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EWa 20-44

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2 REGIONAL

29. Oktober 2020

DIE BESTATTUNG

IN DER NATUR.

Besuchen Sie uns im FriedWald Cuxland.

Bad Bederkesa - Lernen Sie bei einer kostenlosen

Waldführung den FriedWald kennen. Unsere

FriedWald-Förster zeigen Ihnen den Wald und

beantworten alle Fragen rund um Baumbestattung,

Vorsorge und Beisetzungsmöglichkeiten.

Termine: 14. und 28. November 2020, 14 Uhr

Weitere Termine und Anmeldung:

06155 848-100 oder www.friedwald.de/cuxland

... ließ es ihn aber selbst

von dem Nagel nehmen, an

dem es hing. Denn dieser

Nagel stand zufällig mit der

elektrischen Leitung in Berührung,

und man bekam

jedesmal einen gelinden

Schlag, wenn man nach

dem Ölzeug griff. Da ich

nun dem erschreckten Passagier

den Bären aufband,

daß bei uns alle Ölzeuge so

elektrisch geladen wären,

um sie vor Ratten zu schützen,

so fiel das Trinkgeld

befriedigt und befriedigend

aus.

Ich hätte mir damals trotz

meiner ordentlichen Erziehung

nicht träumen lassen,

daß ich jemals mit Leuten

wie jene

Passagiere

erster und

zweiter Klasse

gleichberechtigt

zusammensitzen

würde.

Außer meiner

sehr

unromantischen

Arbeit

war mir

C

alles neu

oder interessant.

Ich mußte die Messingränder

der Bullaugen

an Deck putzen und kam

auch zu der Kapitänskajüte.

Da sah ich nun von außen

neugierig durchs offene

Fenster. Der Alte war fürstlich

eingerichtet. Er beugte

sich gerade mir abgewendet

über den Wascheimer

und putzte sich mit ungeniertem

Getöne die Zähne.

Ich sah ihm interessiert

zu, in der Meinung, daß er

mich nicht bemerkte. Nun

nahm er wieder einen großen

Schluck Gurgelwasser in

den Mund. Und plötzlich

wendete er sich blitzschnell

und spie mir die ganze Ladung

ins Gesicht.

Dann kam die Freiheitsstatue.

Dann kam die umständliche

Landung und

Ausschiffung. Dann sah ich

Hochbauten.

Mein Leben bis zum Kriege

Fortsetzungsroman von Joachim Ringelnatz Folge 119

Etwa vierzehn Tage lagen

wir in New York. In Hoboken.

Selbstverständlich ging

ich jeden Abend an Land,

aber was habe ich gesehen?

Nichts, was mich heute berechtigte,

mitzusprechen,

wenn Leute über New York

disputieren. Ich besinne

mich, daß ich nach Brooklyn

wollte und auf einem

Pier auf die Fähre wartete,

die mich über den River setzen

sollte, auf einmal setzte

sich das Stück Pier in Bewegung

und war selbst die

Fähre, auf die ich wartete.

Das machte mir großen

Eindruck.

Eine nichtswürdige Geschmacklosigkeit

beging

Mehr über den Dichter, Maler,

Kabarettisten und seine Marinezeit

können Sie im

Joachim-Ringelnatz-Museum

in Cuxhaven, Südersteinstr. 44,

27472 Cuxhaven erfahren.

Di-So 10-13 und 14-17 Uhr,

www.ringelnatzmuseum.de

ich. Bordkameraden hatten

mir Briefschaften mitgegeben,

die ich an Land expedieren

sollte. Um mich vor

einem anderen Urlauber

mit einem Spaß großzutun,

schrieb ich auf all diese

Karten ganz schweinische,

ekelhafte Bemerkungen,

ohne zu untersuchen, ob

diese Postsachen an Eltern,

Bräute oder Kinder gerichtet

waren.

Nichts habe ich von New

York gesehen. Oder habe

ich es vergessen? Aber man

vergißt nichts so leicht, was

Eindruck machte. Ich ging

immer allein aus. Ich werde

anderes erlebt haben, was

man vielleicht überall erleben

kann, aber was man

eben einmal erleben muß.

Wir nahmen nach Deutschland

wieder Passagiere mit,

außerdem auch Ladung.

Marihuana

LOXSTEDT re · Einen Durchsuchungsbeschluss

haben

Beamte der Polizei Schiffdorf

am letzten Donnerstag in den

Vormittagsstunden bei einem

22-jährigen Loxstedter vollstreckt.

Gegen den Mann richtete

sich ein Ermittlungsverfahren

wegen Verstoßes gegen das

Betäubungsmittelgesetz. Bei

der Durchsuchung des landwirtschaftlichen

Anwesens im

Ortsteil Düring konnten zwei

Indoor-Plantagen mit insgesamt

77 Marihuana-Pflanzen

in unterschiedlicher Größe,

wobei die größten Pflanzen bereits

eine Höhe von etwa 1,80

Meter erreicht hatten, sowie

diverses Aufzuchtzubehör sichergestellt

werden. Es wurden

weitere Ermittlungsverfahren

eingeleitet.

