26.10.2020 Aufrufe

KÜCHENPLANER Ausgabe 10/11-2020

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten. Siebenmal jährlich werden mehr als 6.000 Küchenplaner und Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen.

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten. Siebenmal jährlich werden mehr als 6.000 Küchenplaner und Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen.

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Messe<br />

Trends für länger<br />

Im allgegenwärtigen Mix&Match geht nicht jede Idee als Trend durch. Doch es gibt<br />

unübersehbare Entwicklungen: hin zu noch mehr mobiler Wohnlichkeit, umgesetzt<br />

mit gedeckten Tönen, dunklen Holzoptiken, viel Grau und fingerprintresistenten,<br />

matten Oberflächen. Und natürlich Stein, Glas und Licht. Wer bislang keinen dunklen<br />

Innenkorpus hatte, hat ihn jetzt. Einen höheren Möbelkorpus auch.<br />

Nach jeder Küchenmeile stellt sich<br />

die Frage nach dem roten Faden.<br />

Dass sich die Küche immer wohnlicher<br />

präsentiert, ist inzwischen<br />

hinlänglich bekannt. Wobei nach<br />

wie vor zwischen dem Mobiliar für<br />

offene Wohnraumplanungen und<br />

separaten Küchenräumen unterschieden<br />

werden sollte. Denn eine<br />

ausdauernd mahnende Binsenweisheit<br />

besagt, dass helle Töne kleinen<br />

Räumen guttun, weil sie optische<br />

Weite schaffen. Große Flächen hingegen<br />

wirken mit einer Auswahl an<br />

gedeckten Tönen sehr elegant und<br />

fördern die zeitgemäß beliebten<br />

Übergänge. Vor allem, wenn sich<br />

offene und geschlossene Möbelflächen<br />

abwechseln.<br />

Mit ihren Ausstellungen konzentrieren<br />

sich die Küchenmöbelhersteller<br />

gern auf die großzügige<br />

Wohnvariante. Anders ist das<br />

viele Schwarz, Grau und Dunkelbraun<br />

nicht zu erklären. Aber das<br />

ist grundsätzlich auch sinnvoll,<br />

denn die Entwicklung zeigt klar<br />

in Richtung der ineinander übergehenden<br />

Lebensräume mit Küche,<br />

Essen und Wohnen. Selbst in sehr,<br />

sehr kleinen Wohnungen, die global<br />

betrachtet wie Pilze aus dem<br />

Boden schießen sollen. Oder gerade<br />

dort, denn auf 30 Tiny-House-<br />

Quadratmetern haben Innenwände<br />

besser nichts zu suchen. Vom<br />

WC mal abgesehen. Und die Ambitionen<br />

reichen weiter. Nach dem<br />

Hauswirtschaftsraum entdeckt die<br />

Küchenmöbelindustrie immer neue<br />

Areale: die Speisekammer, die Garderobe,<br />

das Bad, das Home-Office.<br />

Längst werden die Programme<br />

dazu eigenständiger und aktuell<br />

mit eigens präparierten Durchgangstüren<br />

versehen. Einschubtürenschränke<br />

und großformatige<br />

Schiebetürsysteme spielen ihre<br />

Stärken ebenfalls aus.<br />

Von dunkel bis Pastell<br />

Zu sehen waren bei den Küchenmöbelherstellern<br />

erneut viele matte<br />

Oberflächen: in Schwarz, Dunkelgrau,<br />

Dunkelbraun, Dunkelgrün<br />

und Dunkelblau. Meist unempfindlich<br />

gegen Fingerprints, realisiert<br />

zum Beispiel mit „PerfectSense“<br />

(Egger) „Xtreme“ (Pfleiderer),<br />

„ Resopal Pro“ oder „Fenix“. Parallel<br />

zum vielen Dunkel bringen Pastelltöne<br />

optischen Schwung in die<br />

