was sonst - Continental ReifenMagazin
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verbraucher gedrungen ist. „Zu diesem<br />
Aspekt ist insbesondere von den qualifizierten<br />
Vermarktern im Reifen-Fachhandel<br />
und in Autohäusern nach wie vor ganz erhebliche<br />
Aufklärungsarbeit zu leisten“, fordert<br />
Heinrich Huinink.<br />
Für die Experten aus Forschung und<br />
Entwicklung bildet das Kraftschlussverhalten<br />
aus den beschriebenen Gründen ein<br />
Schwerpunkt-Thema ihrer Arbeit. Als wichtigste<br />
Einflussgrößen gelten Art und Zustand<br />
von Reifen und Fahrbahn sowie die<br />
jeweiligen Betriebsbedingungen. Bestimmt<br />
wird das Kraftschlussverhalten im Wesentlichen<br />
von den Reibpartnern Gummi und<br />
Fahrbahnoberfläche.<br />
„Der Wert des Kraftschlusses ist also<br />
keine konstante Größe“, unterstreicht Huinink,<br />
„sondern hängt davon ab, wie gut<br />
Laufflächenmischung und Fahrbahnoberfläche<br />
zusammenwirken, wie hoch der<br />
Kontaktdruck ist, die Schlupf- oder Gleitgeschwindigkeit<br />
und nicht zuletzt die Temperatur.“<br />
Im Allgemeinen gilt: Je niedriger<br />
der Kontaktdruck und je gleichmäßiger<br />
die Druckverteilung in der Aufstandsfläche<br />
sind, desto höher sind die übertragbaren<br />
Seiten- und Umfangskräfte. Steigt<br />
die Schlupfgeschwindigkeit, nehmen die<br />
Kraftschlusswerte ab.<br />
Je nach Einsatzgebiet entwickeln Gummimischungen<br />
die besten Werte in unterschiedlichen<br />
Temperaturbereichen. Außerhalb<br />
dieser Bereiche sind die Werte deutlich<br />
schlechter. Während Winterreifen den<br />
höchsten Kraftschluss unterhalb von 10<br />
Grad Celsius bieten, tun dies Sommerreifen<br />
ab 5 Grad aufwärts.<br />
26<br />
T E C H N I K<br />
Übrigens ist auch für die Übertragung<br />
der Kräfte der korrekte Luftdruck so entscheidend<br />
wie für die Tragfähigkeit (siehe<br />
Teil 1 der Serie im <strong>ReifenMagazin</strong> 2/2003).<br />
Denn bei zu hohem oder zu niedrigem<br />
Fülldruck berührt der Reifen die Fahrbahn<br />
nicht mehr mit der gesamten Laufund<br />
Haftfläche. Zu hart aufgepumpte Reifen<br />
berühren die Fahrbahn nur mit der Mitte<br />
der Lauffläche, zu gering aufgepumpte<br />
nur mit den Schultern, weil sich die Mitte<br />
nach innen wölbt. Die Folge sind verlän-<br />
WARUM WOHL ??!<br />
Hätten Sie´s gewusst? Technische Details unter die Lupe genommen.<br />
Auch der Barum Vanis nutzt die<br />
Vorteile puzzleartig angeordneter<br />
Profilblöcke.<br />
Haftgrenze<br />
trocken<br />
Haftgrenze<br />
nass<br />
Seitenkraft<br />
Warum werden Profilblöcke<br />
puzzleartig angeordnet?<br />
die Straße kommt, verbessern sich<br />
auch die Handlingeigenschaften des<br />
Reifens.<br />
Seitenkraft<br />
Dr. Burkhard Wies<br />
Leiter Pkw-Reifenentwicklung<br />
Ersatzgeschäft<br />
Werden Profilblöcke in dieser Konstellation angeordnet, dann greifen sie während<br />
der Fahrt passgenau ineinander. Der Effekt: Sie versteifen sich gegenseitig. Dadurch<br />
kann die Gummimischung weicher ausgelegt werden, <strong>was</strong> die Bremseigenschaft<br />
verbessert. Zugleich bilden die verzahnten Puzzle-Blöcke massive Laufbänder.<br />
Weil dadurch viel Gummi auf<br />
F L<br />
Bremsen<br />
Die Kreise dokumentieren das Haftlimit der Reifen, der innere Kreis bei Nässe, der<br />
äußere bei trockener Straße. Die Längskraft (FL) addiert sich mit der Seitenkraft (FS)<br />
zur resultierenden Kraft (FR). Auf trockener Fahrbahn liegt FR im Beispiel noch innerhalb<br />
der Grenze. Auf nasser Fahrbahn hätte der Fahrer die Kontrolle bereits verloren.<br />
F R<br />
gerte Bremswege, verringerte Kurvenstabilität<br />
und reduzierte Lebensdauer durch<br />
unregelmäßigen Abrieb.<br />
Thomas Bungart<br />
Teil 1 dieser Serie steht im Internet<br />
unter www.reifenmagazin.de zum kostenlosen<br />
Download bereit. In der nächsten<br />
Ausgabe lesen Sie, welche Bedeutung<br />
dem Reifen im Fahrzeug-System<br />
schon heute zukommt und wie intelligent<br />
er künftig tatsächlich werden wird.