auch S. 104).<br />

Wer Y Auf den Internetseiten können Interessierte nach Bildungsangeboten<br />

und -anbietern recherchieren, sich online be ­<br />

raten lassen und sich über die 70 wichtigsten Bildungs bera tungsstellen<br />

der Region informieren. In der Region ist die Arbeit <strong>von</strong><br />

Step on! etabliert und steht für qualitative Bildungsberatung<br />

und effiziente <strong>Netzwerk</strong>arbeit. Im <strong>Netzwerk</strong> engagieren sich<br />

Personen und Institutionen aus den Bereichen Bildung, Politik,<br />

Verwaltung, Wirtschaft und Soziales. Die Zusammenarbeit mit<br />

den Kommunen, dem Landkreis und den Job Centern für Arbeitsmarktintegration<br />

sowie den Agenturen für Arbeit hat sich<br />

weiter gefestigt.<br />

Wo Y<br />

Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung<br />

Johannes-Gutenberg-Universität Mainz<br />

Forum Universitatis 1 | 55128 Mainz<br />

Telefon 06131 | 392 6938<br />

E-Mail info@step-on.de<br />

www.step-on.de<br />

angeboten (kaufmännische Unternehmensberatung, Techno ­<br />

logieberatung, Personalvermittlung usw.) kombiniert wird.<br />

Wer Y Die <strong>Lernende</strong> Region Trier ist ein regionales <strong>Netzwerk</strong><br />

öffentlicher und privater Bildungsanbieter, kommunaler und<br />

kirchlicher Einrichtungen, Kammern und Verbände, Schulen<br />

und Hochschulen. Der Wirkungskreis der <strong>Lernende</strong>n Region<br />

umfasst die Stadt Trier und den Landkreis Trier-Saarburg, den<br />

Landkreis Bernkastel-Wittlich, den Eifelkreis Bitburg-Prüm und<br />

den Landkreis Vulkaneifel. Die <strong>Netzwerk</strong>koordinierung befindet<br />

sich bei der <strong>Lernende</strong>n Region in Trier.<br />

Wo Y<br />

<strong>Lernende</strong> Region Trier e.V.<br />

c/o Handwerkskammer<br />

Loebstr. 18 | 54292 Trier<br />

Telefon 06 51 | 2 07-116<br />

E-Mail info@lernende-region-trier.de<br />

www.lernende-region-trier.de


LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />

Saarland<br />

<strong>Lernende</strong> Region Saarland <strong>–</strong> SaarLernNetz<br />

Was Y Das SaarLernNetz ist die Anlaufstelle für „neues Lernen<br />

im Saarland“ mit dem Anspruch, der Bildungsmarktplatz für<br />

neues Lernen mit Neuen Medien in der Region zu sein. Hier<br />

findet man alles zum Lernen, Spielen und Informieren. Außerdem<br />

erfährt man, welche konkreten neuen Bildungsangebote<br />

es in der Region gibt, aber auch, wie diese genutzt werden<br />

können.<br />

Die Anlaufstelle besteht aus folgenden Dienstleistungen:<br />

a) einem Service-Büro als ständiger Einrichtung, das<br />

Informationen und Ressourcen zur Nutzung Neuer Medien<br />

zur Verfügung stellt<br />

in der Nutzung neuer Methoden quali fiziert<br />

das <strong>Netzwerk</strong> koordiniert<br />

b) einer Projektschmiede, in der neue Entwicklungen der Netz ­<br />

werkpartner initiiert werden; Ziel sind dabei neue innovative<br />

Projekte<br />

c) den Geschäftsfeldern, in denen Projekte und Aufträge im<br />

<strong>Netzwerk</strong> erprobt und umgesetzt werden. Hierzu gehören u. a.<br />

ein interaktiver Wissens-Krimi, die mediale Umsetzung des Gesundheitsnetztes<br />

Saar, praxisbezogenes Lernen und Lehren auf<br />

den Gebieten Technik, Betriebswirtschaft und Sprachen. In der<br />

Sachsen<br />

<strong>Lernende</strong> Region<br />

„Bildungsforum Südwestsachsen“<br />

Was Y Die <strong>Lernende</strong> Region „Bildungsforum Südwestsachsen“<br />

fördert das generationsübergreifende Lernen und führt Angebote<br />

der politischen, allgemeinen, kulturellen und beruflichen<br />

Bildung im Rahmen des Lebenslangen Lernens zusammen.<br />

Schwerpunkte: Etablierung einer neuen Lehr- und Lernkultur,<br />

das Erreichen <strong>von</strong> Bildungsfernen, der bildungs-, bereichsund<br />

generationenüber greifende Ansatz sowie die enge Verknüpfung<br />

<strong>von</strong> Bildung und Kultur.<br />

Während der Durchführungsphase wurden Angebote in<br />

den Teilbereichen Information und Beratung sowie Konzepte<br />

und Bildungsangebote zum Lebenslangen Lernen, Lernförderung<br />

für Menschen mit besonderen Bedarfen, Nachwuchs-/<br />

Kreativitätsentwicklung und grenzüberschreitende Bildungs ­<br />

kooperation umgesetzt.<br />

In der Vertiefungsphase wurde am Standort Chemnitz ein<br />

praxis- und handlungsorientiertes Informations-, Lern- und Begegnungszentrum<br />

aufgebaut, das für jede und jeden die Möglichkeit<br />

schafft, einfach und komfortabel auf Bildungsinformationen<br />

zuzugreifen sowie selbständig und entsprechend den<br />

eigenen Interessen zu lernen. Der thematische Fokus der Lern-<br />

87<br />

Vertiefungsphase werden Selbstlernzentren an drei Standorten <strong>–</strong><br />

Saar brücken, Merzig und St. Ingbert <strong>–</strong> aufgebaut.<br />

Im Schwerpunkt geht es darum, Infrastrukturen und Begleitungsangebote<br />

für Selbstlernen in regionalspezifischen Kontexten<br />

zu erproben.<br />

Die <strong>Lernende</strong> Region arbeitet zudem im Rahmen kommunaler<br />

Kooperationen mit dem Stadtverband Saarbrücken, der<br />

Kreisstadt Merzig und der Mittelstadt St. Ingbert daran, das Lebenslange<br />

Lernen als Querschnittsaufgabe in unterschiedliche<br />

kommunale Strukturen zu implementieren (siehe auch S. 106).<br />

Wer Y Zu den <strong>Netzwerk</strong>partnern gehören Schulen, Hochschulen,<br />

öffentliche und private Weiterbildungseinrichtungen, kommunale<br />

Einrichtungen, Kammern, Unternehmen und Gewerkschaften.<br />

Die Projektleitung liegt beim Deutschen Forschungszentrum<br />

für Künstliche Intelligenz (DFKI)<br />

Wo Y<br />

DFKI GmbH<br />

Stuhlsatzenhausweg 3 | 66123 Saarbrücken<br />

Telefon 06 81 | 3 02-6 48 10<br />

www.saarlernnetz.de<br />

angebote liegt auf den Bereichen Technik und Naturwissenschaften.<br />

Ergänzend zu den stationären Lernbereichen Info- und Mediathek,<br />

Experimentierbereich sowie Trainings- und Verans taltungsbereich<br />

gibt es den Future Truck und die Experimentierbox<br />

als mobile aufsuchende Bildungsangebote.<br />

Wer Y Zu den <strong>Netzwerk</strong>partnern gehören schulische und<br />

außerschulische Einrichtungen, Einrichtungen und Ämter der<br />

Kommune in der Bildung, der Beschäftigungsförderung, im<br />

sozialen Bereich und in der Wirtschaftsförderung, die regionale<br />

Arbeitsagentur/Arbeitsgemeinschaft, regionale Vertretungen<br />

der Wirtschaft u. a. Die <strong>Netzwerk</strong>leitung hat die Technische<br />

Universität Chemnitz.<br />

Wo Y<br />

Technische Universität Chemnitz<br />

Kreativzentrum TU Chemnitz <strong>–</strong> CreativeCenter<br />

Reichenhainer Straße 70 | 09126 Chemnitz<br />

Telefon 03 71 | 5 31-2 38 80<br />

E-Mail ccc@mb.tu-chemnitz.de<br />

www.tu-chemnitz.de/mb/ccc/


88 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />

Sachsen<br />

<strong>Lernende</strong> Euroregion Neisse-Nisa-Nysa <strong>–</strong> PONTES<br />

Was Y PONTES (lat. Brücken) ist ein bildungsbereichs- und trägerübergreifendes<br />

grenzüberschreitendes Bildungsnetzwerk in<br />

der deutsch-polnisch-tschechischen Euroregion Neisse-Nisa-Nysa.<br />

Die Grenzregion bietet in ihrer europäischen Dimension<br />

einzigartige Potenziale als Lernort, insbesondere für die Entwicklung<br />

<strong>von</strong> Euregiokompetenzen. Diese Potenziale für eine<br />

erfolgreiche Regionalentwicklung nutzbar zu machen und die<br />

Euroregion zu einem modernen grenzüberschreitenden Bildungsstandort<br />

zu entwickeln, der den hier beheimateten Menschen<br />

neue Zukunftsperspektiven eröffnet, ist Grundanliegen<br />

der PONTES-<strong>Netzwerk</strong>arbeit.<br />

Ausgehend <strong>von</strong> den Besonderheiten der Grenzregion, initiieren<br />

und realisieren die <strong>Netzwerk</strong>partner dazu innovative Projekte<br />

in den Handlungsfeldern „Euroregionales Bildungs marketing“,<br />

„Nachbarschaft und Sprache“, „Lernen bewegt Unternehmen“,<br />

„Lernort Grenzregion“, „Lernen im bürgerschaftlichen<br />

Engagement“ und „Chancengerechtigkeit in der Bildung“. Der<br />

Produkt- und Dienstleistungskatalog umfasst ca. 100 neu entwickelte<br />

Angebote zur <strong>Förderung</strong> des Lebenslangen Lernens<br />

in den Rubriken Fort- und Weiterbildung, Lehr- und Lernma ­<br />

terialien, E-Learning, Bildungsmarketing und Publikationen.<br />

Sachsen<br />

<strong>Lernende</strong> Region Leipzig<br />

Was Y Kerngedanke ist es, das Lebenslange Lernen im Umfeld<br />

der Bürgerinnen und Bürger in unterschiedlichen Lebenslagen<br />

und Problemfeldern erlebbar zu machen und dazu ein <strong>Netzwerk</strong><br />

<strong>von</strong> Experten zu nutzen, die im Bildungs- und Beschäftigungsbereich<br />

für unterschiedlichste Bevölkerungsgruppen mit einer<br />

Vielzahl <strong>von</strong> Angeboten wirksam werden. Dabei sollen Bildung<br />

und Lernen dazu befähigen, sich neuen und fordernden Situationen<br />

und Aufgaben im Beruf, bei Arbeitssuche, auf dem Weg<br />

zur Ausbildung, im Ehrenamt, im Ruhestand, in der Vorberei ­<br />

tung auf die Selbstständigkeit oder in Vorbereitung auf die Arbeitsaufnahme<br />

usw. erfolgreich zu stellen. Der Arbeitsschwerpunkt<br />

unseres <strong>Netzwerk</strong>es liegt in Fortsetzung der Durch führungsphase<br />

in der Entwicklung und Erprobung <strong>von</strong> Bildungs ­<br />

beratungsangeboten sowie der Weiterentwicklung <strong>von</strong> Bildungsberatungsagenturen<br />

(hier: i-Punkten), angelagert an bereits bestehende<br />

und in der Region nachhaltig wirksame Strukturen,<br />

welche in der Breite wirksam werden und den Bürgerinnen und<br />

Bürgern des Regierungsbezirks Leipzig nutzen. Dabei soll ins-<br />

Zusätzlich bestehen im Rahmen der Vertiefungsphase kommunale<br />

Kooperationen mit den beiden in unmittelbarer Grenznähe<br />

befindlichen Landkreisen und der Stadt Görlitz (siehe auch<br />

S. 105).<br />

Wer Y Im PONTES-<strong>Netzwerk</strong> engagieren sich derzeit ca. 300<br />

Einrichtungen und Akteure aus allen Bildungsbereichen <strong>–</strong> <strong>von</strong><br />

Kindertagesstätten über Schulen, Aus- und Weiterbildungsein ­<br />

richtungen und regionalen Hochschulen bis hin zu Einrich ­<br />

tungen aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Kultur, Vereinen und<br />

