Leitlinien für den Bau und die Ausgestaltung von - Deutsches ...
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zuletzt als Festtagskleidung <strong>für</strong> <strong>die</strong> ganze versammelte Gemeinde) gehört<br />
zu <strong>den</strong> Paramenten <strong>die</strong> ganze textile Ausstattung der Kirchen (<strong>die</strong> „Bekleidung“<br />
des Altares <strong>und</strong> der Geräte sowie des Raumes durch Teppiche,<br />
Tücher bzw. Installationen aus textilem Material). Ihre Bedeutung wiegt<br />
schwerer, als es <strong>die</strong> gängige Praxis, <strong>die</strong> zumeist nur auf das Nach<strong>den</strong>ken<br />
über <strong>die</strong> liturgische Kleidung des Priesters beschränkt ist, vermuten lässt.<br />
Dabei ist es sinnvoll, drei Dimensionen zu unterschei<strong>den</strong>: Die funktionale<br />
Dimension der Paramente besteht z.B. darin, auf <strong>die</strong> verschie<strong>den</strong>en<br />
Aufgaben derer, <strong>die</strong> einen besonderen Dienst versehen, hinzuweisen <strong>und</strong><br />
zugleich <strong>den</strong> festlichen Charakter der liturgischen Feier hervorzuheben<br />
(vgl. AEM 297). Die sakrale Dimension greift <strong>die</strong> Verhüllung als Ausdruck<br />
des Religiösen auf, während <strong>die</strong> personale Dimension <strong>den</strong> einzelnen<br />
Menschen als Träger des Gewandes in <strong>den</strong> Mittelpunkt stellt. Dabei<br />
hat das Gewand seine Symbolkraft aus sich heraus <strong>und</strong> darf nicht als Bildträger<br />
(etwa wie eine wandelnde Litfasssäule) missbraucht wer<strong>den</strong>.<br />
Bei der Konzeption neuer Kirchen bzw. Altarräume sollten darum Paramente<br />
unbedingt mitbedacht wer<strong>den</strong>, damit es nicht zu einer Anhäufung<br />
<strong>von</strong> Symbolen <strong>und</strong> infolgedessen zu einer Verwirrung in der Verkündigung<br />
kommt. In <strong>die</strong>sem Zusammenhang darf das Zeichen des Kreuzes<br />
nicht zum Ornament degra<strong>die</strong>rt wer<strong>den</strong>.<br />
Die verschie<strong>den</strong>en Farben der liturgischen Kleidung verdeutlichen „<strong>den</strong><br />
besonderen Charakter der jeweils gefeierten Glaubensgeheimnisse <strong>und</strong><br />
<strong>den</strong> Weg des christlichen Lebens im Verlauf des liturgischen Jahres“<br />
(AEM 307).<br />
Liturgie <strong>die</strong>nt der Verherrlichung Gottes <strong>und</strong> bewirkt zugleich <strong>die</strong> Heiligung<br />
des Menschen durch <strong>den</strong> Vollzug der Feier. In <strong>die</strong>ser ist Christus<br />
gegenwärtig im Priester <strong>und</strong> in der ganzen versammelten Gemeinde (vgl.<br />
SC 7). Dem Nach<strong>den</strong>ken über ein zeitgemäßes Gewand <strong>für</strong> <strong>den</strong> Priester<br />
sind also Fragen nach der liturgischen Kleidung <strong>von</strong> Laien, <strong>die</strong> besondere<br />
Dienste ausüben, wie auch nach dem Festgewand <strong>für</strong> alle zum Gottes<strong>die</strong>nst<br />
Versammelten anzuschließen. Altartuch <strong>und</strong> Kelchwäsche (Kelchtücher,<br />
Palla, Corporale, Kelchvelum <strong>und</strong> Burse) sollen durch ihre Qualität<br />
– das Material ist nicht mehr vorgeschrieben; das herkömmliche<br />
Leinen dürfte sich aber besonders gut da<strong>für</strong> eignen – <strong>und</strong> Form sowie<br />
durch ihre Sauberkeit <strong>den</strong> ehr<strong>für</strong>chtigen Umgang mit Kelch <strong>und</strong> Hostienschale<br />
unterstreichen. Das Tuch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Händewaschung sollte als Handtuch<br />
erkennbar sein. Altarwäsche sollte nur zum Gebrauch aufgelegt<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Vgl. AEM 297-310; 79-81; 268.<br />
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