Bote aus der Buckligen Welt Oktober 2020 - Nr 218

BEWEGTE WELT
Geburtsort des Mountainbike-Rennsports
Fotos (2): Seiser
„Auf der schrägen Wiese“ in
Mönichkirchen hat alles begonnen.
1984 erhielt Christoph Seiser
eines von drei aus Amerika
gelieferten Mountainbikes zur
Firmung. Damit besaß er das
erste Mountainbike in Österreich.
„In den Achtzigerjahren wurde
ich damals mit meinem utopischen
Gefährt von den Wanderern
bestaunt, da es damals
völlig absurd war, in der Natur
bergauf und bergab auf den
Forststraßen und Wanderwegen
zu fahren“, erinnert sich Seiser.
Die nächste Möglichkeit,
Montainbikes zu kaufen, bot
sich in Österreich erst wieder
1986. Dieter Pflug, der Schwager
von Christoph Seiser, war
von dem Mountainbike so fasziniert,
dass er ebenfalls eines
erwarb. Ab dieser Zeit waren sie
gemeinsam als die Mountainbiker
am Wechsel unterwegs.
Doch auch andere Sportler
fanden Gefallen an dieser Fortbewegungsmöglichkeit.
So organisierte
man auf der „schrägen
Wiesen“ 1988 das erste
österreichische Mountainbike-
Rennen, die ersten Staatsmeisterschaften
im Cross Country.
„Einige der damaligen Rennteilnehmer
machten große Karrieren
im Mountainbikesport“,
ist Pflug heute noch stolz. Gerhard
Zadrobilek, Ernst Denifl
oder Ekkehard Dörschlag sind
vielen noch heute ein Begriff.
Dieter Pflug gründete 1990 im
Rahmen des österreichischen
Radsportverbandes den Sektor
„Mountainbike“ und war Präsident
des österreichischen MTB-
Referates.
Bike-Kreis schließt sich
Heute gibt es die Wexl Trails,
die nun von beiden Seiten des
Hochwechsels, von St. Corona
und Mönichkirchen, erreichbar
sind. Auf der Strecke in Mönichkirchen
setzte Christoph Seiser
auf den „Art Trails“ Skulpturen
in Szene.
Beim Haus „Seiser“ in Mönichkirchen
entstanden ein
neues E-Bike & Bike Center
und die Bikeschule „MTB 7 –
sicheres und richtiges Biken“.
Hier erhält man nicht nur Wexl-
Trails-Tickets, sondern man
kann sich auch verschiedenste
Räder ausleihen, seine Bike-
Technik schulen und erhält jede
Menge Tipps rund um das Biken.
Anlässlich des Zusammenschlusses
der Wexl Trails und
der Eröffnung des Bike Centers
wurde diesen Herbst in Mönichkirchen
groß gefeiert.
Karin Egerer
Neues Gesundheitszentrum in Scheiblingkirchen
Um mehr Platz für das vorhandene
Angebot an Ärzten und Gesundheitsanbietern
zu schaffen,
hat die Gemeinde Scheiblingkirchen
190.000 Euro in die Hand
genommen, um vorhandene
Räumlichkeiten miteinander zu
verbinden und zu adaptieren.
Auch die Gründer des Gesundheitszentrums
selbst stellten
ihr Geschick auf der Baustelle
unter Beweis.
Am 27. Oktober (nach Redaktionsschluss)
eröffnet – wenn
alles nach Plan läuft – das
neue Gesundheitszentrum in
Scheiblingkirchen. Das bestehende
neue Arzthaus der Gemeinde
platzte aus allen Nähten
– eigentlich eine erfreuliche Entwicklung,
wenn man bedenkt,
dass vielerorts händeringend
nach medizinischem Personal
gesucht wird. In Scheiblingkirchen
musste jedenfalls mehr
Platz her. Die Idee: Das neue
Arzthaus mit dem danebenliegenden
alten Arzthaus zu
verbinden. 190.000 Euro investierte
die Gemeinde. Die Betreiber
sind Bianca Loibenböck
– sie war schon bisher für die
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organisatorischen Aufgaben
zuständig – und ihr Lebensgefährte
Jeremy Jermann, der
bereits als Heilmasseur seit vielen
Jahren im Arzthaus eingemietet
ist. Neben der Ärztin Dr.
Alexandra Hadler, die ebenfalls
langjährige Mieterin ist, kamen
der Bandagist W. F. Mayer und
Markus Ungersböck als weiterer
Heilmasseur dazu. Das Platzangebot
wurde zu knapp.
Jeremy Jermann und Bianca Loibenböck betreiben das neue Gesundheitszentrum
in Scheiblingkirchen / Foto: Ungersböck
Mehr Platz und
Barrierefreiheit
Im Zuge der Umbauarbeiten,
bei denen die beiden Häuser
miteinander verbunden wurden,
konnten nicht nur die alten
Räumlichkeiten adaptiert werden,
sondern ein neuer Treppenlift
sorgt zusätzlich für Barrierefreiheit.
Nach dem Umbau
stehen acht Behandlungsräume
und ein separates Wartezimmer
für erkrankte Patienten zur Verfügung.
Ab Ende Oktober werden in
den neuen Räumlichkeiten eine
Orthopädin (Dr. Ute Hofmann),
eine Kinderärztin (Dr. Michaela
Jirasko), ein Physiotherapeut
(Thomas Kasza) und eine Logopädin
(Beate Moshammer) ihre
Arbeit aufnehmen. Nächstes
Jahr kommt mit Andrea Ungersböck
eine Fußpflegerin dazu.
Renovierungs-Hilfe
Der gebürtige Wiener Neustädter
Jermann und die
Lanzenkirchnerin Loibenböck
haben ein altes Haus in
Scheiblingkirchen gekauft und
sind es daher gewöhnt, auf
der Baustelle mitzuhelfen – wie
auch beim neuen Gesundheitszentrum.
So wurden beispielsweise
die Renovierung der Alt-
Ordination und die Herstellung
der Möbel großteils von ihnen
selbst übernommen.
Cornelia Rehberger