15.02.2024 Aufrufe

KÜCHENPLANER Magazin 1/2- 2024

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten mit einer über 50-jährigen Branchenerfahrung. Mit anerkannt hoher fachlicher Kompetenz informiert KÜCHENPLANER über aktuelle Küchentrends, Küchenplanung, Küchenmöbel, Produktneuheiten, Zubehör, Hausgeräte, sowie über Markt, Menschen und Events in der Küchenszene. KÜCHENPLANER ist Mitglied der „Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. (AMK)“. Siebenmal jährlich werden mit der Printausgabe und als E-Paper Brancheninsider z.B. Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen. Wöchentlich erscheint zusätzlich der Newsletter. Auf vielen Social-Media Plattformen ist die Redaktion ebenfalls aktiv.

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten mit einer über 50-jährigen Branchenerfahrung. Mit anerkannt hoher fachlicher Kompetenz informiert KÜCHENPLANER über aktuelle Küchentrends, Küchenplanung, Küchenmöbel, Produktneuheiten, Zubehör, Hausgeräte, sowie über Markt, Menschen und Events in der Küchenszene. KÜCHENPLANER ist Mitglied der „Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. (AMK)“.

Siebenmal jährlich werden mit der Printausgabe und als E-Paper Brancheninsider z.B. Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen. Wöchentlich erscheint zusätzlich der Newsletter. Auf vielen Social-Media Plattformen ist die Redaktion ebenfalls aktiv.

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Hausgeräte<br />

Foto: V-ZUG<br />

Andreas Albrecht leitet die V-Zug<br />

Kühl technik AG in Sulgen. Er sieht<br />

die „Swissness“ als großen Wettbewerbsvorteil.<br />

ist der Schweizer Hausgerätehersteller den Schwergewichten<br />

von BSH oder Miele natürlich unterlegen. Zum<br />

Vergleich: Während Bosch am Standort Giengen rund<br />

1,6 Millionen Kühl- und Gefriergeräte jährlich produziert,<br />

ist die neue Fertigungsanlage von V-Zug in<br />

Sulgen auf rund 145 000 Kühlschränke pro Jahr ausgelegt.<br />

V-Zug schafft dem in typischer Schweizer Manier<br />

Abhilfe: Man setzt auf Selbstbewusstsein in der Unternehmenskommunikation.<br />

Von Arbon nach Sulgen<br />

Auf „größtmögliche Nachhaltigkeit“ habe man das<br />

neue Kühlschrankwerk in Sulgen ausgerichtet, sowohl,<br />

was die Produkte als auch die Prozesse angehe.<br />

Tatsächlich hatte V-Zug 10 Jahre Zeit, um seine Kühlschrankproduktion<br />

grundlegend neu anzugehen: 2013<br />

wurde die damalige Forster-Kühltechnik in Arbon,<br />

bei der V-Zug seit den 1970er-Jahren produzieren ließ,<br />

durch die V-Zug Kühltechnik AG übernommen. Das<br />

Schweizer Unternehmen war nun erstmalig selbst Hersteller<br />

von Kühl- und Gefriergeräten und hatte damit<br />

die Möglichkeit, sich entscheidend in die Produktentwicklung<br />

einzubringen. Das bisherige Gelände stand<br />

den neuen Möglichkeiten jedoch im Wege: Es war an<br />

langfristige Mietverträge gebunden und wurde seitens<br />

der ursprünglichen Arbonia-Gruppe nicht zum<br />

Verkauf angeboten. Um sein Unternehmenswachstum<br />

davon unabhängig zu machen und das Kühlschrankwerk<br />

auch technologisch aufzurüsten, entschied sich<br />

V-ZUG gegen eine Modernisierung des Werks und begab<br />

sich auf die Suche nach einem geeigneten neuen<br />

Standort. Dass die finale Entscheidung nicht zugunsten<br />

des Firmensitzes in Zug fiel, sei vor allem den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern zuzuschreiben, die<br />

