3–09 Thomas Dominik Meier, neuer ZHdK-Rektor - Zürcher ...
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kleid im kontext<br />
Am 31. Oktober 2009 wurde im Gewerbemuseum<br />
Winterthur die Ausstellung „Kleid im Kontext“<br />
eröffnet. Die Kuratorinnen von tuchinform<br />
haben 30 Schweizer Designer und Designerinnen<br />
eingeladen, für die Ausstellung Kleider<br />
jenseits kommerzieller Zwänge zu entwerfen.<br />
Die Szenografie dazu lieferten Studierende der<br />
Vertiefung Style & Design. Katharina Tietze*<br />
Tuchinform, ein Netzwerk für textile Kultur, das wenige<br />
Schritte vom Gewerbemuseum entfernt einen Laden unterhält,<br />
realisiert mit der Ausstellung sein bisher grösstes Projekt.<br />
Die Kuratorinnen Anna-Brigitte Schlittler, Regula Wyss<br />
und Marianne Gächter würdigen damit nicht nur das aktuelle<br />
Schweizer Modedesign, sondern sie bescheren uns auch eine<br />
der raren Modeausstellungen im deutschsprachigen Raum.<br />
Sie profitieren dabei von der jahrelangen intensiven Zusammenarbeit<br />
mit den Designerinnen und Designern sowie dem<br />
Gewerbemuseum als innovativem Partner.<br />
Das Projekt Inszenierung<br />
In welchen Kontexten steht Kleidung? Zwei Richtungen werden<br />
in der Ausstellung näher untersucht: zum einen die ornamentale<br />
Qualität der textilen Fläche und zum anderen die<br />
skulpturale Dimension von Kleidung als dreidimensionale<br />
Hülle. Aber auch die Ausstellung selbst bildet einen Kontext.<br />
Dieser Aspekt der Inszenierung von Mode ist für Style & Design<br />
ein wichtiges Thema. Deshalb hat sich die Vertiefung mit<br />
der Szenografie der Ausstellung auseinandergesetzt. In einem<br />
Unterrichtsprojekt im vergangenen Sommer, geleitet von Roland<br />
Eberle und Katharina Tietze, entwickelten Studierende<br />
Konzepte für die Gestaltung der Ausstellung. Dabei wurde<br />
zum Beispiel diskutiert, ob sich das Raumkonzept eher an<br />
kleidernahen Themen wie Umkleidekabinen orientieren soll<br />
oder an metaphorischen Ideen wie einem Labor. Schliesslich<br />
wurden zwei Projekte ausgewählt und für die Ausstellung<br />
umgesetzt. Isabel Jakob zeichnete poetische Geschichten,<br />
deren Protagonisten die in der Ausstellung gezeigten Accessoires<br />
sind. Die Zeichnungen wurden von Bruno Gerber, Stu-<br />
design / zett <strong>3–09</strong> 27<br />
diengang Cast, animiert. Ivo Brennwald und Pierre Lumineau<br />
entwickelten Projektionen, die die ornamentalen Designs von<br />
vier unterschiedlichen Kollektionen mit einem visuellen Kontext<br />
versehen.<br />
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit dem Titel Kleider<br />
in Räumen. Die Publikation ist nicht nur ein Begleitband zur<br />
Ausstellung, sondern beinhaltet auch internationale Textbeiträge<br />
zu den vielfältigen und dynamischen Beziehungen und<br />
Abhängigkeiten angesichts unserer zweiten und dritten Haut.<br />
Die Ausstellung ist damit Anlass und Ausgangspunkt vielfältiger<br />
gestalterischer Kooperationen sowie Motor eines Modetheoriediskurses.<br />
* Prof. Katharina Tietze ist Leiterin der Vertiefung Style & Design,<br />
Departement Design (katharina.tietze@zhdk.ch).<br />
Ausstellung „Kleid im Kontext“:<br />
Gewerbemuseum Winterthur: bis 2. Mai 2010<br />
Publikation: Anna-Brigitte Schlittler / Katharina Tietze (Hg.),<br />
Kleider in Räumen, alataverlag, 2009, ca. 200 Seiten, 59 CHF,<br />
ISBN: 978-3-033-02184-6.<br />
Oben: Hüte: Brigitte Keller. Foto: Hansruedi Rohrer; Zeichnung: Isabel Jakob<br />
Unten: Schuhe: Stefi Talman. Foto: Hansruedi Rohrer; Zeichnung: Isabel<br />
Jakob