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zuerich Wirtschaft 3 2020 Emag

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Digitalisierung<br />

kann er sich etwa in einem Firmennetzwerk auf weiteren Rechnern<br />

einnisten, ohne dass weitere Nutzer einen Anhang anklicken<br />

und aktivieren müssen. Hierfür unternimmt Emotet einen<br />

Brute-Force-Angriff mit bekannten Standard-Passwörtern wie<br />

etwa „12345“, „Passwort“ oder ähnliches. Besonders wirkungsvoll<br />

ist die Attacke, wenn die Malware dabei ein Admin-Profil<br />

mit weitreichenden Zugriffsrechten innerhalb des Firmennetzwerks<br />

infiziert.<br />

Schritt 2: Informationen sammeln<br />

Die Gefährlichkeit von Emotet hängt auch damit zusammen,<br />

dass das Schadprogramm zusätzlich Malware nachlädt, wenn<br />

ein Rechner infiziert ist. Diese unterscheidet sich von Region zu<br />

Region. In Deutschland folgt zurzeit TrickBot, ein deutlich aggressiverer<br />

Banking-Trojaner, auf die initiale Emotet-Infektion.<br />

Seine Spezialität: Zahlungsinformationen auslesen, sodass die<br />

Cyberkriminellen bestens über die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens<br />

informiert sind. Ein Wissen, dass sie beim finalen<br />

Ransomware-Angriff nutzen. Denn neuerdings orientiert sich<br />

die Lösegeldforderung bei Emotet-Angriffen am Umsatz. Typische<br />

Forderungen gehen weit über die üblichen Forderungen<br />

von mehreren hundert bis tausend Franken hinaus – sechsstellige<br />

Lösegeldforderungen sind keine Seltenheit mehr<br />

Schritt 3: Verschlüsseln und erpressen<br />

Mit dem Wissen um die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens<br />

und der weitreichenden Kontrolle über die IT-Infrastruktur,<br />

folgt nun der finale Schritt des Angriffs. Mittels Trickbot erlangen<br />

die Kriminellen Zugriff auf das Firmennetz und spielen<br />

dann händisch die Ransomware aus – zurzeit insbesondere die<br />

Verschlüsselungssoftware namens Ryuk. Was dann passiert, ist<br />

der GAU für alle Unternehmen: Ryuk verschlüsselt ganz gezielt<br />

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