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KÜCHENPLANER Magazin 5 / 6 -2023

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten mit einer über 50-jährigen Branchenerfahrung. Mit anerkannt hoher fachlicher Kompetenz informiert KÜCHENPLANER über aktuelle Küchentrends, Küchenplanung, Küchenmöbel, Produktneuheiten, Zubehör, Hausgeräte, sowie über Markt, Menschen und Events in der Küchenszene. KÜCHENPLANER ist Mitglied der „Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. (AMK)“. Siebenmal jährlich werden mit der Printausgabe und als E-Paper Brancheninsider z.B. Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen. Wöchentlich erscheint zusätzlich der Newsletter. Auf vielen Social-Media Plattformen ist die Redaktion ebenfalls aktiv.

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten mit einer über 50-jährigen Branchenerfahrung. Mit anerkannt hoher fachlicher Kompetenz informiert KÜCHENPLANER über aktuelle Küchentrends, Küchenplanung, Küchenmöbel, Produktneuheiten, Zubehör, Hausgeräte, sowie über Markt, Menschen und Events in der Küchenszene. KÜCHENPLANER ist Mitglied der „Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. (AMK)“.

Siebenmal jährlich werden mit der Printausgabe und als E-Paper Brancheninsider z.B. Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen. Wöchentlich erscheint zusätzlich der Newsletter. Auf vielen Social-Media Plattformen ist die Redaktion ebenfalls aktiv.

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www.kuechenplaner-magazin.de<br />

Ausgabe 5/6 / <strong>2023</strong><br />

Wohnwelt Küche –<br />

Wohlfühlen<br />

in Salzburg<br />

▶ 12<br />

Nachhaltigkeit –<br />

Grüne Welle<br />

auf der interzum<br />

▶ 42<br />

AMK-Tour –<br />

Blick hinter<br />

die Kulissen<br />

▶ 64


Impulse/Ansichten<br />

Weil wir lieben, was wir tun<br />

Im September schlägt das Herz der Küchenbranche.<br />

Doch in diesem Jahr haben wir die Rechnung<br />

ohne den Mai gemacht. Die Branche pulsiert.<br />

Zugegeben, der Begriff ‚pulsieren‘ irritiert im Zusammenhang<br />

mit der aktuellen Küchenkonjunktur. Denn<br />

die Statistiker holen uns nach der coronainduzierten<br />

Sonderkonjunktur auf den Boden der Realität zurück<br />

und sind dabei nicht zimperlich. Mit Zahlen wie 2019<br />

und einer Spreizung, wie sie der Küchenmarkt vielleicht<br />

noch nie erlebt hat. Das Premium mit Küchen<br />

ab 20 000 Euro VK legte laut GfK in Deutschland im<br />

Jahr 2022 um 34 Prozent zu, während der Einstieg mit<br />

Küchenpreisen unter 5000 Euro um 20 Prozent nachgab.<br />

Selbst die langjährig stabile Mitte, die sich mit<br />

Verkaufspreisen zwischen 5000 und 10 000 Euro eingerichtet<br />

hat, tritt mit einem Fuß ins Leere. Minus 17<br />

Prozent. Das schmerzt. In der Umsatzbilanz gleichen<br />

sich Zugewinne und Verluste weitgehend aus, die Menge<br />

an Schränken, Arbeitsplatten, Geräten, Spülen, Armaturen<br />

und sonstigem Küchenzubehör hat sich aber<br />

reduziert. Dies trifft die Unternehmen in Industrie und<br />

Handel unterschiedlich. Je nach Kostenstruktur und<br />

Geschäftsmodell. Wer seine Stärken maßgeblich über<br />

günstige Produkte definiert oder viel Masse in allen<br />

Segmenten zur Auslastung der Kapazitäten braucht,<br />

kämpft eher mit Problemen. Wer mit Nutzenargumenten<br />

und Emotionen die Lifestyle-Wünsche gehobener<br />

Budgets anspricht, kennt den Großteil der Aufregung<br />

nur vom Hörensagen. Die Last mit steigenden Kosten<br />

für Material, Energie und Logistik spüren jedoch alle.<br />

Die führenden Zulieferer besonderes, weil deren Platten<br />

und Beschläge nur bedingt zwischen Einstieg, Mitte<br />

und Premium unterscheiden. „Es gibt derzeit viele<br />

Herausforderungen“, war der wohl meistgesprochene<br />

Satz auf den Pressekonferenzen der letzten Wochen<br />

und im persönlichen Austausch.<br />

Die Lage ist ambivalent und nicht für jeden ist gerade<br />

alles gut. Vor diesem Hintergrund wirkten zwei<br />

Messen im Mai wie Stimmungsaufheller aus der Hausapotheke.<br />

Die küchenwohntrends in Salzburg und die<br />

interzum in Köln. Beide Events begeisterten. Und das<br />

nicht nur die Veranstalter, die schon wegen der Pflege<br />

ihres Geschäftsmodells zu einer positiven Bilanz verpflichtet<br />

sind. Auch von Ausstellern gab es durchweg<br />

viel Lob und große Erleichterung, dass diese Form der<br />

persönlichen Begegnung wieder möglich ist. Was uns<br />

lehrt: Digitale Kommunikation ist nützlich, hat aber<br />

klare Grenzen in der Exklusivität.<br />

Die küchenwohntrends (im Verbund mit der möbel<br />

austria) und die interzum sind grundverschieden. Von<br />

der Größe, vom Zuspruch, vom Einzugsgebiet. Dennoch<br />

werden beide Veranstaltungen auf ihre Weise<br />

hochgeschätzt und geradezu euphorisch gefeiert. Das<br />

liegt zum einen wohl daran, dass wir nach den Jahren<br />

der Zwangspause wieder im großen Stil erleben dürfen,<br />

wie sehr uns Messen am Herzen liegen. Doch das allein<br />

ist noch kein Erfolgsgarant. Hinzu kommen hochmotivierte<br />

und versierte Veranstalter sowie professionelle<br />

Rahmenbedingungen.<br />

Der Messestandort Köln glänzt (unter anderem) mit<br />

einer Top-Infrastruktur, die immer attraktiver wird.<br />

Wer vom Hauptbahnhof kommend in Deutz in Fahrtrichtung<br />

links aus dem Zug steigt, steht zwei Minuten<br />

später vor dem Messeeingang Süd. Besser kann die<br />

Anbindung einer Weltleitmesse mit mehreren zehntausend<br />

Besucherinnen und Besuchern nicht gelingen.<br />

Auf der küchenwohntrends beeindruckte vor allem<br />

die persönliche und zugleich lebendige und geschäftige<br />

Wohlfühlatmosphäre. Diese entsteht nicht von<br />

selbst. Basis ist sicherlich das bekannte organisatorische<br />

Geschick des Trendfairs-Teams und dessen persönliche<br />

Kommunikation. Der zur Unaufgeregtheit neigende<br />

Messestandort Salzburg steuert auch etwas bei.<br />

Doch es kommt ein weiterer Aspekt hinzu. Auf die Frage,<br />

wie eine Messe in der Post-Corona-Ära funktionieren<br />

kann, argumentierte Trendfairs-Inhaber Michael<br />

Rambach erst mit den nachvollziehbaren Vorteilen „einer<br />

konzentrierten Fachmesse, die für eine klar definierte<br />

Community das Bestmögliche schafft“, um dann<br />

hinzuzufügen: „Und weil wir lieben, was wir hier tun.“<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Vergnügen<br />

und Inspiration bei der Lektüre dieser Ausgabe.<br />

Dirk Biermann<br />

Chefredakteur <strong>KÜCHENPLANER</strong> online/offline<br />

5/6/<strong>2023</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 3


Inhalt<br />

Foto: Biermann<br />

Foto: Biermann<br />

12 28<br />

Eine zielführende Messeatmosphäre ist sensibel. Sie darf weder<br />

zu hektisch sein, noch zu kuschelig. Die küchenwohntrends in<br />

Salzburg bekam diese Gratwanderung prima hin.<br />

Nachhaltigkeitsaktivitäten zu kommunizieren ist das Gebot der<br />

Stunde. Auch die interzum surfte auf der grünen Welle und zeigte<br />

gleichzeitig die Zukunft des Möbels.<br />

Ansichten<br />

3 Weil wir lieben, was wir tun<br />

Markt + Menschen<br />

6 Personalien aus der Küchenbranche<br />

10 Aktuelle Marktzahlen: Der Wind hat sich gedreht<br />

Messe<br />

12 küchenwohntrends / möbel austria:<br />

Wohlfühlen in Salzburg<br />

16 BMK-Innovationspreis verliehen<br />

17 Messenews von der küchenwohntrends<br />

30 interzum: Grüne Welle<br />

33 Koelnmesse: „Ein überaus gutes Ergebnis“<br />

Möbeltechnik<br />

34 Blum: Für alle eine stimmige Lösung<br />

36 Hettich: Kreativer Schwung<br />

38 Kesseböhmer: Wie es die Kunden wollen<br />

40 Vauht-Sagel: Der grünste Messestand der interzum<br />

41 Ninka: Vielfalt für Küche, Bad, HWR und Wohnen<br />

Möbeltechnik<br />

42 Häfele: Für die ganze Küche<br />

43 Hailo: Frische Kost<br />

44 Naber, Agoform, Hawa, Wesco, Ritterwerk<br />

46 Neuheiten rund um Licht und Elektrifizierung<br />

Oberflächen<br />

48 Continental: Umweltfreundliche Oberflächen<br />

50 Egger: Im Kreislauf lassen<br />

52 Rehau: Reise in die Welt der Gewürze<br />

Küchenverbände<br />

54 DER KREIS Kongress: „Bildet aus!“<br />

57 KüchenDesk: Vielfältig wie ein Schweizer Taschenmesser<br />

58 Küchenring: Transparenter Jahresbericht in Wien<br />

61 Alliance: Alternative zur Großfläche sein<br />

62 MHK: Der „Neue“ in Dreieich<br />

71 AMK: Der neue Ratgeber Küche ist erschienen<br />

Unternehmen<br />

64 AMK-Tour: Blick hinter die Kulissen<br />

bei Lechner, Schüller und Electrolux<br />

Foto: Rehau<br />

Zum Titelbild<br />

Beim jüngst mit dem Red Dot<br />

Award prämierten Glaslaminat<br />

RAUVISIO crystal Deep von<br />

REHAU treffen matte Oberflächen<br />

auf eine ungeahnte<br />

Tiefenwirkung. Die neue Ära<br />

von Uni-Dekoren kombiniert<br />

smarte Glasoptik mit<br />

einem subtilen, metallischen<br />

Schimmer. Ihre Erweiterung<br />

findet das Oberflächenportfolio<br />

der Deep Collection<br />

im Schrankrollladen-Programm<br />

RAUVOLET crystal-line<br />

complete – für schier unerschöpfliche<br />

Gestaltungsmöglichkeiten<br />

und den perfekten<br />

Designverbund.<br />

Küchenplanung<br />

72 Fotoproduktion: Kochen mit Stil<br />

Betriebsmanagement<br />

76 Mit eigener Solaranlage Kosten sparen<br />

Unternehmen<br />

78 Blanc & Fischer Familienholding: Wasser trifft Feuer<br />

80 E.G.O. beendet den Kabelsalat<br />

81 Blanco: Immer mehr Systemanbieter<br />

Rubriken<br />

83 Impressum<br />

4 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2023</strong>


Anzeige<br />

RAUVISIO crystal<br />

Mehrfach preisgekröntes Glaslaminat<br />

Glas verleiht Möbeln Wertigkeit und setzt besondere Akzente. Das smarte Glaslaminat<br />

RAUVISIO crystal von REHAU bietet gegenüber Echtglas zahlreiche Vorteile:<br />

Es ist bruch fester und leichter, hat eine hohe Kratzbeständigkeit und lässt<br />

sich einfach reinigen.<br />

Küchenhersteller und Endverbraucher<br />

wissen die Vorzüge des Glaslaminats<br />

zu schätzen – und erst kürzlich wieder<br />

die Jury eines bedeutenden Designpreises:<br />

Die RAUVISIO crystal<br />

Deep Collection (die Kollektion mit<br />

Tiefenwirkung) wurde mit dem Red<br />

Dot Award <strong>2023</strong> ausgezeichnet. „Die<br />

erneute Prämierung unserer Kollektion<br />

bestätigt uns in unserer Arbeit“,<br />

sagt Hans Peter Mehnert, Director<br />

Product Management Furniture Systems<br />

and Components. „Noch mehr<br />

freut uns aber, dass wir für unsere<br />

RAUVISIO crystal Deep Collection ein<br />

sehr gutes Feedback aus dem Handel<br />

und der Industrie erhalten haben.“ Tatsächlich<br />

hat es das smarte Glaslaminat<br />

für Möbeloberflächen mittlerweile<br />

in das Programm von zahlreichen<br />

Küchen her stellern geschafft. Das Material<br />

fügt sich stets harmonisch in<br />

das jeweilige Gesamtkonzept des Interieurs<br />

ein. Die Kombination von Glas<br />

und Metall schafft ungeahnte Synergieeffekte<br />

und lässt den Gestaltungsspielraum<br />

unerschöpflich erscheinen.<br />

Foto: Rehau<br />

Die perfekte Komponente<br />

im Designverbund<br />

Für individuelle Gestaltungsmöglichkeiten<br />

sorgt bei REHAU zudem der<br />

Gedanke des Material- und De signver<br />

bunds. Mit der Erweiterung der<br />

RAUVISIO crystal Deep Collection<br />

in die Stauraumlösung RAUVOLET<br />

crystal-line sowie farblich passenden<br />

Kantenbändern RAUKANTEX entstehen<br />

Möbelstücke wie aus einem<br />

Guss. Hersteller, Planer und Verbraucher<br />

erhalten so den perfekten De signver<br />

bund aus einer Hand, ganz nach<br />

dem Anspruch der Division Interior<br />

Solutions bei REHAU: „Enabling<br />

Exceptional Design“. Alle Details zu<br />

den RAUVISIO Ober flächen gibt es<br />

unter www.rehau.de/rauvisio.<br />

www.rehau.de<br />

Gutes Design setzt sich durch. Das beweist das Glaslaminat RAUVISIO crystal in<br />

der Deep Collection mit seiner subtil schimmernden Metalloptik eindrucksvoll.<br />

5/6/<strong>2023</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5


Markt + Menschen<br />

Neu im Team Amica<br />

Zum 1. Mai <strong>2023</strong> begrüßte<br />

Amica International mit<br />

Hubert Hansler einen neuen<br />

Gebietsverkaufsleiter im<br />

Außendienst Küche. Seine<br />

Aufgabe ist die Betreuung<br />

und der Ausbau des<br />

Vertriebsgebietes in Bayern<br />

und Baden-Württemberg<br />

im Küchenhandel. www.kuechenplaner-magazin.de/themen/detail/news/neuer-gebietsverkaufsleiterkueche-im-team-amica/<br />

Foto: Amica<br />

Foto: Biermann<br />

Führungswechsel bei Hailo<br />

32 Jahre lang war Martin Mies (Foto) für Hailo<br />

tätig. Zunächst als Geschäftsbereichsleiter<br />

Konsumgüter und ab 2012 als Nachfolger von<br />

Lutz-Heiner Krusch als Bereichsleiter des Geschäftsbereichs<br />

Einbautechnik. Mit Erreichen<br />

des 65. Lebensjahres ist er Ende Juni in den Ruhestand<br />

gegangen. Seine Nachfolger ist Stephan<br />

Müller, der dem Unternehmen seit Januar 2022<br />

als Exportleiter (bei Hailo Einbautechnik) angehört.<br />

Der 54-Jährige ist ein langjähriger Branchenkenner<br />

mit Engagements bei Electrolux<br />

Professional, Teka, Pyramis Deutschland und Schock. www.kuechenplaner-magazin.<br />

de/themen/detail/news/fuehrungswechsel-bei-hailo-einbautechnik/<br />

Zweiter Geschäftsführer<br />

Wolfgang Zang (Foto) ist als zweiter Geschäftsführer neben<br />

Florian Mitzscherlich bei Lechner eingestiegen. Damit will<br />

der Hersteller von Küchenarbeitsplatten und Rückwänden<br />

den nach der Insolvenz 20021/2022 eingeschlagenen Weg<br />

untermauern. Zang verfügt über Erfahrungen in der strategischen<br />

und operativen Neuausrichtung von Unternehmen.<br />

Er bringe langjährige Erfahrung aus dem Maschinenbau,<br />

dem Handel und der Möbelindustrie mit. „Als Turnaround<br />

Manager in verschiedenen Führungspositionen auf C-Level<br />

hat Wolfgang Zang erfolgreich Unternehmen zukunftsfähig<br />

ausgerichtet und ihnen zu nachhaltigem Wachstum verholfen“,<br />

heißt es. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/<br />

zweiter-geschaeftsfuehrer-bei-lechner/<br />

Foto: Lechner<br />

Für KMG in Norddeutschland<br />

Seit 1. Juni <strong>2023</strong> verstärkt Marc Boltersdorf das KMG<br />

Vertriebsteam für Norddeutschland. Er bringt viel<br />

Branchenerfahrung und ein breites Wissen um die<br />

Bedürfnisse des Handels und des Handwerks mit.<br />

Zuletzt war der gelernte Schreiner rund acht Jahre<br />

für die Leicht Küchen AG als Gebietsverkaufsleiter<br />

tätig, davor 18 Jahre für Nobilia im Außendienst.<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/fuer-kmgin-norddeutschland/<br />

osta baut auf<br />

Foto: Osta Küchen<br />

Seit dem vergangenen<br />

Jahr bereichert die<br />

osta Küchen-Elemente<br />

GmbH den Markt mit<br />

Küchenelementen, die<br />

mehr Individualität in<br />

die Serienküche bringen<br />

können. Nun widmet<br />

sich das Unternehmen<br />

der Stärkung des<br />

Vertriebs. Neu im Team<br />

ist Kevin Barth. Der<br />

28-jährige kennt die<br />

Küchenbranche von der<br />

Pike auf: Nach seiner<br />

Ausbildung zum Schreiner<br />

war er bei Lechner,<br />

Cuciniale und artego.<br />

Nach einer Weiterbildung<br />

zum Key Account<br />

Manager IHK dockt er nun bei osta an und übernimmt ab sofort den Vertrieb.<br />

In den nächsten zwei Jahren will er ein „schlagkräftiges und zuverlässiges<br />

Vertriebsteam aufbauen“. www.kuechenplaner-magazin.de/themen/detail/news/ostastaerkt-den-vertrieb/<br />

Foto: KMG<br />

6 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2023</strong>


Mehr erfahren . . .<br />

auf www.kuechenplaner-magazin.de<br />

Neu im Vorstand<br />

Bei der Mitgliederversammlung der Marketinggemeinschaft<br />

A30 Küchenmeile e.V. wurde<br />

Sven Herden (Foto, Geschäftsführer Marketing<br />

und Vertrieb von Rotpunkt Küchen) neu in<br />

den Vorstand gewählt. Dem Gremium gehören<br />

weiterhin Heidrun Brinkmeyer (geschäftsführende<br />

Gesellschafterin Ballerina Küchen) und<br />

Marcus Roth (Vertriebsgeschäftsführer Häcker<br />

Küchen) an. Ergänzt wird das Trio von Koordinatorin<br />

Yvonne<br />

Davy. Sven Herden<br />

löst Heinz- Jürgen<br />

Meyer (ebenfalls<br />

Rotpunkt Küchen)<br />

ab, der nach achtjähriger<br />

engagierter<br />

Vorstandsarbeit<br />

nicht wieder<br />

kandidierte. Informiert<br />

wurde<br />

im Anschluss an<br />

die Mitgliederversammlung<br />

über die weiteren Pläne der Marketinggemeinschaft.<br />

So soll weiter am Image<br />

als internationale Leitmesse gefeilt werden.<br />

Mit noch mehr Gästen aus dem Ausland.<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/kmkuechenmeile-will-noch-internationaler-werden/<br />

Foto: Biermann<br />

Foto: Privat<br />

Nachruf Ekkehard Strobel<br />

Der Strobel Verlag trauert um seinen ehemaligen<br />

Verleger Ekkehard Strobel. Er verstarb Anfang April<br />

im Alter von 91 Jahren.<br />

Ekkehard Strobel war ein Vorbild in Sachen Unternehmertum.<br />

Nach Ende des zweiten Weltkrieges<br />

entschlossen sich seine Mutter und er, noch keine<br />

20 Jahre alt, den 1872 gegründeten Verlag und damit<br />

die IKZ wieder aufzubauen. Mit großer Weitsicht und<br />

Zielstrebigkeit machte er über die Jahrzehnte seines<br />

Schaffens die IKZ zu dem, was sie heute ist.<br />

Um zu wissen, worüber in seinen Fachzeitschriften<br />

geschrieben wird, lernte er das Klempner- und Installateurhandwerk. Mit<br />

dem Gesellenstück wurde er 1951 Bundessieger beim 1. Praktischen Leistungswettbewerb<br />

der Handwerks jugend. Es folgte eine Weiterbildung zum „Staatlich<br />

geprüften Installationstechniker“. 1953 legte er die Meisterprüfung im Klempnerhandwerk,<br />

1955 die Meisterprüfung im Installateurhandwerk ab. Danach widmete<br />

Ekkehard Strobel sich mit Fleiß, Mut und Leidenschaft der Verlagsarbeit und übernahm<br />

später als Geschäftsführer den Verlag.<br />

Unter seiner Leitung expandierte das Unternehmen auf fast 50 Mitarbeiter und<br />

Mitarbeiterinnen. Immer wieder hat er gezeigt, dass Menschlichkeit und betriebswirtschaftliche<br />

Entscheidungen sich nicht ausschließen müssen.<br />

Die SHK-Branche hat einen großartigen Menschen verloren.<br />

Unsere Gedanken sind bei seiner Familie.<br />

STROBEL VERLAG GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführung, Chefredaktion,<br />

Personalleitung, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter


Markt + Menschen<br />

Foto: Haier<br />

Zusätzliche Aufgaben<br />

Christian Burghardt, CCO und Vorstandsmitglied<br />

von Haier Germany, hat beim<br />

Hausgerätehersteller Haier weitere Aufgaben<br />

übernommen. Seit 1. April <strong>2023</strong> ist<br />

er zusätzlich Geschäftsführer der Haier<br />

Austria GmbH. Die Aufgaben des ehemaligen<br />

Haier Sales Director Till von der Osten<br />

hat er ebenfalls übernommen. Die Bereiche<br />

Marketing und Vertrieb leitet er ebenfalls.<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/<br />

news/christian-burghardt-uebernimmt-weitere-aufgaben/<br />

Neuer Technik-Chef<br />

Zum 30. Juni <strong>2023</strong> ist Schluss: Marc Hogrebe<br />

(Foto), langjähriger technischer Geschäftsführer<br />

bei Nolte Küchen und Express<br />

Küchen, steigt aus dem Unternehmen aus.<br />

„Auf eigenen Wunsch und aus persönlichen<br />

Gründen“, wie es heißt. Nachfolger<br />

als Geschäftsführer Technik wird Rüdiger<br />

Schliekmann. Dieser wird sein Amt am<br />

1. Juni <strong>2023</strong> antreten. Er verfügt aufgrund<br />

seiner früheren Tätigkeiten bei nobilia und<br />

der IMA Gruppe über langjährige Erfahrungen<br />

in den Bereichen Produktion und<br />

Anlagentechnik. www.kuechenplaner-magazin.de/<br />

suche/news-detail/news/neuer-technik-chef-bei-noltekuechen/<br />

Qualitätschampion<br />

Michael Danzl wurde beim „qualityaustria<br />

Forum“ in Salzburg als Qualitätschampion<br />

Österreichs ausgezeichnet.<br />

Der Egger-Experte für<br />

Management-Systeme erhielt den<br />

Preis für die Implementierung des<br />

Egger Management Systems (EMS). Dabei<br />

handelt es ich um eine unternehmensinterne<br />

Plattform zur Dokumentation<br />

und Verbesserung der Prozesse.<br />

„Man kann das EMS auch als Plattform<br />

für Wissensmanagement verstehen“,<br />

erläutert Danzl. Es bilde das gesamte Wissen ab, das für die Funktionsweise von Egger notwendig<br />

ist. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/qualitaetschampion-kommt-von-egger/<br />

Geballte Expertise<br />

Ex-MHK-Vorstand und Ex-AMK-Geschäftsführer Kirk Mangels ist als Partner und Mitgesellschafter<br />

in die Hamburger Kommunikations- und Netzwerkagentur von Florian Goos eingestiegen.<br />

Seit dem 1. Mai <strong>2023</strong> ergänzt zudem die Beratungsgesellschaft Lemago Consulting<br />

das Dienstleistungsangebot. „Ein Trio für die Einrichtungsbranche“ – unter dieser Überschrift<br />

wurde der Zusammenschluss<br />

bekanntgegeben.<br />

Bei der neu gegründeten<br />

Lemago Consulting hält<br />

Mangels die Mehrheit, bei<br />

Goos Communication und<br />

The Wild Goos ist Florian<br />

Goos der Mehrheitsgesellschafter.<br />

Yvonne<br />

Deters leitet weiterhin<br />

das operative Geschäft<br />

von Goos Communication.<br />

Foto: Goos/Lemago<br />

Kirk Mangels, Yvonne Deters und Florian Goos.<br />

Foto: Anna Rauchenberger<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/<br />

suche/news-detail/news/geballteexpertise/<br />

Foto: Nolte Küchen<br />

Trio bei Vogt<br />

Claus Michael Huthmann erweitert<br />

als Verkaufsleiter das Führungsteam<br />

des Zubehörspezialisten<br />

Vogt. Damit lenkt nun<br />

ein Trio die Geschicke des Unternehmens.<br />

Weiter dabei sind<br />

Vertriebsinnendienstleiter Marc<br />

Struckmeyer und Geschäftsführer<br />

Mathias Meloh. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/<br />

news/neuer-verkaufsleiter-bei-vogt/<br />

Foto: Vogt<br />

8 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2023</strong>


DAS VERBINDENDE ELEMENT<br />

DIGITALE MÖGLICHKEITEN<br />

Der Besuch im Küchenstudio ist die unangefochtene<br />

Nummer 1, wenn es um die Planung einer neuen Küche<br />

geht. Doch auch in der Digitalisierung steckt großes<br />

Potenzial für den stationären Handel. Der Küchenring<br />

ist der starke Partner für Ihren stationären sowie<br />

digitalen Auftritt.<br />

WWW.KUECHENRING.DE


Markt + Menschen<br />

Der Wind hat sich gedreht<br />

Die Pandemiejahre hat der Küchenmöbelund<br />

Haushaltsgeräteindustrie bekanntlich<br />

Rekordumsätze beschert. Doch das<br />

Hoch hält nicht an. Auch das ist hinlänglich<br />

bekannt. Das schwierige wirtschaftliche<br />

Umfeld sorgte bereits im ersten<br />

Quartal für Umsatzrückgänge, berichtete<br />

Markus Sander, Vorstandssprecher der<br />

Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche<br />

(AMK), im Rahmen der Jahres-Wirtschaftspressekonferenz<br />

des Verbandes<br />

Anfang Mai. Andererseits hält ein positiver<br />

Trend unvermindert an: Auch im<br />

Jahr 2022 haben Kunden wieder mehr<br />

Geld in ihre neuen Küchen investiert.<br />

Durchschnittlich gaben die Käufer dafür<br />

11 379 Euro aus. Das bedeutet einen Anstieg<br />

von 1042 Euro – das sind etwa 10<br />

Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahr.<br />

Erhoben wurde diese Zahlen Marktforschungsinstitut<br />

GfK. Zwei Faktoren sind<br />

laut AMK für den erneuten Anstieg verantwortlich:<br />

Zum einen steigen die Ansprüche<br />

an die Küchenausstattung, zum<br />

anderen sind die Preisanpassungen als<br />

Folge der gestiegenen Material- und Energiekosten<br />

zu berücksichtigten.<br />

Weniger Menge, mehr Wert<br />

Dank der höheren Auftragswerte steigerte<br />

der deutsche Küchenhandel im vergangenen<br />

Jahr trotz eines Mengenrückgangs<br />

(- 8,5 %) seinen Umsatz leicht um<br />

0,7 %. Auch der Hausgerätemarkt konnte<br />

ein leichtes Umsatzplus von 1,9 % gegenüber<br />

dem Vorjahr erzielen. Die deutsche<br />

Küchenmöbelindustrie setzte laut amtlicher<br />

Statistik 6,24 Mrd. Euro um. Dies<br />

entspricht nach den Auswertungen des<br />

Verbands der Deutschen Küchen möbelindustrie<br />

(VdDK) einem Zuwachs von<br />

9,5 % gegenüber dem Vorjahr. Als Wachstumstreiber<br />

erwies sich vor allem das<br />

Auslandsgeschäft (plus 12,7 %). Im Inland<br />

wurde ein Plus von 7 Prozent erzielt.<br />

Plus im Premium,<br />

Einbruch im Einstieg<br />

Der Markt spaltet sich derzeit stark:<br />

„Die steigende Nachfrage hat es 2022 bei<br />

den Premium-Küchen gegeben“, erklärte<br />

Markus Wagenhäuser, Leiter des Bereichs<br />

Großgeräte bei der GfK. So wuchs<br />

der Umsatz mit Küchen zum Preis ab<br />

20 000 Euro um knapp 34 %. Dagegen<br />

entwickelten sich die unteren Preissegmente<br />

deutlich rückläufig. Bei Küchen<br />

bis 5000 Euro kam es zu einem Umsatzminus<br />

von 20,6 %, bei Küchen zum Preis<br />

von 5000 Euro bis 10 000 Euro betrug der<br />

Rückgang rund 17 %. Bei den Elektrogeräten<br />

zogen unter anderem die Umsätze mit<br />

Kochfeldern mit integriertem Dunstabzug<br />

(plus 16 %), Dampf-Backöfen (plus 11 %),<br />

großvolumigen Backöfen (plus 18 %) und<br />

mehrtürigen Kühlschränken (plus 17 %)<br />

stark an. Darüber hinaus setzt sich nach<br />

Angaben von Wagenhäuser der Trend zu<br />

energieeffizienten Hausgeräten fort. Bei<br />

der Entscheidung für einen neuen Kühlschrank<br />

war die Energieeffizienz des Geräts<br />

im vierten Quartal 2022 für 67 % der<br />

Verbraucher das entscheidende Kaufkriterium<br />

– im ersten Quartal 2022 hatte der<br />

Wert noch bei 63 % gelegen.<br />

Foto: Biermann<br />

Viele Herausforderungen<br />

Im laufenden Jahr sehe sich die deutsche<br />

Küchenindustrie – dazu zählen die Hersteller<br />

von Küchenmöbeln, Hausgeräten,<br />

Spülen und Küchenzubehör – angesichts<br />

des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds<br />

einigen Herausforderungen gegenüber,<br />

stellte AMK-Geschäftsführer Volker<br />

Irle fest: „Neben der hohen Inflation drohen<br />

sich die weiterhin rückläufigen Baugenehmigungen<br />

als Folge signifikant<br />

gestiegener Baukosten und Zinsen kurzfristig<br />

negativ auf die Küchennachfrage<br />

auszuwirken.“<br />

Während die deutsche Küchenmöbelindustrie<br />

in den ersten beiden Monaten<br />

<strong>2023</strong> noch ein Umsatzplus von 4,4 % verzeichnen<br />

konnte, sei der Umsatz im Handel<br />

deutlich rückläufig gewesen, sagt Irle.<br />

So gab es beim Handel mit Küchenmöbeln<br />

nach Erhebungen der GfK im Januar und<br />

Februar <strong>2023</strong> einen Umsatzrückgang von<br />

17,5 Prozent. Bei den Hausgeräten wurde<br />

laut GfK im ersten Quartal <strong>2023</strong> ein Umsatzminus<br />

von 8,4 Prozent verzeichnet.<br />

Der AMK-Geschäftsführer verwies in diesem<br />

Zusammenhang auf die hohen Vergleichswerte<br />

aus dem Vorjahr.<br />

An- und Aussichten<br />

Markus Sander ist Geschäftsführer für<br />

Vertrieb, Marketing und Controlling bei<br />

Häcker, aber wie eingangs erwähnt auch<br />

Vorstandssprecher der AMK. Während<br />

der Wirtschaftspressekonferenz Anfang<br />

Mai im Rahmen der interzum in Köln<br />

sprach der Manager über die nahe Zu-<br />

Beleuchteten den Küchenmarkt in den Details (Foto von links):<br />

Volker Irle, Markus Sander und Markus Wagenhäuser.<br />

10 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2023</strong>


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kunft der Küchenbranche und warum<br />

er diese als zukunftsfähig aufgestellt<br />

sieht.<br />

Über die aktuelle Auftragsreich weite:<br />

„Auf die Branche bezogen liegt die Lieferzeit<br />

momentan zwischen drei und sechs<br />

Wochen. Vor einem halben oder Dreivierteljahr<br />

lag sie im Schnitt zwischen acht<br />

und zehn Wochen. Das macht deutlich,<br />

dass wir den hohen Auftragsbestand abgearbeitet<br />

haben.“<br />

Über das aktuelle Konsumklima: „Wir<br />

merken sehr stark, dass der so genannte<br />

Erstkäufer im Moment super zurückhaltend<br />

ist. Dazu führen der Rückgang der<br />

fertig gestellten Bauten und der generelle<br />

Rückgang im Wohnungsbau dazu, dass<br />

die Ersteinrichter wegfallen. Es fehlt bezahlbarer<br />

Wohnraum, das macht uns<br />

große Sorgen. Das ist aber keine deutschlandspezifische,<br />

sondern eine europäische<br />

Diskussion. Der Bedarf von Küchen<br />

liegt eher bei den Kunden, die ihre zweite,<br />

dritte oder vierte Einrichtung kaufen.<br />

Wir haben aber viele Ideen für den Export.<br />

Es gibt Märkte, die wir noch besser<br />

bespielen können. Bei einer Exportquote<br />

von mehr als 40 Prozent in der gesamten<br />

Küchen möbelindustrie ist das ein entscheidender<br />

Faktor.“<br />

Über die nahe Zukunft: „Wir erwarten,<br />

dass wir die kommenden anderthalb Jahre<br />

mit Kraft und Power durchstehen müssen.<br />

Der Auftragseingang ist im ersten Quartal<br />

um etwa zehn Prozent zurückgegangen.<br />

Wir gehen aber davon aus, dass sich<br />

das Konsumklima aufhellen wird – dann<br />

ist die Küchenindustrie mit ihrem Produkt,<br />

der Produktion, Logistik und Vermarktung<br />

zukunftsfähig aufgestellt. Auf<br />

Häcker bezogen haben wir unsere Fertigung<br />

erweitert und im August 2020 geöffnet.<br />

Ohne diese Kapazitäten hätten<br />

wir die Coronajahre nicht stemmen können.<br />

Die Werke sind jetzt auf einer Grundlast,<br />

die etwas zurückgeht. Trotzdem waren<br />

die Investitionen gerechtfertigt, weil<br />

diese längerfristig – für 15 oder 20 Jahre<br />

– angelegt sind. Aktuell habe ich noch<br />

von keinem Unternehmen in der Küchenmöbelindustrie<br />

gehört, dass es Personal<br />

abbaut. Das heißt, dass das Instrument<br />

der Kurzarbeit genutzt wird. Für die Unternehmen<br />

geht es auch darum in Zeiten<br />

des Fachkräftemangels die guten Leute an<br />

Bord zu halten.“<br />

Astrid Plaßhenrich<br />

Hier kochen<br />

die Sterneköche<br />

Michael Dyllong und<br />

Pierre Beckerling.<br />

Das Original von berbel<br />

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Dunstabzug, der Maßstäbe setzt. Von Küchenprofis entwickelt – in Profiküchen bewährt.<br />

