3–09 Thomas Dominik Meier, neuer ZHdK-Rektor - Zürcher ...

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zett 3–09 / musik
cds sind schliesslich
keine autoreifen
Von Pop bis Hörspiel: ZHdK Records produziert
CDs mit den spannendsten Künstlerinnen und
Künstlern der Hochschule. Christoph Merki*
Fotos: Andreas Zihler
Kunst machen ist schwierig. Kunst unter die Leute zu bringen,
manchmal noch schwieriger. Wie kann man ZHdK-Angehörige
bei Letzterem unterstützen? Dies fragte man sich im
Musikdepartement so vor fünf Jahren – und gründete ein
eigenes CD-Label.
Seither hat ZHdK Records, so der Name des Labels, bald zwei
Dutzend CDs veröffentlicht. Auch am Festival der Künste im
September wurden wieder zwei neue Alben bei Live-Konzerten
getauft – und schön doch, dass die NZZ sich aus diesem
Anlass ausführlich mit ZHdK Records befasste, die Breite
des Label-Programms hervorhob: „Die Zürcher Hochschule
der Künste verfügt seit 2005 über ein eigenes CD-Label. Der
Schwerpunkt der CD- und DVD-Produktion liegt bei der Musik,
und zwar quer durch alle Sparten. Aber auch Film und
Theater sind vertreten – man will schliesslich demonstrieren,
dass aus den früher nach Fachrichtungen getrennten Ausbildungsinstituten
eine grosse Kunsthochschule geworden ist.“
Bei ZHdK Records wusste man von Beginn an, dass das Label-
Programm so vielfältig sein sollte, wie es die Musikrichtungen
und Kunstsparten an der Hochschule sind. Hier nur eine
kleine Auswahl der seit den Anfängen publizierten CDs: Auf
„Autumn Leaves Etcetera“ demontieren bekannte Schweizer
Jazzer einen Song und setzen ihn neu zusammen; „Der
Knackigi Gnom“ von Christin Glauser und Philippe Graff ist
ein hintergründiges Hörspiel, „Die Bühnenversion ist erfolgreich,
das Hörspiel mindestens so gut“, lobte der „Blick“ am
11. März 2008; „Exotique“ bringt Werke des Komponisten
Olivier Messiaen mit dem Orchester der Hochschule; und
Kabel: „Im Reich der wilden Lieder“ präsentiert Lieder des
Zürcher Popsängers Andi Peter, die voller Ironie sind. Genauso
ironisch ist das dazugehörige CD-Booklet, in dem Kabarettist
Andreas Thiel anredet gegen eine „Musik, die austauschbar
ist wie ein Autoreifen“.
Nur keine Langeweile verbreiten
ZHdK Records-Alben sollen auf keinen Fall Schulmief verströmen,
andererseits können sie sehr direkt mit der Ausbildung
verflochten sein – das schliesst sich nicht aus. Wie arbeitet
ZHdK Records?
— Initiierung künstlerischer Projekte: Für die CD „Percussion
Colors“ trafen Schlagzeug-Studierende dank ZHdK Records
den Meister-Perkussionisten Pierre Favre zu einem
mehrtägigen Workshop. Für „Concrete Diving“ wurde dem
Zürcher Elektroniker Domenico Ferrari ein Beitrag gesprochen,
sodass dieser in Rom mit ausländischen Künstlern eine
Ambient-Platte produzieren konnte. Übrigens stehen ZHdK
Records im Mediacampus und an der Florhofgasse auch Tonstudios
zur Verfügung: Entscheidet sich das Label für ein Pro-
Links: Meister-Perkussionist Pierre Favre, rechts: Mihaela Despa, Studentin,
„Das Label hat mir
die Möglichkeit
gegeben, etwas auf die
Beine zu stellen,
das sonst nicht
entstanden wäre.“
Domenico Ferrari, Musiker und ZHdK-Dozent