man 2013 in Arbon übernommen oder eingestellt hatte,<br />

sagt Andreas Albrecht im „Leader“-Gespräch. Zu<br />

diesem Zeitpunkt investierte V-ZUG bereits intensiv<br />

in den Aufbau einer personellen Expertise am bisherigen<br />

Standort. „Diese wertvollen<br />

Leute wollten wir behalten“, sagt<br />

Albrecht. In Sulgen wurde man<br />

schließlich fündig mit einer Produktionsfläche<br />

von 21 000 Quadratmetern<br />

Geschossfläche, die<br />

von den rund 150 Angestellten<br />

nach wie vor gut zu erreichen ist:<br />

Sulgen liegt nur rund 25 Autominuten<br />

von Arbon entfernt.<br />

Dynamische Kühltechnologie<br />

Größer ist nunmehr die Distanz<br />

zwischen alter und neuer Produktionswelt:<br />

Die Forster-Kühltechnik<br />

ließ noch bis 2013 statische<br />

Kühlschränke bauen, die<br />

mit einem direkten Kühl system<br />

aus Gas die erzeugte Kälte<br />

in den Innenraum des Geräts<br />

leiten. Während hierbei auf die<br />

richtige Lagerung von Lebensmitteln<br />

geachtet werden muss,<br />

weil kalte Luft nach unten sinkt<br />

und warme nach oben steigt, setzen<br />

dynamische Kühlgeräte heute auf Ventilatoren, die<br />

die Luft im Innenraum effizient umwälzen. Damit können<br />

Geräte besser auf Umgebungstemperatur und Beladung<br />

reagieren. V-ZUG setzt seit rund 10 Jahren auf<br />

dieses Prinzip und hat seit 2019 mit „PureCool“ ein<br />

Kühlsystem der neuen Generation in Betrieb genommen.<br />

Gleich mehrere kleine Ventilatoren lassen die<br />

Luft im gesamten Kühlraum aktiv zirkulieren. Weil dabei<br />

immer etwas Feuchtigkeit verloren geht, etwa Lebensmitteln<br />

im Kühlkreislauf entzogen wird – und sie<br />

dadurch schneller austrocknen lässt –, sammelt die<br />

„PureCool“-Technologie die Feuchtigkeit und führt sie<br />

in den Kühlraum zurück. „Die Frische der Lebensmittel<br />

wird damit sogar optimiert“, lässt V-Zug auf dem eigenen<br />

Unternehmensblog wissen.<br />

Sicher: Die unterste Schublade für Obst, Gemüse<br />

oder empfindliche Fisch- und Fleischwaren ist immer<br />

noch der beste Aufbewahrungsort für kühl zu lagernde<br />

Lebensmittel. Im neu konzipierten Gerät des<br />

„CombiCoolers V4000“ bedarf es innerhalb der sogenannten<br />

„FreshControl“-Zone aber keiner manuellen<br />

Feuchtigkeitsregulierung mehr; stattdessen bietet das<br />

Kühlkonzept statische Luftzonen mit stabilen Temperaturen.<br />

Drei „ColdFresh“-Boxen bieten rund 0 °C und<br />

eine Luftfeuchtigkeit, bei der „das Kühlgut bis zu dreimal<br />

länger frisch bleibt“, sagt V-Zug. Die verbesserte<br />

Haltbarkeit von Lebensmitteln und der damit verbundene<br />

– oder zumindest erhoffte – Rückgang von Lebensmittelabfällen<br />

sei einer der wichtigsten Punkte<br />

auf der Agenda gewesen in der Erforschung neuer<br />

Kühltechnologien.<br />

Agenda „Nachhaltigkeit“<br />

Mit dieser Einstellung bedient das Unternehmen einen<br />

seiner effizientesten Hebel in der derzeitigen Markenkommunikation:<br />

V-Zug setzt sich mit dem Thema<br />

Nachhaltigkeit aufmerksamkeitsstark und authentisch<br />

in Szene. Der Schulterschluss zur Schweiz dürfte da<br />

bei Kunden wie beim Handel unweigerlich helfen und<br />

Assoziationen zu unverbauter Natur, frischer Bergluft<br />

oder grünen Energiequellen auslösen. „Closing the<br />

Circle“ titelte das Unternehmen jeweils 2022 und 2023<br />

auf seinem Stand auf dem Salone del Mobile in Mailand<br />

– und meint damit nicht nur die seit 2020 klimaneutrale<br />

Produktion, in die das Unternehmen kräftig investiert<br />

hat, sondern auch das Zurückführen einzelner<br />

Produktkomponenten in einen recyclingfähigen Kreislauf.<br />

„Bis 2025 wollen wir bei allen neu entwickelten<br />

Geräten eine Recyclingfähigkeit von 90 Prozent erreichen“,<br />

konstatiert V-Zug in seinem Nachhaltigkeitsbericht<br />

2022. Ein hehres Ziel, und doch womöglich ein<br />

entscheidender USP, um sich im Kopf-an-Kopf-Rennen<br />

um nachhaltige Visionen auf dem europäischen Küchenmarkt<br />

abzusetzen. Die deutlich kleineren Produktionskapazitäten<br />

dürften da sogar von Vorteil sein. Es<br />

ist eine innovative Form der „Swissness“, die deutsche<br />

Marktbegleiter nicht unterschätzen sollten.<br />

Wiederum: Ein recyclingfähiger Kreislauf ist das<br />

eine, eine gute Energieeffizienz das andere Kriterium<br />

in Sachen Nachhaltigkeit. Hier tut sich eine gesamte<br />

Branche noch schwer, obschon die ersten Modelle mit<br />

guter Energieeffizienz bereits auf dem Markt erhältlich<br />

sind. Bislang können Konsumentinnen und Konsu-<br />

42 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2024</strong>

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