Hauptsächlich Äpfel. Viele

Räume im Unterschiff wurden

bis fast an die Decke mit

Äpfeln angefüllt. Die Räume

waren immer beleuchtet

und wurden von Aufsehern

überwacht. Dennoch unternahm

ich mit einem Kameraden

einen planmäßig

überlegten Raubzug dorthin.

Wir schlichen heimlich

hinter dem Ronde gehenden

Wächter her, krochen auf

allen Vieren über die Äpfelfelder

und stopften in unsere

ausgeschnittenen Matrosenblusen

so viel Äpfel, daß

wir wie vollbusige Damen

aussahen. Dann wollten

wir wieder in Distanz hinter

dem Wächter zurückschleichen.

Der hatte

aber etwas

b e m e r k t

und rief uns

an. Darauf

vorbereitet,

s c h o s s e n

wir mit Äpfeln.

Erst die

elektrischen

Glühbirnen

entzwei

und dann

im Dunkeln

in der Richtung nach dem

Wächter. Dabei grunzten,

röchelten und zischten wir

nach einer einstudierten,

unheimlichen Weise und

versetzten den Wächter in

eine Verwirrung, in der wir

leicht entkamen.

Auch die Rückfahrt mit

Volldampf voraus war wieder

herrlich. Wir wurden

in Hamburg alle entlassen

»wegen Aufliegen des Schiffes«.

Es war der 1. November

1902.

Ich bezog mein altes Quartier

am Herrengraben und

fragte nach meinen Sachen

von der »Ramses«.

Aber Krahl hatte versäumt,

sie von Bord zu holen. Der

Dampfer war ausgelaufen

und trug nun meine Kleider,

meine Wäsche nach der

Westküste von Südamerika.

Fortsetzung folgt...

Kandidaten-Trio bei der SPD

Bewerber um den Bundestagswahlkreis stellen sich vor

LANDKREIS ano/re ·

Bei der CDU war die Sache

einfach. Als Kandidat für

den Bundestagswahlkreis

Cuxhaven-Stade II (umfasst

den Landkreis Cuxhaven

und den Nordteil des Landkreises

Stade) hatte Amtsinhaber

Enak Ferlemann keine

Mitbewerber (EWa berichtete).

Ganz anders sieht das

bei den Sozialdemokraten

aus. Hier haben gleich drei

Personen ihren Hut in den

Ring geworfen und sorgen

so für die Möglichkeit eines

innerparteilichen Auswahlverfahrens:

Katja Brößling,

Daniel Schneider und Hendrik

Rehm (Fotos: Privat).

Als erste hatte Katja Brößling

ihren Anspruch angemeldet.

Die 45-jährige Betriebswirtin,

die seit Anfang

des Monats in einer Doppelspitze

mit dem Landtagsabgeordneten

Oliver Lottke den

Vorsitz im SPD-Unterbezirk

Cuxhaven innehat, sagt:

„Ich möchte mich in Berlin

dafür einsetzen, dass unser

Wahlkreis mit seinen vielen

Facetten von der Randlage

in den Mittelpunkt rückt und

für Verbesserungen kämpfen,

die uns als Bevölkerung

verbinden.“ Brößling, verheiratet,

Mutter von zwei Kindern,

lebt mit ihrer Familie

und zwei Hunden in Sievern

und arbeitet seit diesem Jahr

als wissenschaftliche Mitarbeiterin

im Wahlkreisbüro

des Bremerhavener SPD-Bundestagsabgeordneten

Uwe

Schmidt.

Weniger durch die Politik, als

vielmehr durch sein Engagement

im Kultur- und Veranstaltungsbereich,

hat der

43-jährige Daniel Schneider

bisher auf sich aufmerksam

gemacht - etwa als Macher

und Mitinitiator des Deichbrand-Festivals.

Der Diplom-Kommunikations-

und

Marketingwirt lebt mit seiner

Lebensgefährtin und zwei

kleinen Kindern in Otterndorf.

Seine Motivation für die

Kandidatur beschreibt er so:

BREMERHAVEN re · Der

Countdown läuft: Die Sonderausstellung

„Faszination

Windjammer - SAIL Bremerhaven

1986-2020“ im Historischen

Museum Bremerhaven

schließt bald ihre Pforten.

Noch bis zum 1. November

besteht zwischen 10 und 17

Uhr die Gelegenheit, in Erinnerungen

an die SAIL zu

schwelgen. Der Eintritt ist frei.