Verbänden <strong>–</strong> und aus allen drei Nachbarländern. Das <strong>Netzwerk</strong>management<br />

liegt beim Internationalen Begegnungszentrum<br />

St. Marienthal (IBZ).<br />

Wo Y<br />

-Agentur<br />

c/o Internationales Begegnungszentrum St. Marienthal<br />

St. Marienthal 10 | 02899 Ostritz<br />

Telefon 03 58 23 | 7 72 52<br />

E-Mail pontes@ibz-marienthal.de<br />

www.pontes-pontes.de<br />

besondere die Transparenz und Bündelung der Vielzahl unterschiedlichster<br />

Bildungsangebote verstärkt werden.<br />

Wer Y Das <strong>Netzwerk</strong> besteht aus Akteuren aus dem Bildungsund<br />

Beschäftigungsbereich, welche als assoziierte Partner und<br />

Experten die Aktivitäten in den unterschiedlichen Problemfeldern<br />

durchführen und da<strong>von</strong> partizipieren. Die strategische<br />

Leitung hat seit dem Frühjahr 2001 ein Beirat inne, welcher aus<br />

dem Regierungspräsidenten, Vertretern der Universität Leipzig,<br />

der Kammern, der Arbeitsagentur, der Volkshochschule, dem<br />

DGB und des VSBI besteht und ehrenamtlich auch die Vertiefungsphase<br />

begleitet.<br />

Wo Y<br />

<strong>Netzwerk</strong>büro des Berufsbildungsvereins Leipzig (BBV)<br />

Kohlenstr. 30 | 04107 Leipzig<br />

Telefon 03 41| 9 63 95 12<br />

E-Mail sfriesz@bbv-leipzig.de<br />

www.leipzig-lernt.de


LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />

Sachsen<br />

<strong>Lernende</strong> Region Zwickau<br />

Was Y Die Region Zwickau steht vor der komplexen Situation,<br />

dass Firmen ihren Bedarf an Facharbeitern und Ingenieuren trotz<br />

hoher Arbeitslosigkeit nicht vor Ort decken können und mit großem<br />

Aufwand Arbeitskräfte aus anderen <strong>Regionen</strong> suchen. Dieses<br />

Problem wird durch hohe Abwanderung besonders Qualifizierter<br />

verschärft. Ziel ist es daher, Anreize in der Region zu bieten, um<br />

gut Ausgebildete in ihrer Heimat zu halten, denn Wissen wird<br />

<strong>von</strong> den Akteuren der <strong>Lernende</strong>n Region Zwickau als entscheidende<br />

Größe für die regionale Entwicklung verstanden.<br />

Insofern stellt die Thematik Fachkräfteentwicklung die<br />

große Klammer für die vielseitigen Aktivitäten der Partner des<br />

Kooperationsverbundes dar. Ausgehend <strong>von</strong> den unterschied ­<br />

lichen Lebensphasen, hat die <strong>Lernende</strong> Region Zwickau vier Arbeitsschwerpunkte<br />

identifiziert, zu denen die Partner, in<br />

Bil dungstischen (BT) organisiert, die vielfältigen Aktionen zur<br />

Unterstützung Lebenslangen Lernens umsetzen. Diese vier Bereiche<br />

sind: Fort- und Weiterbildung <strong>von</strong> Erwerbstätigen (BT 1),<br />

passgenaue Qualifizierung für Stellensuchende (BT 2), Unterstützung<br />

<strong>von</strong> Ausbildung mit IT (BT 3) sowie Kooperationen zwischen<br />

Schule/Hochschule und Arbeitsleben (BT 4).<br />

In der Vertiefungsphase widmet sich die <strong>Lernende</strong> Region<br />

dem Aufbau eines berufspraktischen Lernzentrums, das als zen­<br />

Sachsen-Anhalt<br />

<strong>Lernende</strong> Region Wernigerode<br />

Was Y Kerngedanke: Aufbau einer regionalen Informationsund<br />

Beratungsstruktur sowie einer Qualifizierungs-, Bildungs- und<br />

Lerninfrastruktur zur <strong>Förderung</strong> der Persönlichkeitsentwicklung,<br />

Handlungs- und Beschäftigungsfähigkeit der Menschen.<br />

Die zentralen Anliegen und Projekte:<br />

Vernetzung aller Bildungsanbieter für eine transparente<br />

Bildungsstruktur in der Region<br />

Aufbau eines Beratungs- und Informationszentrums für<br />

Weiterbildungsfragen in der Region<br />

gemeinsame Neuentwicklung und Bereitstellung <strong>von</strong> Bildungsmodulen<br />

und -strukturen zur Orientierung und Qualifizierung<br />

<strong>von</strong> Jugendlichen und jungen Erwachsenen,<br />

KMU<br />

Erstellung einer virtuellen Bildungsplattform für die Region<br />

Sicherung der Bildungsqualität (Querschnittsaufgabe)<br />

aktive Öffentlichkeitsarbeit für den Bildungssektor (Querschnittsaufgabe)<br />

regionales <strong>Netzwerk</strong> „Life is my Future“ für Kinder und Jugendliche<br />

(Gesundheits- und Gewaltprävention, aktive ÖA)<br />

trale Anlaufstelle für selbstorganisiertes Lernen in Zwickau fungieren<br />

soll. Geplant sind Workshopräume, eine Wissenswerkstatt<br />

sowie ein Computerlernstudio.<br />

Wer Y Die <strong>Lernende</strong> Region verbindet in ihrem <strong>Netzwerk</strong><br />

über 43 operative sowie ca. 20 strategische Partner, die an der<br />

Umsetzung der in den Bildungstischen entwickelten Mikroprojekte<br />

mitwirken.<br />

Die Akteure sind Bildungsträger, öffentliche Einrichtungen,<br />

Unternehmen und Bürger. Das zentrale <strong>Netzwerk</strong>management<br />

dieser Akteure übernimmt mit der Vertiefungsphase 2007 die<br />

STZ gGmbH <strong>von</strong> der SAQ mbH.<br />

Wo Y<br />

STZ gGmbH Sächsisches Technologie Zentrum gGmbH für<br />

Bildung und Innovation<br />

Das Lernstudio <strong>–</strong> praktisch mehr Wissen<br />

Audistraße 9 | 08058 Zwickau<br />

Telefon 03 75 | 3 32 24 39<br />

E-Mail lernen@lernen-in-zwickau.de<br />

www.lernen-in-zwickau.de<br />

regionales <strong>Netzwerk</strong> „Wernigerode AG“ für KMU<br />

Kinderuniversität<br />

Seniorenakademie.<br />

Wer Y <strong>Netzwerk</strong>akteure: Landkreis Wernigerode, Stadt Wernigerode,<br />

Amt für Wirtschaftsförderung, Handwerkskammer,<br />

IHK Magdeburg, Jugend- und Sozialamt, Schulamt Halberstadt,<br />

Hochschule Harz, Internationaler Bund. <strong>Netzwerk</strong>leitung:<br />

VHS Harz gGmbH<br />

Wo Y<br />

Volkshochschule Harz gGmbH<br />

Heiligegeiststr. 8 | 06484 Quedlinburg<br />

Telefon 0 39 43 | 69 15-13 (Standort Werningerode)<br />

E-Mail info@volkshochschule-harz.de<br />

www.lr-wr.de<br />

89


90 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />

Sachsen-Anhalt<br />

<strong>Lernende</strong> Region Sachsen-Anhalt Süd <strong>–</strong> MIA<br />

Was Y Die MIA-Region ist wesentlich durch einen industriellen<br />

Wirtschaftsraum geprägt.<br />

Es wurde eine strategisch ausgerichtete <strong>Netzwerk</strong>struktur<br />

entwickelt, die zur Verbesserung der Qualität <strong>von</strong> Bildungsan ­<br />

geboten und zur Erhöhung der Beteiligung aller Bevölkerungsgruppen<br />

beiträgt. In der Durchführungsphase werden z. B. mit<br />

innovativen Lernmethoden Jugendliche darin unterstützt, den<br />

Übergang zwischen den verschiedenen Bildungsphasen, zwischen<br />

Arbeit und Bildung bestmöglich zu bewältigen.<br />

Hierzu werden z. B. in den Ferien Praktikawochen mit Schü ­<br />

lerinnen und Schülern zur Berufsorientierung sowie Qualifizierungen<br />

für das begleitende Lehr- und Ausbildungspersonal sowie<br />

ausbildungsbegleitende und -unterstützende Maßnahmen zur<br />

Stabilisierung Bildungsbenachteiligter in der ersten Ausbildungsphase<br />

durchgeführt.<br />

Das <strong>Netzwerk</strong> entwickelt in der Vertiefungsphase ein systematisches<br />

Übergangsmanagement und neue Kooperationsformen<br />

zur Erschließung <strong>von</strong> Ausbildungs- und Beschäftigungs poten ­<br />

zialen mit folgenden ausgewählten Aktivitäten:<br />

Vermittlung des Berufswahl-SIEGEL in Sachsen-Anhalt zur<br />

Standardisierung der Berufswahlorientierung an Schulen<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Begleitende und unterstützende Maßnahmen für eine zielgruppenorientierte<br />

und branchenspezifische Berufswahlorientierung<br />

Seminare für Lehr- und Ausbildungspersonal<br />

Akquise betrieblicher Ausbildungsplätze und ausbildungsvorbereitende<br />

Trainings für benachteiligte Jugendliche.<br />

Wer Y Im <strong>Netzwerk</strong> wirken mit: Kammern, Arbeitgeberverbände,<br />

Unternehmen, Gewerkschaften, Bildungsträger, Kommunen,<br />

Arbeitsagenturen, Eltern- und Schülervertretungen, Schu ­<br />

len, Institut für Lehrerfortbildung, Ministerien, Universitäten.<br />

Die <strong>Netzwerk</strong>leitung hat die Qualifizierungsförderwerk Chemie<br />

GmbH.<br />

Wo Y<br />

<strong>Lernende</strong> Region Altmark-Salzwedel <strong>–</strong> VerA<br />

Was Y Das <strong>Netzwerk</strong> VerA steht für die Neugestaltung einer<br />

„Lernkultur für alle“ im dünn besiedelten Raum durch die Einführung<br />

moderner Bildungsmedien und -methoden. Nutzer,<br />

Entwickler und Anbieter <strong>von</strong> Blended-Learning-Bildungsangeboten<br />

wurden in einen kooperativen Lernprozess eingebunden,<br />

der eine umfassende Kompetenzentwicklung in Schulen, Unternehmen,<br />

Politik und Verwaltung der Altmark einleitete.<br />

Aufgabenschwerpunkte waren in der Durchführungsphase<br />

der kooperative Aufbau einer barrierefreien und dynamischen<br />

Lernplattform für verschiedenste, insbesondere bildungsferne<br />

Bevölkerungsschichten sowie die Entwicklung <strong>von</strong> Bildungsinhalten<br />

mit regionalem Bezug.<br />

In der Vertiefungsphase werden eine Bildungsberatungsagentur<br />

aufgebaut und Modelle für aufsuchende/mobile Bildungsberatung<br />

entwickelt.<br />

Im Zuge der Projektumsetzung ist es gelungen, das Thema<br />

Bildung im Allgemeinen und das Lebenslange Lernen im Besonderen<br />

als eigenständigen Schwerpunkt im integrierten länd ­<br />

lichen Entwicklungskonzept der Altmark (iLEK) zu verankern.<br />

Somit ist sichergestellt, dass erstmalig und sicher verstetigt Maß-<br />

Qualifizierungsförderwerk Chemie GmbH<br />

Magdeburger Straße 23 | 06112 Halle<br />

Telefon 03 45 | 2 17 68 10<br />

E-Mail annette.eschner@qfc.de<br />

www.projekt-mia.de<br />

nahmen ergriffen wurden/werden, um das Bildungsniveau nachhaltig<br />

anzuheben, gerade auch bildungsfernen Schichten der Bevölkerung<br />

einen Zugang zur Bildung zu eröffnen, einen Beitrag<br />

zur Reduzierung der Abwanderungsbewegung vor allem junger<br />

Frauen zu leisten und <strong>–</strong> nicht zuletzt <strong>–</strong> dem absehbaren/prog ­<br />

nostizierten Fachkräftemangel in der Region vorzubeugen.<br />

Wer Y VerA setzt sich aus insgesamt 42 Akteuren (am Aus ­<br />

bildungs-/Arbeitsmarkt agierenden Wirtschafts- und Sozial ­<br />

partnern der Region) zusammen.<br />

Wo Y<br />

EBB InnoKomp GmbH<br />

Arneburger Straße 24 | 39576 Stendal<br />

Telefon 0 39 31 | 68 19 50<br />

E-Mail vera-buero@email.de<br />

www.lernende-region-altmark.de


LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />

Sachsen-Anhalt<br />

<strong>Lernende</strong> Region Südliches Sachsen-Anhalt<br />

Was Y Mit der <strong>Lernende</strong>n Region Südliches Sachsen-Anhalt<br />

hat sich ein <strong>Netzwerk</strong> etabliert, dessen Akteure neben konventioneller<br />

