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Arbeitszeit - KV Schweiz

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Das Magazin für Bildung und Beruf<br />

<strong>Arbeitszeit</strong><br />

Der flexible Mensch<br />

Zukunftsrat<br />

Wer über das Morgen nachdenkt<br />

Rentner<br />

Wie sie ihre Zeit gestalten<br />

29. 10. 2012<br />

Heft 10


2<br />

Mit einem Prämien sparen.<br />

Gut, sind Sie Mitglied des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>. Denn Sie erhalten über 25 % Rabatt bei den Zusatzversicherungen<br />

der KPT und profitieren von den vielen weiteren Vorteilen der führenden Online-<br />

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oder Tel. 058 310 98 70.


Editorial<br />

Als Taxifahrer gehörte es zu einer meiner<br />

ersten Tätigkeiten bei Arbeitsbeginn:<br />

das Ausfüllen und Einlegen der Kontrollscheibe<br />

in den Fahrtenschreiber. Der<br />

Fahrtenschreiber registriert <strong>Arbeitszeit</strong>,<br />

Fahrzeit und Pausen sowie die Geschwindigkeit<br />

des Fahrzeuges. Das Ziel ist in<br />

erster Linie die Sicherheit der Passagiere<br />

und des Strassenverkehrs generell. In<br />

zweiter Linie dient der Fahrtenschreiber<br />

auch der Kontrolle der <strong>Arbeitszeit</strong> und<br />

der Pausen. Auf Basis dieses Dokumentes<br />

und des erzielten Umsatzes wird der Lohn<br />

des Mitarbeiters berechnet.<br />

Auch in meiner aktuellen Tätigkeit<br />

erfasse ich meine <strong>Arbeitszeit</strong>. Gemäss<br />

meinem Anstellungsreglement müsste<br />

ich dies nicht tun – ich unterstehe einer<br />

Kaderregelung mit einer zusätzlichen<br />

Ferienwoche und ohne Überzeitanspruch.<br />

Dass ich es trotzdem tue, hat wieder mit<br />

Sicherheit zu tun. Ich möchte meine<br />

<strong>Arbeitszeit</strong>en kontrollieren und so bewusst<br />

meine Work-Life-Balance im Auge<br />

behalten.<br />

Die aktuelle Diskussion über das Erfassen<br />

der <strong>Arbeitszeit</strong> ist mir persönlich<br />

zu wenig differenziert. Es werden alle<br />

Arten von Arbeiten und Jobs über einen<br />

Leisten geschlagen. Das Arbeitsgesetz ist<br />

diesbezüglich in die Jahre gekommen –<br />

die Arbeitsrealität hat sich verändert. Es<br />

gilt deshalb, Lösungen zu finden, die<br />

diese Realität abbilden.<br />

Flexibilität ist dabei nur ein Stichwort.<br />

Fairness und Sicherheit bleiben Themen,<br />

die wir weiterhin beachten müssen. Lesen<br />

Sie dazu die Beiträge im Dossier ab<br />

Seite 18.<br />

Ich wünsche Ihnen schöne Herbsttage!<br />

Peter Kyburz – Generalsekretär des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

peter.kyburz@kvschweiz.ch<br />

context 10 – 2012<br />

Inhalt<br />

11<br />

18<br />

30<br />

5 Im Büro Barcelona, Spanien<br />

6 Unbürokratisch<br />

7 Leserbriefe, <strong>KV</strong> in den Medien, Webrating<br />

8 Kurz Business-Chill/Neuer GAV<br />

9 Kolumne Von Daniel Jositsch<br />

Unbelastet leben<br />

Die Ergebnisse einer Umfrage des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

