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KÜCHENPLANER Magazin 1/2- 2024

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten mit einer über 50-jährigen Branchenerfahrung. Mit anerkannt hoher fachlicher Kompetenz informiert KÜCHENPLANER über aktuelle Küchentrends, Küchenplanung, Küchenmöbel, Produktneuheiten, Zubehör, Hausgeräte, sowie über Markt, Menschen und Events in der Küchenszene. KÜCHENPLANER ist Mitglied der „Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. (AMK)“. Siebenmal jährlich werden mit der Printausgabe und als E-Paper Brancheninsider z.B. Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen. Wöchentlich erscheint zusätzlich der Newsletter. Auf vielen Social-Media Plattformen ist die Redaktion ebenfalls aktiv.

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten mit einer über 50-jährigen Branchenerfahrung. Mit anerkannt hoher fachlicher Kompetenz informiert KÜCHENPLANER über aktuelle Küchentrends, Küchenplanung, Küchenmöbel, Produktneuheiten, Zubehör, Hausgeräte, sowie über Markt, Menschen und Events in der Küchenszene. KÜCHENPLANER ist Mitglied der „Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. (AMK)“.

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www.kuechenplaner-magazin.de<br />

Ausgabe 1/2 / <strong>2024</strong><br />

Küchenhandel:<br />

Einfacher Zusatzumsatz<br />

mit Glasrückwänden<br />

▶ 22<br />

Hausgeräte:<br />

Die neuen Traummaße<br />

beim Kühlen<br />

▶ 28<br />

Oberflächen:<br />

PaperStone im<br />

Allwetter-Einsatz<br />

▶ 64


Impulse/Ansichten<br />

Den Blick fürs Ganze wahren<br />

Jede Insolvenz ist ein Einschnitt, manch mal<br />

ein Drama. Für die Mitarbeiter, die Eigen -<br />

tümer, die Kunden. Und jede Insolvenz hat<br />

eine Vorgeschichte. Die beginnt meist lange<br />

vor dem Gang zum Amtsgericht.<br />

Die Zahlen für die letzten Monate des Jahres 2023 sind<br />

nicht gut. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes<br />

(Destatis) lag die Summe der beantragten Regelinsolvenzen<br />

in Deutschland durchweg zweistellig über den Vergleichsmonaten<br />

des Vorjahres. Im Dezember waren es<br />

12,3 Prozent, im November 18,8 Prozent und im Oktober<br />

22,4 Prozent. „Insolvenzwelle erfasst Deutschland“, titeln<br />

einige Medien und sehen dies als weiteren Beweis für die<br />

desaströse Lage. Doch wie sind diese Zahlen einzuordnen?<br />

Um die aktuelle Situation zu beurteilen und daraus<br />

Entwicklungen abzuleiten, lohnt es sich, längere Zeiträume<br />

zu betrachten. Besonders aktuell, da wir es in jüngster<br />

Zeit mit nachgeschalteten Corona-Effekten zu tun haben.<br />

Während der Pandemie galten bekanntlich gelockerte Insolvenzregeln,<br />

die jetzt nicht mehr greifen.<br />

Wie haben sich die Zahlen also konkret entwickelt? Von<br />

Januar bis Oktober 2023 registrierte das Amt 14 751 Unternehmensinsolvenzen.<br />

Statistisch auf das gesamte Jahr<br />

hochgerechnet sind das 17 701. Und damit 3111 Fälle oder<br />

21 Prozent mehr als 2022 (14 590) und 26 Prozent mehr als<br />

2021 (13 993). Ein klarer Trend, so scheint es.<br />

Doch schaut man tiefer, zeigt sich eine andere Entwicklung.<br />

In der Spalte für 2019 stehen 18 849 Insolvenzfälle<br />

(gemeint sind immer die Unternehmensinsolvenzen, nicht<br />

die Privatinsolvenzen), 2018 waren es 19 302 und 2017 sogar<br />

20 093. Und noch weiter zurück: 2011 summierte sich<br />

die Zahl der Insolvenzen auf 30 099, 2010 auf 31 998 und<br />

2009 auf 32 687. Das Allzeithoch seit Beginn der Aufzeichnungen<br />

1953 dokumentieren die Statistiker für das Jahr<br />

2003. Mit 39 320 amtlich registrierten Unternehmensinsolvenzen<br />

in Deutschland.<br />

Insolvenzen gehören zum Wirtschaftsleben dazu. So wie<br />

Neugründungen. Also alles halb so schlimm im Jahr <strong>2024</strong>?<br />

Mitnichten. Die Zahl der zahlungsunfähigen Unternehmen<br />

steigt nachweislich und immer häufiger sind große,<br />

bislang als eher ungefährdet eingestufte Firmen betroffen.<br />

Dennoch zeigt der Blick zurück, dass isoliert oder ohne<br />

Zusammenhang zitierte Zahlen zu verzerrten oder einseitigen<br />

Schlussfolgerungen führen können. Immer öfter<br />

steckt sogar Absicht dahinter. Um mit einer reißerischen<br />

Schlagzeile Klicks zu generieren, die Situation bewusst<br />

zusätzlich zu dramatisieren, die öffentliche Wahrnehmung<br />

im eigenen Sinne zu lenken oder extreme Positionen<br />

zu rechtfertigen.<br />

Ob Warendorf, Wesco, O+F, Lechner oder andere: Auch<br />

in der Küchenbranche haben die Insolvenzverfahren der<br />

letzten Wochen für Bestürzung gesorgt. Jedes einzelne<br />

davon ist für die Betroffenen mit Leid und Ungewissheit<br />

verbunden, selbst wenn ein Insolvenzantrag nicht mehr<br />

zwangsläufig mit Bankrott, Konkurs oder Pleite gleichzusetzen<br />

ist. Manchmal am Ende aber doch, wie der Fall<br />

Lechner zeigt. Nach mehreren Versuchen, das Unternehmen<br />

zu stabilisieren, wurde die Produktion Anfang <strong>2024</strong><br />

eingestellt. Nur mit Glasprodukten soll es weitergehen.<br />

Natürlich sucht man nach Gründen für den Niedergang.<br />

In der offiziellen Mitteilung des Insolvenzverwalters ist<br />

von der schwierigen Marktsituation im Jahr 2023 die<br />

Rede, von gestiegenen Zinsen und einem Auftragsrückgang<br />

von 35 Prozent. Solche Einbrüche bringen jedes Unternehmen<br />

ins Wanken. Doch sind sie in diesem Fall Ursache<br />

oder Auslöser? Wo liegen die Ausgangspunkte für<br />

die Pleite? In den ehrgeizigen Expansionsplänen zum<br />

Vollsortimenter für Arbeitsplatten? In der (zu) engen und<br />

vielleicht wenig profitablen Beziehung zu einem Großkunden?<br />

In der Preispolitik? Lechner verlor über die Jahre<br />

Stück für Stück an Widerstandskraft und konnte dem<br />

Nachfragerückgang, der bereits im Herbst 2022 einsetzte<br />

und sich 2023 massiv fortsetzte, zu wenig entgegensetzen.<br />

Ein Schicksal, das das Unternehmen mit vielen<br />

anderen teilt. Neben den schwierigen äußeren Bedingungen<br />

wirken immer auch die eigenen Entscheidungen der<br />

Vergangenheit nach.<br />

Die amtlichen Statistiken mögen beunruhigen und Einzelschicksale<br />

wie die genannten scheinen die Situation zu bestätigen.<br />

Den Zustand der Branche spiegelt dies aber nicht<br />

in Gänze wider. Diese Zeilen sollen gewiss keinen hoffnungsfrohen<br />

Zweckoptimismus schüren. Doch wir sollten<br />

den Blick fürs Ganze wahren. In den Gesprächen der<br />

letzten Wochen waren auch Einschätzungen zu hören, die<br />

ohne zusätzliche Schwarzmalerei auskommen. Zum Beispiel<br />

diese: „Ja, auch wir haben im letzten Jahr Umsatz verloren,<br />

aber wir haben vorher viel gewonnen. Das pendelt<br />

sich gerade wieder ein.“<br />

Dirk Biermann<br />

Chefredakteur <strong>KÜCHENPLANER</strong> online/offline<br />

1/2/<strong>2024</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 3


Inhalt<br />

Foto: Biermann<br />

Foto: Bosch Hausgeräte<br />

22 28<br />

Zusätzlichen Umsatz über die Küchenplanung hinaus? Wer<br />

wünscht sich das nicht! Mit Rückwänden aus Glas ist das schnell<br />

zu realisieren, sagt David Bäder, Inhaber von Culina Luce.<br />

178 hoch, 60 breit. Das ist die klassische Nische für eine Einbau-<br />

Kühl-Gefrierkombination. Jetzt kommen neue Geräte im XL- und<br />

XXL-Format. Doch was meint der Energieverbrauch dazu?<br />

Ansichten<br />

3 Den Blick fürs Ganze wahren<br />

Markt + Menschen<br />

6 Personalien aus der Küchenbranche<br />

Messe<br />

12 EuroCucina: Die Küche rückt nach vorn<br />

Nachhaltigkeit<br />

14 Egger, Blum und Häfle schaffen Transparenz<br />

Oberflächen<br />

18 Egger: Schneller auf Trends reagieren<br />

20 Colornetwork: And the Winner is ... Weiß<br />

Unternehmen<br />

22 Culina Luce: Rentabel schnell verkaufen<br />

26 Rotpunkt Küchen: Stabil in Umsatz und Ertrag<br />

Hausgeräte<br />

28 Neue Traummaße fürs Kühlen<br />

30 Neuheiten rund ums Kühlen und Gefrieren<br />

40 V-ZUG: Der Vorteil der „Swissness“<br />

56 Neuheiten rund um die Weinlagerung<br />

Digitalisierung<br />

48 Snag: Alle wissen Bescheid<br />

50 Neue Garantieprodukte für die Küche<br />

52 DCC: Haarscharf am Monopol vorbei<br />

56 Planung mit VR-Brille: Das neue Erleben<br />

Küchenverbände<br />

51 90. Geburtstag plus 1<br />

51 Neugründung: Mit Mut und Unternehmergeist<br />

Betriebsmanagement<br />

58 SEB: Digitale Prozesse in der Buchhaltung<br />

Outdoorküchen<br />

60 Wetterfeste Kücheninsel aus Papier und Pappe<br />

54 Übersicht: Outdoor gibt‘s nicht von der Stange<br />

68 Rund ums Draußenkochen: Hettich, Miele, Belmonto<br />

Foto: Rehau<br />

Zum Titelbild<br />

Mit dem Glaslaminat RAUVISIO<br />

crystal kann eine edle, puristische<br />

Glasoptik in der Küche<br />

umgesetzt werden, die visuell<br />

leicht und elegant wirkt und<br />

dabei äußerst robust ist. Mit der<br />

Erweiterung der Oberflächenkollektion<br />

in das Rollladensystem<br />

RAUVOLET crystal entsteht<br />

funktional praktischer Stauraum,<br />

der sich farblich und materialtechnisch<br />

perfekt abgestimmt<br />

in das Gesamtkonzept<br />

– auch bei offenen Raumgestaltungen<br />

– integriert. Einfach ein<br />

„Perfect Match“. www.rehau.de<br />

Unternehmen<br />

70 Exklusivlieferant kauf DIWA-Klima<br />

70 Blum: Erstes Werk außerhalb Vorarlbergs<br />

70 Hettich vollzieht Zusammenschluss mit FGV<br />

71 75 Jahre Rehau: Immer offen für Veränderungen<br />

72 Käufer für Wesco gesucht<br />

73 Lechner beendet Produktion<br />

74 Miele: Strikter Sparkurs<br />

Rubriken<br />

75 Impressum<br />

4 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2024</strong>


Anzeige<br />

Foto: Rehau<br />

Für wohnliche Küchenplanungen:<br />

Glaslaminat RAUVISIO crystal im sanft<br />

schimmernden Metallic-Look Titanio.<br />

RAUVISIO crystal<br />

Ein Perfect Match in der Küche<br />

„Wie Glas, nur besser“, so beschreibt REHAU das vielfach prämierte Ober flächen material RAUVISIO<br />

crystal, das im direkten Vergleich zu Echtglas viele Vorteile mit sich bringt: Es ist bruchfester,<br />

leichter und kratzbeständiger. Und es ist in seinen viel fältigen Varianten im Designverbund mit<br />

weiteren aufeinander abgestimmten Komponenten wie Kante und Rollladen erhältlich.<br />

Für die Küchengestaltung ist das Glaslaminat<br />

das perfekte Material: Dort<br />

werden die Oberflächen stark beansprucht<br />

und müssen einiges aushalten.<br />

Gleichzeitig machen offene Wohnraumkonzepte<br />

die Küche zu einem zentralen<br />

Ort, mit entsprechend hohen Ansprüchen<br />

an Optik und Gestaltung. Mit<br />

RAUVISIO crystal kann eine edle, puristische<br />

Glasoptik in der Küche umgesetzt<br />

werden, die visuell leicht und elegant<br />

wirkt und dabei äußerst robust<br />

ist und dem turbulenten Alltag in jeder<br />

Hinsicht standhält. Zuletzt wurde<br />

die Kollektion um die Oberflächenvariante<br />

RAUVISIO crystal Deep erweitert.<br />

Das Material zeichnet sich durch<br />

eine Tiefenwirkung mit einem schimmernden<br />

Metall-Look aus und wurde<br />

2023 mit den begehrten Preisen, dem<br />

German Design Award sowie dem Red<br />

Dot Award prämiert.<br />

Auch Handel und Hersteller sind von<br />

der gläsernen Oberfläche angetan. So<br />

ist RAUVISIO crystal nahezu bei allen<br />

deutschen Küchenherstellern im Programm.<br />

Kein Wunder: Ob als starker<br />

Kontrastgeber oder zurückhaltend und<br />

elegant im Zusammenspiel mit anderen<br />

Oberflächen fügt sich RAUVISIO<br />

crystal harmonisch in das Gesamtkonzept<br />

des Interieurs ein. Weitere Farbergänzungen<br />

sind bereits in Planung und<br />

werden im Laufe des Jahres vorgestellt.<br />

Und mit der Erweiterung der Oberflächenkollektion<br />

in die Stauraumlösung<br />

RAUVOLET crystal sind den<br />

Möglichkeiten in der Umsetzung von<br />

farblich und materialtechnisch perfekt<br />

abgestimmten Möbelbauteilen wie aus<br />

einem Guss kaum Grenzen gesetzt. So<br />

entsteht in der Küche nicht nur funktional<br />

praktischer Stauraum, sondern<br />

auch Platz, der sich in offenen Raumgestaltungen<br />

gut sehen lassen kann. Ganz<br />

nach dem Motto der Division Interior<br />

Solutions bei REHAU: „Enabling exceptional<br />

design“.<br />

www.rehau.com<br />

Glaslaminat im Designverbund<br />

Designperfektion bedeutet, dass alle Möbelkomponenten<br />

zu 100 Prozent stimmig sind. Schon ein<br />

kleines Detail kann den Gesamteindruck trüben.<br />

Ganz nach dem Anspruch „Enabling exceptional<br />

design“ ermöglicht REHAU Planern, Architekten<br />

und Herstellern, das Optimum in der Gestaltung<br />

von Möbelbauteilen zu erzielen – mit einzigartigen<br />

Produktlösungen, die einen Designverbund<br />

bis ins Detail bieten. Das gilt auch für das<br />

smarte Glaslaminat RAUVISIO crystal. Alle Details<br />

zu RAUVISIO crystal in der Küche gibt es unter:<br />

www.rehau.de/kueche.<br />

Foto: Rehau<br />

1/2/<strong>2024</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5


Markt + Menschen<br />

Abschiede bei Schock<br />

Eine Trennung auf eigenen Wunsch: Nach 12<br />

erfolgreichen Jahren beim Spülenhersteller<br />

Schock verabschiedete sich CSO Sven-<br />

Michael Funck (Foto) zum Jahresende vom<br />

Unternehmen. Die Geschäftsführungsaufgaben<br />

in Vertrieb und Marketing übernimmt<br />

CEO Ralf Boberg. „Wir bedauern die<br />

Entscheidung“, sagt Boberg. Sven- Michael<br />

Funck habe das Unternehmen maßgeblich<br />

geprägt. „Wir danken ihm für seine erfolgreiche<br />

Arbeit und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute!“ Parallel<br />

verließ auch Marketingleiterin Susanne Dietl das Unternehmen Mitte<br />

Januar. Und das „in bestem Einvernehmen“. www.kuechenplaner-magazin.<br />

de/suche/news-detail/news/schock-deutlich-nach-vorn-gebracht/<br />

Foto: V-ZUG<br />

Neu im Team Weigert<br />

Berliner Luft<br />

Seit November 2023 ist Daniela Bügler<br />

neu im Weigert-Vertriebsteam. Ihr Gebiet<br />

ist Baden-Württemberg und West-<br />

Bayern. Im Gepäck hat sie die Umluftfilter<br />

von PlasmaMade sowie die Produkte<br />

der Premiummarken SubZero und Wolf.<br />

Sie hat das Vertriebsgebiet von Uli<br />

Schlegel übernommen, der in den Ruhestand<br />

gegangen ist. www.kuechenplanermagazin.de/suche/news-detail/news/neu-bei-weigertund-plasmamade/<br />

Alexander Westphal ver stärkt das Vertriebsteam<br />

von V-ZUG in Deutschland.<br />

Er war zuletzt für die Luxusmarke Cartier<br />

als Regional Sales Manager aktiv und<br />

übernimmt beim Hausgerätehersteller<br />

nun die Position des Sales Managers in<br />

der Fokusregion Berlin/Deutschland Ost.<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/<br />

news/in-und-rund-um-berlin/<br />

Mehr Verantwortung<br />

Foto: Schock<br />

Foto: Plasmamade<br />

Dr. Evren Aksoy (Foto), seit über 25 Jahren<br />

im Unternehmen und derzeit Geschäftsführer<br />

von Beko Öster reich und<br />

Beko Schweiz, leitet ab sofort auch die<br />

Geschäfte in Deutschland. Er folgt auf<br />

Marius Stoica. www.kuechenplaner-magazin.<br />

de/suche/news-detail/news/neuer-geschaeftsfuehrerbei-beko-und-grundig/<br />

Vertriebsleiter für Deutschland<br />

Stefan Sacher (Foto) ist seit Anfang<br />

des Jahres <strong>2024</strong> beim Beschlägehersteller<br />

Blum für die Vertriebsleitung<br />

Deutschland Industrie verantwortlich.<br />

Er übernimmt die damit verbundenen<br />

Aufgaben von André Dorner,<br />

der diese Rolle bislang in Personalunion<br />

mit der Geschäftsführung von<br />

Blum Deutschland innehatte. www.<br />

kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/<br />

news/vertrieb-in-deutschland-gestaerkt/<br />

Hausgerätevertrieb in einer Hand<br />

Zum 1. November 2023 hat Harald Böhner die Position als Head of<br />

Sales bei Samsung Hausgeräte in Deutschland übernommen. In dieser<br />

Funktion verantwortet er den kompletten Vertrieb des Hausgerätegeschäftes.<br />

Er kommt aus den eigenen Reihen. www.kuechenplanermagazin.de/suche/news-detail/news/hausgeraetevertrieb-in-einer-hand/<br />

Aus den eigenen Reihen<br />

Spülenhersteller Schock hat zwei Führungspositionen im Vertrieb<br />

mit Fachkräften aus den eigenen Reihen besetzt. Johannes Arnold<br />

(Foto links) wurde zum Director Brand Sales berufen und Frederik<br />

Schmid (rechts) zum Director Private Label Sales. Arnold wird in<br />

dieser Position das Markengeschäft von Schock gesamtheitlich<br />

führen. Schmid betreut die Bereiche OEM, Private Label sowie den<br />

nordamerikanischen Markt. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/<br />

news/fuehrungskraefte-aus-den-eigenen-reihen/<br />

Foto: Samsung<br />

Foto: Blum<br />

Foto: Schock<br />

6 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2024</strong>


Mehr erfahren . . .<br />

auf www.kuechenplaner-magazin.de<br />

Aus gesundheitlichen Gründen<br />

Führungswechsel bei Miele Deutschland: Frank Jüttner<br />

(Foto) übergab die Leitung der Vertriebsgesellschaft<br />

Deutschland an Christian Gerwens. Schon vor einigen<br />

Monaten musste Jüttner aus gesundheitlichen Gründen<br />

in eine berufliche Auszeit gehen. Inzwischen zeichnet<br />

sich ab, dass weitere Monate vergehen würden, ehe er<br />

seine Aufgaben wieder in vollem Umfang aufnehmen<br />

kann. „Ich habe daher nach reiflicher Überlegung und<br />

schweren Herzens den Entschluss gefasst, in meine<br />

derzeitige Funktion nicht zurückzukehren“, wird er in<br />

einer Mitteilung zitiert. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/<br />

news-detail/news/fuehrungswechsel-bei-miele-deutschland/<br />

Foto: Miele<br />

Nachfolge geregelt<br />

Foto: DER KREIS<br />

Ulrich Blätz (Foto) tritt bei DER<br />

KREIS die Nachfolge von Hans-Peter<br />

Müller als neuer Regionalleiter in<br />

der Region Rheinland-Pfalz, Hessen<br />

und Saarland an. Müller verabschiedet<br />

sich zum 31. März <strong>2024</strong> in<br />

den Ruhestand. Nach 26 Jahren engagierter<br />

Arbeit für die Verbundgruppe.<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/<br />

suche/news-detail/news/regionalleiter-nachfolgegeregelt/<br />

Abschied mit Wehmut<br />

Nach 43 Jahren Betriebszugehörigkeit<br />

bei Naber ist Einkaufsleiter und Prokurist<br />

Friedrich Kotmann (Foto rechts)<br />

Ende Januar <strong>2024</strong> in den Ruhestand<br />

gegangen. Dies sei mit einem großen<br />

Bedauern im Kollegium verbunden,<br />

betont das Unternehmen. Nachfolger<br />

wurde Mathias Schonhoff (links).<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/suche/newsdetail/news/abschied-mit-wehmut/<br />

Foto: Naber


Markt + Menschen<br />

Im Großraum Berlin<br />

Verstärkung für Avitana. Henry Mattner vertritt<br />

den Herforder Anbieter von Plasmafilter-Systemen<br />

seit Anfang Dezember im Großraum Berlin.<br />

Der 55-Jährige ist ausgebildeter Elektriker und<br />

seit den 1990er-Jahren als selbstständiger Handwerker<br />

und Monteur in der Branche mit Beratung,<br />

Verkauf und dem Aufbau moderner Einbauküchen<br />

und deren Zubehör tätig. www.kuechenplaner-magazin.<br />

de/suche/news-detail/news/fuer-avitana-im-grossraum-berlin/<br />

Foto: Mattner<br />

Foto: Smeg<br />

Foto: Franke<br />

Neue Verkaufsleitung<br />

Seit dem 1. Januar <strong>2024</strong> liegt die Gesamtleitung<br />

Handel von Franke in Deutschland in den Händen<br />

von André Czekalla (Foto). Er hatte zuletzt<br />

die Verkaufsleitung Handel Deutschland Nord<br />

& Luxemburg inne und übernimmt jetzt auch<br />

die Verantwortung für gesamt Deutschland.<br />

Franke und der bisherige Verkaufsleiter Handel<br />

Süd, Florian Thelen, haben sich im November<br />

„im bes ten beiderseitigen Einvernehmen“ getrennt.<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/<br />

news/wechsel-in-der-verkaufsleitung-von-franke-deutschland/<br />

Neue Marketingleitung<br />

Smeg Deutschland hat eine neue Marketingchefin. Dr.<br />

Mirjam Jentschke verantwortet ab sofort das Gesamtmarketing<br />

des italienischen Geräteherstellers in Deutschland<br />

und Österreich. Sie löst Tobias Koch ab, der in führender<br />

Position zu einer Münchner Kommunikationsagentur gewechselt<br />

ist. Dr. Jentschke war zuvor unter anderem bei<br />

der BSH Hausgeräte als Head of Brand Management für die<br />

Marke Siemens tätig. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/newsdetail/news/neue-marketingleitung-bei-smeg-deutschland/<br />

Veränderungen in Österreich<br />

Novy hat für den Vertrieb in Öster reich<br />

einen neuen Verantwortlichen präsentiert.<br />

Seit Anfang Oktober ist Dietmar<br />

Walter (Foto) neuer Repräsentant. Er<br />

löst Christian Pabst und Adamo Kärle<br />

ab, die den österreichischen Markt für<br />

Novy aufgebaut haben. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/novy-mitneuem-vertrieb-in-oesterreich/<br />

Foto: V-ZUG<br />

Beförderungen bei V-ZUG<br />

Der Schweizer Hausgerätehersteller V-ZUG<br />

bildet die positive Entwicklung der letzten<br />

Jahre auch personell ab. Patric Schleicher<br />

ist zum Sales Director aufgestiegen. Sein<br />

Nachfolger in der Vertriebsleitung Deutschland<br />

wurde zum 1. Januar <strong>2024</strong> Marc Brinker<br />

(Foto). Brinker ist seit 2019 im Unternehmen<br />

und war bislang Sales Manager für das Gebiet<br />

Deutschland West. www.kuechenplaner-magazin.de/<br />

suche/news-detail/news/befoerderungen-bei-v-zug/<br />

Foto: Novy/txn<br />

Auf allen Kanälen<br />

Marken-Kommunikation, Handels-Kommunikation und<br />

Live-Kommunikation: Das sind die drei Tätigkeitsfelder<br />

von Lars Ruge in der Marketingabteilung der Beko Germany<br />

GmbH. Ruge soll mit seinem Team die Kommunikationsstrategie<br />

von Beko und Grundig wei ter ent wickeln. Zu seinen<br />

Kernaufgaben zählen darüber hinaus die Koordination<br />

sämtlicher Messeauftritte inklusive der Branchenmessen<br />

IFA und Küchenmeile/MOW sowie die Optimierung<br />

der Brand Health (Markengesundheit). Eingestellt wurde<br />

er zum 1. Januar <strong>2024</strong> als „Team Lead Brand/Trade/Live<br />

Communication“. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/<br />

news/kommunikation-auf-allen-kanaelen/<br />

Foto: Beko Grundig<br />

8 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2024</strong>


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auf www.kuechenplaner-magazin.de<br />

Foto: Haier<br />

Sofortige Trennung<br />

„Per sofort.“ Mit diesem Zusatz meldete Haier die Trennung von Christian Burghardt<br />

(Foto), bislang CCO Deutschland und Country Managing Director Austria. Ein Nachfolger<br />

wird gesucht. Bis dahin übernimmt Rogier Volmer die Aufgaben Burghardts.<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/sofortige-trennung-bei-haier/<br />

Christian Burghardt.<br />

Nachfolge<br />

geregelt<br />

Martin Laireiter wird zum<br />

1. März <strong>2024</strong> Geschäftsführer<br />

von DER KREIS Österreich.<br />

Der 41-Jährige folgt<br />

auf Ralph Leimbach, Geschäftsführer<br />

DER KREIS Systemverbund<br />

Holding, der<br />

das Amt nach der Trennung<br />

von Martin Oberwallner im<br />

Dezember 2023 vorübergehend<br />

übernommen hatte.<br />

Laireiter übernimmt diese<br />

Position parallel zu seinen<br />

Aufgaben als Geschäftsführer<br />

des Franchiseunternehmens<br />

olina, dessen<br />

Neuausrichtung er seit 2022<br />

verantwortet. www.kuechenplaner-magazin.de/themen/detail/<br />

news/neuer-geschaeftsfuehrer-fuerder-kreis-oesterreich/<br />

Foto: DER KREIS


Markt + Menschen<br />

Blum trauert um Bertl Widmer<br />

44 Jahre war er einer der<br />

prägenden Mitarbeiter bei<br />

Blum, davon 32 Jahre als Geschäftsführer.<br />

Im Mai 2002<br />

verabschiedete er sich in<br />

den Ruhestand. In der Nacht<br />

ist Bertl Widmer im Alter von<br />

86 Jahren gestorben.<br />

Im Namen der Familie Blum<br />

und allen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern des Unternehmens<br />

drückt Geschäftsführer<br />

Philipp Blum seine<br />

persönliche Anteilnahme aus: „Tief betroffen und mit<br />

großer Trauer müssen wir bekanntgeben, dass unser<br />

langjähriger Geschäftsführer Bertl Widmer heute<br />

Nacht verstorben ist. Bertl war von 1958 bis 2002<br />

in unserem Unternehmen tätig und hat dieses über<br />

viele Jahrzehnte hinweg maßgeblich mitgestaltet. Sei<br />

es als Geschäftsführer, als derjenige, der den internationalen<br />

Vertrieb aufgebaut hat oder als konsequenter<br />

Antreiber unserer Innovationsstrategie. Seine<br />

Leistungen für Blum können wir nicht hoch genug<br />

würdigen, seine Spuren werden für immer bleiben –<br />

unternehmerisch und menschlich. Neben dem wirtschaftlichen<br />

Erfolg von Blum waren Bertl die Werte<br />

und soziales Handeln immer ein Herzensanliegen.<br />

Unsere tief empfundene Anteilnahme gilt in diesen<br />

schweren Stunden Bertls Familie.“<br />

Trainer für den Fachhandel<br />

Bereits seit November gehört<br />

Marcel Dammberg (Foto) als<br />

„Product & Sales Trainer“ für<br />

die Region D/A/CH zum Team<br />

von Franke Deutschland.<br />

Zudem konnte das Unternehmen<br />

neben vereinzelten<br />

Abgängen in der Vertriebsmannschaft<br />

zwei neue Mitarbeiter<br />

im Team willkommen<br />

heißen: Seit Anfang<br />

Januar ist Kevin Bohlender<br />

für das Gebiet Hessen Süd,<br />

Rheinland-Pfalz Mitte/Süd,<br />

Saarland, Luxemburg zuständig. Neu für Franke unterwegs ist<br />

zudem Dominik Krechel. Er betreut die Region Nordrhein-Westfalen<br />

Mitte/Süd und Rheinland-Pfalz Nord. www.kuechenplanermagazin.de/themen/detail/news/trainer-fuer-den-fachhandel/<br />

Foto: Blum<br />

Bertl Widmer im Jahr<br />

2011. Am 22. Januar <strong>2024</strong><br />

ist er im Alter von 86<br />

Jahren gestorben.<br />

Foto: Franke<br />

Stabübergabe<br />

bei SHD<br />

Führungswechsel bei der<br />

SHD AG: Zum 1. Januar <strong>2024</strong><br />

haben Dietmar Meding und<br />

Bernd Anspach die Verantwortung<br />

im Softwareunternehmen<br />

übernommen.<br />

Die bisherigen Vorstände,<br />

Stefan Hahne und Hans<br />

Pfrommer (Foto), zogen sich<br />

früher als ursprünglich gedacht<br />

zurück. Das Unternehmen<br />

betont jedoch, dass die beiden Vorstände nach einer „außerordentlich<br />

erfolgreichen Zeit“ gehen. Die frühzeitige Übergabe an die Nachfolger<br />

sei eine strategische Weichenstellung, die einen nahtlosen Übergang sichere.<br />

Auch bei zwei Tochtergesellschaften gab es personelle Veränderungen.<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/stabuebergabe-bei-shd/<br />

Verdienstorden verliehen<br />

Jürgen Horstmann, Inhaber und Geschäftsführer von Beckermann Küchen,<br />

hat die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik<br />

Deutschland erhalten. Gewürdigt wurde damit sein humanitäres Engagement<br />

in Nigeria. Dort<br />

half er großzügig beim<br />

Ausbau des „ Horstman<br />

Hospitals“, ein Zentrum<br />

für Unfallchirurgie<br />

und Orthopädie,<br />

welches inzwischen zu<br />

einer der renommiertesten<br />

Kliniken mit<br />

überörtlicher Bedeutung<br />

gewachsen ist.<br />

Übergeben wurde die<br />

Auszeichnung im Rathaus<br />

Melle-Mitte von Landrätin Anna Kebschull. www.kuechenplaner-magazin.de/<br />

themen/detail/news/verdienstorden-fuer-beckermann-inhaber/<br />

Foto: Swiss Krono<br />

Foto: SHD<br />

Neuer CEO<br />

Foto: Stadt Melle<br />

Sieben Jahre stand Martin Brettenthaler<br />

an der Spitze der Swiss Krono Group. Nun<br />

macht er den Platz beim Holzwerkstoffhersteller<br />

auf eigenen Wunsch frei für<br />

Peter Wijnbergen (Foto). Dieser übernahm<br />

am 1. Februar <strong>2024</strong>. www.kuechenplaner-magazin.de/themen/detail/news/ceo-wechsel-bei-swiss-krono/<br />

10 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2024</strong>


Messe<br />

Die Küche rückt nach vorn<br />

Das digitale Miteinander der Corona-Zeit hat es deutlich gemacht: Ohne Messen ist<br />

die Branchenkommunikation fad. Doch die althergebrachten Marktplatzkonzepte<br />

allein genügen nicht. Die Kunden wollen Mehrwerte. Das beherzigt auch die Messe<br />

