Lernende Regionen – Förderung von Netzwerken - Netzwerk
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LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge<br />
können. Auf der ersten Ebene wird ein Konzept für Führungskräfte<br />
entwickelt, welches in einer Workshopreihe Informationen<br />
zu einer altersgerechten Personalentwicklung und Arbeitsgestaltung<br />
sowie zum Wissensmanagement liefert. Auf der<br />
zweiten Ebene sind die Adressaten Beschäftigte ab 55 Jahren,<br />
die über wirtschaftliche, medizinische und psychologische<br />
Aspekte des Älterwerdens und damit im Zusammenhang stehende<br />
Handlungsmöglichkeiten informiert werden sollen.<br />
Neben den zielgruppen- und situationsspezifischen Ansätzen<br />
unterstützt auch eine neutrale und trägerunabhängige Bildungsberatung<br />
Übergangsprozesse, liefert darüber hinaus aber<br />
auch Orientierung und Hilfestellung in allen lern- bzw. bildungsbezogenen<br />
Fragen. Ein wichtiges Instrument ist in diesem Zusammenhang<br />
die Datenbank des Bildungsnetzes Hessen-West,<br />
welche die Bildungsangebote der <strong>Regionen</strong> Wiesbaden, Limburg-Weilburg<br />
und Rheingau-Taunus bündelt.<br />
Wie vielseitig und herausfordernd die Aufgaben in der Bildungsberatung<br />
sein können, schildert die Bildungsberaterin<br />
Susanne Vogel mit dem folgenden Fall: Frau O., eine aus Russland<br />
stammende Lehrerin für Russisch und Literatur, sei vom<br />
Jobcenter an sie verwiesen worden. Die Beratungsstelle habe<br />
geklärt, dass eine Teilanerkennung des Studiums <strong>von</strong> Frau O.<br />
möglich sei, habe spezielle Qualifizierungsmöglichkeiten für<br />
Spätaussiedler und Russlanddeutsche bei der Otto-Benecke-Stiftung<br />
ausfindig gemacht, habe sie bei der Bewerbung für das<br />
Ergänzungsstudium „Interkulturelle Beratung“ sowie einen<br />
Fachsprachkurs und einen EDV-Kurs unterstützt, habe eine Praktikumsstelle<br />
beim Jugendmigrationsdienst vermittelt und das<br />
Jobcenter überzeugt, dass ihre Deutschkenntnisse durch Einzelunterricht<br />
verbessert werden könnten. Im Ergebnis werde Frau<br />
O. am Ende des Jahres ihr <strong>von</strong> der Otto-Benecke-Stiftung gefördertes<br />
Ergänzungsstudium abgeschlossen haben.<br />
Die Arbeit der <strong>Lernende</strong>n <strong>Netzwerk</strong>-Region Rheingau-Taunus<br />
findet allseits Anerkennung. Wirtschaftsförderer Achim<br />
Staab hebt das gut strukturierte <strong>Netzwerk</strong>management hervor,<br />
die klaren Strukturen, das schnelle und präzise Handeln. Hans<br />
Jörg Vogel vergibt die Attribute „professionell“ und „gewissenhaft“.<br />
„Nie habe ich jemanden so konsequent bei der Sache gesehen<br />
wie hier“, betont der aktuelle VHS-Vorsitzende und<br />
ehemalige Vorsitzende des Gewerbevereins Taunusstein. Der<br />
Schulleiter der Beruflichen Schulen Untertaunus Hans-Jürgen<br />
Sommer re gistriert für seine Einrichtung durch die Kooperation<br />
im <strong>Netzwerk</strong> eine Öffnung zur Region: „Damit sichern wir auch<br />
die Qualität unseres Kerngeschäfts.“ Und VHS-Geschäftsführerin<br />
Brigitte Harder verweist auf die politische Unterstützung, die<br />
das <strong>Netzwerk</strong> allseits erhalte. Das Interesse an den Erfolgen<br />
der <strong>Lernende</strong>n Region zeigt sich auch darin, dass die Stadt<br />
Geisenheim in der Vertiefungsphase des Programms in enger<br />
Verknüpfung mit der <strong>Lernende</strong>n Region ein kommunales<br />
Hand lungskonzept zur Einbettung des Lebenslangen Lernens<br />
in die kommunalen Entwicklungsstrategien zu entwickeln und<br />
umzusetzen. Kern des Projektes ist der Aufbau eines zentralen<br />
Bildungsbüros, das in der Region Lernbedarfe erhebt und Be <br />
teiligungsprozesse für die Entwicklung <strong>von</strong> Bildungsdienst <br />
leistungen koordiniert.<br />
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„ Der lokale Bezug ist äußerst wichtig,<br />
er verschafft das Gefühl <strong>von</strong> Bindung<br />
und Verbundenheit. Das Motto<br />
lautet: aus der Region <strong>–</strong> für die Region. “<br />
Achim Staab<br />
Wirtschaftsförderungsreferent<br />
des Kreises Rheingau-Taunus<br />
Die Initiative der Hessischen Landesregierung zur Einrichtung<br />
<strong>von</strong> regionalen Zentren lebensbegleitenden Lernens, bekannt<br />
unter dem Namen Hessencampus, hat das <strong>Netzwerk</strong> zusätzlich<br />
stabilisiert. Damit kann die sektorübergreifende Zusammenarbeit<br />
intensiviert werden, die im Rheingau-Taunus-Kreis <strong>–</strong> wie<br />
gezeigt <strong>–</strong> schon etliche Erfolge vorzuweisen hat. Es ist kein Zufall,<br />
dass zumindest eine Wurzel für diese bildungspo litische<br />
Weichenstellung in das Projekt <strong>Lernende</strong> <strong>Netzwerk</strong>-Region<br />
Rheingau-Taunus zurückreicht.<br />
Den Übergang im Blick