KÜCHENPLANER Magazin 1/2- 2024

Messe
Die Küche rückt nach vorn
Das digitale Miteinander der Corona-Zeit hat es deutlich gemacht: Ohne Messen ist
die Branchenkommunikation fad. Doch die althergebrachten Marktplatzkonzepte
allein genügen nicht. Die Kunden wollen Mehrwerte. Das beherzigt auch die Messe
Mailand zum Salone del Mobile.
Ein neuer Hallenplan allein ist zwar noch kein neues
Konzept. Doch als Teil einer neuen Innenarchitektur
und einer völlig veränderten Besucherführung auf Basis
von KI und Neurowissenschaften ist es ein interessanter
Baustein. Aus Küchensicht erfreulich: Möbel
(EuroCucina) und Geräte (FTK - Technology For the
Kitchen) sind in Mailand nun in zwei Hallen (2 und 4)
direkt am Haupteingang zu finden. Sie müssen nicht
mehr in den bisher dunklen Gängen des verzweigten
Geländes gesucht werden. Wer genau dort ausstellen
wird, stand bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe
nicht abschließend fest. Die endgültige Ausstellerliste
wurde erst auf der offiziellen Pressekonferenz der Mailänder
Messegesellschaft veröffentlicht. Diese fand unmittelbar
nach Drucklegung dieser Ausgabe und noch
vor Erscheinen der Printversion statt. Wir berichten
online auf kuechenplaner-magazin.de über die neuen
Informationen.
Die Prominenz formiert sich
Dennoch waren auf der Internetseite des Veranstalters
(Stand Ende Januar) bereits renommierte italienische
Marken gelistet. Wie etwa Aran Cucine, Ernestomeda,
Febal Casa, Moretti Cucine, Fanesi, Snaidero Stosa
Cucine und Toncelli. Aber das dürfte sicher nicht alles
sein beim Heimspiel auf der Fiera Milano Rho. Auch
namhafte Hersteller aus Deutschland nutzen die internationale
Bühne. LEICHT und Eggersmann stellen
auf der Messe aus, Nobilia, Nolte Küchen und Häcker
ebenfalls. Für die Schüller-Premiummarke next125
ist die EuroCucina sogar die ausgewiesene Neuheitenmesse
im zweijährlichen Entwicklungsrhythmus. Die
Baumann Group hingegen verzichtet in diesem Jahr
auf den italienischen Marktplatz. Parallel zur Mailänder
Messe präsentieren sich die Küchenmarken
SieMatic und bulthaup mit eigenständigen Auftritten
in der City.
Noch etwas dünn liest sich Ende Januar die Teilnehmerliste
der „FTK“. Allerdings mit prominenten Namen
wie V-ZUG, Bora, Elica, Falmec, Quooker, Schock,
Sirius, Ilve und Airforce. Und die BSH mit den Marken
Bosch, Siemens und Neff. Auch hier wird es sicherlich
noch Ergänzungen auf der Ausstellerliste geben. Wie
im Vorfeld der Messe zu hören war, werden Möbel- und
Hausgeräteausstatter in den Hallen gemischt sein.
Orientierung, Erlebnis, Sichtbarkeit
„Die größte Herausforderung besteht darin, den Menschen
wieder in den Mittelpunkt der Messe zu rücken.
Das gilt für Besucherinnen und Besucher ebenso wie
für Aussteller. Und deren Beziehung zueinander zu
wahren.“ Das sagte Salone-Präsidentin Maria Porro
auf der Werbetour des Veranstalters, die Ende November
2023 auch in Berlin Station machte. Deshalb habe
man in vielen Gesprächen den Austausch mit Unternehmen
und Stakeholdern gesucht. „Wir haben uns
auch mit den Neurowissenschaften beschäftigt“, verriet
Maria Porro. Ziel sei es gewesen, die Orientierung
in den Hallen zu erleichtern und gleichzeitig attraktive
Erlebnisse zu bieten. Und gleichzeitig die Sichtbarkeit
der Aussteller zu erhöhen.
Ankündigungen der Aussteller
Viel war von den Ausstellern im Vorfeld der EuroCucina
nicht zu erfahren. Dafür waren die Vorbereitungen
nicht weit genug fortgeschritten. Einzelne Ankündigungen
und Statements gab es dennoch.
So wird die Architekturküche LEICHT ihre internationalen
Gäste in den Messehallen in einem „Bauhaus
Bungalow“ willkommen heißen. Aus dem Unternehmen
heißt es: „Die Besucherinnen und Besucher erwartet
eine sorgfältige Inszenierung, die die Vielseitigkeit
der LEICHT-Küchen betont. Architektonische Stilelemente,
insbesondere vertikale Strukturen, werden dezent,
aber wirkungsvoll eingesetzt.“ Die umfassende
Planung und das durchdachte Konzept sollen die kreative
Bandbreite unterstreichen. „Hochwertige Oberflächen
und ausgewählte Materialkombinationen vervollständigen
das Konzept und ermöglichen den Gästen, in
die Welt der Küchenarchitektur einzutauchen.“
Nolte Küchen präsentiert ganzheitliche Wohnkonzepte
für ein modernes Zuhause (Halle 2, Stand D11).
Auf 450 Quadratmetern Fläche wird der Küchenhersteller
einen Querschnitt seiner Produktvielfalt präsentieren.
So heißt es: „In den acht Kojen werden nicht
nur Küchen gezeigt, sondern auch ein komplett ausgestattetes
Apartment mit einem Wohnbereich, Ankleidezimmer,
Hauswirtschaftsraum und Bad.“ Im Fokus
der Messepräsenz steht dabei die Ausstattungslinie
nolteneo. Diese bietet exklusive Fronten unter anderem
aus Holz, Schiefer oder sogar Spiegeln, aber
auch hochwertige Holzreproduktionen. Zudem ist jede
nolteneo Küche mit der „neoBOX“ ausgestattet – einem
Auszugs- und Schubkastensystem, das mit besonders
schmaler Seitenzage und optionaler Beleuchtung das
elegante Design im Inneren fortsetzt. „Mit unserer
Auswahl an vorgestellten Küchen zeigen wir einmal
mehr unsere große Produktvielfalt für die anspruchsvolle
Küchenplanung sowie den gehobenen Einrichtungsbereich“,
erklärt Geschäftsführer Heiko Maibach.
12 KÜCHENPLANER 1/2/2024