12 Rentner Wie sich Pensionierte weiterbeschäftigen<br />

14 Monatsinterview Robert Unteregger über die Zukunft<br />

Dossier <strong>Arbeitszeit</strong><br />

Die Zeiterfassung wäre gesetzlich vorgeschrieben, aber …<br />

26 Bündig Duales Bildungsystem/<strong>KV</strong>-Bildungsgruppe/Glückliche Wirtschaft<br />

27 Kolumne Von Stefanie Grob<br />

28 Burnout Eine perfide Sucht<br />

Von der Geburt bis zum Tod<br />

Zivilstandsämter benötigen kaufmännischen Nachwuchs<br />

34 Laufbahn Brigitte Frei, vom <strong>KV</strong> vor die Kamera<br />

38 Ratgeber Büroalltag/Bildung/Recht/Jugend<br />

40 <strong>KV</strong>-Aktuell/Sektionen Veranstaltungen und Informationen<br />

44 Impressum<br />

45 Rätsel SBB-Tageskarten zu gewinnen<br />

46 Cartoon Von Ruedi Widmer<br />

Titelbild: Viele Arbeitnehmende müssen wie anno dazumal stempeln – und sind zufrieden damit.


eiseCenter<br />

Ihr Reiseprogramm<br />

1. Tag: Anreise über Nacht mit dem Bus nach<br />

Venedig ab gewähltem Einstiegsort in der<br />

<strong>Schweiz</strong>.<br />

2. Tag: Morgens Ankunft mit dem Bus in Venedig.<br />

Ab Mittag Einschiffung und Kabinenbezug.<br />

Ihr Schiff Costa Fascinosa sticht am frühen<br />

Abend in See.<br />

3. Tag: Mittags Ankunft im Hafen von Bari. Bari<br />

ist die Hauptstadt der Region Apulien in Italien<br />

und ist eine bedeutende Hafenstadt. Geniessen<br />

Sie den Nachmittag in der italienischen Stadt.<br />

4. Tag: Heute haben Sie die Gelegenheit die antike<br />

Stadt Olympia zu besichtigen. Hier war der<br />

Austragungsort der Olympischen Spiele der Antike.<br />

Lassen Sie sich dies auf keinen Fall entgehen<br />

und besuchen Sie diese historische Stätte.<br />

5. Tag: Ihr Schiff legt heute im Hafen von Izmir<br />

an. Izmir ist die drittgrösste Stadt der Türkei<br />

und liegt an der türkischen Ägäisküste.<br />

Nehmen Sie an einem Ausfl ug von Costa teil<br />

context 10 – 2012<br />

Pfi ngst-Kreuzfahrt 2013<br />

Kreuzfahrt<br />

vom 19.05. bis 26.05.2013<br />

oder fl anieren Sie gemütlich an der Hafenpromenade.<br />

6. Tag: Ein Highlight Ihrer Kreuzfahrt ist die<br />

Istanbul. Istanbul ist die bevölkerungsreichste<br />

Stadt der Türkei. Besuchen Sie die berühmte<br />

blaue Moschee sowie den Bazar. Tauchen Sie<br />

ein in das türkische Flair und lassen Sie sich verzaubern.<br />

7. Tag: Erholung auf See. Heute fährt Ihr Schiff<br />

die berühmte Dardanellen Passage.<br />

8. Tag: Mittags Ankunft in Dubrovnik, einer der<br />

schönsten Städte Europas. Die wunderschöne<br />

kleine Altstadt zieht jährlich tausende Touristen<br />

an. Flanieren Sie durch die Gassen und genehmigen<br />

Sie sich eine Erfrischung in einem der<br />

zahlreichen Cafés und Restaurants.<br />

9. Tag: Ihre Kreuzfahrt geht heute zu Ende.<br />

Morgens Ankunft in Venedig. Frühstück an<br />

Bord, danach Ausschiffung und Busfahrt zurück<br />