Mailand zum Salone del Mobile.<br />

Ein neuer Hallenplan allein ist zwar noch kein neues<br />

Konzept. Doch als Teil einer neuen Innenarchitektur<br />

und einer völlig veränderten Besucherführung auf Basis<br />

von KI und Neurowissenschaften ist es ein interessanter<br />

Baustein. Aus Küchensicht erfreulich: Möbel<br />

(EuroCucina) und Geräte (FTK - Technology For the<br />

Kitchen) sind in Mailand nun in zwei Hallen (2 und 4)<br />

direkt am Haupteingang zu finden. Sie müssen nicht<br />

mehr in den bisher dunklen Gängen des verzweigten<br />

Geländes gesucht werden. Wer genau dort ausstellen<br />

wird, stand bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe<br />

nicht abschließend fest. Die endgültige Ausstellerliste<br />

wurde erst auf der offiziellen Pressekonferenz der Mailänder<br />

Messegesellschaft veröffentlicht. Diese fand unmittelbar<br />

nach Drucklegung dieser Ausgabe und noch<br />

vor Erscheinen der Printversion statt. Wir berichten<br />

online auf kuechenplaner-magazin.de über die neuen<br />

Informationen.<br />

Die Prominenz formiert sich<br />

Dennoch waren auf der Internetseite des Veranstalters<br />

(Stand Ende Januar) bereits renommierte italienische<br />

Marken gelistet. Wie etwa Aran Cucine, Ernestomeda,<br />

Febal Casa, Moretti Cucine, Fanesi, Snaidero Stosa<br />

Cucine und Toncelli. Aber das dürfte sicher nicht alles<br />

sein beim Heimspiel auf der Fiera Milano Rho. Auch<br />

namhafte Hersteller aus Deutschland nutzen die internationale<br />

Bühne. LEICHT und Eggersmann stellen<br />

auf der Messe aus, Nobilia, Nolte Küchen und Häcker<br />

ebenfalls. Für die Schüller-Premiummarke next125<br />

ist die EuroCucina sogar die ausgewiesene Neuheitenmesse<br />

im zweijährlichen Entwicklungsrhythmus. Die<br />

Baumann Group hingegen verzichtet in diesem Jahr<br />

auf den italienischen Marktplatz. Parallel zur Mailänder<br />

Messe präsentieren sich die Küchenmarken<br />

SieMatic und bulthaup mit eigenständigen Auftritten<br />

in der City.<br />

Noch etwas dünn liest sich Ende Januar die Teilnehmerliste<br />

der „FTK“. Allerdings mit prominenten Namen<br />

wie V-ZUG, Bora, Elica, Falmec, Quooker, Schock,<br />

Sirius, Ilve und Airforce. Und die BSH mit den Marken<br />

Bosch, Siemens und Neff. Auch hier wird es sicherlich<br />

noch Ergänzungen auf der Ausstellerliste geben. Wie<br />

im Vorfeld der Messe zu hören war, werden Möbel- und<br />

Hausgeräteausstatter in den Hallen gemischt sein.<br />

Orientierung, Erlebnis, Sichtbarkeit<br />

„Die größte Herausforderung besteht darin, den Menschen<br />

wieder in den Mittelpunkt der Messe zu rücken.<br />

Das gilt für Besucherinnen und Besucher ebenso wie<br />

für Aussteller. Und deren Beziehung zueinander zu<br />

wahren.“ Das sagte Salone-Präsidentin Maria Porro<br />

auf der Werbetour des Veranstalters, die Ende November<br />

2023 auch in Berlin Station machte. Deshalb habe<br />

man in vielen Gesprächen den Austausch mit Unternehmen<br />

und Stakeholdern gesucht. „Wir haben uns<br />

auch mit den Neurowissenschaften beschäftigt“, verriet<br />

Maria Porro. Ziel sei es gewesen, die Orientierung<br />

in den Hallen zu erleichtern und gleichzeitig attraktive<br />

Erlebnisse zu bieten. Und gleichzeitig die Sichtbarkeit<br />

der Aussteller zu erhöhen.<br />

Ankündigungen der Aussteller<br />

Viel war von den Ausstellern im Vorfeld der EuroCucina<br />

nicht zu erfahren. Dafür waren die Vorbereitungen<br />

nicht weit genug fortgeschritten. Einzelne Ankündigungen<br />

und Statements gab es dennoch.<br />

So wird die Architekturküche LEICHT ihre internationalen<br />

Gäste in den Messehallen in einem „Bauhaus<br />

Bungalow“ willkommen heißen. Aus dem Unternehmen<br />

heißt es: „Die Besucherinnen und Besucher erwartet<br />

eine sorgfältige Inszenierung, die die Vielseitigkeit<br />

der LEICHT-Küchen betont. Architektonische Stilelemente,<br />

insbesondere vertikale Strukturen, werden dezent,<br />

aber wirkungsvoll eingesetzt.“ Die umfassende<br />

Planung und das durchdachte Konzept sollen die kreative<br />

Bandbreite unterstreichen. „Hochwertige Oberflächen<br />

und ausgewählte Materialkombinationen vervollständigen<br />

das Konzept und ermöglichen den Gästen, in<br />

die Welt der Küchenarchitektur einzutauchen.“<br />

Nolte Küchen präsentiert ganzheitliche Wohnkonzepte<br />

für ein modernes Zuhause (Halle 2, Stand D11).<br />

Auf 450 Quadratmetern Fläche wird der Küchenhersteller<br />

einen Querschnitt seiner Produktvielfalt präsentieren.<br />

So heißt es: „In den acht Kojen werden nicht<br />

nur Küchen gezeigt, sondern auch ein komplett ausgestattetes<br />

Apartment mit einem Wohnbereich, Ankleidezimmer,<br />

Hauswirtschaftsraum und Bad.“ Im Fokus<br />

der Messepräsenz steht dabei die Ausstattungslinie<br />

nolteneo. Diese bietet exklusive Fronten unter anderem<br />

aus Holz, Schiefer oder sogar Spiegeln, aber<br />

auch hochwertige Holzreproduktionen. Zudem ist jede<br />

nolteneo Küche mit der „neoBOX“ ausgestattet – einem<br />

Auszugs- und Schubkastensystem, das mit besonders<br />

schmaler Seitenzage und optionaler Beleuchtung das<br />

elegante Design im Inneren fortsetzt. „Mit unserer<br />

Auswahl an vorgestellten Küchen zeigen wir einmal<br />

mehr unsere große Produktvielfalt für die anspruchsvolle<br />

Küchenplanung sowie den gehobenen Einrichtungsbereich“,<br />

erklärt Geschäftsführer Heiko Maibach.<br />

12 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2024</strong>


LEGT FOKUS<br />

AUF BERATUNG<br />

Auch Nobilia präsentiert sich mit allen seinen Sortimenten<br />

und reist mit Küche, Bad und Wohnen an.<br />

890 Quadratmeter stehen dafür zur Verfügung. Gezeigt<br />

werden alle wichtigen Neuheiten, die im vergangenen<br />

September in Verl Premiere feierten. Dazu gehören<br />

unter anderem die Programme „Senso“ und<br />

„Novalux“, die neuen „Curve“-Fronten und der gerade<br />

erst mit dem German Design Award ausgezeichnete<br />

Kochfeldabzug „Xtra Hob“.<br />

Das Studio Monte Santo in der Viale Monte Santo 8,<br />

20124 Mailand Porta Nuova, ist erneut die Messeadresse<br />

des Premiumherstellers SieMatic. Die Ausstellung<br />

ist dort vom 16. bis zum 21. April täglich ab 10 Uhr geöffnet.<br />

Am 16. und 19. April gibt es ein Cocktail-Event<br />

für jedermann (17 bis 21 Uhr) und am 17. und 18. April<br />

jeweils einen Einladungsevent (18 bis 22 Uhr). Als Messe-Highlight<br />

kündigt das Unternehmen die <strong>2024</strong>er<br />

„SieMatic S2“ an, die neueste Generation des grifflosen<br />

Klassikers „SieMatic SL“. Die „S2“ will mit ikonischem<br />

Design, neuen Materialien und Oberflächen<br />

begeistern. Und zugleich mit präziser Verarbeitung<br />

sowie innovativen Funktionen wie „SecretSpace“ und<br />

„ SecretService“. „Mit der neuen ,S2‘ gestaltet SieMatic<br />

den zeitlosen Grifflosklassiker noch wohnlicher, sodass<br />

sich die Küche noch stärker in den Wohnraum integriert“,<br />

sagt Jörg Overlack, Head of Brand & Corporate<br />

Communication.<br />

Über die Stadt verteilt<br />

Eingebettet sind Präsenzen wie von SieMatic und<br />

bulthaup in die Milan Design Week mit Veranstaltungen<br />

und Studios an vielen Orten der Stadt. V-ZUG<br />

soll dem Vernehmen nach parallel zum Messeauftritt<br />

wieder ein exklusives Apartment im Designerviertel<br />

Brera beziehen. Auch Gaggenau nutzt das Flair<br />

der Mailänder City und bespielt wie 2022 erneut den<br />

ikonischen Glaspavillon der Villa Necchi. Die einwöchige<br />

Veranstaltung „The Elevation of Gravity“ bietet<br />

eine Reihe von Gesprächen, interaktiven Formaten und<br />

Workshops mit Gaggenau Designern und Meinungsführern<br />

der internationalen Architektur- und Designszene.<br />

Zudem kündigt der Hersteller an, eine neue, visionäre<br />

Markenphilosophie vorstellen zu wollen und eine exklusive<br />

Vorschau auf „faszinierende neue Produkte“ zu<br />

geben. Damit wird der Grundstein für eine neue Ära in<br />

der Welt der Luxus-Kücheneinbaugeräte gelegt“, heißt<br />

es selbstbewusst aus der Münchner Zentrale.<br />

Über weitere Ausstellerankündigungen berichten wir<br />

tagesaktuell auf kuechenplaner-magazin.de.<br />

1/2/<strong>2024</strong><br />

Die KMG Zumbrock GmbH – die<br />

Einkaufsgemeinschaft für Küchenstudios<br />

und Handwerk – geht auf<br />

die Entwicklungen in der Küchenbranche<br />

ein. Neben groß dimensionierten,<br />

teils offenen Küchen als<br />

Vorzeigeobjekt, geht der Trend wieder<br />

hin zu kleineren Küchenräumen.<br />

Stauraum wird zum zentralen Thema<br />

und erlangt immer mehr Bedeutung.<br />

Die Küchenmöbelindustrie reagiert<br />

bereits darauf. Optimierte Innenausstattungen<br />

aber auch größere<br />

Schrankhöhen sind nur ein Bruchteil<br />

der Anpassungen an die Bedürfnisse.<br />

Der Anspruch an den Küchenplaner<br />

wird dadurch noch höher. Die Planung<br />

muss so exakt, wie möglich<br />

sein, um den kleineren Räumlichkeiten<br />

den maximalen Stauraum zu<br />

entlocken.<br />

Daher sollten wir Küchenstudios bei<br />

diesem Wandel nicht aus dem Blick<br />

verlieren. Denn auch hier geht der<br />

Trend zu bezahlbarer, ergo kleinerer<br />

Ausstellungsfläche. Weniger Musterküchen,<br />

mehr kreative Fläche ist<br />

dabei oftmals Thema. Individuelle<br />

Planung am Bedarf des Kunden MIT<br />

dem Kunden ist gefragt. Dazu hat<br />

die KMG Zumbrock das Fachhandelskonzept<br />

„Atelier der Inspiration“<br />

ins Leben gerufen. Mit dem modularen<br />

Konzept wird der Beraterplatz<br />

zum Erlebnisraum. Mehr dazu unter<br />

www.kmg-zumbrock.de/atelier-derinspiration.<br />

Im Gehaak 2 I 99887 Georgenthal<br />

T (03 62 53) 4 10 19<br />

service@kmg-zumbrock.de<br />

www.kmg-zumbrock.de


Nachhaltigkeit<br />

Egger, Blum, Häfele<br />

Brücken bauen statt Zäune<br />

„Es geht nicht ums „Ob“, sondern ums „Wie“: Gemeinsam laden Egger,<br />

Blum und Häfele zum Austausch über Nachhaltigkeit ein. Neben<br />

wichtigen Botschaften werden auch neue Kollektionen präsentiert.<br />

Foto: Maerzke<br />

Nachhaltigkeit als<br />

Philosophie bei Egger – und als Vision.<br />

14 <strong>KÜCHENPLANER</strong>


Gleich drei Ausrufezeichen hat sich Dr. Martina Bender,<br />

promovierte Forst- und Wirtschaftswissenschaftlerin<br />

sowie Expertin für Produktnachhaltigkeit beim Egger<br />

Konzern, auf ihrem Notizzettel vermerkt. Sie betont die<br />

Satzzeichen sogar noch einmal während ihres Impulsvortrages<br />

zum Thema Nachhaltigkeit, gemeinsam mit<br />

den Worten: „Holz ist ein unglaublich extensiv nutzbares<br />

Material.“ Das würden wohl auch ihre Arbeitgeber<br />

der Egger Group, Hersteller von Span- und Faserplatten<br />

und weltweit mit 22 Werken in elf Ländern<br />

vertreten, unterschreiben. Dabei geht es hier und heute,<br />

am Egger-Standort im österreichischen St. Johann<br />

in Tirol, nicht allein um den Werkstoff Holz und dessen<br />

Ausgestaltung. Vielmehr steht im Fokus, wie sich auch<br />

zukünftig – trotz der „extensiven Nutzung“ des Materials<br />

– damit nachhaltig wirtschaften lässt.<br />

Bekenntnis zur Nachhaltigkeit<br />

Rund 30 Pressevertreterinnen und Journalisten sind<br />

zugegen; sie kommen aus Deutschland, Österreich und<br />

der Schweiz, aber auch aus Griechenland und UK. Das<br />

Thema der Veranstaltung, „Nachhaltiges Wachstum in<br />

einer Welt voller Umbrüche“, lädt unter gleich mehreren<br />

Gesichtspunkten zur Diskussion ein, wenngleich<br />

ein großer Umbruch bereits von den Gastgebern ausgeht:<br />

Erstmals sitzen mit Michael Egger Jun., Philipp<br />

Blum und Gregor Riekena drei Geschäftsführer der Küchenzuliefererbranche<br />

zusammen, die für eine neue<br />

Generation an Unternehmern stehen. Nämlich jene,<br />

von denen neben einem gesunden Konzernwachstum<br />

auch ein eindeutiges Bekenntnis zur Nachhaltigkeit<br />

erwartet wird, aus sozialer wie auch aus ökologischer<br />

Verantwortung heraus. Zugleich sind alle drei CEOs,<br />

die die eingesessenen Familienunternehmen zum Teil<br />

in dritter Generation führen, mit den Krisen unserer<br />

Zeit konfrontiert: Konjunktureinbruch, Inflation, Auftragsrückgang.<br />

Da registriert so mancher mit Erstaunen,<br />

dass sich mit Häfele und Blum sogar zwei Mitbewerber<br />

zusammengetan haben, die am Markt für<br />

Möbelbeschläge bisweilen konkurrieren. Der Tenor der<br />

gemeinsamen Veranstaltung wird allerdings schnell<br />

klar: „Wohlstand funktioniert nur, wenn die Welt zusammenhält“,<br />

sagt Philipp Blum, Geschäftsführer der<br />

Julius Blum GmbH. Und ergänzt: „Es ist Zeit, Brücken<br />

zu bauen statt Zäune.“<br />

High Tech und Tiroler Fleckvieh<br />

Wer sich mit Nachhaltigkeit und Zukunft beschäftigt,<br />

muss nicht selten in die Vergangenheit blicken, um von<br />

dort aus Veränderungen anzustoßen. Bei Egger sind<br />

diese Anfänge auf dem imposanten Werksgelände, das<br />

mittlerweile vollständig digitalisiert und durchstrukturiert<br />

ist, auf fast rührende Weise sichtbar: Wo 1961<br />

das erste Säge- und Spanplattenwerk errichtet und parallel<br />

ein Landwirtschaftsbetrieb bewirtschaftet wurde,<br />

steht heute noch immer der historische „Brunnhof“,<br />

der sich inzwischen der ökologischen Rinderzucht und<br />

Fleischproduktion verschrieben hat. Auf der dazugehörigen<br />

Brunnhof-Alm grast das „Tiroler Fleckvieh“ auf<br />

rund 1.200 Metern Höhe und dürfte den Ausblick auf<br />

Kitzbüheler Horn und den Wilden Kaiser genießen. Mit<br />

dem High Tech-Werksgelände im Tal, das rund 240 000<br />

Quadratmeter umfasst, hat die ländliche Idylle von dort<br />

oben nicht mehr viel zu tun: Was im früheren Spanplattenwerk<br />

1962 pro Tag erwirtschaftet wurde, nämlich<br />

rund 30 m³ an Holzwerkstoffen, produzieren die hochmodernen<br />

Egger-Werke heute laut eigenen Angaben in<br />

unter zwei Minuten. Immerhin: Einen Vorgeschmack<br />

auf Nachhaltigkeit erhalten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

hier bereits beim Mittagessen, wo das Fleisch<br />

vom betriebseigenen Hof als Gulasch und Schnitzel gereicht<br />

oder als Wurst für zuhause verkauft wird.<br />

„Klimawandel ist real“, warnt Nachhaltigkeitsexpertin Dr. Martina Bender.<br />

Sie will den „Product Carbon Footprint“ (PCF) für Egger ermitteln.<br />

Foto: Egger


Nachhaltigkeit<br />

CO 2<br />

-Rucksack an Emissionen<br />

Auf internationaler Bühne muss Egger sich natürlich<br />

weitaus intensiver mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen,<br />

weil es vom Kunden gefragt und von<br />

der Industrie gefordert wird. Hier kommt Expertin<br />

Dr. Martina Bender wieder ins Spiel: Sie hat die drei<br />

sogenannten „Scope“-Emissionen untersucht, die als<br />

Grundlage zur Berechnung des firmeneigenen CO 2<br />

-<br />

Fußabdrucks dienen. Dazu zählen Emissionen aus direkter<br />

Quelle, beispielsweise Produktion und Fuhrpark<br />

(1), Emissionen aus indirekter Quelle, also aus eingekaufter<br />

Energie, die eingespeist wird (2), sowie indirekte<br />

Emissionen entlang der Wertschöpfungskette,<br />

die entstehen, wenn Produkte genutzt, verkauft oder<br />

verwertet werden (3). Es wird schnell offensichtlich,<br />

dass Scope 3 den gewaltigsten Anteil an den Unternehmensemissionen<br />

der Gruppe hat, nämlich rund 76 Prozent;<br />

Scope 1 aber lediglich 10 Prozent ausmacht. Michael<br />

Egger Jun. sagt, Nachhaltigkeit liege eben seit<br />

1961 „in der DNA“ des Konzerns. „Wir streichen uns<br />

nicht grün an, wir waren schon immer so. Aber wir haben<br />

auch noch einen weiten Weg zu gehen.“<br />

Wohin dieser führt, wird mit der ersten Verkündung<br />

an diesem Pressetag schnell klar: Die Egger-Gruppe bekennt<br />

sich zu einem „Net Zero“-Ziel bis 2050 und möchte<br />

dann, nach dem Vorbild des Pariser Klimaschutzabkommens,<br />

vollständig klimaneutral wirtschaften. Das<br />

klingt zunächst nicht nur nach einem hehren Vorhaben,<br />

sondern auch einem sehr langen Zeitraum – und<br />

doch: Um eigene Zwischenziele und das selbstgesetzte<br />

Endziel zu erreichen, muss Egger bereits bis 2030 ambitionierte<br />

Maßnahmenpakete schnüren. Schon heute<br />

stammen 70 Prozent der eingesetzten Energien aus<br />

erneuerbaren Quellen und 65 Prozent des eingesetzten<br />

Holzes aus Recyclingbestandteilen. In der Produktion<br />

werden rund 88 Prozent nachwachsende Rohstoffe<br />

genutzt; Egger selbst hat also bereits jetzt eine durchaus<br />

solide Vorarbeit geleistet. „Wir kaufen allerdings<br />

den CO 2<br />

-Rucksack mit, der aus den indirekten Emissionen<br />

im Scope 3 entsteht“, sagt Dr. Martina Bender. Und<br />

Michael Egger jun. ergänzt: „Wir haben noch keine Blaupause,<br />

wie es besser geht. Aber wir werden sie finden.“<br />

Es ginge nicht ums „Ob“, sondern vielmehr ums „Wie“.<br />

Die Zukunft gemeinsam denken<br />

Darüber diskutiert auch die Dreierrunde aus Michael<br />

Egger jun., Philipp Blum und Gregor Riekena. Die drei<br />

Familienunternehmen verbindet mehr als Tradition<br />

und Historie oder die Wurzeln innerhalb der Möbelproduktion.<br />

Sie teilen gemeinsame Visionen und Produktentwicklungen,<br />

was an späterer Stelle mit der Innovation<br />

des „Moving Trees“ von Egger und Häfele<br />

deutlich sichtbar wird. Im Alltagsgeschäft hingegen<br />

profitieren die drei Firmen, vereinfacht gesagt, vom<br />

Produkt des jeweils anderen: „Ohne Beschläge sind Möbel<br />

nicht mehr als ein Haufen Bretter“, wird Riekenas<br />

Vorgängerin bei Häfele, Sybille Thierer, an diesem Tag<br />

mehrfach zitiert. Die Zukunft gemeinsam zu denken,<br />

ist daher nicht nur ein gewünschtes, sondern ebenso<br />

ein erforderliches Ziel im Sinne der Nachhaltigkeit. Da<br />

dürfte es von Vorteil sein, dass die drei Geschäftsführer<br />

auch privat befreundet sind.<br />

Philipp Blum,<br />

Gregor Riekena<br />

und Michael<br />

Egger jun.:<br />

Drei Firmen<br />

mit klarem<br />

Bekenntnis zur<br />

Nachhaltigkeit.<br />

Foto: Maerzke<br />

16 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2024</strong>


Neben der Prämisse, für ihre Kunden „ressourcenschonend,<br />

wertig und designorientiert“ zu produzieren,<br />

verfolgen die drei Konzerne natürlich durchaus eigene<br />

Ambitionen für eine erfolgreiche Zukunft. Philipp<br />

Blum, dessen Unternehmen für Klappen-, Scharnierund<br />

Auszugssysteme sowie Stauraumlösungen im<br />

Küchen- und Möbelkontext bekannt ist, sagt, man wolle<br />

den immer knapper werdenden Wohnraum – speziell<br />

im urbanen Umfeld – optimal nutzen. „Wir spielen<br />

dafür ‚Big Brother‘ und filmen Testkampagnen in<br />

der Küche ab, um zu analysieren, wie Menschen ihre<br />

Schränke und Schubladen benutzen, wie sie sich bewegen.<br />

Und wie wir jeden Winkel optimal nutzen können.“<br />

Gregor Riekena wiederum weist auf die Mehrfachnutzung<br />

von Flächen und Gebäuden im Baugewerbe<br />

hin, die eine extensive Versiegelung von Böden vermeiden<br />

soll. Das Prinzip lasse sich auch auf Möbel ausweiten:<br />

Die von Häfele beigesteuerte Beleuchtung, Akustik<br />

und Veränderbarkeit von Oberflächen in Räumlichkeiten<br />

können diese so veredeln, dass Rohmaterial<br />

eingespart und Platz strategisch genutzt würde. Ein<br />

Sideboard ließe sich somit in wenigen Schritten zum<br />

Schreibtisch umfunktionieren – und ein Küchenregal<br />

zur Kochfläche.<br />

Michael Egger jun. setzt mit seinem Unternehmen<br />

auf Materialien, die „besser sind als das Original“. Die<br />

von Egger produzierten Span- und Faserplatten seien<br />

in ihrer Beschichtung nicht nur zeitlos, warm und<br />

wohnlich – und somit ein idealer Bote für Natürlichkeit<br />

im Wohnraum. „Wir erzeugen damit auch schon<br />

heute einen besseren CO 2<br />

-Fußabdruck als mit einem<br />

Echtholzfurnier oder einer Massivholzplatte.“ Nachhaltigkeit<br />

sei eben die Klammer für alle drei Bereiche,<br />

die zu einem gesunden Unternehmenswachstum gehören<br />

und in denen die Unternehmen brillieren wollen:<br />

People – Planet – Profit.<br />

Modulares Wohnen im Baumstamm<br />

Genau jene Aspekte haben mutmaßlich auch zum<br />

außer gewöhnlichen Gemeinschaftsprojekt des „The<br />

Moving Tree“ von Häfele und Egger beigetragen, das am<br />

Egger- Stand ort in St. Johann in Tirol im überarbeiteten<br />

Besuchergebäude präsentiert wird. Das vor 25 Jahren eröffnete<br />

Egger Forum stellt die Neuheiten des Unternehmens<br />

auf großzügigem Raum vor; rund 10 000 Besucherinnen<br />

und Besucher aus der ganzen Welt zieht es, laut<br />

Unternehmen, jährlich dorthin. Nun können jene Besuchermassen<br />

einen spektakulären Entwurf begutachten,<br />

der die Megatrends „Micro Living“ und „Circular<br />

Living“ aufgreift und das Zusammenspiel von Oberflächen,<br />

Farben, Materialien, Licht und Multifunktionalität<br />

im wahrsten Sinne des Wortes „beleuchtet“. Ein überdimensionaler<br />

Baumstamm dient als begeh- und bewohnbare<br />

Einheit, der Kochen, Wohnen, Schlafen und Duschen<br />

auf kleinstmöglichem Raum vereint und dabei<br />

mit außergewöhnlichen Möbelkonzepten überzeugt.<br />

Der dreiteilige Aufbau lässt sich mittels einer speziellen<br />

Magnet-Schwebetechnologie spielerisch leicht<br />

auseinanderschieben; tatsächlich genügt ein Fingertippen,<br />

um die einzelnen Module – ohne zusätzliche<br />

Elektrifizierung – entlang der installierten Schienen<br />

zu bewegen. Die nur 12 Quadratmeter große und sechs<br />

Meter lange Wohneinheit ist mit einem ruhigen und<br />

zeitlosen Farbkonzept ausgestattet, das an Eggers neue<br />

„Capsule Collection“ anknüpft und damit dessen vielfältige<br />

Anwendbarkeit beweist. Noch erstaunlicher ist<br />

allerdings, was Häfele mit seinen Möbellösungen aus<br />

den wenigen Quadratmetern Fläche herausholt: Ein<br />

Badezimmerschrank wird zur seitlich verschiebbaren<br />

Vorrichtung und gibt den Blick auf eine Dusche frei;<br />

ein Sideboard mit indirekter Illuminierung klappt sich<br />

zum Ess- und wahlweise Schreibtisch aus; eine Couch<br />

lässt sich zum Bett umfunktionieren – und auch in der<br />

Küche ist alles sofort zur Hand, selbst das gekühlte<br />

Egger- Bier aus eigener Produktion. Als Außenfassade<br />

hat Klaus Monhoff einen Digitaldruck auf OSB, die sogenannte<br />

„DecoWall“, entwickelt. Die täuschend echte<br />

Baumstammfassade ist somit weithin sichtbar und signalisiert,<br />

neben aller Multifunktionalität, die wohl<br />

wichtigste Botschaft für die kommenden Jahre: Nachhaltigkeit<br />

geht uns alle etwas an. Und sie lässt sich bereits<br />

auf kleinstem Raum verwirklichen. „Es gibt keine<br />

Karte für das, was vor uns liegt“, sagt Gregor Riekena<br />

von Häfele, „aber wir möchten unseren Kunden einen<br />

Kompass mit auf den Weg geben.“<br />

Mit dem „Moving Tree“, aber auch den anderen Neuheiten,<br />

die an diesem Tag vorgestellt werden, möchten<br />

Egger, Häfele und Blum die Küchen- und Möbelbranche<br />

wortwörtlich „bewegen“. Zahlreichen klugen Sätzen<br />

und Initiativen werden nun Taten folgen müssen, das<br />

wissen Michael Egger Jun., Philipp Blum und Gregor<br />

Riekena genau. „Es braucht einen branchenübergreifenden<br />

Standard“, bekräftigt Michael Egger Jun. die eigenen<br />

Unternehmensbestrebungen. Und Gregor Riekena<br />

ergänzt: „Wir können uns vor der Zukunft fürchten.<br />

Oder sie selbst in die Hand nehmen.“ Die drei Ausrufezeichen<br />

von Dr. Martina Bender wären auch hier gut<br />

aufgehoben.<br />

Susanne Maerzke<br />

Foto: Maerzke<br />

„The Moving<br />

Tree“ von<br />

Häfele und<br />

Egger als Tiny<br />

House-Variante:<br />

Multifunktionale<br />

Möbelstücke<br />

ermög lichen<br />

Komfort auf<br />

kleinstem<br />

Raum.<br />

1/2/<strong>2024</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 17


Oberflächen<br />

Egger Kollektion „Dekorativ 24+“<br />

Schneller auf Trends reagieren<br />

Mehr machen, besser machen: Ein Plädoyer für Nachhaltigkeit,<br />

Kreativität und Wandel, dem sich auch<br />

Spanplattenproduzent Egger mit seinem Firmenmotto<br />

„Mehr aus Holz“ verschrieben hat. In der neuen Kollektion<br />

„Dekorativ24+“ findet sich der Claim leicht abgewandelt<br />

als „Zeit für mehr“ wieder, dem das Unternehmen<br />

Taten folgen lässt. Zahlreiche neue Dekore haben<br />

ihren Weg ins Angebot des Tiroler Weltkonzerns gefunden,<br />

obwohl das überarbeitete Sortiment sogar unter<br />

dem Aspekt „Aufwertung durch Vereinfachung“ steht.<br />

Wie das funktioniert, erklären Hubert Höglauer, Leiter<br />

des Produktmanagements, und Klaus Monhoff, Leiter<br />

des Egger Dekor- und Designmanagements, mit<br />

einer sechs Meter langen und dennoch handlichen Broschüre:<br />

Die präsentiert, zusammengefaltet, nämlich<br />

das Kernangebot der „Dekorativ24+“ und wird gemeinsam<br />

mit einer dazugehörigen „Dekorativ App“ künftig<br />

das umfangreiche Angebot von Egger vorwiegend digital<br />

abbilden. Das ersetzt die mehrere hundert Seiten<br />

schweren Kollektionsordner der vergangenen Jahre, die<br />

nicht nur unhandlich in der Kundenberatung, sondern<br />

nach gegebener Zeit auch schlichtweg überholt waren.<br />

Aktualisierung statt kompletter Wechsel<br />

Mit der neuen Herangehensweise bleibt die „Dekorativ24+“<br />

die vorerst letzte Kollektion von Egger: Ein sogenanntes<br />

„rollierendes Konzept“, das spätestens alle<br />

zwei Jahre aktualisiert wird und in seinem Kern dennoch<br />

bestehen bleibt. Dekore werden ausgetauscht oder<br />

ergänzt; die Kollektion selbst wird aber nicht – wie bisher<br />

– alle drei Jahre gänzlich neu aufgelegt. Stattdessen<br />

will der Konzern mit dieser Herangehensweise<br />

schnell und kurzweilig auf frische Produktideen und<br />

Trends reagieren und folglich Neuheiten weitestgehend<br />

digital an Partner weiterreichen. Trotz der kürzeren<br />

Produktionszyklen garantiert das Unternehmen,<br />

dass alle Oberflächen mindestens vier Jahre im<br />

Sortiment verbleiben. Damit soll eine Planungssicher-<br />

Auf rund sechs Metern präsentiert sich die kompakte<br />

neue „Dekorativ 24+“: Eine rollierende Kollektion, die<br />

beständig erweitert oder ausgetauscht werden soll.<br />

1/2/<strong>2024</strong>


heit für Handelspartner, Architektinnen und Verarbeiter<br />

geschaffen werden, die Materialdaten und Preise im<br />

ausgebauten B2B-Webshop einsehen können.<br />

„Capsule Collection“ als Planungskonzept<br />

„Am Puls der Zeit“, wie es Designchef Klaus Monhoff<br />

ausdrückt, bleibt Egger nicht nur mit der erneuerten<br />

Darreichungsform des Produktangebots. Zugleich hat<br />

sein Team eine „Capsule Collection“ geschaffen, wie<br />

man es bereits aus der nachhaltigen Modeindustrie<br />

mit der „Capsule Wardrobe“ kennt: Einige wenige, aber<br />

wertige Kleidungsstücke bilden den Grundstock des eigenen<br />

Kleiderschranks und können vielfältig kombiniert<br />

werden. Das soll den Fokus auf Reduktion und<br />

Nachhaltigkeit lenken und zugleich eröffnen, wie abwechslungsreich<br />

Basisprodukte miteinander harmonieren.<br />

Auf Oberflächen angewendet, verspricht sich<br />

Egger mit dem „Capsule“-Konzept eine neue Art der Dekorberatung,<br />

die ein großes Maß an Designfreiheit und<br />

Flexibilität ermöglicht – und zugleich Inspiration für<br />

unterschiedlichste Anwendungsbereiche liefert.<br />

Sogenannte „Capsule<br />

Collections“ sollen<br />

künftig die attraktive<br />

Planung im Handel<br />

erleichtern.<br />

Im perfekten Dekorverbund<br />

Die „Kapsel“ setzt das Unternehmen wortwörtlich um:<br />

Ein dreidimensionaler Kubus fügt passende Dekore<br />

Fotos: Maerzke<br />

und Farben aus unterschiedlichen Winkeln zusammen,<br />

die mit den dazugehörigen Kanten für den perfekten<br />

Dekorverbund finalisiert werden. Als Beispiel demonstrieren<br />

Monhoff und Höglauer die Capsule „Muted<br />

Greens“, die unterschiedliche Holz- und Materialreproduktionen<br />

mit diversen Grüntönen im Einsatz zeigt.<br />

Das kommt nicht von ungefähr: Die Farbe sei, neben<br />

schwarzen Tönen, matten Oberflächen und schlichten<br />

Holzoptiken („Oak Evolution“), die gefragteste Nuance<br />

derzeit. Das Konzept ist klug und aufmerksamkeitsstark<br />

und gibt der Egger-Kundschaft zugleich ein Hilfsinstrument<br />

an die Hand, um sich im Dickicht an Möglichkeiten<br />

zurechtzufinden: Schließlich befinden sich<br />

in der „Dekorativ24+“ mehr als 300 Dekor-Strukturkombinationen<br />

mit zahlreichen Neuheiten für Eurodekor-Platten,<br />

Perfect Sense-Lackplatten, Arbeits- und<br />

Kompaktplatten.<br />

Ausgezeichnete Kommunikation<br />

Die „Capsule Collection“ überzeugt indes auch als<br />

Beispiel erfolgreicher Produktkommunikation zwischen<br />

Produzent und Handel. Das Konzept wurde<br />

mit dem German Design Award <strong>2024</strong> in der Kategorie<br />

„Excellent Communication Design – Online<br />

Publications“ als „Winner“ ausgezeichnet. Das Motto<br />

der neuen Kollektion, „Zeit für mehr“, ist damit wohl<br />

doppeldeutig zu verstehen: Zeit, um mehr aus dem<br />

Werkstoff Holz zu machen und ein angepasstes, vielschichtiges<br />

Sortiment in einer sich immer schneller<br />

skalierenden Welt zu schaffen. Aber eben auch Zeit,<br />

um dem derzeit schwächelnden Handel als Produzent<br />

selbst Wege aufzuzeigen, wie sich die Kundschaft inspirierend,<br />

innovativ und nachhaltig adressieren lässt.<br />

Susanne Maerzke<br />

1/2/<strong>2024</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 19


Oberflächen<br />

Ein beruhigender Weißton:<br />

„live simple!“.<br />

Fotos: Colornetwork<br />

20 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2024</strong>


And the<br />

Winner is . . .<br />

Weiß!<br />

Es ist Zeit für ein natürlicheres Weiß.<br />

Das stand für das Expertengremium<br />

des Colornetworks auf Anhieb fest.<br />

Kreiert wurde „live simple!“. Es ist<br />

die Sustained Color No. 8. Eine ruhige<br />

Farbe für unruhige Zeiten.<br />

Aus Küchensicht führt die Entscheidung zu keiner Revolution.<br />

Weiß ist ein Dauerbrenner und historisch die<br />

Küchenfarbe Nr. 1. Weiß trotzt im Verkauf sogar dem<br />

allgegenwärtigen Ausstellungsschwarz. Aber es gilt<br />

auch: Weiß ist nicht Weiß. Der jetzt vom Colornetwork<br />

als Sustained Color No. 8 präsentierte Ton trifft den<br />

Zeitgeist auf ganzer Linie. „Die Komplexität des Lebens<br />

im 21. Jahrhundert lässt eine große Sehnsucht nach Reduktion<br />

und Vereinfachung aufkommen“, schreiben<br />

die Kreativen im Colornetwork. Und dass der Wunsch<br />

nach einem hellen Rückzugsort, einer Möglichkeit zum<br />

Innehalten in einer oft lauten und schnelllebigen Welt,<br />

an Dringlichkeit gewinnt. Schlichtheit werde längst<br />

nicht mehr als Verzicht erlebt, sondern als Befreiung<br />

von Überflüssigem verstanden. „Es beginnt eine neue<br />

Zeit – hin zu bewusstem Konsum, zu einer Vereinbarkeit<br />

von Natur und Hightech, hin zu einer Wertschätzung<br />

von Langlebigkeit und Zeitlosigkeit“, lautet die<br />

Erwartung. „live simple“ soll den Aufbruch der Menschen<br />

zu mehr Natürlichkeit, mehr Umweltbewusstsein<br />

und zu einem gesunden Lebensstil widerspiegeln.<br />

Damit ist es ein ausgesprochen internationaler Farbton.<br />

„Meeresstimmung an den Küsten Neuenglands, ein japanischer<br />

Zen-Garten, ein indisches Baumwollfeld –<br />

all das und noch viel mehr ist „live simple!“<br />

Gut kombinierbar<br />

„live simple!” ist ein von der Natur inspirierter Weißton,<br />

wie er in hellem Muschelkalk seit Jahrtausenden vorkommt.<br />

Er ist vielfältig, lässt sich gut kombinieren,<br />

taucht bevorzugt in Texturen und fließenden Formen<br />

auf und hat einen angenehm zurückhaltenden Charakter,<br />

der durch das diesjährige Colornetwork-Gremium<br />

in vielen Gesprächen und Workshops feinjustiert wurde.<br />

Als Expertinnen und Experten waren diesmal involviert:<br />

Timo Rieke (u. a. Professor an der HAWK in<br />

Hildesheim und Vorstand des Deutschen Farbzentrums),<br />

Alina Schartner (u. a. Design Consultant, Trend<br />

Forecasterin und Markenbotschafterin für RAL Farben)<br />

sowie Andreas Enslin (u. a. Miele Design Center,<br />

Deutscher Designtag im Kulturrat der Bundesregierung),<br />

Klemens Andrup und Hannes Mörl von Pfalzen<br />

(beide Miele Design Center)<br />

Katrin de Louw, Gründerin und Initiatorin des<br />

Colornetworks, ist von dem Ergebnis begeistert: „Für<br />

mich war es ein magischer Moment, als ich das erste<br />

Mal mit den Farbtrendexperten gesprochen habe und<br />

schon nach fünf Minuten feststand, dass wir einen<br />

neuen Weißton kreieren wollten, der sich angenehm<br />

von den gängigen Weißtönen abhebt.“<br />

Duftstory inklusive<br />

Das Colornetwork versteht Farbe nicht als kurzfristigen<br />

Trend und kürt jedes Jahr eine „Sustained<br />

Color“, die bleibende Werte für Architektur und Lifestyle<br />

fördert. Der ganzheitliche Ansatz wird durch die<br />

dazugehörige „Duftstory“ deutlich, die den Farbton in<br />

olfaktorischer Hinsicht interpretiert. „Er setzt im Sonnenlicht<br />

warme und softe Nuance für die Nase frei. Es<br />

geht ein frischer Ozon-Meergeruch von dem Farbton<br />

aus“, beschreibt Dr. Joachim Mensing, Farbpsychologe,<br />

Parfumdesigner und Colornetwork-Kooperationspartner<br />

den Duft von „live simple!“.<br />

Zum Colornetwork<br />

Die Netzwerkpartner entwickeln Produkte im Farbverbund<br />

und verpflichten sich zu Transparenz. Die 2020<br />

vom Trendfilter gegründete Marke unterstützt den Umweltschutz,<br />

Nachhaltigkeit und wirkt gegen die Marktkonzentration.<br />

Aktuell 33 Unternehmen aus der Einrichtungsbranche<br />

sind Teil des interdisziplinären<br />

Netzwerks, das zunehmend an Bedeutung gewinnt,<br />

wenn es um Nachhaltigkeit und Farbsicherheit in der<br />

Inneneinrichtung geht – von der Zulieferindustrie über<br />

den Point of Sale bis hin zu ganzheitlichen Interior-<br />

Konzepten im Objektbereich.<br />

1/2/<strong>2024</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 21


Unternehmen<br />

Glasrückwände gestaltet Culina Luce<br />

mit Motiven im Digitaldruck oder<br />

unifarben auf Basis der Farbfächer<br />

RAL, RAL Design, NCS und Sikkens.<br />

Es gilt der Wunsch des Kunden.<br />

Auch bei Glasarbeitsplatten.<br />

22 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2024</strong>


Unternehmen<br />

Foto: Rotpunkt Küchen<br />

Die Geschäftsleitung<br />

von Rotpunkt Küchen<br />

(Foto von links): Andreas<br />

Wagner und Heinz- Jürgen<br />

Meyer (beide geschäftsführende<br />

Gesellschafter)<br />

sowie Sven Herden (Geschäftsführer<br />

Vertrieb<br />

und Marketing).<br />

Stabil in Umsatz und Ertrag<br />

Das konjunkturelle Umfeld war im vergangenen Jahr anspruchsvoll. Teilweise sogar<br />

rau. Das spürte auch Rotpunkt Küchen in Bünde. Dennoch konnte der Hersteller<br />