5/6/<strong>2023</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 11


Messe<br />

Wohlfühlen in Salzburg<br />

Von Dirk Biermann<br />

Eine zielführende Messeatmosphäre ist sensibel. Sie darf weder zu hektisch sein,<br />

noch zu kuschelig. Das Salzburger Messedoppel küchenwohntrends und<br />

möbel austria bekam diese Gratwanderung Anfang Mai prima hin.<br />

Viele Aussteller, viele Besucher, allerbeste Stimmung:<br />

Die sechste Veranstaltung des Fachmessedoppels küchenwohntrends<br />

/ möbel austria stellte alle zufrieden.<br />

147 Aussteller mit 239 Marken zeigten in Salzburg<br />

ihre Ideen und Konzepte für zusammenwachsende<br />

Wohnwelten mit der Küche als Mittelpunkt des Lebens.<br />

Die 15 000 Quadratmeter der Halle 10 des Salzburger<br />

Ausstellungsgeländes waren restlos gefüllt.<br />

Nach Abschluss von drei lebendigen Messetagen meldeten<br />

die Veranstalter 5800 Besucher. Das sind 22,5<br />

Prozent mehr als im Vor-Corona-Jahr 2019 und sogar<br />

45 % mehr als bei der Vorveranstaltung 2021. Für das<br />

Veranstalter-Duo berichtet die Trendfairs GmbH: „An<br />

erster Stelle standen, wie stets und konzeptionell beabsichtigt,<br />

die österreichischen Besucher mit einem<br />

Anteil von 69 Prozent. Dieses Klientel wurde gefolgt<br />

von Messegästen aus Deutschland (ca. 26 Prozent),<br />

aus Italien (gut 2 Prozent) sowie weiterer 18 Nationen.“<br />

Inklusive der Vertreter der Aussteller waren sogar<br />

6900 Personen registriert.<br />

Lesen Sie weiter auf Seite 16.<br />

12 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2023</strong>


Fotos: Biermann<br />

Seit zehn Jahren mit dem Messedoppel<br />

küchenwohntrends / möbel austria erfolgreich<br />

unterwegs: Michael Rambach<br />

(Foto links) von der Trendfairs GmbH<br />

und Erich Gaffal, Cluster Manager<br />

Building Innovation Cluster.<br />

5/6/<strong>2023</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 13


Messe/Wohnwelt Küche<br />

14 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2023</strong>


Produktnews zu Küche<br />

und Wohnen standen in<br />

Salzburg im Mittelpunkt.<br />

Ebenso die lebendige<br />

Kontaktpflege.<br />

Foto: Biermann<br />

5/6/<strong>2023</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 15


Messe/Wohnwelt Küche<br />

Interessant ist die Auswertung der Besucherstatistik<br />

nach Berufsgruppen bzw. Branchensegmenten: Am<br />

stärksten nachgefragt wurde das Messedoppel in diesem<br />

Jahr laut Trendfairs von Tischlern bzw. Schreinern<br />

(24 %), was der wachsenden Bedeutung dieser Zunft<br />

entspräche. Dicht darauf folgt der Möbelhandel mit gut<br />

23 %, Vertreter von Küchenstudios (20 %), Architekten<br />

und Innenarchitekten (9 %) sowie Entscheider aus Möbel-<br />

und Küchenmöbelindustrie (6 %). Mit drei Prozent<br />

war der Anteil von Gästen aus von Bau-, Küchenfachund<br />

Elektromärkten „zwar relativ klein, aber von hoher<br />

Nachfragemacht ausgezeichnet“. Erfreulich sei<br />

zudem, dass zahlreiche Projektanten, Immobilienentwickler<br />

und Kontraktpartner den Weg nach Salzburg<br />

fanden. Mit über einem Drittel aller Besucher (1370)<br />

waren Geschäftsführer und Inhaber unter den Messegästen<br />

die am stärksten vertretene Gruppe.<br />

Innovationspreise verliehen<br />

Erstmalig fand auf dem Fachmessedoppel die Vergabe<br />

des „BMK-Innovationspreis“ statt. Im zweijährigen Turnus<br />

werden innovative Produkte und somit auch die Innovationskraft<br />

der dahinterstehenden Unternehmen<br />

ausgezeichnet. Vorbereitet und durchgeführt wurde die<br />

Veranstaltung erneut von Studierenden der Möbelfachschule<br />

Köln im Rahmen einer Projektarbeit. Die jungen<br />

Männer und Frauen der MöFa hatten sich eine kreative<br />

Präsentation einfallen lassen: In einem Gespräch unter<br />

Freunden wurden die neuesten Kücheninnovationen vorgestellt<br />

und kurz beschrieben. Die drei Hauptgewinner<br />

<strong>2023</strong> sind Bauformat für die Unikat-Lackfront „Enigma“,<br />

Miele für den Geschirrspüler mit „AutoDisk“-Funktion<br />

und Naber für die Küchenarmatur „Turno Solo“. Doch<br />

nicht nur die „ersten Sieger“ freuten sich über die Auszeichnungen<br />

in den drei Kategorien Küchenmöbel, Geräte<br />

und Zubehör. Ebenfalls mit auf der Bühne standen<br />

die Zweit- und Drittplatzierten: Ballerina („Home Tool“),<br />

burger (Front „Lisa“), Smeg (3-in-1-Backofen „Galileo<br />

OmniChef“), Liebherr (Kühl-Gefriergerät der Serie<br />

„Peak“ mit BioFresh und NoFrost), systemceram (Spülenserie<br />

„Kara 85/57“) und Dein Konfigurator („Magic<br />

Table“). BMK-Vorsitzender Hans Hermann Hagelmann<br />

kommentiert den Award so: „Was den BMK-Innovationspreis<br />

deutlich von den herkömmlichen Designpreisen<br />

der Branche unterscheidet, ist der direkte Bezug zum<br />

Markt. Nur was sich im Verkauf bewährt, wird von den<br />

Händlern unserer Mitglieder auch auf Platz 1 gewählt.“<br />

Fortsetzung 2025<br />

Das Fazit des Messedoppels lautet: Das B2B-Event für<br />

Küche, Essen und Wohnen hat mit seiner lebendigen<br />

und persönlichen Atmosphäre sowie dem erfreulichen<br />

Besucherzuspruch für viel Begeisterung in der Branche<br />

gesorgt. Zudem bot das begleitende Vortrags- und<br />

Diskussionsprogramm zusätzliche Inspirationen. Mit<br />

Themen von Digitalisierung, KI und Robotik bis Bioökonomie,<br />

Kreislaufwirtschaft und Weltverständnis<br />

der Generation Z.<br />

Der nächste Termin steht bereits fest: Mittwoch,<br />

7. Mai, bis Freitag, 9. Mai 2025. In Salzburg.<br />

Initiatoren, Ausführende und Ausgezeichnete:<br />

Der BMK-Innovationspreis <strong>2023</strong> wurde auf der küchenwohntrends in Salzburg verliehen.<br />

16 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2023</strong>


Der Küchenfachhandel sucht zunehmend Lösungen für den Planungsgedanken „Mehr als Küche“.<br />

Auf der küchenwohntrends <strong>2023</strong> registrierte auch Rotpunkt Küchen diesen Wunsch nach Ganzheitlichkeit.<br />

In Salzburg zeigte der Hersteller einen konzentrierten Querschnitt seiner Planungsvielfalt.<br />

In drei aktuellen Küchen sowie mit Darstellungen für das Ankleidezimmer und die Garderobe.<br />

Die Planung einer Durchgangstür für Hauswirtschaftsräume komplettierte den Auftritt<br />

auf dem rund 100 m 2 großen Messestand.<br />

„Die küchenwohntrends hat weiter an Qualität gewonnen und ist für uns ein relevanter Messeplatz“,<br />

lautet das Fazit von Sven Herden, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb. Die hinzugewonnene<br />

Qualität beziehe sich auf die Kundenkontakte und auf die Gesamtdarstellung der ausstellenden<br />

Unternehmen. Dem Messeveranstalter Trendfairs spricht er ein großes Lob aus. „Das<br />

war perfekt organisiert und reibungslos umgesetzt – eine lebendige Wohlfühlatmosphäre.“ In<br />

den drei ausgestellten Küchen spiegelten sich die aktuellen Gestaltungstrends, mit denen sich<br />

die Küche und weitere Lebensbereiche wohnlich und zugleich funktional in Szene setzen lassen.<br />

Und das stets individuell: Umgesetzt mit robusten Materialien, natürlichen Farben, pflegeleichten<br />

Oberflächen und verschiedenen Grifflos- und Ausstattungsoptionen.<br />

Echtholz trifft auf metallischen<br />

Bronzeschimmer: Dafür kombinierte<br />

Rotpunkt die dunkle<br />

Echtholzfront „Memory SL Dark<br />

Forest Oak“ aus der „Wood<br />

Unlimited“-Reihe in der Ausführung<br />

„Split Line“ mit der Glaslaminatfront<br />

„Class VM Light<br />

Bronze“. Das supermatte Glaslaminat<br />

verfügt über Antifingerprint-Eigenschaften<br />

und ist<br />

kratzfest und antibakteriell.<br />

Fotos: Biermann<br />

Gut gelaunt: Bauformat-Geschäftsführer<br />

Matthias Berens präsentiert<br />

die Trophäe für den Gewinn des<br />

BMK-Innovationspreises in der Kategorie<br />

Küchenmöbel.<br />

Freude bei Smeg über Rang zwei in der Kategorie Geräte für den 3-in-1-Back ofen „Galileo<br />

OmniChef“ beim Innovationspreis des BMK (Foto von links): Alberto Manzoni (Sales<br />

Manager), Federica Gubellini (Produktmanagerin), Olaf Nedorn (Geschäftsführer Smeg<br />

Deutschland GmbH) und Tobias Koch (Leitung Marketing)<br />

5/6/<strong>2023</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 17


Foto: Nolte Küchen<br />

Foto: Biermann<br />

Foto: Biermann<br />

Kommunikativer Messestand: Ein- und Ausblicke bei Schüller.<br />

nobilia zeigte auch Lösungen<br />

fürs Home office.<br />

Auch Nolte Küchen präsentierte Vielfalt: Mit Küchen der Marken Nolte und<br />

Express sowie den Produktlinien Living, Hauswirtschaftsraum und Bad. Starken<br />

Anklang fand zudem nolteneo. Getreu dem Messemotto „Natürlich Nolte“ präsentierte<br />

sich das Unternehmen außerdem mit einer 22 m 2 großen Green Wall aus<br />

Echtpflanzen. Express Küchen gab einen ersten Eindruck eines neuen Materialsystems,<br />

welches auf der diesjährigen Hausmesse offiziell präsentiert wird.<br />

Der dänische Arbeitsplattenhersteller<br />

Spekva ist eine strategische Zusammenarbeit<br />

mit dem Entwickler und<br />

Anbieter von THEWALL ® eingegangen.<br />

Diese. Die Kooperation feierte auf der<br />

küchenwohntrends Premiere. Sie kombiniert<br />

hochwertiges Massivholz mit<br />

innovativer Technologie. Die Wand<br />

wird werkseitig mit Trafo, Kabel und<br />

einer oder mehreren Stromschienen<br />

bestückt. Für die Rückwand steht eine<br />

große Auswahl an Zubehör zur Verfügung,<br />

wie z. B. Leuchten, Regale, Ladegeräte,<br />

Gewürzdosen und Weinregale.<br />

Foto: Biermann<br />

18 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2023</strong>


Lust auf Farbe (1): pastelliges Terracotta bei<br />

KH system möbel.<br />

Lust auf Farbe (2): natürliches Olivgrün bei<br />

Häcker Küchen.<br />

Mit Linoleum als Oberflächenmaterial<br />

läuft<br />

Sachsen küchen offene<br />

Türen ein. Die damit<br />

verbundenen Themen<br />

„Nachhaltigkeit“ und<br />

„Wohngesundheit“ werden<br />

vom Handel sehr<br />

gut angenommen, berichtet<br />

das Unternehmen.<br />

Schon direkt nach<br />

der Präsentation zur<br />

Küchenmeile 2022 wurden<br />

die ersten Musterküchen<br />

platziert. Inzwischen<br />

laufen erste<br />

Aufträge ein. Zur Verfügung<br />

stehen derzeit<br />

neun Linoleum-Farben,<br />

die hier abgebildete<br />

heißt „Humus“. Die<br />

dazugehörige Front<br />

„Leona“.<br />

Fotos: Biermann


Messe/Wohnwelt Küche<br />

„Gun Metall“ ist eine<br />

von zwei neuen Oberflächen,<br />

die Quooker im<br />

Herbst auf den Markt<br />

bringen wird. Daniel<br />

Hörnes, Geschäfts führer<br />

Quooker Deutschland,<br />

präsentiert die Neuheit<br />

hier mit dem Modell<br />

„Front“. Die zweite neue<br />

Oberfläche ist „Kupfer“.<br />

Blanco bietet die hochwertigen „drink.systems“<br />

nun auch in der Farbe „satin gold“ an. Neben den<br />

bereits vorher erhältlichen Tönen „PVD steel“ und<br />

„schwarz matt“. Das schafft zusätzliche Kombinationsmöglichkeiten.<br />

Zwei Trendthemen kombiniert: „Schwarz matt“<br />

und „Wasserfilterung“. Die Armatur „Vital“ entfernt<br />

laut Hersteller Franke Mikroplastik, Pestizide,<br />

Hormone, schädliche Keime, Chlor und Rost.<br />

Verfügbar sein wird der Schock-Neuzugang „Lima D-100S“ erst im Herbst<br />

zur area30. Die Besucher auf der küchenwohntrends konnten sich aber<br />

schon ein Bild von der neuen „Cristalite“-Spüle mit Designanspruch für den<br />

Preiseinstieg machen. Charakteristisch ist die feingliedrige Abtropffläche,<br />

die sich von den gegenwärtig beliebten Lamellen-Küchenfronten inspirieren<br />

ließ. Einen kleinen Resteausguss gibt es auch. Schock wird das Modell<br />

in vier Farben bringen.<br />

Fotos: Biermann<br />

20 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2023</strong>


Foto: XXX<br />

Natürliche Farben und Formen treffen auf mattschwarze Akzente: Diese Zutaten<br />

prägen die aktuellen Designtrends in der Küche und schaffen einen stabilen<br />

Einrichtungstrend. systemceram bereicherte die Planungsmöglichkeiten<br />

seit der küchen wohn trends durch den neuen Keramikfarbton „Eibe“.<br />

Das dunkle, erdige Grün beweist eigenständigen Charakter und bietet sich<br />

als Kombinationspartner zu zahlreichen Holz- und Naturtönen an. Gleichzeitig<br />

harmoniert „Eibe“ sehr gut mit dunklen und metallischen Optiken (auf<br />

dem Foto mit der Armatur „Tradizione“ in Mattgold) und reiht sich damit<br />

homo gen in die Palette der seit Jahren erfolgreichen Grau- und Schwarztöne<br />

ein. „Eibe“ ist die 16. Keramikfarbe von systemceram. Sie steht ab sofort für<br />

alle Becken und Spülen des Herstellers aus dem Westerwald zur Verfügung.<br />

Foto: Biermann<br />

Das Messeteam von systemceram präsentiert auf<br />

der küchenwohntrends in Salzburg die neue Keramikfarbe<br />

„Eibe“ (Foto von links): Peter Laub,<br />

Jochen Braun, Michael Zebhauser und Christian<br />

Taferner.<br />

COMPAIR<br />

PRIME flow ®<br />

Quantensprung der<br />

Lüftungstechnik!<br />

naber.com


Messe/Wohnwelt Küche<br />

„Verzahntes Marketing“ und „grünergriff“ sind ist das<br />

neue Spezialgebiet von Tobias Homberger, Senior Sales<br />

Manager bei ieQ-systems mgk. Im Kern geht es dabei um<br />

Internetdienstleistungen für den stationären Fachhandel<br />

in den Bereichen Möbel, Geräte und Küche. Neben der individuellen<br />

Webgestaltung zählt die Erstellung und Pflege<br />

von branchenspezifischen Inhalten zum Dienstleistungsangebot.<br />

„So sind die Internetseiten unserer Kunden stets<br />

aktuell – ohne eigenen Aufwand“, lautet das Versprechen.<br />

Für Hersteller bietet das Unternehmen mit Hauptsitz in<br />

Münster/Westfalen ebenfalls digitale Lösungen. Tobias<br />

Homberger ist der Ansprechpartner für Interessenten<br />

in Süddeutschland, Österreich und Schweiz. Vor seinem<br />

Wechsel zu ieQ-systems mgk war er bis Mai 2022 Teamleiter<br />

Marketing & Kommunikation DACH bei Franke.<br />

Fotos: Biermann<br />

Zum Messebesuch bei den Mitgliedsunternehmen:<br />

Richarda Burré<br />

und Christine Bitz von der Arbeitsgemein<br />

schaft Die Moderne Küche<br />

e.V. (AMK).<br />

Mit der Einführung von „Alpinova“ im zweiten<br />

Halbjahr 2022 gelang Strasser Steine<br />

ein großer Wurf. Mit dem sogenannten Re-<br />

Stoning-Prozess – dem laut Unternehmen<br />

weltweit ersten Kreislaufsystem für Natursteinarbeitsplatten<br />

– können beispielsweise<br />

Abschnitte aus der Produktion wiederverwertet<br />

werden. Nach Farbe sortiert, zerkleinert<br />

und in Kombination mit Recyclingmaterial<br />

werden sie für die Produktion von neuen<br />

Küchenarbeitsplatten verwendet. „Handel<br />

und Kunden sind offen für das Thema“, berichtet<br />

Strasser-Geschäftsführer Johannes<br />

Artmayr (Foto). Der Begriff Recycling löse etwas<br />

aus und schaffe Aufmerksamkeit. Aktuell<br />

hat das Unternehmen mit einer neuen<br />

Produktionshalle die Kapazität für Naturstein-<br />

und Re-Stoning-Arbeitsplatten verdoppelt.<br />

Zur küchenwohntrends wurde<br />

erstmals die neue „Alpinova“-Oberflächenvariante<br />

„Rockplan“ präsentiert. Zusätzlich zu<br />

„poliert“ und „Leather Look“. Darüber hinaus<br />

brachte der Hersteller neue Natursteine<br />

und Keramik-Dekore mit nach Salzburg.<br />

22 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2023</strong>


Ob für Ferienwohnungen, die<br />

Agenturküche oder als reguläre<br />

Kücheneinrichtung. Die<br />

„Kitchen Unit“ ist eine Neuheit<br />

von Noodles, Noodles &<br />

Noodles aus pulverbeschichtetem<br />

Stahl in bodenfreier<br />

Konstruktion. Die kompakte<br />

Zeile kann mit Geräten und<br />

Wasserplatz frei konfiguriert<br />

werden. Dabei kooperiert<br />

das Unternehmen mit<br />

renommierten Ausstattern<br />

wie Smeg, Quooker, Spekva,<br />

la Pavoni, Marazzi, Fischer &<br />

Paykel und Villeroy & Boch.<br />

RONDO PLANO QUADRO<br />

Reine Luft – ohne Viren,<br />

Pollen, Gerüche<br />

und Bakterien!<br />

Fotos: Biermann<br />

Hatte Potenzial, um zweimal hinzuschauen: Die Marken<br />

Küppersbusch und Teka favorisierten eine offene und<br />

technisch orientierte Standgestaltung.<br />

Plasma-Filter<br />

für Dunstabzugshauben, Muldenlüfter und Luftreiniger<br />

98 % bereinigte Luft<br />

kein Ozonausstoß<br />

geprüft und zertifiziert<br />

5 Jahre Garantie<br />

Made in Germany<br />

Leistung 0 -1200 m³<br />

5/6/<strong>2023</strong><br />

PLASMA -TECHNOLOGIE<br />

www.avitana.de


Messe/Wohnwelt Küche<br />

Die Gerätefunktion wird in modernen Küchen-Wohnraumplanungen<br />

immer häufiger versteckt. Ein Trend, der beim Hersteller<br />

ritterwerk seit jeher Kernkompetenz ist. Das Unternehmen bietet<br />

Einbau-Kleingeräte wie Allesschneider und Toaster für die Integration<br />

in der Küchenschublade an. Hier demonstriert Vertriebsleiter<br />

Thomas Moritz die aktuelle Technik.<br />

Platz für fünf: Professionelle Weinlagerung in der Kühlschublade<br />

„DrawBar“ von Dometic. Fünf voreingestellte Temperaturstufen versprechen<br />

die optimale Temperatur für jede Weinsorte.<br />

Foto: Biermann Foto: Biermann<br />

Vom Verkaufsleiter zum Geschäftsführer der Dunavox<br />

Deutschland GmbH aufgestiegen ist Björn Roth (Foto).<br />

Seit 1. Dezember 2022 bekleidet er beim Spezialist für<br />

Weinlagerschränke diese Position und baut seitdem das<br />

Vertriebsteam weiter auf. Aktuell sind zwei Außendienstmitarbeiter<br />

in Festanstellung sowie vier Handelsvertreter<br />

unterwegs. Nun sollen für jeden freien PLZ-Bereich<br />

weitere Mitarbeiter in Festanstellung gewonnen werden.<br />

Direkt nach der küchenwohntrends startete das Unternehmen<br />

die „Promotiontour <strong>2023</strong>“. Nach telefonischer Terminvereinbarung<br />

wurden interessierte Händler mit dem<br />

VW Bus besucht. Ausgestattet sind die Fahrzeuge mit<br />

zwei Unterbaugeräten (80 cm Höhe) und einem Einbaugerät<br />

(60 cm). Die erste Phase der Studiobesuche ist bis August<br />

geplant. Wenn die Resonanz stimmt, könnte die Aktion<br />

fortgesetzt werden. Laut Björn Roth hat Dunavox das<br />

größte Sortiment an Weinlagerschränken in Deutschland<br />

im Angebot. Bei einer Marktpositionierung auf Augenhöhe<br />

mit Marken wie Miele und Liebherr. Ein Besonderheit<br />

sei die Zu- und Abluftführung über das Gerätegehäuse.<br />

So können extra Lüftungsschlitze entfallen. Was der Optik<br />

dient. Die Muttergesellschaft der deutschen Vertriebstochter<br />

hat ihren Sitz in Budapest/Ungarn.<br />

Foto: Biermann<br />

24 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2023</strong>


Auf der Salzburger Messe präsentierte sich Zubehörspezialist<br />

Vogt auf einem Gemeinschaftsstand mit Brigitte Küche.<br />

Live und in Farbe wurde die aktuelle Kollektion der Vogtwelt<br />

in die Messeküchen integriert. Dies ergebe eine Win-<br />

Win-Situation. Was auch das Team um Thomas Wimmer von<br />

der select-pro-GmbH Salzburg zu schätzen wussten. Dabei<br />

handelt es sich um den Österreich-Repräsentanten für Vogt<br />

(und auch für Brigitte Küchen). Zu entdecken gab es auch die<br />

Trends der Deckenleuchten-Kollektion für einen stylischen<br />

wie gemütlichen Essplatz (Foto Modell „Square“) und Neuigkeiten<br />

rund um Airforce Dunstabzugshauben sowie Innovationen<br />

im Badzubehör mit den neuen „black beauties“.<br />

Foto: Biermann<br />

Unter der Regie von Vertriebsleiter Thomas Felber (Foto) hat sich V-ZUG in<br />

Österreich rasch eine gute Basis erarbeitet. Rund eineinhalb Jahren nach<br />

der Installation des eigenständigen Vertriebs zählen fast 50 Handelspartner<br />

zum Kundenkreis. Auch in Österreich bleibt der Premium-Hausgerätehersteller<br />

seiner Beratungs- und Genuss-Strategie treu und kündigt für das<br />

4. Quartal <strong>2023</strong> die Eröffnung eines V-Zug Studios in Wie an. Dort können<br />

sich Interessenten über aktuelle Geräte informieren und sich beraten lassen,<br />

der Verkauf bleibt aber den Handelspartnern überlassen. Was auch für die<br />

parallel zur küchenwohntrends neu eröffnete „concept Gallery“ in Salzburg<br />

gilt. Hier präsentiert sich der Hersteller zusammen mit den Unternehmen<br />

heimatlicht, Senso und Dreikant in einer gemeinsamen Ausstellung. Das<br />

„Gallery“-Konzept bewährt sich bereits seit zweieinhalb Jahren in Amsterdam,<br />

im Juni folgt eine weitere „concept Gallery“ in Kopenhagen. Aktuell hat<br />

V-ZUG seine Handelspartner über die Ausweitung der Garantie auf 10 Jahre<br />

informiert. „Das spiegelt unser Qualitätsverständnis wider“, erläutert Dieter<br />

Elmiger, Managing Director Europe bei V-ZUG. Die Ausweitung der Garantie<br />

gilt für alle internationalen Märkte inklusive Deutschland und Österreich.<br />

Foto: Biermann<br />

diwa-klima.de<br />

Zum Apéro ein Glas Prosecco,<br />

zum Hauptgang dann bitte diesen<br />

samtigen Rotwein…<br />

…kein Problem, sehr gerne! Und zwar beides perfekt temperiert<br />

aus einem Weinklimaschrank von DIWA-Klima.<br />

Es muss kein Chardonnay Grand Cru<br />

oder ein 15-jähriger Barolo sein, auch<br />

unser qualitativer Alltagswein kann seine<br />

Geschmacksfülle nur entfalten, wenn er<br />

ausgeruht und richtig temperiert ist.<br />

Der Rotwein muss rechtzeitig aus dem<br />

Keller geholt werden. Und ach, für den<br />

Weißwein fehlt heute der Platz im Kühlschrank?<br />

Kein Problem. Mit einem<br />

Weinklimaschrank von DIWA-Klima<br />

<br />

beim Weingenuss Bedeutung. Denn<br />

dafür sind unsere Ein- und Unterbaugeräte<br />

die perfekte Wahl.


