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Leitlinien für den Bau und die Ausgestaltung von - Deutsches ...

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5.6 Der Ort des Bußsakramentes<br />

Wie beim Taufort soll man auch bei der Planung des Ortes <strong>für</strong> das Bußsakrament<br />

<strong>von</strong> der Vollform der liturgischen Handlung ausgehen. Der traditionelle<br />

Beichtstuhl ist da<strong>für</strong> nur beschränkt geeignet, weil sich in ihm<br />

weder <strong>die</strong> Wortverkündigung noch <strong>die</strong> Gesten bei der Lossprechung entfalten<br />

können. Bewährt haben sich Beichtzimmer, <strong>die</strong> so eingerichtet sind,<br />

dass sowohl ein anonymes Bekenntnis als auch ein offenes Gespräch<br />

möglich ist. Dabei ist darauf zu achten, dass <strong>die</strong>se Beichtzimmer aufgr<strong>und</strong><br />

ihrer Größe, ihrer Möblierung <strong>und</strong> ihrer künstlerischen <strong>Ausgestaltung</strong><br />

eine Atmosphäre entfalten, <strong>die</strong> einem Gespräch förderlich <strong>und</strong> der Feier<br />

des Sakramentes angemessen ist. Wenn es in einer Kirche einen eigenen<br />

abgetrennten Gebets- oder Andachtsraum gibt, empfiehlt es sich, <strong>den</strong> Ort<br />

des Bußsakramentes in dessen Nähe zu platzieren. Bei der Planung einer<br />

Kirche sollte man auch <strong>die</strong> Feier der Versöhnung in Gemeinschaft mit Bekenntnis<br />

<strong>und</strong> Lossprechung der einzelnen im Blick haben, so dass ggf.<br />

mehrere Priester an verschie<strong>den</strong>en Orten in der Kirche das Bekenntnis<br />

entgegennehmen können (BU 22).<br />

Vgl. BU 12; CIC can. 964.<br />

5.7 Bilder <strong>und</strong> andere verehrungswürdige Gegenstände<br />

Der alte kirchliche Brauch, Darstellungen Christi, seiner Mutter <strong>und</strong> anderer<br />

Heiliger sowie Reliquien <strong>von</strong> Heiligen zu verehren, hat eine bleibende<br />

Berechtigung. Sie sollen jedoch nicht <strong>von</strong> <strong>den</strong> im Kirchenraum<br />

stattfin<strong>den</strong><strong>den</strong> liturgischen Feiern ablenken, sondern zu ihnen hinführen.<br />

Ihre räumliche Anordnung sollte nicht <strong>den</strong> Eindruck erwecken, dass es<br />

sich bei der Verehrung <strong>die</strong>ser Gegenstände um <strong>die</strong> Mitte des christlichen<br />

Glaubenslebens handelt. Gegebenenfalls sind <strong>für</strong> solche Darstellungen<br />

<strong>und</strong> Reliquien separate Orte mit der Möglichkeit zu privater Andacht vorzusehen,<br />

u.U. mit Kniebänken <strong>und</strong> Devotionskerzen. Gr<strong>und</strong>sätzlich ist auf<br />

künstlerische Qualität bzw. – bei Reliquien – auf Echtheit zu achten. Von<br />

ein <strong>und</strong> demselben Heiligen soll es jeweils nur eine Darstellung geben.<br />

Unter <strong>den</strong> verehrungswürdigen Gegenstän<strong>den</strong> in der Kirche ragt das<br />

Buch, das das Wort Gottes enthält, heraus. Dies ist traditionell das Evangeliar,<br />

kann aber auch das Lektionar oder eine vollständige Bibel sein. Für<br />

<strong>die</strong> Aufbewahrung <strong>und</strong> Verehrung <strong>die</strong>ses Buches ist ein eigener Ort sinnvoll<br />

(z. B. ein Evangelienschrein). Dabei soll aber bedacht wer<strong>den</strong>, dass es<br />

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