Planungen. Zumal sich diese in feinen<br />

Nuancierungen elegant mitein<br />

ander kombinieren lassen. Oder<br />

mit den allgegenwärtigen dunklen,<br />

teils sehr markanten Hölzern,<br />

die immer noch bevorzugt auf den<br />

Nachnamen „Eiche“ hören.<br />

Feines Landhaus<br />

Das altehrwürdige Landhaus lässt<br />

die barocke Opulenz vergangener<br />

Tage endgültig hinter sich und<br />

wechselt zu elegant wirkenden<br />

Rahmenfronten. Gefühlt pries jeder<br />

einzelne Hersteller eine solche<br />

Version als Neuheit für den<br />

„ Country Style“ an. Was ähnlich für<br />

Servierwagen oder andere mobile<br />

Ausstattungen gilt.<br />

Premium wird Standard<br />

Hinter den Fronten geht es mit dunklen<br />

Innenansichten immer edler<br />

zu. Das Thema Nachhaltigkeit wird<br />

mit Innenausstattungssystemen<br />

auf Hanfbasis gespielt. Und wer<br />

kann, wertet seine Möbel mit Auszugsystemen<br />

auf, die bislang eher<br />

dem Premium vorbehalten waren.<br />

Wie zum Beispiel Ballerina-Küchen<br />

mit der kompletten Umstellung auf<br />

die „Legra Box“ von Blum.<br />

Apropos Umstellung. Eine zusätzliche<br />

Korpushöhe oder eine<br />

Rastermaßergänzung ist als Neuheit<br />

schnell formuliert, die technische<br />

Umsetzung kann die Fertigungsleiter<br />

der Hersteller jedoch<br />

ins Schwitzen bringen. Allen voran<br />

bei nobilia. Der Marktführer ist im<br />

letzten Jahr den ersten, noch kleineren<br />

Schritt Richtung Rasterplanung<br />

gegangen und ließ nun einen<br />

weiteren sehr großen folgen. Im<br />

nächsten Jahr soll der Prozess abgeschlossen<br />

sein. Bei 80 000 Muster<br />

küchen im Markt versteht es<br />

sich, dass eine solche Umstellung<br />

nicht in einem „Big Bang“ erfolgen<br />

kann, sondern besser wohldosiert.<br />

Der Spülplatz als Einheit<br />

Die Küche ist natürlich nicht nur<br />

Holz. Im großen Drumherum lässt<br />

die neue Blanco-Strategie der<br />

„Units“ aufblicken. Dahinter verbirgt<br />

sich ein Konzept, das den<br />

Spülplatz technisch und vertrieblich<br />

als Einheit zusammenfasst mit<br />

einer einzigen Bestellnummer für<br />

Spüle, Armatur und Abfalltrennsystem.<br />

Oder ganz ausdrücklich:<br />

für das Wassersystem. Denn gefiltertes,<br />

gesprudeltes, gekühltes<br />

oder kochend heißes Wasser direkt<br />

aus dem Hahn, wird immer mehr<br />

zur Ausstattungsoption der hochwertig<br />

geplanten Küche. Kein Wunder:<br />

Der individuelle Kundennutzen<br />

dieser Systeme ist sehr konkret<br />

und lässt sich prima kommunizieren.<br />

Konsequent nachhaltig<br />

Über einzelne Produktneuheiten<br />

hinaus stechen aktuell auch die<br />

Strategien von Schock und Grohe<br />

hervor. Schock will sich mit einem<br />

sehr konsequenten Anspruch an<br />

Nachhaltigkeit in Teilen neu erfinden,<br />

und Grohe will seinen Erfolg<br />

im Bad in die Küche transferieren<br />

– und zur Nr. 2 in der Vertriebsregion<br />

DACH aufsteigen. Über beide<br />

Unternehmenspläne berichten wir<br />

in dieser <strong>Ausgabe</strong>.<br />

24 <strong>KÜCHENPLANER</strong> <strong>10</strong>/<strong>11</strong>/<strong>2020</strong>

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