Bildungsvermittlung auf neue Möglichkeiten des Zuganges<br />

zu Aus- und Weiterbildungsangeboten für die Bürger<br />

der Region setzen. Das in der Durchführungsphase entwickelte<br />

und erprobte Regionale Medienzentrum bietet hierfür die besten<br />

Voraussetzungen.<br />

Die Vertiefungsphase beschreitet neue Wege, die zu einer<br />

systematischen Einbeziehung <strong>von</strong> KMU in Prozesse des Lebenslangen<br />

Lernens führt. Mit und für KMU werden bedarfsspezifische<br />

Bildungsdienstleistungen entwickelt, die eine zeitgemäße<br />

Personalentwicklung ermöglichen und das Lebenslange Lernen<br />

fest in den Unternehmen etabliert.<br />

Im neu entstandenen Landkreis Mansfeld-Südharz, dem<br />

Kerngebiet der <strong>Lernende</strong>n Region, wird das Lebenslange Lernen<br />

in den kommunalen Handlungsfeldern umgesetzt.<br />

Sachsen-Anhalt<br />

91<br />

Die <strong>Lernende</strong> Region arbeitet zudem in einer weiterführenden<br />

kommunalen Kooperation mit dem Landkreis Mansfeld-Südharz<br />

zusammen (siehe auch S. 105).<br />

Wer Y Kleine und mittlere Unternehmen der Region, deren<br />

Dachverbände und -organisationen, Bildungsanbieter sowie<br />

Vertreter der öffentlichen Verwaltung, der Wirtschaftsförderung<br />

verpflichtete Partner engagieren sich im <strong>Netzwerk</strong>. Die<br />

Projektleitung liegt in den Händen des Technologie- und Gründerzentrums<br />

„Mansfelder Land“ GmbH in Eisleben.<br />

Wo Y<br />

<strong>Lernende</strong> Region Dessau-Anhalt-Wittenberg <strong>–</strong><br />

Agora des Lernens<br />

Was Y Kernanliegen ist der Aufbau einer regionalen Bildungs-<br />

und Lern(beratungs)infrastruktur zur <strong>Förderung</strong> der<br />

Persönlichkeitsentwicklung und Handlungsfähigkeit der Menschen<br />

und zur Verbesserung ihrer Beschäftigungsfähigkeit in<br />

für die Region zukunftsträchtigen Wirtschaftszweigen.<br />

Beispielhafte Angebote während der Durchführungsphase<br />

waren Rekultivierung und Nutzung <strong>von</strong> Gärten als Veranstaltungsorte,<br />

passgenaue Weiterbildungsangebote für Fachar ­<br />

beiter und Ingenieure sowie bedarfsgerechte Weiterbildung<br />

im Bereich Tourismus.<br />

Die Geschäftsstelle übernimmt in der Vertiefungsphase<br />

alle Aufgaben aus dem Bereich Öffentlichkeitsarbeit für das<br />

<strong>Netzwerk</strong>, bietet Fachtagungen im Kontext des lebenslangen<br />

Lernens an, betreibt ein Bildungsportal und ein Beratungs ­<br />

netznetzwerk, dessen Kern drei Bildungsberatungsstellen <strong>–</strong><br />

B-Punkte <strong>–</strong> in Dessau, Köthen und Bernburg sind.<br />

Technologie- und Gründerzentrum „Mansfelder Land“ GmbH<br />

Bahnhofsring 14 | 06295 Lutherstadt Eisleben<br />

Telefon 03475 | 74580<br />

E-Mail info@tgz-lr.de<br />

www.tgz-lr.de<br />

Wer Y Dem <strong>Netzwerk</strong> gehören Bildungsträger, Schulen,<br />

Volkshochschulen, Unternehmen, Akteure des Arbeitsmarktes,<br />

Kammern, Wirtschaftsförderungsgesellschaften, Arbeitgeberverbände,<br />

Wirtschaftsjunioren und die Gewerkschaften an.<br />

Das <strong>Netzwerk</strong> ist unter dem Dach des Kollegs für Management<br />

und Gestaltung nachhaltiger Entwicklung gGmbH in<br />

Dessau angesiedelt.<br />

Wo Y<br />

Kolleg für Management und Gestaltung nachhaltiger<br />

Entwicklung gGmbH<br />

Humperdinckstraße 16 | 06844 Dessau<br />

Telefon 03 40 | 2 20 59 90<br />

E-Mail mzienert@kmgne.de<br />

www.agora-des-lernens.de


92 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />

Schleswig-Holstein<br />

<strong>Lernende</strong> Region Neumünster<br />

Was Y Bildung ist der Schlüssel zur Zukunft einer leistungsstarken<br />

Region. Das Hauptziel des <strong>Netzwerk</strong>es ist die Steigerung<br />

der Wettbewerbsfähigkeit der Region Neumünster und Mittelholstein<br />

durch Erhöhung der Lernbereitschaft, Verbesserung<br />

der Lernprozesse und Lernerfolge bei Unternehmen sowie bei<br />

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Als weitere Ziele stehen<br />

die Stärkung der Wirtschaftskraft, die Steigerung der Ansiedlungsattraktivität,<br />

die planerische Standortentwicklung<br />

sowie die allgemeine Attraktivität und Lebensqualität der Stadt<br />

Neumünster im Fokus. Angestrebt wird weiter die Optimierung<br />

der bestehenden Kommunikation zwischen Bildungseinrichtungen<br />

in Neumünster. Das <strong>Netzwerk</strong> will die Anpassungsprozesse<br />

der Region, der Unternehmen und ihrer Arbeitnehmerinnen/<br />

Arbeitnehmer mit den global(isiert)en Herausforderungen <strong>von</strong><br />

heute und morgen in Einklang bringen.<br />

In der Vertiefungsphase entwickelt das <strong>Netzwerk</strong> Sensibilisierungsinstrumente<br />

und individuelle Beratungsmaßnahmen<br />

für KMU zu innovativen Personalentwicklungskonzepten sowie<br />

Schleswig-Holstein<br />

<strong>Lernende</strong> Region Norderstedt<br />

Was Y Norderstedt lernt e.V. fördert die Bildungszusammenarbeit<br />

mit dem Ziel, Lebensqualität in Norderstedt zu erhalten<br />

und zu verbessern. Wir gehen da<strong>von</strong> aus, dass soziale Kom ­<br />

petenzen und die Dokumentation <strong>von</strong> Kenntnissen und Fähig ­<br />

keiten sowie eine Begleitung während der Berufsfindungsphase<br />

die Ausbildungschancen bzw. Chancen auf einen beruflichen<br />

Wiedereinstieg erhöhen. Erprobte Konzepte in den Übergangsbereichen<br />

Schule <strong>–</strong> Ausbildung <strong>–</strong> Beschäftigung und Wieder ­<br />

einstieg werden unter besonderer Berücksichtigung der Zielgruppe<br />

Migranten in der Vertiefungsphase weiterentwickelt<br />

und in Portfolios für Multiplikatoren nutzbar gemacht. Die<br />

Portfolios enthalten Konzepte für Bildungsberatung, Kom ­<br />

petenzanalyse und ProfilPASS, den generationsübergreifenden<br />

PC- und Handy-Workshop „Jugend lehrt <strong>–</strong> Jugend<br />

er-klärt“ und den multimedialen Schülerworkshop „Mein Job <strong>–</strong><br />

Mein Weg“ zur Berufsorientierung. Ergänzt wird das Angebot<br />

durch den Praktikantenatlas www.praktikum-norderstedt.de.<br />

ein modulares Qualifizierungskonzept für Weiterbildungsverantwortliche<br />

in Unternehmen.<br />

Wer Y Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH mit den<br />

Partnern:<br />

Ausbildungsverbund Neumünster, ver.di-Forum Nord e.V.,<br />

Steuerungsgruppe und Beirat mit Vertreterinnen und Vertreter<br />

der Sozialpartner, Bildungsträger, Beratungsstellen,<br />

Schulen, beruflichen Schulen, Gewerkschaften und Arbeits ­<br />

agentur.<br />

Wo Y<br />

Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH<br />

Memellandstr. 2 | 24537 Neumünster<br />

Telefon 04321 | 6900219<br />

E-Mail jan.rebenstorf@wa-nms.de<br />

www.lernendes-nms.de<br />

In früheren Programmphasen entwickelte Angebote, z. B. für<br />

bildungsbenachteiligte und für arbeitssuchende Frauen, das<br />

Bildungs fernsehen „Norderstedtlernt-TV“, das Bildungsportal<br />

www.norderstedt-lernt.de, werden weitergeführt.<br />

Wer Y Im <strong>Netzwerk</strong> engagieren sich über 50 Bildungsträger,<br />

Schulen, Betriebe, Beratungsinstitutionen, Initiativen sowie interessierte<br />

Norderstedter Bürgerinnen und Bürger.<br />

Wo Y<br />

Norderstedt lernt e.V.<br />

Rathausallee 50 | 22846 Norderstedt<br />

Telefon 0 40 | 5 35 95-9 46 und -9 56<br />

E-Mail info@norderstedt-lernt.de<br />

www.norderstedt-lernt.de


LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />

Schleswig-Holstein<br />

<strong>Lernende</strong> Region Lübeck<br />

Was Y Das übergreifende Ziel ist die effiziente Beratung und<br />

Vermittlung <strong>von</strong> Angebot und Nachfrage im Bereich Weiter ­<br />

bildung.<br />

Angeboten werden: Kurzberatung für konkrete (An-)Fragen,<br />

Bildungslaufbahnberatung, Berufswegeplanung, ProfilPASS-/<br />

Kompetenzberatung, Fördermittelberatung, PE-Beratung für<br />

eine Steigerung der Bildungsbeteiligung und Stärkung der<br />

Beschäftigungsfähigkeit in der Region.<br />

Am Lübecker Weiterbildungstelefon werden Beratungen<br />

unter einer kostenfreien Servicenummer angeboten.<br />

Wir betreiben innovatives, offensives Bildungsmarketing in<br />

einem sehr großen <strong>Netzwerk</strong> aller regional wichtigen Akteure.<br />

Weiterbildung und Bildungsberatung verstehen wir als Standortfaktor<br />

und bedeutendes regionales strukturpolitisches Element.<br />

Thüringen<br />

<strong>Lernende</strong> Region Ilm-Kreis<br />

Was Y Das <strong>Netzwerk</strong> implementiert erfolgreich die Strategie<br />

zur Verwirklichung Lebenslangen Lernens im Ilm-Kreis. Die Bildungsbeteiligung<br />

der Menschen <strong>–</strong> unabhängig <strong>von</strong> Alter und<br />

ihrer sozialen Herkunft <strong>–</strong> soll langfristig durch die vielseitige<br />

und zunehmend bedarfsorientierte Angebotsstruktur erhöht<br />

werden, was einen Beitrag zur <strong>Förderung</strong> der Lernwegplanung,<br />

Berufsorientierung, Beschäftigungsfähigkeit und zur Erweiterung<br />

der Handlungsspielräume der Menschen in ihrer Lebensgestaltung<br />

leistet.<br />

In der Durchführungsphase wurden innovative Modelle für<br />

selbstgesteuertes Lernen in den Schwerpunkten „Beratung und<br />

Bildung für Persönlichkeits- und Unternehmensentwicklung“<br />

sowie „Technik, Umwelt, Medien“ entwickelt und erprobt, die<br />

in der Vertiefungsphase in Lernzentren in Arnstadt, Ilme nau<br />

und Erfurt weiterentwickelt und umgesetzt werden. Dabei<br />

kommen pädagogisch-didaktische Konzepte für Selbstlern ­<br />

systeme für folgende Kompetenzbereiche zum Einsatz: Medien,<br />

(Fremd-)Sprachen, Bildung für nachhaltige Entwicklung/Um ­<br />

welt bildung. Das Angebot ist eingebettet in eine individuelle<br />

Lernberatung und -begleitung.<br />

Wer Y Im Rahmen des Verbundes sind 87 private regionale<br />

Anbieter aktiv tätig. Weiterhin sind die wichtigsten regionalen<br />

Multiplikatoren, wie IHK, HWK, Agentur für Arbeit und ARGE<br />

Lübeck, DGB, in diesem <strong>Netzwerk</strong> engagiert. Die <strong>Netzwerk</strong>leitung<br />

hat die Wirtschaftsförderung LÜBECK GmbH.<br />

Wo Y<br />

Wirtschaftsförderung LÜBECK GmbH<br />

Projektbereich Weiterbildung<br />

Falkenstraße 11 | 23564 Lübeck<br />

Telefon 04 51 / 7 06 55 41<br />

E-Mail info@weiterbildung-luebeck.de<br />

Lübecker Weiterbildungstelefon 08 00 | 5 56 05 55<br />

(kostenlose Servicenummer)<br />

www.weiterbildung-luebeck.de<br />

Wer Y Im Rahmen der <strong>Netzwerk</strong>arbeit haben sich Kooperationen<br />

zwischen allgemeinbildenden, berufsorientierenden<br />

und weiterführenden Schulen, Bildungsanbietern, Unternehmen,<br />

Arbeitsverwaltung, der Wirtschaftsförderung, den Kammern,<br />

Kommunen, Sozialpartnern, Agenda-21-Projekten,<br />

Lehrenden und <strong>Lernende</strong>n entwickelt. Mehr als 30 regionale<br />

Bildungsträger, Vereine und Behörden sind gegenwärtig Partner<br />

im <strong>Netzwerk</strong>. Die <strong>Netzwerk</strong>leitung liegt bei Arbeit und<br />