Messe/Wohnwelt Küche<br />

„Black Edition“ für die Wand: rechts das Modell „Formline“,<br />

links die „Ergoline“.<br />

Fotos: Biermann<br />

„Black Edition“ für die Insel: Lifthaube „Skyline Edge“.<br />

Kümmern sich heutzutage eigentlich<br />

nur noch Kochfelder<br />

mit integriertem Abzug um<br />

den Dunstabzug in der Küche?<br />

Fast hat es den Anschein. Derart<br />

groß und allgegenwärtig ist<br />

das Angebot. Doch das stimmt<br />

nicht. So rückte berbel neben<br />

seinen erfolgreichen Tischlüfter-Modellen<br />

der „Downline“-<br />

Serien in Salzburg zusätzlich<br />

die Wand- und Inselhauben<br />

der „Black Edition“ in den Mittelpunkt.<br />

Die tiefschwarze Optik<br />

realisiert der Hersteller<br />

durchgängig. Mit satiniertem<br />

Glas auf der Front und pulverbeschichtetem<br />

Edelstahl für<br />

den Haubenkörper. Die „Black<br />

Edition“ wurde vor drei Jahren<br />

erstmals präsentiert und ist mit<br />

der tiefschwarzen Optik aktueller<br />

denn je. Für die area30 im<br />

September kündigt Gesamtvertriebsleiter<br />

Markus Wegmann<br />

(Foto) „ganz was Schickes“ an.<br />

26 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2023</strong>


Foto: Biermann<br />

Eine weitere auf der küchenwohntrends erstmals<br />

präsentierte Neuheit von Noodles, Noodles &<br />

Noodles ist das bodenfreie Kochfeldmodul „AKI-<br />

Bora P3“. Vorbereitet ist es für die Integration eines<br />

Bora „Professional 3“ Tischlüfters.<br />

Der Universalverbinder mit doppelten<br />

Lippendichtungen ist das zentrale Bauteil<br />

des Luftkanalsystems „Compair<br />

Prime flow“ von Naber. Mit ihm werden<br />

die flachen oder runden Luftkanäle<br />

und die aerodynamisch optimierten<br />

Bögen werkzeuglos durch Zusammenstecken<br />

miteinander verbunden. Dank<br />

der Flexzone des Verbindermoduls kann<br />

die Verlegerichtung beim Anfügen jedes<br />

Luftkanal-Elementes um bis zu 15 Grad<br />

verändert werden. „Auch wer kein Montage-Profi<br />

ist, erkennt, ob das System<br />

dauerhaft luftdicht verlegt ist“, meint<br />

Naber. Grund dafür seien einerseits Richtungspfeile<br />

an den Elementen, vor allem<br />

aber die Rastelemente am Verbinder. „Sie schaffen stabile Verbindungen<br />

und geben per Klick Rückmeldung über die richtige Montage.“ Optionale<br />

Stützstege ermöglichen es, die Flachkanäle auch im Fußboden zu verlegen,<br />

etwa bei einer freistehenden Kochinsel. Für diese Vorteile erhielt das System<br />

nun beim renommierten Designwettbewerb „red dot“ die Auszeichnung<br />

„Winner“ in der Disziplin „Product Design <strong>2023</strong>“. Unter anderem<br />

lobte die Jury: „Schon bei niedrigen Stufen der Dunstabzugshaube oder<br />

des Muldenlüfters wird der Kochdunst mit COMPAIR PRIME flow ® sehr<br />

effektiv abgeführt. Die Geräuschentwicklung der Küchenlüftung fällt vergleichsweise<br />

gering aus, gleiches gilt für den Stromverbrauch.“<br />

Fotos: Biermann<br />

<br />

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<br />

<br />

<br />

5/6/<strong>2023</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 27


Messe/Wohnwelt Küche<br />

Mattschwarz zieht im Interior Design ungestört<br />

seine Kreise. Deshalb bietet Miele<br />

nun zwei Wandhaube ebenfalls im mattschwarzen<br />

Finish an: Die „PUR 98 W“<br />

(laut Hersteller alleiniger amtierender<br />

Testsieger bei der Stiftung Warentest) in<br />

90 cm Breite und ebenso deren schmalere<br />

Version (60 cm) PUR 68 W.<br />

Hochbetrieb bei Bosch: Hier<br />

wird das Vernetzungsmodul<br />

„Smart Kitchen Dock“ in der<br />

Zusammenarbeit mit dem<br />

Glas-Dunstabzug erklärt, begutachtet<br />

und ausprobiert.<br />

Als günstiges Einstiegsmodell<br />

präsentierte Ozonos<br />

den neuen Luftreiniger „Basic“.<br />

Die Funktionsweise ist<br />

identisch mit den bekannten<br />

Modellen, allerdings wurde<br />

die Ausstattung etwas reduziert.<br />

Zudem präsentierte<br />

das Unternehmen die überarbeitete<br />

Version der Stehlampe<br />

„Hailey“ (jetzt dimmbar<br />

und mit integrierte<br />

Steuerung im Funktionsmodul)<br />

und ein neues Shopin-Shop-Konzept.<br />

Noch den<br />

Status „Prototyp“ trugen<br />

zur küchenwohntrends zwei<br />

Kochfelder für die Bedienung<br />

der Deckenlampe „Stella“.<br />

Fotos: Biermann<br />

28 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2023</strong>


Wollen den Plasmafilterhersteller<br />

Oxytec mit seinem ganzheitlichen<br />

Angebot (Haube plus<br />

Filter) am Markt bekannt und<br />

erfolgreich machen (Foto von<br />

links) Marco Schneider (Vertrieb)<br />

und Bernd Neumann (freier<br />

Berater).<br />

Plasmafilterhersteller Oxytec aus der Schweiz<br />

will sichtbarer werden. Dafür bietet das Unternehmen,<br />

das seine Wurzeln in der Großküchentechnik<br />

hat, nun die Haubenkörper<br />

gleich mit an. Und dies in großer Bandbreite<br />

und aus eigener Produktion: Im Angebot<br />

sind Modelle für Wand, Decke und Insel, darunter<br />

auch Flachschirmhauben, Muldenlüfter<br />

und Downdraft-Abzüge. „Alles Umluft mit<br />

Plasmafilter“, bringt Bernd Neumann, freier<br />

Berater für Oxytec, das Angebot auf den<br />

Punkt. Neumann ist ein guter Bekannter im<br />

Markt mit langjährigem Engagement bei Unternehmen<br />

wie Liebherr und Stengel. Auch<br />

im Vertrieb konnte das Unternehmen einen<br />

Branchenkenner verpflichten: Marco Schneider,<br />

ehemals aktiv unter anderem für berbel<br />

und Faber (Franke). In Salzburg feierte das<br />

Unternehmen nun mit dem Gesamtangebot<br />

von Hauben und Filtertechnik für die Privatküche<br />

Marktpremiere. Im Segment Großküche<br />

ist das Unternehmen bereits seit mehr als<br />

20 Jahren aktiv und hat entsprechende Erfahrung<br />

mit der Beseitigung von Geruch- und Fettbelastungen in Gastronomie und Industrie. Geschäftsführer<br />

der Oxytec AG ist Dr. Christian Haverkamp. Die Zentrale hat ihren Sitz in Zürich<br />

in der Schweiz, die Oxytec Deutschland GmbH in Hamburg. Das Unternehmen verfügt<br />

über mehrere Produktionsstandorte in Deutschland und über Lagerkapazitäten in Arnsberg.<br />

Fotos: Biermann<br />

Intelligent.<br />

Intuitiv. Leise.<br />

Die neuen Induktionskochfelder 3.0<br />

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Amica überzeugt durch eine äußerst<br />

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und einen sehr leisen Betrieb.<br />

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Messe<br />

Foto: Biermann<br />

Grüne Welle<br />

Nachhaltigkeitsaktivitäten zu kommunizieren ist das Gebot<br />

der Stunde. Denn Geschäfts partner und Kunden wollen wissen,<br />

mit wem sie es zu tun haben. Auch die interzum surfte auf<br />

der grünen Welle und jonglierte mit den gängigen Begriffen<br />

von Recycling bis Energie management. Es wurde deutlich:<br />

Der Kreis lauf wirtschaft gehört die Zukunft.<br />

30 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2023</strong>


5/6/<strong>2023</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 31


Messe<br />

Die Kölner Veranstalter hatten es früh mitgeteilt: „Neo-<br />

Ökologie“ ist das Leitmotiv der Weltleitmesse für Möbelzulieferer<br />

und Innenausbauer. Damit wolle man der<br />

Branche einen wichtigen Impuls geben, denn die Anforderungen<br />

an die Aspekte des Oberbegriffs Nachhaltigkeit<br />

seien allgegenwärtig. Wie sehr die interzum-<br />

Macher damit den Nerv der Branche getroffen haben,<br />

zeigte sich an den Messeständen: Nahezu alle Unternehmen<br />

suchten nach eigenen Worten im thematisch<br />

passenden grünen Rahmen Themen wie Ressourcenschonung,<br />

Kreislaufwirtschaft, Smart Materials, erneuerbare<br />

Energien oder Re- und Upcycling. Auch das<br />

begleitende Eventprogramm der interzum griff diese<br />

Themen auf. Auf den Bühnen der Trendforen diskutierten<br />

renommierte und noch unbekannte Expertinnen<br />

und Experten die wichtigsten Entwicklungen, Trends<br />

und Zukunftsthemen für Möbel, Materialien und Innenausbau.<br />

Das kam beim internationalen Fachpublikum<br />

an, wie die durchweg gut gefüllten Besucherplätze<br />

zeigten.<br />

Erst der Anfang<br />

Wem das alles schon zu viel Grün war, der sollte in den<br />

nächsten Monaten an seiner Akzeptanzfähigkeit arbeiten<br />

und die Scheuklappen weiten. Denn unter dem<br />

Motto „interzum goes green“ kündigte die Messegesellschaft<br />

den Aufbruch in eine nachhaltigere Zukunft<br />

an. Nicht nur Produkte, Dienstleistungen und Events<br />

sollen sich verstärkt an ökologischen Aspekten orientieren,<br />

auch die Messestände und die gesamte Logistik<br />

der Aussteller sollen sich am Ziel der Ressourcenschonung<br />

messen lassen. Dies wird von den Veranstaltern<br />

ausdrücklich unterstützt. Im Vorfeld der Messe hatte<br />

die Koelnmesse als Veranstalterin der interzum eine<br />

Initiative gestartet, um das Branchenereignis in Zukunft<br />

nachhaltiger zu gestalten. „Aufbauend auf den<br />

Erfahrungen dieses Jahres wird die interzum das<br />

Thema Nachhaltigkeit für die kommenden Veranstaltungen<br />

weiter ausbauen“, lautet die Ankündigung.<br />

Die Zukunft des Möbels<br />

Über die Aktionen, Aktivitäten und strategischen Ziele<br />

einzelner Unternehmen rund um Nachhaltigkeitsthemen<br />

wie Kreislaufwirtschaft, Recycling, Energiemanagement<br />

und CO 2<br />

-Reduktion werden wir in den nächsten<br />

Wochen ausführlicher und ausgesucht berichten.<br />

Im Mittelpunkt der Berichterstattung in dieser Ausgabe<br />

stehen die Angebote, Ideen und Visionen zur Zukunft<br />

des Möbelbaus rund um die Schrankausstattung<br />

und Oberflächen. Herstellerübergreifend und über einzelne<br />

Fokusthemen hinaus sind dies derzeit diese aktuellen<br />

Hauptströmungen:<br />

Möbeltechnik<br />

• Intelligente Funktionen<br />

• Individualisierbare Plattform-Konzepte<br />

• Flexibler Stauraum auf kleinstem Raum<br />

Oberflächen<br />

• Elegant, schlicht und kombinierbar<br />

• Abgestimmt auf schwarze Akzente<br />

• Matte Oberflächen mit Antifngerprint-Eigenschaften<br />

Zur interzum <strong>2023</strong> ließ Hettich erstmals seinen kompletten<br />

Messeauftritt von der Stiftung myclimate (myclimate.org)<br />

als CO 2<br />

-neutral zertifizieren. Andere Aussteller wählten eine<br />

ähnlich konsequente Strategie, jedoch ohne Zertifizierung.<br />

Foto: Biermann<br />

32 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2023</strong>


„Ein überaus gutes Ergebnis“<br />

Nach einer Messe stehen stets die Kernzahlen im Fokus. Die zur interzum <strong>2023</strong> lauten so:<br />

62 000 Besucherinnen und Besucher aus 150 Ländern treffen auf 1600 Aussteller.<br />

Die Koelnmesse wertet dies als „überaus gutes Ergebnis“.<br />

Vier Tage lang standen die Kölner Messehallen im Zeichen der<br />

Möbelzulieferer und des Innenausbaus. Die 62 000 Fachbesucherinnen<br />

und Fachbesucher verteilten sich recht unterschiedlich.<br />

Während sich bei namhaften Austellern wie Blum, Kesseböhmer,<br />

Hettich, Häfele oder Egger in Spitzenzeiten die Messegäste dicht<br />

drängten, entstanden an anderen Stellen wahrnehmbare Besucherlücken.<br />

Dennoch war die Stimmung an den meisten (von der<br />

Redaktion) besuchten Ständen sehr gut. Die Freude, dass diese<br />

anerkannte Weltleitmesse nach vier Jahren Pause nun endlich<br />

wieder live stattfinden konnte, war überall spürbar. Die Industrie<br />

hatte Entwicklungsarbeit an der interzum ausgerichtet und<br />

präsentierte in Köln neue Produkte und Ideen. Mal in bestellbarer<br />

Serienreife, mal als Prototyp. „Überzeugender kann eine<br />

Messe ihre Bedeutung für die eigene Branche kaum zum Ausdruck<br />

bringen“, freute sich auch Oliver Frese, Geschäftsführer<br />

der Koelnmesse, in einer Nachbetrachtung des Veranstalters.<br />

Für ihn ist dieser Erfolg ein klares Signal, „dass starke Leitmessen<br />

wie die interzum heute mehr denn je unverzichtbar sind."<br />

Die Bedeutung der interzum für die Branche werde auch durch<br />

die hohe Internationalität des Fachpublikums unterstrichen,<br />

so die Koelnmesse weiter. Die stärksten Besucherländer waren<br />

demnach Deutschland, Italien, Spanien und Polen. „Sehr erfreulich“<br />

entwickelten sich die Besucherzahlen aus der Türkei mit<br />

einem Plus von 16 Prozent im Vergleich zur Vorveranstaltung.<br />

Auch aus Indien kamen mehr Fachbesucherinnen und Fachbesucher.<br />

Die Besucherzahlen aus China waren mit Blick auf die aktuellen<br />

Rahmenbedingungen rund um die Visa-Vergabe ebenfalls<br />

zufriedenstellend. Länderübergreifend wurde zudem die hohe<br />

fachliche Qualität des Messepublikums hervorgehoben.<br />

Oft gut besucht: „Trend Stage“ (kuratiert von Trendexpertin<br />

Katrin de Louw) auf der interzum.<br />

Die interzum <strong>2023</strong> in Zahlen<br />

An der interzum <strong>2023</strong> beteiligten sich (2019: 190 000 m²) 1600<br />

Unternehmen aus 59 Ländern (2019: 1806 Unternehmen aus 61<br />

Ländern) auf einer Bruttoausstellungsfläche von 186 000 m². Darunter<br />

waren 255 Aussteller aus Deutschland (2019: 356 Aussteller)<br />

und 1345 Aussteller aus dem Ausland (2019: 1450 Aussteller.<br />

Der Auslandsanteil lag bei 84 Prozent (2019: 80 Prozent). Schätzungen<br />

für den letzten Messetag einbezogen, kamen rund 62 000<br />

Fachbesucherinnen und Fachbesucher aus rund 150 Ländern zur<br />

interzum (2019: 74 000 aus 152 Ländern), davon rund 76 Prozent<br />

(2019: 75 Prozent) aus dem Ausland. Die nächste interzum in Köln<br />

findet vom 20. bis 23. Mai 2025 statt.<br />

Foto: Biermann<br />

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5/6/<strong>2023</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 33


Messe/Möbeltechnik<br />

Für alle eine stimmige Lösung<br />

Keine Küche gleicht der anderen, jede Einrichtung folgt individuellen Lebensstilen und Budgetrahmen.<br />

Deshalb bildete Blum mit seinem kompletten Portfolio in drei Wohnwelten typische Wohnund<br />

Lebenssituationen ab. Geschaffen für Mustermenschen aus Barcelona, Berlin und Singapur.<br />

Wohnrealitäten sind weltweit unterschiedlich<br />

und haben doch viele Gemeinsamkeiten.<br />

Diese Berührungspunkte<br />

lassen sich laut Blum klar definieren:<br />

„Wohnräume werden kleiner, der Wunsch<br />

nach optimaler Raumnutzung und flexiblen<br />

Lösungen nimmt zu, steigende<br />

Kosten beeinflussen die Kaufentscheidungen<br />

wesentlich.“ Neben Trends wie<br />

dem großflächigen Verschließen und individuellem<br />

Möbeldesign halte auch die<br />

Digitalisierung Einzug in Küche und<br />

Wohnmöbel. Unter dem Motto „FOR<br />

EVERYONE“ zeigte Blum auf der interzum,<br />

dass es für jedes Bedürfnis und für<br />

jedes Budget passende Produkte und inspirierende<br />

Ideen für praktische Möbel<br />

gibt. Die auf Messe detailreich gestalteten<br />

André Dorner, Deutschland-Geschäftsführer<br />

von Blum, demonstriert und erläutert<br />

die kompakte Bauweise der neuen Oberschrankklappenbeschläge<br />

„Aventos top“.<br />

Wohnwelten vermittelten den Eindruck,<br />

sich im Zuhause der gezeigten Personen<br />

zu befinden. Diese Art der Präsentation<br />

ermöglichte ein realitätsnahes Erleben<br />

von bestehenden Produkten und Neuheiten<br />

und bot gleichzeitig einen Rahmen<br />

für persönliche Gespräche.<br />

Barcelona, Berlin, Singapur<br />

So wurde die erste eigene Wohnung eines<br />

jungen Paares aus Barcelona inszeniert.<br />

Bei der Umsetzung standen Aspekte wie<br />

solide Funktionalität, optimale Stauraumnutzung<br />

und vielseitige Nutzungsmöglichkeiten<br />

der Möbel im Vordergrund.<br />

Umgesetzt mit stauraumoptimierten Anwendungen<br />

wie der Sockellösung „Space<br />

Step“ und dem schmalen Schrank „Space<br />

Twin“.<br />

Gleich um die (Messe-) Ecke wünschte<br />

sich eine quirlige Berliner Familie in ihrem<br />

Reihenhaus ebenso hochwertige wie<br />

praktische Anwendungen für den turbulenten<br />

Familienalltag. Mit dem Pocketsystem<br />

„Revego“ wurde aus kreativem<br />

Chaos schnell aufgeräumte Ordnung.<br />

Die dritte Wohnwelt bildete das häusliche<br />

Umfeld eines vielbeschäftigt und<br />

selbstbestimmt lebenden Paares aus<br />

Singapur ab. Hier ging es um Stil und<br />

wie man seine Persönlichkeit in Möbeln<br />

und Wohnräumen individuell ausdrücken<br />

kann. Zum Beispiel mit der individuellen<br />

Zargengestaltung von „myLEGRABOX“.<br />

Andererseits fügten sich dezente Beschläge<br />

wie der komplett in die Seitenwand integrierte<br />

Klappenbeschlag „Aventos HKi“<br />

oder Scharniere mit dunklen Oberflächen<br />

harmonisch in hochwertige Möbel ein.<br />

Kompakter Bauweise<br />

Ob falten, schwenken, liften oder klappen<br />

– Klappenbeschläge im Oberschrank sind<br />

praktisch. Sie sorgen für Bewegungsfreiheit<br />

und leichten Zugriff. Blum verfügt<br />

über ein in der Breite und Tiefe umfangreiches<br />

Sortiment, das durch die „Aventos<br />

top-Familie“ weiter ergänzt wurde. Diese<br />

präsentiert sich in noch kompakterer<br />

Bauweise und bietet laut Blum zusätzliche<br />

Vorteile wie eine fixe Befestigungsposition<br />

von Kraftspeicher und Frontbefestigung<br />

unabhängig von der Korpushöhe,<br />

die adaptive „Blumotion“-Einstellung sowie<br />

die Möglichkeit der Kraftspeichereinstellung<br />

von vorne (selbst bei montierter<br />

Abdeckkappe). „All das erleichtert die<br />

Verarbeitung und Montage“, betont das<br />

Unternehmen. Neu in der Familie sind die<br />

Varianten „HF top“, „HS top und „HL top“<br />

als Ergänzungen zur bereits am Markt erhältlichen<br />

Hochklappe „Aventos HK top“.<br />

Licht und Strom mit AC/DC<br />

Geräte direkt in der Schublade mit Strom<br />

versorgen oder aufladen, mit Licht eine<br />

stimmungsvolle Inszenierung oder eine<br />

hilfreiche Ausleuchtung schaffen. Mit<br />

„Amperos“ bietet Blum zwei Lösungen<br />

für die Elektrifizierung von Möbeln. Elektrische<br />

Kenntnisse seien dafür nicht erforderlich.<br />

Mit „Amperos“ wird Strom<br />

in Schubkästen oder auf Tablarauszügen<br />

ohne freihängende oder sichtbare Kabel<br />

geführt. Das ermöglicht Licht, Ladefunktionen<br />

und die Verwendung von elektrischen<br />

Geräten in und auf beweglichen<br />

Möbelteilen. Darüber hinaus bietet die<br />

Technologie die Grundlage für eine Vielzahl<br />

kreativer Anwendungen. Solche, die<br />

es bereits gibt, solche, die erst noch in der<br />

Entwicklung sind, oder solche, die beim<br />

österreichischen Beschlägespezialist gerade<br />

als Ideen Gestalt annehmen. Auf der<br />

interzum zeigte Blum beispielhaft eine<br />

Frischeschublade für die Lagerung von<br />

Lebensmittel sowie einen Auszug mit integrierter<br />

Wärmematte. „Wir verstehen<br />

uns hier als Bereitsteller der Infrastruktur“,<br />

machte André Dorner, Geschäftsführer<br />

von Blum Deutschland, deutlich, dass<br />

nicht jede Idee direkt vom Unternehmen<br />

bis zur Serienreife gebracht werden muss.<br />

Prämierte Anwendung<br />

Beim interzum award <strong>2023</strong> wurde „Amperos“<br />

mit dem Prädikat „Best of the Best“<br />

ausgezeichnet. Zwei Ausführungen mit<br />

unterschiedlicher Leistung stehen zur<br />

Verfügung:<br />

„Amperos AC“ ist eine 230-V-Einzelplatzlösung,<br />

die sich mit Blum-Auszugssystemen<br />

kombinieren lässt und eine<br />

34 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2023</strong>


estehende Schnittstelle an der Blum-<br />

Korpusschiene von „Legrabox“ und<br />

„Movento“ verwendet. Auch der nachträgliche<br />

Einbau sei ohne zusätzlichen<br />

Platzbedarf nach unten oder nach hinten<br />

möglich. Das System benötige keine Rückwand<br />

und sei daher besonders für Tablarauszüge<br />

geeignet, um Kaffeevollautomaten,<br />

Küchenmaschinen, Drucker oder<br />

andere Geräte mit Strom zu versorgen.<br />

Fotos: Biermann<br />

Intensiv begutachtet: Blum-Ideen für flexible Möbel.<br />

„Amperos DC“ hingegen ist eine 24-V-Infrastruktur,<br />

die ganze Unterschränke mit<br />

Strom versorgt. Schubladen können bequem<br />

ein- und ausgehängt werden, ohne<br />

dass Kabel gelöst werden müssen. Die Lösung<br />

bringt Licht in die Schubladen und<br />

bietet zudem eine Lademöglichkeit mittels<br />

USB-C-Anschluss. Die Schnittstelle<br />

ermöglicht, elektronische Geräte an<br />

einem Ort aufzubewahren und gleichzeitig<br />

aufzuladen. „Eine Stromschiene an<br />

der Rückseite des Korpus macht umständliches<br />

Kabelverlegen oder Wechseln von<br />

Batterien überflüssig“, betont der Hersteller.<br />

Mittels App lassen sich die USB-Anschlüsse<br />

und die Beleuchtung in Betrieb<br />

nehmen und steuern.<br />

Für Altbauten<br />

Mit der Produktkategorie der Pocket systeme<br />

zeigt Blum, wie sich ganze Möbelzeilen<br />

verbergen lassen. In geöffnetem<br />

Zustand verschwinden die Türen dezent<br />

in sogenannten Pockets (Taschen). Und<br />

das, ohne Sonderkorpusse konstruieren<br />

zu müssen. Konnten Anfangs 2,50 Meter<br />

hohe Türen mit dem Beschlag „Revego“<br />

ausgestattet werden, wurde dies nun um<br />

eine Variante mit einer Höhe von 2,95 Meter<br />

erweitert. Für typische Altbauplanungen.<br />

Neue Nachhaltigkeitsbroschüre<br />

Erstmals präsentiert Blum eine Nachhaltigkeitsbroschüre,<br />

die die Haltung<br />

und Maßnahmen des Beschlägeherstellers<br />

im vergangenen Wirtschaftsjahr<br />

veranschaulicht. Die 80-seitige Broschüre<br />

orientiert sich an den Richtlinien<br />

der Global Reporting Initiative und<br />

macht damit definierte betriebliche,<br />

ökologische und soziale Kennzahlen<br />

transparent, schnell erfassbar und vergleichbar.<br />

Sie ist auch im Internet unter<br />

www.blum.com/sustainability abrufbar.<br />

Die Elektrifizierung von Möbeln hat gerade erst begonnen.<br />

Blum prägt diesen Trend mit der Infrastruktur „Amperos“.<br />

5/6/<strong>2023</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 35


Messe/Möbeltechnik<br />

Kreativer<br />

Schwung<br />

Die prägende Produktneuheit von Hettich<br />

auf der interzum hieß „FurnSpin“. Der Dreh-<br />

Schwenkbeschlag bringt kreativen Schwung ins<br />

Möbeldesign und bereichert das Spiel mit offenen<br />

und geschlossenen Flächen.<br />

„FurnSpin“ vermittelt eine ganz eigene Magie der Bewegung. Mit<br />

einer eleganten Drehung gibt das Möbel sein Innenleben preis. Mit<br />

einer weiteren Drehung verschwindet das Schrankinnere aus dem<br />

Blickfeld und das Möbel präsentiert sich wieder mit geschlossenen<br />

Fronten. Dabei bleibt selbst leichtes Staugut trotz der Fliehkräfte<br />

erstaunlich stabil. Möglich macht dies die so genannte „translatorischen<br />

Rotationsbewegung“. Dabei werden zwei unterschiedliche<br />

Bewegungsformen synchronisiert: Das Schwenken sowie das Drehen<br />

um 180 Grad. Die Schrankelemente drehen sich dabei komplett<br />

um ihre eigene Achse. Durch eine ausgeklügelte Kinematik<br />

bewegt sich der Korpus auf einer definierten Bahn, so dass die Möbelkanten<br />

nicht kollidieren können. Das Drehmoment ist so ausbalanciert,<br />

dass alle Gegenstände im Inneren des Möbels ihren angestammten<br />

Platz behalten. „Gerade anspruchsvolle Möbelkunden<br />

im Premiumsegment suchen nach mehr Individualität, nach besonderer<br />

Wertigkeit und überraschenden Lösungen, die nicht jeder<br />

hat“, erklärt der Spezialist für Möbeltechnik aus Kirchlengern.<br />

Genau diese Erwartungen erfülle die Beschlag-Innovation. Dabei<br />

eignet sich die Anwendung für Möbel in allen Wohn- und Lebensbereichen.<br />

In der Küche, im Bad, im Schlafzimmern, in Wohnräumen<br />

und im Büro.<br />

Neue Inspirationen<br />

„Designer, Gestalter und Hersteller können ihrer Kreativität freien<br />

Lauf lassen und kundenindividuelle Möbelentwürfe in vielen Designvarianten<br />

umsetzen“, erläutert das Unternehmen. Raumhohe<br />

Möbel lassen sich mit dem System demnach ebenso leicht bewegen<br />

wie eine kleine Glasvitrine. Darüber hinaus bietet das System alle<br />

bekannten Komfortfunktionen wie etwa Einzugsdämpfung oder<br />

„Push to open“ für griffloses Möbeldesign. Der Vermarktungsstart<br />

des Hochwert-Beschlags ist für das vierte Quartal <strong>2023</strong> geplant.<br />

Weitere Messeneuheiten<br />

• An das breite Publikum wendet sich die weitere Messeneuheit<br />

„Novisys“. Dabei handelt es sich um ein speziell für die Möbelindustrie<br />

entwickeltes, „preis-leistungsstarkes“ Schnellmontage-<br />

Topfscharnier mit integriertem Dämpfungskomfort für Möbeltüren<br />

im mittleren Preissegment.<br />

• Mit „AvoriTech“ steht allen Hettich-Kunden jetzt ein exklusives<br />

Schubkastensystem mit einer 8-mm-Zarge zur Verfügung.<br />

• Wenn es um Trends geht, darf die Outdoor-Küche nicht fehlen.<br />

Dafür hat Hettich unter anderem Das wetterfeste Beschlag system<br />

„Veosys“ entwickelt.<br />

• Wer es nicht zur interzum <strong>2023</strong> und auf den Messestand von<br />

Hettich schafft, kann auf der neuen Website „roominspirations“<br />

in die Themenwelten eintauchen oder über Kategorien gezielt<br />

nach Lösungen suchen. https://interzum.hettich.com<br />

Das Hauptmotiv der Markenkampagne „It’s all in Hettich“.<br />

Es soll die starke Nutzerorientierung visualisieren. Und die<br />

Weitsicht des Beschlagherstellers bei der Produktentwicklung.<br />

Antworten auf neue Fragen<br />

Wie können Möbelindustrie, Handwerk und Fachhandel auf die<br />

veränderten Wünsche der Nutzer an das Wohnen, Leben und<br />

Arbeiten reagieren? Konkrete Antworten auf diese Frage gab<br />

Hettich auf der interzum. Mit der Markenkampagne „It’s all in<br />

Hettich“ unterstrich der Beschlaghersteller sein Versprechen an<br />

Handwerk, Handel und Industrie, alles für den Erfolg in der Möbelbranche<br />

zu bieten. Die Botschaft lautete: „Hettich ist der<br />

richtige Partner für die Herausforderungen der Zukunft und der<br />

Erfolgsverstärker für die Gestaltung faszinierender Raumerlebnisse.“<br />

Denn die Megatrends Individualisierung, Urbanisierung,<br />

New Work, Digitalisierung und Nachhaltigkeit treiben den Wandel<br />

weiter voran – und das nicht nur im Hinblick auf neue Möbel-<br />

und Einrichtungskonzepte. Auch vor dem Hintergrund des<br />

Fachkräftemangels werden vereinfachte und effiziente Prozesse<br />

in der Produktion und Montage immer wichtiger. Daraus ergeben<br />

sich neue Lösungen rund um die Digitalisierung von Services<br />

und Verarbeitungstechnik, unter anderem auf Basis von<br />

Augmented Reality.<br />

Hettich-Produktmanager Thorsten Niedick zeigt, wie einfach<br />

digitale Unterstützung in der Tischlerwerkstatt sein<br />

kann: Der QR-Code an der BlueMax-Maschine führt den Anwender<br />

direkt zum Hettich Technical Assistent, der ihn bei<br />

der Montage und Einstellung der Maschine unterstützt.<br />

36 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2023</strong>


Mal offen, mal geschlossen: „FurnSpin“ bewegt selbst schwere, raumhohe Möbel mit Leichtigkeit.<br />

Fotos: Biermann<br />

Dank des höhenverstellbaren Tischgestells „Steelforce Pro 570 SLS SC“<br />

auf Rollen wird der neu interpretierte Sekretär zum ergonomischen<br />

Arbeitsplatz. Und nach getaner Arbeit verschwindet das Homeoffice<br />

in einem wohnlichen Möbel.<br />

Individuelles Tischgestell von Steelforce. So wird der<br />

Arbeits platz zum attraktiven Blickfang im Büro oder<br />

Home office.<br />

Hettich goes Outdoor:<br />

Dafür wurde das wetterfeste<br />

Beschlag sys tem<br />

„Veosys“ ent wickelt. Die<br />

Möbel dieser Umsetzung<br />

kommen von Wesco.<br />

5/6/<strong>2023</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 37


Messe/Möbeltechnik<br />

Wie es die Kunden wollen<br />

Neuheiten sind die Würze einer jeden Messe. Dass darüber hinaus auch die<br />

Weiterentwicklung des Kernsortiments eine spannende Nachricht sein kann,<br />

bewies Schrankausstatter Kesseböhmer auf der interzum.<br />

Das Unternehmen verwies insbesondere auf seine<br />

moderne und leistungsfähige Galvanik am Standort<br />

Bad Essen. Denn dank dieser Infrastruktur könne jeder<br />

auch noch so individuelle Oberflächenwunsch erfüllt<br />

werden. So bewegte sich auf der interzum beispielhaft<br />

der „Tandem Solo“ in 750 mm Breite mit<br />

geschlossenen Tablarumrandungen im Goldton aus<br />

dem Hochschrank, und die Ausstattung für den<br />

Hauswirtschaftsraum aus der K-Line sowie die Zubehörteile<br />

für das bewährte Nischensystem „MosaiQ“<br />

glänzten tiefschwarz mit grünlichem Schimmer.<br />

„Wir gehen immer mehr aus dem Standard heraus“,<br />

erklärte Vertriebsleiter Thomas Herden. Und Marketingleiter<br />

Thore Brors ergänzte: „Wir können mehr<br />

als andere.“ Grundlage für diese selbstbewusste<br />

Aussage ist unter anderem die erwähnte Galvanik.<br />

„Die modernste in Europa“, sagt Thomas Herden.<br />

Und dazu die mit den geringsten Emissionen. Das sei<br />

verbrieft. Schwarze Oberflächen in matt für den Serienstandard<br />

beherrscht Kesseböhmer aber auch.<br />

Raum für Neuheiten<br />

Natürlich hatte der Schrankausstatter auch Neu- und<br />

Weiterentwicklungen mitgebracht. Neben dem ultradünnen<br />

Klappenbeschlag „FREEslim“ zeigte das Unternehmen<br />

den Kleiderschrank/Ankleidezimmer-<br />

Organizer „Conero“, die Beschlagfamilie „K-Line“,<br />

das Schubkastensystem „LiniQ“ und das Drehtablar<br />

„TurnMotion“ in der aktualisierten Version III. Die<br />

mit dem Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnete Innenorganisation<br />