in die <strong>Schweiz</strong> zu Ihrem gewählte Ausstiegsort.<br />

Veranstalter: Costa Kreuzfahrten<br />

Costa Fascinosa<br />

Costa Fascinosa<br />

CONNY<br />

inkl. Vollpension<br />

und Transfers ab<br />

Fr. 1030.–<br />

Reisedatum und Preise pro Person<br />

Costa Fascinosa vom 18.05. – 26.05.2013,<br />

Preis pro Person bei Doppelbelegung<br />

inkl. Transfers und Vollpension an Bord<br />

Aktionspreis Ihr <strong>KV</strong>-Preis<br />

Innenkabine Classic 1030.– 980.–<br />

Innenkabine Premium 1100.– 1050.–<br />

Aussekabine Classic 1230.– 1180.–<br />

Aussenkabine Premium 1350.– 1300.–<br />

Aussenkabine<br />

m. Balkon Classic 1550.– 1500.–<br />

Aussenkabine<br />

m. Balkon Premium 1700.– 1650.–<br />

Unsere Leistungen<br />

• Busfahrt ab <strong>Schweiz</strong> nach Venedig<br />

und retour<br />

• Kreuzfahrt in der gebuchten Kabine<br />

• Vollpension an Bord<br />

• 24-h Kabinenservice<br />

Nicht inbegriffen<br />

• Getränke und persönliche Ausgaben an Bord<br />

• Fakultative Ausfl üge von Costa<br />

• Obligatorisches Serviceentgelt<br />

(an Bord bezahlbar)<br />

• Annullations- und SOS-Versicherung<br />

Auftragspauschale<br />

Fr. 30.– pro Person, max. Fr. 60.– pro Dossier.<br />

Zusatzrabatt Fr. 50.– für <strong>KV</strong>-Mitglieder<br />

Direkte Buchung – ✆ 0848 735 735 oder www.digareisen.ch


Büro international<br />

Barcelona, Spanien Steckbrief Person<br />

Mireia lópez García arbeitet seit zwei Jahren<br />

als Verkäuferin bei Quesos Barcelona<br />

S.l., einem Fachgeschäft für Käse, Wurst<br />

und Schinken.<br />

Text und Fotos Julia Macher<br />

Hatten Sie als Kind einen Traumberuf?<br />

Meine Eltern hatten 48 Jahre lang ein<br />

Restaurant. Als Kind habe ich meiner<br />

Mutter in der Küche geholfen und davon<br />

geträumt, selbst Köchin zu werden.<br />

Was arbeiten Sie?<br />

Als Fachverkäuferin für Wurst- und<br />

Käsewaren bediene ich Kunden. In unserem<br />

Geschäft bieten wir auch halbfertige<br />

Ware wie Hamburger, panierte Schnitzel<br />

oder Kroketten an. Für deren Zubereitung<br />

bin ich ebenfalls zuständig.<br />

Welche Ausbildung haben Sie gemacht?<br />

Ich war acht Jahre auf der Grundschule<br />

und habe anschliessend im Restaurant<br />

meiner Eltern gearbeitet, bis ich<br />

27 war. Dann habe ich einen Fortbildungskurs<br />

Metzgereiwesen besucht und<br />

zum Beispiel gelernt, wie man Waren<br />

richtig lagert, ansprechend präsentiert<br />

oder iberischen Schinken fachgerecht<br />

aufschneidet.<br />

Wie lange brauchen Sie von Ihrem<br />

Wohn- zu Ihrem Arbeitsort?<br />

Eine Stunde. Ich gehe jeden Morgen<br />

um Viertel vor Sieben aus dem Haus.<br />

Was schätzen Sie an Ihrem Beruf?<br />

Eigentlich alles, den Kontakt mit den<br />

Kunden ebenso wie den Umgang mit den<br />

Produkten. Die Arbeit ähnelt sehr der<br />