Leben Thüringen e.V.<br />

Wo Y<br />

Arbeit und Leben Thüringen e.V.<br />

Projekt <strong>Lernende</strong> Region Ilm-Kreis<br />

Windthorststr. 43 a | 99096 Erfurt<br />

Telefon 03 61 | 56 57 30<br />

E-Mail info@lernregion.net<br />

www.lernregion.net<br />

93


94 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />

Thüringen<br />

<strong>Lernende</strong> Region Jena/Saale-Holzland-Kreis<br />

Was Y Durch die Entwicklung eines integrierten Dienstleis ­<br />

tungsangebotes innerhalb eines Bildungsnetzwerkes <strong>von</strong> vielen<br />

regionalen Akteuren soll im Übergang Schule <strong>–</strong> Aus bildung <strong>–</strong><br />

Beschäftigung im Jena/Saale-Holzland-Kreis insbesondere erreicht<br />

werden, die Quote <strong>von</strong> Bildungsabbrechern deutlich zu<br />

senken. Darüber hinaus soll die Bildungsbeteiligung <strong>von</strong> Jugendlichen<br />

verbessert, eine auf individuellen Stärken beruhende<br />

Berufsorientierung ermöglicht und die Transparenz <strong>von</strong><br />

Bildungsanbietern, Maßnahmen, Fördermöglichkeiten und konkreten<br />

Inhalten erhöht werden. Besondere Bedeutung kommt<br />

dabei der Vernetzung und gegenseitigen Abstimmung <strong>von</strong> Bildungsberatung<br />

und Bildungsangebot sowie der Vereinheitlichung<br />

<strong>von</strong> qualitativen Standards zu.<br />

In der Vertiefungsphase werden gezielt Instrumente des<br />

Übergangsmanagements weiterentwickelt: Verschiedene Instrumente<br />

zur Kompetenzbilanzierung, Mo delle zur Bewältigung<br />

<strong>von</strong> Bildungsabbrüchen, zur Berufsorientierung, zum Erschließen<br />

neuer Lernformen und zur <strong>Förderung</strong> individueller Stärken<br />

und Talente (regionale und virtuelle Tandems, Schnuppertage<br />

in der Wirtschaft, Come-together/Lernfest).<br />

Aus der <strong>Netzwerk</strong>arbeit hervorgegangen sind Empfehlungen<br />

für den Masterplan Jena/Saale-Holzland, die Weiterentwicklung<br />

und der Ausbau <strong>von</strong> Patenschaften zwischen Unterneh ­<br />

men und Schulen zur Unterstützung der Initiative Schule <strong>–</strong><br />

Thüringen<br />

Wirtschaft des hiesigen Landrates, die Veröffentlichung <strong>von</strong><br />

Good Practice im Abschlussbericht als Voraussetzung für Multiplikation<br />

in der Region und Transfer in andere <strong>Regionen</strong>.<br />

Wer Y Neben den Kernpartnern Verein zur Regionalförderung<br />

<strong>von</strong> Forschung, Innovation und Technologie für die Strukturentwicklung<br />

(ReFIT e.V.), der Überbetrieblichen Ausbil dungsgesellschaft<br />

gGmbH Jena (ÜAG gGmbH), dem Verein Ländliche<br />

Kerne e.V., dem Institut Bildungsmanagement Nausitz GmbH<br />

(IfBm), der Gesellschaft zur <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> Innovationen und<br />

Arbeitsorientierter Bildung mbH (GIAB) wird das Bildungsnetzwerk<br />

<strong>von</strong> weiteren Bildungsträgern, Arbeitsämtern, Kammern,<br />

Schulämtern, Jugendämtern sowie Vertretern der Wirtschaft<br />

unterstützt. Die Projektleitung liegt bei ReFIT e.V.<br />

Wo Y<br />

ReFIT e.V. Jena<br />

Ernst-Haeckel-Platz 5/6 | 07745 Jena<br />

Telefon 0 36 41 | 22 71 10<br />

E-Mail m.kneisel@refit.de<br />

<strong>Lernende</strong> Region „Zwischen Rennsteig und Rhön“<br />

Was Y Anliegen ist es, die Vernetzung vorhandener und die<br />

Erarbeitung neuer, am Qualifikationsbedarf der regionalen<br />

Wirtschaft sowie der Bevölkerung der Region insgesamt orientierter<br />

Bildungskonzepte zu realisieren, die mit der Ausprägung<br />

<strong>von</strong> sozialer, personeller und medialer Kompetenz verbunden<br />

sind. Ein weiteres Ziel ist es, in die bereits gut gestaltete Bildungslandschaft<br />

der Region mit ihren vielfältigen Angeboten<br />

neue Ideen einzubringen und die Kräfte zu bündeln.<br />

Zur Umsetzung dieses anspruchsvollen Vorhabens werden<br />

in den Bereichen „Modulare Qualifizierungsmodelle zur Steigerung<br />

der Beschäftigungsfähigkeit im regionalen Tourismus ­<br />

sektor“, Modellschule „Berufsorientierung“ und „Aus- und<br />

Wei terbildung in ausgewählten technischen Fachrichtungen“<br />

vielfältige Vorhaben und Aktivitäten realisiert.<br />

Ziel ist es, der Wirtschaft und den Bürgern der Region verbesserte<br />

und jedermann zugängliche Bildungsmöglichkeiten zu<br />

www.jenregionet.de<br />

offerieren. Zu diesem Zweck werden bestehende und funktionierende<br />

regionale <strong>Netzwerk</strong>e in diesen Prozess aktiv einbezogen.<br />

Wer Y Im <strong>Netzwerk</strong> engagieren sich 73 Verbände, Kommunen,<br />

Kammern und Bildungsakteure. Die <strong>Netzwerk</strong>leitung liegt<br />

beim Moderne Berufe für Europa/Südthüringen e.V.<br />

Wo Y<br />

Ausbildungsverbund „Moderne Berufe für<br />

Europa/Südthüringen e.V.“<br />

Würzburger Straße 3 | 98529 Suhl<br />

Telefon 0 36 81 | 80 21 52<br />

E-Mail info@lernende-region-thueringen.de<br />

www.lernende-region-thueringen.de


LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />

Thüringen<br />

<strong>Lernende</strong> Region Saalfeld-Rudolstadt <strong>–</strong><br />

Zukunft Saalebogen<br />

Was Y Kerngedanke der <strong>Lernende</strong>n Region „Zukunft Saalebogen“<br />

ist es, mit beispielhafter <strong>Netzwerk</strong>arbeit die Bildungsübergänge<br />

<strong>von</strong> Jugend lichen und jungen Erwachsenen an<br />

entscheidenden Schnitt stellen im Leben zu begleiten und zu<br />

unterstützen. Mit diesem Kerngedanken leistet die <strong>Lernende</strong><br />

Region einen Beitrag zur Etablierung des LLL in der Region.<br />

Seit der Durchführungsphase unterstützt sie wirkungsvoll Unternehmen<br />

und weitere regionale Akteure wie Kammern, Arbeitsverwaltung<br />

und Verbände bei der zukünftig wichtigen<br />

Frage der Sicherung des Fachkräftebedarfes. Weitere Schwerpunkte<br />

sind die Motivation bildungsferner Gruppen, Bildungsmarketing<br />

und Verknüpfung <strong>von</strong> Schule und Wirtschaft.<br />

Arbeitsschwerpunkte in der Vertiefungsphase sind das Übergangsmanagement<br />

<strong>von</strong> Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />

(bis 32 Jahre) an den Übergängen Schule Y Ausbildung, Ausbildung<br />

Y Beruf sowie (am Übergang) Y beruflicher Wiedereinstieg.<br />

In der Region Saalfeld-Rudolstadt ist das Bildungsnetzwerk<br />

ein wichtiger Bestandteil effizienter regionaler Strukturen. Der<br />

Thüringen<br />

<strong>Lernende</strong> Region Wartburgregion<br />

Was Y Das <strong>Netzwerk</strong> will als zentrale Anlaufstelle der Region<br />

für alle Fragen des Lebenslangen Lernens die wirtschaftliche,<br />

soziale und kulturelle Attraktivität der Region erhöhen und<br />

sichern.<br />

In der Durchführungsphase entwickelte das <strong>Netzwerk</strong> Konzepte<br />

und Maßnahmen zur Berufs- und Arbeitsweltvorbereitung<br />

für lernbehinderte und verhaltensauffällige Schülerinnen und<br />

Schüler sowie zur Stärkung <strong>von</strong> Eltern und Jugendlichen, um sie<br />

auf die Herausforderung des Lebenslangen Lernens vorzubereiten,<br />

und zur Ermittlung des regionalen Fachkräftebedarfs.<br />

In der Vertiefungsphase entwickelt die <strong>Lernende</strong> Region<br />

eine Bildungs- und Beratungsagentur mit dem Ziel, insbesondere<br />

kleine und mittlere Unternehmen der Region innovationsund<br />

wettbewerbsfähiger zu machen und durch den Aufbau umfassender<br />

integra tiver Dienstleistungen zu stärken. Im Zentrum<br />

der Beratungsarbeit stehen die Ausschöpfung und Entwicklung<br />

personaler Ressourcen und die effiziente Nutzung neuer Technologien<br />

durch die Umsetzung des Lebenslangen Lernens.<br />

Im Blickpunkt steht dabei die Fachkräfteentwicklung. Die<br />

Bildungsberatungsagentur unterstützt Unternehmen bei der Bildung<br />

<strong>von</strong> Unternehmensnetzwerken, um dem regionalen Fachkräfteman<br />

gel durch die Umsetzung des Lebenslangen Lernens<br />

zu begegnen.<br />

95<br />

Flächenkreis mit ländlicher Ausprägung verfügt über eine stellenweise<br />

nicht optimal ausgebaute Infrastruktur (ÖPNV); hier ist<br />

es wichtig, dass alle Beteiligten gemeinsam wirken und leichte<br />

Zugänge zu Bildungsberatungs- und Bildungsangeboten bieten.<br />

Wer Y Das <strong>Netzwerk</strong> der <strong>Lernende</strong>n Region „Zukunft Saalebogen“<br />

setzt sich aus Akteuren zusammen aus der Wirtschaft,<br />

den Kommunen, den Kammern und Verbänden sowie den<br />

ARGEn und der Agentur für Arbeit. Die <strong>Netzwerk</strong>leitung liegt<br />

bei der Bildungszentrum Saalfeld GmbH.<br />

Wo Y<br />

Agenturbüro der <strong>Lernende</strong>n Region „Zukunft Saalebogen“<br />

Schwarzburger Chaussee 12 | 07407 Rudolstadt<br />

Telefon 0 36 72 | 82 38 70<br />

E-Mail kontakt@immer-lernen.de<br />

www.immer-lernen.de<br />

Als regionaler Dienstleister im Bereich Personalmanagement<br />

arbeitet das KompetenzCentrum IQB (Innovation, Qualifizierung,<br />

Beschäftigung) mit Unternehmen, Kommunen sowie Experten<br />

und regionalen Arbeitsmarktakteuren zusammen und<br />

trägt dazu bei, Kompetenzen in der Region zu bündeln, einschlägige<br />

Projekte zu multiplizieren und insgesamt den Standort<br />

Wartburgregion für Unternehmen attraktiver zu machen.<br />

Wer Y Das <strong>Netzwerk</strong> setzt sich aus den folgenden Akteuren<br />

zusammen: automotive Thüringen e.V., BMW-Fahrzeugtechnik<br />

Eisenach GmbH, Hirschvogel Eisenach GmbH, Landratsamt<br />

Wartburgkreis, Robert Bosch Fahrzeugelektrik GmbH, Staatliche<br />

Studienakademie Thüringen-Berufsakademie Eisenach, Stadtver ­<br />

waltung Eisenach, tbz-Technologie- und Berufsbildungszentrum<br />

Eisenach gGmbH, Wirtschaftsförderung der Stadt Eisenach im<br />

Gründer- und Innovationszentrum,<br />

Projektleitung: BWE <strong>–</strong> Bildungswerk Eisenach GmbH.<br />

Wo Y<br />

Bildungswerk Eisenach GmbH<br />

Am Goldberg 2 | 99817 Eisenach<br />

Telefon 0 36 91 | 62 11 93<br />

E-Mail neubauer@bw-eisenach.de<br />

www.bw-eisenach.de


96 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />

Kurzporträts aller länderübergreifenden <strong>Netzwerk</strong>e<br />

Bayern/Baden-Württemberg<br />

<strong>Lernende</strong> Region Schwäbisch Hall <strong>–</strong> Ansbach<br />