„OrganiQ“ für Schubkästen und Auszüge<br />

von Kesseböhmer- Tochter Rockenhausen gibt es<br />

jetzt auch Farbe sowie in kundenindividuellen Größen<br />

und Geometrien.<br />

Raum für Kommunikation<br />

Hand in Hand gingen die Produktpräsentationen<br />

mit Raum für Kommunikation. „Wir haben in diesem<br />

Jahr den Schwerpunkt auch auf den Austausch<br />

gelegt, denn nach Jahren, in denen ein Großteil der<br />

Kommunikation nur noch online stattfand, ist das<br />

auch dringend nötig“, sagte Thomas Herden. Eine<br />

großzügige Lounge auf dem 550 Quadratmeter großen<br />

Messestand (stilvoll strukturiert durch das Möbelsystem<br />

„tRack“) bot dafür den passenden Rahmen.<br />

Raum für Design<br />

2019 wurde „FREEslim“ als Studie vorgestellt, jetzt<br />

ist der Klappenbeschlag bereit für erste Pilotkunden.<br />

Spätestens ab 2025 soll das von Kesseböhmer<br />

und Häfele in einem Joint-Venture entwickelte und<br />

gefertigte Produkt in Serie gehen. „FREEslim“ ist ein<br />

Beschlag für den Oberschrank, der aufgesetzt oder<br />

in die Zarge integriert montiert werden kann und<br />

damit viel Spielraum für Möbeldesign und Planung<br />

lässt. Denn der vielseitige Kraftspeicher ist mit nur<br />

8 mm so dünn wie ein iPad und dabei laut Hersteller<br />

besonders belastbar und einfach zu montieren. „Anstelle<br />

herkömmlicher Spiraldruckfedern verwenden<br />

wir eine eigens entwickelte und patentierte Federtechnik,<br />

die sich zusätzlich durch ihre Ermüdungsfreiheit<br />

auszeichnet“, erklärt Burkhard Schreiber,<br />

Geschäftsführer von Kesseböhmer. Diese Variantenreduzierung<br />

sorge für große Traglastbereiche und<br />

damit für deutlich weniger Typen. Symmetrische<br />

Bauteile und die Trennung von Hebel arm und Kraftspeicher<br />

seien weitere effiziente Bausteine zur konsequenten<br />

Artikelreduzierung.<br />

Der Beschlag kann auf die Seitenwand des<br />

Schrankes aufgeschraubt werden – oder er verschwindet<br />

von innen oder außen in der Seitenwand.<br />

Selbst hinter Glasfronten mit Aluminiumrahmen<br />

kann „FREEslim“ „unsichtbar“ werden. Dafür<br />

sorgt ein Aluminiumrahmen adapter. Die Lifterfamilie<br />

deckt dabei alle Öffnungsarten für den Hängeschrank<br />

ab: Während „FREEslim fold“ für Faltklappen<br />

und „FREEslim swing“ für Schwenkklappen<br />

entwickelt wurden, kommen „FREEslim slide“ bei<br />

Liftklappen und „FREEslim flap“ bei Hochklappen<br />

zum Einsatz. Alle Mitglieder der „FREEslim“ Produktfamilie<br />

lassen sich auch mit elektrischem Antrieb<br />

aus statten.<br />

Der Mensch im Mittelpunkt<br />

Neue Wege geht Kesseböhmer in der Kommunikation<br />

mit Endverbrauchern und dem Fachhandel. So<br />

stellt eine neu entwickelte Kampagne nicht nur die<br />

Technik in den Mittelpunkt, sondern zeigt Menschen<br />

im Umgang damit. „Die Ansprache ist deutlich<br />

emotionaler“, berichtet Marketingleiter Thore<br />

Brors. Mit der neuen Form der Ansprache in Kommunikation<br />

und Werbung sind zwei Ziele verbunden.<br />

Zum einen sollen Endverbraucher besser über<br />

die Vorteile und die Möglichkeiten einer Schrankaus<br />

stat tung mit Lösungen von Kesseböhmer informiert<br />

werden, zum anderen sollen Fachhändler<br />

erkennen, dass sich mit diesen Lösungen ein Mehrwert<br />

erzielen lässt.<br />

Fotos: Biermann<br />

38 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2023</strong>


Dezent: Klappenbeschlag<br />

„FREEslim“ mit 8 mm<br />

schma lem Kraftspeicher.<br />

Das Produkt geht nun mit<br />

ausgesuchten Herstellern<br />

in die Pilotphase.<br />

Die mit dem Nachhaltigkeitspreis<br />

ausgezeichnete<br />

Innenorganisation<br />

„OrganiQ“ von Rockenhausen<br />

gibt es auch Farbe sowie<br />

in kundenspezifischen<br />

Größen und Geometrien.<br />

„Jede Oberfläche ist möglich.“<br />

Diese glänzt in Gold und wertet<br />

den Hochschrankauszug<br />

„Tandem Solo“ in 750 mm<br />

Breite zusätzlich auf.<br />

Mit dem Ankleideprogramm<br />

„Conero“ präsentiert<br />

Kesseböhmer eine<br />

modulare Lösung, die sich<br />

an jeden Raum anpassen<br />

lässt.<br />

5/6/<strong>2023</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 39


Messe/Möbeltechnik<br />

Der grünste Messestand der interzum<br />

Neue Oberflächen mit Struktur.<br />

Fotos: Biermann<br />

Vauth-Sagel gestaltete seinen 832 Quadratmeter großen Messestand auf der interzum als<br />

eine laut Unternehmen „polygonale Gartenlandschaft“ und transportierte damit gleichzeitig<br />

eine Kernbotschaft: #KEEPONGROWING. Dies zeigt, wohin die Reise bei Vauth-<br />

Sagel geht: „Wir sind gewachsen, weil wir viele richtige Entscheidungen getroffen haben<br />

– mit vielen richtigen Entscheidungen für die Zukunft können wir diese Tradition fortsetzen“,<br />

so Geschäftsführer Claus Sagel. Unzählige echte Pflanzen beeindruckten und<br />

machten den Stand von Vauth-Sagel zu einem optischen Highlight der interzum. Isoliert<br />

betrachtet ist das Messegrün aber noch keine nachhaltige Strategie. Deshalb ging das<br />

Unternehmen noch viele Schritte weiter und wählte bei Fertigung, Handling, Transport<br />

und Logistik neben einem hohen Eigenfertigungsanteil bevorzugt lokale Partner für<br />

den Messebau aus, um Wege zu verkürzen und Emissionen einzusparen. Personentransporte<br />

wurden überwiegend mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder Fahrgemeinschaften<br />

organisiert, und selbst das Hotel wurde in fußläufiger Entfernung gebucht. Hinzu kamen<br />

weitere nachhaltige Umsetzungen vom Catering bis hin zu Mülltrennung und Recycling.<br />

Auf der Produktseite stach der Ausbau der Oberflächenkompetenz hervor. Hier hat<br />

Vauth-Sagel in jüngster Zeit massiv investiert (zum Beispiel in eine neue Pulverbeschichtungsanlage<br />

in Korbach) und setzt dabei auf umweltfreundliche Verfahren. Die<br />

Ergebnisse waren auf der interzum zu sehen: in Farbe, Oberflächenbrillanz (matt/seidenmatt/glänzend)<br />

und Struktur. So ergänzen die neuen strukturierten Trendoberflächen<br />

„alu ST“, „stone ST“ und „nero ST“ die bestehenden Farbvarianten. Als Alternative<br />

zu Chrom wurde die pulverbeschichtete Oberfläche „Platinum“ ins Programm aufgenommen,<br />

die optisch Chrom stark ähnelt, aber umweltschonender zu realisieren sei.<br />

Außerdem setzt das Unternehmen auf antibakterielle Oberflächen. Mit Hilfe von Silberionen<br />

werde ein 99,9prozentiger antibakterieller Schutz bei den Kunststoffboxen und<br />

Deckeln der Serie „VS ADD Box“ erreicht. Ausgebaut wurden auch die für Vauth-Sagel<br />

typischen modularen Systeme für Unter-, Ober- und Hochschränke. Dazu gehören unter<br />

anderem die Module „VS Larder Flex“ mit Themensets für Kochen, Reinigen und die<br />

Aufbewahrung der Gewürze.<br />

Vauth-Sagel präsentierte sich mit einem Statement zur Nachhaltigkeit.


Fotos: Biermann<br />

Ninka auf der<br />

interzum: Der Messestand<br />

dokumentierte<br />

die Vielfalt der Produktpalette.<br />

House of Ninka<br />

Der Messestand von Ninka erinnerte mit seiner dachähnlichen<br />

Konstruktion nicht zufällig an ein Haus. Denn in<br />

Köln präsentierte der Hersteller aus Bad Salzuflen sein Leistungsspektrum<br />

in seiner ganzer Breite und machte deutlich:<br />

Kunststoffprodukte von Ninka sind über Küche, Bad<br />

und Hauswirtschaftsraum hinaus im gesamten Haushalt in<br />

unzähligen Anwendungen zu finden. Dazu erläutert das Unternehmen:<br />

„Wenn es um Reinigungsfreundlichkeit, Sauberkeit,<br />

Unverwüstlichkeit und Recyclingfähigkeit geht, sind<br />

Kunststoffe das Material der Wahl.“ Das Anwendungsspektrum<br />

reicht von der Frontblende für Geschirrspüler über<br />

Teile für Geldautomaten und Einkaufswagen bis hin zur<br />

Medizintechnik und Rückenlehnen für ergonomische Bürostühle.<br />

Im Mittelpunkt stand in Köln jedoch die Küche.<br />

Mit den Highlights „Black Edition“, „Qanto“ (für den rahmenlosen<br />

Einbau) und „Trigon“ in Farbe (rot, gelb, grün,<br />

blau oder weiß). Hinzu kamen Kojen für Badprodukte sowie<br />

ein Hauswirtschaftsraum. Auch hier hielten verschiedene<br />

Ninka- Produkte Einzug: vom Wäschekorb „eins2laundry“<br />

bis zum Erste-Hilfe-Kasten „medico“. Weitere Entwicklungen<br />

präsentierte Ninka im Bereich der Mülltrennung.<br />

Zum Beispiel mit der neuen Tragetasche „taska“ als jüngstes<br />

Mitglied der eins2vier-Abfallsammlerfamilie.<br />

Zur „Black Edition“ gehören die Eckschranklösungen „Qanto“<br />

(Foto) und „Trigon“ sowie die Organisationssysteme für Schubkästen<br />

„connect“, „cuisio“ und „cuisioFLEX“. Programmerweiterungen<br />

sind laut Hersteller in Vorbereitung.<br />

Sammelbehälter für Grünabfall, Restmüll und Altpapier sind<br />

Standard in der Küche. Doch was ist mit leeren Flaschen und<br />

Gläsern? Dafür hat Ninka die neue Tragetasche „taska“ entwickelt,<br />

die auf der interzum in verschiedenen Farben vorgestellt<br />

wurde.<br />

Mit dem Abfallbehältersystem „eins2vier“ ist bei Ninka das erste<br />

Sortiment in Serie gegangen, das zu über 80 Prozent aus „postconsumer“-Altkunststoffen<br />

aus dem „Gelben Sack“ hergestellt wird.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong> 41


Messe/Möbeltechnik<br />

Für Häfele ist das 100-jährige Firmenjubiläum in diesem<br />

Jahr das bestimmende Thema. Natürlich wurde dies auch<br />

auf der interzum umgesetzt. Auch bei der Standgestaltung.<br />

Für die<br />

ganze Küche<br />

Fotos: Biermann<br />

Mit Produkten von Häfele lässt sich heute fast die gesamte<br />

Küchenausstattung aus einer Hand gestalten. Eine zentrale<br />

Rolle spielt dabei das umfassende Eigenprogramm „Matrix“<br />

rund um Schubkästen und Führungen. Neu seit der interzum<br />

ist die die „Matrix Box P“ mit 180 mm Zargenhöhe und integrierter<br />

Neigungsverstellung für die Fronten. Verstärkt wird<br />

auch das Trendthema „Schließen ganzer Funktionsbereiche“.<br />

Die Variante „Slido F-Park71 25B“ aus dem bewährtem Schiebeprogramm<br />

„Slido“ lässt großflächige Frontelemente unauffällig<br />

seitlich im Korpus in einer Tasche verschwinden. Darüber<br />

hinaus wurde in Köln ein neues Abfalltrennsystem<br />

vorgestellt und das umfangreiche Geräteprogramm thematisiert.<br />

Dazu zählen Einbaugeräte zum Backen, Kochen, Spülen,<br />

Kühlen, Weinkühlen und den Dunstabzug. Darauf gibt<br />

das Unternehmen fünf Jahre Vollgarantie.<br />

„Free slim“ ist ein minimalistisch konzipiertes und gestaltetes<br />

Beschlagsystem, das Häfele gemeinsam mit Kesseböhmer<br />

entwickelt hat und am Joint-Venture-Standort Budapest<br />

produziert. Die Vermarktung erfolgt parallel. „Durch<br />

seine extrem schlanke Bauweise und die Möglichkeit, ihn direkt<br />

in die Korpuswand zu integrieren, steigert ‚Free slim‘<br />

das Stauvolumen von Möbeln auf ein Maximum und stellt damit<br />

das Möbeldesign und die Anmutung von Bewegung in<br />

den Vordergrund.<br />

Das neue Beschlagsystem „Free slim“ bietet dank der mini malen<br />

Aufbaumaße mehrere Möglichkeiten der Montage: aufgesetzt<br />

(außen oder innen) oder in die Korpuswand integriert.<br />

Die Inszenierung<br />

der vielen<br />

Küchenpro<br />

dukte<br />

von Häfele<br />

zog viele<br />

Blicke auf<br />

sich.<br />

42 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2023</strong>


Frische Kost<br />

Ein Abfalltrennsystem für den us-amerikanischen<br />

Markt mit marktgerechten Behältergrößen (15, 18 und<br />

24 Zoll), Ideen für den Hauswirtschaftsraum, die Öffnungsunterstützung<br />

„Libero 3.0“ mit Sprachsteuerung<br />

sowie das Erfolgsprodukt „Tandem“ in der „Black<br />

Edition“ und zusätzlich als Prototyp in der vierten Generation<br />

(mit geringeren Einbaumaßen). Damit war<br />

Hailo zur interzum gereist. Und natürlich mit „Micro<br />

Garden“. Das Komplett-Set für den Minigarten im Auszug<br />

greift den Ernährungstrend Microgreens auf. Der<br />

Begriff steht für gesunde und nährstoffreiche Keimlinge<br />

von Gemüse- und Kräuterpflanzen. Durch die<br />

spezielle Anbaumethode im Hailo-Auszug können die<br />

Pflanzen bereits nach wenigen Tagen geerntet und<br />

frisch verzehrt werden. Der Minigarten lässt sich laut<br />

Hailo mit geringem Aufwand betreiben: Dank App-<br />

Steuerung sowie automatischer Belichtung und Belüftung.<br />

Ein Lichtmodul mit spezieller Pflanzen-LED im<br />

Foto: Biermann<br />

Von der Hand in den Mund: Bei Hailo gab es für die internationalen<br />

Messegeäste Microgreens aus dem „Micro Garden“, serviert von<br />

Martin Mies, Bereichsleiter Hailo Einbautechnik (Foto links).<br />

Deckel sorgt für ideale Lichtverhältnisse, die durch den automatischen Tag-Nacht-Zyklus noch optimiert werden. Das Einbausystem<br />

passt in 60 cm breite Auszüge und kommt ganz ohne Erde aus. Sauber und hygienisch wachsen die Microgreens dank Samenpads, die<br />

Hailo gemeinsam mit einem Start-up-Unternehmen anbietet – in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen, einzeln oder im Abo-<br />

System. Derzeit bieten bereits die Küchenmöbelhersteller Ballerina, nobilia und Sachsenküchen „Micro Garden“ im Pilotbetrieb an.<br />

Jetzt können weitere folgen, denn laut Martin Mies, Bereichsleiter bei Hailo Einbautechnik, ist das Gesamtsystem komplett am Start.<br />

Das heißt: Die App läuft und die Saatmatten können bestellt werden.<br />

vionaro-v8.com<br />

Vionaro V8 Slim Drawer System<br />

Everything.<br />

Except<br />

ordinary.<br />

V8<br />

Vionaro V8<br />

Slim Drawer System.<br />

Dass es möglich ist, eine Schubkasten-Zarge<br />

auf 8 Millimeter zu reduzieren und sie vor<br />

allem wirtschaftlich zu industrialisieren, wäre<br />

noch bis vor Kurzem undenkbar gewesen. Mit<br />

Vionaro V8 ist diese Vision jetzt Wirklichkeit<br />

geworden. Das neue Slim Drawer System bietet<br />

nicht nur die weltweit einzige 8 Millimeter<br />

One-piece-Stahlzarge – Vionaro V8 ist zudem<br />

die erste reine Metallzarge ohne Kunststoffelemente.<br />

Das schafft höchste Stabilität,<br />

Langlebigkeit und garantiert eine fast hundertprozentige<br />

Recyclingquote.


Messe/Möbeltechnik<br />

Foto: Naber<br />

Foto: Biermann<br />

Luftkanal im Praxistest. Wie schon eine Woche zuvor auf der Messe<br />

küchenwohntrends in Salzburg stellte Naber auch auf der interzum<br />

das neue Küchenlüftungssystem „Compair Prime flow“ in den Mittelpunkt.<br />

Im Do-it-yourself-Bereich des Naber-Messestandes konnten<br />

die Fachbesucherinnen und Fachbesucher die einzelnen Komponenten<br />

des Lüftungssystems zusammenfügen (Foto). Dabei wurde deutlich:<br />

Um ein vollkommen luftdichtes System zu gestalten, brauchten<br />

sie weder Klebeband noch Silikon, denn der Universalverbinder<br />

als Herzstück von „Compair Prime flow“ verfügt über Rastelemente,<br />

doppelte Lippendichtungen und eine Flexzone. Er macht das System<br />

flexibel und leicht planbar für unterschiedlichste Raumsituationen.<br />

Auch die aktuellen Einrichtungstrends für Wohnküchen wurden am<br />

Naber-Stand rege diskutiert.<br />

Zweifarbige Antirutschmatten. Farbe ist Trumpf: Antirutschmatten<br />

von Agoform für Auszüge und Karussellböden können jetzt auch<br />

mehrfarbig hergestellt werden. Die stoffähnlichen Matten sind sowohl<br />

rutschhemmend als auch geräuschdämmend und haben einen<br />

hohen Reibungskoeffizienten.<br />

Foto: Plaßhenrich<br />

Klimaneutral bis 2028. Agoform<br />

aus Löhne stellt passgenaue Schubkasten<br />

einsätze her und hat sich<br />

das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis zum<br />

100-jährigen Firmenjubiläum im<br />

Jahr 2028 klimaneutral zu arbeiten.<br />

Das Prinzip der Nachhaltigkeit<br />

ist daher fest in der Produktion des<br />

Familienunternehmens implementiert.<br />

Die Besteckeinsätze werden<br />

aus Regranulat oder aus biobasierten<br />

Kunststoffen wie beispielsweise<br />

PLA (Foto) hergestellt, das aus<br />

Maisstärke und Milchsäure gewonnen<br />

wird.<br />

44 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2023</strong>


Foto: Biermann<br />

Erstmals grifflos. Der Hersteller Hawa<br />

Sliding Solutions setzt auf Einfachheit:<br />

So ist der Schiebetürenbeschlag<br />

„Hawa Folding Concepta III“ die erste<br />

grifflose Variante des Schweizer Unternehmens.<br />

Die von Grund auf neu<br />

entwickelte Technologie ermöglicht<br />

es, Möbelfronten mit Faltschiebetüren<br />

auf Wunsch verschwinden zu lassen.<br />

Dabei reduziere der hohe Vormontagegrad<br />

sowohl den Arbeitsaufwand<br />

als auch die Anzahl der benötigten<br />

Werkzeuge, betont das Unternehmen.<br />

Die Justierung erfolgt über leicht zugängliche<br />

Einstellpunkte.<br />

Fotos: Biermann<br />

Foto: Plaßhenrich<br />

Nichts von der Stange. Wesco verfolgt bei der Gestaltung<br />

seiner Outdoor-Küchen einen konsequent individuellen<br />

Ansatz. Module zum Zusammenstellen sucht man vergeblich,<br />

stattdessen wird ein Programm geboten, das aus der<br />

Grundkonstruktion ein stimmiges Bild entstehen lässt.<br />

Egal in welcher Optik. So sind die Aluminiumprofile für Küchenmöbel, Tische und<br />

Hocker einheitlich. Die witterungsbeständigen Alu-Verbundplatten sind von der<br />

Dekorplatte entkoppelt, was die gewünschte Individualität in der Umsetzung bis<br />

hin zu Fronten mit Keramik oder Glas fördert. Neueste Ausstattungsoption ist ein<br />

integriertes Liftsystem auf Basis des Linearantriebs von Linak. Und das wie es<br />

sich für den anspruchsvollen Einsatz gehört, in einer outdoorfähigen Version, wie<br />

Fabian Quandt, Leitung Einkauf/QS-Projektmanagement (Foto), betont.<br />

Mit Luft gekühlt. Es klingt ganz einfach: Die Dose Cola<br />

oder die Flasche Bier in die Kühlkammer legen, die gewünschte<br />

Kühlstufe und Flaschengröße wählen und<br />

per Knopfdruck die Kühlung starten. Der „Beezer“ von<br />

Ritter werk wirbt damit, der „schnellste luftbasierte<br />

Flaschenkühler der Welt“ zu sein. Der Name setzt sich<br />

aus Beverage (englisch für Getränk) und Freezer (Gefrierschrank)<br />

zusammen und kühlt Getränke innerhalb<br />

weniger Minuten auf unter 9 Grad herunter. Entwickelt<br />

haben ihn der Ritterwerk-Juniorchef Moritz Schüller<br />

und der Chemie-Ingenieur Max Huber. Die patentierte<br />

Technik ist patentiert. Extrem kalte Luft umströmt die<br />

Flasche mit hoher Geschwindigkeit und transportiert so<br />

die in der Flasche und der Flüssigkeit enthaltene Wärmeenergie<br />

ab. Um das Getränk schließlich homogen abzukühlen,<br />

wird die Flasche während des Kühlvorgangs<br />

um ihre Längsachse rotiert. Das Gerät soll es auch als<br />

Einbauvariante geben, erklärt Schüllers Bruder Lorin.<br />

HALBKREIS<br />

ECKE


Möbeltechnik/Licht<br />

Smarte Leuchten. Ab sofort sind fünf Nimbus Leuchtenfamilien aus dem Häfele<br />

Sortiment in smarter Ausführung erhältlich. Jede einzelne Leuchte ist mit einem<br />

Connect Mesh Chip ausgestattet. Durch einfaches Plug and Play wird sie Teil des<br />

Häfele Connect Mesh-Systems und kann im Zusammenspiel mit anderen Leuchten<br />

individuell programmiert werden. Für unterschiedliche Anforderungen lassen<br />

sich vorab Lichtszenarien definieren. Ob sehr naturgetreue Farbwiedergabe,<br />

konzentrierte Arbeitsatmosphäre, Stimmungslicht oder Tag- und Nachtbeleuchtung<br />

- jede Connect Mesh-fähige Leuchte ist individuell einstellbar.<br />

Foto: Plaßhenrich<br />

Wenig Material. Elektra erhielt den Interzum-Award<br />

„High Product Quality“ für das „LD 8228 Surface-mounted<br />

luminaire in a minimalist ring shape“. Die Möbelleuchte<br />

präsentiert sich im minimalistischen Design und mit<br />

blendfreier, leistungsstarker Beleuchtung. „Im Vergleich<br />

zu herkömmlichen Aufbaustrahlern mit einem Durchmesser<br />

von 78 mm punktet die Ringleuchte mit einem deutlich<br />

geringeren Materialeinsatz beim Gehäusedesign“,<br />

betont der Hersteller. Die enge Positionierung der LED-<br />

Segmente auf dem Trägermaterial begünstige eine hohe<br />

Effizienz pro LED-Trägerplatte bei gleichzeitig hohem<br />

„Less Waste“-Effekt. So wird der Abfall bei der LED-Leiterplattenproduktion<br />

um mehr als 50 Prozent reduziert.<br />

Foto: Biermann<br />

Safety first. Im gehobenen Küchenbau werden immer häufiger Küchenzeilen<br />

bündig in die Wand eingelassen und mit Pocket-Türen ausgestattet. Das kann<br />

Gefahren bergen, wenn die Türen geschlossen, Kochfelder, Backöfen oder Kaffeemaschinen<br />

aber noch eingeschaltet sind. Lichtspezialist Halemeier schafft<br />

mit der „SafteyBox“ Abhilfe. Dahinter verbirgt sich eine Abschaltautomatik,<br />

die zum Beispiel im Unterschrank eingebaut werden kann. Sobald die Front<br />

geschlossen wird, aber noch ein elektrisches Gerät am Netz ist, schaltet sich<br />

die „SafetyBox“<br />

ab. Nach einem<br />

90-sekündigen<br />

Warnton. Es können<br />

drei Phasen<br />

überwacht werden:<br />

E-Geräte<br />

mit 230/240V AC<br />

bzw. 400V AV.<br />

Nach dem Öffnen<br />

der Tür schaltet<br />

die Technik<br />

alle Phasen wieder<br />

ein.<br />

Foto: Plaßhenrich<br />

Foto: Plaßhenrich<br />

Klare Formensprache. Trends zu folgen ist nicht das Innovationsverständnis<br />

von Gera Leuchten, wie Designer<br />

Thomas Ritt (Foto) sagt. „Unser Anspruch ist es vielmehr,<br />

mit unseren Produkten sinnvoll zu bleiben und sinnvoll zu<br />

sein.“ Das heißt im Umkehrschluss: „Wir haben zur interzum<br />

nichts Brandneues mitgebracht, sondern haben optimiert<br />

und weiterentwickelt.“ So stellte Gera Leuchten seine<br />

Lichtbrücke in den Mittelpunkt seines Messeauftritts.<br />

Sie besticht – wie alle Produkte des Unternehmens –<br />

durch ihr minimalistisches und stilvolles Design. Erhältlich<br />

ist das Lichtsystem mit eloxierten Oberflächen in Schwarz,<br />

Aluminiumsilber oder in einem Edelstahlton. Lichtfarbe<br />

und Lichtstärke sind individuell einstellbar.<br />

46 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2023</strong>


Foto: Biermann<br />

Stufenlos einstellen. „easi“ nennt der Hersteller<br />

Domus Line dieses Steuerungssystem für D-Motion-<br />

Leuchten. Die Bedienung der mit fünf Funktionstasten<br />

ausgestatteten Fernbedienung sei intuitiv<br />

– dank der voreingestellter Programme, die in einer<br />

Schleife aktiviert werden und die Auswahl von<br />

Lichtintensität und Farbtemperatur dynamisch<br />

oder stufenweise ermöglichen. Mit einem kurzen<br />

Druck auf die Tasten + und – können voreingestellte<br />

Kombinationen von Farbtemperatur und Lichtintensität<br />

ausgewählt werden.<br />

Licht im Rahmen. Das Rahmensystem „NICE“ ist eine<br />

geschützte Neuentwicklung von OTT-Design, produziert<br />

und vertrieben von der Firma Wessel - Licht<br />

für Möbel. Ein filigranes Aluminiumprofil mit integrierter<br />

und effizienter LED-Beleuchtung ermöglicht<br />

individuelle Anwendungen mit abgestimmten Zubehör-Elementen<br />

aus Glas, Dekorplatten, Filz, Leder,<br />

Metall und anderen Materialien. Und das in individuellen<br />

Längen und Breiten für den Einsatz in<br />

Bad, Büro, Küche, Ladenbau, Schlaf- und Wohnräumen.<br />

Durch den speziellen Profilquerschnitt<br />

sind Einlagen für flächenbündige oder tiefgezogene<br />

Einsätze (z. B. vom Vertriebspartner Agoform; Foto)<br />

möglich. Dadurch entstehen laut Hersteller besonders<br />

hochwertige Lösungen mit umlaufender LED-<br />

Beleuchtung. „Durch die Zusammenarbeit mit allen<br />

führenden Beschlagherstellern sind die NICE-Rahmen<br />

als offene Vollauszüge universell einsetzbar“,<br />

erklärt Entwickler Nico Ott.Nach unten gebündelt.<br />

Ambiente- mit Arbeitslicht gepaart: Die „Intero“-<br />

Line von Hera ist eine Linienleuchte aus matt gebürstetem<br />

Aluminium.<br />

Nach unten gebündelt. Ambientemit<br />

Arbeitslicht gepaart: Die „Intero“-<br />

Line von Hera ist eine Linienleuchte<br />

aus matt gebürstetem Aluminium.<br />

Nach oben gibt sie diffuses Raumlicht<br />

ab, nach unten leuchtet sie die Arbeitsfläche<br />

gebündelt aus. Die Lichtfarbe<br />

ist von Kalt- bis Warmweiß<br />

einstellbar, das Maß der Leuchte individuell.<br />

Die Linienleuchte gibt es in<br />

den Farben Schwarz und Edelstahl. Sie<br />

lässt sich mit Tablaren erweiten, die<br />

an jeder Stelle optional eingesteckt<br />

werden können. USB- und USB-C-Anschlüsse<br />

können integriert werden.<br />

Strom in der Schublade. Für die<br />

„EVOline Circle80 Family“ erhielt<br />

Schulte Elektrotechnik den<br />

Interzum-Award „High Product<br />

Quality“. Das Elektrifizierungssystem<br />

ist eine Drei-in-eins-<br />

Lösung, die Steckdose, Doppel-<br />

USB-Charger und Kabeldurchlass<br />

in einem Tool vereint, wie Geschäftsführer<br />

Steffen Waldminghaus<br />

(Foto) erläutert. Außerdem<br />

präsentierte das Unternehmen<br />

in Köln das Kabel management<br />

system „EVOline Wing“ für<br />

Schubkästen. Der charakteristische<br />

Flügelarm lässt sich einfach<br />

hinter die Schubladenelemente<br />

montieren und nutzt so<br />

ungenutztes Raumpotenzial in<br />

Möbeln aus. Das System führt<br />

die Leitungen über einen Flügelarm<br />

aus Kunststoff direkt zu den<br />

Steckdosen, die in den Schubkästen<br />

verbaut werden sollen.<br />

Die Leitungen werden platzsparend<br />

hinter dem Schubkästen geführt, ohne dass sie geknickt oder eingeklemmt<br />

werden oder das Öffnen und Schließen des Schubfachs behindern. Zwei unterschiedliche<br />