zusammen mit seinen Handelspartnern wie im Vorjahr Umsätze in Höhe von<br />

100 Millionen Euro erwirtschaften. Auch die Erträge sind stabil und erlauben<br />

einen „bodenständigen Modernisierungskurs“.<br />

„Angesichts der bekannt schwierigen Marktbedingungen,<br />

die auf die überaus nachfragestarken Corona-Jahre<br />

folgten, ist es ein sehr zufriedenstellendes<br />

Ergebnis“, kommentieren Andreas Wagner und Heinz-<br />

Jürgen Meyer, geschäftsführende Gesellschafter des<br />

Küchenmöbelherstellers. Was Sven Herden, Geschäftsführer<br />

Marketing und Vertrieb, identisch betrachtet.<br />

Und er fügt hinzu: „Auch wenn wir uns einen weiteren<br />

Zuwachs im Umsatz gewünscht hätten und dieser<br />

Anfang des Jahres auch realistisch schien.“ Zur Einordnung:<br />

Der Umsatz von Rotpunkt Küchen stieg in den<br />

letzten Jahren dynamisch. Konkret von 65 Mio. Euro<br />

im Jahr 2018 auf jeweils 100 Mio. Euro in den Jahren<br />

2022 und 2023.<br />

Mehr Wert pro Küche<br />

Die Mengenbetrachtung weist für das Jahr 2023 einen<br />

leichten Rückgang der produzierten Schränke<br />

aus. Dem gegenüber steht der anhaltend positive Trend<br />

steigender Umsätze pro Kommission. Der Handel verkauft<br />

Rotpunkt Küchen immer wertiger und nutzt zunehmend<br />

die Planungsmöglichkeiten über die Küche<br />

hinaus. Dafür bietet der Hersteller Lösungen für den<br />

Hauswirtschaftsraum, die Garderobe und das Ankleidezimmer.<br />

Sämtliche Umsätze beziehen sich allein auf<br />

Möbel und deren Ausstattung. Elektrogeräte vertreibt<br />

Rotpunkt nicht.<br />

Bodenständiger Modernisierungskurs<br />

Betriebswirtschaftlich anspruchsvoll waren im vergangenen<br />

Jahr die weiter gestiegenen Material- und Energiepreise.<br />

Auf diese Belastungen auf der Kostenseite<br />

reagierte Rotpunkt mit moderaten Preisanpassungen.<br />

In Summe aller Faktoren konnte der Umsatz auf dem<br />

100-Millionen-Euro-Niveau gehalten werden. Und was<br />

für Sven Herden und die geschäftsführenden Gesellschafter<br />

Andreas Wagner und Heinz-Jürgen Meyer<br />

noch wichtiger ist: Unter dem Strich stehen positive<br />

Erträge. Diese erlauben es dem Unternehmen, seinen<br />

bodenständigen Modernisierungskurs fortzusetzen.<br />

Gegenwärtig mit einem Hallenneubau am Firmensitz<br />

in Bünde-Ahle sowie kontinuierlichen Investitionen<br />

in den Maschinenpark, die Logistik, den Fuhrpark,<br />

die Digitalisierung der Produktions- und Geschäftsprozesse<br />

und soziale Themen der Belegschaft. Zum<br />

Stichtag 31. Dezember 2023 beschäftigte das Unternehmen<br />

370 Männer und Frauen an den beiden Standorten<br />

in Bünde und Preußisch Oldendorf. Damit konnte<br />

Rotpunkt seine Rolle als wichtiger Arbeitgeber der Region<br />

untermauern. Ein Jahr zuvor, Ende 2022, gehörten<br />

369 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dem Unternehmen<br />

an. Auf Kurzarbeit konnte das Unternehmen im<br />

vergangenen Jahr verzichten.<br />

Zuwächse in Frankreich<br />

Der Großteil des Umsatzes erwirtschaftet der Küchenmöbelhersteller<br />

in den westeuropäischen Ländern.<br />

Die Exportquote liegt nach wie vor bei 80 %. Der für<br />

Rotpunkt traditionell starke niederländische Markt<br />

konnte sein Vorjahresniveau halten. Ebenso die Märkte<br />

in Skandinavien, die zudem von einem starken Objektgeschäft<br />

profitieren. Weiter auf Wachstumskurs<br />

mit „überproportionalen Zuwächsen“ ist für den Hersteller<br />

der Markt in Frankreich. Positiv gestaltet sich<br />

auch die Entwicklung in Österreich und der Schweiz.<br />

Engagement auf den Inseln<br />

Weniger zufriedenstellend lief das Geschäft auf den<br />

britischen Inseln. Dort wirkte sich eine im europäischen<br />

Vergleich besonders hohe Inflationsrate negativ<br />

auf das Marktgeschehen aus. Darauf reagiert Rotpunkt<br />

mit Investitionen in den Vertrieb. „Großbritannien ist<br />

einer der größten Märkte in Europa und für uns von<br />

besonderer Bedeutung, deshalb investieren wir weiter<br />

in diesen Markt.“ So wurde unter anderem zum 1. Januar<br />

<strong>2024</strong> ein erfahrener Außendienstmitarbeiter für den<br />

Norden der britischen Inseln (Nordengland, Schottland)<br />

eingestellt.<br />

26 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2024</strong>


Unternehmen<br />

Blick in die<br />

Glasproduktion<br />

am Standort im<br />

schwäbischen<br />

Altbach. Hier ist<br />

das Unternehmen<br />

schon seit<br />

1925 ansässig.<br />

Produktion und<br />

Verwaltung erstrecken<br />

sich<br />

über eine Fläche<br />

von 6000<br />

Quadratmeter.<br />

Foto: Bildschirmfoto<br />

Familienbetrieb in vierter Generation<br />

David Bäder trat 2002 ins Familienunternehmen ein<br />

und setzte damit eine Familientradition in vierter Generation<br />

fort. Gegründet wurde das Unternehmen bereits<br />

1925 von seinem Urgroßvater Robert Diem. Damals<br />

Smarte Abwicklung mit vielen Vorteilen: Rückwände und andere Produkte<br />

lassen sich im Online-Shop unter culina-luce.shop einfach und intuitiv<br />

gestalten.<br />

war von Glas noch keine Rede. Als Natursteinwerk produzierte<br />

man vorrangig Grabsteine und Bodenplatten.<br />

Die ersten Schritte in den Küchenbereich machte das<br />

Unternehmen in den 1980er-Jahren. Ebenfalls mit Arbeitsplatten<br />

aus Naturstein. Zu diesem Zeitpunkt wurden<br />

fünf Mitarbeiter beschäftigt. Im Lauf der Jahre kamen<br />

hinzugekaufte und bearbeitete Glasrückwände<br />

dazu. 2008 folgte der Start einer eigenen Fertigung für<br />

Glasrückwände und Glasarbeitsplatten. „Erst mit einer<br />

kleinen Produktion, die sich Schritt für Schritt erweiterte“,<br />

berichtet David Bäder. Irgendwann war die<br />

Nachfrage so groß, dass der Brechtisch und die Maschinen<br />

fürs Schleifen der Kanten, Bohren und Waschen allein<br />

nicht mehr reichten. Das Unternehmen entschied<br />

sich, die komplette Veredlung in Eigenregie zu übernehmen<br />

und auf eine serienmäßige ESG-Linie zu wechseln.<br />

Dafür war ein eigener Brennofen notwendig, der<br />

das Rohglas auf 700 °C erhitzt (der anschließende Prozess<br />

der Abkühlung erzeugt die bruchfeste ESG-Qualität;<br />

ESG steht für Einscheiben-Sicherheitsglas).<br />

Angeschafft wurde der Ofen 2012. Zu dieser Zeit<br />

eine erhebliche Investition für den noch jungen Geschäftsbereich.<br />

Bereut hat David Bäder diese Entscheidung<br />

nie. Denn Glas hat für ihn unschlagbare Vorteile:<br />

„Glas kann als Rückwand oder Arbeitsfläche flexibel geplant<br />

und optisch individuell gestaltet werden.“ Dabei<br />

seien die glatten, porenfreien Oberflächen besonders<br />

leicht zu reinigen und zu pflegen.<br />

Inzwischen hat sich das einstige Natursteinwerk<br />

zum Küchenspezialisten mit Schwerpunkt Glasprodukte<br />

gewandelt. Fast 80 Prozent der Platten und<br />

Rückwände, die von den 35 Produktionsmitarbeitern<br />

im Zwei-Schichtbetrieb gefertigt werden, sind aus Glas.<br />

Der gesamte Betrieb ist CNC-gesteuert.<br />

24 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2024</strong>


Die von hinten<br />

lackierten<br />

Flächen werden<br />

UV-gehärtet<br />

und sind nach<br />

wenigen Minuten<br />

bereit zur<br />

abschließenden<br />

Veredlung.<br />

Fotos: Biermann<br />

Seit 2016 mit eigener Marke<br />

2016 wurde dann die Marke Luce Culina für das Glassortiment<br />

eingeführt und im Fachhandel etabliert. Mit<br />

Abstand am meisten nachgefragt werden die Rückwände.<br />

Geliefert wird ausschließlich im B-2-B-Bereich, also<br />

nicht an Endkunden direkt. Im Vertrieb arbeitet das<br />

Unternehmen mit Handelsvertretern oder betreut Kunden<br />

direkt. Für weitere Vertriebler im Außendienst sei<br />

man offen, sagt der Firmenchef.<br />

Online-Shop für den Handel<br />

Dass sich schwäbische Bodenständigkeit und Innovationsfähigkeit<br />

hervorragend ergänzen, bewies das Unternehmen<br />

vor drei Jahren mit der Einführung des Onlineangebots<br />

culina-luce.shop. Dabei handelt es sich<br />

um ein Portal für Händler, das die Bestell- und Abwicklungsprozesse<br />

vereinfacht und dabei Flexibilität<br />

und Kreativität erlaubt. So kann online mit zahlreichen<br />

Farben experimentiert oder eigene Fotos für<br />

die Gestaltung der Glasrückwände eingepflegt werden.<br />

Beliebte Motiv-Vorlagen stehen ebenfalls zur Verfügung.<br />

„Das Bestellen, Verwaltung und Ändern von<br />

Aufträgen gelingt im Online-Shop ganz einfach“, sagt<br />

David Bäder. Die Software sei intuitiv bedienbar. „Geradezu<br />

kinderleicht“, meint er. Eine Historienfunktion,<br />

um bereits realisierte Aufträge einzusehen, gibt<br />

es auch. Und im Laufe des Jahres <strong>2024</strong> kommt ein Bestellstatus<br />

hinzu. Dann werden die Kunden automatisch<br />

über alle Schritte informiert. Vom Erfassen des<br />

Auftrags über die Produktion bis zum Versand. „Die<br />

Abwicklung von Bestellungen über den Shop hat viele<br />

Vorteile“, sagt David Bäder. „Es ist smart, schnell und<br />

transparent.“ Und günstiger ist es auch. Im Online-<br />

Shop gibt es 3 % Rabatt. Dieser dürfte nicht nur in<br />

Schwaben auf Wohlwollen stoßen.<br />

Bei den Marktführern integriert<br />

Nach Carat und SHD nun auch bei Cyncly<br />

(Compusoft): Rückwände und Arbeitsplatten<br />

von Culina Luce lassen sich mit den führenden<br />

Küchenplanungsprogrammen planen.<br />

Ein Beispiel<br />

für den hohen<br />

Qualitätsanspruch.<br />

Die<br />

Ausschnitte für<br />

die Steckdosenelemente<br />

sind<br />

gebohrt und<br />

zusätzlich gefräst.<br />

1/2/<strong>2024</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 25


Unternehmen<br />

Foto: Rotpunkt Küchen<br />

Die Geschäftsleitung<br />

von Rotpunkt Küchen<br />

(Foto von links): Andreas<br />

Wagner und Heinz- Jürgen<br />

Meyer (beide geschäftsführende<br />

Gesellschafter)<br />

sowie Sven Herden (Geschäftsführer<br />

Vertrieb<br />

und Marketing).<br />

Stabil in Umsatz und Ertrag<br />

Das konjunkturelle Umfeld war im vergangenen Jahr anspruchsvoll. Teilweise sogar<br />

rau. Das spürte auch Rotpunkt Küchen in Bünde. Dennoch konnte der Hersteller<br />

zusammen mit seinen Handelspartnern wie im Vorjahr Umsätze in Höhe von<br />

100 Millionen Euro erwirtschaften. Auch die Erträge sind stabil und erlauben<br />

einen „bodenständigen Modernisierungskurs“.<br />

„Angesichts der bekannt schwierigen Marktbedingungen,<br />

die auf die überaus nachfragestarken Corona-Jahre<br />

folgten, ist es ein sehr zufriedenstellendes<br />

Ergebnis“, kommentieren Andreas Wagner und Heinz-<br />

Jürgen Meyer, geschäftsführende Gesellschafter des<br />

Küchenmöbelherstellers. Was Sven Herden, Geschäftsführer<br />

Marketing und Vertrieb, identisch betrachtet.<br />

Und er fügt hinzu: „Auch wenn wir uns einen weiteren<br />

Zuwachs im Umsatz gewünscht hätten und dieser<br />

Anfang des Jahres auch realistisch schien.“ Zur Einordnung:<br />

Der Umsatz von Rotpunkt Küchen stieg in den<br />

letzten Jahren dynamisch. Konkret von 65 Mio. Euro<br />

im Jahr 2018 auf jeweils 100 Mio. Euro in den Jahren<br />

2022 und 2023.<br />

Mehr Wert pro Küche<br />

Die Mengenbetrachtung weist für das Jahr 2023 einen<br />

leichten Rückgang der produzierten Schränke<br />

aus. Dem gegenüber steht der anhaltend positive Trend<br />

steigender Umsätze pro Kommission. Der Handel verkauft<br />

Rotpunkt Küchen immer wertiger und nutzt zunehmend<br />

die Planungsmöglichkeiten über die Küche<br />

hinaus. Dafür bietet der Hersteller Lösungen für den<br />

Hauswirtschaftsraum, die Garderobe und das Ankleidezimmer.<br />

Sämtliche Umsätze beziehen sich allein auf<br />

Möbel und deren Ausstattung. Elektrogeräte vertreibt<br />

Rotpunkt nicht.<br />

Bodenständiger Modernisierungskurs<br />

Betriebswirtschaftlich anspruchsvoll waren im vergangenen<br />

Jahr die weiter gestiegenen Material- und Energiepreise.<br />

Auf diese Belastungen auf der Kostenseite<br />

reagierte Rotpunkt mit moderaten Preisanpassungen.<br />

In Summe aller Faktoren konnte der Umsatz auf dem<br />

100-Millionen-Euro-Niveau gehalten werden. Und was<br />

für Sven Herden und die geschäftsführenden Gesellschafter<br />

Andreas Wagner und Heinz-Jürgen Meyer<br />

noch wichtiger ist: Unter dem Strich stehen positive<br />

Erträge. Diese erlauben es dem Unternehmen, seinen<br />

bodenständigen Modernisierungskurs fortzusetzen.<br />

Gegenwärtig mit einem Hallenneubau am Firmensitz<br />

in Bünde-Ahle sowie kontinuierlichen Investitionen<br />

in den Maschinenpark, die Logistik, den Fuhrpark,<br />

die Digitalisierung der Produktions- und Geschäftsprozesse<br />

und soziale Themen der Belegschaft. Zum<br />

Stichtag 31. Dezember 2023 beschäftigte das Unternehmen<br />

370 Männer und Frauen an den beiden Standorten<br />

in Bünde und Preußisch Oldendorf. Damit konnte<br />

Rotpunkt seine Rolle als wichtiger Arbeitgeber der Region<br />

untermauern. Ein Jahr zuvor, Ende 2022, gehörten<br />

369 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dem Unternehmen<br />

an. Auf Kurzarbeit konnte das Unternehmen im<br />

vergangenen Jahr verzichten.<br />

Zuwächse in Frankreich<br />

Der Großteil des Umsatzes erwirtschaftet der Küchenmöbelhersteller<br />

in den westeuropäischen Ländern.<br />

Die Exportquote liegt nach wie vor bei 80 %. Der für<br />

Rotpunkt traditionell starke niederländische Markt<br />

konnte sein Vorjahresniveau halten. Ebenso die Märkte<br />

in Skandinavien, die zudem von einem starken Objektgeschäft<br />

profitieren. Weiter auf Wachstumskurs<br />

mit „überproportionalen Zuwächsen“ ist für den Hersteller<br />

der Markt in Frankreich. Positiv gestaltet sich<br />

auch die Entwicklung in Österreich und der Schweiz.<br />

Engagement auf den Inseln<br />

Weniger zufriedenstellend lief das Geschäft auf den<br />

britischen Inseln. Dort wirkte sich eine im europäischen<br />

Vergleich besonders hohe Inflationsrate negativ<br />

auf das Marktgeschehen aus. Darauf reagiert Rotpunkt<br />

mit Investitionen in den Vertrieb. „Großbritannien ist<br />

einer der größten Märkte in Europa und für uns von<br />

besonderer Bedeutung, deshalb investieren wir weiter<br />

in diesen Markt.“ So wurde unter anderem zum 1. Januar<br />

<strong>2024</strong> ein erfahrener Außendienstmitarbeiter für den<br />

Norden der britischen Inseln (Nordengland, Schottland)<br />

eingestellt.<br />

26 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2024</strong>


Markteintritt in China<br />

Parallel zu den vorherrschenden westeuropäischen<br />

Exportaktivitäten erfolgte im vergangenen Jahr der<br />

Markteintritt in China. Hier arbeitet Rotpunkt mit<br />

einem Partner zusammen, der sich auf das Retail-<br />

Geschäft spezialisiert hat. „China ist einer der strategischen<br />

globalen Zukunftsmärkte, den wir Schritt für<br />

Schritt zusammen entwickeln“, sagt Sven Herden.<br />

Kontakte zu den Verbänden intensiviert<br />

Auch der Vertrieb in Deutschland steuert Zahlen auf<br />

Vorjahresniveau zum Gesamtumsatz bei. Und das bei<br />

leichten Rückgängen in der Menge und mehr Wert pro<br />

Küche. Die verschiedenen Regionen reagierten unterschiedlich<br />

und teils mit starken Schwankungen auf die<br />

oben genannten konjunkturellen Marktbedingungen.<br />

Gleichzeitig konnte Rotpunkt im Inland neue Händler<br />

gewinnen, seine Position bei einzelnen Handelspartnern<br />

stärken und das Objektgeschäft punktuell ausbauen.<br />

Das Objektgeschäft läuft stets in Zusammenarbeit<br />

mit und über die Handelspartner. Investiert wurde<br />

zudem in den weiteren Ausbau der Zusammenarbeit<br />

mit den Verbänden.<br />

Küchenmeile bedeutendste Messe<br />

Die Hausmesse im September im Rahmen der Küchenmeile<br />

ist für Rotpunkt Küchen die wichtigste Veranstaltung<br />

im Jahr. Das Unternehmen betont, auch in<br />

Zukunft seinen Anteil zu leisten, die nationale und internationale<br />

Bedeutung der Küchenmeile für die Branche<br />

weiter zu stärken. Parallel werden in Europa weitere<br />

lokale Messen in Birmingham (KBB), Paris (Esprit<br />

Meubles) und Salzburg (küchenwohntrends) genutzt,<br />

um sich dort zusammen mit den Vertriebsorganisationen<br />

vor Ort landesspezifisch darzustellen, Partnerschaften<br />

zu festigen und neue Kontakte zu knüpfen.<br />

Ausblick auf das Jahr <strong>2024</strong><br />

„Es wird kurzfristig nicht einfacher, wir müssen aber<br />

auch nicht schwarzmalen.“ So lautet der fokussierte<br />

Ausblick von Andreas Wagner, Heinz-Jürgen Meyer und<br />

Sven Herden auf das gerade begonnene Geschäftsjahr<br />

<strong>2024</strong>. Ein guter Auftragsbestand lässt die Geschäftsführung<br />

des Küchenmöbelherstellers derzeit zuversichtlich<br />

auf die nächsten Monate schauen. Und das mit<br />

einem Realitätssinn, der auf weit in die Zukunft reichende<br />

Prognosen verzichtet. Sven Herden drückt es so<br />

aus: „Derzeit gilt es, die wirtschaftlich gute Position von<br />

Rotpunkt zu wahren, bestehende Partnerschaften zu<br />

stärken und bei der Auswahl von Lieferanten und neuen<br />

Geschäftskontakten noch genauer hinzuschauen.“ Risikoabschätzungen<br />

dieser Art seien jedoch keine exklusive<br />

Rotpunkt-Strategie. „Auch der Handel prüft gerade<br />

genau, auf wen er sich verlassen kann“, sagt der Vertriebschef.<br />

Was die Chancen „für gute und produktive<br />

Gespräche, aus denen etwas erwachsen kann, erhöht“.<br />

LICHT SATT<br />

AreaLight – Licht satt!<br />

<br />

den neuen Modellen EKGCX 387 955 und EVKSX 352 250<br />

<br />

gleichmäßig helle Ausleuchtung und klare Übersicht über<br />

<br />

Besonders sparsam<br />

Wer einen Beitrag zum Umwelt- und<br />

Klimaschutz leisten möchte, ist mit den<br />

Kühl- und Gefrierschränken von Amica<br />

bestens aufgestellt. Unsere neuen Geräte<br />

<br />

.<br />

www.amica-group.de


Hausgeräte<br />

Von Standard (rechts) über XL<br />

(Mitte) zu XXL (links): Der direkte<br />

Vergleich zeigt die Unterschiede.<br />

Die Geräte stammen von Bosch,<br />

die BSH- Schwestern Siemens<br />

und Neff bieten sie ähnlich an.<br />

Neue Traummaße fürs Kühlen<br />

178 hoch, 60 breit. Das ist die klassische Nische für eine Einbau-Kühl-Gefrierkombination.<br />

Wer mehr will, bekam im Premium schon immer mehr. Jetzt zieht das<br />

Standard-Segment nach. 194/70 heißen die neuen Traummaße im XXL-Format.<br />

Doch was meint der Energieverbrauch dazu?<br />

Vorratshaltung, mehr frisches Obst und Gemüse im<br />

Haus, nur einmal in der Woche einkaufen: Das sind<br />

Trends, die den Wunsch nach größeren Kühlgeräten<br />

schüren. Wurden bisher vor allem Standgeräte immer<br />

größer, bringen Hersteller wie Bosch, Siemens,<br />

Bauknecht, Smeg und Gorenje das Volumenwachstum<br />

nun auch hinter die Möbelfront. In der Höhe geht es<br />

bis 194 cm, in der Breite bis 70 cm (bei 75 cm Möbelnische).<br />

Weitere Unternehmen werden sicherlich bald<br />

folgen oder haben dies bereits angekündigt.<br />

28 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2024</strong>


Foto: Bosch Hausgeräte<br />

Diese Kühl-Gefrierkombinationen haben wir<br />

beispielhaft miteinander verglichen<br />

• als Standardgerät: „KIN86SDC0“ mit den Einbaumaßen<br />

177,2 x 55,8 cm<br />

Gesamtkühlvolumen: 260 Liter, davon 184 l im<br />

Kühl teil und 76 l im Gefrierteil<br />

Stromverbrauch lt. Energielabel (Effizienzklasse C):<br />

150 kWh/Jahr<br />

Ausstattung u. a.: „No Frost“, LED-Beleuchtung<br />

• XL-Gerät: „KIN96VFD0“mit den Einbaumaßen<br />

193,5 x 55,8 cm<br />

Gesamtkühlvolumen: 290 Liter, davon 215 l im<br />

Kühlteil und 75 l im Gefrierteil<br />

Stromverbrauch lt. Energielabel (Effizienzklasse D):<br />

184 kWh/Jahr<br />

Ausstattung u. a.: „No Frost“, LED-Beleuchtung<br />

• XXL-Gerät: „KBN96SDD0“ mit den Einbaumaßen<br />

193,5 x 70,8 cm<br />

Gesamtkühlvolumen: 382 Liter, davon 284 l im<br />

Kühlteil und 98 l im Gefrierteil<br />

Stromverbrauch lt. Energielabel (Effizienzklasse D):<br />

204 kWh/Jahr<br />

Ausstattung u. a.: „No Frost“, „Super Cooling”, LED-<br />

Beleuchtung<br />

Abbildungen: Bosch Hausgeräte<br />

Neu eingeführtes Nischenmaß<br />

Dass die Idee des neuen Formats Wirklichkeit werden<br />

konnte, ist nicht selbstverständlich. Denn eine<br />

Nischen höhe von 194 cm bei einer Nischenbreite von<br />

75 cm gab es bisher in Deutschland nicht. Der Entwicklung<br />

der größeren Geräte seien daher zahlreiche Gespräche<br />

mit führenden Küchenmöbelherstellern vorausgegangen,<br />

heißt es bei der BSH. Michael Mehnert,<br />

Geschäftsführer Siemens Hausgeräte Deutschland,<br />

sagt: „Wir freuen uns, dass so viele der großen Player<br />

im Einbaumarkt mitgezogen haben und ich bin sicher:<br />

Das wird die Branche revolutionieren. Über den Zugewinn<br />

an Höhe und Breite dürften sich vor allem die<br />

Verbraucherinnen und Verbraucher freuen. Denn wer<br />

viel Salat, Obst und Gemüse isst, weiß: Gerade die Fächer<br />

für das „Grünzeug“ können gar nicht geräumig<br />

genug sein.<br />

Wie hoch ist der Stromverbrauch?<br />

Die andere Seite der Medaille ist der Energieverbrauch.<br />

In welchem Verhältnis steht das Plus an Lagervolumen<br />

zum Mehr an Kilowatt? Die Firma Bosch Hausgeräte<br />

hat uns auf Anfrage Produktinformationen zur Verfügung<br />

gestellt, die einen Vergleich zwischen ähnlich<br />

ausgestatteten Geräten ermöglichen. Demnach führen<br />

beim XL-Gerät 30 Liter mehr Stauraum zu 13,60 Euro<br />

mehr Stromkosten pro Jahr. Das sind 3,7 Cent pro Tag.<br />

Beim XXL-Gerät sind es 122 Liter mehr für 21,60 Euro<br />

im Jahr oder 5,9 Cent pro Tag.<br />

1/2/<strong>2024</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 29


Hausgeräte<br />

AI schafft neuen Kühlkomfort<br />

Samsung Electronics hat auf der Technikmesse CES<br />

<strong>2024</strong> in Las Vegas (9. bis 12. Januar <strong>2024</strong>) auch neue Geräte<br />

für die Küche vorgestellt. Diese sind mit KI- und<br />

Vernetzungstechnologien („SmartThings“) ausgestattet.<br />

Zu den Highlights zählt der „Bespoke Family Hub+“,<br />

der mit der neuen Funktion „AI Vision Inside“ und Erweiterungen<br />

des „Samsung Food“-Services ausgestattet<br />

ist. „Wir freuen uns, unsere erweiterten AI- und<br />

Vernetzungsfunktionen vorstellen zu dürfen. Denn dadurch<br />

können wir unsere Nutzerinnen und Nutzer dabei<br />

unterstützen, die Zeit, die sie in der Küche verbringen,<br />

so bequem und einfach wie möglich zu gestalten“,<br />

kommentiert Diana Diefenbach, Senior Manager Technical<br />

Product Management and Communication bei<br />

Samsung Electronics, die Neuheiten.<br />

MDH hinterlegen<br />

Die „AI Vision Inside“-Funktion des „Bespoke Family<br />

Hub+“-Kühlschranks arbeitet mit einer intelligenten<br />

Kamera im Inneren. Diese kann Lebensmittel erkennen,<br />

die in den Kühlschrank gestellt oder aus ihm entnommen<br />

werden. Darüberhinaus ist das Kühlgerät<br />

mit der „Vision AI“-Technologie ausgestattet. Diese AI-<br />

Funktion kann bis zu 33 verschiedene frische Lebensmittel<br />

erkennen. Die erkannten Lebensmittel können<br />

in einer Liste auf dem Display des Geräts angezeigt<br />

und bearbeitet werden. Beispielsweise können Informationen<br />

zum Mindesthaltbarkeitsdatum manuell<br />

hinzugefügt werden. Dies fördert den Überblick über<br />

die vorhandenen Lebensmittelvorräte und beugt Lebensmittelverschwendung<br />

vor. Nähern sich die zuvor<br />

ausgewählten Produkte dem Mindesthaltbarkeitsdatum,<br />

gibt das Gerät über den integrierten 32-Zoll-LCD-<br />

Bildschirm Hinweise. Das Display des Galaxy-Smartphones<br />

von Samsung kann mit der Funktion „Tap View“<br />

auf dem Bildschirm des „Family Hub+“ gespiegelt werden.<br />

In Zukunft wird es auch möglich sein, Social-Media-Anwendungen<br />

wie YouTube und TikTok auf dem<br />

Bildschirm anzuzeigen.<br />

Rezepte personalisieren<br />

Die Rezept-App „Samsung Food“ ist jetzt auch auf dem<br />

„Bespoke Family Hub+“-Kühlschrank verfügbar. Der<br />

Dienst bietet mehrere aktualisierte AI-Funktionen, darunter<br />

die Funktion „Rezepte personalisieren“, die von<br />

der erweiterten „Food AI“ unterstützt wird. Mit ihrer<br />

Hilfe können die Nutzerinnen und Nutzer ihre Rezepte<br />

noch besser als bisher an ihre individuellen Ernährungsbedürfnisse<br />

anpassen. So lässt sich ein Rezept<br />

nicht mehr nur in ein vegetarisches, veganes oder Fusion-Gericht<br />

umwandeln, sondern beispielsweise auch<br />

in eine glutenfreie, pescetarische oder milchfreie Variante.<br />

Darüber hinaus erkennt die neue Bild-zu-Rezept-Funktion<br />

dank der verbesserten „Vision AI“ Mahlzeiten<br />

und Lebensmittel anhand von Fotos. Sie kann<br />

dann Gerichte anzeigen, die mit diesen Zutaten zubereitet<br />

werden können. Darüber hinaus können mit der<br />

Funktion „Maßgeschneiderte Mahlzeiten“ personalisierte<br />

Mahlzeiten vorgeschlagen werden, die auf die<br />

gesundheitlichen Bedürfnisse abgestimmt sind.<br />

Neben dem neuen Kühlschrankmodell wird <strong>2024</strong> in<br />

Deutschland auch ein neues Induktionskochfeld vorgestellt,<br />

das ein noch effizienteres und randloses Erhitzen<br />

von Töpfen und Pfannen ermöglicht.<br />

Foto: Samsung<br />

Mit den Erweiterungen von „Samsung Food“ und dem „Bespoke Family Hub+“<br />

verfolgt Samsung das Ziel, eine nahtlos vernetzte, KI-basierte Produktpalette zu<br />

entwickeln und damit den Küchenalltag einfacher und komfortabler zu gestalten.<br />

30 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2024</strong>


Foto: Amica<br />

Beleuchtete<br />

Rückwand<br />

Der neue Vollraumkühlschrank „EVKSX 352 250“ von<br />

Amica bietet Platz für 173 Liter Lebensmittel und ist<br />

mit einem Inverter-Kompressor ausgestattet. Diese<br />

Technologie steht für einen leisen und vergleichsweise<br />

sparsamen Betrieb. Besonderes Highlight ist ein großflächiges,<br />

blendfreies LED-Panel, das teilweise die gesamte<br />

Breite der Rückwand einnimmt. Das Lichtkonzept<br />

soll helfen, auch bei voller Beladung alles im<br />

Blick zu behalten. Die beiden „FreshZone“-Schubladen<br />

mit 0°-Technologie bieten optimierte Bedingungen für<br />

die Lagerung von leicht verderblichen Lebensmitteln<br />

wie Fisch und Fleisch, Obst und Gemüse. Einbauhöhe:<br />

1221 mm; Einbaubreite: 556 mm; Nutzinhalt gesamt:<br />

173 Liter, Energieklasse: D; Jahresenergieverbrauch:<br />

111 kWh.<br />

Vier Temperaturstufen<br />

Fotos: AEG<br />

Lagerbedingungen nach Bedarf, einstellbar über die App.<br />

Für einen umweltbewussten Umgang<br />

mit Lebensmitteln stattet AEG die neue<br />

Einbau-Kühl-Gefrierkombination „9000<br />

Multi Chill 0 °C“ aus der „EcoLine“-Serie<br />

mit fortschrittlichen Funktionen aus.<br />

Dazu gehören das Umluftsystem „Cooling<br />

360“ sowie die Ausstattung „Green-<br />

Zone+“. Durch die automatische Feuchteregulierung<br />

werden die Vitamine im Lagergut<br />

besonders geschont. Ein weiteres<br />

Kernelement ist die „MultiChill 0 °C“-<br />

Schublade mit vier einstellbaren Temperaturstufen<br />

von - 3 °C bis + 5 °C. Sie läuft<br />

auf Teleskopauszügen. Die Steuerung<br />

der Kühlbedingungen der Schublade erfolgt<br />

ebenfalls über eine App. Damit lassen<br />

sich verschiedene Lebensmittelprogramme<br />

einstellen, die über die reine Lagerung hinausgehen:<br />

für das sichere Auftauen von Lebensmitteln, für die längere Haltbarkeit<br />

von Speiseresten und für die ideale Temperatur zum Beispiel<br />

zum Gären von Brotteig. Das Innenleben des Kühlschranks<br />

besteht laut AEG zu 70 Prozent aus recyceltem Kunststoff. Auf der<br />

Website des Unternehmens heißt es außerdem, dass mehr als 80<br />

Prozent des eingesetzten Materials am Ende des Produktlebenszyklus<br />

recycelt werden. Einbauhöhe: 1780 mm; Einbaubreite: 557;<br />

Nutzinhalt gesamt: 223 Liter; Energieklasse: C; Jahresenergieverbrauch:<br />

154 kWh.<br />

1/2/<strong>2024</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 31


Hausgeräte<br />

„Freeze” und „Cool”<br />

zu einer Side-by-side-<br />

Lösung kombiniert.<br />

Fotos: Bora<br />

Bora kühlt<br />

jetzt auch<br />

Mit den Kühl- und Gefriergeräten „Cool“<br />

und „Freeze“ erschließt sich Bora, der<br />

Spezialist für Kochfeldabzüge, ein<br />

weiteres Geschäftsfeld. Fünf Gerätevarianten<br />

stehen zur Auswahl. Ein Gefrierschrank<br />

mit „Ice Maker“ (Wasseranschluss)<br />

sowie ein reines Kühlgerät,<br />

ein Kühlgerät mit 4-Sterne-Gefrierfach<br />

und zwei Kühl-Gefrierkombinationen<br />

mit und ohne „Ice Maker“ (Wasseranschluss).<br />

Charakteristisch für<br />

die von Liebherr produzierten Geräte<br />

ist auch das hochwertige und eigenständig<br />

von Bora kreierte Design mit<br />

schwarzen und grauen Elementen im<br />

Innenraum. Technologisch erfüllen<br />

die Geräte ebenfalls alle Premium-Ansprüche.<br />

Im „Zero“-Bereich der Kühlgeräte,<br />

der durch eine Ebene vom übrigen<br />

Kühlraum getrennt ist, liegt die<br />

Temperatur bei etwa 0 Grad, und bei<br />

den „Bora Freeze“-Geräten sowie den<br />

Kühl-Gefrier-Kombinationen schützt<br />

die „No Frost“-Technologie den Gefrierraum<br />

vor unerwünschter Vereisung.<br />

Die Umluftkühlung mit Geruchsfilter<br />

sorgt für eine optimale<br />

Luftzirkulation im Innenraum und<br />

reduziert unerwünschte Gerüche. Im<br />

Rahmen des kreativen Lichtkonzeptes<br />

fungieren die Glasplattenträger als<br />

Lichtquellen. Das Zubehörprogramm<br />

ist umfangreich. Verschiedene Ausstattungspakete<br />

stehen zur Auswahl.<br />

Das exklusive „Multitablett“ zum Beispiel<br />

kann gleichermaßen als Fach für<br />

druckempfindliches Obst und Gemüse,<br />

als Käseglocke oder zum Einfrieren<br />

von Lebensmitteln genutzt werden.<br />

Es ist sowohl für Kühl- als auch<br />

für Tiefkühlsysteme geeignet und<br />

kann in allen Lagerbereichen mit unterschiedlichen<br />

Temperaturen eingesetzt<br />

werden. Auch bei der Eierablage<br />

werden neue Wege beschritten.<br />

32 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2024</strong>


Foto: Bosch Hausgeräte<br />

Höher und breiter<br />

Bosch Hausgeräte ermöglicht jetzt auch in<br />

Einbauküchen den Einsatz von XL- und<br />

XXL-Kühlschränken. Die „Serie 4 XL“<br />

Einbau-Kühl-Gefrierkombinationen sind<br />

194 cm hoch und damit 16 cm höher als der<br />

Standard. Damit bieten sie 11 Prozent mehr<br />

Volumen. Wer noch mehr Platz benötigt,<br />

entscheidet sich für die „Serie 6 XXL“-Variante.<br />

Sie ist nicht nur 16 cm höher, son-<br />

Foto: Neff<br />

dern auch 15 cm breiter als der Standard<br />

und bietet damit 45 Prozent mehr Platz<br />

für Lebensmittel. Im Innenraum bietet<br />

das Frischhaltesystem „VitaFresh XXL“<br />

mit zwei Schubladen getrennte Klimazonen.<br />

Bei knapp 0 °C (abhängig von der<br />

eingestellten Kühlschranktemperatur)<br />

sind Fisch und Fleisch bestens aufgehoben,<br />

während Obst und Gemüse im XXL-<br />

Auch bei Neff, Marke des BSH-Konzerns, gibt es die neuen XL- und XXL-Kühlgeräte.<br />