Was Y Ziel ist die Sicherung und Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit<br />

in der ländlich geprägten Region. Dazu gehören<br />

vor allem die Sensibiliserung zum Lebenslangen Lernen und die<br />

<strong>Förderung</strong> der Hochschulbildungsmöglichkeiten in der Region.<br />

Das <strong>Netzwerk</strong> der <strong>Lernende</strong>n Region Schwäbisch Hall-Ansbach<br />

arbeitet dabei grenzüberschreitend zur Überwindung der „Informationsgrenze“<br />

zwischen Bayern und Baden-Württemberg.<br />

Neben den bereits entwickelten Projekten für fachfremd<br />

unterrichtende Lehrer (MUT), Schüler (Come and SeE <strong>–</strong> Schüler<br />

erleben Energie), Fach- und Führungskräfte (i-pro) sowie WiedereinsteigerInnen<br />

(Frauen in Technikberufe) liegt der Schwerpunkt<br />

in der Vertiefungsphase vor allem im Bereich der Weiterbildung<br />

in KMU. Die Region profitiert dabei vor allem durch<br />

die bundeslandüberschreitende Zusammenarbeit der Institu ­<br />

tionen.<br />

Bayern/Baden-Württemberg<br />

<strong>Lernende</strong> Region Bodensee<br />

Was Y Das Ziel der <strong>Lernende</strong>n Region Bodensee ist es, das<br />

Wissen und die Kompetenzen rund um Bildung und Lernen<br />

zu bündeln und allen Menschen in der Region zugänglich zu<br />

machen, um das Lebenslange Lernen der Menschen in jedem<br />

Lebensalter zu unterstützen. Die Erhöhung der Transparenz<br />

der vorhandenen Bildungsangebote ist ebenso Ziel wie die<br />

Bereitstellung <strong>von</strong> Informationen über neueste Entwicklungen<br />

im Bildungsbereich. Innovative und vernetzte Bildungsberatungsangebote<br />

unterstützen diese Ziele und tragen zur Erleichterung<br />

des Lernens bei.<br />

Beispielhafte Angebote während der Durchführungsphase<br />

waren die Entwicklung und Erprobung eines Unterstützungsund<br />

Begleitungssystems für den Übergang Schule <strong>–</strong> Ausbildung/Beruf,<br />

Einführung eines „Quali-Passes“ und der Aufbau<br />

<strong>von</strong> l-Punkten.<br />

In der Vertiefungsophase bietet die <strong>Lernende</strong> Region folgende<br />

Informations- und Beratungsangebote an:<br />

Beratung <strong>von</strong> Bildungseinrichtungen und KMU<br />

Weiterbildungen für Bildungsberaterinnen und Berater<br />

Informationsstellen für Fragen zu Lernen und Bildung<br />

(30 L-Punkt Informationsstellen)<br />

individuelle Beratungsangebote (L-Punkt Beratungszentren).<br />

Wer Y Das <strong>Netzwerk</strong> der <strong>Lernende</strong>n Region Schwäbisch Hall <strong>–</strong><br />

Ansbach besteht aus öffentlichen und privaten Bildungsträgern,<br />

Kammern, Verbänden, Schul- und Arbeitsämtern, Fachhochschulen<br />

sowie KMU aus beiden Landkreisen.<br />

Die Projektleitung liegt bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

des Landkreises Schwäbisch Hall mbH.<br />

Wo Y<br />

Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises<br />

Schwäbisch Hall<br />

Haller Str. 29/1 | 74549 Wolpertshausen<br />

Telefon 0 79 04 | 94 12 66<br />

E-Mail kastenholz@wfgsha.de<br />

www.lernenderegion.net<br />

Die <strong>Lernende</strong> Region arbeitet zudem in einer weiterführenden<br />

Kooperation mit der Stadt Konstanz, der Stadt Lindau und dem<br />

Landkreis Bodenseekreis zusammen (siehe auch S. 102).<br />

Wer Y Die <strong>Lernende</strong> Region Bodensee wird getragen vom<br />

LernSee e.V., in dem sich Bildungsakteure aus zwei Bundesländern<br />

(Bayern und Baden-Württemberg) und drei Landkreisen <strong>–</strong><br />

Bodenseekreis, Landkreis Konstanz und Landkreis Lindau <strong>–</strong> zu ­<br />

sammengeschlossen haben. Der Vereinssitz liegt in Konstanz.<br />

Über die Vereinsmitglieder hinaus beteiligen sich zahlreiche<br />

Partner am <strong>Netzwerk</strong>.<br />

Wo Y<br />

Kostenfreie Servicenummer<br />

08 00-lernsee 5 37 67 33<br />

Lernsee e.V.<br />

Katzgasse 7 | 78462 Konstanz<br />

Telefon 075 31 | 36590-12<br />

E-Mail info@lernsee.de<br />

www.lernsee.de


LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />

Berlin/Brandenburg<br />

<strong>Lernende</strong> Region Berlin-Brandenburg <strong>–</strong> LNBB<br />

Was Y Hauptanliegen des länderübergreifenden Bildungsnetzwerks<br />

ist der Aufbau einer neuen Infrastruktur für Lebenslanges<br />

Lernen in Berlin und Brandenburg. Übergreifendes Ziel<br />

des Vorhabens ist die Erhöhung der Bildungsbeteiligung und<br />

damit die Herstellung bzw. Verbesserung der Handlungs- und<br />

Beschäftigungsfähigkeit <strong>von</strong> Personen mit erhöhtem Integrationsbedarf,<br />

insbesondere benachteiligter und/oder bildungsferner<br />

Jugendlicher und älterer Menschen.<br />

In der Durchführungsphase wurden LernLäden in Pankow,<br />

Neukölln und Königs Wusterhausen eröffnet. In der Vertiefungsphase<br />

wird ergänzend hierzu eine mobile, aufsuchender Bildungsberatungsansatz<br />

entwickelt und erprobt.<br />

Die Arbeitsschwerpunkte der mobilen Bildungsberatung<br />

sind u. a.:<br />

<strong>Förderung</strong> der Zusammenarbeit und Durchlässigkeit zwischen<br />

Schule und beruflicher Ausbildung<br />

Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit<br />

Abbau <strong>von</strong> Benachteiligungen<br />

Mobilisierung bildungsferner Gruppen.<br />

Ein Ergebnis der Arbeiten wird eine Dokumentation in Form<br />

eines Handlungsleitfadens sein, der es Außenstehenden, z. B.<br />

Brandenburg/Sachsen<br />

<strong>Lernende</strong> Region Elbe-Elster <strong>–</strong><br />

Regionales Lernforum<br />

Was Y Das Regionale Lernform trägt dazu bei, die gegenwärtigen<br />

Disparitäten auf dem Arbeitsmarkt abzubauen und den<br />

zukünftige Fachkräftebedarf der Wirtschaft sowie stärker kulturelle<br />

und berufliche Bildung miteinander zu verzahnen und so<br />

die Persönlichkeitsentwicklung und die Handlungskompetenz<br />

des Einzelnen zu verbessern.<br />

Seit der Durchführungsphase arbeitet das <strong>Netzwerk</strong> an nutzerorientierten<br />

Kooperationen zwischen Bildung und Wirtschaft<br />

sowie an der Integration neuer Lehr- und Lernmethoden.<br />

Das <strong>Netzwerk</strong> versteht sich in erster Linie als Plattform für<br />

verschiedene Akteure in der Region. Folgende Aufgaben werden<br />

für die Zukunft als vordergründig angesehen:<br />

Herstellung <strong>von</strong> Transparenz über Aktivitäten in den<br />

<strong>Regionen</strong><br />

Wissen über Best (Good) Practice vermitteln<br />

Realisierung <strong>von</strong> Bildungsberatung für verschiedene Zielgruppen<br />

sowie mobile Bildungsberatung im Rahmen der<br />

Vertiefungsphase.<br />

Multiplikatoren/-innen, dem Qualitätsmanagement in der Bildung<br />

oder Beschäftigungsbündnissen, ermöglicht, die gewonnenen<br />

Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen. Ferner übernimmt<br />

die mobile Bildungsberatung eine Lotsenfunktion im<br />

Kiez, indem sie bereits vorhandene Angebote untereinander<br />

vernetzt.<br />

97<br />

Wer Y Die Projektkoordination liegt beim LernNetz Berlin-<br />

Brandenburg (LNBB) e.V. Über 40 Partner wie z. B. Kommunen,<br />

Senatsverwaltungen, JobCenter/Arge, Agenturen für Arbeit, VHS<br />

und Verbände aus den vier <strong>Regionen</strong> am Ostkreuz, Neukölln<br />

und Pankow sowie am Ostkreuz und im brandenbur gischen<br />

Königs Wusterhausen.<br />

Wo Y Die LernLäden und somit auch die mobile Bildungsberatung<br />

finden Sie in den Berliner Bezirken Neukölln und Pankow<br />

sowie im brandenburgischen Königs Wusterhausen.<br />

LernNetz Berlin-Brandenburg e.V.<br />

Oranienburger Str. 65 | 10117 Berlin<br />

Telefon 030 | 28 40 92 19<br />

E-Mail esther.kramer@lnbb.de<br />

www.LNBB.de<br />

Wer Y Das <strong>Netzwerk</strong> umfasst Schulen, Private Bildungseinrichtungen,<br />

Berufsschulen, Hoch- und Fachschulen, Unternehmen,<br />

Beratungseinrichtungen, Vertreter der Landkreise, Wirtschaftsförderer<br />

und Arbeitsagenturen aus den drei Landkreisen<br />

Riesa-Großenhain-Meissen, Elbe-Elster und Oberspree-Lausitz.<br />

Die <strong>Netzwerk</strong>leitung liegt beim Verein <strong>Lernende</strong> Region Elbe-<br />

Elster.<br />

Wo Y<br />

Regionales Lernforum im Wirtschaftsraum zwischen Elbe<br />

und Elster<br />

Elsterstraße 1b | 014910 Elsterwerda<br />

Telefon 0 35 33| 40 34<br />

E-Mail verein@lernforum-elbe-elster.de<br />

www.lernforum-elbe-elster.de


98 Kurzporträts LERNENDE REGIONEN<br />

Hamburg/Niedersachsen<br />

<strong>Lernende</strong> Region Hamburg-Harburg <strong>–</strong><br />

Harburger LernWelten<br />

Was Y In der Durchführungsphase wurden Modelle für<br />

interkulturelle Bildungsmodule, für einen Bachelor-Abschluss<br />

im Handwerk und für den Bereich Bildungsberatung ent ­<br />

wickelt und erprobt.<br />

In der Vertiefungsphase erhalten kleine und mittlere Unternehmen<br />

(KMU) in der Region einen zentralen Ansprechpartner<br />

für betriebsspezifische Aus- und Weiterbildung. Durch aufsuchende<br />

Beratung und im Dialog mit den Unternehmen analysieren<br />

wir ihre Kompetenzen und Potenziale. Unsere Beraterinnen<br />

und Berater wirken für die Unternehmen als Bildungsmanager.<br />

Sie erarbeiten Angebote für den sichtbar gewordenen Lernbedarf,<br />

die auf den Terminplan und die Bedarfe des Unternehmens<br />

zugeschnitten sind. Sie schöpfen dabei aus einem regio ­<br />

nalen Expertenpool. Unter dem Motto „Gemeinsam aktiv sein<br />

für Unternehmen“ werden Bildungsanbieter in der Region weiter<br />

vernetzt, um den KMU adäquate Fortbildungsangebote zur<br />

Verfügung zu stellen.<br />

Hamburg/Niedersachsen/Schleswig-Holstein<br />

<strong>Lernende</strong> Metropolregion Hamburg<br />

Was Y In der Durchführungsphase hat die <strong>Lernende</strong> Region<br />

u. a. folgende Aktivitäten umgesetzt: Öffentlichkeitsarbeit für<br />

Lebenslanges Lernen, „Flexible Qualitätsentwicklung“ in Bildungseinrichtungen,<br />