Führungen leiten das Kabel vom „Wing“ zum individuell einsetzbaren<br />

EVOline-Anschlussmodul. Ob HDMI, LAN oder Stromkabel – alle Kabeltypen können<br />

verwendet werden. Der „EVOline Wing“ kann sowohl horizontal als auch vertikal,<br />

links oder rechts hinter Schubkästen montiert werden.<br />

Foto: Plaßhenrich<br />

Foto: Biermann<br />

Foto: Plaßhenrich<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong> 47


Messe/Oberflächen<br />

Umweltfreundliche Oberflächen<br />

für den Innenraum<br />

Die neuesten Oberflächeninnovationen von Continental bestehen aus recyceltem Material,<br />

basieren auf biobasierten Rohstoffen oder sogar auf Kaffeesatz. „Sustainability starts at the surface“<br />

lautete das Motto auf der interzum.<br />

48 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2023</strong>


Fotos: Biermann<br />

Das neu ausgestattete Tiny House „ContiHome 2.0“ zeigt die Zukunft des Wohnens<br />

nach dem Designkonzept „Indoor Garden“. Auf dem Kölner Messegelände konnte es im<br />

Außen bereich besichtigt werden.<br />

Eichendekore sind nach wie vor erfolgreich.<br />

Continental hat dafür zeitgemäße<br />

Designs wie die Oberflächenfolien „skai<br />

Casella Oak“ oder „skai Gustavson Oak“<br />

mit Massivholzcharakter im Programm.<br />

Damit setzt das Technologieunternehmen<br />

auf nachhaltig produzierte Produkte, die<br />

Design, globale Trends, Qualität und Funktionalität<br />

vereinen sollen. „Produkte, die<br />

einen Recyclinganteil von 100 % im PET-<br />

Polymer aufweisen, die Kaffeesatz zu neuem<br />

Leben erwecken oder deren Rohstoffe<br />

zu 90 % biobasiert sind“, konkretisiert das<br />

Unternehmen. Dieser konsequent nachhaltige<br />

Ansatz bedeute aber nicht, dass<br />

Kompromisse bei Design, Qualität oder<br />

Funktionalität eingegangen würden, ergänzt<br />

Bruno Lehmann, Leiter Produktmanagement<br />

Interior Living. Dennoch ist<br />

klar: Auch in der Möbelproduktion und im<br />

Innenausbau steht die Umwelt im Fokus.<br />

„Die Verbraucher suchen aktiv nach nachhaltigen<br />

Produkten und den Unternehmen,<br />

die sie herstellen“, sagt Lehmann. „Nachhaltigkeit<br />

ist weit mehr als ein wachsender<br />

Trend. Das Thema ist aus unserem beruflichen<br />

und privaten Alltag nicht mehr<br />

wegzudenken. Hinzu kommt, dass Inneneinrichtung<br />

und Möbel nicht nur nachhaltig<br />

sein, sondern auch natürlich aussehen<br />

sollen.“ Aus Designsicht sei natürliche Eleganz<br />

ein sehr wichtiger Trend – passend<br />

zur gesellschaftlichen Relevanz.<br />

Konsequentes Recycling<br />

im Kunststoff PET<br />

Design- und Materialtrends im Continental-Portfolio<br />

sind unter anderem<br />

strukturierte PET-Möbeloberflächen mit<br />

Holzstruktur im Unifolienbereich und<br />

supermatte Oberflächen (auch für Rillenund<br />

Lamellenprofile). Darüber hinaus waren<br />

auf der interzum neue Dekore und<br />

Unifarben wie die Oberflächenfolie „skai<br />

Perfect Solo“ zu sehen.<br />

Die Serie „skai PureLux“ besteht laut<br />

Hersteller zu 100 % aus PET-Material. So verbinde<br />

das Designlaminat „skai rPET Pure-<br />

Lux“ mit supermatter Oberfläche und 100 %<br />

Recyclinganteil im PET- Polymer eine angenehme<br />

Soft-Touch-Haptik mit robusten Eigenschaften<br />

wie höchster Kratzfestigkeit<br />

und Antifingerprint dank der speziellen<br />

Oberflächentechnologie „staynu“.<br />

„Die Möbelfolien werden am Standort<br />

Deutschland unter ökologisch und<br />

sozial verträglichen Produktionsbedingungen<br />

sowie mit hoher Verantwortung<br />

für Mensch und Umwelt hergestellt“, berichtet<br />

das Unternehmen. Alle Inhaltsstoffe<br />

seien REACH-konform, die Decklacke<br />

lösemittelfrei. „Damit garantiert<br />

Continental als Oberflächenspezialist<br />

eine umweltfreundliche Wertschöpfungskette<br />

von der Entwicklung bis zur Anwendung“,<br />

lautet das Versprechen.<br />

Teil des Colornetworks<br />

Parallel zu den genannten Oberflächen<br />

wurden in Köln neue Kunstlederprodukte<br />

vorgestellt. Darunter das „Bio-Kunstleder“<br />

„skai Evida“ (laut Hersteller zu mehr als<br />

90 % aus natürlichen und nachwachsenden<br />

Rohstoffen hergestellt) im sandigen „come<br />

closer“ des Colornetworks. Continental<br />

ist dem Netzwerk wenige Wochen vor der<br />

interzum beigetreten. Das Colornetwork ist<br />

ein hersteller- und produktübergreifender<br />

Zusammenschluss mit nachhaltigem Anspruch,<br />

der von der Trendexpertin Katrin<br />

de Louw (Bünde) ins Leben gerufen wurde.<br />

Ihm gehören 35 Zulieferer, Möbelhersteller,<br />

Interieurspezialisten und Dienst leister<br />

an. Jedes Jahr kürt der Verbund eine<br />

„Nachhaltige Farbe“. Die mittlerweile sieben<br />

Farbtöne zeichnen sich durch Zeitlosigkeit,<br />

Langlebigkeit und vielfältige Kombinationsmöglichkeiten<br />

aus.<br />

Zeitgemäße Eichendekore<br />

Stichwort Zeitgeist: Eichendekore kommen<br />

nicht aus der Mode und gehören seit<br />

einigen Jahren zu den stärksten Trends<br />

im Interior Design überhaupt. Ob mit<br />

mattem Finish und Furniercharakter wie<br />

bei der Oberflächenfolie „skai Casella<br />

Oak“ oder dem natürlichen Massivholzcharakter<br />

der Folie „skai Gustavson Oak“<br />

mit Ästen und tiefen schwarzen Rissen –<br />

Eiche bleibt ein „Erfolgsgarant“. Hier setzt<br />

Continental an. Stilistisch ordnet sich das<br />

Dekor dem Trend „Wood Feeling“ unter.<br />

Diesem widmet der Oberflächenspezialist<br />

in seinem aktuellen Trendbuch Global<br />

Fusion“ sogar ein eigenes Kapitel. Dank<br />

dieses aktuellen Trendbuches konnten<br />

die Messebesucher auf dem Continental-<br />

Stand die Interior-Design-Trends von morgen<br />

schon heute live erleben.<br />

ContiHome mit neuem Designkonzept<br />

Wer die Oberflächen von Continental in<br />

Aktion und eingebettet in ein innovatives<br />

Wohnkonzept erleben wollte, konnte dies<br />

außerhalb der Messehallen auf einer eigens<br />

angemieteten Freifläche tun. Dort<br />

wartete das „ContiHome 2.0“ auf die Messebesucher.<br />

Das mobile Tiny House wurde<br />

erst kürzlich einem Refit unterzogen<br />

und komplett neu mit den Oberflächenmaterialien<br />

von Continental ausgestattet.<br />

„Unser ContiHome zeigt auf kleinstem<br />

Raum, wie sich die Begriffe Wohnen und<br />

Zuhause für heute und morgen definieren“,<br />

erklärt Ralf Imbery, Leiter Design,<br />

Marketing und Strategie. Die Neugestaltung<br />

folgt dem hauseigenen Designkonzept<br />

„Indoor Garden“. Das Design ist von<br />

der Natur inspiriert und soll Nachhaltigkeit<br />

sichtbar machen. Erdige und grüne<br />

Farbtöne schaffen ein warmes und wohnliches<br />

Ambiente. Ralf Imbery: „Das ganzheitliche<br />

und nachhaltige Konzept des<br />

ContiHome zeigt letztlich, was wir für<br />

die Branche definieren: Kreativität, Innovation,<br />

De sign kompetenz und Umweltbewusstsein<br />

– alles zusammen.“<br />

5/6/<strong>2023</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 49


Messe/Oberflächen<br />

50 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2023</strong>


Fotos: Biermann<br />

Die Egger „DecoWall“ überzeugte viele interzum-Besucher durch ihre<br />

authentische Optik und Haptik. Träger der Dekore sind 12 mm starke<br />

OSB-Platten.<br />

Im Kreislauf lassen<br />

Neben der Präsentation aktueller Dekore und Oberflächen legte Egger<br />

bei seinem interzum-Auftritt den Fokus auf das Thema Kreislaufwirtschaft.<br />

Das Arbeiten in geschlossenen Kreisläufen sei ein Kernelement<br />

der Nachhaltigkeitsstrategie, unterstrich Michael Egger jun., Gruppenleitung<br />

Vertrieb/Marketing. So bespielte das Unternehmen zusätzlich<br />

zum Messestand eine Ausstellungsfläche auf dem „Boulevard<br />

of Sustainability“ (großes Foto). Hier entwickelte das Unternehmen<br />

zusammen mit der Tochter SAIB aus Italien ein Konzept zum Thema<br />

Kreislaufwirtschaft in der Holzwerkstoffproduktion. Das Motto lautete<br />

„Many lives. Many shapes. More from wood.“ Verbunden mit der Botschaft:<br />

„Holz nimmt verschiedenste Formen an und bekommt immer<br />

wieder neues Leben. Am Egger Messestand wurde der Produktlebenszyklus<br />

vom Ursprung bis zum Recycling weiter thematisiert: Auf einer<br />

über 21 Meter langen Wand. „Kreislaufwirtschaft ist das Thema der Zukunft“,<br />

stellte Michael Egger klar. Mit dem Hinweis, dass sich das Unternehmen<br />

bereits seit 22 Jahren intensiv damit beschäftige. Eine Spanplatte<br />

könne sieben bis acht Mal recycelt werden, bevor sie thermisch<br />

verwertet wird. Aktuell betreibt Egger weltweit 14 Recyclingstandorte.<br />

Matt mit Konzept<br />

Einen großen Teil der Ausstellungsfläche widmete Egger seinem umfassenden<br />

Matt-Konzept. So zeigte der Holzwerkstoffspezialist mit der<br />

Neuheit „PerfectSense Lackplatten Span“ den angesagten Matt-Look in<br />

Kombination mit zurückhaltenden Holzstrukturen auf einem recycelbaren<br />

Spanträger mit 78% Holz aus der Kreislaufwirtschaft. Mit den beiden<br />

neuen Oberflächen „TM12 PerfectSense Omnipore Matt“ und „TM22<br />

PerfectSense Deepskin Linear Matt“ bietet Egger zudem noch mehr Gestaltungsmöglichkeiten<br />

mit matt lackierten, strukturierten Produkten.<br />

Wände komplett verkleiden<br />

Eine weitere interzum-Neuheit von Egger ist die „DecoWall“ für den<br />

dekorativen Innenausbau. Die Platten im handlichen Format von<br />

1250 x 660 x 12 mm und mit umlaufendem Nut- und Federprofil erhältlich<br />

und lassen sich somit „schnell, sauber und optisch fugenlos verlegen“.<br />

Auch Regale und andere Lasten lassen sich laut Egger mit einer<br />

einfachen Verschraubung stabil befestigen und sogar Licht und Elektrik<br />

unsichtbar installieren. Da es sich trotz des Dekors um ein Bauprodukt<br />

handelt, sei „DecoWall“ auch in Innenräumen mit erhöhter Luftfeuchtigkeit<br />

dimensionsstabil und weise eine gute Steifigkeit und Festigkeit<br />

auf. Derzeit ist die Neuheit in drei aufeinander abgestimmten Dekoren<br />

erhältlich: „ Namur Fichte natur“, „Rovigo Beton“ und „Annaba Eiche<br />

natur“. Eine Ziegel optik wird in Kürze folgen.<br />

5/6/<strong>2023</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 51


Messe/Oberflächen<br />

Reise in die Welt der Gewürze<br />

Erdiges „Curcuma Gold“, feuriges „Chili Rot“ und sanfte „Vanille“. Das sind drei<br />

von sechs Farben der neuen Trendfarben-Kollektion „Passion for color <strong>2023</strong>“<br />

von Rehau. Der Anbieter verspricht ein Fest für die Sinne.<br />

Fotos: Rehau<br />

Die sechs Farben der mittlerweile dritten Farbkollektion<br />

von Rehau bereiten die Bühne für kreative<br />

Gestaltungsspielräume. „Passion for color ist<br />

eine Farbkollektion, die Geschichten erzählt“, sagt<br />

Juliane Hoffmann, Specialist Marketing, Division<br />

Interior Solutions. „Storys, die die Fantasie anregen<br />

und Emotionen vermitteln. Damit möchten wir unsere<br />

Kunden zu außergewöhnlichen Projekten inspirieren.<br />

In diesem Jahr führt die Reise in die Welt der<br />

Gewürze. Unsere Farben regen die Sinne an und lassen<br />

sich nicht nur sehen, sondern mit ein wenig Fantasie<br />

und geschlossenen Augen sogar riechen oder<br />

schmecken.“ Die Kollektion wendet sich an Möbelhersteller,<br />

Schreiner, Architekten und alle, die sich<br />

mit Interior Design beschäftigen.<br />

Nie sattsehen<br />

Neben den bereits erwähnten Tönen „Curcuma<br />

Gold“, „Ground Rot“ und „Vanilla Cream“ gehören<br />

„Pepper Grey“, „Pink Salt“ und „Nutmeg Brown“ zur<br />

52 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2023</strong>


neuen Kollektion. Die Farben können wirkungsvoll<br />

miteinander oder mit anderen Materialien kombiniert<br />

werden oder zeigen sich als starke Solisten. Charakteristisch<br />

sind die Naturbezüge und die Wärme, die die<br />

Farben ausstrahlen. Das passt zum Zeitgeist. „Wir erleben,<br />

dass die Menschen sich nach Rückzugsorten<br />

sehnen, in denen sie sich sicher und geborgen fühlen“,<br />

sagt Linda Maglione, Product Management Furniture<br />

Components bei Rehau. „Daher setzen wir auf natürliche,<br />

warme Farbtöne, die sich harmonisch in Inneneinrichtungen<br />

einfügen und an denen man sich praktisch<br />

nie sattsehen kann.“<br />

Interieur im Designverbund<br />

Erhältlich sind die Farben der Kollektion zunächst für<br />

den edelmatten HPL-Schichtstoff „Rauvisio noir“. Im<br />

nächsten Schritt folge die Ausweitung auf die Oberflächen<br />

„Rauvisio brilliant edelmatt“. Was die entsprechenden<br />

Kombinationen im Designverbund erlaubt:<br />

Das „Rauvisio noir“ (mit Antifingerprint) für die stark<br />

beanspruchten horizontalen Flächen und das preisgünstigere<br />

„Rauvisio brilliant edelmatt“ für vertikale<br />

Flächen. In Summe bietet Rehau Möbelbauern und<br />

Designern mit in Farbe und Material aufeinander abgestimmten<br />

Oberflächen, Kantenbändern und Rollläden<br />

alles, was sie für die Gestaltung von Interieur aus<br />

einem Guss benötigen. Und das „qualitativ hochwertig<br />

und technisch geprüft“, betont das Unternehmen. Die sechs neuen Farben der Rehau-Farbkollektion „Passion for Color <strong>2023</strong>“.<br />

Eleganz in Tiefmatt trifft auf einzigartige Lamellen-Optik<br />

skai® colore classico ULTRA und skai® Milano im expressiven Duett<br />

Reduziert und zurückhaltend auf der einen, maximal ausdrucksstark auf der anderen Seite. Die tiefmatte Oberfläche<br />

skai® colore classico ULTRA und das Dekor skai® Milano mit einzigartiger Lamellen-Optik ziehen ihre Kraft aus ihrer<br />

Gegensätzlichkeit und ergänzen sich so perfekt. Das sich aus der Kombination ergebende Licht-Schatten Spiel:<br />

ein absolutes Highlight für moderne Küchen-Interieurs. Sattsehen ausgeschlossen!<br />

www.skai.com/en/interior/furniture-foil/


Küchenverbände<br />

„Bildet aus!“<br />

Die neue Betriebsorganisationssoftware KüchenDesk war sicherlich das Highlight<br />

beim Kongress der Verbundgruppe DER KREIS in Kassel – aber nicht der einzige<br />

Höhepunkt. Unter anderem sprach Christian Wulff, Bundespräsident a. D. zu den<br />

Gästen. Ein weiteres großes Thema: der Fachkräftemangel.<br />

„Bildet aus! – denn Küchen- und Einrichtungsspezialisten<br />

sind schwierig zu finden.“ Mit dieser Kernbotschaft<br />

begrüßte Ernst-Martin Schaible die DER<br />

KREIS-Mitglieder am frühen Samstagmorgen zur Jahrestagung<br />

im historischen Kongress-Palais in Kassel.<br />

Damit sprach der Verbundgruppenchef schon in seiner<br />

Eröffnungsrede ein drängendes Thema an. Fachkräfte<br />

fehlen in der Branche in allen Bereichen, von der<br />

Planung bis zur Montage, seien aber eminent wichtig.<br />

„Wir wollen keine Küchenverkäufer, sondern Küchenfachberater“,<br />

erinnerte Schaible an den deutlich gestiegenen<br />

Stellenwert der Küche, die für immer mehr<br />

Menschen längst „im Mittelpunkt des Lebens steht“.<br />

Um dies zur Zufriedenheit aller, Küchennutzer, Handel<br />

und Industrie, weiter so erfolgreich wie bisher abzubilden<br />

(mit beständig steigenden Durchschnittserlösen<br />

pro Küche), seien vermehrte Anstrengungen und das<br />

Engagement aller nötig. Der Gründer und Inhaber von<br />

DER KREIS rief dazu auf, die Angebote der Möbelfachschule<br />

in Köln noch intensiver zu nutzen. Sein eigenes<br />

Unternehmen fördert die MöFa schon seit vielen Jahren.<br />

Ideell und finanziell. Und seit April letzten Jahres<br />

mit einem eigenen Raum, DER KREIS ANJA SCHAIBLE<br />

STIFTUNG Seminarraum. „Dies eröffnet uns die Möglichkeit,<br />

in diesem Kreativraum eine eigene Klasse für<br />

unsere Mitglieder einzurichten. Damit haben junge<br />

Menschen die Möglichkeit sich für ihr Unternehmen<br />

als Küchendesigner ausbilden zu lassen“, so Schaible.<br />

Das Thema Aus- und Weiterbildung für Küchenspezialisten<br />

habe im Unternehmen darüber hinaus weitere<br />

Facetten: zum Beispiel mit einem vielfältigen Angebot<br />

in der DER KREIS Akademie. Ein Angebot von<br />

vielen sei der Ausbilderschein, der innerhalb von 14 Tagen<br />

zu erwerben sei. Diese Ausbildereignungsprüfung<br />

bilde die Basis, sich die Fachkräfte von morgen direkt<br />

auszubilden, anstatt mit der Situation zu hadern.<br />

Foto: Biermann<br />

Ernst-Martin Schaible, Gründer und Inhaber von DER KREIS,<br />

und Festredner Bundespräsident a.D. Christian Wulff.<br />

54 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2023</strong>


Küchenspezialist als Markenbegriff<br />

Indirekt unterstützt die Verbundgruppe die Bindung<br />

von Fachkräften ans Fachgeschäft auch durch die vielfältigen<br />

Aktivitäten und die Werbung für die Leistungen<br />

der Küchenspezialisten. Die gleichnamige<br />

digitale Endkundenmarke gewinnt zunehmend Bekanntheit<br />

und Verbreitung. In Deutschland im Netz<br />

unter kuechenspezialist.de und zusätzlich in fast allen<br />

Ländergesellschaften mit angepassten Webadressen.<br />

Als Erkennungszeichen fungiert durchgehend in allen<br />

Märkten der rote Handschuh als Freundschaftssymbol.<br />

Verbunden mit dem Markenversprechen: „Herz<br />

drauf“. „Das Freundschaftssymbol verbunden mit dem<br />

persönlichen Markenversprechen geben den Endkunden<br />

Orientierung und unseren Mitgliedern ein Alleinstellungsmerkmal,<br />

das für erhöhte Wahrnehmbarkeit<br />

sorgt“, so Ernst-Martin Schaible.<br />

Foto: DER KREIS<br />

Kurzweilig und intelligent nahm beim Festabend Wort akrobat<br />

Oliver Tissot das DER KREIS-Team kabarettistisch auf die Schippe.<br />

Anschließend wurde im historischen Kongress-Palais in Kassel<br />

bis in die Nacht gefeiert und getanzt.<br />

Zweistellig im Plus<br />

Aktuell ist die Leonberger Gemeinschaft aus Küchenspezialisten,<br />

Bad-, Heizungs-, und Klimaspezialisten,<br />

Schreinern, Tischlern sowie Laden-, Innenund<br />

Fenster bauspezialisten in 18 Ländern europaweit<br />

vertreten. Und das mit neun Ländergesellschaften:<br />

Deutschland, Österreich, Schweiz, Niederlande, Frankreich,<br />

Belgien/Luxemburg, Großbritannien, Italien<br />

und Spanien. Dieser Verbund war auch im Jahr 2022<br />

außerordentlich erfolgreich, wie Ralph Leimbach, Geschäftsführer<br />

DER KREIS Systemverbund, berichtete.<br />

Der Gesamtumsatz (Außenumsatz) wuchs demnach im<br />

Vergleich zum Vorjahr von 4,73 Mrd. Euro auf 5,22 Mrd.<br />

Euro. Das entspricht einer Steigerung von rund 10,4 %<br />

gegenüber 2021. Die Zahl der Mitgliedshäuser erhöhte<br />

sich in den 18 europäischen Ländern von 3512 auf 3621.<br />

Das sind 109 neu angeschlossene Betriebe.<br />

Foto: DER KREIS<br />

Küchen immer wertiger<br />

„Die Küche ist der Mittelpunkt des Lebens und wird<br />

mehr und mehr zum Statussymbol“, kommentierte<br />

Ernst-Martin Schaible die aktuellen Zahlen. Ulf<br />

Triebener, DER KREIS Geschäftsführer Vertrieb und<br />

Marketing, ergänzte: „Zugleich ist eine neue Küche ein<br />

emotionaler Höhepunkt.“ Das spiegelt sich im erneut<br />

gestiegenen Durchschnittspreis: Waren es 2021 noch<br />

14 720 Euro pro Küche, erzielten die Küchenspezialisten<br />

von DER KREIS im Jahr 2022 15 480 Euro. Das entspricht<br />

einem Plus von 5,16 Prozent gegenüber dem Vorjahr.<br />

„Die positive wirtschaftliche Entwicklung in den<br />

letzten drei Jahren gilt es nun für unsere Branche zu<br />

verteidigen“, zeigte sich Schaible kämpferisch. „Für<br />

das Jahr <strong>2023</strong> bedarf es des Feingefühls und der Kreativität,<br />

den Verbraucher davon zu überzeugen, wie<br />

wichtig der Küchenspezialist als Partner für höchste<br />

Qualitätsansprüche, individuelle Wünsche und Zuverlässigkeit<br />

ist. Ralph Leimbach nahm diesen Gedanken<br />

auf und appellierte an die Industrie: „Fokussieren<br />

Sie sich weiter auf Ihren wichtigsten Absatzkanal: die<br />

Küchenspezialisten.“<br />

Auszeichnung zum Küchenspezialist des Jahres (Foto von links):<br />

Nathalie Tineo (Moderatorin), Sabine Gantzkow (Schulleiterin<br />

MöFa), Ulf Triebener (DER KREIS Geschäftsführer), Frank Stippler<br />

(Rennfahrer), Manuela und Holger Krug (1. Platz), Simone Rieth<br />

(2. Platz) und Steffen Widmer (3. Platz)<br />

Foto: Biermann<br />

Premiere für KüchenDesk<br />

Top-Highlight des Kongresses <strong>2023</strong> aus DER KREIS-<br />

Sicht war die neue Betriebsorganisationssoftware<br />

„Küchen Desk“, die Ulf Triebener zusammen mit Marco<br />

Ralph Leimbach, Geschäftsführer DER KREIS Systemverbund:<br />

„Der rote Handschuh ist das das Freundschaftssymbol und<br />

das Erkennungszeichen für echte Küchenspezialisten.“<br />

5/6/<strong>2023</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 55


Küchenverbände<br />

KüchenDesk wurde von Küchenspezialisten für Küchenspezialisten entwickelt.<br />

Stellvertretend für neun DER KREIS-Mitgliedsunternehmen gaben<br />

drei Pilotbetriebe auf dem Kongress in Kassel Einblicke in den Entstehungsprozess<br />

(Foto von links): Varia-Geschäftsführer Patrick Florea (und<br />

Mitglied der Piloten-Gruppe), Daniel Scheffler und Ralf Kling. Foto rechts:<br />

Ulf Triebener (DER KREIS Geschäftsführer).<br />

Günstig präsentiert<br />

Auf der kongressbegleitenden Dienstleistungs- und Ordermesse konnten<br />

sich die Teilnehmer bei 25 Ausstellern informieren und Angebote zu Sonderkonditionen<br />

nutzen. Die Präsentationen waren diesmal rein digital und<br />

damit kostendämpfend für die beteiligten Unternehmen.<br />

Foto: Biermann<br />

Foto: DER KREIS<br />

Foto: DER KREIS<br />

Marco Hanczuch,<br />

Geschäfts führer des<br />

Exklusiv-Dienst leis ters<br />

Meister desk, hat die<br />

Software Küchen Desk<br />

ent wickelt. Den Funktionsumfang<br />

verglich er<br />

sinnbildlich mit einem<br />

Schweizer Quali tätstaschen<br />

messer.<br />

Hanczuch, Geschäftsführer des Exklusiv-Dienstleis<br />

ters Meisterdesk, vorstellte. Sinnbildlich nahm<br />

Hanczuch hierfür ein Schweizer Qualitäts-Taschenmesser<br />

zur Hand, mit seinen zahlreichen Funktionen<br />

auf kleinstem Raum. Diese bislang in der<br />

Branche nie dagewesene, allumfassende Betriebsorganisationssoftware<br />

managed den kompletten<br />

Ablauf in einem Küchenstudio. Die von Küchenspezialisten<br />

für Küchenspezialisten entwickelte Cloudbasierte,<br />

digitale Dienstleistung deckt alle Bereiche<br />

von Angebot über Auftrag bis Montage und Reklamationsbearbeitung<br />

ab. Sie bietet Schnittstellen zu<br />

allen gängigen Planungssoftware-Programmen und<br />

wird der gesamten Branche zur Verfügung stehen.<br />

KüchenDesk hilft dem Küchenspezialisten Fehler zu<br />

vermeiden, immer die Kontrolle zu haben und Zeit zu<br />

sparen. Einen ausführlichen Bericht zur neuen Betriebsorganisationssoftware<br />