Die Sonderausstellung besteht

aus zwei Teilen. Im ersten

Teil erfahren Besucher

anhand von historischen

Fotografien, Gemälden und

Schiffsmodellen, welch wichtige

Rolle Windjammer für

Bremerhaven spielten. Viele

der größten Segelschiffe der

Katja Brößling

Daniel Schneider

Hendrik Rehm

„Nach meinem kulturellen

und unternehmerischen Engagement

für unsere Region

möchte ich nun die Chance

des Quereinstiegs in die Politik

ergreifen. Mein Wille

und meine Leidenschaft,

Dinge voranzutreiben, bestärken

mich darin. Mein

ausgeprägtes Interesse für

Zukunftsthemen einerseits,

Ängste und Sorgen um die

Welt meiner Kinder an-

Ausstellung endet bald

„SAIL“-Fotografien bis 1. November

Welt wurden auf den Werften

der Stadt gebaut. Auch

der Alltag an Bord der Schulschiffe,

der wenig mit Seefahrtsromantik

zu tun hatte,

wird thematisiert.

Im zweiten Teil steht die SAIL

als Großveranstaltung im

Mittelpunkt. Teilnehmende

Schiffe, fleißige Helfer, Besatzungen

aus aller Welt und

das vielfältige Rahmenprogramm

werden durch Fotografien

von Wolfhard Scheer

präsentiert. SAIL-Souvenirs

wie Tassen und Gläser, Taschen

und Uhren, Medaillen

und Briefmarken wecken Erinnerungen

an ganz besondere

Tage in den Häfen der

Stadt.

Bundespräsident Joachim Gauck (2.v.l.) an Bord der nordischen Jagt

„GRÖNLAND“ während der SAIL 2015

Foto: Scheer

dererseits, machen diesen

Schritt zu einer logischen

Konsequenz.“

Aus einer ganz „anderen

Ecke“ kommt der dritte Bewerber

Hendrik Rehm. Der

37-jährige Hafenfacharbeiter

(Eurogate in Bremerhaven)

und gelernte Gas- und Wasserinstallateur,

lebt in Wanna

und „brennt“ für seine

dreijährige Tochter, die Kommunalpolitik

(Kreistagsabgeordneter,

Ortsrat Wanna,

Samtgemeinderat Land

Hadeln) und ist Mitglied in

15 örtlichen Vereinen und

Verbänden. Sein Grund für

die Kandidatur: „Ich möchte,

dass unser Wahlkreis

insgesamt mehr Gewicht

in Berlin bekommt. Beispiel

Thema Umweltschutz. Unsere

Elbe ist kein Gebrauchsgegenstand

für die Hamburger

Wirtschaft, sondern ein

wunderschöner Strich Natur

und die gilt es zu pflegen und

zu schützen. Dabei sind die

Interessen aller zu berücksichtigen.

Unser Wahlkreis

ist flächendeckend ländlicher

Raum. Hier würde ich

mich als Abgeordneter dafür

einsetzen, dass der ländliche

Raum mehr Entwicklungsmöglichkeiten

bekommt,

unter anderem durch massive

Förderung von besserer

Infrastruktur und durch Abbau

bürokratischer Hürden.“

Zur Entscheidungsfindung

bei den SPD-Mitgliedern

finden drei Vorstellungsrunden

statt. Los geht es am

24. November im Bereich

Stade/äußerster Nordkreis

Cuxhaven. Weitere Termine

sind am 27. November für

die Stadt Cuxhaven und den

Nordkreis Cuxhaven sowie

am 3. Dezember im Südkreis

Cuxhaven. Über die genauen

Orte und Modalitäten

berichtet EWa zeitnah. Die

letztendliche Entscheidung

wird dann auf einer Wahlkreiskonferenz

der Sozialdemokraten,

die am 15. Januar

2021 in Cuxhaven stattfinden

soll, fallen.

Seit Annette Faße aus Imsum,

die mit einer Unterbrechung

von 1987 bis 2009

Mitglied des Bundestages

war, konnte kein SPD-Politiker

den Wahlkreis Cuxhaven

mehr gewinnen und

auch nicht über die Landesliste

in das

Berliner Parlament

einziehen.

Ob

sich einer der

drei Kandidaten,

die

jetzt für die

Sozialdemokraten

ins

Rennen gehen,

gegen den Platzhirsch

Enak Ferlemann (CDU)

durchsetzen kann, ist vollkommen

offen. Aber die

Auswahl, die sich jetzt bietet

hat Charme. Da sind mit

Katja Brößling und Hendrik

Rehm zwei kommunale

Polit-Profis ebenso am

Startblock, wie mit Daniel

Schneider ein Seiteneinsteiger.

Jeder bringt seine ganz

eigenen Kompetenzen und

Lebensentwürfe mit, kann

mit seinen Erfahrungen

punkten. Das ist gut so für

das Klima in der SPD vor

Ort.

KLARTEXT

Auswahl

Andreas Oetjen

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