Weiterbildungsdatenbank, Bildungsmesse<br />

„EDU 21“, Unternehmensplanspiel zur Berufsorientierung sowie<br />

telefonische Bildungsberatung.<br />

In der Vertiefungsphase liegt der thematische Schwerpunkt<br />

in der Ausweitung der Aktivitäten im Bereich Bildungsberatung.<br />

Ob telefonisch, persönlich oder online, die „lernende metropolregion<br />

hamburg“ unterstützt Bildungsinteressierte mit Informationen,<br />

individuellen Beratungen und Qualifizierungen in<br />

folgenden Schwerpunkten:<br />

Strategieberatung: Persönliche Beratung in beruflichen<br />

Entscheidungs- und Entwicklungsprozessen<br />

Persönliche Beratung mit dem ProfilPASS<br />

Bildungsanschluss: Telefonische Bildungsberatung<br />

Informations- und Großveranstaltungen wie „Perspektiv.<br />

Öffner“ und „Einstieg in Fahrtrichtung Bildung“<br />

Qualifizierung für Arbeitnehmervertreter/-innen zum<br />

„Betrieblichen Bildungslotsen“<br />

Workshopreihe für Bildungsträger, die kleine und mittlere<br />

Unternehmen als neue Zielgruppe gewinnen möchten.<br />

Zusätzlich kooperieren die Harburger LernWelten im Rahmen<br />

der Vertiefung mit dem Bezirksamt Harburg (siehe auch S. 102).<br />

Wer Y Die Akteure des <strong>Netzwerk</strong>s kommen aus Bildungsunternehmen,<br />

Verbänden, Wirtschafts- und Sozialraumförderern,<br />

Kammern, Freiberuflern, Projekten und Initiativen der Jugendhilfe,<br />

der Gender-<strong>Förderung</strong> und der Forschung, Technologietransferförderern,<br />

Ausbildungs- und Beschäftigungsträgern so ­<br />

wie Interessenvertretungen <strong>von</strong> Migrantinnen und Migranten.<br />

Die <strong>Netzwerk</strong>leitung liegt bei der Handwerkskammer Hamburg.<br />

Wo Y<br />

Handwerkskammer Hamburg<br />

Harburger LernWelten<br />

Zum Handwerkszentrum 1 | 21079 Hamburg<br />

Telefon 0 40 | 3 59 05-8 40<br />

E-Mail info@halewe.de<br />

www.halewe.de<br />

Stadt und Region profitieren <strong>von</strong> der <strong>Förderung</strong> des Lebens ­<br />

langen Lernens durch viele Angebote, mit denen der Erhalt der<br />

individuellen Fachkompetenz und Beschäftigungsfähigkeit im<br />

Wirtschaftsraum der Metropolregion sichergestellt wird.<br />

Wer Y Die Gesamtkoordination liegt bei der Volkshoch ­<br />

schule Pinneberg e.V.; weitere <strong>Netzwerk</strong>partner sind Weiter ­<br />

bildung Hamburg e.V. und Arbeit und Leben Niedersachsen<br />

e.V., rund 300 Partner in Schleswig-Holstein, Hamburg und<br />

Niedersachsen wie DGB, Arbeitsagenturen, Kammern, Bildungs-<br />

und Beratungseinrichtungen.<br />

Wo Y<br />

VHS der Stadt Pinneberg e.V.<br />

Projektbüro | Mühlenstraße 2 | 25421 Pinneberg<br />

Telefon 0 41 01 | 80 89-0<br />

E-Mail: projektbuero@vhs-pinneberg.de<br />

Bildungshotline (Mo<strong>–</strong>Do <strong>von</strong> 10<strong>–</strong>16 Uhr) 0180 | 5 57 74 00<br />

(0,14€ /Min.)<br />

www.lernende-metropole.info


LERNENDE REGIONEN Kurzporträts<br />

Hessen/Bayern<br />

<strong>Lernende</strong> Region main-kinzig+spessart<br />

Was Y Das <strong>Netzwerk</strong> der <strong>Lernende</strong>n Region main-kinzig+<br />

spessart ist ein „Nukleus“ innovativer Bildungsentwicklung. Im<br />

<strong>Netzwerk</strong> treffen Partner zusammen, die gemeinsam Maßnahmen<br />

zur <strong>Förderung</strong> des Lebenslangen Lernens entwickeln und<br />

umsetzen. Ziel ist es, die Menschen in der Region zum Lebenslangen<br />

Lernen zu motivieren.<br />

Die Geschäftsstelle der <strong>Lernende</strong>nRegion main-kinzig+spessart<br />

stellt den <strong>Netzwerk</strong>partnern zu diesem Zweck folgende Bildungsdienstleistungen<br />

und Produkte bereit, u. a.:<br />

1. Veranstaltungsmanagement<br />

Lernwelten <strong>–</strong> Bildungsmesse und Wissensfest<br />

Forum für Bildung<br />

2. www.bildungsportal-main-kinzig-spessart.de<br />

Angebotsdatenbank/Anbieterdatenbank<br />

Last-Minute-Börse für Bildungsangebote<br />

Seminarraumbörse<br />

3. Qualitätsentwicklung und Bildungsberatung<br />

Weiterbildung Bildungsberatung & Kompetenzentwicklung<br />

4. Übergangsmanagement im Rahmen der Vertiefungsphase<br />

Moderation und Koordination der Übergänge Kindertagesstätte<br />

<strong>–</strong> Grundschule sowie Schule <strong>–</strong> Ausbildung/Studium.<br />

Schleswig-Holstein/Niedersachsen/Mecklenburg-Vorpommern<br />

Wer Y Im <strong>Netzwerk</strong> haben sich Institutionen aus Bildung,<br />

Weiterbildung, Wirtschaft, Regionalentwicklung und Verwaltung<br />

zusammengeschlossen.<br />

Die <strong>Netzwerk</strong>leitung erfolgt durch die Geschäftsstelle der<br />

<strong>Lernende</strong>n Region und durch den Beirat des <strong>Netzwerk</strong>s. Der<br />

Standort der Geschäftsstelle ist in Hanau unter dem Dach der<br />

Gesellschaft für Wirtschaftskunde e.V.<br />

Wo Y<br />

<strong>Lernende</strong> Region main-kinzig+spessart<br />

c/o Gesellschaft für Wirtschaftskunde e.V.<br />

Altstraße 24 | 63450 Hanau<br />

Telefon 0 61 81 | 9 52 92-1 53<br />

E-Mail projektteam@bpmks.de<br />

<strong>Lernende</strong> Region Drei-Länder-Eck <strong>–</strong> LernNetzWerk<br />

Was Y Das <strong>Netzwerk</strong> fördert das Lebenslange Lernen in den<br />

schleswig-holsteinischen Kreisen Stormarn und Herzogtum Lauenburg<br />

mit einem Fokus auf zwei Bereichen: interkulturelle Bildung<br />

in der Arbeitswelt und an allgemeinbildenden Schulen<br />

und Bildung und Arbeit für sozial Benachteiligte.<br />

Beratung, Information und die Integration <strong>von</strong> Bildungsmodulen<br />

in Arbeitsprozesse und das „normale“ Schulleben stehen<br />

dabei im Vordergrund der Arbeit. Gegründet wurden spezielle<br />

„Lehr- und Lernbetriebe“, in deren laufende Arbeit zielgruppenbezogene<br />

Bildungsmodule integriert sind. Besonders intensiv gestaltete<br />

sich die Arbeit im interkulturellen Lehr- und Lernbetrieb.<br />

Aus der Arbeit heraus wurde das Zentrum für Interkulturelle<br />

Bildung und Arbeit (ZIB) e.V. gegründet, das die interkulturelle<br />

Arbeit und Forschung weiter betreibt und die erfolg ­<br />

reiche Arbeit mit am Markt operierenden Lehr- und Lernbetrieben<br />

fortsetzt. Ebenfalls aus dem LernNetzWerk Drei-Länder-Eck<br />

hervorgegangen ist der regionale Weiterbildungsverbund Stormarn-Herzogtum<br />

Lauenburg, der die intensive Beratungs-,<br />

Informations- und Öffentlichkeitsarbeit im Bereich der Erwachsenenbildung<br />

übernommen hat.<br />

www.bpmks.de<br />

Ein besonderes Augenmerk der Weiterbildungsaktivierung<br />

liegt auch im Bereich der kleinen und mittleren Unternehmen.<br />

Vor allem in der Nachqualifizierung <strong>von</strong> Arbeitnehmern und<br />

Arbeitslosen sowie <strong>von</strong> speziellen Fachkräften werden Potenziale<br />

gesehen, die die Wirtschaftskraft und die Qualität des<br />

Standorts Schleswig-Holstein stärken.<br />

Wer Y<br />

Weiterbildungsverbund Stormarn-Herzogtum Lauenburg,<br />

Zentrum für Interkulturelle Bildung und Arbeit e.V.,<br />

Fraueninitiative e.V. Lauenburg<br />

Projektleitung: Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft<br />

Stormarn (BQS) mbH.<br />

Wo Y<br />

Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft Stormarn<br />

(BQS) mbH<br />

Industriestr. 19 | 23843 Bad Oldesloe<br />

Telefon 04531| 18 1521<br />

www.drei-laender-eck.net<br />

99


100 Kommunale Kooperationen mit <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> LERNENDE REGIONEN<br />

Kommunale Kooperationen mit <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong><br />

Die „Kommunalen Kooperationen mit <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong>“<br />

sind ein besonderer Förderbereich der zweiten Vertiefungsphase<br />

im Programm. Mit der hierbei angestrebten vertiefenden<br />

Einbindung kommunaler Akteure wird der Erfahrung aus mehr<br />

als sechs Jahren Programmlaufzeit Rechnung getragen, dass regionale<br />

Bildungsnetzwerke insbesondere dann erfolgreich sein<br />

können, wenn die Kommune die Umsetzung des Lebenslangen<br />

Lernens als starker Partner im <strong>Netzwerk</strong> aktiv mitgestaltet.<br />

Die Kommunen, die für diese vertiefende Arbeit in den <strong><strong>Netzwerk</strong>en</strong><br />

gewonnen werden konnten, waren in allen Fällen bereits<br />

vorher Partner der <strong>Netzwerk</strong>e der <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong>. Mit der<br />

zusätzlichen <strong>Förderung</strong> haben sich die Kommunen zum Ziel gesetzt,<br />

in enger Kooperation mit der jeweiligen <strong>Lernende</strong>n Region,<br />

modellhafte, kommunale Handlungskonzepte zur regionalen<br />

Verwirklichung des Lebenslangen Lernens zu entwickeln und<br />

zum Teil in ersten Schritten umzusetzen. Dabei kommt es darauf<br />

an, dass neben den einschlägigen bildungs bezogenen Ressorts<br />

auch die benachbarten, bildungsrelevanten Ressorts der<br />

Kommunen — Kultur, Stadtteil- und Quartiersentwicklung, Soziales,<br />

Wirtschaftsförderung u. a. — aktiv einbe zogen werden.<br />

Seit April 2007 werden 30 Kommunen mit ganz unterschiedlichen,<br />

an den Innovationen der <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> und der<br />

unterschiedlichen regionalen Ausgangslagen orien tierten, ressortübergreifenden<br />

Schwerpunktsetzungen bis zum 30. September<br />

2008 gefördert. In fünf Fällen (<strong>Lernende</strong> Region Bodensee,<br />

<strong>Lernende</strong> Region Emscher-Lippe, <strong>Lernende</strong> Region SaarLern-<br />

Netz, <strong>Lernende</strong> Region PONTES, <strong>Lernende</strong> Region Schwandorf)<br />

werden mehrere Kommunen pro <strong>Lernende</strong>r Region gefördert.<br />

In der folgenden Übersicht sind, geordnet nach Ländern,<br />

alle kommunalen Vorhaben in Zuordnung zur jeweiligen <strong>Lernende</strong>n<br />

Region mit ihren spezifischen Entwicklungsschwerpunkten<br />

dargestellt.<br />

Baden-Württemberg<br />

<strong>Lernende</strong> Region Bodensee<br />

Entwicklungsschwerpunkte Y Entwicklung und Erprobung<br />

eines Handlungskonzeptes, das die regionale Bildungs ­<br />

angebots struktur durch eine Vernetzung kommunaler Ressorts<br />

verbessert und eine Verknüpfung sowie Optimie rung <strong>von</strong> Ak ­<br />

tivitäten im Bereich des Lebenslangen Lernens für unterschiedliche<br />

Zielgruppen unterstützt.<br />

Stadt Konstanz <strong>–</strong> Dezernat II <strong>–</strong> Amt für Schulen,<br />