Die Maße sind identisch, die Ausstattung vergleichbar, wenngleich markentypisch<br />

akzentuiert.<br />

Fach mit regulierbarer Luftfeuchtigkeit<br />

Platz finden. Die einzelnen Fächer können<br />

je nach Bedarf in der Höhe verstellt und<br />

die Tür um zwei weitere Fächer ergänzt<br />

werden. „Flex Interior“ nennt der Hersteller<br />

dieses Konzept.<br />

Im Gefrierteil verhindert „No Frost“<br />

die Eisbildung, indem konstant trockene,<br />

kalte Luft verteilt wird. Die neue LED-Beleuchtung<br />

im Gefrierteil sorgt zudem dafür,<br />

dass alle Schubfächer jederzeit gut<br />

ausgeleuchtet und alle Inhalte sichtbar<br />

sind. Die Geräte beider Serien sind ab September<br />

2023 erhältlich.<br />

Die prozentualen Angaben zum Volumenzuwachs<br />

beziehen sich auf den Vergleich<br />

der Einbau-Kühl-Gefrierkombination<br />

„XL“ „KIN96VFD0“ (Gesamtvolumen<br />

290 Liter) mit einer Standard-Einbau-<br />

Kühl-Gefrierkombination mit 260 Liter<br />

Nutzinhalt („KIN86SDC0“) sowie auf den<br />

Vergleich der Einbau-Kühl-Gefrierkombination<br />

„XXL“ „KBN96SDD0“ (Gesamtvolumen<br />

382 Liter) mit einer Standard-<br />

Einbau-Kühl-Gefrierkombination mit 260<br />

Liter Nutzinhalt („KIN86SDC0“). Siehe<br />

auch den Gerätevergleich mit weiteren Informationen<br />

in der Einleitung zu diesem<br />

Abschnitt.<br />

1/2/<strong>2024</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 33


Hausgeräte<br />

Foto: Amica<br />

Schutz für Vitamine<br />

Bei Kühlgeräten setzt Beko heute neben dem breiten Standardsortiment auf<br />

großvolumige Lösungen: Mit einer Breite von über 60 cm und einem Volumen<br />

von mehr als 500 Litern sind diese Modelle auf die individuellen Bedürfnisse<br />

eines modernen Lebensstils zugeschnitten. Sei es für Familien mit einem hohen<br />

Verbrauch an frischen Lebensmitteln oder für Haushalte mit großen Vorräten.<br />

Einige Geräte (sowohl Einbau- als auch Standgeräte) sind mit „HarvestFresh“<br />

ausgestattet. Diese Technologie verwendet drei Farben, die das Licht der Sonne<br />

simulieren, ihren natürlichen Zyklus nachahmen und so die Photosynthese<br />

anregen. Dadurch sollen die Vitamine in Obst und Gemüse länger erhalten<br />

bleiben. Gleichzeitig ist die Technologie energiesparend: Laut Beko verbraucht<br />

„HarvestFresh“ 45 Prozent weniger Energie als die Blaulicht-Technologie. Eine<br />

weitere innovative Frische-Technologie<br />

ist<br />

„EverFresh+“. Hier werden<br />

Feuchtigkeit und<br />

Temperatur exakt gesteuert.<br />

Das speziell<br />

entwickelte Lüftungssystem<br />

minimiert Temperaturschwankungen<br />

und Kondenswasserbildung,<br />

wodurch Obst<br />

und Gemüse laut Hersteller<br />

bis zu dreimal<br />

länger frisch bleiben.<br />

Foto: Beko<br />

Mit kleinem<br />

Gefrierfach<br />

Für alle, die viel Kühlraum für frische Lebensmittel<br />

wünschen, aber nicht ganz auf das Gefrieren<br />

verzichten wollen, präsentiert Amica<br />

das Modell „EKSS 367 200“ für die 178er Nische.<br />

Der Nutz inhalt teilt sich auf in große 253 Liter<br />

zum Kühlen und kleine 33 Liter zum Gefrieren.<br />

Einbauhöhe: 1780 mm; Einbaubreite: 540 mm;<br />

Nutzinhalt gesamt: 286 Liter; Energieklasse: E;<br />

Jahresenergieverbrauch: k. A.<br />

Ausbau des<br />

Einbausortiments<br />

Bei freistehenden Kühlgeräten sind sie bereits bekannt. Jetzt halten Technologien<br />

wie „Daylight“, „Humidity Zone“, „Switch Zone“ und andere auch Einzug<br />

in das Einbausortiment von Haier. Auf der area30 zeigte der Hersteller den ersten<br />

Einbaukühlschrank für die 122er Nische mit Festtürtechnik (Foto). Weitere<br />

Nischenmaße (70er Breite, 193er Höhe) sollen noch im Jahr <strong>2024</strong> folgen, heißt es.<br />

Foto: Haier<br />

34 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2024</strong>


In die Höhe<br />

Gorenje bietet im Bereich Kühlen und Gefrieren zusätzliche<br />

hochwertige Einbaugeräte, die speziell für Küchenspezialisten<br />

und den gehobenen Möbelhandel ausgewählt wurden. Neben<br />

einem integrierbaren Einbau-Kühlschrank („RI518EA1“) und<br />

einem Gefrierschrank für die 178cm hohe Nische („FNI518EA“)<br />

gibt es eine Einbau-Kühl-Gefrierkombination („NRKI518EA1“)<br />

in gleicher Höhe mit 248 Liter Gesamtvolumen. Für noch mehr<br />

Platz sorgt eine weitere Produktneuheit: Die Einbau-Kühl-Gefrierkombination<br />

„NRKI419EP1“ misst eine Höhe von 194 cm<br />

bei einer Breite von 54cm für die klassische 60cm Einbaunische<br />

(XL-Format). Somit wird der Raum in der Vertikalen<br />

in Einbauküchen zusätzlich ausgenutzt. Der Nutzinhalt steigt<br />

auf 281 Liter an. Darüber hinaus zeigte Gorenje zur Messe im<br />

September auf Gut Böckel eine freistehende Kühl-Gefrierkombination<br />

(„NRC619BSXL4“) in Edelstahl. Alle ausgestellten<br />

Einbau-Kühlgeräte sind in der Energieeffizienzklasse E eingestuft.<br />

Technologien wie „NatureFresh“ (bei ausgewählten Modellen)<br />

sollen die Lagerfähigkeit der Lebensmittel verlängern.<br />

Hinzu kommt das sensorgesteuerte Kühlsystem „AdaptTech“,<br />

das die Temperaturverteilung möglichst konstant hält. Die Geräte<br />

„RI518EA1“ und „NRKI518EA1“ registrieren sogar, wie oft<br />

und zu welcher Uhrzeit die Kühlschranktür geöffnet wird. Auf<br />

dieser Basis wird die Kühlleistung angepasst, um den Temperaturanstieg<br />

zu verhindern. Bei der freistehenden Kühl-Gefrierkombination<br />

„NRC619BSXL4“ kann das Gefrierteil mit der<br />

„ConvertActive“ Funktion in ein Kühlfach („ZeroZone“) umgewandelt<br />

werden.<br />

Foto: Haier<br />

Foto: Gorenje<br />

Eine Oberfläche<br />

für alle<br />

Vernetzter Komfort trägt bei Haier den Namen<br />

hOn-App. Diese wird ständig aktualisiert, um<br />

die Geräte der drei Marken Haier, Candy und<br />

Hoover zu steuern. Die neuste Version ermöglicht<br />

die Nutzung der App für alle, unabhängig<br />

davon, ob sie ein smartes Gerät besitzen<br />

oder nicht. Die überarbeitete Benutzeroberfläche<br />

verfügt über eine anpassbare Startseite,<br />

auf der bevorzugte Smart Widgets hinzufügt<br />

werden können. Durch die Verbindung eines<br />

Geräts mit der App erhalten Nutzer ein individualisierbares<br />

Tool mit einer Vielzahl von<br />

Funktionen. Auch der neue Multi-Door-Kühlschrank<br />

„Cube 90 Serie 9“ kann in Verbindung<br />

mit der hOn-App mit allen anderen vernetzten<br />

Geräten interagieren.<br />

1/2/<strong>2024</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 35


Hausgeräte<br />

„BlackSteel“-Interieur, hier<br />

umgesetzt im Gerät „IRBcx 5170“.<br />

„BlackSteel“ setzt Akzente<br />

Fotos: Liebherr<br />

Elegantes Design ist für Liebherr nicht<br />

nur eine Frage der Optik, sondern<br />

auch der Technik. So bieten die Geräte,<br />

die der Kühlgeräte-Spezialist auf der<br />

Küchenmeile in der Architekturwerkstatt<br />

präsentierte, Neues fürs Auge und Rekordverdächtiges<br />

fürs Ohr.<br />

Elegant: Dazu gehören neue Varianten<br />

von Stand- und Einbaugeräten mit hochwertigem<br />

und edlem „BlackSteel“-Interieur.<br />

Sie setzen stimmige Akzente im<br />

derzeit oft dunklen Küchendesign. Die Innenrückwand<br />

und die Innentür der Geräte<br />

sind mit dieser edlen Oberfläche aus<br />

schwarzem Edelstahl gestaltet. Ebenso<br />

die Dekorleisten.<br />

Leise: Die Verschmelzung von Küche und<br />

Wohnraum in modernen Wohnkonzepten<br />

unterstreicht die Bedeutung besonders<br />

leiser Kühlgeräte. Liebherr bietet deshalb<br />

eine breite Palette besonders leiser Geräte<br />

an, die mit der Bezeichnung „Ultra-<br />

Silent“ gekennzeichnet sind. Als „leiseste<br />

Liebherr-Kühlgeräte aller Zeiten“ kündigt<br />

der Hersteller fünf Einbaugeräte mit nur<br />

27 dB an. Sie wurden im Herbst 2023 erstmals<br />

vorgestellt und sind nun erhältlich.<br />

Smart: Mit „AutoDoor“ verbindet Liebherr<br />

eine digitale Lösung mit Design und<br />

Komfort: Einbaugeräte mit dieser Funktion<br />

lassen sich über Sprachassistenten<br />

wie Alexa komplett öffnen und schließen.<br />

Das hilft nicht nur, wenn man in der<br />

Küche viel zu tun und keine Hand frei<br />

hat. Es er mög licht auch die harmonische<br />

Gestaltung einer durchgängig grifflosen<br />

Küche. Über die „SmartDevice“-App können<br />

Einstellungen wie Öffnungswinkel<br />

und die Zeit bis zum automatischen<br />

Schließen individuell eingestellt werden.<br />

Bei Bedarf kann die Tür auch per App,<br />

Klopfsignal oder weiterhin manuell bedient<br />

werden.<br />

Sparsam: Ein weiteres zentrales Thema<br />

ist die Energieeffizienz, die für viele<br />

Käuferinnen und Käufer ein immer wichtigeres<br />

Kaufkriterium wird. Diesem Anspruch<br />

wird Liebherr mit verschiedenen<br />

Technologien gerecht, die alle ein Ziel haben:<br />

den Stromverbrauch so weit wie möglich<br />

zu reduzieren. Dazu gehört neben der<br />

„BluRoX“-Technologie auch die konventionelle<br />

Isolierung mit langlebigen Vakuumisolationspaneelen<br />

mit Kieselsäure, die<br />

in die Schaumisolierung integriert sind.<br />

Mit der „AutoDoor“-Funktion lassen sich<br />

Einbaugeräte über Sprachassistenten wie<br />

Alexa vollständig öffnen und schließen.<br />

Auf dieser Basis bietet Liebherr „derzeit<br />

als einziger Hersteller“ (O-Ton Liebherr)<br />

zwei Gefriergeräte in der derzeit höchsten<br />

Energieeffizienzklasse B in diesem Segment<br />

an. Bei den Stand- und Einbaugeräten<br />

sticht die 201 cm hohe Kühl-Gefrierkombination<br />

CBNbsa10 575i" hervor. Sie<br />

ist noch einmal zehn Prozent sparsamer<br />

als Geräte der höchsten Energieeffizienzklasse<br />

A. Die Energieeffizienzklasse A ist<br />

jetzt auch im Kühlgeräte-Konfigurator<br />

„MyStyle“ verfügbar.<br />

36 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2024</strong>


Foto: Biermann<br />

Foto: Midea<br />

Breiter als gewohnt<br />

Die italienische Hausgerätemarke Smeg geht mit ihrem<br />

Design oft eigenständige Wege und hat damit auch in<br />

Deutschland zunehmend Erfolg. Dabei hält die Technik<br />

mit den schönen Fronten Schritt. Aktuell setzte das Unternehmen<br />

auf der Herbstmesse auf Gut Böckel mit extrabreiten<br />

Geräten einen markanten Blickfang. Neben<br />

dem 75 cm breiten Backofen der Designlinie „Linea“ in<br />

„Deep Black“ stand der neue XL-Einbaukühlschrank<br />

(„C475VE“) in identischer Breite und 200 cm Höhe. Die<br />

Schiebetürtechnik ermöglicht den nahtlosen Einbau mit<br />

jeder beliebigen Front. Zudem lässt sich die Temperatur<br />

im 300 Liter fassenden Kühlteil und im 100 Liter fassenden<br />

Gefrierteil getrennt regeln.<br />

Besonders leise<br />

Mit der Kühl-Gefrierkombination „MDRB521MGA280“ präsentierte<br />

Hersteller Midea ein freistehendes Gerät, das sowohl bei der Energieeffizienz<br />

als auch beim Geräuschpegel die Standards der Klasse<br />

A erfüllt. Der TÜV Rheinland bestätigt die Produktqualität der<br />

Kühl-Gefrierkombination mit dem Zertifikat „Quality Product“. Damit<br />

sei das Gerät nachweislich nicht nur besonders umweltfreundlich<br />

und leise, sondern auch energiesparend, betont der Hersteller.<br />

Die Geräuschemission liegt demnach bei 29 dB.<br />

Breit und flexibel<br />

Auf 70 cm Breite bietet die neue Kühl-Gefrierkombination<br />

„Space400“ von Bauknecht 50 Prozent<br />

mehr Stauraum - im Vergleich zu einem vergleichbaren<br />

Standardgerät des Herstellers mit<br />

55 cm Breite. Die exklusive „Dynamic Intelligence<br />

Technology“ und das „MultiFlow System“ sorgen<br />

für konstante Temperaturen auf allen Ebenen. Dadurch<br />

sollen Lebensmittel länger frisch bleiben.<br />

Der Innenraum des „NoFrost“-Geräts ist mit einer<br />

Reihe flexibler Stauraumlösungen ausgestattet.<br />

Dazu gehört ein neu gestalteter Flaschenhalter. Die<br />

Innentür verfügt über verstellbare Türabsteller.<br />

Zur Ausstattung gehören auch die Frischeschubladen<br />

„FreshBox“ und „FreshBox 0°“. Im Gefrierteil<br />

ermöglicht das ausziehbare „Easy Access Tray“ einen<br />

schnellen Zugriff auf das Gefriergut. Der Geräuschpegel<br />

sei mit 32 dbA besonders niedrig, betont<br />

Bauknecht. Erreicht wird dies durch einen so<br />

genannten Zen-Invert Kompressor.<br />

Foto: Bauknecht<br />

1/2/<strong>2024</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 37


Hausgeräte<br />

Foto: Miele<br />

„Alexa, öffne die Kühlschranktür“. Die sprachgesteuerte<br />

Türöffnungsfunktion „ActiveDoor“<br />

ist das Highlight-Feature der Einbaugeräte der<br />

Generation „K 7000“.<br />

Alexa, öffne die Tür<br />

Miele hat die Energieeffizienz seiner Kühlgeräte weiter<br />

verbessert. Bereits seit Anfang 2023 präsentiert<br />

das Unternehmen die Kühl-Gefrier-Kombinationen der<br />

Generation „K 4000“ in der bestmöglichen Energieeffizienzklasse<br />

A. Im Herbst wurden weitere Standgeräte<br />

sowie die Einbaugeräte der Generation „K 7000“<br />

noch energiesparender. „In beiden Baureihen verbessert<br />

sich die Effizienz vieler Geräte um mindestens eine<br />

Klasse“, so Miele. Einige sogar um zwei Klassen. Highlight<br />

des Portfolios ist eine neue Kühl-Gefrierkombination,<br />

die dank zusätzlicher Dämmpaneele noch einmal<br />

10 Prozent sparsamer ist als die Energieeffizienzklasse<br />

A (Modell „KFN 4898 A -10 D bs“). Zudem wurden die<br />

Geräte in ihrer Ausstattung umfangreich aufgewertet.<br />

Und das zu „attraktiven Preisen“, wie es heißt. Mit dabei:<br />

das neue Feature „ActiveDoor“ mit sprachgesteuerter<br />

Öffnung. Auf Zuruf an Amazon Alexa oder Google<br />

Assistant öffnet sich die Tür automatisch um bis zu 115<br />

Grad – und schließt sich auf Kommando auch wieder.<br />

Auch für Menschen mit körperlichen Einschränkungen<br />

ist diese neue Funktion eine hilfreiche Unterstützung.<br />

Alternativ zum Sprachbefehl funktioniert das automatische<br />

Öffnen und Schließen auch durch leichtes Klopfen<br />

auf die Gerätetür. Der Öffnungswinkel und die Dauer<br />

bis zum Schließen können individuell über das Gerätedisplay<br />

gewählt werden. Trifft die Tür beim Öffnen oder<br />

Schließen auf ein Hindernis, stoppt der Mechanismus<br />

und eine Warnung erscheint auf dem Display. Ist das<br />

Hindernis beseitigt, schließt die Tür automatisch. Natürlich<br />

kann die Tür auch wie gewohnt von Hand geöffnet<br />

und geschlossen werden. Alle Modelle, ob Standoder<br />

Einbaugerät, sind jetzt netzwerkfähig*.<br />

Weitere Ausstattungsneuheiten: Die Funktion<br />

„Freeze&Cool“ ist jetzt auch für Einbaugeräte verfügbar.<br />

Sie ermöglicht die Nutzung des Gefrierfachs als<br />

Kühlzone. Die Temperatur kann entweder für Gefriergut<br />

im Bereich von - 25 °C bis - 15 °C oder als Erweiterung<br />

des Kühlraumes auf - 2 °C bis + 14 °C eingestellt<br />

werden. Der Clou: Auch Lebensmittel, die nicht in den<br />

Kühlschrank gehören, wie zum Beispiel Kartoffeln, Tomaten<br />

oder Gurken, können hier dank der flexiblen<br />

Temperatureinstellung (direkt am Gerät oder über die<br />

Miele App) gelagert werden.<br />

* Die im Text beschriebenen vernetzten Anwendungen<br />

sind zusätzliche digitale Angebote der Miele & Cie. KG<br />

oder von Partnerunternehmen. Alle intelligenten Anwendungen<br />

werden durch das Miele@home System<br />

ermöglicht. Der Funktionsumfang kann je nach Modell<br />

und Land variieren.<br />

38 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2024</strong>


Foto: Samsung<br />

Konstante<br />

Temperaturen<br />

Samsung präsentiert auf der area30 Neuheiten im Bereich der WiFi-fähigen<br />

Vollraum-Kühl- und Gefriergeräte: Diese sind nun mit einer Nischenhöhe<br />

von 177 Zentimetern und einem Volumen von 264 Litern erhältlich.<br />

Damit baut Samsung das Thema Kühlen als Kernkompetenz<br />

auch im Einbausegment weiter aus. Die neue Gerätegeneration verfügt<br />

über Digital-Inverter-Kompressoren mit 20 Jahren Garantie*. Viele Modelle<br />

erreichen die Energieeffizienzklasse C. Eine zusätzliche Funktion,<br />

die beim Energiesparen helfen kann, ist „SmartConversion“. Damit lässt<br />

sich die „Twin Cooling“-Technologie über fünf verschiedene Modi steuern,<br />

z. B. kann das Gefrierfach als normales Kühlfach genutzt oder eines<br />

der Fächer komplett abgeschaltet werden. Die „Metal Cooling“-Technologie<br />

sorgt dafür, dass die Innentemperatur auch bei häufigem Öffnen der<br />

Tür möglichst konstant bleibt. Sie speichert die Kälte und reduziert Temperaturschwankungen,<br />

so dass Lebensmittel länger frisch bleiben. Auch<br />

die neuen Geräte sind WiFi-fähig und können über die SmartThings App<br />

gesteuert werden. Der dort verfügbare „AI Energy Mode“ kann dabei helfen,<br />

weitere Energiesparziele zu setzen und zu erreichen.<br />

* Es gelten die Garantiebedingungen von Samsung, abrufbar unter<br />

http://www.samsung.com/de/support/warranty/<br />

Kühlen im neuen Format<br />

Da Innovationen in der BSH-Gruppe in der<br />

Regel markenübergreifend positioniert<br />

werden, bringt auch Siemens Hausgeräte<br />

eine neue Einbaunische im Segment Kühlen<br />

auf den Markt. Zum Start gibt es analog<br />

zu den Bosch- und Neff-Geräten ein<br />

XL-Modell für 60 Zentimeter und eine<br />

XXL-Variante für 75 Zentimeter Nischenbreite.<br />

Und das bei einer Nischenhöhe von<br />

194 Zentimetern. Im Vergleich zur 178er<br />

Standard-Kühl-Gefrierkombination bietet<br />

das neue XL-Modell damit 11 Prozent<br />

mehr Nutzinhalt. Wer es noch größer<br />

mag, entscheidet sich für die 75 Zentimeter<br />

breite XXL-Version und gewinnt damit<br />

45 Prozent mehr Platz. Die Geräte der<br />

„iQ500“-Serie von Siemens sind aber nicht<br />

nur in die Höhe und Breite gewachsen. Sie<br />

verfügen auch über Frischetechnologien<br />

wie „hyperFresh“. Das Frischhaltesystem<br />

sorgt mit regulierbarer Luftfeuchtigkeit<br />

für ein ideales Klima für empfindliche Lebensmittel.<br />

In einem separaten Fach und<br />

bei Temperaturen um 0° C bleiben auch<br />

Fisch und Fleisch deutlich länger frisch,<br />

so der Hersteller. „noFrost“ im Gefrierteil<br />

rundet die Komfortausstattung ab. Im<br />

XXL-Gerät gibt es mit „feezerLight“ eine<br />

weitere raffinierte Funktion. Produziert<br />

werden die XL/XXL-Kühlgeräte am deutschen<br />

Standort Giengen.<br />

15 Jahre<br />

Ersatzteile für Großgeräte hält Siemens<br />

Hausgeräte künftig 15 statt 10 Jahre auf<br />

Lager. Damit sind, soweit funktionsrelevant<br />

und lagerfähig, alle Ersatzteile für<br />

Geräte, die nach dem 1. Januar 2023 produziert<br />

wurden, vorrätig. Konkret beinhaltet<br />

das die ständige Verfügbarkeit von<br />

rund 350 000 Original-Ersatzteilen.<br />

Foto: Siemens Hausgeräte<br />

1/2/<strong>2024</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 39


Hausgeräte<br />

Der Vorteil der<br />

„Swissness“<br />

Kühl- und Gefriergeräte von V-Zug werden seit rund zwei<br />

Jahren im eigenen Kühlschrankwerk in Sulgen gefertigt.<br />

Die Errichtung des hoch modernen Produktionsgeländes<br />

ist auch als Signal an Markt begleiter zu verstehen:<br />

V-Zug investiert kräftig in das Label „Swiss Made“.<br />

Frostige Stimmung bei V-Zug? Fehlanzeige: Der Schweizer Hersteller<br />

von Kücheneinbaugeräten hat zwar vor rund zwei Jahren<br />

in Sulgen das laut eigener Aussage „modernste Kühlschrankwerk<br />

Europas“ in Betrieb genommen und dafür rund 70 Millionen<br />

Schweizer Franken in den Standort Thurgau investiert.<br />

Langfristig scheint sich dieses kostspielige Engagement – genau<br />

wie der millionenschwere Bau des „Tech Clusters“ am Standort<br />

Zug – aber zu lohnen: „Swiss Made“ ist das Schlagwort der Stunde.<br />

Es ist ein Siegel, das V-Zug niemand streitig machen kann;<br />

nicht mal jene großen deutschen Hausgerätehersteller, mit denen<br />

sich das deutlich kleinere Schweizer Unternehmen seit geraumer<br />

Zeit messen und vergleichen lassen muss. In der Schweiz<br />

ist V-Zug, eigenen Angaben zufolge, führender Produzent von<br />

Küchen ein bau geräten. In Deutschland möchte die Marke über<br />

kurz oder lang zumindest im Luxusgeräte-Segment an der Spitze<br />

stehen. Die „Swissness“ soll dabei zum Unikum werden.<br />

„Swissness“ als USP<br />

V-Zug nutzt das Schweizer Attribut nicht allein als Versprechen<br />

an ein Luxusgeräte-Segment, in dem Präzision, Funktionalität<br />

und eine ästhetische Definition von Design gefragt sind. Es sei<br />

zugleich ein entscheidender Wettbewerbsvorteil, sagt Andreas<br />

Albrecht, Mitglied der Geschäftsführung und Leiter der V-ZUG<br />

Kühltechnik AG in Sulgen, im Gespräch mit dem Schweizer<br />

Unternehmermagazin „Leader“. Würde das Unternehmen seine<br />

Kühlgeräte in Osteuropa oder China produzieren, „dann<br />

40 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2024</strong>


Aus dem Sortiment „Made in Switzerland“ sticht<br />

das Modell „CombiCooler V4000 178KNI“ hervor.<br />

Das Gerät verfügt über ein separates Gefrierfach,<br />

das sich bei Bedarf in einen Kühlbereich<br />

umwandeln lässt. Flexibilität verspricht auch<br />

die Funktion „MonoFridge“. Damit wird das<br />

Gefrierfach auf Knopfdruck zum Kühlteil oder<br />

zur 0-Grad-Zone.<br />

Foto: V-ZUG<br />

[würden] wir ein vergleichbares Produkt machen und verlieren<br />

den USP, unsere Einzigartigkeit. Wir hätten den Vorteil der<br />

‚Swissness‘ nicht mehr.“<br />

Die Entscheidung für den Standort Schweiz dürfte zugleich<br />

im Angesicht der erheblichen Lieferschwierigkeiten zahlreicher<br />

Mitbewerber 2020 und 2021 auf dem europäischen Küchenmarkt<br />

beschleunigt worden sein. Ein Zeitraum, der zwar auch an V-<br />

Zug nicht spurlos vorübergegangen ist, der das Unternehmen<br />

jedoch vor allem in Deutschland dank hoher Nachfrage überdurchschnittlich<br />

hat wachsen lassen – immerhin war die Marke<br />

bei Backöfen, Kochfeldern und Kühlgeräten im Premiumsegment<br />

größtenteils lieferfähig. Dauerhaft muss V-Zug jedoch über<br />

sein Image und Produktportfolio punkten, denn zahlenmäßig<br />

1/2/<strong>2024</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 41


Hausgeräte<br />

Foto: V-ZUG<br />

Andreas Albrecht leitet die V-Zug<br />

Kühl technik AG in Sulgen. Er sieht<br />

die „Swissness“ als großen Wettbewerbsvorteil.<br />

ist der Schweizer Hausgerätehersteller den Schwergewichten<br />

von BSH oder Miele natürlich unterlegen. Zum<br />

Vergleich: Während Bosch am Standort Giengen rund<br />

1,6 Millionen Kühl- und Gefriergeräte jährlich produziert,<br />

ist die neue Fertigungsanlage von V-Zug in<br />

Sulgen auf rund 145 000 Kühlschränke pro Jahr ausgelegt.<br />

V-Zug schafft dem in typischer Schweizer Manier<br />

Abhilfe: Man setzt auf Selbstbewusstsein in der Unternehmenskommunikation.<br />

Von Arbon nach Sulgen<br />

Auf „größtmögliche Nachhaltigkeit“ habe man das<br />

neue Kühlschrankwerk in Sulgen ausgerichtet, sowohl,<br />

was die Produkte als auch die Prozesse angehe.<br />

Tatsächlich hatte V-Zug 10 Jahre Zeit, um seine Kühlschrankproduktion<br />

grundlegend neu anzugehen: 2013<br />

wurde die damalige Forster-Kühltechnik in Arbon,<br />

bei der V-Zug seit den 1970er-Jahren produzieren ließ,<br />

durch die V-Zug Kühltechnik AG übernommen. Das<br />

Schweizer Unternehmen war nun erstmalig selbst Hersteller<br />

von Kühl- und Gefriergeräten und hatte damit<br />

die Möglichkeit, sich entscheidend in die Produktentwicklung<br />

einzubringen. Das bisherige Gelände stand<br />

den neuen Möglichkeiten jedoch im Wege: Es war an<br />

langfristige Mietverträge gebunden und wurde seitens<br />

der ursprünglichen Arbonia-Gruppe nicht zum<br />

Verkauf angeboten. Um sein Unternehmenswachstum<br />

davon unabhängig zu machen und das Kühlschrankwerk<br />

auch technologisch aufzurüsten, entschied sich<br />

V-ZUG gegen eine Modernisierung des Werks und begab<br />

sich auf die Suche nach einem geeigneten neuen<br />

Standort. Dass die finale Entscheidung nicht zugunsten<br />

des Firmensitzes in Zug fiel, sei vor allem den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern zuzuschreiben, die<br />

man 2013 in Arbon übernommen oder eingestellt hatte,<br />

sagt Andreas Albrecht im „Leader“-Gespräch. Zu<br />

diesem Zeitpunkt investierte V-ZUG bereits intensiv<br />

in den Aufbau einer personellen Expertise am bisherigen<br />

Standort. „Diese wertvollen<br />

Leute wollten wir behalten“, sagt<br />

Albrecht. In Sulgen wurde man<br />

schließlich fündig mit einer Produktionsfläche<br />

von 21 000 Quadratmetern<br />

Geschossfläche, die<br />

von den rund 150 Angestellten<br />

nach wie vor gut zu erreichen ist:<br />

Sulgen liegt nur rund 25 Autominuten<br />

von Arbon entfernt.<br />

Dynamische Kühltechnologie<br />

Größer ist nunmehr die Distanz<br />

zwischen alter und neuer Produktionswelt:<br />

Die Forster-Kühltechnik<br />

ließ noch bis 2013 statische<br />

Kühlschränke bauen, die<br />

mit einem direkten Kühl system<br />

aus Gas die erzeugte Kälte<br />

in den Innenraum des Geräts<br />

leiten. Während hierbei auf die<br />

richtige Lagerung von Lebensmitteln<br />

geachtet werden muss,<br />

weil kalte Luft nach unten sinkt<br />

und warme nach oben steigt, setzen<br />

dynamische Kühlgeräte heute auf Ventilatoren, die<br />

die Luft im Innenraum effizient umwälzen. Damit können<br />

Geräte besser auf Umgebungstemperatur und Beladung<br />

reagieren. V-ZUG setzt seit rund 10 Jahren auf<br />

dieses Prinzip und hat seit 2019 mit „PureCool“ ein<br />

Kühlsystem der neuen Generation in Betrieb genommen.<br />

Gleich mehrere kleine Ventilatoren lassen die<br />

Luft im gesamten Kühlraum aktiv zirkulieren. Weil dabei<br />

immer etwas Feuchtigkeit verloren geht, etwa Lebensmitteln<br />

im Kühlkreislauf entzogen wird – und sie<br />

dadurch schneller austrocknen lässt –, sammelt die<br />

„PureCool“-Technologie die Feuchtigkeit und führt sie<br />

in den Kühlraum zurück. „Die Frische der Lebensmittel<br />

wird damit sogar optimiert“, lässt V-Zug auf dem eigenen<br />

Unternehmensblog wissen.<br />

Sicher: Die unterste Schublade für Obst, Gemüse<br />

oder empfindliche Fisch- und Fleischwaren ist immer<br />

noch der beste Aufbewahrungsort für kühl zu lagernde<br />

Lebensmittel. Im neu konzipierten Gerät des<br />

„CombiCoolers V4000“ bedarf es innerhalb der sogenannten<br />

„FreshControl“-Zone aber keiner manuellen<br />

Feuchtigkeitsregulierung mehr; stattdessen bietet das<br />

Kühlkonzept statische Luftzonen mit stabilen Temperaturen.<br />

Drei „ColdFresh“-Boxen bieten rund 0 °C und<br />

eine Luftfeuchtigkeit, bei der „das Kühlgut bis zu dreimal<br />

länger frisch bleibt“, sagt V-Zug. Die verbesserte<br />

Haltbarkeit von Lebensmitteln und der damit verbundene<br />

– oder zumindest erhoffte – Rückgang von Lebensmittelabfällen<br />

sei einer der wichtigsten Punkte<br />

auf der Agenda gewesen in der Erforschung neuer<br />

Kühltechnologien.<br />

Agenda „Nachhaltigkeit“<br />

Mit dieser Einstellung bedient das Unternehmen einen<br />

seiner effizientesten Hebel in der derzeitigen Markenkommunikation:<br />

V-Zug setzt sich mit dem Thema<br />

Nachhaltigkeit aufmerksamkeitsstark und authentisch<br />

in Szene. Der Schulterschluss zur Schweiz dürfte da<br />

bei Kunden wie beim Handel unweigerlich helfen und<br />

Assoziationen zu unverbauter Natur, frischer Bergluft<br />

oder grünen Energiequellen auslösen. „Closing the<br />

Circle“ titelte das Unternehmen jeweils 2022 und 2023<br />

auf seinem Stand auf dem Salone del Mobile in Mailand<br />

– und meint damit nicht nur die seit 2020 klimaneutrale<br />

Produktion, in die das Unternehmen kräftig investiert<br />

hat, sondern auch das Zurückführen einzelner<br />

Produktkomponenten in einen recyclingfähigen Kreislauf.<br />

„Bis 2025 wollen wir bei allen neu entwickelten<br />

Geräten eine Recyclingfähigkeit von 90 Prozent erreichen“,<br />

konstatiert V-Zug in seinem Nachhaltigkeitsbericht<br />

2022. Ein hehres Ziel, und doch womöglich ein<br />

entscheidender USP, um sich im Kopf-an-Kopf-Rennen<br />

um nachhaltige Visionen auf dem europäischen Küchenmarkt<br />

abzusetzen. Die deutlich kleineren Produktionskapazitäten<br />

dürften da sogar von Vorteil sein. Es<br />

ist eine innovative Form der „Swissness“, die deutsche<br />

Marktbegleiter nicht unterschätzen sollten.<br />

Wiederum: Ein recyclingfähiger Kreislauf ist das<br />

eine, eine gute Energieeffizienz das andere Kriterium<br />

in Sachen Nachhaltigkeit. Hier tut sich eine gesamte<br />

Branche noch schwer, obschon die ersten Modelle mit<br />

guter Energieeffizienz bereits auf dem Markt erhältlich<br />

sind. Bislang können Konsumentinnen und Konsu-<br />

42 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2024</strong>


menten aber nur anteilig „grüne Produkte“ erwerben.<br />

Sogenannter „Green Steel“ oder Perlit als Isoliermaterial<br />

vulkanischen Ursprungs sind ein Fingerzeig in<br />

Richtung einer nachhaltigen Produktion, kommen aber<br />

noch nicht in überzeugender Menge zum Einsatz. Auch<br />

V-Zug dürfte über kurz oder lang ein Interesse daran<br />

haben, bei der Energieeffizienz von Kühl- und Gefriergeräten<br />

nachzubessern. So ist das eben mit der Nachhaltigkeit:<br />

Ein Kreislauf kennt keinen Anfang und kein<br />

Ende. Es gibt immer etwas zu tun.<br />

Ästhetisches Stil-Statement<br />

Immerhin: Ein „Stil-Statement für die moderne Küche“,<br />

wie es das Unternehmen nennt, setzen die neuen Kühlund<br />

Gefrierschränke tatsächlich eindrucksvoll. Verchromte<br />

Tablar-Zierleisten, eine schwarze Bedienblende<br />

und Behälter in Rauchglas-Optik erzeugen eine<br />

elegante Ästhetik im Inneren des Kühlgeräts, das durch<br />

eine großzügige LED-Beleuchtung links und rechts der<br />

Türfront effektvoll ausgeleuchtet wird. In der Luxusausführung<br />

der „Supreme Line“ fügen sich zusätzlich<br />

massive Chromstahl-Elemente ins Design ein.<br />

Auch funktional hat V-Zug mit seiner neuen Kühlgeräte-Generation<br />

aufgerüstet: Anpassbare Tablare,<br />

Trenn-Elemente und Flex-Boxen erlauben eine individuelle<br />

Bestückung des Innenraums. Durch eine neue<br />

Kompressor-Generation, die nun im Sockel statt an der<br />

Rückwand des Geräts verbaut und mit aktiver Belüftung<br />

betrieben wird, bleibt mehr Platz zum Lagern von<br />

Lebensmitteln. Die „NoFrost“-Technologie scheint da<br />

schon ein alter Hut, ist aber natürlich trotzdem vom<br />

Kunden gefragt. Eine „MonoFridge“-Funktion, bei der<br />

sich das Gefrierfach auf Knopfdruck zum erweiterten<br />

Kühlgerät umfunktionieren lässt, dürfte eine verlockende<br />

Funktion für Gastgeberinnen und Gastgeber<br />

sein. V-Zug spricht vom „High End-Gefühl in der<br />

Küche – im Alltag wie bei besonderen Anlässen“.<br />

Foto: V-ZUG<br />

„Europas modernstes Kühlschrankwerk“ steht in<br />

Sulgen in der Schweiz. Alle Prozesse sind, laut Hersteller,<br />

auf größtmögliche Effizienz und Nachhaltigkeit<br />

ausgelegt. Das Werk umfasst rund 21 000 m 2 Fläche, auf<br />

der jährlich 145 000 Kühl- und Gefriergeräte produziert<br />

werden können.<br />

Luxus im Kleinen und Großen<br />

Das ergänzt die Marke mit ihren Weinklimaschränken<br />

und führt mit dem „WineCooler V4000 45“ erstmals<br />

eine Kompaktvariante ein, die im Zusammenspiel<br />

mit anderen Geräten der 45er-Nische „Luxus<br />

im kleinen Format“ erzeugen soll. Dem gegenüber<br />

steht die „Supreme Line“ mit einem Nischenmaß von<br />

über zwei Metern im Kühlgerätebereich, die die anspruchsvolle<br />

„Swissness“ optisch wie funktional weltweit<br />

in die Haushalte tragen soll. Von der Marke, die<br />

sich nach „ganz oben“ streckt, können sich deutsche<br />

Konsumentinnen und Konsumenten bald nicht nur in<br />

München und Löhne, sondern zeitnah auch an neuen<br />

Standorten in Hamburg und Berlin überzeugen. Dort<br />

eröffnet V-Zug in den kommenden Monaten luxuriöse<br />

Dependancen, die sich im Stil an den bisherigen Showrooms<br />

rund um den Globus orientieren dürften: Entworfen<br />

mit eloquenter Designhandschrift und in naturbelassenen<br />

Materialien aus Holz, Stein und Glas, die<br />

den technologisch ausgereiften Geräten schmeicheln.<br />

Lediglich ein winziges Detail steht der überzeugenden<br />

„Swiss Made“-Philosophie dann schlussendlich noch<br />

entgegen: Die Geräte der „Supreme Line“ werden von<br />

Fhiaba in Italien gefertigt. V-Zug hat sich bereits Anteile<br />

gesichert.<br />

Susanne Maerzke<br />

Foto: V-ZUG<br />

Individuell kombinieren<br />

Der „Cooler V4000 178KG“ und der „Cooler<br />

V4000 178K“ sind beides eintürige reine Kühlschränke<br />

von V-ZUG, die unterschiedlich genutzt<br />

oder kombiniert werden können. Der<br />

„Cooler V4000 178KG verfügt über ein integriertes<br />

Gefrierfach und wird laut Hersteller<br />

am besten als Einzelgerät genutzt. Der<br />

„Cooler V4000 178K“ (Foto rechts) hingegen<br />

ist für die Kombination mit einem Gefrierschrank<br />

(„Freezer V4000 178N“; Foto links)<br />

aus der gleichen Serie vorgesehen. In Kombination<br />

entsteht eine Side-by-Side-Lösung.<br />

1/2/<strong>2024</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 43


Foto: DIWA<br />

Unterbau in Komforthöhe<br />

Die Flaschenkapazität einerseits und die Ausstattung mit einer,<br />

zwei oder gar drei Temperaturzonen andererseits. Das sind wichtige<br />

Entscheidungskriterien für Weinlagerschränke und Weinkühlschränke.<br />

Der Anbieter DIWA-Klima geht darüber hinaus und<br />

bildet mit seinem Lieferprogramm zusätzlich eine Vielzahl von Unterbau-<br />

und Einbausituationen für die geplante Küche ab. So zeigte<br />

der Hersteller auf der area30 auch drei neue Modelle mit 78er-Korpus<br />

für diese immer häufiger realisierte Küchenarbeitshöhe. Diese<br />

gibt es wahlweise für die 30er-Nische mit einer Temperaturzone für<br />

23 Flaschen und mit zwei Temperaturzonen für 20 Flaschen. Oder<br />

für die 60er-Nische mit zwei Temperaturzonen für 54 Flaschen.<br />

Neu im Lieferprogramm ist auch das Einbau-Modell „AVI110DZB1“<br />

für die klassische Kühlschranknische mit Platz für 109 Flaschen in<br />

zwei Temperaturzonen. Das Gerät kann über die „Vinotag App“ gesteuert<br />

werden. Neu ist auch das erste Gerät der „Platinum“-Serie.<br />

Auch diese Geräte können über die App gesteuert werden. Da rüber<br />

hinaus verfügen sie über selbstschließende „soft-close“-Scharniere<br />

und eine Frontbelüftung. Im Segment „Unterbau“ sticht aktuell die<br />

grifflose Neuvorstellung „ AVU53PREMIUM“ (Foto) mit „touch-toopen“<br />

und elektronischem Öffnungsmechanismus hervor. Grundsätzlich<br />

verfügen die Unterbaumodelle über minimalistische und<br />

nahezu unsichtbare Griffleisten, die sich direkt unter der Arbeitsplatte<br />

verbergen, oder über Stangengriffe.<br />

Seit über 10 Jahren beliefert DIWA-Klima den Küchenfachhandel<br />

mit Weinklima- und Weinlagerschränken. Um noch besser<br />

auf die Kunden- und Marktbedürfnisse eingehen zu können, hat<br />

das Unternehmen ein neues Kompetenzzentrum gegründet. Ziel<br />

ist es, Antworten und Lösungen auf technische Fragen aus dem<br />

Markt zu finden. „Und das alles in enger und vertrauensvoller<br />

Zusammenarbeit mit dem Hersteller“, so DIWA (s. auch S. 70).<br />

Für die Backofen-Nische<br />

Mit dem Premium-Modell „WK 341 215 S“ im schwarzen „X-type“-Design bietet<br />

Amica ein Weintemperierschrank für die klassische Backofennische. Passend zum<br />

