Lernende Regionen – Förderung von Netzwerken - Netzwerk
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44 Vor Ort in den <strong>Regionen</strong>: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN<br />
Niedersachsen <strong>–</strong> Osnabrück<br />
Leuchttürme und Lotsen<br />
Am 18. April 2005 wurde der „OS-Bildungslotse“ gemeinsam<br />
vom Niedersächsischen Minister für Wissenschaft und Kultur<br />
Lutz Stratmann, dem Oberbürgermeister der Stadt Osnabrück<br />
Hans-Jürgen Fip und dem Landrat des Kreises Osnabrück Manfred<br />
Hugo eröffnet. Seitdem kann die Region auf einen leis <br />
tungsfähigen Bildungsserver zurückgreifen. Noch nicht mal ein<br />
Jahr später konnte mit der Katholischen Bildungsstätte für Gesundheitsberufe<br />
am Marienhospital der 100. Bildungsanbieter<br />
begrüßt werden, der seine Bildungsangebote in diese Datenbank<br />
einpflegt.<br />
Inzwischen liegt die Zahl der einbezogenen Anbieter bei<br />
rund 130, die über rund 5000 Veranstaltungen informieren.<br />
Die Nutzerinnen und Nutzer können auf vier Wegen zu ihrem<br />
passgenauen Angebot gelangen: Schnellsuche (über frei kombinierbare<br />
Stichworte), Detailsuche (über bestimmte Suchkriterien<br />
wie „Ort“, „Termin“ etc.), Suche über Bildungsanbieter (zum Beispiel<br />
das Angebot der VHS Osnabrück) oder über Bildungsbereiche<br />
(z. B. „Fremdsprachen“ oder eine Ebene tiefer z. B. „Englisch“).<br />
Die Datenbank wird abgerundet durch die Möglichkeit zur Direktbuchung,<br />
durch aktuelle Tipps und Infos sowie durch die<br />
Bildungsbörse, mit der Kleinanzeigen geschaltet werden. Dieses<br />
Profil findet offenbar breite Akzeptanz: Monat für Monat werden<br />
3000 bis 5000 Zugriffe registriert.<br />
„ Die <strong>Lernende</strong>n <strong>Regionen</strong> tragen<br />
entscheidend dazu bei, ein<br />
intensives Miteinander der<br />
Bildungsbereiche zu erreichen.<br />
“<br />
Eugen Gehlenborg<br />
Referatsleiter im Niedersächsischen<br />
Ministerium für Wissenschaft und Kultur<br />
Worin liegt dieser Erfolg begründet? Die Entwickler der Lotsensoftware<br />
Michael Bühren und Alexander Franksmann <strong>von</strong> der<br />
Fa. Hofmann führen ihn auf die benutzerfreundliche Menüführung<br />
und hohe Geschwindigkeit der Verarbeitungsprozesse zurück.<br />
Auch andere <strong>Lernende</strong> <strong>Regionen</strong> haben inzwischen die<br />
Vorzüge dieses Konzepts entdeckt und übernehmen die Osnabrücker<br />
Lösung.<br />
Auch in einem anderen Feld haben die Osnabrücker Aktivitäten<br />
Leuchtturmqualität: bei der Gestaltung des Übergangs<br />
<strong>von</strong> der Schule in Ausbildung bzw. Beruf. Es wird eine ganze<br />
Palette <strong>von</strong> Einzelveranstaltungen angeboten, die alle ein Ziel<br />
verfolgen: „Es soll verhindert werden, dass dieser entscheidende<br />
Übergang zu einer fatalen Sollbruchstelle in der Bildungs- und<br />
Berufsbiografie des Einzelnen wird“, betont Wolfgang Wöstmann,<br />
der bis zu seinem Ruhestand als Projektleiter fungierte,<br />
aber auch jetzt noch in die Geschicke des <strong>Netzwerk</strong>s aktiv eingebunden<br />
ist.<br />
Ein Baustein ist die Stärkenanalyse. Dabei handelt es sich<br />
um ein einwöchiges Assessmentcenter für Real-, Haupt- und<br />
Förderschülerinnen und -schüler ab der 7. Klasse. In dieser Zeit<br />
absolvieren die acht bis zwölf Teilnehmenden einzeln oder in<br />
Gruppen Arbeitsaufträge und werden dabei <strong>von</strong> zwei Assessoren<br />
beobachtet. Die Beantwortung der folgenden Fragen steht im<br />
Vordergrund: Welche berufsrelevanten Fähigkeiten sind verfügbar?<br />
Wie gehen die Teilnehmenden damit um? Wie sehen sie<br />
sich selbst? Das Ganze mündet in einem umfassenden Bericht,<br />
der Auskunft über die individuellen Stärken und Entwicklungspotenziale<br />
gibt. Ferdinand Heetderks, Leiter des Hauptschulzweiges<br />
der Gesamtschule Schinkel, sieht deutliche Vorteile für<br />
seine Schülerinnen und Schüler: „Der Ortswechsel tut ihnen<br />
gut. Sie haben Erfolgserlebnisse und kommen mit gestiegenem<br />
Selbstbewusstsein in die Schule zurück. Das erhaltene Zertifikat<br />
hat sich schon als ausschlaggebend bei der Suche nach Praktikums-<br />
und Ausbildungsplätzen erwiesen.“<br />
An dieselbe Zielgruppe richtet sich auch das Kompetenztraining<br />
„Fit für’n Job“. In einem geschützten Raum sollen die Jugendlichen<br />
bei der Entwicklung gesellschaftsfähiger Verhaltensund<br />
Kommunikationsweisen unterstützt werden. Als Teil des Unterrichts<br />
oder in Blockform werden die folgenden Elemente behandelt:<br />
Grundlagen der Kommunikation, Selbstdarstellung und<br />
realistische Selbsteinschätzung, Motivations-, Deeskalations- und<br />
Anti-Mobbing-Training, Lebens- und Berufsorientierung, Berufs-<br />
Knigge.<br />
„ Die <strong>Lernende</strong> Region trägt mit ihrer<br />
Arbeit zur Systemoptimierung bei. “<br />
André Chladek<br />
Projektleiter der Kompetenzagentur<br />
der Stadt Osnabrück<br />
Ergänzt werden diese beiden Formen des Übergangsmanagements<br />
durch die Arbeit mit dem ProfilPASS. „Dieses Instrument