Bildung, Wissenschaft<br />

Untere Laube 24 | 78462 Konstanz<br />

Telefon 0 75 31 | 9 00-9 01<br />

E-Mail liebl-kopitzkiw@stadt.konstanz.de<br />

Baden-Württemberg<br />

<strong>Lernende</strong> Region Bodensee<br />

Entwicklungsschwerpunkte Y Entwicklung und Erprobung<br />

einer kommunalen Handlungsstrategie zur <strong>Förderung</strong><br />

der Bildungs- und Ausbildungschancen <strong>von</strong> Kindern und Ju ­<br />

gendlichen. Koordinierung der beteiligten Akteure innerhalb<br />

der kreisweiten Initiative „0 Prozent Jugendarbeitslosigkeit im<br />

Bodenseekreis“.<br />

Landkreis Bodenseekreis <strong>–</strong> Sozialdezernat<br />

Albrechtstr. 77 | 88041 Friedrichshafen<br />

Telefon 0 75 41 | 2 04-57 13<br />

E-Mail susanne.loibl@bodenseekreis.de<br />

Bayern<br />

<strong>Lernende</strong> Region Bodensee<br />

Entwicklungsschwerpunkte Y Einrichtung einer kommunalen<br />

Ansprechstelle für Bildungsanbieter, um Angebote zu<br />

vermitteln, zu koordinieren und beim Start neuer Projekte zu<br />

helfen; Vernetzung bestehender lokaler Initiativen mit kommunalen<br />

Aktivitäten.<br />

Stadt Lindau<br />

Bregenzer Str. 4<strong>–</strong>12 | 88107 Lindau<br />

Telefon 0 83 82 | 27 74 815<br />

E-Mail vhs@lindau.de


LERNENDE REGIONEN Kommunale Kooperationen mit <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong><br />

Bayern<br />

<strong>Lernende</strong> Region Cham<br />

Entwicklungsschwerpunkte Y Entwicklung eines Port ­<br />

folios ressortübergreifender Bildungsdienstleistungen zur Kompetenzentwicklung<br />

in verschiedenen kommunalen Handlungsfeldern.<br />

Bildungsberatung und modulare Bildungsangebote<br />

„Lernen auf dem Land“ im kommunalen Handlungsfeld Tourismus/Wirtschaftsförderung<br />

und „Energie <strong>–</strong> Lernweg“ im kommunalen<br />

Handlungsfeld Stadtmarkting/Kulturangelegenheiten.<br />

Stadt Waldmünchen<br />

Postfach 1263 | 93446 Waldmünchen<br />

Telefon 09 97 | 23 07-12<br />

E-Mail rainer.wagner@waldmuenchen.de<br />

Bayern<br />

<strong>Lernende</strong> Region Dachau<br />

Entwicklungsschwerpunkte Y <strong>Förderung</strong> der Durchlässigkeit<br />

zwischen den Bildungsbereichen durch ein ressortübergreifendes<br />

Handlungskonzept zur Verzahnung <strong>von</strong> allgemeiner,<br />

politischer, kultureller und beruflicher Bildung, zur<br />

Zusammenarbeit der Bereiche Bildung, Beschäftigung, Arbeitsmarkt<br />

und Wirtschaftsförderung, zur Verbesserung der Beschäftigungs<br />

fähigkeit.<br />

Gemeinde Vierkirchen<br />

Schulweg 1 | 85256 Vierkirchen<br />

Telefon 0 8139 | 9314 29<br />

E-Mail martina.tschirge@vierkirchen.bayern.de<br />

Bayern<br />

<strong>Lernende</strong> Region Nürnberg-Fürth<br />

Entwicklungsschwerpunkte Y Entwicklung eines integrierten<br />

dienststellenübergreifenden Konzeptes für ein kommunales<br />

Haus des Lebenslangen Lernens in der Nürnberger<br />

Südstadt.<br />

Stadt Nürnberg <strong>–</strong> Kulturreferat <strong>–</strong> Bildungszentrum<br />

90317 Nürnberg<br />

Telefon 09 11 | 2 31 54 90<br />

E-Mail bernhard.gropper@stadt.nuernberg.de<br />

Bayern<br />

<strong>Lernende</strong> Region Schwandorf<br />

101<br />

Entwicklungsschwerpunkte Y Ressortübergreifendes<br />

Handlungskonzept, das die Zusammenarbeit mit den kommunalen<br />

Einrichtungen stärkt in den Bereichen Übergang Hauptschule<br />

<strong>–</strong> Berufsschule, aktive Einbeziehung <strong>von</strong> Kindergartenpersonal<br />

und Elternbeirat sowie <strong>von</strong> Personal der Landkreisund<br />

Ge meindeverwaltung in eine niedrigschwellige Beratung<br />

zum Lebenslangen Lernen.<br />

Landkreis Schwandorf<br />

Postfach 15 49 | 92406 Schwandorf<br />

Telefon 094 31 | 471-208<br />

E-Mail rudolf.reger@landkreis-schwandorf.de<br />

Bayern<br />

<strong>Lernende</strong> Region Schwandorf<br />

Entwicklungsschwerpunkte Y Bereichsübergreifende,<br />

bedarfsorientierte Handlungskonzepte zur Verbesserung des Le­<br />

benslangen Lernens in kommunalen Handlungsfeldern sowie<br />

zur Verbesserung der Zusammenarbeit <strong>von</strong> Kommunen und<br />

kommunalen Einrichtungen im Städtedreieck Burglengenfeld,<br />

Maxhütte-Haidhof, Teublitz mit der <strong>Lernende</strong>n Region Schwandorf<br />

unter besonderer Berücksichtigung der Zielgruppe.<br />

Aufbau einer ehrenamtlichen kommunalen Seniorenberatung.<br />

Volkshochschule im Städtedreieck e.V.<br />

Bahnhofstr. 44 | 93142 Maxhütte-Haidhof<br />

Telefon 09471 | 30065<br />

E-Mail ursula.schmid@vhs-staedtedreieck.de<br />

Bayern<br />

<strong>Lernende</strong> Region Tölzer Land<br />

Entwicklungsschwerpunkte Y Entwicklung und Erprobung<br />

eines Handlungskonzeptes zur Verankerung des Lebenslangen<br />

Lernens in der kommunalen Politik und Verwaltung;<br />

Einführung einer Rabattkarte für Beratungs- und Bildungsangebote;<br />

Ergänzungen und Verbesserungen <strong>von</strong> Angeboten in den<br />

Bereichen Kultur/Integration und Beruf/Familie.<br />

Stadt Geretsried <strong>–</strong> Stadtjugendpflege<br />

Karl-Lederer-Platz 1 | 82538 Geretsried<br />

Telefon 0 8171 | 62 98-61<br />

E-Mail christine.hoefer@geretsried.de


102 Kommunale Kooperationen mit <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> LERNENDE REGIONEN<br />

Berlin<br />

<strong>Lernende</strong> Region<br />

Marzahn-Hellersdorf<br />

Entwicklungsschwerpunkte Y Entwicklung einer kommunalen<br />

Strategie für Lebenslanges Lernen unter besonderer<br />

Berücksichtigung der Bürgerämter mit den Schwerpunkten: Einbindung<br />

<strong>von</strong> bestehenden Lernangeboten in die Arbeitsstruk ­<br />

turen der Bürgerämter sowie ihre Bereitstellung für Bürgerinnen<br />

und Bürger, Entwicklung <strong>von</strong> Formen der aktiven Einbeziehung<br />

relevanter kommunaler Akteure in die Umsetzung der<br />

Strategie für Lebenslanges Lernen in den kommunalen Arbeitsbereichen<br />

durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst.<br />

Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf <strong>von</strong> Berlin <strong>–</strong><br />

Amt für Bürgerdienste<br />

Alice-Salomon-Platz 3 | 12591Berlin<br />

Telefon 0 30 | 9 02 93-28 27<br />

E-Mail jochen.gollbach@ba-mh.verwalt-berlin.de<br />

Brandenburg<br />

<strong>Lernende</strong> Region Uckermark<br />

Entwicklungsschwerpunkte Y Entwicklung und Erprobung<br />

eines Handlungskonzeptes zur Integration der kommunalen<br />

Akteure in das <strong>Netzwerk</strong> der <strong>Lernende</strong>n Region Uckermark;<br />

Durchführung <strong>von</strong> gemeinsamen Aktivitäten zur Unterstützung<br />

des Erfahrungsaustausches; Weiterentwicklung der regionalen<br />

Bildungsinfrastruktur.<br />

Landkreis Uckermark <strong>–</strong> Schulverwaltungs- und Kulturamt<br />

c/o Kreisvolkshochschule<br />

Brüssower Allee 48 | 17291Prenzlau<br />

Telefon 0 39 84 | 80 85 33<br />

E-Mail andrea.haehnlein@kvhs-uckermark.de<br />

Bremen<br />

<strong>Lernende</strong> Region<br />

Bremen/Bremerhaven<br />

Entwicklungsschwerpunkte Y Ziel des Vorhabens ist<br />

die Verankerung des Lebenslangen Lernens in kommunalen<br />

Handlungsfeldern durch die Entwicklung <strong>von</strong> Beteiligungsund<br />

Gestaltungskompetenz sowohl bei wichtigen kommunalen<br />

Akteuren als auch bei verschiedenen Zielgruppen für Lebenslanges<br />

Lernen. Der aktive Einbezug kommunaler Institutionen<br />

und der Aufbau eines kommunalen Kompetenzzentrums bilden<br />

neben der Beteiligung <strong>von</strong> Jugendlichen und ansiedlungsinteressierten<br />

Bürgen die Arbeitsschwerpunkte.<br />

Freie Hansestadt Bremen <strong>–</strong> Ortsamt Mitte/Östliche Vorstadt<br />

Am Dobben 91 | 28203 Bremen<br />

Telefon 04 21 | 3 61-20 47<br />

E-Mail rbuecking@oamitte.bremen.de<br />

Hamburg<br />

Harburger LernWelten<br />

Entwicklungsschwerpunkte Y Verankerung des<br />

Le benslangen Lernens in kommunalen Handlungsfeldern,<br />

unter anderem der Quartiersentwicklung durch die Entwicklung<br />

und Erprobung eines ressortübergreifenden Handlungskonzepts,<br />

Einrichtung eines Runden Tisches mit Vertretern aus<br />

den Bereichen Verwaltung, Politik, Wirtschaft, Bildung und<br />

Kultur sowie Durchführung <strong>von</strong> öffentlichkeitswirksamen Kampagnen<br />

und Optimierung der Bildungsmesse der Harburger<br />

Lernwelt.<br />

Freie und Hansestadt Hamburg <strong>–</strong> Bezirksamt Harburg <strong>–</strong><br />

Dezernat Soziales, Jugend und Gesundheit <strong>–</strong><br />

Fachamt für Sozialraummanagement<br />

Harburger Rathauspassage 2 | 21073 Hamburg<br />

Telefon 0 40 | 4 28 71-2018<br />

E-Mail uta.wassbauer@harburg.hamburg.de


LERNENDE REGIONEN Kommunale Kooperationen mit <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong><br />

Hamburg<br />

<strong>Lernende</strong> Region Billenetz<br />

Entwicklungsschwerpunkte Y Erarbeitung eines kommunalen<br />

Handlungskonzeptes „Bildung und Lebenslanges Lernen“,<br />

um Strukturen für Bildung bereichsübergreifend auszubauen,<br />

eine Kultur der Kooperation zwischen den relevanten Akteuren<br />

zu etablieren und unter dem direkten Einbezug der <strong>Lernende</strong>n<br />

Region Billenetz hinsichtlich des Lebenslangen Lernens eine<br />

Stadtentwicklung auf verbessertem Niveau zu gewährleisten.<br />

Freie und Hansestadt Hamburg <strong>–</strong> Bezirksamt Hamburg-Mitte <strong>–</strong><br />