Einbau in grifflose Küchenmöbel verfügt das Gerät über eine Isolierglastür mit<br />

Türöffnerautomatik, die sich beim Antippen um wenige Zentimeter öffnet. Wird<br />

die Tür nach kurzer Zeit nicht weiter geöffnet, schließt sie sich automatisch wieder.<br />

Die elektronische Steuerung mit Display ermöglicht eine präzise, leicht einstellbare<br />

und gut kontrollierbare Temperaturregelung. Zu den Ausstattungs-Highlights gehören<br />

als Neuheit des Herstellers die zwei getrennt regelbaren Temperaturzonen.<br />

Für die besonders<br />

ruhige Lagerung<br />

der maximal 26 Bordeauxflaschen<br />

stehen<br />

drei stabile Holzablagen<br />

aus Buche<br />

zur Verfügung, eine<br />

davon mit Rollen.<br />

Weitere Features:<br />

Feuchtigkeitssystem,<br />

Aktivkohlefilter gegen<br />

den Einfluss von<br />

Küchengerüchen sowie<br />

UV-beschichtete<br />

Rauchglastüren.<br />

Foto: Amica<br />

Als Standgerät für hohe Arbeitsplatten<br />

ist das Modell WK 341 118 S passend<br />

für den Unterbau, macht aber<br />

auch als freistehender Solist einen<br />

schicken Eindruck. Die neue Gerätehöhe<br />

eignet sich für XXL-Arbeitsplattenhöhen<br />

ab 88 cm. (Amica)<br />

Foto: Amica<br />

44 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2024</strong>


Schützen und erhalten<br />

Lagerbedingungen wie im Weinkeller<br />

will Miele mit der neuen Generation von<br />

Weinschränken bieten. Diese besteht aus<br />

zwei Weintemperierschränken mit drei<br />

Zonen, einem Side-by-Side-fähigen Gerät<br />

mit zwei Zonen und einer Wein-Gefrierkombination,<br />

ebenfalls für die Side-by-<br />

Side-Aufstellung geeignet, sowie – ganz<br />

neu – einem Weinlagerschrank für große<br />

Weinbestände mit einer Temperaturzone.<br />

Beliebte und exklusive Ausstattungsmerkmale<br />

wie das „SommelierSet“<br />

wurden weiterentwickelt und der Bedienkomfort<br />

weiter erhöht.<br />

Soll Wein länger gelagert werden,<br />

spielt vor allem die richtige Luftfeuchtigkeit<br />

eine entscheidende Rolle. Sie hält<br />

den Naturkorken feucht und damit stabil.<br />

So schützt er den Wein vor Oxidation<br />

oder gar Auslaufen, denn schließlich<br />

sollen die Flaschen liegend gelagert werden<br />

und ein trockener, spröder Korken<br />

wäre fatal. Die Luftfeuchtigkeit darf aber<br />

auch nicht zu hoch sein, sonst kann sich<br />

Schimmel auf den Etiketten oder auch auf<br />

dem Korken bilden. Ideal ist eine Luftfeuchtigkeit<br />

von 50 bis 80 Prozent. Alle<br />

Miele-Weinschränke der neuen Generation<br />

sind deshalb ausnahmslos mit der<br />

Funktion „Active Humidity“ ausgestattet.<br />

Sie sorgt nicht nur für die optimale Luftfeuchtigkeit,<br />

sondern ermöglicht auch,<br />

die relative Luftfeuchtigkeit individuell<br />

stufenweise einzustellen - über die Miele<br />

Foto: Miele<br />

App oder direkt am Gerät. Um die Bildung<br />

von Kondenswasser im Geräteinneren zu<br />

vermeiden, sind die Weinschränke zusätzlich<br />

mit einer „ trockenen Rückwand“<br />

aus edlem „BlackSteel“ oder Edelstahl<br />

(modellabhängig) ausgestattet. Ebenso<br />

wichtig wie die Luftfeuchtigkeit sind der<br />

Schutz vor UV-Strahlung, eine individuell<br />

abgestimmte und konstante Temperatur<br />

(einstellbar zwischen 5 °C und 20 °C)<br />

sowie eine vibrationsarme und leise Lagerung.<br />

Alle Modelle der neuen freistehenden<br />

Weinklimaschränke kommen im<br />

2. Quartal <strong>2024</strong> auf den Markt.


Hausgeräte<br />

Foto: Biermann<br />

Wie die<br />

Küchenfront<br />

Die grifflosen Fronten der Serie<br />

„Glance“ von Dunavox mit „push to<br />

open“ können jetzt (wie bereits im<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong> 10/11 2023 berichtet)<br />

in allen RAL-Farben lackiert<br />

werden. Das gilt für den Außenrahmen<br />

und schließt die Frontkanten<br />

mit ein. Auf Wunsch können die<br />

Geräte somit optisch an das Farbdekor<br />

der Küchenmöbelfront angepasst<br />

werden. Das hier gezeigte Beispiel<br />

von der area30 ist zwar durch<br />

die intensive Messebeleuchtung<br />

etwas verfälscht, im Original sind<br />

die Grüntöne aber identisch.<br />

Vier neue Modelle<br />

Auch Küppersbusch erweitert sein Sortiment an Weinklimaschränken.<br />

Neu sind zwei Einbau- und zwei Unterbauvarianten.<br />

Bei den Einbaugeräten gibt es ein 88 cm hohes Gerät mit einem<br />

Fassungsvermögen von bis zu 52 Flaschen. Zur Einhaltung der<br />

idealen Lagertemperatur verfügt der „FWK 2852.0S“ über eine<br />

elektronische Temperaturregelung und zwei Temperaturzonen,<br />

die von 5 °C bis 18 °C einstellbar sind. Die Umluftkühlung<br />

mit Ventilator sorgt für konstante Temperaturen. Die schwarze<br />

Glastür mit UV-Schutzsystem schützt den Wein vor schädlicher<br />

UV-Strahlung.<br />

Gleichzeitig setzt die<br />

LED-Innenbeleuchtung<br />

die Flaschen ins<br />

rechte Licht. Eine kompaktere<br />

Variante bietet<br />

Küppersbusch mit dem<br />

„FWK 6862.0S“, einem<br />

60 cm hohen Einbau-<br />

Modell mit einem Fassungsvermögen<br />

von<br />

bis zu 30 Flaschen<br />

und drei ausziehbaren<br />

Holzauszügen. Auch<br />

dieser Weinklimaschrank<br />

verfügt über<br />

zwei einstellbare Temperaturzonen,<br />

die obere<br />

Zone kühlt von 5 °C<br />

bis 12 °C, die untere<br />

von 12 °C bis 20 °C. Beide<br />

Unterbaumodelle<br />

kommen dank Touch-<br />

Foto: Küppersbusch<br />

to-open“-Funktion ohne Griffe aus. Die neuen Unterbau-Weinklimaschränke<br />

sind in einer Breite von 60 cm und einer Breite<br />

von 30 cm erhältlich und bieten Platz für bis zu 46 bzw. 17 Flaschen.<br />

Beide Modelle verfügen über fünf Holzschubladen, zwei<br />

Temperaturzonen, eine schwarze Glastür mit UV-Schutz und<br />

eine LED-Innenbeleuchtung. Der FWKU 1851.0S und der FWKU<br />

1531.0S sind dank des abnehmbaren Frontgitters unterbaufähig.<br />

Die neuen Weinklimaschränke sind ab dem vierten Quartal 2023<br />

lieferbar.<br />

46 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2024</strong>


Individuell lagern<br />

und präsentieren<br />

Bereits vor gut einem Jahr präsentierte Liebherr<br />

sein modernisiertes Weinlagerschrankprogramm.<br />

Nun folgt das Portfolio der Weintemperierschränke<br />

„Vinidor". Auch diese Geräte erfüllen die fünf<br />

Voraussetzungen für eine optimale Weinlagerung<br />

im Zusammenspiel der Faktoren Temperatur, Luftfeuchtigkeit,<br />

Schutz vor UV-Strahlen, Schutz vor<br />

Fremdgerüchen und erschütterungsfreie Lagerung.<br />

„Vinidor"-Weintemperierschränke verfügen<br />

zudem über bis zu drei individuell einstellbare<br />

Temperaturzonen. Ebenso flexibel sind die Holzböden,<br />

die sich an die Größe der Flaschen anpassen<br />

lassen. Diese „FlexFit“-Ausstattung nimmt es sogar<br />

mit Magnumflaschen auf und bietet ihnen sicheren<br />

Halt. Ein weiteres Highlight im Sortiment ist das<br />

„SommeliereBoard“. Dabei handelt es sich um eine<br />

speziell für die Präsentation und das „Handling“<br />

von Wein konzipierte elegante Fläche mit Glashaltern,<br />

Dekantierzone und Utensilienablage.<br />

Im Design der „Excellence Line“<br />

Fotos: V-ZUG<br />

Foto: Liebherr<br />

Der „WineCooler V4000 45“ ist ein besonders kompaktes Gerät von V-ZUG. Er präsentiert<br />

sich im markanten Design der „Excellence Line“. Mit seinen klaren Linien und der verspiegelten<br />

Glasfront passt der Weinkühler optisch perfekt zu den Backöfen, Steamern und anderen<br />

Geräten dieser Design-Serie des<br />

Herstellers. 17 Flaschen können darin<br />

gelagert werden. Stilvolle Präsentation<br />

inklusive. Denn die flexiblen<br />

Tablare aus Schweizer Buchenholz<br />

lassen sich herausziehen, um eine<br />

Weinflasche auszuwählen. Die untere<br />

Ablage kann sogar in eine schräge<br />

Präsentationsposition gebracht<br />

werden. Der „WineCooler V4000 45“<br />

verfügt über eine grifflose Tür, die<br />

sich mit „TouchOpen“ durch leichtes<br />

Antippen öffnen und mit „SoftClose“<br />

sanft schließen lässt. Die zeitgesteuerte<br />

Beleuchtung erhellt dezent den<br />

Innenraum und sorgt für eine elegante<br />

Präsentation der Flaschen im<br />

Inneren. „SilentPlus“ soll das Gerät<br />

im Betrieb nahezu unhörbar machen.<br />

1/2/<strong>2024</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 47


Digitalisierung<br />

Alle wissen Bescheid<br />

Reklamationen und Ergänzungsbestellungen bei der Küchenmontage kosten Zeit,<br />

Geld und Nerven. Im Handel, in der Industrie und bei den Monteuren.<br />

Doch muss das sein? „Nein“, meint das IT-Start-up SNAG TAL.<br />

Wer sich mit Softwareentwicklern unterhält, läuft Gefahr,<br />

vor lauter Begeisterung für automatisierte Prozesse<br />

unversehens immer tiefer in die jeweilige Anwendung<br />

hineingezogen zu werden. Dann geht es<br />

plötzlich nur noch um Schnittstellenmanagement, Datenformate<br />

und kryptisch klingende Abkürzungen.<br />

Wer sich mit solchen Themen nicht auskennt, verliert<br />

leicht den Blick für das große Ganze. Auch Thomas<br />

Leimbrock bewegt sich mit viel Fachwissen in der digitalen<br />

Welt. Doch zum Glück für den Gesprächspartner<br />

mit den Schwerpunkten Marketing und Vertrieb. So<br />

kann der Gründer des Herforder Unternehmens SNAG<br />

TAL den Zweck und Nutzen seines Angebots auch für<br />

den semiprofessionellen IT-Laien verständlich erklären:<br />

„Eine der häufigsten Fehlerquellen und ein großer<br />

Kostenfaktor im Küchen- und Möbelhandel ist die<br />

immer noch übliche Kommunikation auf Papier. Hier<br />

setzen wir mit unserer digitalen Komplettlösung SNAG<br />

an und bieten maximale Information und Transparenz<br />

für die Organisation einer fehlerfreien und schnellen<br />

Montage. Dazu bündeln wir die Daten eines Küchenauftrags<br />

aus Industrie und Handel zu einem neuen Paket<br />

für den Monteur. So hat der Fachmann vor Ort alle<br />

für ihn relevanten Informationen zu diesem einzelnen<br />

Auftrag zur Hand. Papierlos und immer aktuell, auch<br />

auf dem Tablet oder Smartphone in der SNAG-App“.<br />

Mit diesem Angebot wird das Unternehmen zur Datendrehscheibe<br />

und das Produkt SNAG zum „Montage-<br />

Multitool für die Lieferung und Montage von Möbeln<br />

aller Art“, so Thomas Leimbrock. Es digitalisiert, automatisiert<br />

und bündelt Prozesse, verknüpft Daten, protokolliert,<br />

dokumentiert und ermöglicht eine autarke<br />

Kommunikation.<br />

Für den mobilen Einsatz ist es offlinefähig für Android<br />

und IOS konzipiert. Individuelle Protokolle und<br />

angepasste Checklisten dokumentieren die Arbeit<br />

Foto: Biermann<br />

Kreieren digitale<br />

Lösungen für<br />

die Möbel- und<br />

Küchen branche<br />

(Foto von links):<br />

Thomas Leimbrock<br />

und Lars Pilgrim.<br />

48 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2024</strong>


lücken los und erleichtern zudem die Arbeit der Monteure.<br />

Davon profitieren Lieferanten, Händler und Endkunden<br />

gleichermaßen. Und in der Summe spart es,<br />

wie eingangs erwähnt, Zeit, Geld und Nerven.<br />

Problemlösung ohne Rückfragen<br />

Die digital protokollierte Montageabnahme ist deutlich<br />

weniger fehleranfällig als die herkömmliche Zettelwirtschaft.<br />

Diese noch immer verbreitete Praxis<br />

kann bei zum Teil konkurrierenden Daten, die von unterschiedlichen<br />

Stellen erhoben werden, eine ständige<br />

Quelle von Unstimmigkeiten, Unklarheiten und Reklamationen<br />

sein. SNAG versteht sich im Digitalisierungsprozess<br />

als Komplettlösung für alle Daten von der Auftragsvorbereitung<br />

bis zur Abnahme. Und sollte am<br />

„Point of Doing“, so nennt das Unternehmen die Montage<br />

vor Ort, doch einmal ein Fehler auftauchen, kann<br />

die Reklamationslösung sofort auf den Weg gebracht<br />

werden. Natürlich digital und „rückfragenfrei“, wie<br />

Thomas Leimbrock den Prozess beschreibt.<br />

Dazu hat das Unternehmen auf der area30 im September<br />

2023 einen weiteren innovativen Ansatz für die<br />

SNAG App vorgestellt. Dieser wurde gemeinsam mit<br />

dem Industriepartner Bauformat Küchen entwickelt.<br />

Thomas Leimbrock beschreibt die Neuerung so: „Bei<br />

der Reklamationsbearbeitung identifiziert der Monteur<br />

wie gewohnt zunächst den jeweiligen Fehler. Durch<br />

die Bereitstellung aller auftragsbezogenen Ersatzteildaten<br />

des eingebundenen Küchenherstellers in der<br />

App kann der Monteur sofort die betroffenen Artikel<br />

auswählen und die weitere Bearbeitung bzw. Fehlerbehebung/Nachbestellung<br />

anstoßen. Über eine Schnittstelle<br />

kann dann der Datentransfer via SNAG z. B. in<br />

die Warenwirtschaft des Händlers erfolgen“. Zu den<br />

Artikeln kann der Industriepartner Tipps und Anleitungen,<br />

Hilfelinks und FAQs dem Monteur verfügbar<br />

machen. Und das bis auf Lieferantenebene. Diese Lösung<br />

sei einzigartig in der Branche und steigere die Effizienz<br />

in der Auftragsabwicklung enorm bei gleichzeitiger<br />

Kostenersparnis.<br />

Weitere visuelle Unterstützung<br />

Seit kurzem kooperiert das Unternehmen mit dem<br />

Softwarehaus Dein-Konfigurator. Diese Zusammenarbeit<br />

bietet weitere Mehrwerte in der Prozesssicherheit<br />

und im Reklamationsmanagement. Über die SNAG-<br />

Schnittstelle zu Dein-Konfigurator werden auftragsbezogene<br />

Geräte-, Spülen und Zubehördaten in Form von<br />

Bildern, Videos, Dokumenten oder Links automatisiert<br />

angereichert bzw. ergänzt. Diese Informationen stehen<br />

den Monteuren tagesaktuell, d.h. in Echtzeit zur Verfügung.<br />

Für die Dokumentation von Problemen und Reklamationen<br />

seien dies wertvolle Hilfsmittel, die eine<br />

rückfragefreie Weiterbearbeitung ermöglichen und<br />

unterstützen. Thomas Leimbrock: „Mit unserer Anwendung<br />

behält jeder Monteur jederzeit die absolute<br />

Prozesskontrolle. Der Aufwand reduziert sich erheblich,<br />

die Reklamationsbearbeitung wird zum ,Kinder-<br />

Haken dran<br />

Hinter dem im Jahr 2021 gegründeten IT-Startup SNAG TAL stehen die<br />

drei Gründer Thomas Leimbrock (Marketing und Vertrieb), Anke Lübbe<br />

(Organisation und Vertrieb) und Lars Pilgrim (IT). Die Anfangsbuchstaben<br />

der drei Vornamen bilden die Abkürzung TAL im Firmennamen.<br />

SNAG ist die englische Bezeichnung für Haken. Einmal um<br />

die Ecke gedacht, erschließt sich auch diese Gedankenkette. Mit der<br />

Software SNAG kann man nach Ansicht des Anbieters an viele Probleme,<br />

die bei der Abwicklung eines Möbel- oder Küchenauftrags typischerweise<br />

auftreten, einen Haken machen. Zwei Produkte werden<br />

angeboten: SNAG-web als Desktop-Lösung und SNAG-App als mobile<br />

Anwendung. Die Ideen dazu kamen dem Gründer Thomas Leimbrock<br />

aus der Praxis. Der 48-jährige Familienvater ist seit über 20 Jahren in<br />

der Küchenbranche tätig. Mit Stationen im Handel (Küchen Aktuell)<br />

und in der Industrie. Mit Lars Pilgrim hat er den perfekten IT-Spezialisten<br />

und Geschäftspartner gefunden, um diese Ideen umzusetzen<br />

und kontinuierlich auszubauen: So wird derzeit unter anderem eine<br />

Schnittstelle zur cloudbasierten Warenwirtschaft KüchenDesk realisiert.<br />

Auch die Zusammenarbeit mit Albrecht Arenz von Dein Konfigurator<br />

(Digitales Verkaufshandbuch, Produktfinder etc.) soll weiter<br />

ausgebaut werden. Ein weiteres Zukunftsthema ist der Digitale<br />

Produktpass, der nach Meinung von Insidern Industrie und Handel<br />

noch vor besondere Herausforderungen stellen wird. Auch IT-Experte<br />

Lars Pilgrim hat bereits Möbelluft geschnuppert. Während seiner<br />

Zeit beim Systemmöbelhersteller Flötotto.<br />

Anfang <strong>2024</strong> gründeten Thomas Leimbrock und Lars Pilgrim ein weiteres<br />

Unternehmen: die SNAG Solutions GmbH & Co. KG. Unter diesem<br />

Dach - und eingebunden in ein offenes Netzwerk von vier weiteren<br />

Softwarehäusern - werden firmenspezifische Intra- und Extranet-<br />

Lösungen entwickelt (wie im Text am Beispiel von Rotpunkt Küchen<br />

exemplarisch dargestellt).<br />

Alles aus und alles in einer Hand: SNAG ist eine ganzheitliche und<br />

individualisierbare Lösung für die Auftragsausführung in der<br />

Küchen- und Möbelbranche.<br />

Abbildungen: SNAG TAL<br />

1/2/<strong>2024</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 49


Digitalisierung<br />

spiel‘, die Montagequalität und die Endkundenzufriedenheit<br />

steigen. Und das alles, weil wir alles aus einer<br />

Hand anbieten können.“<br />

Über die Küche hinaus<br />

Grundsätzlich können die digitalen Werkzeuge von<br />

SNAG TAL produkt- und branchenunabhängig eingesetzt<br />

werden. Das Unternehmen hat sich jedoch auf die<br />

Möbel- und Küchenindustrie spezialisiert. Auch Tischlereien<br />

gehören zu den Kunden. Und zunehmend die<br />

Industrie. Denn die Auftragsorganisation und Prozesssteuerung<br />

von Musterküchen lässt sich mit der SNAG-<br />

Software ebenfalls digital realisieren. „Der Kojenbau<br />

für Musterküchen ist noch einmal deutlich komplexer<br />

als die Planung einer Einbauküche“, erläutert Thomas<br />

Leimbrock den Hintergrund. Denn neben den Möbeln<br />

und deren Ausstattung müssen Ausstattungselemente<br />

wie Bodenbeläge, Tapeten, Beleuchtung und vieles<br />

mehr dargestellt werden. Papierlos und zentral von<br />

einem Ort aus organisiert, spart die SNAG-App auch<br />

beim Bau von Musterküchen Zeit und Geld. Thomas<br />

Leimbrock beziffert die Zeitersparnis auf bis zu 30 Prozent<br />

pro Auftrag.<br />

Aus der Praxis:<br />

Digitalisierter Workflow rund um den Kunden<br />

Seit Anfang des Jahres vertraut auch Rotpunkt Küchen<br />

die digitale Steuerung seiner Musterküchen SNAG TAL<br />

an. Mit dem Küchenmöbelhersteller aus Bünde verbindet<br />

das Unternehmen inzwischen eine enge Partnerschaft<br />

und viele weitere Digitalisierungsprojekte. So<br />

wird in einem fortschreitenden Prozess der gesamte<br />

„Workflow rund um den Kunden“ digitalisiert. Umgesetzt<br />

mit einem individuellen, auf die Bedürfnisse von<br />

Rotpunkt zugeschnittenen CRM-System, das vielfältige<br />

Arbeitsschritte im Außendienst, Innendienst und<br />

der Vertriebssteuerung (Geschäftsführung) miteinander<br />

verzahnt und die Prozesssicherheit und Informationstransparenz<br />

auf ein neues Niveau hebt. CRM ist die<br />

Abkürzung für Customer-Relationship-Management<br />

und bedeutet übersetzt Kundenpflege.<br />

Auch das Konditionsmanagement konnte noch effektiver<br />

gestaltet werden. „Das System bildet die gesamte<br />

interne Kommunikation ab und automatisiert<br />

sie“, beschreibt Thomas Leimbrock den auf Ganzheitlichkeit<br />

ausgelegten Funktionsumfang. Neben diesen<br />

Lösungen für das Intranet von Rotpunkt Küchen konzipierte<br />

und realisierte der Softwaredienstleister digitale<br />

Projekte für die Zusammenarbeit des Küchenmöbelherstellers<br />

mit dem Handel im Extranet. So zum Beispiel<br />

einen „Auftragspiloten“, der jedem Fachhandelspartner<br />

des Herstellers ein Höchstmaß an Auftragstransparenz<br />

verschafft, einen B-to-B-Shop zur Ersatzteilbestellung<br />

sowie ein Analysetool zur Vertriebssteuerung.<br />

Ziel ist die Verzahnung von Außendienst und Sachbearbeitung<br />

zur weiteren Steigerung des Kundennutzens.<br />

In diese Kategorie fällt auch eine neue Wissensdatenbank<br />

für den Handel. Diese soll dazu beitragen, das variantenreiche<br />

Angebot von Rotpunkt Küchen für den<br />

Handel noch transparenter zu machen. Einige inhaltliche<br />

Elemente dieser Datenbank werden parallel auch<br />

in der Endverbraucherkommunikation eingesetzt.<br />

Dirk Biermann<br />

Neue Garantieprodukte für die Küche<br />

Mit „XCARE+KITCHEN“, eine 10-Jahres-Garantie<br />

für die gesamte Küche inklusive Geräte, hat<br />

sich das Herforder Unternehmen Garantiemax<br />

im Küchenhandel etabliert. Nun wurde das Portfolio<br />

um zwei weitere Garantieprodukte ergänzt.<br />

„XCARE+KITCHEN LIGHT“ und „XCARE+KITCHEN<br />

PROJECT“ heißen die neuen Angebote. Damit reagiert<br />

das Unternehmen auf Kundenwünsche. Verkaufsstart<br />

war am 1. Februar <strong>2024</strong>.<br />

Während sich „XCARE+KITCHEN LIGHT“ vor<br />

allem auf einen kürzeren Zeitraum beläuft, spricht<br />

„XCARE+KITCHEN PROJECT“ eine neue Zielgruppe<br />

an: Geschäftstätige im Projektgeschäft. „Beide Produkte<br />

zeichnen sich durch einen deutlich günstigeren<br />

Preis gegenüber dem Original aus und erhöhen<br />

damit die Flexibilität des Küchenhändlers“, erläutert<br />

das Unternehmen. Und ergänzt: „Nun lohnt es sich<br />

auch, Niedrigpreisküchen zu schützen, da ‚LIGHT‘<br />

hier genau den richtigen Ansatz liefert.“<br />

Weiter im Kontakt bleiben<br />

Der Küchenhandel profitiere bei allen drei Produkten<br />

von weiteren Vorteilen, wie der eigens für<br />

Küchenhändler entwickelten Software. Je nach Produkt<br />

wird zudem dem Endkunden der Zugang zur<br />

Web-App ermöglicht, sodass der Küchenhandel intensiver<br />

und näher mit Endkunden im Kontakt bleiben<br />

kann.<br />

Marcel Scholle, Co-Founder<br />

und Geschäftsführer (CSO)<br />

von Garantiemax.<br />

Foto: Biermann<br />

50 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2024</strong>


Küchenverbände<br />

Foto: DER KREIS<br />

Der Nagel muss in den<br />

Balken (Foto von links):<br />

Inhaber Rolf Scheffler,<br />

DER KREIS Regionalleiter<br />

Torben Loß und<br />

Daniel Scheffler.<br />

90. Geburtstag plus 1<br />

Bereits seit vier Generationen in Familienhand ist das KüchenCentrum<br />

Potschien in Tornesch. Nun feierten Inhaber Rolf Scheffler und sein Sohn<br />

Daniel den 90. Geburtstag des Unternehmens. Genau genommen bestand<br />

das Unternehmen 2023 bereits seit 91 Jahren, doch während der Pandemie<br />

stieg die Nachfrage nach Küchen so stark an, dass das Team keine Zeit für<br />

eine Feier hatte. Dies wurde im November vergangenen Jahres nachgeholt.<br />

Das langjährige Mitglied der Verbundgruppe DER KREIS hatte Kunden,<br />

Freunde und Bürger der Stadt zu einer großen Party eingeladen. Der „90.<br />

plus 1“-Geburtstag war auch Anlass, das Studio grundlegend zu modernisieren<br />

und umzubauen. Es wurden neue Böden verlegt, die Wände gestrichen<br />

und Küchen ausgetauscht. Im Rahmen der Arbeiten wurde die Verkaufsfläche<br />

von 1200 auf 800 Quadratmeter verkleinert. Gezeigt werden<br />

jetzt 16 statt 37 Ausstellungsküchen. „Dank 3D-Präsentationen brauchen<br />

wir heute nicht mehr so viele Küchen wie früher, um zu zeigen, was wir im<br />

Angebot haben“, erläutert Daniel Scheffler. www.kuechenplaner-magazin.<br />

de/suche/news-detail/news/feier-zum-90-geburtstag-plus-1/<br />

Mit Mut und Unternehmergeist<br />

Große Portionen Mut und Leidenschaft, viel Erfahrung, professionelle Unterstützung<br />

und eine gute Vernetzung vor Ort. Mit diesen Faktoren eröffnete<br />

Sven Thorn in Maikammer (Rheinland-Pfalz) das Studio „Küchenkammer“.<br />

Der gebürtige Mannheimer bietet neben hochwertigen Küchen<br />

der Marke LEICHT weitere Sortimente an wie Sitzmöbel, Garderoben<br />

und Schränke. In Summe möchte Sven Thorn der Kundschaft ein „allinclusive“-Paket<br />

anbieten. Dazu gehören auch Fliesenarbeiten und Elektrosowie<br />

Sanitärvorarbeiten.<br />

Mit der Neueröffnung geht der ausgebildete Einzelhandelskaufmann<br />

nach mehreren Jahren in der Branche eigene Wege. Zuvor war er angestellt.<br />

Von der Idee bis zur Eröffnung des Studios dauerte es rund zwei Jahre. Begleitet<br />

wurde Sven Thorn dabei von den Experten der Verbundgruppe DER<br />

KREIS. Zusammen wurde der Businessplan erstellt, die Finanzierung auf<br />

eine solide Basis gestellt und das Raumkonzept kreiert. „Es gehört Mut<br />

und Unternehmergeist dazu, in den schwieriger werdenden Zeiten eine<br />

neue Existenz zu gründen“, würdigte Ulf Triebener, Geschäftsführer DER<br />

KREIS Deutschland, das Engagement des Neugründers. „Wir von deiner<br />

Verbundgruppe DER KREIS und insbesondere dein Regionalleiter Peter<br />

Müller und unser<br />

EUROTEAM haben<br />

dir gerne dabei zur<br />

Seite gestanden.“<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/<br />

suche/news-detail/news/mit-mutund-unternehmergeist/<br />

Foto: DER KREIS<br />

In Geburtstagslaune (Foto von links) Joana<br />

Herrwerth, Udo Herrwerth, Sandra Herrwerth,<br />

Julia Herrwerth und DER KREIS-Regionalleiter<br />

Jürgen Mack.<br />

Seit 50 Jahren Familiensache<br />

50 Jahre Küchen Boley in Pfullingen. Das wurde<br />

Anfang Dezember gebührend gefeiert. Zusammen<br />

mit Familienangehörigen, Freunden, Bekannten,<br />

Gästen aus der Politik und einer Abordnung aus<br />

Leonberg von DER KREIS. Firmengründer Herbert<br />

Boley, seit 40 Jahren Mitglied bei DER KREIS,<br />

gründete den Betrieb 1973 in der Kaiser straße 80<br />

in Pfullingen. Unterstützt wurde er bereits seit<br />

1989 von seiner Tochter Sandra Herrwerth. Im<br />

Jahr 2000 erfolgte der Umzug des Unternehmens<br />

in die Daimler straße. 2011 übernahmen Sandra<br />

Herrwerth und ihr Mann Udo das Küchenstudio<br />

vom Vater komplett. Mit Julia, der mittleren von<br />

drei Töchtern, steht die nächste Generation bereits<br />

in den Startlöchern. Sie hat eine Ausbildung zur geprüften<br />

Inneneinrichterin Fachrichtung Küche an<br />

der Möbelfachschule in Köln absolviert und wird<br />

ihr erworbenes Wissen künftig in den Betrieb einbringen.<br />

Udo Herrwerth ist für den Service vor Ort<br />

zuständig. Der Handwerksmeister gilt als leidenschaftlicher<br />

Tüftler und findet auch für anspruchsvolle<br />

Aufgabenstellungen immer eine Lösung.<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/suche/newsdetail/news/seit-50-jahren-familiensache/<br />

Klaus Speck (Euroteam),<br />

Ulf Triebener (DER KREIS<br />

Geschäftsführer), Sven<br />

Thorn mit Ehefrau Sandra<br />

Thorn, Peter Müller (DER<br />

KREIS Regionalleiter)<br />

Foto: DER KREIS<br />

1/2/<strong>2024</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 51


Digitalisierung<br />

Haarscharf am Monopol<br />

vorbeigeschrammt<br />

Die Arbeit des Daten Competence Centers (DCC) erschließt sich eher scheibchenweise.<br />

Doch irgendwann wird klar: Ohne dieses Engagement wäre die Küchenbranche nicht<br />

das, was sie heute ist. Im November feierte der Verein sein 25-jähriges Bestehen.<br />

