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108.802 Unterschriften für „Danke Mami“ - Südtiroler Volkspartei

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THEMA<br />

„Wir arbeiten alle <strong>für</strong> denselben Bürger“<br />

Richard Theiner drängt auf ein Einvernehmen zwischen Gemeinden und Land in der Frage der<br />

Wasserkraft. Die Erhöhung der Gemeindebeteilung auf 20 Prozent zum Selbstkostenpreis ist <strong>für</strong><br />

den SVP-Obmann ein wichtiger Schritt.<br />

ZiS: Welche Bedeutung spielt<br />

die Wasserkraft in der Landespolitik?<br />

RICHARD THEINER: Energie hat<br />

in der Politik im ganzen 20. Jahrhundert<br />

eine wesentliche Rolle gespielt.<br />

Jahrzehntelang wurde das <strong>Südtiroler</strong><br />

Wasser von auswärtigen Großkonzernen<br />

genutzt, ohne dass die Menschen<br />

in Südtirol davon profitiert hätten. Die<br />

Bevölkerung hatte die Belastungen,<br />

aber keinen Nutzen. Dem Land waren<br />

jahrzehntelang die Hände gebunden, da<br />

über die Nutzung der Wasserkraft ausschließlich<br />

in Rom entschieden wurde.<br />

Hat sich die Situation mittlerweile<br />

gebessert?<br />

In den vergangenen Monaten und<br />

Jahren sind enorme Fortschritte gemacht<br />

worden. Selbst bei der Streitbeilegung<br />

1992 waren die Großkraftwerke<br />

noch ein so genannter Blankoscheck.<br />

Das Thema war auf dem Tisch, aber<br />

niemand hätte damals gedacht, dass wir<br />

die se Kompetenz tatsächlich bekommen.<br />

Dass es gelungen ist, einen Groß-<br />

Konzessionen <strong>für</strong> Großkraftwerke zuständig,<br />

die auf 30 Jahre zu vergeben<br />

sind. Ab 2030 können dann auch die<br />

Konzessionen <strong>für</strong> die Stromverteilung<br />

neu vergeben werden.<br />

Zukunft Wasserkraft: „Das<br />

Land sind wir alle gemeinsam.“<br />

Derzeit befinden sich in Südtirol 27<br />

große Wasserkraftwerke mit über 3000<br />

kW Leistung, 77 kleinere Kraftwerke<br />

und 641 Kleinproduzenten (unter 200<br />

kW). Insgesamt stellt Südtirol 11,8 Prozent<br />

der in Italien aus Wasserkraft produzierten<br />

elektrischen Energie.<br />

In den letzten beiden Jahren ist es<br />

der landeseigenen SEL gelungen, in zwei<br />

Etappen die Jahresproduktion auf über<br />

2,2 Mrd. KWh zu steigern und damit<br />

zum größten Stromerzeuger Südtirols<br />

aufzusteigen. 2008 stieg die SEL bei der<br />

HYDROS ein, in die sieben Kraftwerke<br />

der EDISON-Gruppe eingegliedert<br />

SVP-Obmann<br />

Richard Theiner<br />

teil der Energie heimzuholen, ist ein<br />

großer politischer Erfolg von Landeshauptmann<br />

Luis Durnwalder und der<br />

gesamten SVP. Nun sind die Grundlagen<br />

geschaffen, dass die Bevölkerung einen<br />

möglichst großen Nutzen aus dem landeseigenen<br />

Strom ziehen kann.<br />

Wie kann die <strong>Südtiroler</strong> Bevölkerung<br />

von der Energiepolitik profitieren?<br />

wurden. Die kurz vor der Gründung<br />

stehende Gesellschaft SEL-ENEL (2010)<br />

wird weitere 14 Kraftwerke des staatlichen<br />

ENEL-Stromkonzerns umfassen.<br />

An beiden Gesellschaften hält die SEL<br />

die Mehrheit von 60 Prozent.<br />

Bei der jüngsten Konzessionsvergabe<br />

konnte die SEL neun der elf Konzessionen<br />

erlangen. Die Projektwerber<br />

mussten einen Plan zur technischen<br />

Verbesserung und darüber hinaus auch<br />

einen Umweltplan, der von den Ufergemeinden<br />

und der Etscheinzugsbehörde<br />

geprüft wurde, einlangen. „Die Umweltpläne<br />

der SEL sahen mehr als das<br />

Doppelte an finanziellen Mitteln <strong>für</strong> die<br />

Umweltmaßnahmen vor“, informiert<br />

Energielandesrat Michl Laimer.<br />

Landeshauptmann Luis Durnwalder<br />

unterstreicht sein erklärtes Ziel, Südtirol<br />

bis 2020 energieautark zu machen.<br />

Das Einkommen, das aus der Energie<br />

gewonnen werden könne, müsse auf<br />

Diese Frage wird in den Parteigremien<br />

zurzeit sehr intensiv diskutiert.<br />

Wichtig ist, dass wir eine<br />

breite und transparente Diskussion<br />

darüber führen. Die Erhöhung der<br />

Gemeindebeteilung an der SEL auf<br />

20 Prozent zum Selbstkostenpreis<br />

ist sicherlich ein wichtiger Schritt.<br />

Dabei sind die Standort- und Ufergemeinden<br />

in einem besonderen<br />

Maß zu berücksichtigen. Dem Land<br />

und den Gemeinden muss bewusst<br />

sein, dass wir alle <strong>für</strong> denselben<br />

Bürger arbeiten.<br />

Kann man die Bevölkerung<br />

auch direkt beteiligen?<br />

Der Vorschlag <strong>für</strong> Volksaktien<br />

wurde in den Parteigremien ebenfalls<br />

diskutiert, ist allerdings auf wenig Zustimmung<br />

gestoßen. Wichtig ist aber,<br />

dass alle Varianten, das gilt auch <strong>für</strong> den<br />

Vorschlag der Stromverteilung in den<br />

Genossenschaften, ernsthaft geprüft<br />

werden und dass wir gemeinsam eine<br />

Lösung zum Vorteil aller Bürgerinnen<br />

und Bürger des Landes finden.<br />

alle Bürgerinnen und<br />

Bürger aufgeteilt<br />

werden. Insofern sei<br />

es nur von Vorteil,<br />

wenn eine landeseigene<br />

Gesellschaft<br />

die Stromkonzessionen<br />

bekommt. „So<br />

wird die<br />

E n e r g i e<br />

letztendlich<br />

allen<br />

zur Verfügung<br />

gestellt“,<br />

k ü n d i g t<br />

Durnwalder<br />

Das Einkommen<br />

aus der Energie muss<br />

auf alle Bürgerinnen<br />

und Bürger<br />

aufgeteilt werden.<br />

Landeshauptmann<br />

Luis Durnwalder<br />

den Runden Tisch an, an dem Landesverwaltung,<br />

Landesenergiegesellschaft<br />

SEL und Gemeinden an einer <strong>für</strong> alle<br />

<strong>Südtiroler</strong>/innen vorteilhaften Lösung<br />

arbeiten sollen. (mf)<br />

ZiS 1/2010<br />

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