lesen Sie im anschließenden<br />

Beitrag.<br />

Die Demokratie bewahren<br />

Mit Christian Wulff, Bundespräsident a. D., hatte DER<br />

KREIS in diesem Jahr einen prominenten Keynote<br />

Speaker verpflichtet. Dieser warb in seiner Rede um<br />

mehr Engagement für unsere hart erkämpfte Demokratie<br />

und mehr Toleranz. Er widmete sich geostrategischen<br />

und gesellschaftlichen Entwicklungen und<br />

deren Auswirkungen auf den Mittelstand. Wulff hob<br />

heraus, dass er fasziniert sei von der präzisen Arbeit<br />

der Küchenspezialisten – da sie immer individuelle<br />

Lösungen anböten, effizient, nachhaltig und vor<br />

allem kundenorientiert seien und genau das machten,<br />

was Politik auch leisten müsste: „Bürgerorientiert,<br />

effizient, nachhaltig individuelle Lösungen zu<br />

finden!“<br />

Die Küchenspezialisten des Jahres<br />

Einer der vielbeachteten Programmpunkte des Kongresses<br />

war die Auszeichnung der drei Sieger des<br />

Wettbewerbes „DER KREIS Küchenspezialist des Jahres“<br />

am Samstagabend. Die Ehrung erfolgte durch<br />

Ernst-Martin Schaible, Möfa-Schulleiterin Sabine<br />

Gantzkow und Rennfahrer Frank Stippler. Die DER<br />

KREIS Küchenspezialisten des Jahres <strong>2023</strong> sind:<br />

Wohnwerk Memmel in Stadtlauringen (Gold), Ihre<br />

Küche Grambow & Widmer aus Schwerin (Silber)<br />

und rk Küchenkultur aus Böblingen (Bronze).<br />

Ein weiterer Kongress- Höhepunkt war die Ehrung<br />

des Stiftungs-Siegerprojektes „Urban Nomad“<br />

von der DER KREIS ANJA SCHAIBLE STIFTUNG<br />

durch den Stiftungsgründer Ernst-Martin Schaible<br />

sowie die verantwortlichen Betreuer und Hochschulrepräsentanten<br />

in Person von Prof. Dr. Thomas<br />

Thudium und Prof. Dipl.-Ing. Achim Hack.<br />

Küchenparty im September 2024<br />

Im kommenden Jahr findet kein Kongress im bekannten<br />

Format statt. Dafür aber eine „DER KREIS<br />

Küchen party“. Anlässlich des 45. Geburtstages der<br />

Verbundgruppe steigt diese intern im Kreis der Mitglieder<br />

am 20. September 2024 im Hotel Klosterpforte<br />

in Harsewinkel.<br />

Dirk Biermann<br />

56 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2023</strong>


Vielfältig wie ein<br />

Schweizer Taschenmesser<br />

Die Digitalisierung von Betriebsabläufen<br />

ist für Küchenspezialisten<br />

das Gebot der Stunde und zugleich<br />

eine Herausforderung. Die Verbundgruppe<br />

DER KREIS stellt nun die<br />

neue Software KüchenDesk vor. Diese<br />

umfasst sämtliche Bereiche der<br />

Betriebsorganisation und kann verbandsunabhängig<br />

genutzt werden.<br />

Dabei arbeitet DER KREIS exklusiv<br />

mit dem Dienstleister Meisterdesk<br />

GmbH zusammen, einem in<br />

Berlin ansässigen Unternehmen,<br />

das derzeit 10 Fachkräfte beschäftigt.<br />

Die Verbundgruppe hält eine<br />

Mehrheitsbeteiligung (80 Prozent)<br />

an der Gesellschaft. Weiterer Gesellschafter<br />

ist Initiator Marco<br />

Hanczuch mit seinem Unternehmen<br />

Hanczuch GmbH (20 Prozent).<br />

Trotz dieser Beteiligung<br />

von DER KREIS werde<br />

die digitale Dienstleistung unabhängig<br />

entwickelt und eigenständig<br />

vertrieben, betonen die<br />

Partner. Somit kann KüchenDesk<br />

von allen Küchenfachhändlern genutzt<br />

werden. Eine Mitgliedschaft<br />

in der Leonberger Verbundgruppe<br />

ist keine Bedingung. Eine detailliert<br />

ausformulierte Datenschutzerklärung<br />

stelle sicher, dass sämtliche<br />

Daten vertraulich bleiben. Was konkret<br />

bedeutet, dass DER KREIS keinen<br />

Zugriff auf die Betriebsdaten<br />

von Unternehmen anderer Verbundgruppen<br />

hat.<br />

„Das braucht die Branche“<br />

KüchenDesk wurde aus der Praxis<br />

heraus zusammen mit Pilotteilnehmern<br />

aus dem Küchenfachhandel<br />

entwickelt und wendet sich speziell<br />

an Küchenspezialisten. Die Betriebsorganisationssoftware<br />

ist eine<br />

Cloud-basierte Lösung (AWS / Amazon<br />

Web Services), die den gesamten<br />

Betriebsablauf im Fachgeschäft<br />

abbildet. „So etwas hat es in dieser<br />

Art noch nie gegeben, das braucht<br />

die Branche“, sagte DER KREIS-Inhaber<br />

Ernst-Martin Schaible bei der<br />

Vorstellung gegenüber der Fachpresse<br />

schon zwei Wochen vor dem Kongress<br />

in Kassel.<br />

Abläufe im Griff haben<br />

„Nur, wer seine Betriebsprozesse<br />

im Griff hat, wird langfristig Erfolg<br />

haben“, meint auch Frank Platzer,<br />

kaufmännischer Geschäftsführer<br />

des DER KREIS Systemverbunds.<br />

Allerdings haben viele mittelständische<br />

Unternehmen nach wie vor<br />

großen Bedarf in Sachen Digitalisierung.<br />

KüchenDesk will hier eine<br />

All-inklusive-Lösung sein, die<br />

leicht zu bedienen sein soll. Die<br />

Anwendung umfasst sämtliche<br />

Aspekte der Betriebsorganisation<br />

eines Küchenstudios bis<br />

in die Details.<br />

Vom Auftrag<br />

über die Lagerhaltung<br />

bis<br />

Foto: Biermann<br />

zu Montage<br />

und Rechnungsstellung.<br />

Inklusive<br />

Warenwirtschaft, CRM<br />

und einer zentralen Datenbank. Sie<br />

ist damit ganz an den Bedürfnissen<br />

eines Küchenprofis orientiert und<br />

mit den gängigen Küchenplanungsprogrammen<br />

kompatibel. Küchen-<br />

Desk bietet Schnittstellen zu den<br />

Programmen KPS, Winner, eOPUS<br />

und Carat. Auch hier greifen vertraglich<br />

geregelte Datenschutzbestimmungen.<br />

Alles jederzeit im Blick<br />

Küchenspezialisten können mit KüchenDesk<br />

von Anfang an alles im<br />

Überblick behalten und erhalten je<br />

nach Rolle im Unternehmen (Inhaber,<br />

Verkäufer, Monteur) Zugriff auf<br />

ein personalisiertes Dashboard. Die<br />

Cloud-Anbindung ermöglicht ein<br />

orts- und geräteunabhängiges Arbeiten.<br />

Die einsehbaren Daten reichen<br />

wie oben beschrieben von der<br />

Angebotserstellung über die Bestelldaten<br />

beim Lieferanten bis hin zu<br />

Auslieferung und Montageplanung.<br />

Die gegebenenfalls nötige Reklamationsabwicklung<br />

bzw. Nacharbeiten<br />

sowie die gesamte Buchhaltung inklusive<br />

Rechnungserstellung und<br />

Mahnwesen sind ebenfalls beinhaltet.<br />

Zudem ist eine Schnittstelle zum<br />

Steuerberater über DATEV integriert.<br />

Dies spare Zeit<br />

und Nerven und<br />

eliminiere<br />

Fehlerquellen.<br />

Denn zu viele<br />

verschiedene Datenquellen<br />

und womöglich<br />

die Kombination mit einer<br />

analogen „Zettelwirtschaft“<br />

schaffen oft Probleme und die Reklamationsquote<br />

steigern. Küchen-<br />

Desk dient daher laut Marco<br />

Hanczuch „auch der Reklamationsvermeidung<br />

und bringt durchschnittlich<br />

30 bis 40 Prozent Zeitersparnis<br />

je Kommission“.<br />

Einer der Piloten der ersten<br />

Stunde – Ralf Kling von Die innovative<br />

Küche/Ludwigshafen – bringt<br />

die Leistungsfähigkeit der neuen<br />

Betriebsorganisationssoftware so<br />

auf den Punkt: „KüchenDesk finde<br />

ich super, weil ich die volle Kontrolle<br />

habe, ohne kontrollieren zu müssen.“<br />

Flexibel einsetzbar<br />

Die Preisgestaltung ist mehrstufig<br />

aufgebaut. Die monatliche Lizenzgebühr<br />

für eine Einzellizenz<br />

liegt bei 149 Euro. Darüber hinaus<br />

sind inhaltlich vielfältige individuelle<br />

Anpassungen möglich. Das gilt<br />

für Einzelunternehmer mit wenigen<br />

Mitarbeitern ebenso wie für Filialisten.<br />

Der Preis steigt analog zum<br />

Nutzungsumfang.<br />

Dirk Biermann<br />

5/6/<strong>2023</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 57


Küchenverbände<br />

Transparenter Jahresbericht<br />

Die Berichterstattung von DER KÜCHENRING liefert stets konkrete Zahlen.<br />

Auch bei der Jahreshauptversammlung in Wien wurde transparent über<br />

den Geschäftsverlauf informiert.<br />

Die wichtigste Botschaft: Die positive Geschäftsentwicklung<br />

der Verbundgruppe setzte sich auch 2022 fort<br />

und erreichte mit einem zentralregulierten Umsatz von<br />

694 Millionen Euro (plus 5,2 Prozent) einen neuen Rekordwert.<br />

„Seit 2002 hat sich der Umsatz der Gesellschafter<br />

damit fast verzehnfacht“, resümierte Geschäftsführer<br />

Marko Steinmeier in seinem Geschäftsbericht. Im<br />

Jahr 2002 lag dieser noch bei 350,2 Millionen Euro.<br />

Parallel dazu stieg die Zahl der Gesellschafter auf nunmehr<br />

667. Ebenfalls zum Vergleich: Vor zehn Jahren<br />

gehörten dem Küchenring 455 Fachgeschäfte an. Und<br />

die Entwicklung geht weiter: Von Mai 2022 bis April<br />

<strong>2023</strong> konnten wir bereits über 30 neue Gesellschafter<br />

in unserem Kreis begrüßen“, berichtete Geschäftsführer<br />

Jürgen Feldmann. Mit 90 Millionen Euro erreichten<br />

auch die Ausschüttungen an die Gesellschafter einen<br />

neuen Höchststand. Diese speisen sich aus dem Bilanzgewinn<br />

und Bonuszahlungen.<br />

58 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2023</strong>


Der neue Beirat<br />

inklusive<br />

Stellvertreter.<br />

Obere Reihe<br />

von links: Marko<br />

Stein meier (Geschäftsführer),<br />

Henner Riesenbeck,<br />

Roland<br />

Maier, Michael<br />

Kramp und Olaf<br />

Gatzke. Untere<br />

Reihe von links:<br />

Stephen Grimm,<br />

Hanko Jacobs,<br />

Jürgen Feldmann<br />

(Geschäftsführer)<br />

und Andreas<br />

Negele.<br />

Die Geschäftsleitung vom<br />

Küchen ring hatte wieder viele<br />

ansprechende Geschäfts zahlen<br />

im JHV-Gepäck.<br />

Fotos: Küchenring<br />

Ranking der Top-Lieferanten<br />

Detaillierte Einblicke gaben die Verantwortlichen auch<br />

wieder in das Lieferantenranking. Den größten Umsatzanteil<br />

im Bereich Küchenmöbel erzielen die Küchenring-Gesellschafter<br />

mit Häcker Küchen (77 Mio. Euro),<br />

gefolgt von Schüller (75 Mio. Euro), der Baumann-Gruppe<br />

(59 Mio. Euro), Nobilia (58 Mio. Euro), Nolte Küchen<br />

(22 Mio. Euro), Ballerina (16 Mio. Euro) und LEICHT<br />

(11 Mio. Euro). Bei den Elektrogeräten liegt Miele klar<br />

an der Spitze. Auf den weiteren Plätzen folgen Siemens,<br />

Bosch, Neff/Constructa, berbel, AEG/Zanussi und<br />

Liebherr. Bei den Spülen und Armaturen führt Blanco<br />

mit 24 Mio. Euro deutlich vor Franke (6,9 Mio. Euro)<br />

und systemceram (4 Mio. Euro), beim Zubehör sticht<br />

Naber (12 Mio. Euro) hervor und bei den Arbeitsplatten<br />

heißen die Top-Lieferanten Lechner, Strasser, Templer<br />

und Systemo (Schüller).<br />

Erfolgreiche Kooperation<br />

Doch all diese Zahlen sind in einem noch größeren Zusammenhang<br />

zu sehen. Denn durch die Einkaufskooperation<br />

der drei Verbände Küchenring, Alliance und<br />

KüchenTreff beträgt der zentralregulierte Gesamtumsatz<br />

sogar 1,373 Milliarden Euro. Dieser Wert für 2022<br />

entspricht einem Wachstum von 10,8 %. Davon entfallen<br />

allein 283 Mio. Euro auf Nobilia. Bei den Elektrogeräten<br />

entfallen 56 % auf die BSH-Marken.<br />

Eigenmarken und Digitalisierung<br />

In seinem inhaltlichen Rückblick auf das Geschäftsjahr<br />

2022 hob Jürgen Feldmann besonders die erfolgreichen<br />

Eigenmarken und die vielfältigen Aktivitäten<br />

rund um die Digitalisierung hervor.<br />

Mit „Linea“, „Systhema“ und „Inpura“ hat Der<br />

Küchen ring drei Eigenmarken im Küchenmarkt positioniert.<br />

Ausschlaggebend für deren „ungebremstes<br />

Wachstum“ seien klar konturierte Corporate Identities.<br />

Diese werden „bei allen kommunikativen Maßnahmen<br />

strikt eingehalten und entsprechen im Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

den vermittelten Images“.<br />

Im weiten Feld des Online-Marketings setzt die Verbundgruppe<br />

auf die Strategie „Alles aus einer Hand“.<br />

5/6/<strong>2023</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 59


Küchenverbände<br />

Wahlen zum Beirat<br />

Nachdem Geschäftsführung und<br />

Beirat einstimmig von den Gesellschaftern<br />

entlastet wurden,<br />

standen die Beiratswahlen an.<br />

Im Gremium bestätigt wurden<br />

Hanka Jacobs, Stephen Grimm,<br />

Michael Kramp, Olaf Gatzke und<br />

Andreas Negele. Neu hinzugekommen<br />

sind Roland Maier und<br />

Henner Riesenbeck. Das langjährige<br />

Beiratsmitglied Jörg Kirch<br />

trat nicht wieder zur Wahl an.<br />

Fotos: Küchenring<br />

Ein herzliches<br />

„Dankeschön<br />

an Jörg Kirch<br />

für 16 Jahre<br />

Engagement<br />

im Beirat.“<br />

So profitieren die Gesellschafter von einem breiten Angebot,<br />

das bei aktuellen Inhalten (Content) für Website<br />

und Social Media beginnt. Unterstützung gibt es auch<br />

bei den Themen Social Media Marketing und Leadgenerierung.<br />

„Die eigene Website ist das Zentrum des Marketings“,<br />

betonte Jürgen Feldmann. Der Appell des Verbandes<br />

an die Mitglieder lautet: „Betrachten Sie Ihren<br />

Internetauftritt als virtuelle Visitenkarte und Erweiterung<br />

Ihrer Verkaufsräume“. Für Unternehmen jeder<br />

Größe sollte es heute selbstverständlich sein, in sozialen<br />

Netzwerken aktiv zu sein. „Nirgendwo sonst können Sie<br />

Ihre Kunden so direkt, umfassend und kostengünstig erreichen.<br />

Der Austausch mit der Zielgruppe, der Aufbau<br />

einer Fangemeinde, die Möglichkeit, Fragen schnell und<br />

öffentlich zu beantworten - all das und noch viel mehr<br />

gehört heute zum guten Ton. Ohne Kommunikation kein<br />

Kontakt, ohne Kontakt kein Küchenverkauf“.<br />

Unterstützung bei der Existenzgründung und das<br />

Studiokonzept „System Plus1“ sind weitere zentrale Angebote.<br />

Die Jahreshauptversammlung in Wien klang mit einem zünftigen<br />

Abend aus. Am nächsten Tag konnten die geschichtsträchtige Stadt<br />

und ihre Umgebung touristisch erkundet werden.<br />

Küchenplaner des Jahres<br />

Zunehmende Aufmerksamkeit und Wertschätzung erfährt<br />

der Wettbewerb „Küchenplaner des Jahres“. „Die<br />

positive Resonanz der letzten Jahre hat zu starken Ergebnissen<br />

geführt und ist ein Beleg für die Kompetenz<br />

und Qualität unserer Partner, die es verstehen, jeden<br />

noch so individuellen Küchenwunsch zu realisieren“, betonte<br />

Feldmann. Teilnahmeberechtigt waren wieder alle<br />

Küchenring-Mitglieder und deren Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter mit den besten und kreativsten Küchenplanungen,<br />

die umgesetzt, verkauft und realisiert wurden.<br />

Pro Mitarbeiter konnte eine Planung eingereicht werden,<br />

wobei der Verkaufspreis und die Größe der Küche nicht<br />

ausschlaggebend waren. Die Gewinner des Jahres 2022<br />

sind:<br />

Kategorie bis 12 m 2 : Schreinerei Maria Laach<br />

(Maria Laach/Deutschland)<br />

Kategorie bis 20 m 2 : Johannes Hutterer<br />

(Vorchdort/Österreich)<br />

Kategorie bis 20 m 2 : Wullbrandt + Seele<br />

(Irxleben/Deutschland)<br />

Kategorie über 30 m 2 : Karlsberger<br />

(Eben im Pongau/Österreich).<br />

Die nächste Jahreshauptversammlung des Küchenrings<br />

findet am 4. und 5. Mai 2024 in Warnemünde statt.<br />

60 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2023</strong>


Fotos: Alliance<br />

Dr. Thorsten Brotz, stellv. Aufsichtsratsvorsitzender<br />

„Die beste Alternative<br />

zur Großfläche sein“<br />

Ein neues Format wählte der Küchenring-Schwesterverband Alliance für seine Jahreshauptversammlung<br />

Anfang Mai in Berlin. Neben der traditionellen Präsentation der Jahresbilanz<br />

und der Zukunftspläne gab es ein umfangreiches Rahmenprogramm. Das Resümee des Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

Volker Peeck und seines Stellvertreters Dr. Thorsten Brotz über das<br />

vergangene Jahr fällt positiv aus: „Besonders erfreulich war, dass der Alliance-Verband nach<br />

einer langen Pause endlich wieder mit eigenen Messen vertreten war. Persönlicher Kontakt<br />

und Gespräche sind nicht zu ersetzen“, so Peeck. „Der Verbund aus Alliance, Küchenring und<br />

KüchenTreff hat sich in den letzten beiden Jahren sehr positiv entwickelt, sowohl im Innenverhältnis<br />

als auch in der Wahrnehmung zur Industrie. Ein tolles Beispiel dafür sind die diesjährigen<br />

Küchenkompetenztage“, fügt Dr. Brotz hinzu. Nach erfolgreicher Pick-up- und Ordermesse<br />

Ende 2022 fanden nach fünf Jahren „Abstinenz“ im März <strong>2023</strong> die KKT von Alliance<br />

und Küchenring wieder statt. Erstmals mit dabei war der gemeinsame Kooperationsverband<br />

KüchenTreff. Die Kraft der Dreierkonstellation war dabei deutlich spürbar. Das bestätigt auch<br />

Daniel Borgstedt, Geschäftsführer Alliance und KüchenTreff, und ergänzt: „Mit einem ZR-<br />

Jahresumsatz im Bereich Küchen von über 1,2 Milliarden Euro in 2022 für alle drei Verbände<br />

ist das ein toller erster gemeinsamer Aufschlag.“ Gemeinschaftlich erzielte der Alliance-Verband<br />

im Jahr 2022 mit seinem Schwesterverband Küchenring und dem Kooperationsverband<br />

KüchenTreff insgesamt eine Umsatzsteigerung von 7,91 Prozent gegenüber dem Vorjahr.<br />

Klare Worte für die Zukunft<br />

Zielstrebig blickte Dr. Brotz auf die nähere Zukunft: „Unser Ziel muss es sein, für unsere<br />

Kunden die beste Alternative zur Großfläche zu sein.“ Der Fokus wird auf jenen Lieferanten<br />

und Produkten liegen, die dem Zeitgeist entsprechen und Kunden den größten Mehrwert bieten.<br />

Alliance ist und bleibt dafür sein persönlicher Partner der Wahl: „Der familiäre Umgang,<br />

das gelebte Miteinander im Verband, gepaart<br />

mit guten und marktgerechten Einkaufskonditionen,<br />

machen Alliance für<br />

mich zum zukunftsfähigen Partner der<br />

Wahl – selbst nach fast 16 Jahren Mitgliedschaft.“<br />

Volker Peeck, Aufsichtsratsvorsitzender.<br />

Auf den Zahn gefühlt<br />

Einer der Höhepunkt war eine Talkrunde<br />

mit den Geschäftsführern Daniel<br />

Borgstedt, Jürgen Feldmann und Marko<br />

Steinmeier. Dabei diskutierte Daniela A.<br />

Ben Said, Sachbuchautorin, Unternehmensberaterin<br />

und Moderatorin, über den<br />

Nutzen des Verbandes für seine Mitglieder<br />

und die Herausforderungen, vor denen<br />

der Verband und die Branche stehen.<br />

5/6/<strong>2023</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 61


Küchenverbände<br />

„Der Neue“ in Dreieich<br />

Nach mehr als 30 Jahren im BSH-Konzern nun der Wechsel zur MHK Group:<br />

Für den neuen Vorstandsvorsitzenden Volker Klodwig ein großer Schritt.<br />

Aber ein logischer, wie er bei seiner Vorstellung erklärt.<br />

Auf der Jahreshauptversammlung vor wenigen Tagen<br />

in Berlin stellte sich „der Neue“ (O-Ton Klodwig) den<br />

MHK-Mitgliedern vor. Wobei Vorstellung etwas unscharf<br />

ist: Denn wer kennt Volker Klodwig in der Branche<br />

nicht? Wenigsten vom Hörensagen. Und in Zusammenhang<br />

mit dem Hausgerätekonzern BSH. Zum<br />

1. April <strong>2023</strong> folgte Klodwig in Dreieich als MHK-Vorstandsvorsitzender<br />

auf Werner Heilos. Dieser hat sich<br />

mit 71 Jahren von der operativen Verantwortung verabschiedet.<br />

Nach dem Tod von MHK-Gründer Hans<br />

Strothoff im August 2020 hatte Heilos das Unternehmen<br />

auf Kurs gehalten und strukturell neu ausgerichtet.<br />

Inklusive einer Nachfolgelösung für ihn selbst.<br />

Und die kam für viele überraschend. Für Klodwig<br />

selbst sei der Schritt, die Metropole München zu verlassen<br />

und beruflich in die hessische Kleinstadt zu gehen,<br />

„eine logische Konsequenz“. „Meine Kinder sind<br />

aus dem Haus, und meine Frau und ich hatten Lust auf<br />

eine Veränderung – ich besonders“, argumentierte er<br />

bereits anlässlich der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens<br />

im März.<br />

Volker Klodwig, Vorstandsvorsitzender<br />

der MHK Group:<br />

„Zu einem Wett bewerber zu<br />

gehen, hatte sich für mich<br />

immer verboten.“<br />

Foto: MHK<br />

„Naja!“ änderte sich zu „Oh ja!“<br />

34 Jahre war Volker Klodwig bei der BSH. Nach seinem<br />

Einstieg in das Unternehmen im Januar 1989 als<br />

Sales Manager erklomm er peu à peu die Karriereleiter<br />

und erhielt kontinuierlich mehr Vertriebsverantwortung.<br />

Erst für Bosch Deutschland, dann für die<br />

drei Kernmarken Bosch, Siemens, Neff in Deutschland<br />

und die letzten acht Jahre als Europachef (Executive<br />

Vice President). Eine berufliche Veränderung anzustreben,<br />

sei nicht so leicht gewesen. „Zu einem Wettbewerber<br />

zu gehen, hatte sich für mich immer verboten“,<br />

sagt Klodwig. Deshalb habe er sich sehr gefreut, dass<br />

Werner Heilos ihm die Spitze der MHK-Group angeboten<br />

habe. Trotzdem war seine erste Reaktion: „Naja!“<br />

Seine zweite allerdings: „Oh ja!“. Von der BSH zur<br />

MHK: Dass er sich drei Buchstaben gut merken könne,<br />

habe er ja bereits bewiesen, meinte der Vorstandsvorsitzende<br />

mit einem Lächeln.<br />

Also trat Volker Klodwig die Stelle Anfang <strong>2023</strong> an<br />

und erlebte, wie er sagt, vom ersten Tag an „ein unglaublich<br />

motiviertes und dynamisches Team“. Er habe ein<br />

Fundament vorgefunden, das man noch gestalten kann.<br />

Nach drei Monaten der Einarbeitungszeit fühlt sich<br />

Klodwig angekommen: „Ein MHK-Profi bin ich noch<br />

lange nicht“, meinte er im März. Das werde sich in den<br />

kommenden arbeitsintensiven Monaten aber ändern.<br />

Prozesse effizient gestalten<br />

Nun folgte der erste öffentliche Großauftritt im Rahmen<br />

der Jahreshauptversammlung in Berlin. Rund 4000<br />

Gäs te aus ganz Europa dürften aufmerksam gelauscht<br />

haben, was „der Neue“ aus Dreieich sagte. Denn vorgestellt<br />

wurde in Berlin auch die neue, mit dem Vorstand<br />

gemeinsam gestaltete Strategie. Zum Führungsgremium<br />

zählen neben Klodwig Dr. Olaf Hoppels häuser (Beschaffungsmarketing,<br />

Logistik, Facility -Management<br />

und Handelsaktivitäten) und Frank Berm bach (Cronbank)<br />

sowie neu Carolin Kronenberg (Finanzen,<br />

Controlling) und Thorsten Hallermeier (IT und Digitalisierung).<br />

Vorstandsmitglied Wolfgang Becker,<br />

verantwortlich für die Bereiche Zentralregulierung,<br />

Delkredere und betriebswirtschaftliche Händlerberatung,<br />

wird zum Jahresende <strong>2023</strong> in den Ruhestand gehen<br />

scheidet per 31. Dezember <strong>2023</strong> als Vorstand aus.<br />

Mehr als Konditionsverhandlungen<br />

„Wir wollen Handelspartnern ein performanter, leistungsstarker<br />

Partner sein“, sagt Klodwig, „das ist für<br />

mich das Versprechen der MHK-Initiative Zukunft.<br />

Denn der Unterschied von morgen und übermorgen<br />

werden nicht mehr die Konditionsverhandlungen sein,<br />

sondern Prozesse müssen effizienter gestaltet und daraus<br />

eine Wertschöpfung generiert werden.“<br />

62 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2023</strong>


Montage digital begleiten<br />

Daran wird innerhalb der MHK an zahlreichen Stellen<br />

gearbeitet. So gibt es beispielsweise bei der Küchenplanungssoftware<br />

Carat eine permanente Weiterentwicklung.<br />

Die Mitglieder haben Neuerungen gefordert, die<br />

MHK habe sich dem in aller Konsequenz verschrieben,<br />

sagt Klodwig. Künftig wird eine App wie schon gemeldet<br />

Montage- und Dokumentationsprozesse digital<br />

begleiten. Monteure können beispielsweise einzelne<br />

Arbeitsschritte mit Fotos und Kommentaren dokumentieren<br />

oder fehlende oder defekte Möbel und Geräte direkt<br />

ordern.<br />

Foto: Plaßhenrich<br />

Von Anfang an ausgebucht<br />

Um den Fachkräftemangel entgegenzutreten, hat die<br />

MHK unweit der Zentrale ein eigenes Aus- und Weiterbildungszentrum<br />

eröffnet: die MHK Europa Akademie.<br />

In 15 mit modernster Technik ausgestatteten<br />

Schulungs- und Werkräumen werden Monteure, Berater,<br />

Fach- und Führungskräfte ausgebildet. Erste Seminare<br />

seien direkt ausgebucht gewesen. Alle Veranstaltungen<br />

seien stark praxisbezogen.<br />

Die Schulungsräume in der MHK Europa Akademie sind<br />

in Themen unterteilt. In diesem wird unter anderem<br />

die Montage von Spülen gelehrt.<br />

Internationale Fachkräfterekrutierung<br />

Gleichzeitig startete die MHK eine Rekrutierungs-<br />

Offensive in Marokko in Zusammenarbeit mit TÜV/<br />

Genadec und AHK Marokko. 15 Nordafrikaner werden<br />

jetzt zu Fachkräften für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice<br />

in Deutschland ausgebildet. Dass die ersten<br />

Auszubildenden aus Marokko kommen, sei Zufall.<br />

Sie alle durchliefen zuvor in ihrem Heimatland<br />

eine Art Assessmentcenter, in dem unter anderem<br />

ihre Montage- und Sprachkenntnisse im Vorfeld geprüft<br />

wurden. Ziel ist es, die künftigen Fachkräfte<br />

lang fristig im deutschen Arbeitsmarkt zu integrieren.<br />

„Für die Branche sind wir die ersten, die so eine Offensive<br />

starten, in anderen Bereichen, wie in der Kfz- oder<br />

Metallbranche gibt es diese Ausbildungswege bereits<br />

länger“, erklärt Dr. Olaf Hoppelshäuser. Die MHK bietet<br />

nach sechsmonatiger Probezeit einen langfristigen<br />

Arbeitsvertrag. Dazu sind ein Familiennachzug und<br />

die Erlangung der deutschen Staatsbürgerschaft nach<br />

vier Jahren möglich. Der Verbundgruppe sei es wichtig,<br />

dass sich die Menschen wohl fühlen.<br />

Astrid Plaßhenrich


Unternehmen<br />

Blick hinter die Kulissen<br />

Bei Nachrichten muss es schnell gehen, bei Messebesuchen komprimiert.<br />

Auf den Pressereisen der AMK* bleibt mehr Zeit. Für Gespräche und für<br />

den Blick hinter die Kulissen. Die jüngste Veranstaltung führte zu den<br />

Herstellern Electrolux, Lechner und Schüller Küchen.<br />

* Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V.; organisiert wurde die Rechercheveranstaltung<br />

in Zusammenarbeit mit dem VDM (Verband der Deutschen Möbelindustrie)<br />

64 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2023</strong>


5/6/<strong>2023</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 65<br />

Foto: Biermann


Unternehmen<br />

Lechner im Wandel<br />

Seit der Übernahme des in die Insolvenz gerutschten<br />

Arbeitsplattenkonfektionärs Lechner durch die<br />

Livos-Gruppe im März 2022 laufen die Restrukturierungsmaßnahmen<br />

am Firmensitz in Rothenburg ob<br />

der Tauber auf vollen Touren. Inzwischen hat sich das<br />

Unternehmen in der Produktionsfläche verkleinert<br />

(von 90 000 m 2 auf 40 000 m 2 ), die Zahl der Arbeitsplätze<br />

verringert (von zuletzt 480 auf 350), die Kapazität<br />

reduziert (um „20 bis 30 Prozent“) und die Effizienz<br />

gesteigert. „Damit ist Lechner weiterhin einer der<br />

größten Konfektionäre Europas“, betont Geschäftsführer<br />

Florian Mitzscherlich gegenüber den Pressevertretern.<br />

Und das mit einer reichhaltigen Auswahl an<br />

Arbeitsflächen und Rückwänden. Das Vollsortiment<br />

beinhaltet alle gängigen Materialien: Laminat (inklusive<br />

Compactplatten), Massivholz, Glas, Naturstein,<br />

Keramik, Quarzstein und Dekton. Und diese Vielfalt<br />

soll bestehen bleiben. Ebenso der flächendeckende<br />

Aufmaß- und Montageservice und die klare Fokussierung<br />

auf den Küchenfachhandel. „Alles aus einer<br />

Hand und damit maximal einfach für den Küchenplaner“,<br />

lautet die Strategie. Also alles wie immer nur<br />

reduzierter? Nach außen mag das so wirken, doch intern<br />

unterzieht sich das Unternehmen derzeit nach<br />

der ersten Phase der akuten Reorganisation einem<br />

grundlegenden Wandel. Dafür werde das Führungsteam<br />

aktuell weiter verstärkt (durch den weiteren Geschäftsführer<br />

Wolfgang Zang) sowie Produkt und Services<br />

optimiert.<br />

Konkrete Maßnahmen für mehr Effizienz<br />

Hinter abstrakten Begriffen wie Reorganisation, Transformation<br />

und Optimierung verbergen sich konkrete<br />

Maßnahmen wie die Steigerung der Produktionseffizienz<br />

und eine verbesserte Produktionsplanung, um den<br />

Materialverschnitt zu begrenzen. Ein überlebenswichtiger<br />

Faktor sei zudem die Reduktion der „deutlichen<br />

Personalüberhänge“ gewesen. Wie erwähnt wurde die<br />

Belegschaft von 480 auf 350 verkleinert. Diese Maßnahme<br />

lässt sich aus zwei Perspektiven betrachtet: Arbeitsplatzverlust<br />

und Arbeitsplatzrettung. Für Florian<br />

Mitzscherlich gibt es keine zwei Meinungen: „Wir haben<br />

350 Arbeitsplätze gerettet.“ Denn die Lage des insolventen<br />

Unternehmens war offensichtlich weitaus schwieriger<br />

als es vor dem Insolvenzantrag den Anschein hatte.<br />

Mit überdimensionierten Produktionsflächen und zu<br />

vielen Mitarbeitern. Zudem sei es dem Unternehmen gerade<br />

in den Jahren 2016, 2017 und 2018 nicht gelungen,<br />

sich auf veränderte Marktbedingungen einzustellen, so<br />

Mitzscherlich. Über interne Prozesse wie Produktionseffizienz<br />

und Auftragskalkulation lässt sich nur spekulieren.<br />

Direkte Schuldzuweisungen an das frühere Management<br />

sucht man in den Aussagen des aktuellen<br />

Geschäftsführers vergebens. Dennoch findet er klare<br />

Worte für das, was notwendig war und weiterhin ist, um<br />

das Unternehmen am Markt zu halten. Was auch die Geschäftsbeziehungen<br />

zu Ikea gilt. Der Möbelkonzern war<br />

viele Jahre einer der „sehr großen“ Kunden, doch seit<br />

Ende 2021 ist damit Schluss. Jedenfalls für die D. Lechner<br />

66 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2023</strong>


GmbH in Deutschland. Der Standort in Schweden<br />

ist weiterhin zu 70 Prozent mit Ikea-Aufträgen<br />

ausgelastet. Der Wegfall des Großkunden erklärt<br />

wohl auch zum Großteil den oben erwähnten<br />

„deutlichen Personalüberhang“. Warum es überhaupt<br />

zum Ende dieser Geschäftsbeziehung kam,<br />

wird nicht offiziell thematisiert. In den besten<br />

Zeiten des Unternehmens waren annährend 1500<br />

Menschen bei Lechner beschäftigt; direkt vor der<br />

Insolvenz sollen es noch 600 gewesen sein.<br />

Stabile Umsätze bei weniger Menge<br />

Für das laufende Wirtschaftsjahr rechnet Florian<br />

Mitzscherlich trotz der bekannten schwierigen<br />

Rahmenbedingungen mit einem stabilen Umsatz<br />

von 55 bis 58 Millionen Euro bei leichten<br />

Rückgängen in der Menge. 2022 lag der Umsatz<br />

bei 57,6 Millionen Euro. Kernmarkt für Lechner<br />

ist Deutschland. Hier erwirtschaftet das Unternehmen<br />

84 % seiner Erlöse. Hinzu kommen mit<br />

nennenswerten weiteren Umsätzen die Märkte<br />

Frankreich, Benelux, Österreich und Schweiz.<br />

Fast die Hälfte (48 %) aller Arbeitsflächen und<br />

Rückwände werden aus Stein und steinartigen<br />

Werkstoffen produziert. Hinzu kommen 31 % aus<br />

Glas (davon wiederum 95 % Nischenrückwände)<br />

und 21 % Holz- und Holzwerkstoffe. Dieses Portfolio<br />

soll wie betont in der Breite bestehen bleiben<br />

und doch weiter optimiert werden. (dib)<br />

Fotos: Biermann<br />

Rund die Hälfte der Produktionsfläche bei Lechner sind den Natursteinen<br />

und weiteren steinähnlichen Werkstoffen (Keramik, Dekton)<br />

vorbehalten. Da sich die Bearbeitung von Naturstein und Quarzstein/<br />

Keramik/Dekton in den Details deutlich unterscheidet, fährt das Unternehmen<br />