Ein Gespräch mit DCC-Geschäftsführer Dr. Olaf Plümer.<br />

Herr Plümer, was ist für Sie der Nutzen<br />

des DCC für die Küchenbranche?<br />

Ich halte das DCC für systemrelevant. Ohne unser<br />

Datenformat und die von uns zur Verfügung gestellte<br />

Infrastruktur könnte kein Küchenhersteller<br />

am Markt agieren. Auch wenn man natürlich bemerken<br />

muss, dass jeder und alles ersetzbar ist. Das gilt<br />

auch für das DCC. Aber bei aller Selbstreflexion können<br />

wir auch selbstbewusst auf unsere Tätigkeiten<br />

blicken. Die große Stärke des DCC ist sicher, dass wir<br />

bereit sind, uns immer wieder neu zu definieren. Die<br />

Rückmeldung aus unserer Mitgliedschaft zeigt, dass<br />

der Nutzen unserer Arbeit, beispielsweise durch eine<br />

rückfragenfreie beziehungsweise rückfragenarme Bestellabwicklung<br />

sowie durch eine Reduzierung der dateninduzierten<br />

Fehlplanungen, enorm ist.<br />

Wo stünde die Branche heute,<br />

wenn es das DCC nicht geben würde?<br />

Ohne das DCC würde heute ein einzelnes Software-<br />

Haus den Markt monopolartig beherrschen. Das war<br />

damals, Ende der 1990er-Jahre, das mögliche Szenario.<br />

Und das war zu dieser Zeit auch der Plan einiger<br />

Hersteller. Hintergrund war, dass jener Anbieter sowohl<br />

Systeme bei der Industrie als auch im Handel installiert<br />

hatte. Die gewünschte Monopolisierung war<br />

m. E. eine große Fehleinschätzung und hat sich glücklicher<br />

weise für die Branche und den freien Markt nicht<br />

durchgesetzt.<br />

Die Datenhoheit war also schon immer<br />

ein brisantes Thema?<br />

Vor unserer Gründung haben die Software-Häuser das<br />

Datenmanagement selbst organisiert. Quasi an der<br />

„langen Leine“ der AMK (Arbeitsgemeinschaft Die Moderne<br />

Küche e.V., Anm. d. Red.). Der VdDK (Verband<br />

der Deutschen Küchenmöbelindustrie, Anm. d. Red.)<br />

war unzufrieden mit dieser Struktur, da die Software-<br />

Häuser die Richtung faktisch vorgaben. Man wollte<br />

wieder die Datenhoheit haben. Dies hat übrigens kurzzeitig<br />

zu Verwerfungen zwischen VdDK und AMK geführt.<br />

Aber die beiden Geschäftsführer Hajo Adler von<br />

Foto: Biermann<br />

Dr. Olaf Plümer,<br />

Geschäftsführer<br />

Daten<br />

Competence<br />

Center e. V.:<br />

„Der Nutzen ist<br />

enorm.“<br />

52 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2024</strong>


der AMK und Dr. Lucas Heumann vom VdDK haben<br />

dies schnell bereinigt. Die Frage ist also nicht, ob ohne<br />

das DCC die Arbeit gemacht worden wäre, sondern von<br />

wem in welcher Qualität.<br />

Dann blicken wir doch etwas genauer zurück.<br />

Wann wurde das DCC gegründet?<br />

Unser Verband wurde am 8. Dezember 1998 in Herford<br />

gegründet. Der Vereinsname lautete „Daten<br />

Distribution Zentrum Küche“. Oder kurz DDZK. Die<br />

Umbenennung in Daten Competence Center erfolgte<br />

im Jahr 2000.<br />

Wer hat die Gründung initiiert und vorangetrieben?<br />

Schon seit 1997 wurde innerhalb des VdDK an der Erstellung<br />

eines einheitlichen Datenformats für die elektronischen<br />

Küchenkataloge gearbeitet. Grundlage war<br />

das damalige AMK-Format 90. Im VdDK gab es bereits<br />

einen Fachbeirat IT, aus dem der heutige DCC-Fachbeirat<br />

Küche/Bad hervorging. Treibende Kräfte für die<br />

Gründung eines eigenständigen Vereins waren VdDK-<br />

Geschäftsführer Dr. Lucas Heumann und Siegbert<br />

Strecker als damaliger Vorsitzender des VdDK. Hintergrund<br />

war neben einem eigenen Etat auch eine andere<br />

Mitgliederstruktur als im Bundesfachverband.<br />

Übrigens war ich persönlich schon seit März 1997<br />

als wissenschaftlicher Berater seitens der Uni Paderborn<br />

involviert. Dr. Heumann hat mich dann im Jahr<br />

2000 angesprochen, ob ich die Geschäftsführung des<br />

DCC übernehmen möchte.<br />

Anika Degenhard leitet im DCC das Thema<br />

Standardisierung.<br />

Foto: Biermann<br />

Wichtige Begriffe<br />

Katalogdaten … sind die Daten, die ein Küchenplanungsprogramm<br />

benötigt, um eine Küche zu planen. Früher gab<br />

es sie auch analog als gedruckte Verkaufshandbücher.<br />

Stammdaten … ist in unserer Branche ein Synonym für die<br />

Katalogdaten (Artikelstamm). In den Unternehmen gibt es<br />

aber weitere Stammdaten (z. B. Personalstamm).<br />

Bewegungsdaten (EDI)… sind Prozessdaten, wie z. B. die<br />

gesamte Bestellabwicklung, Lieferschein oder Rechnungen.<br />

EDI ist hierbei ein Format und steht für electronic data interchange<br />

(elektronischer Datenaustausch).<br />

IDM (Integriertes Datenmodell) … ist unser Format für<br />

die elektronischen Kataloge.<br />

XML-Datenformat … Die Extensible Markup Language dient<br />

der Darstellung hierarchisch strukturierter Daten im Format<br />

einer Textdatei, die sowohl von Menschen als auch von Maschinen<br />

lesbar ist. Unser IDM ist so strukturiert, andere Formate<br />

ebenfalls. Früher war das IDM eine CSV-Datei (Comma-separated<br />

values).<br />

Cat@web … steht abgekürzt für „Kataloge im Netz“ und ist<br />

der DCC-Stammdatenserver. Die Katalogdaten nahezu aller<br />

Hersteller, die über Küchenplanungsprogramme vertreiben,<br />

sind hierüber zu beziehen. Operativer Betreiber ist die<br />

Cyncly- Gruppe.<br />

DCC Digitalindex … bietet einen Support bei Digitalisierungsprozessen.<br />

Das Tool ist bei der Orientierung eine Basis<br />

zur Maßnahmen- und Strategieentwicklung. Es gewährleistet<br />

eine Vergleichbarkeit zum Branchendurchschnitt für<br />

die Unternehmen der Möbelindustrie.<br />

Mit diesem Tool können die Digitalisierungspotentiale in<br />

Unternehmen detektiert werden. Der Index zielt auf die<br />

Potentialoptimierung, nicht nur im Unternehmen, sondern<br />

in der gesamten Wertschöpfungskette in der Möbelbranche.<br />

Der Digitalindex spiegelt eine Statuszusammenfassung<br />

sowie ein grafisch aufbereitetes Scoring wider.<br />

Die Anonymität der Daten ist selbstverständlich. Mit diesem<br />

Tool werden wichtige Meilensteine für eine strategisch,<br />

sinnvolle Digitalisierung in der Möbelindustrie<br />

gesetzt.<br />

Moebel Digit@l … ist eine Branchenplattform, deren Ziel es<br />

ist, den interessierten Marktteilnehmern entlang der Wertschöpfungskette<br />

Einrichten einen zentralen Zugriff auf Informationsmaterial,<br />

Qualifizierungsmöglichkeiten und<br />

Schulungsangebote zum Themenbereich der Digitalisierung<br />

in der Möbelbranche anzubieten. Hier finden sowohl erfahrene<br />

als auch unerfahrene Unternehmen praxis- und<br />

mehrwertorientierte Inhalte und sind eingeladen sich auszutauschen.<br />

Informationen zum Digitalen Produktpass (siehe Interview-Text)<br />

gibt es auf https://www.moebeldigital.de/de/<br />

eine-herausforderung-fuer-jedes-produzierende-unternehmen/.<br />

Quelle und weiterführende Informationen:<br />

https://www.moebeldigital.de/de/wissen/#glossar<br />

1/2/<strong>2024</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 53


Digitalisierung<br />

Wer waren die ersten Mitglieder?<br />

Zur Gründung eines Vereins braucht man in Deutschland<br />

sieben Mitglieder. Es wurden zunächst einige im<br />

Umkreis der Verbandsgeschäftsstelle ansässige Unternehmen<br />

angesprochen. Gründungsmitglieder waren<br />

die Küchenhersteller Nobilia, BauForMat, Ebke,<br />

Rational, Poggenpohl, Nieburg und Wellmann. Schon<br />

ein Jahr später kamen eine ganze Reihe weiterer Unternehmen<br />

dazu.<br />

Wer waren die ersten Verantwortlichen des Vereins?<br />

Der erste Vorsitzender war Siegbert Strecker aus dem<br />

Hause Wellmann. Er hat mich zum 1. Januar 2001 als<br />

Geschäftsführer eingestellt. Sprecher des Fachbeirats<br />

war Herr Hogrebe von Leicht.<br />

Wer steht heute an der Spitze?<br />

Am 21. November 2023 wurde auf der Jubiläums-Mitgliederversammlung<br />

der neue Vorstand gewählt.<br />

Oder besser gesagt bestätigt. Denn der neu gewählte<br />

Vorstand ist grundsätzlich der bisherige. Mit Peter<br />

Jürgens (Polipol) als Vorstandsvorsitzenden, Dirk<br />

Fitzke (Nobilia) als dessen Stellvertreter und Stephan<br />

Wörwag (DER KREIS) als Kassierer. Hinzu kommen<br />

Dr. Lutz Holtmann (Cyncly) und Uwe Bojarra (Nolte<br />

Küchen) als Beisitzer. Lediglich Michael Stiehl schied<br />

nach drei Amtsperioden auf eigenen Wunsch aus dem<br />

Vorstand aus. Ebenso Dr. Martin Ahnefeld. Die Arbeit<br />

der Geschäftsstelle wird von meiner Kollegin Anika<br />

Degenhard und mir als Geschäftsführer umgesetzt.<br />

Angesichts der Vielzahl an Themen und Terminen teilen<br />

wir uns die Gremienarbeit und die Vortragstermine.<br />

Allein 2023 hatten wir 30 Gremiensitzungen.<br />

Wie ist der Verein inzwischen organisatorisch in<br />

das Netzwerk der Möbelverbände eingebunden?<br />

Formaljuristisch arbeitet der Verein eigenständig, ist<br />

aber selbst Mitglied im Verband der Deutschen Möbelindustrie<br />

(VDM) sowie in der regionalen Organisation<br />

„Verbände der Holz-, Kunststoff- und Möbelindustrie<br />

Nordrhein-Westfalen“, VHK. Wir arbeiten in einer Bürogemeinschaft.<br />

Besitzer der 4. Etage im MARTa und<br />

somit unser Vermieter ist der westfälische Möbelverband.<br />

Welche inhaltlichen Verbindungen gibt es?<br />

Inhaltlich profitieren wir von einer engen Verzahnung<br />

unserer Ressourcen und Themen. Beispielsweise verantworten<br />

Heiner Strack und Jan Kurth im VDM das<br />

Thema Kreislaufwirtschaft bzw. Circular Economy.<br />

Den Teilaspekt des digitalen Produktpasses, des „DPP“,<br />

betreut in diesem Zusammenhang das DCC. Unter Jan<br />

Kurth wurde übrigens ein Ressort „Datenkommunikation“<br />

im VDM gebildet, welches wiederum von mir geleitet<br />

wird. Viel enger können wir kaum zusammenarbeiten.<br />

Das erwarten unsere Mitglieder auch von uns.<br />

Foto: DCC<br />

Seit 21. November 2023 im Amt: Der aktuelle DCC-Vorstand mit (Foto von links) Uwe Bojarra (Beisitzer), Stephan<br />

Wörwag (Kassierer), Dr. Lutz Holtmann (Beisitzer), Peter Jürgens (Vorsitzender des Vorstands) und Dirk Fitzke (Stellvertretender<br />

Vorsitzender des Vorstands). Einen ausführlichen Bericht über die Jubiläums-Mitgliederversammlung<br />

lesen Sie auf www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/fantastische-branchenloesungen/.<br />

54 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2024</strong>


Welche Haupttätigkeiten<br />

prägen heute die Arbeit des DCC?<br />

Es gibt einige grundlegenden Arbeiten, die wir Jahr für<br />

Jahr in den Gremien machen: die Weiterentwicklung<br />

der IDM-Katalogformate, Standardisierung und Weiterentwicklung<br />

von Formaten für Prozesse wie z. B. Bestellabwicklung<br />

oder Lieferschein. Neu sind die Definitionen<br />

für Prozesse des Beanstandungsmanagements.<br />

Ferner arbeiten wir an der Präzisierung unserer Klassifizierung<br />

für Möbel und Wohneinrichtungen. Dieses<br />

wird im Hinblick auf den digitalen Produktpass zunehmend<br />

wichtiger. Schließlich nimmt die Weiterentwicklung<br />

der 3D-Formate Zeit in Anspruch.<br />

Welche Aktivitäten stehen künftig an?<br />

Kurz- und mittelfristig?<br />

Nach der erfolgreichen Pilotphase mit fünf Küchenherstellern<br />

steht ganz aktuell das Rollout unseres DCC<br />

Digitalindexes an. Mit diesem Tool können die Digitalisierungspotentiale<br />

in Unternehmen detektiert werden.<br />

Der Digitalindex spiegelt eine Statuszusammenfassung<br />

sowie ein grafisch aufbereitetes Scoring wider.<br />

Mittelfristig wird uns die Umsetzung des digitalen<br />

Produktpasses stark fordern. Das wird DAS Thema<br />

<strong>2024</strong> und 2025!<br />

Wie können sich Mitglieder<br />

in die praktische Arbeit einbringen?<br />

Derzeit arbeiten ca. 270 Mitarbeitende aus unseren<br />

Mitgliedsunternehmen in zehn Gremien mit. Da rüber<br />

hinaus haben wir das App- und Web-basierte Kollaborationssystem<br />

„Just.Social“, in welchem Daten und<br />

Meinungen ausgetauscht werden können. Es gibt dort<br />

neben einer gemeinsamen Datenhaltung auch eine<br />

Chatfunktion – ähnlich WhatsApp. Jedes Gremium hat<br />

einen Gruppenchat, man kann aber auch andere Teilnehmende<br />

persönlich anschreiben.<br />

Wer kann überhaupt Mitglied im DCC werden?<br />

Nach der aktuell gültigen Satzung können das Lieferanten<br />

von planungsintensiven oder variantenreichen<br />

Möbeln, Zulieferteilen oder Einbaugeräten für solche<br />

Möbel, Anbieter von Software und IT-Dienstleister für<br />

planungsintensive Möbel, Handelsgesellschaften oder<br />

Einkaufsverbände des Handels oder deren Mitglieder<br />

sowie Unternehmen aus dem Bereich der Logistik. Anderen<br />

Branchenorganisationen ist ebenfalls eine Mitgliedschaft<br />

möglich.<br />

Wer kann es nicht werden?<br />

Es gibt grundsätzlich keinen Anspruch auf Mitgliedschaft,<br />

selbst wenn das Unternehmen unter die obige<br />

Definition fällt. Finaler Entscheider ist der Vorstand.<br />

Bisher jedoch wurde noch nie ein Beitrittsgesuch abgelehnt.<br />

Es kommt immer mal wieder vor, dass ein Dienstleister<br />

unsere Gremien als reine Vertriebsveranstaltung ansieht.<br />

Das funktioniert natürlich nicht und wir intervenieren<br />

sofort. Meist folgt dann der baldige Austritt.<br />

Wie hoch ist die Mitgliedsgebühr?<br />

Wir haben eine differenzierte Beitragsstruktur, die<br />

sich u. a. nach der Unternehmensgröße richtet.<br />

Wie viele Mitglieder aus der Küchenbranche und<br />

aus welchen weiteren Bereichen hat der DCC?<br />

Derzeit sind 27 Küchenhersteller bei uns organisiert.<br />

Ferner Polster- und Wohnmöbellieferanten, Einkaufsverbände<br />

und Händler, Neumöbellogistiker sowie als<br />

große Gruppe die Software-Häuser und Datendienstleister.<br />

Allein aus dem Küchenumfeld sind 13 Software-<br />

Anbieter dabei. In Summe sind rund 80 Unternehmen<br />

im DCC organisiert.<br />

Was verpasst ein Unternehmen der Küchenbranche,<br />

wenn es sich nicht im DCC organisiert?<br />

Am Umsatz der deutschen Küchenmöbelindustrie gemessen<br />

sind 95 % der Marktteilnehmer Mitglied im DCC<br />

– etwas weniger als im VdDK. Unsere Standards sind<br />

frei verfügbar. Die Gestaltung der Standards ist allerdings<br />

nur den DCC-Mitgliedern möglich. Auch die Zwischenergebnisse<br />

stehen nur dem internen Kreis zur<br />

Verfügung. Der kollegiale, bis freundschaftliche Austausch<br />

ist unser großes Plus. Als Software-Haus kann<br />

man es sich nicht leisten, den Datenstandard erst nach<br />

dessen Veröffentlichung zu kennen. Dann kommt man<br />

mit der Programmentwicklung nicht mehr hinterher.<br />

Die IT-Dienstleister sind somit auch die aktivsten Mitglieder<br />

in den Gremien.<br />

Dirk Biermann<br />

Zweck und Umfang<br />

In der Gründungssatzung wurde es so formuliert: „Zweck des Vereins ist die Sammlung<br />

kaufmännischer, funktionaler und grafischer Daten der Küchenmöbelindustrie, deren Erfassung<br />

im Rahmen eines integrierten Datenformats, deren Weitergabe an Software-<br />

Häuser und an den Küchenmöbelhandel sowie die Zertifizierung von EDV-gestützten Planungsprogrammen<br />

für Küchenmöbel.“ Diese Definition spiegelte in den Folgejahren nicht<br />

das tatsächliche, stark erweiterte Arbeitsfeld wider. Seit 2019 lautet das formulierte Ziel:<br />

Definitionen aller kaufmännischen, funktionalen und grafischen Daten planungsintensiver<br />

Möbel im Rahmen eines integrierten Datenmodells sowie die Organisation der Anlage,<br />

der Zertifizierung und der Distribution solcher Daten. „Aber auch diese Formulierung<br />

greift bei dem heutigen Portfolio des DCC schon wieder zu kurz“, räumt Geschäftsführer<br />

Dr. Olaf Plümer ein. So könnte schon bald eine erweiterte Beschreibung folgen.<br />

1/2/<strong>2024</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 55


Digitalisierung<br />

Das neue Erleben<br />

Olaf Reinecke hält klassische Küchenstudios für nicht mehr zeitgemäß.<br />

Stattdessen setzt der Hamburger Küchenspezialist auf moderne Technik<br />

wie der VR-Brille. Dazu geht er auch im Marketing ungewöhnliche Wege.<br />

Es begann mit einem Experiment: Olaf Reinecke war<br />

von den VR-Brillen bereits über einen längeren Zeitraum<br />

überzeugt. Der Hamburger sah in den Virtual-<br />

Reality-Brillen eine neue Art, die Vorzüge seiner geplanten<br />

Küchen lebendig seinen Kunden vorzustellen.<br />

Aber er wusste nicht, ob seine Meinung geteilt wird.<br />

Deshalb lud Reinecke Verwandte, Freunde und Bekannte<br />

in ein Café ein, um die VR-Brille vorzustellen<br />

und um die Reaktion zu testen. Um den Kaffeetisch<br />

saßen gut ein Dutzend Menschen. Die<br />

jüngste Testerin war seine Enkelin mit<br />

vier Jahren, der älteste Tester<br />

ein guter Freund, der<br />

damals 96 Jahre alt<br />

war. „Zwei Personen<br />

haben aus gesundheitlichen<br />

Gründen<br />

die Brille nicht<br />

aufgesetzt“, erzählt<br />

Reinecke, „die anderen<br />

waren begeistert.“<br />

Dazu zählte sowohl die<br />

Vierjährige als auch der<br />

96-Jährige.<br />

VR-Brillen entrücken der Nische<br />

VR-Brillen erobern aktuell den globalen Markt. Die<br />

noch junge Technologie scheint der Nische immer<br />

schneller zu entwachsen. Im Jahr 2022 wurden weltweit<br />

8,83 Millionen VR-Brillen verkauft, so eine Erhebung<br />

der Marktforscher der International Data Corporation<br />

(IDC) mit Firmensitz im US-amerikanischen Needham<br />

(Massachusetts). Für das Jahr 2023 ging IDC von mehr<br />

als 10 Millionen verkauften Exemplaren aus. Eine aktuelle<br />

Studie gibt es dazu noch nicht. Aber es gibt noch<br />

eine andere Zahl: Nach Angaben der Pricewaterhouse-<br />

Coopers GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft,<br />

PwC Deutschland, stiegen in Deutschland<br />

mit VR erzielten Erlöse 2022 auf ein Volumen von<br />

116 Millionen Euro, ein Plus von 38 Prozent. Tendenz:<br />

stark steigend.<br />

Auch Olaf Reinecke ist davon überzeugt, dass VR-<br />

Brillen immer mehr zum Standard im Alltag gehören<br />

werden. „Die Technik entwickelt sich rasant. Ich rechne<br />

vor allem mit einem Schub, wenn Apple seine VR-<br />

Brille auf den Markt bringt.“ Damit ist Prognosen zufolge<br />

in Deutschland frühes tens Ende <strong>2024</strong> zu rechnen.<br />

Foto: Samsung<br />

Mehrwert für den<br />

Küchen spezialisten und die Kunden<br />

Nicht nur bei seinen Kunden hat der Hamburger einen<br />

positiven Effekt mit den VR-Brillen festgestellt,<br />

sondern auch bei sich selbst: „Ich plane seit dreieinhalb<br />

Jahrzehnten Küchen<br />

und habe ein ausgezeichnetes<br />

räumliches<br />

Verständnis.<br />

Aber mit der Brille<br />

erlebe auch ich<br />

die Räume in einer<br />

ganz anderen<br />

Tiefe.“ Reinecke<br />

sieht dadurch einen<br />

großen Mehrwert<br />

für die Planung.<br />

Der Küchenspezialist<br />

stellt immer wieder fest,<br />

dass auch seine Kunden die<br />

geplanten Küchen per Virtual<br />

Reality anders wahrnehmen.<br />

„Sie bekommen mit der Brille gleich<br />

ein direkteres Gefühl für Ergonomie, Arbeitswege<br />

und für die Funktionalität vermittelt.<br />

Dazu können sie besser einschätzen, welches Ausmaß<br />

ihre Küche tatsächlich hat“, sagt Reinecke. Um die<br />

Materialien zu fühlen, hält der Hamburger seinen Auftraggebern<br />

Muster von Fronten und Arbeitsplatten hin,<br />

sobald sie sich in dem virtuellen Raum an der jeweiligen<br />

Stelle befinden.<br />

„Es ist ein ganz neues Erleben. Dadurch können mir<br />

meine Kunden auch konkreter sagen, was sie sich wünschen<br />

oder was geändert werden soll. Die Erkenntnisse<br />

mit der VR-Brille bieten eine ganz andere Grundlage<br />

zur Diskussion“, erklärt Reinecke. Der nutzt für die<br />

VR-Umsetzung die Software XR-EASY des Karls ruher<br />

Startups R3DT. Das Unternehmen verfolgt das Ziel, VR<br />

möglichst unkompliziert erlebbar zu machen. Die Software<br />

sei simpel zu bedienen und erfordert lediglich<br />

eine kabellose VR-Brille und einen Internetzugang.<br />

Keine Ausstellungsfläche – nur ein Büro<br />

Olaf Reinecke geht auf mehreren Ebenen andere Wege<br />

als vieler seiner Kollegen. Sein Küchenstudio ist ein<br />

Büro in seiner Wohnung – mehr nicht. Im Regal ste-<br />

56 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2024</strong>


hen Architekturbücher und Muster. Keine Ausstellungsfläche,<br />

keine Musterküchen, keine E-Geräte. „Das<br />

ist nicht mehr zeitgemäß“, sagt Olaf Reinecke selbstbewusst.<br />

Der Hamburger hatte mal ein Küchenstudio.<br />

„Das ist aber lange her“, erzählt er. Seitdem verlässt er<br />

sich auf eine seiner großen Stärken: Kommunikation.<br />

Für Reinecke kommt es nicht in Frage, „Küchen von<br />

der Stange“ zu verkaufen. Jedem Raum steht er mit individuellen<br />

Ideen gegenüber. Seine Kunden hat der, der<br />

sich in seinem ersten Leben als Getreidekaufmann hat<br />

ausbilden lassen, in ganz Deutschland sowie vereinzelnd<br />

in Österreich und der Schweiz. Um mit ihnen in<br />

Kontakt zu bleiben, nutzt der Hamburger Videokonferenzen.<br />

Eigener Youtube-Kanal<br />

„Ich möchte erst einmal den oder die Menschen kennenlernen,<br />

für die ich eine Küche plane“, sagt Reinecke:<br />

„Wofür steht in dem Haushalt die Küche? Wozu wird<br />

sie gebraucht? Wird hauptsächlich Fisch oder Fleisch<br />

verarbeitet? Das sind nur wenige Frage, die mich beim<br />

ersten Kennenlernen interessieren – und genau davon<br />

hängen Materialien und die Planung ab“, erklärt<br />

Reinecke. Das Erstgespräch kann auch mal gut und<br />

gerne zwei Stunden dauern.<br />

Der Küchenspezialist sieht den Raum verbunden mit<br />

dem gesamten Wohnraum. Keine seiner geplanten Küchen<br />

gleicht der anderen, sagt er. Er bezieht beispielsweise<br />

Korpusse von bekannten Herstellern, um die<br />

Fronten bei anderen Unternehmen veredeln zu lassen.<br />

Dazu betreibt Olaf Reinecke einen eigenen Youtube-<br />

Kanal. In den ein- bis siebenminütigen Filmen erklärt<br />

der Küchenspezialist beispielsweise die Vorzüge von<br />

Granitarbeitsplatten, der Gestaltung des Stauraums<br />

oder des Wasserplatzes. Ein Großteil der Videos dreht<br />

sich allerdings um seine geplanten Küchen. In denen<br />

stellt Reinecke seine Ideen und die Umsetzung vor.<br />

Es geht auch zu Golfturnieren<br />

Um potenzielle Kunden auf sich aufmerksam zu machen,<br />

geht der Küchenspezialist gerne auch ungewöhnliche<br />

Wege. Beispielsweise besucht Reinecke Golfturniere,<br />

um dort mit den Menschen ins Gespräch zu<br />

kommen. Immer mit dabei: Sein Hochglanz-Fotobuch<br />

mit professionellen Aufnahmen seiner umgesetzten<br />

Küchenplanungen anhand derer er einen Eindruck seiner<br />

Arbeit vermitteln kann.<br />

Olaf Reinecke liebt es, Menschen für seine Küchen<br />

zu begeistern. Genauso mag er es, die Ideen<br />

seiner Kunden aufzunehmen und umzusetzen. Küchenplanung<br />

– das ist eben seine Leidenschaft. www.olafreinecke.de<br />

Astrid Plaßhenrich<br />

Foto: Bernd Euler (www.bernd-euler.com)<br />

Mehrwert für die Küchenplanung: Der Hamburger Küchen spezialist<br />

Olaf Reinecke ist von der Virtual-Reality-Brille überzeugt.<br />

1/2/<strong>2024</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 57


Betriebsmanagement<br />

Worauf der Küchenhandel achten muss<br />

Digitale Prozesse in der Buchhaltung<br />

Das Versprechen der Digitalisierung ist es, alles schneller, einfacher und besser zu<br />

machen. Und dieses Versprechen hält sie auch, solange man alles richtig macht.<br />

Nachlässigkeiten wiederum können zu Problemen führen – auch mit dem Finanzamt.<br />

Ingo Anneken von der SEB Steuerberatung über Chancen und Risiken der digitalen<br />

Buchführung.<br />

Foto: SEB<br />

Digitale Werkzeuge werden mittlerweile in jedem<br />

Betrieb und damit auch im Kücheneinzelhandel eingesetzt.<br />

Und damit sind nicht gleich komplexe KI-<br />

Systeme gemeint – auch die gute, alte E-Mail zur Kommunikation<br />

mit Kunden und Lieferanten hat ihren<br />

festen Platz in den täglichen Abläufen im Küchenstudio<br />

gefunden. Per Mail werden Planungen gemacht,<br />

Rechnungen verschickt, Vertragsdetails ausgehandelt.<br />

Und die E-Mail ist nicht das einzige digitale Hilfsmittel.<br />

Hinzu kommen Kalkulationsprogramme, Software<br />

zur elektronischen Bestellung der Ware bei der<br />

Industrie, zur Auftragsbestätigung und für die elektronische<br />

Wareneingangsrechnung. Viele Küchenstudios<br />

wickeln auch die Montage digital ab.<br />

Die Chancen der Digitalisierung<br />

Wer sich noch an die Zeiten erinnert, bevor der Computer<br />

zur Standardausstattung im Büro gehört, weiß<br />

wie viele (unangenehme) Tätigkeiten durch Digitalisierung<br />

weggefallen oder jetzt deutlich schneller abgearbeitet<br />

sind. Darin liegen die enormen Chancen der Digitalisierung<br />

– auch für den Küchenhandel: Prozesse<br />

werden beschleunigt, die Belegablage, die Kundenakten<br />

etc. können so organisiert werden, dass jeder im<br />

Betrieb einheitlich auf die Daten zugreifen kann und<br />

per Knopfdruck auf demselben Wissensstand ist. Gesuchte<br />

Informationen sind erheblich einfacher zu finden.<br />

Beschäftigte erhalten so mehr Ressourcen für Prozesse,<br />

die nicht digitalisiert werden können oder die<br />

der Mensch eben doch besser kann als die Maschine:<br />

die Beratung zum Beispiel. Kosten werden reduziert,<br />

Fehler können durch Automatisierung minimiert werden.<br />

Dank höherer Effizienz und reduzierten Kosten<br />

wird das Küchenstudio wettbewerbsfähiger. Dieser Segen<br />

der Digitalisierung erfordert allerdings Sorgfalt<br />

und bedeutet, dass die Prozesse im Unternehmen sauber<br />

aufgesetzt werden, sodass alle Daten ohne maschinellen<br />

Zwischenschritt in das Buchhaltungsprogramm<br />

eingelesen werden können.<br />

Zugriff auf sensible Daten<br />

Letzteres ist nicht nur notwendig, um unnötige<br />

Doppelarbeiten zu vermeiden – es ist auch unerlässlich,<br />

um fiskalische Risiken zu minimieren.<br />

Denn besonders hinsichtlich der eventuellen<br />

Prüfungen durch das Finanzamt<br />

Ingo Anneken ist seit 2009 Geschäftsführer<br />

der SEB Steuerberatung. Gemeinsam<br />

mit seinen Kollegen unterstützt er<br />

die Kunden über die klassische Steuerberatung<br />

hinaus hinsichtlich einer Vielzahl<br />

an betriebswirtschaftlichen Fragen<br />

– von der Rechtsformoptimierung bis hin<br />

zur Existenz gründung. Die SEB Steuerberatung beschäftigt<br />

50 Mitarbeiter und ist seit 1990 auf den<br />

Kücheneinzelhandel spezialisiert.<br />

58 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2024</strong>


estehen erhebliche Risiken. Je nach Digitalisierungsgrad<br />

des Küchenstudios sind unterschiedliche<br />

und umfangreiche steuerrechtliche Anforderungen<br />

zu beachten. Und im Falle einer Steuerprüfung muss<br />

alles korrekt nachgewiesen werden können. Kommt<br />

es zu einer Prüfung, sind dem Finanzamt Zugriff auf<br />

alle genannten Daten einzuräumen – auch auf den E-<br />

Mail-Verkehr haben speziell geschulte Finanzbeamte<br />

Zugriff. E-Mails nämlich sind Handelsbriefe und entsprechend<br />

erstreckt sich die Aufbewahrungspflicht<br />

auch auf sie. Ist nun der digitale Schriftverkehr mit<br />

Kunden und Lieferanten nicht in den jeweiligen Akten<br />

abgelegt, werden im Falle einer Steuerprüfung<br />

auch die Postfächer des E-Mail-Programms Teil der<br />

Steuerprüfung. Und das kann unerwünschte Nebenwirkungen<br />

haben: Zum Beispiel könnte der Prüfer<br />

eventuell über eine E-Mail des Steuerberaters stolpern<br />

und Inhalte sehen, die eigentlich der Verschwiegenheitspflicht<br />

unterliegen.<br />

Erklärungsnotstand nach Jahren<br />

Und nicht nur das kann zum Problem werden. Wenn<br />

die Digitalisierungsprozesse nicht ordentlich aufgesetzt<br />

sind, die buchhaltungsrelevanten Daten also<br />

nicht eingelesen werden (können) und per Hand an die<br />

Buchhaltung durch Neueingabe übertragen werden,<br />

entstehen leicht Differenzen zwischen den einzelnen<br />

Datenbeständen. Weicht zum Beispiel der Rechnungsausgang<br />

an den Kunden um 20 Prozent gegenüber den<br />

verbuchten Umsätzen ab, gibt es große Probleme. Und<br />

das kann leicht passieren, wenn die Prozesse nicht abgestimmt<br />

sind: Der Küchenhändler nutzt ein Modul<br />

des Planungsprogramms als Programm zur Erstellung<br />

der Rechnungen an die Kunden. Es gibt aber keine<br />

Schnittstelle zum Buchhaltungsprogramm. Vielmehr<br />

werden die Rechnungen an die Kunden gedruckt<br />

und dann manuell im Buchhaltungsprogramm erfasst.<br />

Da es keinen automatischen Abgleich gibt, entstehen<br />

mangels Erfassung von Rechnungskorrekturen im<br />

Planungsprogramm große Differenzen zwischen den<br />

beiden Programmen. Zum Beispiel, wenn der Händler<br />

Reklamationsnachlässe gewährt, die nur in der<br />

Buchhaltung erfasst werden. Der Steuerprüfer weiß<br />

das natürlich nicht – und sieht nur die Summe der<br />

Ausgangsrechnung. Solche Differenzen müssen dann<br />

dem Finanzamt erläutert werden. Die Erfahrung zeigt,<br />

dass dies in der Regel ziemlich schwierig ist. Oftmals<br />

liegen nämlich Jahre zwischen der E-Mail-Kommunikation<br />

und der digitalen Betriebsprüfung. Deswegen<br />

sollte das Thema Digitalisierung nicht nur nebenbei<br />

behandelt werden, sondern als eigenständiger Prozess<br />

im Küchenstudio implementiert werden – und<br />

zwar am besten mit fachkundiger Beratung durch einen<br />

Steuerfachmann. www.seb-steuerberatung.de<br />

Digitalisierungsprobleme vermeiden<br />

• E-Mails als Geschäftsbriefe (Ein- und Ausgang) in den<br />

digitalen Kunden- und Lieferantenakten archivieren<br />

und dann im Postfach löschen.<br />

• Korrekturen von Kundenrechnungen immer zuerst in<br />

der Rechnungs-Software erfassen und erst dann der<br />

Buchhaltung zur Verfügung stellen.<br />

• In der Buchhaltung keine geänderte Rechnung ohne<br />

Beleg aus der Rechnungs-Software erfassen.<br />

• Über Preisnachlässe und Rabatte eine Gutschrift erzeugen<br />

und den Grund für den Abzug dokumentieren.<br />

• Keine Vorab- und Proforma-Rechnungen schreiben.<br />

• Die Beträge aus Anzahlungsrechnungen bei den<br />

Schlussrechnungen immer über die Rechnungs-Software<br />

offen vom Rechnungsbetrag abziehen.<br />

• Nicht angenommene Angebote und stornierte Kundenaufträge<br />

als solche kenntlich machen.<br />

Die neue PVD-Spülenserie von<br />

Sternhagen in Edelstahl,<br />

Gun Metal, Gold und Rosegold*<br />

*erhältlich auch mit Armaturenbank<br />

m.wigger@carysil.de | www.carysil.com | Tel.: +49 (0)40 - 822 174 047<br />

Part of the Carysil Group | Carysil GmbH | Hahnenkamp 1 | 22765 Hamburg


Outdoor<br />

Wetterfeste Kücheninsel<br />

aus Papier und Pappe<br />

Der Werkstoff PaperStone besteht aus recyceltem Papier – und wird als äußerst<br />

widerstandsfähiges Material bereits im Objekt- und Ladenbau eingesetzt. Nun soll<br />

die Küchenindustrie folgen. Ein Gespräch mit Dave Wolf von Becher „inoArt“ und<br />

