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108.802 Unterschriften für „Danke Mami“ - Südtiroler Volkspartei

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12<br />

Seit Ende des Jahres<br />

2009 ruht die<br />

Südtirol-Autonomie<br />

finanziell auf einem<br />

neuen Fundament. Die<br />

bisher auf jährlichen<br />

Verhandlungen<br />

zwischen Staat und<br />

Land ruhende<br />

Finanzierung konnte<br />

auf eine sichere Basis<br />

gestellt werden.<br />

FINANZREGELUNG<br />

Neun Zehntel auf alles<br />

Landeshauptmann Luis Durnwalder<br />

ist es nach zähen Verhandlungen<br />

mit den beiden Ministern Giulio<br />

Tremonti und Roberto Calderoli gelungen,<br />

eine neue Finanzregelung <strong>für</strong> Südtirol<br />

zum Abschluss zu bringen. Die innovative<br />

Regelung orientiert sich an der ursprünglichen<br />

Form des Autonomiestatuts. „Wir<br />

mussten bisher jährlich mit dem Staat über<br />

finanzielle Zuwendungen verhandeln, was<br />

uns in die schwächere Position<br />

versetzte und immer wieder<br />

zur Zitterpartie ausartete“,<br />

erklärt Landeshauptmann<br />

Durnwalder. „Nun können wir<br />

uns auf garantierte Zahlungen<br />

des Staates verlassen.“ Mit der<br />

neuen Regelung komme man<br />

zugleich der in der Verfassung<br />

festgeschriebenen<br />

Verpflichtung der Regionen<br />

nach, solidarisch<br />

zu einem Ausgleich<br />

der Verhältnisse<br />

im Staat beizutragen.<br />

Auf der Haben-<br />

Seite gilt nun mit dem<br />

neuen Finanzierungsmodell das Prinzip<br />

„neun Zehntel auf alles“. Das Land Südtirol<br />

wird demnach künftig neun von zehn<br />

in Südtirol an Steuern erwirtschafteten<br />

Euro erhalten, und zwar auf ausnahmslos<br />

ZiS 1/2010<br />

Die neue Finanzregelung<br />

stellt<br />

ein wichtiges<br />

Puzzleteil in<br />

Richtung mehr<br />

Selbstverwaltung<br />

und<br />

Autonomie dar. Foto: Istockphoto<br />

Wir können uns<br />

endlich auf garantierte<br />

Zahlungen des Staates<br />

verlassen.<br />

Landeshauptmann Luis Durnwalder<br />

alle Steuern. Neu dazu kommen, zum Teil<br />

auch mit erhöhten Anteilen des Landes,<br />

die Beteiligungen an der Mineralölsteuer<br />

(23 Millionen Euro), an der Mehrwertsteuer<br />

auf Importe (strikt auf den <strong>Südtiroler</strong><br />

Anteil berechnet; 147 Millionen<br />

Euro), an der Versicherungssteuer (21<br />

Millionen Euro), an der Steuer auf Spielautomaten<br />

(21,8 Millionen Euro), an der<br />

Steuer auf Körperschaftsgewinne sowie<br />

auf Finanzprodukte (75 Millionen<br />

Euro) sowie am Beitrag <strong>für</strong> den<br />

Gesundheitsdienst im Rahmen<br />

der Autoversicherungsprämien<br />

(15,5 Millionen Euro). „Alles in<br />

allem kommen wir so auf Mehreinnahmen<br />

von etwas mehr als<br />

300 Millionen Euro“, erklärt der<br />

Landeshauptmann.<br />

Ebenfalls auf der<br />

Haben-Seite zu verbuchen<br />

sind die Zuweisungen<br />

<strong>für</strong> die übertragenen<br />

Zuständigkeiten,<br />

allen voran die Schule<br />

(250 Millionen Euro an<br />

Zuweisungen plus 100<br />

Millionen Euro an Nachzahlungen jährlich)<br />

und die anderen Zuständigkeiten (50 Millionen<br />

Euro).<br />

Nicht materiell, sondern aus Sicht der<br />

Autonomie auf der Haben-Seite zu verbu-<br />

chen sind die zusätzlichen Zuständigkeiten,<br />

die das Land <strong>für</strong> sich beanspruchen kann.<br />

So geht es allen voran um die Übernahme<br />

der Zuständigkeiten <strong>für</strong> Arbeitsmarkt<br />

stützende Maßnahmen (Lohnausgleich,<br />

Mobilität, Arbeitslosengeld). Gerade in<br />

der Krise habe man gesehen, wie wichtig<br />

diese Instrumente sind, wenn wir die Folgen<br />

der Krise auf unseren Arbeitsmarkt<br />

selbstverwaltet, aktiv und gezielt abfedern<br />

wollen, so Durnwalder.<br />

Daneben wird sich das Land an den<br />

Kosten <strong>für</strong> die Universität beteiligen,<br />

ebenso an jenen <strong>für</strong> das Konservatorium.<br />

Auch an den Kosten der deutschen und<br />

ladinischen Programme der RAI sowie<br />

der Postverteilung kann sich das Land beteiligen.<br />

Darüber hinaus hat das Land auch<br />

die Möglichkeit, wichtige Einrichtungen<br />

anstelle des Staats zu schaffen. Letztendlich<br />

verpflichtet sich das Land, sich an Programmen<br />

<strong>für</strong> Gemeinden in Nachbarprovinzen<br />

zu beteiligen, und zwar im Ausmaß<br />

von höchstens 40 Millionen Euro. Alles in<br />

allem umfasst dieses Kompetenzenpaket<br />

rund 100 Millionen Euro, die der Staat auf<br />

Kosten des Landes einsparen kann.<br />

Zwei weitere wichtige Punkte, die auf<br />

der Haben-Seite stehen, sind die Kontrolle<br />

über die Finanzgebarung und die Einhaltung<br />

des Stabilitätspakts durch die Gemeinden<br />

und die öffentlichen Körperschaften. Das

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