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100 Jahre Georgia Augusta - (K)ein Grund zum Feiern

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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Georgia</strong> <strong>Augusta</strong> Gottingensis<br />

Art, von den Festbesuchern erwarten ließ. Die übliche Hoftracht erschien, abgesehen<br />

von andern Gründen, schon deshalb unzweckmäßig, weil sie zugleich für ältere<br />

Mitglieder der Universität bei den Processionen leicht der Gesundheit nachtheilig<br />

werden konnte. Als daher von den Mitgliedern der theologischen Facultät die Erklärung<br />

ausging, daß sie in schwarzer geistlicher Amtstracht ersch<strong>ein</strong>en würden,<br />

knüpfte sich bald daran der allgem<strong>ein</strong>ere Gedanke an die alt-academische Kleidung<br />

für sämmtliche Professoren. Mittelst Rescripts des Königlichen Curatorii vom<br />

22. December 1836 wurde verfugt [sic], daß dieselbe wieder aufzunehmen sei.<br />

Man verzichtete indeß darauf, die für die verschiedenen Facultäten herkömmlichen,<br />

und namentlich bei Stiftung unserer Universität durch <strong>ein</strong>e Königliche Verordnung<br />

vom 12. December 1736 vorgeschriebenen Farben, für die Theologie Schwarz, für<br />

die Jurisprudenz Carmoisin, für die Medicin Incarnat und für die Philosophie<br />

Violett, durch die Talare und Baretts selbst auszudrücken, bestimmte vielmehr für<br />

beide die schwarze Farbe, und begnügte sich, jene Unterscheidung der Facultäten<br />

durch breite Sammetstreifen an den Talaren und deren Aufschlägen anzubringen,<br />

wobei den außerordentlichen Professoren die Hälfte der Breite vorgeschrieben ward.<br />

Den Universitätsräthen und dem Universitätssecretär ward dieselbe Tracht bestimmt,<br />

und für die Sammetstreifen Blau gewählt, als die für Uniformen der höheren<br />

Justizbehörden im Königreiche hergebrachte Farbe.<br />

Daneben erfolgte die Königliche Bewilligung <strong>ein</strong>er von der Universität gewünschten<br />

Auszeichnung der Amtstracht des Prorectors, durch <strong>ein</strong> vor der Brust zu tragendes<br />

goldenes Medaillon. Bestimmt wurde dafür das Brustbild Georg’s II., des hohen<br />

Stifters der Universität, wozu sich <strong>ein</strong> Stempel von hohem künstlerischen Werthe<br />

herbeischaffen ließ. […] Ein Lorbeerkranz umgibt das Medaillon. Es wird an <strong>ein</strong>er<br />

goldenen Kette getragen, vorn herum in drei Strängen, welche sich hinten in <strong>ein</strong>en<br />

ver<strong>ein</strong>igen. Uebrigens wurde verfügt, daß der Prorector in dem s<strong>ein</strong>er Facultät<br />

zukommenden Talare und Barett ersch<strong>ein</strong>en solle. 81<br />

Genau so schreibt man Universitätsgeschichte. Nicht so Beurmann, der darstellungstechnisch<br />

ganz auf der Linie des Satirikers „Juvenalis“ liegt; ja, er steigert<br />

das, was der Dichter bietet, sogar noch, da er für jede der traditionellen<br />

Fakultätsfarben s<strong>ein</strong>e eigene Erklärung hat – wobei die Theologie (freilich nur<br />

in Relation zu den anderen drei Fakultäten) noch am ungeschorensten davon<br />

kommt:<br />

Mir fielen die alten, hergebrachten Farben der vier Facultäten auf, die die Kragen<br />

und Aufschläge der Talare schmückten. Nur die Theologie war schwarz, während<br />

die Jurisprudenz, die Medicin und die Philosophie gemischte Farben trugen.<br />

Carmoisin bezeichnete treffend den controversen Zustand des Rechts, während vio-<br />

81 Rettberg (1838), 6-7.

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