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3–09 Thomas Dominik Meier, neuer ZHdK-Rektor - Zürcher ...

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24<br />

zett <strong>3–09</strong> / design<br />

therapiespiel:<br />

wenn maschinen<br />

laufen lehren<br />

Eine Forschungsgruppe der Vertiefung Game<br />

Design entwickelt ein physiotherapeutisches<br />

„Serious Game“ für den Rehabilitationsroboter<br />

Lokomat in Zusammenarbeit mit dem Kinderspital<br />

Zürich. Ulrich Götz*<br />

Gabarello ist der Name eines verträumten Dörfchens im italienischen<br />

Piemont und liegt in einer Gegend, die unter Wanderfreunden<br />

als Geheimtipp gilt. Doch darum geht es hier<br />

gar nicht. Denn „Gabarello“ steht gleichzeitig für „Game Based<br />

Rehabilitation for Lokomat“ und leiht seit Oktober 2008<br />

einem Forschungsprojekt der Vertiefung Game Design seinen<br />

Namen. Zwar verbergen sich hinter diesem Kürzel ebenfalls<br />

Inhalte, die direkt mit Gehbewegungen zu tun haben, aber<br />

doch von der Unbeschwertheit eines Wanderurlaubs in Norditalien<br />

weit entfernt sind.<br />

Ein Roboter als Gehhilfe<br />

Der Lokomat ist ein Roboter, der zu Zwecken der motorischen<br />

Rehabilitation in der Physiotherapie eingesetzt wird. Mit ihm<br />

werden zerebral geschädigte Patienten therapiert, die aufgrund<br />

von Verletzung oder Zerstörung bestimmter Hirnre-<br />

gionen, in denen die Steuerung des Bewegungsapparates<br />

liegen, nicht mehr gehen können. Ansatz dieser Therapie<br />

ist eine erstaunliche Eigenheit des menschlichen Gehirns:<br />

Funktionen, die nach einer Störung ausgefallen sind, können<br />

durch andauerndes Training von Hirnregionen, die ursprünglich<br />

ganz andere Aufgaben steuerten, übernommen<br />

werden. Auf diese Weise kann die verlorene Fähigkeit, gehen<br />

zu können, wieder erlangt werden.<br />

Eingesetzt wird der Lokomat in Spezialkliniken weltweit. Das<br />

Gerät, das die Ausmasse eines Personenwagens einnimmt,<br />

steht zum Beispiel im Rehabilitationszentrum Affoltern am<br />

Albis des Kinderspitals Zürich. Diese Version ist speziell auf<br />

die Patientengruppe der Kinder und Jugendlichen zugeschnitten,<br />

die hier den langen Weg zur Rehabilitation antreten.<br />

Da zwischen dem Rehabilitationszentrum und der<br />

Vertiefung Game Design bereits eine enge Kooperation für<br />

„Serious Games“ bestand, entschloss man sich im August<br />

2008, die Zusammenarbeit zur Entwicklung eines physiotherapeutischen<br />

Computerspiels für den Lokomaten auf ein Jahr<br />

auszudehnen. („Serious Games“ bezeichnen Spiele, die in<br />

einem ernsthaften, also nicht in erster Linie unterhaltenden<br />

Kontext eingesetzt werden, z. B. in der Medizin oder in der<br />

Wissensvermittlung.)<br />

Das kooperative Forschungsprojekt musste zunächst einigen<br />

kommunikativen und organisatorischen Aufwand betreiben,<br />

um alle Institutionen und Arbeitsgruppen, die ein komplexes<br />

interdisziplinäres Projekt erst entstehen lassen, einzubinden.<br />

Entwickelt und vertrieben wird der Therapieroboter von der<br />

Firma Hocoma AG, wobei das Sensory Motor Systems Lab<br />

der ETHZ laufend zusätzliche wichtige Forschungsergeb-

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