im Gastronomiebetrieb meiner Eltern.<br />

Das einzige, was manchmal stört, sind<br />

unfreundliche Kunden, die nicht einmal<br />

Guten Tag sagen.<br />

Wie sind Sie auf Ihre Stelle aufmerksam<br />

geworden?<br />

Als ich vor drei Jahren mein eigenes<br />

Geschäft schliessen musste, erfuhr ich<br />

über Bekannte von dieser Stelle. Ich hätte<br />

sofort anfangen können, wollte aber noch<br />

context 10 – 2012<br />

zwei Monate Pause, um mehr Zeit mit<br />

meinem Sohn verbringen zu können.<br />

Wie viele Stunden arbeiten Sie?<br />

Unter der Woche bin ich von acht Uhr<br />

morgens bis neun Uhr abends im Geschäft,<br />

samstags von halb acht bis halb<br />

drei.<br />

Wie oft machen Sie Ferien?<br />

Einmal im Jahr, den ganzen Monat<br />

August.<br />

Wie viel verdienen Sie pro Jahr?<br />

16 800 Euro in vierzehn Monatsgehältern<br />

(rund 20 240 Franken).<br />

Können Sie Geld auf die Seite legen?<br />

Früher ja, aber mit Kind geht das nicht<br />

mehr.<br />

Wie viele Personen müssen von Ihrem<br />

Einkommen leben?<br />

Ich und mein siebenjähriger Sohn.<br />

Wir wohnen bei meiner Mutter.<br />

Sind Sie gegen Krankheit versichert?<br />

Nein.<br />

Haben Sie eine Altersvorsorge?<br />

Ich habe eine Lebensversicherung<br />

und bekomme, wenn ich weiter arbeite,<br />

eine staatliche Rente.<br />

Würden Sie gerne mehr verdienen oder<br />

sind Sie zufrieden?<br />

Bei so vielen Überstunden würde ich<br />

gerne mehr verdienen.<br />

Was möchten Sie beruflich noch<br />

erreichen?<br />

Ich bin bereits verantwortlich für das<br />

Ladengeschäft, mehr geht nicht.<br />

Reden Sie zu Hause über die Arbeit?<br />

Das ist unser Hauptgesprächsthema,<br />

bei der vielen Zeit, die ich hier verbringe!<br />

Was soll einmal aus Ihrem Sohn werden?<br />

Er träumt davon, Polizist zu werden.<br />

Ich wünsche mir, dass er das schafft.<br />

name Mireia López García<br />

alter 36<br />

Zivilstand ledig<br />

Wohnform lebt mit Sohn in der<br />

Eigentumswohnung der Mutter<br />

Wohnort Barcelona<br />

Steckbrief Spanien<br />

Barcelona ist mit 1,6 Millionen Ein-<br />

wohnern das zweitwichtigste Kulturund<br />

Handelszentrum Spaniens. Die<br />

Mittelmeermetropole ist Hauptstadt<br />

der autonomen Region Katalonien.<br />

einwohner Spanien rund 47,2<br />

Millionen<br />

arbeitslosenquote 24,6 %, die<br />

höchste Quote innerhalb der<br />

Industrienationen<br />

Durchschnittseinkommen 22 790 Euro<br />

brutto im Jahr, umgerechnet ca. 27 430<br />

Franken<br />

Gewerkschaftlicher organisationsgrad<br />

16%<br />

Wichtigste exportartikel Autos, chemische<br />

Produkte, Lebensmittel<br />

5


6<br />

Unbürokratisch<br />

Trainer Michael Hausherr notiert auf der Sportanlage Neudorf in Zürich die Trainingsergebnisse der Juniorinnen. Foto: Atelier MFM/Ex-Press<br />