Designer Hans Winkler.<br />

60 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2024</strong>


„So mancher aus dem hiesigen Holzhandel“, sagt Dave<br />

Wolf, „ist so konservativ wie Meister Eder.“ Mit dem fiktiven<br />

Schreinermeister aus München hat Wolf grundsätzlich<br />

wenig zu tun, obschon: Beide tragen Brille<br />

und Bart und beschäftigen sich hauptberuflich mit<br />

Holz. Auch Dave Wolf, Leiter der Becher-Eigenmarke<br />

„inoART“, ist gelernter Schreinermeister. Innerhalb<br />

der Becher-Gruppe, einem etablierten Familienunternehmen<br />

für Holzprodukte rund um Innenausbau sowie<br />

Messe- und Ladenbau, beschäftigt sich der Koblenzer<br />

mit neuartigen Materialien und Oberflächen – und<br />

testet damit nicht nur die Strapazierfähigkeit von Holz,<br />

sondern auch die Bereitschaft von Händlern und Verarbeitern,<br />

den Werkstoff neu zu denken.<br />

„InoArt“, ein zusammengesetzter Begriff aus „Innovation“<br />

und „Art“ (Dt.: Kunst), bringt bereits als Wortspiel<br />

eine gewisse Erwartungshaltung an die dort ausgewiesenen<br />

Materialien mit sich. Tatsächlich schaffen<br />

insbesondere jene Werkstoffe den Sprung in größere Volumenabsätze,<br />

die sich als besonders nachhaltig, widerstandsfähig<br />

und designorientiert erweisen oder in komplexen<br />

technischen Anwendungsfeldern ihren Einsatz<br />

finden. Dazu zählt bei Becher beispielsweise Himacs,<br />

ein thermisch verformbarer Mineralwerkstoff für porenfreie<br />

Oberflächen, aber auch Fibo, ein patentiertes<br />

Wandverkleidungssystem aus Norwegen, das die klassische<br />

Fliese in Küche und Bad genauso schnell ersetzen<br />

soll, wie es, laut Hersteller, verlegt werden kann.<br />

Aus ECO-recyceltem Papier<br />

Den wohl größten Erfolg erzielt die Unternehmenssparte<br />

„InoArt“ derzeit aber mit dem Material Paper-<br />

Stone: Ein Werkstoff aus den USA, der zu 100 Prozent<br />

aus recyceltem Papier und recycelter Pappe besteht<br />

und laut Anbieter dennoch die technisch robusten Ansprüche<br />

eines Natursteins erfüllt – obwohl sich das<br />

Produkt mit herkömmlichem Holzwerkzeug problemlos<br />

bearbeiten lässt und grundsätzlich an eine Schichtstoff-Compactplatte<br />

erinnert. Der umfangreiche Kriterienkatalog,<br />

den der Werkstoff scheinbar mühelos<br />

abhakt, macht zunächst misstrauisch. Ein Verbundmaterial<br />

aus Papier, das schnitt- und spülmaschinenfest,<br />

hitzebeständig und schlagfest ist – und dennoch ohne<br />

Mineralöl-Derivate auskommt, die eine künstliche Widerstandsfähigkeit<br />

erzeugen könnten?<br />

Mit natürlichem Harz<br />

Grundsätzlich, sagt Dave Wolf, der sich bei „inoArt“<br />

beständig mit der Frage nach den Materialien der Zukunft<br />

beschäftigt, sei PaperStone „in seiner Anwendung<br />

gar nichts Neues“. Der Werkstoff fungiere ähn-<br />

Foto: Biermann<br />

Für seine Outdoorküche „BBQPipe“ begab<br />

sich Gestalter Hans Winkler auf die Suche<br />

nach einer neuen Materialität. Er wurde bei<br />

PaperStone in schwarzem „Slate“ fündig.<br />

Foto: Hans Winkler Design<br />

Dave Wolf,<br />

Leiter der<br />

BECHER-<br />

Eigen marke<br />

„ inoART“: „Ein<br />

revolutionäres<br />

Produkt für den<br />

Küchen- und<br />

Möbelhandel.“<br />

1/2/<strong>2024</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 61


Outdoor<br />

lich wie herkömmliche Materialien aus HPL oder<br />

verschiedene Vollkernplatten. Aber eben „mit dem enormen<br />

ökologischen Vorteil, anstelle von konservativen<br />

Phenol- und Formaldehyd-Harzen mit dem natürlichen<br />

Harz „PetroFree“ imprägniert zu sein, das ohne Mineralöle<br />

auskommt“. Wolf nennt PaperStone daher ein<br />

„hochspannendes und revolutionäres Produkt“ für den<br />

Küchen- und Möbelhandel.<br />

„PetroFree“ wird unter anderem aus den Schalen<br />

der Cashewnuss gewonnen und sorgt für die außergewöhnlichen<br />

Produkteigenschaften von PaperStone. Die<br />

Oberfläche fühlt sich wie natürliches, mattes Papier an:<br />

Grundsätzlich warm und haptisch griffig, aber eben<br />

auch etwas rustikaler als eine glattgeschliffene Steinarbeitsplatte.<br />

Aus den insgesamt 15 Farbtönen hat „inoArt“<br />

bislang sieben Farben in den Stärken 2, 6, 10 und 13 Millimeter<br />

auf Lager. Sie präsentieren sich mit einer homogen<br />

durchgefärbten Plattenstruktur und natürlichen<br />

Farbpigmenten für eine satte, optimale Verteilung entlang<br />

ihrer Oberfläche. Sanfte, pudrig gedeckte Töne in<br />

„Sand“ oder „Graphite“ werden bislang am stärksten gefragt,<br />

aber auch das rötlich-braune „Sienna“ oder das<br />

ockergelbe „Honey“ haben ihre Berechtigung.<br />

Ein recycelter Papierwerkstoff,<br />

der wasser- und schnittfest,<br />

hitzebeständig und schlagfest ist?<br />

Eine vielversprechende<br />

Grundlage für die nachhaltige<br />

Küche.<br />

Foto: Becher inoArt<br />

Geschirrspüler-Test bestanden<br />

Eine zielsichere Wahl ist ebenso das schwarze „Slate“,<br />

zu Deutsch „Schiefer“, das sich dem natürlichen Pendant<br />

lediglich farblich annähert. In seiner Funktion als<br />

Arbeitsplatte erweist es sich jedoch als deutlich pflegeleichter:<br />

PaperStone lässt sich, im Gegensatz zum Naturstein,<br />

nämlich ideal fräsen und bearbeiten wie Hartholz.<br />

Flecken, Dellen oder Abnutzungserscheinungen können<br />

somit durch einen simplen Schleifvorgang ausgebessert<br />

werden und unterstreichen die Langlebigkeit des Werkstoffs.<br />

Papier schlägt Stein, wie im gleichnamigen Kinderspiel<br />

„Schere, Stein, Papier“? Möglicherweise.<br />

„Es ist ein Material, das ich sehr sympathisch finde“,<br />

sagt Designer Hans Winkler. Der Gestalter aus dem baden-württembergischen<br />

Grafenau war vor rund anderthalb<br />

Jahren für ein eigenes Projekt auf der Suche nach<br />

einem UV- und witterungsbeständigen Werkstoff in<br />

schwarzer Farbe, mit dem sich Möbelfronten realisieren<br />

lassen. Er wurde bei „Slate“ von PaperStone fündig.<br />

Ausgerechnet eine Outdoorküche kleidet das Material<br />

aus recyceltem Altpapier nun ein, vielmehr: Selbst der<br />

Korpus wird durch das äußerst belastbare Produkt gestellt,<br />

da PaperStone verzug- und verwindungsarm ist<br />

und sich somit auch für selbsttragende Konstruktionen<br />

optimal eignet. Auf Nachfragen seines Umfelds nach<br />

der dauerhaften Belastbarkeit des Werkstoffs – zumal<br />

an der frischen Luft – reagiert Hans Winkler mit einer<br />

überzeugenden Anekdote: Ein Auftraggeber habe sich<br />

einst ein PaperStone-Muster aus seiner Werkstatt am<br />

Designcampus Grafenau mitgenommen und es zwei<br />

Wochen am Stück im privaten Geschirrspüler platziert.<br />

Test bestanden: Das Material wurde dadurch tatsächlich<br />

für wasser- und wetterfest befunden.<br />

Erste Outdoorküche von Osta<br />

Hans Winkler, selbst ein gelernter Schreiner und Holztechniker,<br />

hat sich jedoch nicht nur aus technischen<br />

Gründen für PaperStone entschieden. Auch die ihm inhärente<br />

Neugier auf Neuentdeckungen dürfte dazu beigetragen<br />

haben, dem recycelten Werkstoff eine Chance<br />

zu geben. Obwohl PaperStone in den USA seit rund<br />

15 Jahren fest etabliert ist, wird es in der europäischen<br />

Branche noch immer als Newcomer gehandelt. Die Start<br />

Up-Mentalität spricht Winklers Sprache: „Neue Werkstoffe<br />

dürfen anders sein als alles bisherige. Ihre Materialität<br />

muss sich durch eine faszinierende Haptik und<br />

Funktionalität beweisen“, sagt der Gestalter, der sich mit<br />

der „BBQPIPE“ für die Firma Osta Küchen-Elemente nun<br />

selbst auf anspruchsvolles Terrain am Outdoor küchenmarkt<br />

begibt. Mit seiner Gesamtverantwortung für<br />

die wetterfeste Kücheninsel bringt er zugleich PaperStone<br />

als nachhaltiges Material in einen, wie er es nennt,<br />

„pragmatischen Einsatz“. Der Werkstoff bewährt sich.<br />

Kreativ und leidenschaftlich<br />

Etwas anders machen, Mut und Zuversicht beweisen<br />

– diese Eigenschaften charakterisieren Hans Winkler,<br />

der immer wieder betont, dass man gerade in schwierigen<br />

Zeiten „die Zukunft entwickeln müsse, und zwar<br />

kreativ und leidenschaftlich“. Sie treffen ebenso auf<br />

Dave Wolf von der Becher-Gruppe zu, der den Eintritt<br />

des Werkstoffs in den europäischen Markt als „herausfordernd,<br />

aber auch gewinnbringend“ beschreibt.<br />

Seit rund zwei Jahren präsentieren der Holzexperte<br />

und sein „inoArt“-Team den Mehrwert des Materials<br />

PaperStone vor Handwerkern, Objekteinrichtern und<br />

der Industrie. Dazu hält die von ihm geleitete „BECHER<br />

Akademie“ regelmäßig Schulungen ab, die die Verarbeitung<br />

des Werkstoffs am Praxisbeispiel demonstrieren.<br />

Die Veranstaltungen sind bei Verarbeitern stark<br />

nachgefragt und regelmäßig ausgebucht. Und doch:<br />

Die über Jahrzehnte fest verwachsene Verbindung zwischen<br />

Produzenten und Abnehmern erprobter Werkstoffe<br />

sei bisweilen etwas schwierig zu durchbrechen.<br />

Dabei könnte PaperStone die deutsche Küchenplanung<br />

innovativer machen und wettbewerbsfähig halten –<br />

nicht zuletzt hinsichtlich seiner Nachhaltigkeit. Glücklicherweise,<br />

sagt Wolf, würden immer mehr Entscheider<br />

dies erkennen. Bereits jetzt gebe es interessante<br />

Ansätze seitens der designorientierten und nachhaltigen<br />

Küchen- und Möbelbranche.<br />

62 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2024</strong>


Nachhaltigkeit als Schlüsselargument<br />

Die Wiederverwend- und Wiederverwertbarkeit des<br />

Materials wird langfristig eine Schlüsselrolle in der<br />

Kommunikation an den hiesigen Küchen- und Möbelhandel<br />

spielen. Zwar sei PaperStone bislang auf eine<br />

„cradle to grave“-Nutzung ausgelegt, bei der das Material<br />

nach jahrelanger Benutzung ein Ende seines<br />

Lebenszyklus fände. Bis das der Fall sei, können die<br />

Oberflächen aber zigfach fein abgeschliffen und somit<br />

leicht erneuert werden. Auch eine besondere Verede<br />

lung mit Öl für eine zusätzliche Farbtiefe sowie als<br />

Oberflächenschutz ist schon heute möglich. Ebenfalls<br />

angedacht ist, die alten Platten nach ihrer Nutzung im<br />

Küchen- oder Objektgeschäft einem „Repanelsystem“<br />

zuzuführen, bei dem der Papierwerkstoff zu Schneidbrettern<br />

oder Messergriffen weiterverarbeitet werden<br />

kann. In letzter Instanz fänden die geschredderten<br />

Schnipsel schließlich sogar noch als Straßenschilder<br />

Verwendung. Im Endzyklus könne PaperStone ohne<br />

besondere Auflagen im Restmüll entwertet werden.<br />

Als Wermutstropfen bleibt die lange Anreise des Recyclingstoffes<br />

bestehen, der aus den USA geliefert wird.<br />

„Wir arbeiten daran, auch innerhalb von Europa ein<br />

kreislauffähiges System auf die Beine zu stellen“, sagt<br />

Dave Wolf.<br />

Der Gedanke der vielfältigen Verwertbarkeit von<br />

Paper Stone gefällt Designer Hans Winkler: „Geht<br />

mal etwas in der Fertigung oder bei der Auslieferung<br />

schief, muss man das Material nicht sofort wegwerfen,<br />

wie es bei einer abgeplatzten Keramik-Kante oder einer<br />

gebrochenen Steinplatte der Fall wäre“, sagt der Gestalter.<br />

„PaperStone lässt sich von jedem Handwerker reparieren<br />

– oder man lebt eben mit dieser Patina, die ohnehin<br />

zunehmend Akzeptanz findet im Küchensegment.“<br />

Als Teil von Winklers Outdoorküche „BBQPIPE“ formt<br />

PaperStone – fast schon ironisch anmutend – eine umgedrehte<br />

Pfeife, die Korpus, Schubladen und Einbaugeräte<br />

entlang der Kochinsel als ästhetischer Rahmen<br />

umschließt. Die schmauchende Symbolik schließt<br />

nicht nur nahtlos an die Funktionalität der Outdoorküche<br />

an, auf der mittels Teppan Yaki und Induktionsfeld<br />

gekocht und gegrillt werden kann. Die Pfeifenform<br />

eint auch zwei Elemente, die nicht so recht zusammenpassen<br />

wollen: Papier und Glut. Dabei ist PaperStone<br />

schon heute bis zu 180 Grad hitzebeständig und ausdrücklich<br />

widerstandsfähig gegen Zigarettenglut, sagt<br />

der Hersteller. In den Testreihen, die Dave Wolf mit seinem<br />

Team fährt, bleibt der Werkstoff sogar bei bis zu<br />

250 Grad stabil.<br />

„inoArt“ im IDF34 in Löhne<br />

Die Steifigkeit erlangt das Material durch seine recycelte<br />

Zusammensetzung, durch die sich die ursprünglich<br />

langen Zellulose-Fasern in jedem Kreislauf verkürzen<br />

und anschließend durch Harze verhärtet werden.<br />

Im Gegensatz zu gesinterten Steinen, die den deutschsprachigen<br />

Küchenmarkt mit ihren scheinbar unverwüstlichen<br />

Oberflächen derzeit dominieren, sei PaperStone<br />

allerdings in jedem Format „ein gutmütiges<br />

Material“, sagt Dave Wolf. Will heißen: Der Werkstoff<br />

ist elastisch und eignet sich daher auch als bruchsichere<br />

Komponente für überlange Arbeitsplatten oder<br />

individuelle Zuschnitte, die mittels Längs- und Quer-<br />

Foto: Becher inoArt<br />

In den USA ist PaperStone bereits seit über 15 Jahren<br />

etabliert. Hierzulande nimmt die Nachfrage nun kräftig<br />

an Fahrt auf. Damit dürfte sich auch die Anzahl der in<br />

Europa verfügbaren Farben erweitern.<br />

stößen so miteinander verbunden werden können, dass<br />

die Fuge kaum sichtbar ist. Die einfache Verarbeitung<br />

und Veredelung ist somit nicht nur geeignet für designorientierte<br />

Küchen- und Möbelprojekte, sondern reduziert<br />

auch Projektkosten im Vergleich zu teureren<br />

Steinbelägen.<br />

Für Manufakturprojekte geeignet<br />

Das Preis-Leistungs-Gefüge dürfte sich perspektivisch<br />

sogar noch ausbauen lassen. Zwar ist „inoArt“<br />

von Becher der bislang einzige Exklusiv-Importeur des<br />

Materials, der PaperStone nach Deutschland ausführt<br />

und über seine regionalen Niederlassungen an Handel<br />

und Industrie verkauft. Je höher Nachfrage und Absatz<br />

ausfallen, desto besser könne man allerdings zukünftig<br />

mit moderaten Preisen kalkulieren, erklärt Dave<br />

Wolf. Individuelle Großprojekte werden bislang im Laden-<br />

und Messebau, in Hotellerie und Gastronomie sowie<br />

bei Spa- und Wellnesseinrichtungen umgesetzt.<br />

Der Charme von „inoArt“, betont Wolf, läge zugleich<br />

darin, auch kleine Manufakturprojekte mit geringen<br />

Abnahmemengen zu unterstützen. Ganz von ungefähr<br />

kommt der Vergleich mit Schreinermeister Eder<br />

also nicht: Wer das Besondere sucht, wird beim Spezialisten<br />

fündig. PaperStone könnte als Designmaterial<br />

neue Maßstäbe in der holzverarbeitenden Branche<br />

setzen.<br />

Susanne Maerzke<br />

Im Minenschutz überzeugt<br />

Überzeugen kann sich die Öffentlichkeit von Material<br />

und Outdoorküche im neu gestalteten Becher-<br />

Showroom im IDF34 Forum in Löhne. Damit soll auch<br />

die industrielle Marktpräsenz von „inoArt“ im Herzen<br />

der ostwestfälischen Küchenindustrie verankert werden.<br />

Wer dort auf Dave Wolf und sein Team trifft, hört<br />

eine weitere Anekdote, die die Alltagsbeständigkeit<br />

von PaperStone demonstriert: So habe das US-Militär<br />

den Werkstoff bereits als Minenschutz bei militärischen<br />

Fahrzeugen eingesetzt. PaperStone wurde hierfür als<br />

25 Millimeter starke Vollkernplatte am Unterbau des<br />

Gefährts befestigt – und hat sich bewährt.<br />

1/2/<strong>2024</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 63


Outdoorküchen<br />

Foto: Out4Kitchen<br />

64 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2024</strong>


Outdoor gibt’s nicht<br />

von der Stange<br />

Outdoorküchen müssen modular sein. Damit werden sie<br />

jeder Idee und jedem Wunsch des Kunden gerecht.<br />

Die Hersteller sind sich einig: Deutschland ist in Sachen<br />

Outdoorküchen ein Entwicklungsland. Noch immer<br />

gilt die Ausstattung für Draußen als Luxusgut.<br />

In den USA hingegen gehört eine Gartenküche zum<br />

Standard – egal ob im Süden, Westen, Osten oder Norden.<br />

Trotz Inflation, Kriege, politischen Unsicherheiten<br />

und der Verpuffung des Cocooning-Effekts der Pandemie<br />

haben die Unternehmer allerdings auch diese Meinung:<br />

Der Markt und das Interesse wachsen auch hierzulande.<br />

Der Peak des Umsatzes von Outdoorküchen sei noch<br />

lange nicht überschritten, sagen die Hersteller. Liebhaber<br />

des Kochens im Freien genießen inzwischen die<br />

Vorzüge von Arbeitsfläche, Spüle, Kühlschrank, Kochfeld<br />

und Grill. Längst gehört auch ein Sektkühler, eine<br />

Teppan Yaki-Flüche, das Induktionskochfeld oder ein<br />

Wok zur Ausstattung. So bieten Outdoor küchen den<br />

gleichen Komfort wie die Küche im Haus, denn auch<br />

die Entwicklung und Auswahl an Geräten, Möbeln und<br />

Zubehör hat in den vergangenen Jahren auf diesem<br />

speziellen Markt stark zugenommen. Einen großen<br />

Unterschied zu Indoorküchen hat die Gartenvariante<br />

allerdings: Die besondere Bauweise gewährleistet<br />

bei allen Modellen die Witterungsbeständigkeit der<br />

Küchen, auch im rauen Seeklima oder trotz hoher Luftfeuchtigkeit,<br />

Temperaturschwankungen oder extremer<br />

Sonneneinstrahlung.<br />

Anforderungen sind gestiegen<br />

Die Anforderungen an Outdoorküchen sind in den vergangenen<br />

Jahren bei den Konsumenten ebenfalls gestiegen.<br />

„Nur ein Grill reicht nicht“, sagt auch Thorsten<br />

Brandenburg, Grillweltmeister von 2017. Er empfiehlt<br />

einen Gasgrill und einen Keramikgrill für Holzkohle.<br />

Im Winter tendiert er meist zum Keramikgrill. „Die<br />

massive Keramik speichert die Hitze sehr lange und<br />

Kälte macht dem Grill nichts aus“, erklärt Brandenburg.<br />

Nur ein Grill? Das war früher.<br />

Gute Chancen im Premium<br />

Outdoorküche ist allerdings nicht gleich Outdoorküche.<br />

Der Markt wird in drei Segmente geteilt. Das<br />

Objekt-Segment sieht nach Expertenmeinung einer<br />

ungewissen Marktentwicklung entgegen. Der Konsum-Bereich<br />

stagniert, während der Marktanteil im<br />

Premium-Bereich stetig zunimmt. Aber egal ob Premium<br />

oder das preisgünstige Pendant – eins haben alle<br />

Outdoorküchen gemeinsam: Sie sind ein emotionales<br />

Produkt. Auch da sind sich die Hersteller einig.<br />

Maßgeschneidert, modular und geradlinig<br />

Das Unternehmen Burnout Kitchen startete Ende 2017<br />

und hat sich zum Ziel gesetzt, ein Deonym für Out doorküchen<br />

zu werden – so wie Tempo für Papiertaschentücher.<br />

„Wir sind gut aufgestellt“, sagt Geschäftsführer<br />

Daniel Joachimmeyer mit Blick auf das ehrgeizige Ziel.<br />

Mit dem zweiten Geschäftsführer Thomas Pabst sowie<br />

seinen Mitarbeitern entwickelt sich das Unternehmen<br />

rasend schnell weiter. Nur zwei Jahre nach der Gründung<br />

zog das Start-up von Bünde ins 30 Autominuten<br />

entfernte niedersächsische Bissendorf. Im dortigen Gewerbegebiet<br />

hatte ein Wintergartenhersteller aus Kapazitätsgründen<br />

Burnout Kitchen neben den Produktionshallen<br />

auch noch einen 1800 Quadratmeter großen<br />

Showroom überlassen.<br />

„Wir haben eine sehr hohe Fertigungstiefe“, sagt<br />

Joachimmeyer. Er und Thomas Pabst kommen aus der<br />

Möbelbranche, sind Holztechniker und Tischler. Ihre<br />

Mission gehen sie auf allen Ebenen professionell an.<br />

Flexibilität und Individualität sind Schlagwörter, die<br />

der Premium-Hersteller in seinen Linien „Lux“ und<br />

„BBQ“ mit Leben füllt.<br />

Beide Serien sind maßgeschneidert, aus einem modularen<br />

Korpus und haben eine geradlinige Formsprache.<br />

Funktionalität, Verarbeitung und Design stehen<br />

gleichberechtigt auf einer Stufe. Als Materialien werden<br />

rostfreier Stahl, UV- und witterungsbeständige<br />

Materialien und Beschläge verwendet. „Dank der modularen<br />

Bauweise kann jede Outdoorküche jederzeit<br />

nach Wunsch ergänzt und erweitert werden“, sagt<br />

Joachimmeyer. Burnout-Küchen sind kompatibel mit einer<br />

Vielzahl von Grill- und Kochplatten-Herstellern. Zu<br />

den jüngsten Partnern gehört ab sofort auch die bayrische<br />

Edelmarke Bufon, die Gas-Kochfelder herstellt.<br />

„Lux“ ist – wie es der Name sagte – die grifflose<br />

Luxuslinie. Der Sockel ist geschlossen, während bei<br />

der „BBQ“ Standfüße oder Rollen montiert sind. Da<br />

aber kaum eine Terrasse oder ein Garten ebenerdig<br />

sind, gibt es auch bei der „Lux“ eine Höhenverstellung,<br />

durch die Unebenheiten ausgeglichen werden.<br />

Als niedrigschwelliges Angebot bietet das Unternehmen<br />

auf seiner Homepage einen selbst programmierten<br />

Online-Konfigurator. Interessierte können damit spielend<br />

leicht ihre „BBQ“ oder „Lux“ zusammenstellen.<br />

Zunächst müssen Korpusfarbe und Arbeitsplatte ausgewählt<br />

werden, dann Sockel- und Thekenbeleuchtung<br />

sowie die Thekenvariante. Daraufhin wird gefragt, ob<br />

alle Geräte mit einem Elektroanschluss versehen werden<br />

sollen. Nachdem sich der potenzielle Kunde selbst<br />

1/2/<strong>2024</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 65


Outdoorküchen<br />

mit Schränken, den passenden Grill, Kochfeld, Kühlgerät<br />

und Spüle ausgesucht hat, kann er die Anfrage direkt<br />

senden. „Auf die Module bieten wir zehn Jahre Garantie“,<br />

sagt Joachimmeyer.<br />

Belastbar und widerstandsfähig<br />

Während Burnout Kitchen sich bewusst in den Outdoor<br />

küchen-Markt hineinbegab, war dieser Weg bei<br />

Niehoff Garden ein schleichender Prozess, aber auch<br />

eine logische Konsequenz. „Wir beobachten schon lange<br />

die verschwindenden Grenzen zwischen Außen und<br />

Innen. Somit gehört auch die Küche auf die Terrasse“,<br />

sagt Vertriebsleiter Burkhard Temme.<br />

Das Unternehmen aus Warendorf ist „auf erstem<br />

Bildungsweg“ Spezialist für Gartenmöbel. Der Outdoorküchen-Bereich<br />

hat sich in den vergangenen fünf<br />

Jahren aber zu einem festen Bestandteil des Unternehmens<br />

entwickelt. Auch Niehoff setzt auf ein modulares<br />

System, mit dem individuell zu planen möglich ist.<br />

Nach intensiven Gesprächen mit seinen Fachhändlern<br />

und Kunden ist das Warendorfer Unternehmen<br />

mit einem flexibleren Outdoorküchen-Programm in die<br />

vergangene Saison gestartet. Die Kunden haben mittlerweile<br />

die Auswahl aus drei verschiedenen Küchenlinien,<br />

die in sich noch einmal vielfältig konfigurierbar<br />

sind. Die „Pro Master“ aus gebürstetem Edelstahl,<br />

HPL (High Pressure Laminate) oder Teak bietet mit ihrem<br />

Grillmodul inklusive Kühlschrank, Stauraum und<br />

Arbeitsfläche bereits eine kleine Outdoorküche in sich.<br />

Sie kann darüber hinaus mit zahlreichen Stauraumoptionen,<br />

einem Spülmodul oder einem Kamado-Grill<br />

erweitert werden.<br />

Die „Black Line“ von Niehoff kommt mit einem anthrazitfarbenen<br />

Aluminiumrahmen daher. Als Frontausführungen<br />

kann entweder HPL oder Teak gewählt<br />

werden. Die Basis bilden verschiedene Einzel- und Doppelmodule,<br />

zwischen denen zahlreiche Gasgrillmodelle<br />

eingehängt werden können. Als weiteres Element<br />

kann ein Gaskaminmodul für zusätzliche Gemütlichkeit<br />

sorgen.<br />

Die jüngste Linie heißt „Teak Edition“. Sie ist eine<br />

Massivholzküche mit funktionalen Elementen aus recyceltem<br />

Teak, einer widerstandsfähigen Arbeitsplatte<br />

aus Keramik und minimalistischen Griffen aus gebürstetem<br />

Edelstahl. Alle Materialien seien sowohl belastbar<br />

als auch widerstandsfähig. Ein Gasgrill kann mithilfe<br />

eines speziellen Installationskit zwischen den<br />

Modulen eingehängt werden.<br />

Von drinnen nach draußen<br />

Die Outdoorküchen von Out4Kitchen kommen aus dem<br />

Hause des Küchenplaners und Schreiners Mayr+Mayr.<br />

„Wir bringen die Küche von drinnen nach draußen“,<br />

sagt Alexander Senczyszyn, Produktmanager bei<br />

Out4Ktichen. „Das bezieht sich auf Design, Komfort<br />

und Haptik. Ein elegantes und modernes Fugenbild<br />

mit möglichst durchgängiger Arbeitsplatte ist für uns<br />

selbstverständlich.“ Korpus und Fronten sind aus HPL-<br />

Kompaktplatten gefertigt. Das Vollkernmaterial wird<br />

seit Jahrzehnten in der Fassadentechnik eingesetzt<br />

und widersteht Witterungseinflüssen. „Dazu sind unsere<br />

Outdoorküchen sehr montagefreundlich“, erklärt<br />

Out4Kitchen-Geschäftsführer Markus Mayr. Alle Varianten<br />

sind grifflos. Die Spüle funktioniert mit fixer<br />

Wasserinstallation, kann aber auch an den Gartenschlauch<br />

angeschlossen werden. „Wir profitieren von<br />

seiner jahrzehntelangen Erfahrung als Küchenhersteller<br />

mit eigener Schreinerei. Deshalb sind Sondermaße<br />

für uns kein Problem“, erklärt Mayr. Aus der Unternehmens-Homepage<br />

ist ebenfalls ein Online-Konfigurator<br />

implementiert.<br />

Die Oberflächen sind mit Antifinger-Printbeschichtung<br />

ausgestattet. Eine Widerstandsfähigkeit wird für<br />

das gesamte Jahr garantiert. Gewählt werden kann<br />

zwischen den vier Outdoor-Dekoren „Stone“, „Dark<br />

grey“, „Concrete“ und „Bronze“ für die Fronten und Arbeitsplatte.<br />

Arbeitsplatten sind allerdings auch aus Naturstein,<br />

Dekton oder Keramik erhältlich. Sonderoberflächen<br />

und -farben sind ebenfalls realisierbar.<br />

Nicht allein Premium<br />

Ein weiterer etablierter Anbieter von Outdoorküchen<br />

ist Wesco aus dem Sauerland. Das Unternehmen musste<br />

jedoch Ende November 2023 beim zuständigen Amtsgericht<br />

in Arnsberg einen Antrag auf ein Eigenverwaltungsverfahren<br />

gestellt. Das Gericht hat diesem Antrag<br />

entsprochen und die vorläufige Eigenverwaltung angeordnet.<br />

Seitdem wird ein Investor und Käufer gesucht.<br />

Der Geschäftsbetrieb läuft jedoch weiter. Deshalb berichten<br />

wir selbstverständlich über die jüngsten Aktivitäten<br />

im Segment Outdoor. Hier kündigte das Unternehmen<br />

auf der area30 im September 2023 eine<br />

Änderung der Strategie an. In der Vergangenheit wurde<br />

ausschließlich der Premiumbereich mit der Linie<br />

„Wesco premium Outdoorküche“ bedient. Diese Küchen<br />

werden individuell geplant und produziert. Ab <strong>2024</strong><br />

sollte ein Angebot für das konsumige Segment hinzukommen.<br />

Dafür wurde die Produktlinie „Wesco comfort<br />

Outdoorküchen“ ins Leben gerufen. Der Kunde kann<br />

über verschiedene fest definierte Gestell-, Schrank- und<br />

Arbeitsplattenvarianten selbst seine Außen küche konfigurieren.<br />

„Wir garantieren eine schnelle Lieferzeit<br />

und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis“, sagte Fabian<br />

Quandt, Leitung Einkauf und Projektmanagement, im<br />

Messegespräch auf der area30. Ebenfalls bringt Wesco<br />

die neue Produktlinie „Wesco creativ Outdoorküchen“<br />

für den Objektbau auf dem Markt. Architekten und Objektausstatter<br />

können damit „zielgenau kreative Outdoorlösungen<br />

anbieten“, verspricht das Unternehmen.<br />

Leicht erfassbarer Typenplan<br />

Auch beim Anbieter KEK können Outdoorküchen individuell<br />

gestaltet werden. Wobei der „leicht erfassbare<br />

Typenplan“ eine schnelle Planung oder Erweiterung ermöglicht,<br />

sagt das Unternehmen. Es sei egal, ob es sich<br />

um fertig konfigurierte Module handelt oder um eine<br />

eigene Planung. Die massiven Möbel mit Schubladen in<br />

Gastronormmaßen kombinieren skandinavische Leichtigkeit<br />

mit dem Industrial Style der Profi-Küchen. Der<br />

Korpus kann wahlweise auf Rollen oder einem freistehenden<br />

Sockel – mit oder ohne Blende – geplant werden.<br />

Die Fronten werden in RAL-Farben pulverbeschichtet.<br />

Astrid Plaßhenrich<br />

66 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2024</strong>


Eine Ausführung der „BBQ Outdoor-Küche“<br />

von Burnout Kitchen in der Farbe „Dark Oak“<br />

mit dem Grill „Napoleon Prestige Pro 665“.<br />

Ein echter Hingucker: Die Outdoorküche „Sylt“<br />

von Wesco hat neben einem Teppanyaki- Grill,<br />

einem Kühlschrank und Strauraum auch eine<br />

verschiebbare Fläche, die wie hier dekoriert<br />

werden oder beispielsweise auch als Kräutergarten<br />

genutzt werden kann.<br />

Foto: Biermann<br />

Foto: Plaßhenrich<br />

Foto: Plaßhenrich<br />

Foto: Burnout Kitchen<br />

KEK kombiniert skandinavische Leichtigkeit mit dem Industrial Style<br />

der Profi-Küchen.<br />

„In einer guten Outdoorküche muss ausreichend Arbeitsfläche,<br />

genügend Lagermöglichkeiten vorhanden sowie<br />

ein leistungsstarker Grill integriert sein“, sagen Alexander<br />

Senczyszyn (Produktmanager, Foto links) und Geschäftsführer<br />

Markus Mayr von Out4Kitchen.<br />

Auf Rollen: Die „Pro Master“<br />

von Niehoff Garden mit Gestellen<br />

aus Edelstahl mit<br />

Grillmodulen, Kühlschrank,<br />

Nassbereich, Stauraum und<br />

Arbeitsfläche.<br />

Foto: Niehoff Garden<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong> 67


Outdoorküchen<br />

Foto: Biermann<br />

Im Außeneinsatz<br />

Produktvielfalt von Hettich für den Außeneinsatz,<br />

in Szene gesetzt auf der interzum 2023 in Köln.<br />

Der Slogan gibt die Richtung an.<br />

Kälte, Hitze, Nebel, Regen, Schnee oder salzige Luft – Outdoormöbel<br />

müssen viel vertragen und selbst unter extremen Bedingungen<br />

immer voll funktionsfähig bleiben. „Da kommt es auf jedes<br />

Bauteil an“, meint Hettich und verweis auf eine Reihe von<br />

wetterfesten Lösungen vom Schubkasten bis zum Kühlschrankscharnier<br />

für den Außenbereich.<br />

Ein widerstandsfähiger Alleskönner sei das Schnellmontage-<br />

Edelstahlscharnier „Veosys“. Mit seiner geprüften Korrosionsbeständigkeit<br />

trotze es jeder Witterung und bietet laut Anbieter<br />

außergewöhnlichen Komfort: „Die integrierte Dämpfung ‚Silent<br />

System‘ zeigt sehr gute Dämpfeigenschaften bei niedrigen und<br />

hohen Außentemperaturen.“<br />

Das aus dem Innenbereich bekannte und dort bewährte<br />

Schubkastensystem „InnoTech Atira“ gibt es auch für den<br />

Außen bereich. In den Farben Silber, Weiß und Anthrazit. Ebenso<br />

erhältlich sind Aufsatzelemente sowie die „OrgaTray“-Besteckeinsätze.<br />

Wetterfest zeige sich zudem die stückveredelte Auszugsführung<br />

„Quadro Compact“ für das Schubkastensystem „InnoTech<br />

Atira“. In Kombination mit dem Öffnungssystem „Push to open“<br />

sind auch grifflose Fronten möglich. Extra für die Küchennutzung<br />

im Freien gibt es die „Quadro Compact“-Variante als Gasflaschenauszug<br />

zur Bodenmontage. Eine weitere praktische<br />

Ergänzung sind nach Meinung von Hettich die „CargoPlus“-<br />

Drahtböden für gut durchlüftete Schubkästen und Frontauszüge.<br />

Auch für Outdoor-Kühlschränke hat Hettich korrosionsbeständige<br />

Lösungen im Programm: Die K-Scharniere ermöglichen<br />

eine feste Verbindung zwischen Kühlschranktür und Möbelfront.<br />

Mit dem „K99“ und dem „K08“ mit Selbsteinzug für Festtürtechnik<br />

können die E-Geräte auch draußen hinter der Front<br />

verschwinden. Von Haus aus kälte- und feuchtigkeitsresistent ist<br />

die „Quadro Compact“-Produktfamilie für Frischhaltefächer und<br />

Kühlschubladen.<br />

Auf der neuen Webseite „Hettich goes Outdoor“ (outdoor.<br />

hettich.com) wird das Portfolio für den Außenbereich gesammelt<br />

dargestellt. Einen Online-Blätterkatalog gibt es auch.<br />

Dauerregen? Egal! Die Outdoorausstattung ist hart im Nehmen.<br />

Kooperationspartner von Hettich beim Thema Outdoor ist Wesco.<br />

Foto: Hettich<br />

68 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2024</strong>


Outdoor für höchste Ansprüche<br />

Im März 2021 übernahm Miele die Anteilsmehrheit,<br />

nun folgte die komplette Übernahme. Otto<br />

Wilde Grillers, Düsseldorfer Spezialist für Outdoor<br />

Cooking, ist eine 100-Prozent-Tochter des Hausgeräteherstellers.<br />

Miele will unter dem Dach des noch<br />

immer jungen, 2015 gegründeten Unternehmens ein<br />

abgestimmtes Outdoor-Sortiment für höchste Ansprüche<br />

etablieren. Erste Erfolge gehen laut Miele in<br />

die richtige Richtung. Vom Gasgrill „G32 Connected“<br />

wurden seit Marktstart bereits fast 8000 Exemplare<br />

verkauft und das Vertriebsnetz konnte auf etwa 100<br />

Fachhändler ausgebaut werden. Zudem wurde mit<br />

neuen Produkten am Plattform-Konzept gearbeitet.<br />

Dazu zählt auch ein besonderes Stauraumsystem<br />

für die Outdoorküche. „Otto Wilde hat großes Potenzial,<br />

das wir gemeinsam nutzen und so auch unser<br />

Geschäftsfeld Outdoor Cooking weiter ausbauen<br />

Fotos: Miele<br />

Neue Geschäftsführung des Spezialisten für Outdoor Cooking (Foto von links):<br />