zwei separate Linien.<br />

Geschäftsführer Florian Mitzscherlich (Foto rechts) und Peter Fürst, seit<br />

Oktober 2022 Vertriebsleiter Deutschland Süd und Österreich. Schon<br />

2007 bis 2019 gehörte Fürst dem Unternehmen als Verkaufsleiter an.<br />

5/6/<strong>2023</strong>


Unternehmen<br />

Foto: Schüller<br />

Auf dem Weg<br />

Schüller am Standort Herrieden aus der<br />

Vogelperspektive. Hier werden jährlich<br />

rund 170 000 Küchen produziert.<br />

Mut, Vertrauen, Verantwortung, Wertschätzung. Als<br />

der fränkische Küchenmöbelhersteller Schüller vor einiger<br />

Zeit diese vier Wörter zu Schlüsselbegriffen seines<br />

unternehmerischen Leitbilds erkor, registrierte die<br />

Belegschaft dieses mit einer gewissen Verwunderung.<br />

„Das machen wir doch schon immer so“, habe es geheißen.<br />

Was für die tiefe Verwurzelung der Unternehmenswerte<br />

zu sprechen scheint. Vor allem in Sachen<br />

Mut ließ das Unternehmen zuletzt aufblicken. Von 2019<br />

bis 2021 investierte das Unternehmen enorme 140 Millionen<br />

Euro in den Standort Herrieden. In Gebäude, Maschinen<br />

und die Infrastruktur wie ein mehrstöckiges<br />

Parkhaus mit 1800 Stellplätzen. Die Produktionsfläche<br />

wurde von 120 000 m 2 auf 180 000 m 2 erweitert. Damit<br />

sieht sich das Unternehmen optimal aufgestellt. Inklusive<br />

einer flexiblen Reserve bei Montage und Logistik<br />

für weiteres Wachstum. „Wir sind auf dem Weg“, resümiert<br />

Firmenchef Markus Schüller und wählte damit<br />

eine direkte Übersetzung für den oft genutzten Begriff<br />

Transformation.<br />

Dieser Weg begann 1966 in Herrieden mit 25 Mitarbeitern<br />

und der Produktion von Küchen-Buffets. Seitdem<br />

hat sich das Unternehmen kontinuierlich entwickelt,<br />

teilweise in bemerkenswerten Sprüngen. „Vor<br />

allem in den letzten zehn Jahren“, wie Markus Schüller<br />

erläutert, und was die beiden weiteren Geschäftsführer<br />

des Familienunternehmens, Max Heller und Manfred<br />

Niederauer, mit Beispielen dokumentieren. Lag der<br />

Umsatz der Schüller Möbelwerk KG 2013 noch bei rund<br />

300 Mio. Euro (davon 70 Millionen Euro im Export), beliefen<br />

sich die Erlöse im Geschäftsjahr 2022 auf 753<br />

Millionen Euro (davon 280 Millionen Euro im Export).<br />

Weiteres Wachstum? Gewiss gern und angesichts der<br />

gesteigerten Kapazitäten auch nötig, doch grundsätzlich<br />

belässt die Geschäftsleitung die Kirche in bester<br />

fränkischer Bodenständigkeit im Dorf. „Wir können in<br />

die Erweiterung hineinwachsen, ohne übermütig zu<br />

werden“, heißt es von Max Heller.<br />

170 000 Küchen im Jahr<br />

Aktuell produziert das Unternehmen rund 170 000 Küchen<br />

im Jahr. Das sind rund 750 Kommissionen täglich.<br />

Etwa 20 Prozent des Umsatzes (gemessen am Wert) gehen<br />

auf das Konto der Premiummarke next125, die im<br />

Jahr 2000 mit Rastermaßen eingeführt wurde und mit<br />

dem Claim „authentic kitchen“ den typischen Bauhaus-<br />

Stil verkörpert. Die Kernmarke Schüller positioniert<br />

sich in der Mitte des Marktes und wirbt folgerichtig mit<br />

dem Slogan „Mitten im Leben“. Neben Küchenmöbeln<br />

(inklusive Elektrogerätevermarktung und Arbeitsplatten<br />

über die Unternehmenstochter Sortimo) zählt auch<br />

Mobiliar für Hauwirtschaftsräume, Speisekammern<br />

und Garderoben zum Angebot. Ein kleines Wohnmöbelprogramm<br />

ebenfalls. „Es tut uns gut, dass wir beide<br />

Marken haben“, betont die Geschäftsleitung einstimmig.<br />

Wobei auch hier die Entwicklung des Unternehmens<br />

deutlich wird. Organisierte Annette Schumacher<br />

als Leitung Marketing die Aktivitäten für beide Marken<br />

anfangs noch in einer One-Woman-Show, zählen<br />

inzwischen 17 weitere Fachkräfte zu ihrer Abteilung.<br />

Im Gesamtunternehmen waren im Geschäftsjahr 2022<br />

durchschnittlich 2209 Personen beschäftigt, darunter<br />

125 Auszubildende in 15 Berufen und vier dualen Studiengängen.<br />

Viele wichtige Themen<br />

Der Boom beim Cocooning und der gestiegene Stellenwert<br />

von Zuhause hat es auch mit Schüller gut gemeint.<br />

Dies belegt der rasant gestiegene Umsatz der letzten<br />

Jahre. Eines gewissen „Wachstumsschmerzes“ inklusive.<br />

Rückblickend kamen die Investitionen in die Erweiterungen<br />

jedoch genau richtig. Inhaltlich und aus<br />

Kostensicht. Inzwischen hat sich die Küchenkonjunktur<br />

bekanntlich abgekühlt und die besondere Fokussierung<br />

auf die Einrichtung von Häusern und Wohnungen<br />

lässt nach. Und so wächst auch bei Schüller<br />

die Liste mit den wichtigen Themen, die derzeit ge-<br />

68 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2023</strong>


nau betrachtet werden. Dazu zählen Baukosten, Baukonjunktur,<br />

Zinsniveau, Fachkräftemangel, Inflation,<br />

Kaufkraftverlust, Energiepreise und Rohstoffkosten.<br />

Für weitere Beschäftigung sorgen Themenkomplexe<br />

wie Lieferantenstruktur und Strommangellage. In der<br />

Summe ergibt sich für Schüller diese Situation: „Gemessen<br />

an den Vorjahresergebnissen, die das Höchste<br />

der Firmengeschichte darstellen, normalisiert sich das<br />

Niveau des Auftragseingangs nach einem Rückgang<br />

wieder. Die Entwicklung der Mengenbetrachtung wird<br />

jedoch eher als rückläufig eingestuft. Weiterhin ist erkennbar,<br />

dass gerade Küchen im Preiseinstiegssegment<br />

deutlich stärker im Absatz stagnieren als hochwertige<br />

Einrichtung.“ Dieses Bild zeige sich ebenfalls<br />

im Export, wobei hier von Markt zu Markt deutliche<br />

Unterschiede erkennbar seien. Kernexportmärkte sind<br />

für Schüller derzeit die europäischen Nachbarlänger.<br />

Die Entwicklungen in den USA und auch Asien/China<br />

werden jedoch aufmerksam beobachtet.<br />

Der Handel verzeichnet in den ersten Monaten<br />

<strong>2023</strong> eine geringere Frequenz, jedoch sei nach wie<br />

vor Nachfrage vorhanden. Bei Schüller ist die Lage<br />

weiterhin stabil: mit einer leichten Steigerung bei<br />

Stückzahlen und Umsatz. Mit einer durchgehenden<br />

Entspannung am Markt rechnet das Unternehmen<br />

frühestens gegen Mitte 2024. Für <strong>2023</strong> wäre ein Ergebnis<br />

im Wert wie 2022 ein Erfolg. „Alles darüber<br />

hin aus wäre genial, ist aber im Moment nicht greifbar“,<br />

so Markus Schüller.<br />

Heute das Richtige tun<br />

Die Unterstützung der Handelspartner im Planungsprozess<br />

und im Marketing, die Sachbearbeitung, die<br />

Schulung der Mitarbeitenden sowie das komplexe Feld<br />

der umgesetzten Nachhaltigkeit („Ökologie im Einklang<br />

mit Ökonomie“) sind weitere Themenfelder, in<br />

die das Unternehmen derzeit viel Energie investiert.<br />

In Form von Aufmerksamkeit, Arbeitskraft, Expertise<br />

und finanzielle Mittel. Die Gründe dafür speisen<br />

sich ebenfalls aus dem eingangs erwähnten Unternehmensleitbild.<br />

Markus Schüller drückt es so aus: „Die<br />

Zukunft hängt davon ab, was wir heute tun.“ (dib)<br />

Die Kernaussagen des Leitbildes rückte Schüller kürzlich auch auf der küchenwohntrends in den Mittelpunkt.<br />

Foto: Biermann<br />

5/6/<strong>2023</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 69


Unternehmen<br />

Kompetenz beim Kochen<br />

15 Werke für die Produktion von großen und kleinen<br />

Hausgeräten gehören zum Standortverbund der<br />

Electrolux- Gruppe. Davon haben sich weltweit vier<br />

auf die Fertigung von Kochgeräten spezialisiert. Eine<br />

tragende Rolle hat der Standort Rothenburg ob der<br />

Tauber inne. Das 1961 gegründete Werk ist das größte<br />

der Electrolux Group in Europa und fungiert als europäisches<br />

Kompetenzzentrum für Kochen. Allein im<br />

Jahr 2022 wurden 1,75 Millionen Geräte in Rothenburg<br />

produziert. Davon 550 000 Herde (inklusive Geräte<br />

mit Dampffunktionen) und 1,2 Millionen Kochfelder.<br />

Im Geschäftsjahr 2021 waren es sogar mehr als 2 Mio.<br />

Geräte. Die aktuelle Auslastung liegt derzeit bei etwa<br />

80 Prozent.<br />

Etwa zur Hälfte tragen die Geräte im Warenversand<br />

das AEG-Label und zu 37 Prozent das von Electrolux.<br />

Die restlichen 13 Prozent gehen auf das Konto<br />

weiterer Electrolux-Marken wie Zanussi und anderen.<br />

Jüngster Neuzugang in den Montagelinien ist der Muldenlüfter<br />

„AEG FlexiBridge XT“, der seit Anfang 2020<br />

in Rothen burg hergestellt wird. Seitdem haben rund<br />

50 000 dieser Geräte die Produktion verlassen. Aber<br />

erst nach der individuellen Qualitätskontrolle. Diese<br />

erfolgt vollautomatisch und dauert nur 90 Sekunden.<br />

320 Geräte werden pro Tag so getestet. Einige interessante<br />

weitere Zahlen: Die Produktionsfläche in<br />

Rothen burg umfasst 128 000 m 2 . Die Zahl der Mitarbeitenden<br />

beträgt 1500, die Zahl der Industrieroboter<br />

100. Verarbeitet werden täglich rund 90 Tonnen Blechmaterial.<br />

Hinzu kommt Edelstahl in nicht näher bezeichneten<br />

Mengen.<br />

Praktische Marktforschung<br />

Laut Werkleiter Kilian Knorr-Held, gleichzeitig Geschäftsführer<br />

der eigenständigen Electrolux Rothenburg<br />

GmbH, wird etwa alle sechs bis acht Jahre eine<br />

komplett neue Geräteserie auf den Markt gebracht. Dafür<br />

beschäftigt das Unternehmen am Standort rund<br />

200 Männer und Frauen in der Entwicklungsabteilung.<br />

Zu diesem Entwicklungsprozess gehört auch ein kontinuierliches<br />

Feedback des Fachhandels und von privaten<br />

Küchennutzern. Unter der Leitung von Rainald<br />

Wehner, Cooking Competence Manager Europe, beschäftigt<br />

sich ein spezialisiertes Team (unter anderem<br />

Sarah Hoffmann und Sebastian Haag) mit dieser Art<br />

der praktischen Marktforschung. (dib)<br />

Gaben Einblicke in die Entwick lung<br />

und Produktion von Geräten<br />

fürs Kochen (Foto von links)<br />

Rainald Wehner, Cooking<br />

Competence Manager<br />

Europe, und Kilian<br />

Knorr-Held, Geschäftsführer<br />

Electrolux<br />

Rothen burg GmbH.<br />

Foto: Biermann<br />

70 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2023</strong>


Unterhaltsamer Ratgeber<br />

Unterhaltsames Storytelling trifft im Ratgeber Küche der Arbeitsgemeinschaft<br />

Die Moderne Küche e.V. (AMK) auf praxisnahe herstellerneutrale Informationen.<br />

Das Standardwerk ist nun neu erschienen. In 15. Auflage und im komplett<br />

neuen Layout mit aktualisierten Inhalten.<br />

Auf 88 Seiten nimmt der AMK Ratgeber Küche Leserinnen<br />

und Leser mit auf die spannende Reise durch<br />

alle Facetten der Küchenplanung. Zielgruppe sind Interessierte,<br />

die sich konkret mit der Küchenmodernisierung<br />

oder der Neuausstattung (Neubau) beschäftigen<br />

und vielleicht schon einen Kontakt zum Küchenfachhandel<br />

haben. „Deshalb geht es nicht allein um eine<br />

erste Inspiration“, sagt AMK-Geschäftsführer Volker<br />

Irle, „sondern zusätzlich um die Sensibilisierung für<br />

die Themen einer gut ausgestatteten Einbauküche und<br />

tragfähige Informationen zu den jeweiligen Ausstattungsthemen.“<br />

Küche und darüber hinaus<br />

Der AMK Ratgeber Küche zeigt die Möglichkeiten<br />

der Küche als Zentrum des häuslichen Lebens und<br />

des Wohnens und rückt die Vorteile einer hochwertigen<br />

Kücheneinrichtung als Ausdruck des individuellen<br />

Lebens- und Wohnstils in den Mittelpunkt. Inklusive<br />

Themen wie Nachhaltigkeit, Vernetzung<br />

und Pflegefreundlichkeit. Die Rubrik „Mehr<br />

als Küche“ weist auf weiterführende Kompetenzen<br />

des Fachhandels hin.<br />

Zentrale Botschaften<br />

Die wesentliche Botschaft des Ratgebers<br />

lautet: Die Küche ist der<br />

zentrale Mittelpunkt des Lebens<br />

und öffnet sich in fließenden<br />

Übergängen immer<br />

mehr dem Wohnen. Viele<br />

Stile sind möglich. Dabei<br />

bleibt die Küche<br />

aber auch ein Arbeitsraum,<br />

der<br />

nach den individuellen<br />

Bedürfnissen<br />

ihrer Nutzerinnen<br />

und Nutzer<br />

ausgestattet werden<br />

sollte. Es geht nicht um irgendeine<br />

Küche, sondern um IHRE Küche. Und<br />

die wird am besten zusammen mit Fachleuten im<br />

Fachhandel realisiert. Nach dem Motto: Erst planen,<br />

dann kaufen. Die Verlinkung über QR-Codes verlängert<br />

die Inhalte des Ratgebers in die digitale Welt auf<br />

www.amk-ratgeber-kueche.de.<br />

Nutzen und Bedürfnisse<br />

Die Ansprache der Kücheninteressierten ist nutzenund<br />

bedürfnisorientiert und dabei so konkret wie<br />

möglich. Als roter Faden dienen fünf prägnant formulierte<br />

Planungstipps: 1. Kurze Wege, 2. Bequeme Höhen,<br />

3. Clevere Stauraumnutzung, 4. Effiziente Geräte<br />

und 5. Fließende Abläufe. Hinweise dazu ziehen sich<br />

durch den gesamten Ratgeber und werden im Verbund<br />

mit einer reichen, großformatigen Bebilderung immer<br />

wieder aufgegriffen. Eine praktische Checkliste zum<br />

Aufklappen bereitet auf den Besuch im Fachhandel zusätzlich<br />

vor.<br />

Kostenfrei für den Küchenhandel<br />

Der Küchenhandel kann den AMK Ratgeber Küche ab<br />

jetzt kostenlos bei der AMK beziehen. Lediglich Versandkosten<br />

werden berechnet. Kontakt: Telefon +49<br />

(0) 621 85 06 116 oder ratgeber@amk.de. Endverbraucher<br />

erhalten den AMK Ratgeber Küche im Küchenhandel<br />

oder gegen 5,00 Euro Schutzgebühr zzgl.<br />

Versandkosten direkt von der<br />

AMK.<br />

Foto: AMK<br />

5/6/<strong>2023</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 71


Küchenplanung<br />

Kochen<br />

mit Stil<br />

Warme, natürliche und freundliche Farben<br />

mit schwarzen Akzenten. Aktueller kann<br />

Küchenplanung derzeit nicht sein. Das Fotostudio<br />

studioraum hat dieses Ambiente unter<br />

dem Titel „Stilvoll Kochen“ exklusiv für den<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong> in Szene gesetzt.<br />

Die Aufnahmen entstanden im Fotostudio von studioraum in Senden-Bösensell,<br />

aber mit der Ausstattung und auf dem Grundriss<br />

einer real modernisierten Privatküche. Diese war nach 40 Jahren<br />

(!) Dauereinsatz längst in die Jahre gekommen. Die neue Küche<br />

im L-Format (3,05 x 4,20 Meter) bietet einen integrierten Essplatz<br />

und eine freundliche, helle und leichte Grund atmosphäre<br />

ohne Hängeschränke. Basis der Einrichtung sind helle Möbelfronten<br />

im Farbton „Pearl“, kombiniert mit einem warmen Nussbaum<br />

für die Arbeitsplatte, die wiederum mit dem dunklen<br />

Echtholzboden harmoniert. Die schwarzen Akzente finden sich<br />

in den Griffmulden der Möbel wieder. Außer dem am Wandregal,<br />

an den Leuchten des Schienensystems, am Backofen und an<br />

der Wasserstelle mit Spüle, Armatur und Premium-Drehexcenter.<br />

Auch die Schrankausstattung und die Geräteauswahl, unter<br />

anderem mit Dampfbackofen und flexibler Induktionsbeheizung<br />

des Kochfeldes, präsentieren sich topaktuell.<br />

72 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2023</strong>


Vorher<br />

Ausstatter und Produkte<br />

Planung, Realisierung und Fotos:<br />

studioraum; www.studioraum.net<br />

Fotos: Marc Schlott<br />

Brigitte Küchen<br />

• Küchenmöbel-Frontprogramm:<br />

„P-DELTA”, Front und Korpus<br />

im Farbton „4153 Pearl“<br />

• Griffmuldenprofil:<br />

„GLEPLE“ Schwarz eloxiert<br />

• Arbeitsplatte:<br />

„AP863 Nussbaum“ NB, Stärke 39mm<br />

Kesseböhmer<br />

• Eckschrankschwenkbeschlag „Le Mans“<br />

• Hochschrankauszug „Tandem Side“<br />

• Innenorganisation „SpaceFlexx“<br />

• Regalsystem „YouK“<br />

systemceram<br />

• Keramikspüle „Bela 100“<br />

im Farbton „Nigra“ (inkl. Sink-Cover)<br />

• Küchenarmatur „Tono Pro“<br />

in Mattschwarz<br />

• Zubehör: Schneidbrett, Resteeck schale,<br />

Premium-Drehexcenter, Überlauf in<br />

Schwarzmatt<br />

AEG<br />

• Backofen „SteamPro“ Serie 9000<br />

Beko<br />

• Induktionskochfeld „HII 85770 UFTX”<br />

mit Flexinduktion und Kochsensor<br />

• Vollintegrierbarer Geschirrspüler<br />

„BDIN38641D“<br />

HKS<br />

• Echtholzboden „HKS lounge Cuba Libre”<br />

Paulmann Licht<br />

• Lichtsystem „URail 230V“;<br />

Pendelleuchte „Sarrasani“,<br />

Schienenspots „Limba“ / „Caps“<br />

Schrader<br />

• Fensterrollo<br />

Iserlohner Haken<br />

• Eisengusshaken „Paris“<br />

ASA Selection<br />

• Geschirrserie „Caja“<br />

Desenio<br />

• Poster „Brasil“<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong> 73


Küchenplanung<br />

Licht schafft Atmosphäre. Dafür wurde die<br />

dunkle Zimmertür aus Holz durch eine transparente<br />

Glas-Schiebetür ersetzt. Unterschiedlichste<br />

Anwendungsbereiche lassen sich mit<br />

dem vielseitigen Schienensystem „URail 230V“<br />

(1) beleuchten. Die Pendelleuchte „Sarrasani“<br />

setzt ein optisches Highlight über dem Essplatz<br />

und sorgt für eine stimmungsvolle Atmosphäre.<br />

Die Strahler „Limba“ (schwarz<br />

matt) und „Caps“ (mit Glasschirm) ermöglichen<br />

zusätzliche individuelle Lichtakzente.<br />

Auch als blendfreies Funktionslicht von oben<br />

auf die Arbeitsfläche. (Paulmann)<br />

„HKS Lounge“ ist ein neuer Echtholzboden,<br />

der durch und durch aus natürlichen Materialien<br />

besteht. Die Nutzschicht besteht aus Eiche,<br />

der Träger aus Birkensperrholz. Auf der<br />

Unterseite ist bereits eine Trittschalldämmung<br />

aus Kork integriert. Dank der patentierten<br />

5G-Click-Verbindung sei die Verlegung auch<br />

für Heimwerker denkbar einfach. (HSK)<br />

1<br />

Mit einer schwungvollen Bewegung schwenken<br />

die Tablare von „LeMans“ (2) elegant aus<br />

dem Schrank heraus. Sie bieten Übersicht und<br />

optimalen Zugriff. Jeder Einlegeboden ist mit<br />

bis zu 25 Kilogramm belastbar. Der Hersteller<br />

betont: „LeMans bietet bis zu 70 Prozent<br />

mehr Stauraum als ein Schrank mit Auszügen<br />

neben der toten Ecke“. (Kesseböhmer)<br />

Das Tür-Regal „Tandem side“ (3) bietet nach<br />

dem Öffnen sofortigen und direkten Zugriff<br />

und ermöglicht mit höhenverstellbaren<br />

Tablaren individuelle Nutzungsvarianten. Die<br />

Ausstattung ist mit allen gängigen Hoch-,<br />

Ober- und Unterschränken kompatibel.<br />

(Kesseböhmer)<br />

Ordnung im Auszug mit „SpaceFlexx“ (4): Ein<br />

stabiler Rahmen dient als Gerüst und verbindet<br />

die frei verschiebbaren, hochelastischen<br />

Trennbänder. Dazwischen steckt, was verstaut<br />

werden soll. Ob groß oder klein, eckig oder<br />

rund - alles findet seinen festen Platz und ist<br />

sofort rutschfest und platzsparend sortiert.<br />

(Kesseböhmer)<br />

2<br />

3<br />

4<br />

In modernem Schwarz mit warmen Holzeinlegeböden<br />

setzt das Wandregal „YouK“ im<br />

Industrial Style optisch und funktional einen<br />

besonderen Akzent. Die Montage erfolgt<br />

schnell durch einfaches Verschrauben der<br />

Fachböden. Das System kann frei hängend<br />

oder stehend in verschiedenen Höhen geplant<br />

werden. (Kesseböhmer)<br />

74 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2023</strong>


Der WLAN-fähige Dampfbackofen<br />

„SteamPro Serie 9000“ (5) fügt sich<br />

mit seiner edlen schwarzen Front elegant<br />

in die Planung ein. Das Gerät ist<br />

mit der Funktion „Steamify“ ausgestattet.<br />

Der Nutzer wählt einfach die<br />

Temperatur und der Backofen gibt automatisch<br />

die richtige Menge Dampf<br />

hinzu. Darüber hinaus ermöglicht das<br />

Gerät das Garen unter Vakuum (Sous-<br />

Vide). (AEG)<br />

6<br />

5<br />

Fünf Kochzonen auf 80 cm Breite bietet<br />

das Induktionskochfeld mit Topferkennung<br />

(6). Für zusätzliche Flexibilität<br />

lassen sich zwei der fünf<br />

Kochzonen zu einer großen Kochzone<br />

zusammenschalten. Das Gerät verfügt<br />

zudem über einen Kochsensor,<br />

der manuelles Nachjustieren überflüssig<br />

macht. (Beko)<br />

Der vollintegrierbare Geschirr spüler<br />

bietet auf 60 cm Breite Platz für 16<br />

Maßgedecke auf drei Ebenen. Er verfügt<br />

über flexible Korbeinteilungen,<br />

einen höhenverstellbaren Oberkorb<br />

und die Intensivreinigung „Deep-<br />

Wash“ im Unterkorb. Hinzu kommen<br />

weitere Spezialprogramme und eine<br />

Statusanzeige („LedSpot“). Im Eco-<br />

Programm wird der Wasserverbrauch<br />

mit 9,5 Litern pro Spülgang angegeben.<br />

Das Gerät ist in die Energieeffizienzklasse<br />

C eingestuft. (Beko)<br />

7<br />

Die Küchenspüle „Bela 100“ (7) in der<br />

dunklen Keramikfarbe „Nigra“ bietet<br />

mit einer Beckendiagonale von<br />

fast 60 cm viel Platz auch für sperriges<br />

Spülgut. Zudem kann die weitgehend<br />

ebene Abtropffläche (mit nur<br />

drei feinen Ablaufrillen im hinteren<br />

Bereich) als zusätzliche Vorbereitungszone<br />

genutzt werden. Denn das Material<br />

Keramik (Feinsteinzeug) ist dank<br />

seiner extrem harten Oberfläche pflegeleicht<br />

und zugleich schlag-, schnittund<br />

stoßfest, hygienisch, kälte- und<br />

hitze beständig sowie geschmacksund<br />

geruchsneutral. Praktisch ist auch<br />

das Restebecken mit integriertem<br />

Überlauf in der Armaturenbank. Flexibilität<br />

und Bewegungsfreiheit bietet<br />

die mattschwarze Armatur „Tono Pro“<br />

mit silikonummanteltem Schlauchauslauf.<br />

Optionales Zubehör vom Schneidbrett<br />

bis zur Eckschale rundet das<br />

Komplettpaket für den Wasserplatz<br />

ab. (systemceram)<br />

5/6/<strong>2023</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 75


Betriebsmanagement<br />

Mit eigener Solaranlage<br />

Kosten sparen<br />

Der Wind weht wieder schärfer durch den Küchenhandel. Kostenkontrolle ist<br />

angesagt. Gerade die erheblich gestiegenen Strompreise bieten Potenzial.<br />

Wer seinen eigenen Strom produziert, kann sparen. Was dabei aus steuerlicher<br />

Hinsicht zu beachten ist, erläutert Ingo Anneken von der SEB Steuerberatung.<br />

Schon seit rund einem Jahr schmerzt der Blick auf die<br />

monatliche Stromrechnung. Für das Küchenstudio eigenen<br />

Strom zu produzieren, ist da eine verlockende<br />

Vorstellung. Und es ist mittlerweile wieder angesagt,<br />

diese Alternative ins Auge zu fassen. Moderne Photovoltaikanlagen<br />

haben eine höhere Leistung als es noch<br />

vor einigen Jahren der Fall war. Die Preise für solche<br />

Anlagen sind ebenfalls gesunken. Die politischen Zielsetzungen<br />

leisten ein Übriges, um das eigene Solarkraftwerk<br />

als kostensparende Alternative zu planen<br />

und über die Installation einer Anlage auf dem Betriebsgebäude<br />

nachzudenken. Mit den Gesetzesänderungen,<br />

die Ende 2022 beschlossen wurden, wird das<br />

Thema durch steuerliche Vergünstigungen noch einmal<br />

interessanter.<br />

Selbstproduzierter Strom wird (weitgehend)<br />

steuerfrei<br />

Im Jahressteuergesetz 2022 hat der Gesetzgeber eine<br />

Reihe von Regelungen festgeschrieben, mit denen es<br />

attraktiver werden soll, eigene Solaranlagen in Betrieb<br />

zu nehmen. Vieles wird einfacher und zahlreiche<br />

steuerliche Hürden fallen zukünftig weg. Durch die<br />

neuen Regelungen werden Gewinne aus kleinen bis<br />

mittleren Photovoltaikanlagen einkommens- und gewerbesteuerfrei<br />

gestellt. Diese Regelung gilt unabhängig<br />

davon, ob der Strom selbst verbraucht oder ins Netz<br />

eingespeist wird. Und zwar ohne, dass dies beantragt<br />

werden muss. Auch die Umsatzsteuer-Behandlung hat<br />

sich geändert: Für die Umsätze an den Stromabnehmer<br />

wurde der Steuersatz von 19 auf 0 Prozent gesenkt.<br />

Dieser sogenannte Nullsteuersatz ist eine Seltenheit,<br />

die durch eine EU-Richtlinie vom April 2022 ermöglicht<br />

wurde.<br />

Die Größe der Anlage entscheidet<br />

Entscheidend für die steuerlichen Begünstigungen ist<br />

die Größe der Anlage: Die Dachanlagen dürfen eine<br />

installierte Gesamtbruttoleistung von bis zu 30 kWp<br />

(Kilo watt-Peak, also die Maßeinheit für die Leistung<br />

von Solarstromanlagen) aufweisen. Beim Betrieb mehrerer<br />

Anlagen wirken maximal 100 kWp steuerbefreiend.<br />

Die 30-kW-Peak-Grenze und die Gesamtgrenze von<br />

100 kW gelten unabhängig davon, ob die Anlagen auf<br />

privatgenutzten Gebäuden, Betriebsgebäuden und Vermietungsobjekten<br />

montiert werden. Wenn ein Küchenstudio<br />

auf dem Dach des Gebäudes beispielsweise eine<br />

Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 22 kWp installiert,<br />

gilt die Steuerfreiheit: Aus den Baukosten für<br />

die Anlage kann keine Vorsteuer gezogen werden, weil<br />

der Lieferant der PV-Anlage keine berechnet. Verkauft<br />

nun das Studio 60 Prozent des gewonnenen Stroms an<br />

den Grundversorger, sind die Einnahmen darauf umsatz-,<br />

einkommens- und gewerbesteuerfrei. Anders<br />

sieht es in diesem Beispiel mit den 40 Prozent Strom<br />

aus, die im eigenen Studio verbraucht werden: Dafür<br />

werden die anteiligen Kosten ermittelt (Abschreibung,<br />

Wartung etc.) und als Kosten durch Buchung angesetzt.<br />

Foto: Biermann<br />

76 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2023</strong>


Infos zum Autor<br />

Ingo Anneken ist seit 2009 Geschäftsführer der SEB<br />

Steuerberatung. Gemeinsam mit seinen Kollegen unterstützt<br />

er die Kunden über die klassische Steuerberatung<br />

hinaus hinsichtlich einer Vielzahl an betriebswirtschaftlichen<br />

Fragen – von der Rechtsformoptimierung<br />

bis hin zur Existenzgründung. Zudem ist er Fachberater<br />

für Unternehmensnachfolge (DStV e.V.). Die SEB Steuerberatung<br />

beschäftigt 50 Mitarbeiter und ist seit 1990<br />

auf den Kücheneinzelhandel spezialisiert. Derzeit betreut<br />

die Beratungsgesellschaft rund 80 Kücheneinzelhandelsunternehmen<br />

unterschiedlicher Größen mit<br />

diversen Verbandszugehörigkeiten. Die persönliche<br />

Betreuung hinsichtlich betriebswirtschaftlicher, steuerrechtlicher,<br />

buchhalterischer und datenschutzrechtlicher<br />

Fragen steht dabei im Vordergrund.<br />

Foto: SEB<br />

Achtung: Der Teufel liegt im Detail<br />

So weit, so gut. Doch es gibt einige Dinge zu beachten,<br />

damit das Küchenstudio steuerlich im Vorteil bleibt. Zunächst:<br />

Einkommensteuerlich wird diese Regelung bereits<br />

ab dem 1. 1. 2022 angewandt, umsatzsteuerlich erst<br />

ab 1. 1. <strong>2023</strong>. Das zweite Problem kann mit der Größe<br />

der Anlage beginnen. Ausgangspunkt für die Begünstigungen<br />

ist das Marktstammdatenblatt der Photovoltaikanlage.<br />

Dieses findet sich in einem Register namens<br />

Marktstammdatenregister, einem umfassenden behördlichen<br />

Register der Bundesnetzagentur, in dem Stammdaten<br />

des Strom- und Gasmarktes zusammengefasst<br />

sind – auch die Daten kleinerer PV-Anlagen. Wenn nach<br />

diesem Eintrag die Solaranlage eine Leistung von bis<br />

30 kW Peak aufweist, sind die Begünstigungen generell<br />

gegeben. Ist sie höher, tritt die normale Einkommensbesteuerung<br />

ein. Das bedeutet, dass die Begünstigung<br />

für den einzelnen Unternehmer dann wegfällt, wenn<br />

anteilig Anlagen von 100 kW Peak erreicht sind. Beratungsbedarf<br />

besteht in jedem Fall, um Altanlagen in<br />

die Begünstigung zu bekommen. Hier können Verkäufe<br />

im Familienverband oder die Gründung von Familiengesellschaften<br />

von Vorteil sein. Und auch beim Betrieb<br />

von mehreren PV-Anlagen kann gute Beratung die steuerlichen<br />

Vorteile sichern. Hier sind mehrere Lösungen<br />

denkbar: Die Eigentumsverhältnisse können genutzt<br />

werden, um die 100-kWp-Grenze einzuhalten. Wenn das<br />

Gebäude etwa der Ehefrau gehört, baut der Ehemann die<br />

Photovoltaikanlage und liefert den Strom. Auch Gesellschaftslösungen<br />

sind denkbar: So lassen sich die Grenzen<br />

für einzelne Anlagen und die Gesamtgrenze unter<br />

Umständen im Rahmen von Familiengesellschaften in<br />

unterschiedlichen Zusammensetzungen optimieren.<br />

Die gesetzlichen Kapazitäten ausschöpfen<br />

Fazit: Obwohl die steuerlichen Änderungen erhebliche<br />

Erleichterungen für kleine bis mittlere PV-Anlagen mit<br />

sich bringen, gibt es eine Reihe von Fällen, in denen<br />

das Gespräch mit einem Experten vor Fallen und unerwarteten<br />

Kosten schützt. Ansonsten aber gilt: Eine<br />

PV-Anlage ist derzeit eine gute Investition. Wer kann,<br />

sollte die gesetzlichen Kapazitäten ausschöpfen und<br />

dafür alle Dach- und Freiflächen in die Überlegungen<br />

einbeziehen. Selbst die Nordseite eines Dachs kann<br />

bei entsprechender Neigung noch ausreichende Erträge<br />

abwerfen. Die Eigenversorgung mit Strom hat dabei<br />

noch weitere Vorteile: Sie zahlt positiv auf das Unternehmensimage<br />

ein und kann für die Kundenkommunikation<br />

genutzt werden – und sie leistet einen Beitrag<br />

zur Erreichung der Klimaziele.<br />

5/6/<strong>2023</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 77


Unternehmen<br />

Foto: XXX<br />

Wasser trifft Feuer<br />

Blanco für den Wasserplatz und E.G.O. für die Kochstelle. Mit dieser Kombination<br />