Jugendamt <strong>–</strong> Region II<br />

Postfach 10 22 20 | 20015 Hamburg<br />

Telefon 0 40 | 4 28 54-75 49<br />

E-Mail kjl@schmidt-hh.de<br />

Hessen<br />

<strong>Lernende</strong> Region Offenbach<br />

Entwicklungsschwerpunkte Y Erarbeitung eines lokalen<br />

Handlungsprogramms, mit dem die Qualität und Quantität<br />

<strong>von</strong> Bildungsangeboten verbessert, Defizite in den institutio ­<br />

nellen Angeboten identifiziert, Möglichkeiten der Aufstiegs ­<br />

fortbildung geschaffen und eine neue Lernkultur etabliert<br />

werden sollen.<br />

Stadt Offenbach <strong>–</strong> Volkshochschule und Amt<br />

für Arbeitsförderung, Statistik und Integration<br />

63061Offenbach<br />

Telefon 0 69 | 24 45 01-2 00<br />

E-Mail matthias.schulze-boeing@offenbach.de<br />

Hessen<br />

<strong>Lernende</strong> Region Rheingau-Taunus<br />

Entwicklungsschwerpunkte Y Aufbau eines kommunalen<br />

Bildungsbüros zur Umsetzung des Lebenslangen Lernens;<br />

Sensibilisierung, Einbindung und Vernetzung der kommunalen<br />

Ressorts für Lebenslanges Lernen (Arbeitsgruppen, Praxisleit fä ­<br />

den usw.); Einbindung des Konzepts in die Regionalentwicklung.<br />

Stadt Geisenheim<br />

Projektbüro im Kulturtreff „Die Scheune“<br />

Beinstraße 11 | 65366 Geisenheim<br />

Telefon 0 67 22 | 7 01-116<br />

E-Mail christine.weissenberger@geisenheim.de<br />

Niedersachsen<br />

103<br />

<strong>Lernende</strong> Region Oldenburger Land<br />

Entwicklungsschwerpunkte Y Einrichtung einer<br />

landkreisweiten Koordinationsgruppe für bildungsbereichsübergreifende<br />

Planung; Bildungsbedarfserhebungen, Einrichtung<br />

<strong>von</strong> lokalen Bildungsbüros, exemplarische Pilotprojekte<br />

im Handlungsfeld „Medienkompetenz“, Entwicklung einer<br />

Zukunftsstrategie für Bildung im Landkreis.<br />

Kreisvolkshochschule Wesermarsch GmbH<br />

Postplatz 1 | 26919 Brake<br />

Telefon 0 47 31 | 94 97-18<br />

E-Mail r.gall@kvhs-wesermarsch.de<br />

Niedersachsen<br />

<strong>Lernende</strong> Region Osnabrück<br />

Entwicklungsschwerpunkte Y Ressortübergreifende<br />

Vernetzung kommunaler Akteure bei der Beratung, Begleitung<br />

und Qualifizierung <strong>von</strong> allen am Bildungsprozess Beteiligten<br />

mit dem Ziel, vor allem Kindern und Jugendlichen eine bessere<br />

Teilhabe am gesellschaftlichen, sozialen und beruflichen<br />

Leben zu ermöglichen.<br />

Samtgemeinde Bersenbrück <strong>–</strong> Fachdienst 1:<br />

Bildung, Ordnung und Soziales<br />

Lindenstr. 2 | 49593 Bersenbrück<br />

Telefon 0 54 39 | 94 02-218<br />

E-Mail lehker@medienforum-bersenbrueck.de<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

<strong>Lernende</strong> Region Emscher-Lippe<br />

Entwicklungsschwerpunkte Y Aufbau eines kom ­<br />

munalen Bildungsbüros; Erweiterung des kommunalen Bildungsservers;<br />

Modellhafte Initiierung und Erprobung <strong>von</strong><br />

bedarfs orientierten Handlungskonzepten zur Umsetzung des<br />

Lebenslangen Lernens für alle Bildungsübergänge mit dem<br />

Schwerpunkt „Übergang Schule <strong>–</strong> Beruf“.<br />

Stadt Gelsenkirchen <strong>–</strong> Referat Schule<br />

Florastr. 26<strong>–</strong>28 | 45879 Gelsenkirchen<br />

Telefon 02 09 | 1 69-91 55<br />

E-Mail annette.eisfeld@gelsenkirchen.de


104 Kommunale Kooperationen mit <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> LERNENDE REGIONEN<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

<strong>Lernende</strong> Region Emscher-Lippe<br />

Entwicklungsschwerpunkte Y Entwicklung eines<br />

kommunalen Handlungskonzeptes zur Stärkung der Bedeu ­<br />

tung der Naturwissenschaften in allen Bildungsbereichen<br />

u. a. durch Ver anstaltungen, Workshops, Kurse und Fort ­<br />

bildungen zu naturwissenschaftlichen Themen sowie den<br />

Ausbau der Hertener Kinderuniversität.<br />

Stadt Herten <strong>–</strong> FB Bildung <strong>–</strong> Außerschulische Bildung <strong>–</strong><br />

Volkshochschule<br />

Resser Weg 1 | 45699 Herten<br />

Telefon 0 23 66 | 30 35 16<br />

E-Mail f.senner@herten.de<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

<strong>Lernende</strong> Region Köln<br />

Entwicklungsschwerpunkte Y Verbesserung der Zu ­<br />

sammenarbeit <strong>von</strong> Kommune und <strong>Lernende</strong>r Region durch<br />

eine Stärken-/Schwächen-Analyse der bereits vorhandenen<br />

Schnittstellen; Entwicklung ressortübergreifender kommunaler<br />

Initiativen in Ämtern, zu denen noch keine engen Arbeitsbeziehungen<br />

bestehen.<br />

Stadt Köln <strong>–</strong> Amt für Weiterbildung<br />

Im Mediapark 7 | 50670 Köln<br />

Telefon 02 21 | 22 13 36 06<br />

E-Mail irene.somm@stadt-koeln.de<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

<strong>Lernende</strong> Region Kreis Borken<br />

Entwicklungsschwerpunkte Y Aufbau einer kom ­<br />

munalen Koordinierungsstelle „Brücke Schule <strong>–</strong> Beruf“;<br />

Entwicklung einer regionalen Bildungsberichterstattung;<br />

Etablierung eines zielgruppenübergreifenden Bildungsportals<br />

für den Themenbereich Bildung und Lebenslanges Lernen;<br />

modellhafte Umsetzung einer Medienwerkstatt „Medien ­<br />

kompetenz und Ehrenamt“.<br />

Kreis Borken<br />

Burloer Str. 93 | 46325 Borken<br />

Telefon 0 28 61 | 82 13 55<br />

E-Mail t.henseler@kreis-borken.de<br />

Rheinland-Pfalz<br />

<strong>Lernende</strong> Region Mainz <strong>–</strong> Bingen<br />

Entwicklungsschwerpunkte Y Entwicklung eines kommunalen<br />

Handlungskonzeptes zur Verbesserung des Zugangs<br />

zu Bildungs- und Beratungsangeboten; Ausbau <strong>von</strong> Angeboten<br />

und Vernetzung mit zentralen kommunalen Akteuren und<br />

deren Aktivitäten aus dem Bildungsbereich; Aufbau eines<br />

„Binger <strong>Netzwerk</strong>es für Bildung“.<br />

Stadt Bingen am Rhein <strong>–</strong> Bildungskoordination<br />

Rochusallee 2 | 55411 Bingen<br />

Telefon 06721 | 184-443<br />

E-Mail bildungskoordination@bingen.de<br />

Saarland<br />

<strong>Lernende</strong> Region SaarLernNetz<br />

Entwicklungsschwerpunkte Y Entwicklung einer kommunalen<br />

Handlungsstrategie für Lebenslanges Lernen in der<br />

Gebietskörperschaft unter besonderer Berücksichtigung der<br />

Zielgruppen: arbeitslose und <strong>von</strong> Arbeitslosigkeit bedrohte<br />

Jugendliche sowie Senioren und Migranten.<br />

Volkshochschule Regionalverband Saarbrücken<br />

Altes Rathaus am Schloßplatz | 66119 Saarbrücken<br />

Telefon 06 81 | 5 06-43 40<br />

E-Mail jan.schluckebier@rvsbr.de<br />

Saarland<br />

<strong>Lernende</strong> Region SaarLernNetz<br />

Entwicklungsschwerpunkte Y Entwicklung einer kommunalen<br />

Handlungsstrategie für Lebenslanges Lernen in der<br />

Kreisstadt unter besonderer Berücksichtigung der Zielgruppe<br />

Jugendliche unter 24 Jahre und Bildungsferne.<br />

Kreisstadt Merzig <strong>–</strong> Amt für Bildung, Soziales und Sport<br />

Brauerstr. 5 | 66663 Merzig<br />

Telefon 0 68 61 | 85-0<br />

E-Mail stadt@merzig.de


LERNENDE REGIONEN Kommunale Kooperationen mit <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong><br />

Saarland<br />

<strong>Lernende</strong> Region SaarLernNetz<br />

Entwicklungsschwerpunkte Y Entwicklung und<br />

Verankerung eines integrativen Gesamtkonzeptes für eine<br />

kommunale Bildungsplanung für Lebenslanges Lernen in<br />

der Mittelstadt St. Ingbert.<br />

Stadt St. Ingbert <strong>–</strong> Volkshochschule<br />

Am Markt 12 | 66386 St. Ingbert<br />

Telefon 06894 | 38795-12<br />

E-Mail vhsigb@t-online.de<br />

Sachsen<br />

<strong>Lernende</strong> Region PONTES<br />

Entwicklungsschwerpunkte Y Chancengerechtigkeit<br />

in der Umsetzung des Lebenslangen Lernens <strong>–</strong> Verbesserung<br />

der Angebotsstrukturen; Stärkung selbstbestimmter Nachfrage;<br />

Optimierung der Rahmenbedingungen für Lebenslanges Lernen.<br />

Erarbeitung <strong>von</strong> Handlungsempfehlungen für den Kreistag<br />

des neuen Landkreises Görlitz in ressort- und landkreisübergreifenden<br />

thematischen Werkstätten in enger Zusammenarbeit<br />

mit den benachbarten Projekten und der PONTES-Agentur.<br />

Landkreis Löbau-Zittau <strong>–</strong><br />

Behinderten- und Gleichstellungsbeauftragte<br />

Hochwaldstr. 29 | 02763 Zittau<br />

Telefon 0 35 83 | 72 14 20<br />

E-Mail anett.arendholz@kreis-zi.de<br />

Sachsen<br />

<strong>Lernende</strong> Region PONTES<br />

Entwicklungsschwerpunkte Y Standortfaktor Medienkompetenz<br />

<strong>–</strong> Verbesserung der Angebotsstrukturen; Stärkung<br />

selbstbestimmter Nachfrage; Optimierung <strong>von</strong> Rahmenbedin ­<br />

gungen; Erarbeitung <strong>von</strong> Handlungsempfehlungen für den Kreistag<br />

des neuen Landkreises Görlitz in ressort- und landkreisübergreifenden<br />

thematischen Werkstätten in enger Zusammenarbeit<br />

mit den benachbarten Projekten und der PONTES-Agentur.<br />

Kreisfreie Stadt Görlitz <strong>–</strong> Stadtverwaltung<br />

Schul-, Sport- und Sozialamt<br />

Untermarkt 6<strong>–</strong>8 | 02826 Görlitz<br />

Telefon 03581 | 671741<br />

E-Mail n.kleeberg@goerlitz.de<br />

Sachsen<br />

<strong>Lernende</strong> Region PONTES<br />

105<br />

Entwicklungsschwerpunkte Y EUregiokompetenzentwicklung<br />

<strong>–</strong> Entwicklung der trinationalen (deutsch-tschechischpolnischen)<br />

Region an der Neiße durch Bildung <strong>–</strong> <strong>Förderung</strong><br />

der Nachbarsprachen und der kulturellen Kompetenz in allen<br />

Bildungsbereichen. Erarbeitung <strong>von</strong> Handlungsempfehlungen<br />

für den Kreistag des neuen Landkreises Görlitz in ressort- und<br />

landkreisübergreifenden thematischen Werkstätten in enger<br />

Zusammenarbeit mit den benachbarten Projekten und der<br />

PONTES-Agentur.<br />

Niederschlesischer Oberlausitzkreis <strong>–</strong><br />

Schulverwaltungs-, Kultur- und Sportamt<br />

Robert-Koch-Str. 1 | 02906 Niesky<br />

Telefon 0 35 88 | 28 53 90<br />

E-Mail a.uhlemann@nol-kreis.de<br />

Sachsen-Anhalt<br />

<strong>Lernende</strong> Region<br />

Südliches Sachsen-Anhalt<br />

Entwicklungsschwerpunkte Y Entwicklung und Er ­<br />

probung eines kommunalen Handlungskonzeptes, in dem die<br />

relevanten Akteure aus den unterschiedlichen Ressorts und<br />

Bildungsbereichen als Multiplikatoren aktiv in die Umsetzung<br />

des Lebenslangen Lernens einbezogen werden.<br />

Landkreis Mansfeld-Südharz <strong>–</strong><br />

Amt für Schulverwaltung, Kultur und Sport<br />

Rudolf-Breitscheid-Str. 20<strong>–</strong>22 | 06526 Sangerhausen<br />

Telefon 0 34 75 | 66-1101<br />

E-Mail fbayer@mansfelderland.de


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Bundesministerium für Bildung und Forschung unentgeltlich ab ­<br />

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oder Wahl helferinnen/Wahlhelfern während eines Wahl ­<br />

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gilt für Bundes tags-, Land tags- und Kommunalwahlen sowie für<br />

Wahlen zum Europä ischen Parlament.<br />

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stal tungen und an Informationsständen der Parteien sowie das<br />

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tionen oder Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weiter gabe<br />

an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung.<br />

Unabhängig da<strong>von</strong>, wann, auf welchem Weg und in welcher An ­<br />

zahl diese Schrift der Empfängerin/dem Empfänger zugegangen<br />

ist, darf sie auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden<br />

Wahl nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme<br />

der Bundes regierung zugunsten einzelner politischer Gruppen<br />

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