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Lernende Regionen – Förderung von Netzwerken - Netzwerk

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30 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />

Bremen<br />

Ich lebe, ich lerne<br />

Karin Knippel hat ihren ersten Marathonlauf gerade hinter<br />

sich. Sie ist stolz, zufrieden und natürlich auch erschöpft. Sie<br />

ist eine jener Personen, die in dem Film des Lern<strong>Netzwerk</strong>s<br />

Bremen „Ich lebe, ich lerne“ Auskunft über ihre ganz persönlichen<br />

Lernerlebnisse geben.<br />

Die Motive, Erfahrungen und Deutungen sind unterschiedlich,<br />

facettenreich und zum Teil überraschend, so bunt wie das<br />

Leben eben. Die frischgebackene Marathoni zum Beispiel hat<br />

durch das Vorbereitungstraining viel über ihren Körper gelernt,<br />

über Ernährung und gesunde Lebensweise: „Ich habe auch gelernt,<br />

dass ich ein hochgestecktes Ziel mit Energie und Ausdauer<br />

erreichen kann.“ Nun plant sie die Teilnahme an ihrem zweiten<br />

Marathonlauf.<br />

„ Das Lern<strong>Netzwerk</strong> ist nach anfänglicher<br />

Skepsis jetzt etabliert. Es gehört<br />

zur Grundausstattung der Region. “<br />

Dr. Peter Beier<br />

Referent der Arbeitnehmerkammer Bremen<br />

Der erwähnte Film liefert auch ein Bild der vielfältigen Aktivitäten<br />

des Lern<strong>Netzwerk</strong>s Bremen. Die Akteure versuchen auf<br />

verschiedenen Wegen, das Lebenslange Lernen zu unterstützen<br />

und zu befördern. Sie setzen an beim Individuum mit Orientierung,<br />

Beratung und Kompetenzvermittlung, schaffen lernförderliche<br />

Infrastrukturen, helfen Bildungseinrichtungen bei der<br />

Weiterentwicklung und bei Innovationen, beraten Betriebe in<br />

Fragen der Personal- und Kompetenzentwicklung.<br />

Ein Beispiel, bei dem viele der genannten Aspekte zum Tragen<br />

kommen, ist das Kooperationsprojekt „Sprache als Schlüssel<br />

zum Lebenslangen Lernen“. „Durch gezielte <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> interkultureller<br />

Sprach- und Handlungskompetenz wollen wir<br />

dazu beitragen, die Region in ihrem internationalen Kontext<br />

zu etablieren“, beschreibt Birgit Börresen, Projektkoordinatorin<br />

in Bremerhaven, die Absichten. Transmissionsriemen für diesen<br />

Komplex ist der „Runde Tisch Sprachen Bremen“, der sich aus<br />

einem breiten Spektrum <strong>von</strong> Einrichtungen zusammensetzt<br />

(z. B. Fremdsprachenzentrum der Hochschulen, die in Bremen<br />

ansässigen europäischen Kulturinstitute, Landesinstitut für<br />

Schule, Lehrerfortbildungsinstitut Bremerhaven, Weiterbildungseinrichtungen).<br />

Schon diese Aufzählung macht deutlich,<br />

dass ein bildungssektorübergreifender Ansatz verfolgt wird.<br />

Als zentrale Aufgabe verfolgt dieser Zusammenschluss die<br />

Verbreitung des Europäischen Sprachenportfolios in allen Bereichen<br />

des Bildungswesens. Es besteht aus drei Tei len: dem<br />

Sprachenpass, der einen Überblick über den aktu ellen Stand<br />

der individuellen Sprachkenntnisse gibt, der Lernbiografie, die<br />

die persönliche Sprachlerngeschichte dokumentiert, und dem<br />

Dossier, welches Belege unterschiedlicher Art zur sprachlichen<br />

Leis tungsfähigkeit des Portfoliobesitzers sammelt. „Mit diesem<br />

Instrument sollen die Kontinuität des Sprachenlernens gewährleistet<br />

und die Übergänge zwischen den unterschied lichen Bildungsbereichen<br />

erleichtert werden“, betont Birgit Börresen.<br />

Die Entwicklung eines Webportals „epos“ (Elektronisches Portfolio<br />

der Sprachen), das die Arbeit mit den Portfolios der unterschiedlichen<br />

Bildungsbereiche konzeptio nell integriert und<br />

durchlässig macht, stößt inzwischen auf internationales Interesse.<br />

Durch die Arbeit des „Runden Tisches“ konnte erreicht<br />

werden, dass schon viele Einrichtungen mit diesem Instrumentarium<br />

arbeiten, andere befinden sich noch im Stadium der<br />

Vorklärung.<br />

Auch im Bereich E-Learning ist das Lern<strong>Netzwerk</strong> Bremen<br />

erste entscheidende Schritte vorangekommen. Es wurde eine<br />

Lernsoftware „Technisches Englisch für die Windenergiebranche“<br />

entwickelt in Form einer modular aufgebauten Multimedia-<br />

Lernsoftware. Hintergrund für diesen speziellen Ansatz ist die<br />

Tatsache, dass die Windenergiebranche international agiert und<br />

die Servicetechniker sich häufig zu Einsätzen im Ausland aufhalten.<br />

„Diese Vorarbeiten können auch ohne große Probleme für<br />

andere Branchen und Einsatzfelder genutzt werden“, stellt Projektleiterin<br />

Birgit Spindler heraus.<br />

Nicht nur mit dieser Investition in eine Zukunftsbranche<br />

wird deutlich, dass das Lern<strong>Netzwerk</strong> Bremen seinen Leitspruch<br />

„Innovation und Kompetenz für die Region Bremen und Bremerhaven“<br />

ernst nimmt. Auch andere Maßnahmen dienen mehr<br />

oder weniger direkt der Stärkung des Arbeitsmarktes und der<br />

Wirtschaftsentwicklung.<br />

„ Das Lern<strong>Netzwerk</strong> ist in<br />

Bremen zu einer Marke geworden. “<br />

Birgit Spindler<br />

Projektleiterin

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