decken die beiden Hauptunternehmen der Blanc & Fischer Familienholding<br />

elementare Bereiche der Küchenausstattung ab. Auch hinter den Kulissen laufen<br />

immer mehr Prozesse zusammen.<br />

Erneut demonstrierte Blanc & Fischer gemeinsame<br />

Stärke. Bei Bekanntgabe der Geschäftszahlen präsentierte<br />

sich erst die Gruppe im Verbund, anschließend<br />

spezifizierten die jeweiligen Konzernbereiche<br />

ihre Teilergebnisse. Neben E.G.O. und Blanco zählen<br />

der Großküchenausstatter B.PRO und der französische<br />

Hersteller ARPA (Kochfelder, Backöfen, Dunstabzug)<br />

zur Blanc & Fischer Familienholding. Ebenso<br />

der Edelstahlspezialist Kugel sowie das Startup ATOLL<br />

(Outdoorküchen, Induktionstische). Hinzu kommt der<br />

interne Dienstleister für IT und übergeordnete Funktionen<br />

BLANC & FISCHER Corporate Services.<br />

Ein zweigeteiltes Jahr<br />

Laut CEO Bernd Eckl war 2022 ein zweigeteiltes<br />

Jahr mit einem hohen Plus in den ersten sechs Monaten<br />

und deutlichen Nachfragerückgängen danach.<br />

In Summe stieg der Umsatz der Holding um 4,5 % auf<br />

das neue Allzeithoch von 1,45 Mrd. Euro. „Das war ein<br />

Kraftakt, und ich bin stolz auf unsere Mannschaft,<br />

die wirklich Außerordentliches geleistet hat“, sagte<br />

Eckl im Rahmen eines Pressegesprächs am Firmensitz<br />

in Oberderdingen, das parallel live gestreamt<br />

wurde. Da die hohe Inflation sowie teils dramatische<br />

Kosten steigerungen bei Energie, Material, Logistik<br />

und Ver packung branchenweit Preissteigerungen nötig<br />

machten, war das Volumen trotz Umsatzsteigerung<br />

rückläufig. Unternehmensübergreifend um etwa<br />

drei bis vier Prozent. „Im ersten Halbjahr 2022 haben<br />

auslaufende Cocooning-Effekte aus der Pandemiezeit<br />

noch für volle Auftragsbücher gesorgt, im zweiten<br />

Halbjahr bremsten der Ukraine-Krieg und die hohe<br />

Inflation die Nachfrage“, berichtete Eckl. Als Folge<br />

der deutlich gestiegenen Zinsen befänden sich aktuell<br />

die Neubauaktivitäten in Europa auf einem Zwölf-<br />

Jahres-Tief. Auch die privaten Renovierungen hätten –<br />

abgesehen von Energiemaßnahmen – den niedrigsten<br />

Stand der vergangenen acht Jahre erreicht. Geringere<br />

Auslastung und höhere Kosten hätten das Ergebnis<br />

der Gruppe im beschriebenen Ausmaß belastet. Für<br />

<strong>2023</strong> erwartet die Geschäftsführung ein Übergangsjahr<br />

mit weiterhin zurückhaltender Nachfrage auf den<br />

relevanten Märkten.<br />

Blick auf die Regionen<br />

Mit 27 % entfiel der größte Umsatzanteil der Unternehmen<br />

der Blanc & Fischer Familienholding auf Deutschland.<br />

Dort legte der Umsatz 2022 noch einmal um 6,5 %<br />

auf 392,1 Mio. zu. Der Rest Europas wuchs um 4,3 %<br />

und steuerte 684,2 Mio. Euro bei, was in Summe einen<br />

europäischen Umsatzanteil von rund 70 % bedeutet.<br />

Mit einer Steigerung von 8,2 % auf 238,7 Mio. Euro<br />

verzeichnete die Gruppe auf dem amerikanischen Kontinent<br />

den größten Zuwachs. Der asiatisch-pazifische<br />

Raum wies nicht zuletzt als Folge der Pandemie-Situation<br />

in China einen Rückgang um 5,9 % auf 136,3 Mio.<br />

Euro aus. „Trotzdem hat diese Region für das künftige<br />

Wachstum zusammen mit dem amerikanischen Kontinent<br />

sehr große Bedeutung. Ein Ziel unserer Internationalisierungs-Strategie<br />

ist es, die Umsatzanteile<br />

dieser beiden Regionen durch ein überproportional<br />

starkes Wachstum auf jeweils 20 % zu bringen“, erklärte<br />

Heiko Pott, der seit Jahresbeginn die Aufgabe des<br />

Chief Financial Officers (CFO) vom in den Ruhestand<br />

wechselnden, langjährigen Finanzchef Benno Rudolf<br />

übernommen hatte.<br />

Blick in die Unternehmen<br />

Der größte Anteil der Umsätze entfällt auf die E.G.O.-<br />

Gruppe (805,0 Mio. Euro; + 4,2 %), gefolgt von Blanco<br />

(492,6 Mio. Euro; + 2,0 %) und B.PRO mit 123,0 Mio.<br />

Euro (+21,0%). Die weiteren Tochtergesellschaften<br />

ARPA, Kugel und ATOLL erwirtschafteten zusammen<br />

einen Umsatz von rund 65 Mio. Euro und blieben<br />

mit einem Rückgang von 2,3 % knapp unter dem Vorjahreswert.<br />

Den Lebensraum Küche gestalten<br />

„Wir reagieren auf die Marktveränderungen zweigleisig“,<br />

erklärte CEO Eckl. Zum einen passe man<br />

die Kapazitäten wo nötig an geänderte Marktbedingungen<br />

an. Der Nachfrage-Rückgang im zweiten<br />

Halbjahr 2022 habe sich bereits auf die Stellenanzahl<br />

ausgewirkt, die um rund 560 auf 8971 (Stichtag<br />

31. Dezember 2022) gesunken sei. 68 % der Beschäftigten<br />

arbeiteten bei E.G.O., 19 % bei Blanco und 7 %<br />

bei B.PRO. 500 Menschen oder 6 % sind bei anderen<br />

Gesellschaften der Gruppe beschäftigt. Bernd Eckl<br />

sagte weiter: „Zum anderen forcieren wir unsere klare<br />

strategische Ausrichtung. Unser Anspruch ist es,<br />

den Lebensraum Küche weltweit zu gestalten. Hier sehen<br />

wir vier Megatrends, die für uns große Chancen<br />

bieten: Digitalisierung, Convenience, Nachhaltigkeit<br />

und eine wachsende Bereitschaft, in Premium-Produkte<br />

zu investieren.“ Die neue Strategie der Blanc &<br />

Fischer Familienholding greife diese Trends auf. Das<br />

Unternehmen wolle nachhaltig profitabel wachsen,<br />

indem die Holding selbst und ihre operativen Unternehmensgruppen<br />

konsequent an den Strategiefeldern<br />

ausgerichtet werden. Die Stichworte lauten Internationalisierung,<br />

Digitalisierung, Nachhaltigkeit und<br />

Innovation.<br />

78 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2023</strong>


Foto: Blanc & Fischer<br />

Das neue Geschäftsführungsteam<br />

der<br />

Blanc & Fischer<br />

Familienholding<br />

(Foto von<br />

links): Dr. Karlheinz<br />

Hörsting<br />

(CEO der E.G.O.-<br />

Gruppe), Frank<br />

Gförer (CEO der<br />

BLANCO-Gruppe),<br />

Bernd Eckl<br />

(CEO) und Heiko<br />

Pott (CFO).<br />

Innovationen für die Küche der Zukunft<br />

Eckl skizzierte, wie die Küche der Zukunft aussehen<br />

könnte: „Es geht um Innovationen, die das Leben<br />

insbesondere in der Küche leichter machen.“ Zu den<br />

vorgestellten Projekten gehörte beispielsweise eine<br />

E.G.O.-Innovation für den Backofen, die Speisen mit<br />

unterschiedlichen Garpunkten individuell beheizt und<br />

dabei deutlich weniger Energie benötigt als herkömmliche<br />

Geräte. Blanco präsentierte im vergangenen<br />

Herbst mit dem „Multi Frame“ eine neuartige Installationslösung,<br />

die Trinksystem, Abfalltrennsystem und<br />

Ordnungssystem im Küchenunterschrank miteinander<br />

verbindet. Neben erheblichen Erleichterungen bei Planung<br />

und Installation des Küchenwasserplatzes bringe<br />

das System für Konsumentinnen und Konsumenten<br />

deutlich mehr Komfort in der täglichen Nutzung mit<br />

sich, so der Holding-Chef. B.PRO wiederum zeigte das<br />

enorme Automatisierungspotenzial im Zusammenspiel<br />

von Mensch und Roboter in der Großküche.<br />

Nachhaltigkeit als Mammutprojekt<br />

Das Nachhaltigkeitsprogramm 3P („Performance“,<br />

„People“, „Planet“) bezeichnete Eckl als „Wegbeschreibung“,<br />

um Nachhaltigkeit weiter zu verankern. Dabei<br />

gehe es insbesondere um die Frage, wie man das Kerngeschäft<br />

gestalte. Das mache die Aufgabe zu einem<br />

großen Transformationsprojekt, wozu unter anderem<br />

eine richtungsweisende unternehmensweite Organisationsstruktur<br />

mit einem neu geschaffenen Bereich<br />

Corporate Sustainability zähle, der direkt an die Geschäftsführung<br />

berichte. 2022 habe die Blanc & Fischer<br />

Familienholding auch ein systematisches Kennzahlen-<br />

Reporting aufgebaut. Bereits mit dem in wenigen Wochen<br />

vorliegenden Bericht weise das Unternehmen<br />

erstmals ausgewählte Kennzahlen nach dem anerkannten<br />

Standard der Global Reporting Initiative (GRI)<br />

aus. Auch die Erfassung der sogenannten Scope3-Emissionen<br />

– also Emissionen, die sich ein Unternehmen gewissermaßen<br />

bei Lieferanten einkauft oder die bei der<br />

lebenslangen Nutzung der Produkte entstehen – werde<br />

derzeit systematisch aufgebaut. Das sei angesichts vieler<br />

tausend Lieferanten ein Mammutprojekt. Von 2025<br />

an werde es eine integrierte Nachhaltigkeitsberichterstattung<br />

im Jahresabschluss geben, und dann werde<br />

die Familienholding auch die Umsätze nach den Kriterien<br />

der EU-Taxonomie ausweisen. „Für ein mittelständisches<br />

Familienunternehmen bedeuten diese Anforderungen<br />

einen enormen administrativen Aufwand.<br />

Umso mehr freut es mich, dass wir viele wichtige Weichen<br />

gestellt haben“, erklärte Eckl.<br />

Gebündelte Kräfte in fordernden Zeiten<br />

CFO Heiko Pott betonte den großen Beitrag der in der<br />

Unternehmensgruppe zentral gebündelten Funktionen,<br />

um die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen.<br />

„Die Energie-, Material- und Frachtkostensteigerungen<br />

sowie massive Verfügbarkeitsprobleme haben klar gemacht,<br />

wie wichtig das Beschaffungswesen ist. Durch<br />

die Bündelung von Kompetenzen und Einkaufsvolumina<br />

in der Gruppe konnten wir bei Lieferpartnern<br />

Vorteile erzielen. Wir haben es geschafft, frühzeitig<br />

Lieferkontingente abzusichern und internationale Zusammenarbeit<br />

zu nutzen. Das half uns, mit den großen<br />

Herausforderungen der Versorgungssituation umzugehen“,<br />

erklärte Pott. Auch im Bereich Corporate Human<br />

Resources hätten sich auf Holdingebene gebündelte<br />

Kompetenzen und Kapazitäten bewährt. Als Beispiel<br />

nannte er die Entwicklung unternehmensweiter Führungsgrundsätze<br />

mit Verantwortlichen aus 20 Standorten<br />

und deren weltweite Implementierung bei den<br />

mehr als 500 Führungskräften. „Dieser Prozess an den<br />

Standorten läuft über das Berichtsjahr hinaus, aber<br />

wir sehen jetzt schon, dass die Unternehmenskultur<br />

von solch klaren Grundsätzen profitiert. Sie geben den<br />

Menschen Orientierung, und das ist gerade in unruhigen<br />

Zeiten wichtig“, sagte Pott.<br />

5/6/<strong>2023</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 79


Unternehmen<br />

E.G.O. beendet den Kabelsalat<br />

Größtes operatives Einzelunternehmen der Blanc &<br />

Fischer Familienholding ist die E.G.O.-Gruppe (E.G.O.),<br />

die im Jahr 2022 einen Umsatz von 805 Millionen Euro<br />

erwirtschaftete. Das entspricht einem Plus leicht über<br />

Vorjahr und war ebenfalls von den bekannten Rahmenbedingungen<br />

wie Nachfrageeinbruch und Kostensteigerungen<br />

geprägt. Wie CEO Dr. Karlheinz Hörsting im<br />

Rahmen der Bilanzpressekonferenz mitteilte, bleiben<br />

diese Bedingungen auch im laufenden Geschäftsjahr<br />

beschwerlich: „Die Umsätze in den Unternehmensbereichen<br />

Mechatronics und Gas sind rückgängig; gut<br />

läuft hingegen das Geschäft mit Induktionsbeheizungen.“<br />

Hier hat E.G.O. einige zukunftsweisende Neuentwicklungen<br />

im Köcher. Die E.G.O.-Gruppe (E.G.O.)<br />

mit Stammsitz im baden-württembergischen Oberderdingen<br />

gilt als einer der weltweit führenden Zulieferer<br />

für Hersteller von Hausgeräten.<br />

Kabellose Kleingeräte<br />

Ein Trend ist das kabellose Betreiben von Küchenkleingeräten<br />

mit dem neuen Technologiestandard Ki, an<br />

dessen Definition und Ausgestaltung die E.G.O.-Gruppe<br />

in hohem Maß mitwirke. Die kabellose Ki-Technologie<br />

wird laut Dr. Hörsting in naher Zukunft in Küchenklein<br />

geräten sowie in Induktionskochfeldern und<br />

unter beliebigen nichtmetallischen Oberflächen (also<br />

auch Arbeitsplatten) im Küchen- und Wohnbereich verfügbar<br />

sein. Die technologischen Herausforderungen<br />

für die Integration von Ki in Induktionskochfeldern hat<br />

E.G.O. bereits gelöst, sodass nun Kochen und der Betrieb<br />

von kabellosen Kleingeräten auf derselben Kochstelle<br />

möglich sind. „Das Interesse der Hausgeräteindustrie<br />

an dieser Technologie ist groß, E.G.O. plant<br />

deshalb noch in diesem Jahr die ersten konkreten Produktentwicklungen“,<br />

kündigte der CEO an.<br />

Technik in der Schublade<br />

Eine weitere E.G.O.-Innovation zielt auf die Wäschepflege.<br />

Ein neues modulares Konzept zielt darauf, die Zahl<br />

der bisher notwendigen Komponenten zu reduzieren,<br />

wassersparender zu waschen und die Wartung der Maschine<br />

zu erleichtern. Dafür sollen wichtige Module in<br />

einer gut zugänglichen „Schublade“ verbaut werden.<br />

„Im nächsten Schritt sucht E.G.O. Hausgerätepartner,<br />

die das Konzept mit umsetzen“, erklärte Dr. Hörsting.<br />

Verbunden mit dieser technischen Entwicklung sei ein<br />

Re-Design der Gerätetechnik.<br />

Wachstumshoffnung in Asien und Amerika<br />

„Die strategische Orientierung der E.G.O.-Gruppe ist<br />

weiterhin auf Wachstum ausgerichtet“, erläuterte Dr.<br />

Karlheinz Hörsting abschließend. Vor allem in Amerika<br />

und Asien, in den Wirtschaftsregionen AMERICAS<br />

und APAC, werde das Unternehmen seine Marktposition<br />

durch den Aufbau regionaler Hubs mit Vertriebs-,<br />

Produktionsmanagement- und Entwicklungsfunktionen<br />

stärken. Ein konkretes Ziel: Die erfolgreiche<br />

Markteinführung der Motorheizpumpe für Spülmaschinen<br />

in beiden Regionen. Weitere Produkte sollen<br />

entwickelt und an die regionalen Märkte angepasst<br />

werden. „Mit diesem Vorgehen bleibt die Unternehmensgruppe<br />

weiterhin ihrer Local-for-Local-Strategie<br />

treu, nach der sie vor Ort für regionale Märkte produzieren,<br />

aber nun auch verstärkt entwickeln möchte.“<br />

E.G.O.-CEO Dr. Karlheinz Hörsting.<br />

Viele Funktionen, ein Gerät<br />

„Immer mehr Funktionen in kompakten und flexiblen<br />

Geräten – das ist der Trend bei Backöfen“, erklärt Dr.<br />

Hörsting weiter. Dabei hat E.G.O. vor allem den Nutzer<br />

im Single-Haushalt im Blick: „Wir wollen den Alltag<br />

erleichtern“, lautet die nutzenorientierte Kurzform<br />

der Strategie. Deshalb hat das Unternehmen spezielle<br />

Funktionen entwickelt, die beim Kochen und Garen im<br />

Backofen unterstützen. In einer Mitteilung des Unternehmens<br />

heißt es: „Man kann ein vollständiges ausgewogenes<br />

mehrteiliges Gericht aus frischen Zutaten<br />

einfach gleichzeitig im Backofen garen. Dafür wählt<br />

der Nutzer zunächst eine Hauptzutat (Fisch, Fleisch<br />

oder vegetarische Hauptkomponente) und bekommt<br />

daraufhin entsprechende Rezeptvorschläge. Anschließend<br />

können alle Komponenten (mit entsprechenden<br />

Beilagen) gleichzeitig in wenigen Minuten im Ofen<br />

mit unterschiedlichen Garzeiten nebeneinander ge gart<br />

werden. Diese Steuerung mit Kochfunktion kann in<br />

handelsüblichen Backöfen, ohne Änderung des Gehäuses,<br />

zusätzlich integriert werden.“<br />

Foto: E.G.O.<br />

80 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2023</strong>


Immer mehr Systemanbieter<br />

Dass sich Blanco nicht länger allein<br />

als Spülenproduzent und Lieferant von<br />

Küchen zubehör definiert, hatte CEO<br />

Frank Gförer spätestens auf der Küchenmeile<br />

2022 deutlich gemacht. Bei der<br />

Präsentation des Organisationsmoduls<br />

„Multi Frame“. Das Unternehmen wandelt<br />

sich seit einigen Jahren vom Komponentenhersteller<br />

zum Systemanbieter<br />

für den privaten Wasserplatz und sieht<br />

auf einem guten Weg. Auch wenn die aktuelle<br />

Marktnachfrage schwach sei und<br />

sich dies wohl auch nicht so schnell ändern<br />

werde, ließe sich Blanco nicht von<br />

diesem Weg abbringen, so Gförer bei der<br />

Bilanzpressekonferenz in Oberderdingen.<br />

Denn mit dem „Unit“-Gedanken, worunter<br />

Blanco die gemeinsame Vermarktung<br />

von Spüle, Wassersystem und Abfalltrennsystem<br />

versteht, eröffnen sich weitere<br />

Umsatzquellen für Verbrauchsmaterialien,<br />

Ersatzteile und Accessoires. Für<br />

diese Produkte geht schon bald ein Endkonsumenten-Webshop<br />

ans Netz. Erst in<br />

Großbritannien, dann in Deutschland und<br />

Österreich.<br />

Transformation fortgesetzt<br />

Im vergangenen Geschäftsjahr steigerte<br />

die Blanco Gruppe als Teil der Blanc<br />

& Fischer Familienholding ihren Umsatz<br />

um 2 % auf 493 Mio. Euro. Während das<br />

Unternehmen in den Jahren zuvor von<br />

der pandemiebedingten Sonderkonjunktur<br />

im Bau- und Renovierungsbereich,<br />

dem so genannten Cocooning-Effekt, profitieren<br />

konnte, gestaltete sich vor allem<br />

das zweite Halbjahr 2022 aufgrund der<br />

globalen Rahmenbedingungen herausfordernd.<br />

Trotzdem sei es gelungen, das<br />

Unternehmen oben beschriebenen Sinne<br />

weiter auszurichten. Frank Gförer: „Das<br />

Geschäftsjahr 2022 war ein Transformationsjahr.<br />

Wir haben es genutzt, um weitere<br />

strategische und operative Weichenstellungen<br />

vorzunehmen und die ‚Blanco<br />

Unit‘ als hochwertige Systemeinheit zu<br />

vermarkten. Mit unseren Neuheiten, allen<br />

voran dem „Blanco Multi Frame‘ als zukunftsweisender<br />

Premium-Einbaulösung,<br />

sowie neuen Farbkonzepten, konnten wir<br />

letztes Jahr sowohl im Handel als auch<br />

bei Konsumentinnen und Konsumenten<br />

attrak tive Impulse setzen.“<br />

Aktuell werden die ersten „Multi<br />

Frame“-Module an „Unit“-Partner ausgeliefert.<br />

Neben diesen technischen Innovationen<br />

bleibe die Weiterentwicklung<br />

der Designsprache ein weiterer Treiber<br />

der Premiumstrategie. So wurden zwei<br />

weitere Neuheiten für die „Blanco Unit“<br />

– die Armatur „Sonea-S Flexo“ und der<br />

im Unterschrank integrierbare Restezerkleinerer<br />

„Blanco FWD“ –mit dem<br />

internationalen iF design award aus gezeichnet.<br />

Foto: Blanco<br />

Blanco-CEO Frank Gförer.<br />

Neuausrichtung der<br />

globalen Marktorganisation<br />

Um die Vermarktung der „Blanco Unit“<br />

international zu intensivieren und die<br />

Premiummarke Blanco unter lokalen<br />

Marktbedingungen bestmöglich zu positionieren,<br />

wurde im Herbst 2022 der<br />

globale Vertrieb neu ausgerichtet. Mit<br />

klarem Fokus auf die Kernregionen<br />

EMEA, Nordamerika und Asia-Pacific.<br />

Gleichzeitig soll eine noch spezifischere<br />

Marktsegmentierung für eine effiziente<br />

und zielgerichtete Marketingsteuerung<br />

sorgen.<br />

Parallel dazu hat das Unternehmen<br />

eine Reihe von Maßnahmen kreiert,<br />

um „Blanco Unit“ als Premiumprodukt<br />

am Küchenwasserplatz noch sichtbarer<br />

und erfahrbarer zu machen. Für Handelspartner<br />

und für Konsumentinnen<br />

und Konsumenten. So wurde das neue<br />

Brand-Space-Konzept ausgerollt, das<br />

dem Handel ein Spektrum hochwertiger<br />

„Unit“-Module und Materialien für<br />

Showrooms und Ausstellungsküchen<br />

bereitstellt. Eine europaweite Händler-<br />

Road-Show durch sieben Länder, begleitet<br />

von Social-Media-Kampagnen, sorgte<br />

zudem für hohe Aufmerksamkeit bei<br />

Küchen interessierten. In Indonesien hat<br />

Blanco zusammen mit einem langjährigen<br />

Handelspartner einen Flagship-<br />

Store eröffnet. Zu den weiteren markenstrategischen<br />

Aktivitäten 2022 gehörte<br />

die Präsenz auf wichtigen Branchenmessen<br />

im Inland und in internationalen<br />

Märkten.<br />

Vorsichtiger Ausblick<br />

Für das Jahr <strong>2023</strong> geht das Unternehmen<br />

von einem verhaltenen Wachstum des Geschäftsvolumens<br />

aus, denn die globalen<br />

Rahmenbedingungen und deren Folgen<br />

seien schwer abzuschätzen.<br />

Blanco 2022 in Zahlen*<br />

Konsolidierter Gesamtumsatz 493 Mio. Euro (+ 9 Mio. Euro / + 2 %)<br />

Umsatz Inland 167 Mio. Euro (+ 1 Mio. Euro / + 1 %)<br />

Umsatz International 326 Mio. Euro (+ 8 Mio. Euro / + 2 %)<br />

Umsatz Auslandsanteil<br />

67 Prozent<br />

Investitionen<br />

20 Mio. Euro<br />

Beschäftigte (Vollzeit/Ende 2022) 1587<br />

- davon in Deutschland 1085<br />

- davon an internationalen Standorten 502<br />

*) Das Unternehmen weist darauf hin, dass durch Rundungen Differenzen zu den genauen<br />

Zahlen bei Prozentangaben, absoluten Werten und Vergleichen zum Vorjahr auftreten können.<br />

5/6/<strong>2023</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 81


Unternehmen<br />

Das Unternehmen hat in den vergangenen zwei Jahren<br />

knapp 25 Millionen Euro in seinen Produktionsstandort<br />

in St. Martin im Mühlkreis investiert.<br />

Passend<br />

fertig<br />

geworden<br />

Oberösterreichs Landes haupt mann<br />

Thomas Stelzer (Foto links) und<br />

Johannes Artmayr, Geschäfts führer<br />

von Strasser Steine, in der neu<br />

eröffneten Produk tionshalle.<br />

Das gibt es selten in St. Martin im Mühlkreis/Österreich:<br />

Die Bundesstraße 127<br />

wurde auf einer Länge von drei Kilometern<br />

gesperrt und zu einem Parkplatz umfunktioniert.<br />

Der Grund: Das Unternehmen<br />

Strasser Steine hat anlässlich des<br />

erfolgreichen Abschlusses seiner 25-Millionen-Euro-Investition<br />

zum Tag der offenen<br />

Tür geladen. Mehr als 6000 Besucherinnen<br />

und Besucher kamen. Viele davon<br />

aus der Belegschaft, aber auch darüber<br />

hinaus. Allen bot sich die Gelegenheit,<br />

die neue, rund 6500 Quadratmeter große<br />

Produktionsfläche in Ruhe zu besichtigen.<br />

Hier produziert das Unternehmen<br />

mit modernster Technologie und hohem<br />

Automatisierungsgrad Natursteinarbeitsplatten<br />

für Küchen. Die Fertigstellung erfolgte<br />

vor wenigen Wochen. Und dies „gerade<br />

rechtzeitig, um die stetig steigende<br />

Nachfrage nach Natursteinarbeitsplatten<br />

für die Küche bewältigen zu können“, berichtet<br />

Johannes Artmayr, Geschäftsführer<br />

von Strasser Steine. Im Fokus steht<br />

das neueste Produkt des Steinspezialisten:<br />

„Alpinova“. Dabei handelt es sich<br />

um eine Küchenarbeitsplatte, für deren<br />

Herstellung Abschnitte aus der Produktion<br />

und alte Natursteinküchenarbeitsplatten<br />

wiederverwertet werden können.<br />

Dieser Re-Stoning-Prozess sei ein weltweit<br />

einzigartiges Verfahren. Das Unternehmen<br />

habe damit für die Herstellung<br />

von Küchenarbeitsplatten als erstes Unternehmen<br />

einen nachhaltigen Kreislaufprozess<br />

entwickelt.<br />

Landeshauptmann Thomas Stelzer<br />

sagte in seiner Ansprache: „Unternehmen<br />

wie Strasser Steine sind das Rückgrat<br />

der oberösterreichischen Wirtschaft.<br />

Es sind die regionalen Leitbetriebe, die<br />

Arbeitsplätze und damit Wohlstand für<br />

die Menschen in ihrer Umgebung sichern.<br />

Dadurch konnte Oberösterreich trotz<br />

schwieriger internationaler Rahmenbedingungen<br />

erstmals zu einer der 50 wettbewerbsfähigsten<br />

Regionen Europas werden.<br />

Qualität aus Oberösterreich setzt<br />

sich zu Recht auch weit über die Landesgrenzen<br />

hinaus durch. Die Investition in<br />

eine neue Produktionshalle ist ein deutliches<br />

Bekenntnis und Ausdruck des Vertrauens<br />

in den Wirtschaftsstandort Oberösterreich.“<br />

Foto: Land OÖ/ Max Mayrhofer Foto: Strasser<br />

82 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2023</strong>


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ISSN 0722-9917<br />

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Arbeitsgemeinschaft<br />

Die Moderne Küche e.V.<br />

Informationsgemeinschaft zur Feststellung<br />

der Verbreitung von Werbeträgern<br />

5/6/<strong>2023</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 83


Alle sprechen übers<br />

Energiesparen.<br />

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Zurücklehnen, ein mit Eiswürfeln perfekt gekühltes Getränk in der<br />

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