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zuerich Wirtschaft 3 2020 Emag

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Bauen & Wohnen<br />

eine herausragende Bedeutung. Das Bauwesen nimmt dabei<br />

eine besondere Stellung ein, weil es wesentliche Bedürfnisse<br />

des Menschen wie Wohnen und infrastrukturelle Bedürfnisse<br />

befriedigt und zugleich große wirtschaftliche und für die Umwelt<br />

relevante Aufwendungen damit verbunden sind.<br />

“<br />

als transparente Module für Fenster sowie Oberlichter verwendet<br />

werden. Und Windkraftwerke auf Wolkenkratzern nutzen<br />

den dort vorherrschenden beinahe konstanten Luftstrom.<br />

3. Kooperieren beim klimaneutralen Bau<br />

Selbstversorgende, nachhaltige Gebäude entstehen in Kooperation<br />

zwischen Industrie, Immobilienentwicklern und öffentlichen<br />

Forschungseinrichtungen, wie zum Beispiel dem<br />

Fraunhofer-Institut für Bauphysik. Auf dieser Basis konzipierte<br />

nachhaltige Gebäude übertreffen oftmals alle drei Grenzwerte<br />

für den LEED Platin-Status. Unter anderem durch die Integration<br />

erneuerbarer Energiequellen in die Gebäudestruktur, intelligente<br />

und sehr energieeffiziente Verteilungssysteme für<br />

Beheizung und Abkühlung sowie Vorrichtungen für natürliche<br />

Luftströme im Gebäude statt Klimaanlage.<br />

4. Hochentwickelte nachhaltige Baustoffe<br />

Die Idee der Nachhaltigkeit hat alle Industrien erfasst und<br />

transformiert diese in High-Tech-Innovatoren. So auch die Bauindustrie.<br />

Relevant für die Entscheider bleibt jedoch stets der<br />

Kostenfaktor, vor allem bei kommerziell genutzten Gebäuden.<br />

Denn traditionelle Baumethoden sind meist weitaus günstiger.<br />

Wettbewerbsfähig bleiben grüne Bauunternehmen durch spannende<br />

Innovationen. Ein gutes Beispiel dafür sind Phasenwechselmaterialien<br />

für die Isolierung. Im Gegensatz zu herkömmlich<br />

dafür verwendeten Materialien, die den Strom von Wärme<br />

durch Lufttaschen und Fasermaterialien aufhält, absorbieren<br />

Phasenwechselmaterialien Wärme und geben sie wieder ab,<br />

indem sie zwischen flüssigem und festem Zustand alternieren.<br />

Eine andere erwähnenswerte Entwicklung sind biologisch abbaubare<br />

Materialien. Zwar sind recycelte Produkte ein guter<br />

Anfang, wahrhaft umweltfreundliche Materialien müssen jedoch<br />

aufgrund ihres natürlichen Ursprungs rückstandslos und<br />

schadstofffrei abbaubar sein. Beispiele dafür sind biologisch<br />

abbaubare Farben mit Milchproteinen, Calcium und natürliche<br />

Mineralien oder Isolations-Material aus Hanf.<br />

Die entscheidenden Faktoren und Effekte des<br />

nachhaltigen Bauens<br />

1. Energie aus Solarzellen<br />

2. Gebäude werden Energie-Selbstversorger<br />

3. Kooperieren beim klimaneutralen Bau<br />

4. Nachhaltige Baustoffe<br />

5. Die Zukunft für nachhaltiges Bauen<br />

1. Die Kraft der Sonne: Ökologisch nachhaltige Energie aus<br />

Solarzellen<br />

Die Sonne: ein Superkraftwerk. Naheliegend, diese kostenlos<br />

zu uns geschickte Energie zu nutzen. Daher fangen auf einer<br />

zunehmenden Anzahl von Eigenheimdächern funkelnde Solarzellen<br />

die Vorstufe des umweltfreundlich gewonnenen Stroms<br />

ein. Deutlich gesunkene Produktionskosten und Subventionen<br />

haben diesen Trend sehr begünstigt. Parallel dazu wächst das<br />

Bewusstsein hinsichtlich des nachhaltigen Bauens. Designer<br />

und Bauträger nutzen beispielsweise verstärkt Recycling, wählen<br />

länger haltbare und regenerative Materialien, setzen auf<br />

effizientere Isolierung und reduzieren die Umwelteinflüsse an<br />

Baustellen.<br />

2. Gebäude werden Energie-Selbstversorger<br />

Der nächste Level: Nachhaltige Gebäude, die Energie nicht nur<br />

hinzugewinnen, sondern vielmehr Energie-autark sind. Das ist<br />

sozusagen der Gold-Standard eines Green Buildings, bei dem<br />

von einem vollkommen klimafreundlichen Gebäude aufgrund<br />

nachhaltiger Architektur gesprochen werden kann. Das gelingt<br />

mit Photovoltaik-Zellen, die in eine Fassade eingefasst sind oder<br />

Nachhaltiges Bauen mit Holz<br />

Doch es müssen nicht immer neu entwickelte Materialien sein.<br />

So wie uns die Sonne ihr Licht liefert, gibt es in der Nähe fast<br />

jeder Baustelle Wälder. Holz als Baustoff ist gleich aus mehreren<br />

Gründen ideal für den Bau nachhaltiger Gebäude. Denn der<br />

nachwachsende Rohstoff ist währen seines Wachstums entscheidend<br />

für unsere Atemluft. Später im Bauwesen genutzt,<br />

hat Holz zahlreiche positive Effekte; allerdings vorausgesetzt,<br />

es stammt aus der einheimischen Waldwirtschaft, nur dann<br />

sind die Transportwege kurz.<br />

Vorteilhaft ist der geringe Energieaufwand für Bereitstellung<br />

und Aufbereitung des Materials. Vor allem: Wenn Holzprodukte<br />

am Ende ihrer Lebensdauer energetisch verwertet werden, können<br />

sie mehr klimaneutrale Energie liefern, als zur Herstellung<br />

verbraucht wurde. Holz ist flexibel einsetzbar, entweder massiv<br />

oder als Verbundwerkstoff. Es weist bei niedrigem Eigengewicht<br />

eine hohe Zug- sowie Druckfestigkeit auf und erlaubt<br />

den Bau hoch wärmedämmender Gebäudehüllen mit geringen<br />

Wandstärken. Echte Nachhaltigkeit fußt auf ökologischen Materialien,<br />

Langlebigkeit sowie Regionalität der Baustoffe – und<br />

führt letztlich neben oder gerade durch die ökologischen Faktoren<br />

zu mehr Wohngesundheit. So ist ein Haus zukunftsfähig<br />

und damit werthaltig.<br />

Grüne Bürogebäude: Großes Potenzial für Nachhaltigkeit im<br />

Bauwesen<br />

5. Die Zukunft für nachhaltiges Bauen<br />

Nachhaltiges Bauen zielt darauf ab, eine hohe ökologische<br />

Qualität durch angemessene Bauweisen sicherzustellen. Konventionelles<br />

Bauen ist durch große Energie- und Stoffströme<br />

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