Anna-Lena Hasse (Marketing and Sales), Achim Schade (Product Development<br />

and Operations) und Florian May (Finance and Administration).<br />

Haben in den letzten zweieinhalb Jahren Otto Wilde<br />

entwickelt (Foto von links): Nils Wilde und Alexander<br />

Luik (beide Gründer) und Gernot Trettenbrein .<br />

wollen“, sagt Gernot Trettenbrein, Senior Vice President Business Unit New<br />

Growth Factory, in der Miele die Erschließung neuer Geschäftsfelder bündelt.<br />

Im Zuge der vollständigen Übernahme zogen sich die Gründer Alexander<br />

Luik und Nils Wilde aus der Unternehmensleitung zurück, bleiben aber beratend<br />

an Bord. Geleitet wird die Miele-Tochter nun von einem Trio. Vom<br />

bisherigen Co-Geschäftsführer Achim Schade (Product Development and<br />

Operations) sowie von Florian May (Finance and Administration) und Anna-<br />

Lena Hasse (Marketing and Sales), die bisher in anderen Funktionen bei Otto<br />

Wilde und Miele beschäftigt waren.<br />

Rettung für Belmento<br />

Outdoorküchen der Marke Belmento wird es weiter am Markt geben.<br />

Das Unternehmen musste im vergangenen Jahr Insolvenz<br />

anmelden, wurde jetzt aber von der Steland Apparatebau GmbH<br />

& Co. KG übernommen. „Wir kennen das Produkt gut und schätzen<br />

die hohe Qualität. Daher sind wir diesen Schritt gegangen“,<br />

sagt Geschäftsführer Ralf Steland. Als Spezialist für Metallverarbeitung<br />

war die Steland Apparatebau GmbH & Co. KG bereits für<br />

die Herstellung aller Metallteile der Küchen module zuständig.<br />

Nun hat sich das traditionsreiche Unternehmen entschlossen, die<br />

Marke zu retten und die gesamte Produktion zu übernehmen.<br />

Das Familienunternehmen Steland wurde 1924 gegründet. Das<br />

Unternehmen, ein klassischer Blechverarbeiter mit hoher Fertigungstiefe,<br />

produziert heute in Rommers kirchen (NRW). Die<br />

Marke Belmento wurde 2019 ins Leben gerufen. Sie ist bekannt<br />

für hochwertige Outdoorküchen „Made in Germany“ – und das<br />

wird auch weiterhin so bleiben. Änderungen am bewährten Produkt sind laut Ralf Steland vorerst nicht vorgesehen. Endkunden kaufen<br />

die modularen Belmento-Outdoorküchen künftig ausschließlich über den Fachhandel. Einen Direktvertrieb wird es nicht mehr<br />

geben. Mit KüchenAtlas als erfahrenem, digitalen Partner hat sich Steland Apparatebau zudem einen starken Verbündeten gesucht.<br />

Laut Unternehmen ist KüchenAtlas Deutschlands reichweitenstärkstes Küchen portal mit jährlich über 25 Millionen Seitenaufrufen<br />

und derzeit digitaler Partner von 850 Händlern und zahlreichen Herstellern.<br />

Foto: Belmento<br />

1/2/<strong>2024</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 69


Unternehmen<br />

Foto: Biermann<br />

Foto: Blum<br />

Christoph von<br />

Bergen auf der<br />

area30 im September<br />

2023.<br />

DIWA-Klima verkauft<br />

Inhaber Christoph von Bergen hat die DIWA-Klima<br />

GmbH, Vertriebsgesellschaft für „Avintage“ Einbau-Weinklimaschränke,<br />

verkauft. Neue Eigentümerin<br />

ist die französische Group Frio. Das Unternehmen<br />

ist seit Jahren Exklusivlieferant von DIWA.<br />

Christoph von Bergen hatte die in Lahr (nahe<br />

Freiburg) ansässige Vertriebsgesellschaft im Jahr<br />

2017 übernommen und die Firmenmarke „DIWA-<br />

Klima“ sowie die Produktmarke „Avintage“ im<br />

deutschen und österreichischen Küchenfachhandel<br />

etabliert. Die neuen Eigentümer haben 100 %<br />

der Anteile übernommen. Die französische Group<br />

Frio gilt als einer der führenden europäischen Anbieter<br />

im Bereich von Weinklimaschränken und<br />

Kühlsystemen. Mit der Übernahme setzt das Unternehmen<br />

seine Expansionsstrategie fort. Im<br />

Zuge der Übernahme wird DIWA-Klima zu einem<br />

späteren Zeitpunkt in Frio Germany umbenannt.<br />

Der neue Geschäftsführer Xavier Dubreuil wird<br />

eng mit Christoph von Bergen zusammenarbeiten,<br />

der die Prozesse und das Team weiterhin unterstützen<br />

wird.<br />

In der neuen Konstellation sieht sich das Unternehmen<br />

„bestens gerüstet für weiteres Wachstum,<br />

bei dem auch die schrittweise Erweiterung des<br />

Produkt-Portfolios eine Rolle spielen wird“, wie es<br />

in einer Mitteilung heißt.<br />

Freude über einen gelungenen Flächencoup, der beiden Partnern Vorteile<br />

bringen soll (Foto von links): Reinhold Schneider (Managing Director Voith<br />

Hydro St. Pölten), Matthias Stadler (Bürgermeister St. Pölten), Johanna Mikl-<br />

Leitner (Landeshauptfrau Niederösterreich), Martin Blum (Geschäftsführer<br />

Blum), Gerhard Seyrling (CEO Voith Hydro Austria)<br />

Erstes Werk außerhalb Vorarlbergs<br />

Die Region Vorarlberg ist dicht besiedelt, neue Gewerbegrundstücke eine Rarität.<br />

Damit hat auch Blum zu kämpfen. Nun bot sich dem Beschlägehersteller<br />

eine besondere Gelegenheit rund 600 Kilometer entfernt vor den Toren<br />

Wiens. Das Unternehmen kauft im Zentrum von St. Pölten ein Industriegebiet<br />

von 100 000 Quadratmetern Fläche und belebt das Areal – gemeinsam<br />

mit der Voith Group – wieder. In Summe wird in der niederösterreichischen<br />

Hauptstadt eine Fläche von rund 155 000 Quadratmetern revitalisiert: „Wir<br />

freuen uns, dass wir mit dem Voith-Areal in St. Pölten einen Standort gefunden<br />

haben, der sehr gut in unseren europäischen Produktions- und Logistikverbund<br />

passt. Bei der Suche nach dem idealen Standort für ein künftiges<br />

neuntes Werk in Österreich war für uns wichtig, dass genügend Grundflächen,<br />

Arbeitskräfte und eine gute logistische Anbindung verfügbar sind”,<br />

erklärt Blum-Geschäftsführer Martin Blum die Beweggründe für das erste<br />

österreichische Werk des Höchster Familienunternehmens außerhalb von<br />

Vorarlberg. Das Ländle bleibt Unternehmensangaben zufolge aber weiter<br />

Hauptstandort sowie Kompetenz- und Entwicklungszentrum. Hoechst und<br />

St. Pölten liegen nicht ganz 600 Autobahnkilometer voneinander entfernt.<br />

Unter einem Dach<br />

Die Anfang September angekündigte Übernahme der<br />

FGV Gruppe durch die Hettich Gruppe wurde nun formell<br />

vollzogen (Closing). Neben den erforderlichen Genehmigungen<br />

durch die Kartellbehörden wurden alle weiteren<br />

Abschlussbedingungen für die Übernahme erfüllt. FGV<br />

und Hettich gestalten nun gemeinsam ihre Zukunft in der<br />

Möbelbeschlagsindustrie. „Hettich und FGV werden einander<br />

mit ihren Stärken ergänzen, um die bestehenden<br />

Geschäftsaktivitäten kontinuierlich weiterzuentwickeln<br />

und ihren Kunden noch bessere Mehrwertlösungen anzubieten“,<br />

sagt Dr. Andreas Hettich, Gesellschafter und Beiratsvorsitzender<br />

der Hettich Gruppe, die nun zu 100 % Gesellschafter<br />

der FGV Gruppe ist. Innerhalb des Verbundes<br />

werden Hettich und FGV als Marken und Unternehmen eigenständig<br />

bleiben. Das Managementteam von FGV wird<br />

künftig von Uwe Kreidel als CEO ergänzt.<br />

Gemeinsam bei der Übergabezeremonie in Veduggio, dem Hauptstandort<br />

der Formenti e Giovenzana Gruppe: Vertreterinnen und Vertreter des<br />

FGV- und Hettich-Management-Teams mit Dr. Andreas Hettich und den<br />

früheren Aktionären von Formenti e Giovenzana und ihren Familien.<br />

Foto: Hettich<br />

70 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2024</strong>


Foto: Rehau<br />

Immer offen für Veränderungen<br />

Sei es die Ariane-Rakete für die Weltraumforschung, die Rasenheizung<br />

im Berliner Olympiastadion oder die U-Bahn in Kairo: in<br />

allen stecken Know-how und technische Kompetenz von Rehau.<br />

Das Unternehmen feierte kürzlich seinen 75. Geburtstag.<br />

Den Grundstein legte Firmengründer Helmut Wagner 1948 im<br />

gleichnamigen oberfränkischen Ort Rehau, als er auf dem Gelände<br />

der Fränkischen Lederfabrik mit zwei Mann und einer Maschine<br />

begann, herkömmliche Materialien durch Kunststoffe zu<br />

ersetzen und dadurch zu verbessern. Auf die Werte Vertrauen,<br />

Zuverlässigkeit und Innovation aufbauend, schuf er ein erfolgreiches<br />

Industrieunternehmen. Im Jahr 2000 übernahmen die<br />

Söhne Jobst Wagner als Präsident und Dr. Veit Wagner als Vizepräsident<br />

die Geschicke des Unternehmens und entwickelten es<br />

konsequent weiter in Richtung der heutigen Teilkonzerne. 2021<br />

übergab Jobst Wagner das Präsidium an Dr. Veit Wagner und<br />

wechselte ins Vizepräsidium. Mit Nils Wagner als Verantwortlichem<br />

für Rehau New Ventures ist die dritte Generation in leitender<br />

Funktion aktiv. Im Jahr 2021 verstarb Pionier und Visionär<br />

Helmut Wagner im Alter von 95 Jahren.<br />

Pionier und Visionär<br />

Helmut Wagner (Foto<br />

rechts) legt vor 75 Jahren<br />

den Grundstein für das<br />

Unternehmen Rehau.<br />

190 Standorte weltweit<br />

Heute präsentiert sich die Rehau Group als „Familie von Unternehmen“<br />

mit 190 Standorten weltweit, 20.000 Mitarbeitenden<br />

und einem Jahresumsatz von über 4,7 Milliarden Euro. Mit<br />

Meraxis, Rehau New Ventures, RAUMEDIC, Rehau Automotive<br />

und Rehau Industries vereint die Gruppe fünf Teilkonzerne unter<br />

einem Dach. Und das Unternehmen investiert weiter in nachhaltiges<br />

Wachstum. Im Fokus stehen Märkte mit Wachstumspotenzial.<br />

So expandiert die Gruppe gerade unter anderem in<br />

Afrika mit der Übernahme eines südafrikanischen Unternehmens.<br />

Ebenso in Mexiko, wo im Dezember eine Produktionsstätte<br />

für die Möbelindustrie eröffnet wurde. Mit dieser Investition<br />

soll der steigenden Nachfrage in Nord- und Mittelamerika nachgekommen<br />

werden.<br />

Besondere Innovationen<br />

Dr. Veit Wagner, Präsident der Gruppe, ist überzeugt: „Veränderungen<br />

bieten fruchtbaren Boden für neue Gedanken sowie Innovationen,<br />

die uns langfristig wettbewerbsfähig machen.“ Diese<br />

Einstellung hat Tradition im Unternehmen: Bereits 1958 extrudierte<br />

Rehau das erste Fensterprofil aus Kunststoff. 1987 stellte<br />

das Rehau die erste Schiebehülsentechnik zur Verbindung von<br />

Rohren vor und verkaufte seitdem nach eigenen Angaben eine<br />

Milliarde Stück dieses Bauteils. Mit rund 100 Patentanmeldungen<br />

pro Jahr zählt Rehau zu den Top-Patentanmeldern Deutschlands.<br />

Dabei gestaltet das Unternehmen die Zukunft so nachhaltig wie<br />

möglich, denn bei allen Entscheidungen ist Nachhaltigkeit fest<br />

in der Strategie verankert. Bereits in den 1950er-Jahren wurden<br />

Kunststoffabfälle in seine Produktionsprozesse zurückgeführt.<br />

Ende der 1980er-Jahre hat das Unternehmen zudem die Entwicklung<br />

von Entsorgungskonzepten initiiert. Heute sind Kreislaufwirtschaft,<br />

zukunftsorientierte Energieversorgung sowie die<br />

Förderung der Vielfalt zentrale Unternehmensthemen auf dem<br />

Weg zu noch mehr Nachhaltigkeit.<br />

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1/2/<strong>2024</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 71


Unternehmen<br />

Käufer für Wesco gesucht<br />

Mit der M. Westermann & Co. GmbH (WESCO) musste Ende November 2023<br />

ein renommiertes Unternehmen der Küchenbranche einen Antrag auf ein<br />

Eigenverwaltungsverfahren stellen. Stand Ende Januar <strong>2024</strong> wird weiterhin ein<br />

Investor und Käufer gesucht.<br />

Das Unternehmen begründet diesen Schritt mit verschiedenen<br />

externen Entwicklungen, die die wirtschaftliche<br />

Situation des Unternehmens massiv eingetrübt<br />

haben. So seien aufgrund des Ukraine-Kriegs<br />

sowohl die Beschaffungspreise für Material als auch<br />

die Energiekosten unerwartet stark gestiegen, was<br />

nicht vollumfänglich an die Kunden weitergegeben<br />

werden konnte. Im Absatzbereich erschwere die allgemeine<br />

Kaufzurückhaltung das Geschäft, insbesondere<br />

im Geschäft mit hochwertigen Müllsammlern. Dabei<br />

handelt es sich um ein Spezialsegment von Wesco.<br />

„Bereits eingeleitete punktuelle Maßnahmen, wie die<br />

Optimierung des Lagermanagements sowie Anpassungen<br />

im Personalbereich, hatten bisher leider nicht<br />

ausgereicht, um die Probleme nachhaltig in den Griff<br />

zu bekommen“, berichtete<br />

das Unternehmen. Beantragt<br />

wurde der Antrag<br />

auf Eigenverwaltung am<br />

30. November.<br />

Auch Einbau-Abfalltrennsysteme und Organisationselemente<br />

gehören zu den Produktschwerpunkten<br />

von Wesco.<br />

Foto: Wesco<br />

Verkaufsprozess<br />

eingeleitet<br />

In einer Mitteilung heißt<br />

es: „Mit dem gerichtlichen<br />

Sanierungsverfahren<br />

ist beabsichtigt, die<br />

gegenwärtige Krisenlage<br />

zu bewältigen und sich<br />

für die Zukunft neu aufzustellen.<br />

Durch die jetzt<br />

vorliegende gerichtliche<br />

Anordnung kann die M.<br />

Westermann & Co. GmbH<br />

dabei die Instrumente<br />

der Insolvenzordnung<br />

nutzen, um den eingeschlagenen<br />

Restrukturierungskurs<br />

fortzuführen.“<br />

Unterstützt wird das<br />

Unternehmen bei diesem<br />

komplexen Verfahren mit<br />

seinen diversen rechtlichen<br />

Herausforderungen<br />

von Rechtsanwalt Prof.<br />

Dr. Dirk Andres aus der<br />

Kanzlei AndresPartner.<br />

Dieser teilte mit: „In den<br />

kommenden Wochen und<br />

Monaten werden wir Gespräche mit allen wesentlichen<br />

Beteiligten aufnehmen und auf dieser Grundlage die<br />

Sanierung von WESCO vorantreiben.“ Er werde jetzt<br />

kurzfristig einen geordneten Verkaufsprozess anstoßen,<br />

um einen Käufer zu finden, der in das Unternehmen<br />

investiert und das Geschäft weiterentwickeln will.<br />

Bei ihrem Vorhaben wird das Unternehmen auch<br />

durch den gerichtlich bestellten vorläufigen Sachwalter,<br />

dem sanierungserfahrenen Rechtsanwalt Dr. Jan<br />

Janßen, begleitet. Seine Aufgabe ist es, die M. Westermann<br />

& Co. GmbH im gesamten Verfahren zu überwachen<br />

und die Interessen aller Gläubigerinnen und<br />

Gläubiger zu wahren.<br />

Geschäftsbetrieb läuft weiter<br />

In der Eigenverwaltung wird der Geschäftsbetrieb der<br />

Unternehmensgruppe vollumfänglich fortgeführt. Produktion,<br />

Termin- und Liefertreue seien weiterhin gewährleistet.<br />

Die Eigenverwaltung wurde auch für die affiliierte<br />

(angeschlossene, d. Red.) H. Dedores & Co. GmbH aus<br />

Schwarzenberg beantragt. Sie ist als Produktions- und<br />

Zuliefergesellschaft Teil der Unternehmensgruppe. Die<br />

Tochtergesellschaften VILLA WESCO, S.L.U. (Spanien)<br />

sowie Wesco International BV (Niederlande) sind nicht<br />

vom Eigenverwaltungsverfahren betroffen.<br />

Die Löhne und Gehälter der rund 140 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter in Arnsberg und Schwarzenberg<br />

sind im vorläufigen Eigenverwaltungsverfahren<br />

über das Insolvenzgeld der Agentur für Arbeit gesichert.<br />

Veränderungen in der Geschäftsleitung<br />

Die M. Westermann & Co. GmbH wurde 1867 als Familienunternehmen<br />

gegründet. Das Unternehmen ist<br />

in der Herstellung und dem Vertrieb von Metallhaushaltwaren,<br />

Einbauprodukten und Aluminium-Möbeln<br />

tätig. Outdoorküchen runden das Produktportfolio ab.<br />

Persönlich haftende Gesellschafter der übergeordneten<br />

Westermann KG (Arnsberg) sind laut Wirtschaftsinformationsdienst<br />

North Data Egbert Neuhaus und Marcus<br />

A. M. Westermann. Neuhaus ist auch Geschäftsführer<br />

der Firmen M. Westermann & Co. GmbH und<br />

H. Dedores & Co. GmbH. Marcus A. M. Westermann ist<br />

laut North Data zum 10. Oktober 2023 als Geschäftsführer<br />

der M. Westermann & Co. GmbH ausgeschieden.<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/<br />

news/wesco-stellt-insolvenzantrag-in-eigenverwaltung/<br />

72 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2024</strong>


Lechner beendet Produktion<br />

Das Unternehmen Lechner ist Geschichte. Die Produktion in den Bereichen „Holz“<br />

und „Stein“ wurde im Februar <strong>2024</strong> heruntergefahren und eingestellt. Wie es mit<br />

den Glasprodukten weitergeht, ist noch nicht abschließend geklärt.<br />

Am 1. Januar <strong>2024</strong> wurde das Insolvenzverfahren der<br />

D. Lechner GmbH am Amtsgericht Ansbach eröffnet.<br />

Doch schon Mitte Dezember wurde öffentlich, dass der<br />

einstige Marktführer im Bereich Arbeitsflächen und<br />

Nischenrückwände den Betrieb einstellen wird und<br />

die Ausproduktion in den Produktgruppen „Holz“ und<br />

„Stein“ erfolgt. Der Grund für das Ende sei vor allem<br />

die schwierige gesamtwirtschaftliche Situation. Aufgrund<br />

dieser konnte keine umfassende Investorenlösung<br />

gefunden werden, die eine vollständige Fortführung<br />

und Neuaufstellung aller Produktionsbereiche<br />

erlaubt hätte, heißt es in einer Mitteilung des Insolvenzverwalters.<br />

Dennoch sprach Florian Mitzscherlich,<br />

Geschäftsführer der D. Lechner GmbH, zum Zeitpunkt<br />

der Mitteilung, also Mitte Dezember, von einem<br />

Auf der area30 im September 2022: Zu diesem Zeitpunkt<br />

war Lechner-Geschäftsführer Florian Mitzscherlich<br />

(Foto) noch zuversichtlich, den Traditionshersteller<br />

nach der Insolvenz wieder in ruhiges Fahrwasser zu<br />

bringen. Die jüngsten Marktturbulenzen haben dem<br />

Unternehmen jedoch zu sehr zugesetzt.<br />

Foto: Biermann<br />

Hoffnungsschimmer in schwieriger Lage, weil für die<br />

Glas-Sparte die Aussicht auf Fortführung bestehe. Es<br />

sei ein Investor gefunden worden. Tragfähige Informationen<br />

dazu liegen zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe<br />

nicht vor.<br />

Keine ganzheitliche Investorenlösung<br />

„Trotz des frühzeitig eingeleiteten Schutzschirms und<br />

eines vielversprechend angelaufenen Investorenprozesses<br />

konnte für die D. Lechner GmbH keine Gesamtlösung<br />

gefunden werden. Angesichts der auch <strong>2024</strong> zu<br />

erwartenden schwierigen Lage in der Wirtschaft, besonders<br />

der Baubranche, und der fortgesetzten Kaufzurückhaltung<br />

der Endkunden, fand sich kein starker<br />

Partner für das Unternehmen. Dennoch sind wir froh,<br />

dass sich für die Sparte ‚Glas‘ eine Lösung abzeichnet“,<br />

erklärt Rechtsanwalt Joachim Voigt-Salus von der<br />

Kanzlei VOIGT SALUS. Er steht dem Betrieb im Verfahren<br />

als Generalbevollmächtigter mit insolvenzrechtlicher<br />

Expertise zur Seite. Der strukturierte und europaweite<br />

Investorenprozess wurde vom Beratungshaus<br />

Mazars geleitet.<br />

Die bevorstehende Ausproduktion in den nicht fortgeführten<br />

Bereichen wurde mit dem Betriebsrat abgestimmt<br />

und soll so sozialverträglich wie möglich vonstattengehen.<br />

Es war geplant, die Kündigungen im<br />

Januar <strong>2024</strong> auszusprechen und das Herunterfahren<br />

der Produktion ab Februar einzuleiten.<br />

Marktlage machte Krise unvermeidbar<br />

Als Spezialist beliefert die D. Lechner GmbH mit ihren<br />

Produkten Möbelhändler und Küchenstudios in der gesamten<br />

DACH-Region. Trotz der engen Bindung zu den<br />

Kunden hatten massive Turbulenzen am Markt dem<br />

Unternehmen jüngst zugesetzt. Dazu zählten die veränderten<br />

Konsumgewohnheiten nach der Corona-Pandemie,<br />

die Eintrübung der Wirtschaftslage sowie die<br />

Inflation und hohe Zinsen. Die Krise der Baubranche<br />

potenzierte die Schwierigkeiten: Der Absatz von Küchen<br />

ging deutlich zurück; im Vergleich zum Vorjahr<br />

brachen die Aufträge der D. Lechner GmbH laut Unternehmen<br />

zuletzt um mehr als 35 Prozent ein. Der Antrag<br />

auf ein Schutzschirmverfahren am 19. Oktober<br />

2023 beim Amtsgericht Ansbach sollte deshalb eine<br />

zeitnahe Sanierung und Neuaufstellung des Betriebs<br />

ermöglichen. In Teilen wird dies höchstwahrscheinlich<br />

gelingen. Die in Schweden ansässige Lechner Svenska<br />

Holding AB ist von der Krisensituation in Deutschland<br />

nicht betroffen. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/lechner-beendet-teile-der-produktion/<br />

1/2/<strong>2024</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 73


Unternehmen<br />

Foto: Miele<br />

Strikter<br />

Sparkurs<br />

Gemunkelt und sich gesorgt wurde an den ostwestfälischen<br />

Standorten in Gütersloh, Bielefeld und Bünde<br />

schon seit dem Jahreswechsel. In einer vom WDR verbreiteten<br />

internen Videobotschaft hatte Geschäftsführer<br />

Dr. Markus Miele „schmerzhafte Einschnitte“ für<br />

das Jahr <strong>2024</strong> angekündigt. Zwar solle kein Standort<br />

geschlossen werden, doch besonders die Mitarbeitenden<br />

der Wäschepflege wurden auf „notwendige Anpassungen“<br />

vorbereitet. Inzwischen wurden die Details<br />

veröffentlicht. Demnach will der Konzern seinen finanziellen<br />

Handlungsspielraum um 500 Mio. Euro innerhalb<br />

der nächsten beiden Jahre vergrößern. In einer<br />

Mitteilung des Unternehmens heißt es: „Dieser soll zu<br />

mehr als zwei Dritteln durch Verbesserungen auf der<br />

Umsatzseite oder durch Reduktion der Material- und<br />

Sachkosten realisiert werden; jedoch ist auch eine substanzielle<br />

Senkung der Personalkosten unausweichlich.<br />

Hierdurch könnten weltweit bis zu 2700 Stellen<br />

entfallen oder von Verlagerung betroffen sein. Überschrieben<br />

ist die Mitteilung mit der Überschrift „Miele<br />

startet weltweites Effizienzprogramm“.<br />

Erholung nicht in Sicht<br />

Den Hintergrund für das jetzt in Gang gesetzte „umfassende<br />

Programm zur weiteren Verbesserung der Strukturen,<br />

Prozesse und Kostenpositionen“ beschreibt das<br />

Unternehmen so: „Nach drei wachstumsstarken Jahren<br />

in Folge verzeichnet die Hausgerätebranche als Ganzes<br />

für das Jahr 2023 ein weltweit rückläufiges Geschäft. Neben<br />

dem Ende der coronabedingten Sonderkonjunktur<br />

haben sich hier vor allem die wirtschaftlichen Folgen<br />

des Ukrainekriegs ausgewirkt. Und anders als bei früheren<br />

Abkühlungen der Märkte macht sich dies besonders<br />

im Premiumsegment bemerkbar. In diesem Umfeld<br />

ist der vorläufige Umsatz der Miele Gruppe um etwa 9 %<br />

zurückgegangen; bei den verkauften Stückzahlen beträgt<br />

der Rückstand zum Vorjahr etwa das Doppelte. Anzeichen<br />

für eine baldige Erholung der Märkte sind nicht<br />

in Sicht. Gleichzeitig sorgt die hohe Inflation für deutlich<br />

höhere Kosten auf der Beschaffungsseite, etwa für Material<br />

und Energie, sowie bei den Tarifentgelten.“<br />

„Was wir derzeit erleben, ist keine vorübergehende<br />

Konjunkturdelle, sondern eine nachhaltige Veränderung<br />

der für uns relevanten Rahmenbedingungen, auf<br />

die wir uns einstellen müssen“, so die Geschäftsleitung<br />

der Miele Gruppe in einer internen Information an die<br />

Adresse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Deshalb<br />

werde man schnell und entschlossen handeln, um aus<br />

dieser herausfordernden Situation gestärkt hervorzugehen.<br />

Den Rahmen hierfür liefert eine konzernweite Kosten-<br />

und Effizienzinitiative mit der Bezeichnung „ Miele<br />

Performance Program“, gerichtet auf die Strukturen,<br />

Prozesse und Kostenpositionen in allen Bereichen.<br />

Notwendige Reaktion<br />

Aber auch bei den Personalkosten müssen laut Unternehmen<br />

„deutliche Einsparungen“ erreicht werden,<br />

nachdem in den wachstumsstarken Jahren seit 2019 in<br />

erheblichem Umfang Kompetenzen und Kapazitäten<br />

zusätzlich aufgebaut wurden. Der veränderten Marktlage<br />

folgend, seien nun Anpassungen unausweichlich.<br />

„Davon sind nach derzeitiger Planung weltweit bis zu<br />

2000 Stellen potenziell betroffen, und dies vorwiegend<br />

in den sogenannten indirekten Bereichen, also nicht<br />

an den Produktionsmaschinen und Montagelinien“, so<br />

das Unternehmen.<br />

Verlagerungen nach Polen<br />

Zudem seien erhebliche Anstrengungen notwendig, um<br />

die Wäschepflege bei Miele, die sich in einem „scharfen<br />

und stark preisgetriebenen Wettbewerb“ befindet,<br />

wieder auf eine wirtschaftlich tragfähige Basis zu stellen.<br />

Hierfür arbeitet die „Business Unit Laundry“ laut<br />

Unternehmen an einer noch kundenorientierteren Produktstrategie,<br />

einer schlagkräftigeren Vermarktung<br />

und der Reduzierung von Komplexität. Zudem sei es<br />

nach dem derzeitigen Stand der Planungen aus Kostengründen<br />

unvermeidbar, weitere Teile der Gütersloher<br />

Waschmaschinenproduktion sowie produktionsnaher<br />

Bereiche in das Miele-Werk im polnischen Ksawerów<br />

zu verlagern.<br />

Vorbehaltlich der Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretungen<br />

ist nunmehr geplant, dass in Stufen<br />

bis 2027 fast alle Waschmaschinen für den Haushalt<br />

in Ksawerów montiert werden. Insgesamt würden<br />

im Werk Gütersloh dadurch etwa 700 Stellen schrittweise<br />

entfallen. Die übrigen Teile der dortigen Geräteproduktion<br />

wie Presswerk, Gießerei oder Bearbeitung<br />

der gegossenen Teile wären davon nicht erfasst. Dies<br />

gilt auch für die Montage der Waschtrockner und der<br />

Kleingewerbemaschinen.<br />

So sozialverträglich wie möglich<br />

Rechnet man die beschriebenen Maßnahmen zusammen,<br />

wären demnach potenziell 2700 von derzeit etwa<br />

23 000 Stellen betroffen. Welche Bereiche in welchem<br />

Umfang von personellen Einschnitten betroffen sein<br />

können, steht noch nicht fest, da die Details hierzu in<br />

den kommenden Monaten weiter auszuarbeiten und<br />

mit den Sozialpartnern zu verhandeln sind. Auch darauf<br />

wies die Geschäftsleitung hin: „Miele wäre nicht<br />

Miele, wenn der jetzt bevorstehende Umbau nicht so sozialverträglich<br />

wie möglich und in enger Abstimmung<br />

mit den Arbeitnehmervertretungen gestaltet würde.“<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/themen/detail/news/<br />

striktes-sparprogramm/<br />

74 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2024</strong>


DER KREIS Systemverbund Holding GmbH & Co. KG<br />

Mollenbachstraße 2 • 71229 Leonberg<br />

Tel.: 0 71 52 / 60 97-00 • Fax: 0 71 52 / 60 97-9999<br />

derkreis@derkreis.de • www.derkreis.com<br />

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Tel. +49 5921 704-0<br />

Fax +49 5921 704-140<br />

naber@naber.com<br />

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Küppersbusch Hausgeräte GmbH<br />

Im Welterbe 2 · 45141 Essen<br />

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Das VOGT-Verkaufshandbuch<br />

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Rudolf-Diesel-Str. 23<br />

28876 Oyten<br />

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Telefon: 0 42 07 / 91 68-0 · Fax: 0 42 07 / 91 68-50<br />

Impressum<br />

<strong>Magazin</strong> für alle, die Küchen planen und produzieren,<br />

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Erscheint im 58. Jahrgang (<strong>2024</strong>)<br />

www.kuechenplaner-magazin.de<br />

www.strobelmediagroup.de<br />

Verlag<br />

STROBEL VERLAG GmbH & Co. KG<br />

Zur Feldmühle 11, 59821 Arnsberg,<br />

Tel.: 02931 8900-0<br />

Herausgeber<br />

Michael Voss<br />

Redaktion<br />

Dirk Biermann, Chefredakteur,<br />

(verantwortlich im Sinne des Presserechts)<br />

Amselweg 10, 32105 Bad Salzuflen<br />

Telefon: 05222 9441188<br />

E-Mail: d.biermann@strobelmediagroup.de<br />

Susanne Maerzke (sma)<br />

Astrid Plaßhenrich (apl)<br />

Redaktionssekretariat<br />

Birgit Brosowski<br />

Telefon: 02931 8900-41<br />

E-Mail: redaktion@strobelmediagroup.de<br />

Anzeigen<br />

Anzeigenleitung: Stefan Hoffmann<br />

Telefon: 02931 8900-22<br />

E-Mail: s.hoffmann@strobelmediagroup.de<br />

Mediaservice: Linda Schlingmann<br />

Telefon: 02931 8900-21<br />

E-Mail: dispo@strobelmediagroup.de<br />

Zurzeit ist Anzeigenpreisliste <strong>2024</strong> gültig.<br />

Anzeigenverkauf Inland: Uwe Sommerfeld,<br />

Iserstr. 58, 14513 Teltow,<br />

Telefon: 03328 3090566, Telefax: 03328 3090567,<br />

E-Mail: u.sommerfeld@strobelmediagroup.de<br />

Anzeigen-Vertretung Italien:<br />

Media & Service Internat. Srl,<br />

Piazza Wagner 5, 20145 MILANO / ITALIEN,<br />

Telefon: + 39 248006193, Telefax: + 39 248193274<br />

Vertrieb/Leserservice<br />

Michael Voss<br />

Telefon: 05241 2151 1000<br />

E-Mail: m.voss@strobelmediagroup.de<br />

Bezugsbedingungen<br />

Der Bezug als Print- oder Digitalausgabe ist nur in Kombination<br />

mit einer Mitgliedschaft unter <strong>KÜCHENPLANER</strong> LOGIN<br />

möglich: Anmeldung unter http://www.kuechenplanermagazin.de/login/<br />

Bankverbindungen<br />

Sparkasse Arnsberg-Sundern,<br />

IBAN DE78 4665 0005 0001 0203 20,<br />

BIC WELADED1ARN<br />

Postbank Dortmund,<br />

IBAN DE57 4401 0046 0001 6474 67,<br />

BIC PBNKDEFFXXX<br />

Druckvorstufenproduktion<br />

STROBEL PrePress & Media,<br />

Zur Feldmühle 11, 59821 Arnsberg,<br />

E-Mail: datenannahme@strobelmediagroup.de<br />

Layout<br />

Catrin Dellmann<br />

Druck (Lieferadresse für Beihefter und Beilagen)<br />

Print Media Group GmbH,<br />

Niederlassung Leimen, Gutenbergstraße 4, 69181 Leimen<br />

Bitte auf dem Lieferschein immer das Trägerobjekt angeben.<br />

Sendungen ohne Lieferschein werden nicht mehr angenommen.<br />

Veröffentlichungen<br />

Zum Abdruck angenommene Beiträge, Manuskripte und<br />

Bilder, einschließlich der Negative, gehen mit Ablieferung in<br />

das Eigen tum des Verlages über. Damit erhält er gleichzeitig<br />

im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen das Veröffentlichungs-<br />

und Verarbeitungsrecht. Der Autor räumt dem<br />

Verlag das unbeschränkte Nutzungsrecht ein, seine Beiträge<br />

im In- und Ausland und in allen Sprachen, insbesondere<br />

in Printmedien, Film, Rundfunk, Datenbanken, Telekommunikations-<br />

und Datennetzen (z. B. Online-Dienste) sowie<br />

auf Datenträgern (z. B. CD-ROM), usw. ungeachtet der Übertragungs-,<br />

Träger- und Speichertechniken sowie öffentlich<br />

wiederzugeben. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte<br />

übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr.<br />

Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung der<br />

Verfasser wieder und müssen nicht mit der des Verlages und<br />

der der Redaktion übereinstimmen. Die rechtliche Verantwortung<br />

bleibt beim jeweiligen Autoren. Für Werbeaussagen von<br />

Herstellern und Inserenten in abgedruckten Anzeigen haftet<br />

der Verlag nicht.<br />

Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen,<br />

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berechtigt nicht zu der Annahme, dass solche Namen ohne<br />

Weiteres von jedermann benutzt werden dürfen; oft handelt<br />

es sich um gesetzlich geschützte eingetragene Warenzeichen,<br />

auch wenn sie nicht als solche gekennzeichnet sind.<br />

Nachdruck, Reproduktion und das Übersetzen in fremde<br />

Sprachen ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages<br />

gestattet. Dieses gilt auch für die Aufnahme in elektronische<br />

Datenbanken und Vervielfältigungen auf Datenträgern jeder<br />

Art.<br />

Sofern Sie Artikel aus „<strong>KÜCHENPLANER</strong>“ in Ihren internen<br />

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Sie die erforderlichen Rechte unter www.pressemonitor.de<br />

oder unter Telefon 030 284930, PMG Presse-Monitor GmbH.<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind<br />

urheberrechtlich geschützt.<br />

ISSN 0722-9917<br />

Mitglied bei:<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

Die Moderne Küche e.V.<br />

Informationsgemeinschaft zur Feststellung<br />

der Verbreitung von Werbeträgern<br />

1/2/<strong>2024</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 75


Im Rahmen einer gemeinschaftlichen<br />

Businessplan-<br />

Entwicklung mit unseren<br />

Finanzexperten definieren<br />

wir individuelle, realistische<br />

Ziele und die einzelnen<br />

Meilensteine auf dem Weg<br />

dorthin. Für eine wirtschaftlich<br />

gesicherte Zukunft.<br />

WWW.KUECHENRING.DE<br />

ZIELE SETZEN – ZIELE ERREI<br />

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