context 10 – 2012


Leserbriefe<br />

«Ich male mir aus, welche Wirkung beim<br />

französisch sprechenden Adressaten ein<br />

Geschäftsbrief auf Stufe A1 hinterlässt.»<br />

context 8 – 2012<br />

Ungeliebtes französisch<br />

«Ungeliebtes Französisch»: Welch ein Unterschied<br />

zu «Die Französisch-Kurse in<br />

der Schule reichen Euch nicht aus? Ihr<br />

habt Lust, in die französischsprachige<br />

Welt einzutauchen? Dann brecht doch für<br />

eine Woche in die welsche <strong>Schweiz</strong> auf,<br />

denn eine Sprache lernt man am Besten<br />

vor Ort.» Gelesen in der Ausgabe 3/2012<br />

von «My hostel news». «Ungeliebtes Französisch»<br />

ermuntert gar nicht, diese<br />

schöne Sprache zu lernen.<br />

Perplex war ich nach der Lektüre des<br />

letzten Abschnittes, wo es hiess, dass die<br />

Voraussetzungen für die Teilnahme am<br />

Fernkurs «Ecrire une lettre commerciale<br />

par semaine» Kenntnisse auf Stufe A1<br />

sind. Bedeutet das, dass nach der <strong>KV</strong>-<br />

Lehre (nur) dieses Niveau erreicht ist? Ich<br />

versuche, diese Information mit dem<br />

Kontext der Geschäftswelt zusammenzubringen<br />

und male mir aus, welche Wirkung<br />

beim französisch sprechenden Adressaten<br />

ein Geschäftsbrief auf Stufe A1<br />

hinterlässt.<br />

Der Europäische Referenzrahmen<br />

Stuft das Niveau A1 als elementare<br />

Sprachverwendung ein; für das Schreiben<br />

heisst das: Ich kann eine kurze, einfache<br />

Postkarte (sic!) schreiben, z.B. Feriengrüsse.<br />

Ich kann auf Formularen, z.B.<br />

in Hotels, Namen, Adresse, Nationalität<br />

usw. eintragen. Die (ungeliebte) Grammatikstruktur<br />

und der Wortschatz sind<br />

also sehr rudimentär und lückenhaft. In<br />

Webrating<br />

Welchen stellenwert hat Querdenken in<br />

ihrem betrieb?<br />

Ist explizit erwünscht : 18%<br />

Wird toleriert : 35 %<br />

Ist unerwünscht: 47 %<br />

context 10 – 2012<br />

drei Monaten Fernkurs diese riesige Lücke<br />

zu schliessen, ist Wunschdenken. Der<br />

Lehrer oder die Lehrerin wird die Briefe<br />

erheblich korrigieren und umformulieren<br />

müssen. Fehlt der Kurs, frage ich mich,<br />

wie sie daherkommen.<br />

Zusammenfassend: Ich habe Französischkenntnisse<br />

auf Stufe A1 und schreibe<br />

auf Französisch einem potenziellen Kunden<br />

in Genf einen Geschäftsbrief. Der<br />

kurze, einfache Brief wird meinen Geschäftspartner<br />

kaum überzeugen und<br />

hinterlässt einen negativen Eindruck.<br />

Soll ich mich wundern, wenn er mein Angebot<br />

ausschlägt und jenes einer anderen<br />

Firma (vielleicht aus Spanien oder<br />

Deutschland) annimmt, die auf Stufe C1<br />

kommunizieren kann? «Cherchez la différence!»:<br />

Kompetenz Stufe C1: Ich kann<br />

mich schriftlich klar und gut strukturiert<br />

ausdrücken und meine Ansicht ausführlich<br />

darstellen. Ich kann in Briefen, Aufsätzen<br />

oder Berichten über komplexe<br />

Sachverhalte schreiben und die für mich<br />

wesentlichen Aspekte hervorheben. Ich<br />

kann in meinen schriftlichen Texten den<br />

Stil wählen, der für die jeweiligen Leser<br />

angemessen ist. B.M.*<br />

*Name der Redaktion bekannt<br />

Context freut sich über Ihren Leserbrief!<br />

Bitte mit Vor-/Nachnamen sowie Wohnort an:<br />

context@kvschweiz.ch, oder an<br />

kV schweiz, context, Postfach, 8027 Zürich<br />

Jetzt abstimmen:<br />

www.kvschweiz.ch<br />

Was halten sie von der<br />

Vertrauensarbeitszeit?<br />

> Kontrolle ist besser<br />

> Habe Bedenken<br />

> Finde ich gut<br />

kV in den Medien<br />

Der Gesamtarbeitsvertrag (GAV) im<br />

Holzbau ist seit nunmehr vier Jahren<br />

in der Branche gut verankert. Mit dem<br />

Qualitätslabel Holzbau Plus wird die<br />

Vereinbarung der Sozialpartner Holzbau<br />

<strong>Schweiz</strong>, Syna, Unia, Baukader<br />

<strong>Schweiz</strong> und <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> weiter gestärkt.<br />

9.10.2012<br />

Die ersten Lehrstellen für nächsten<br />

Sommer sind bereits vergeben. Vor<br />

allem Banken binden vielsprechende<br />

Lehrlinge immer früher an sich. Damit<br />

muss Schluss sein, fordert Daniel<br />

Jositsch, Nationalrat und Präsident<br />

des kaufmännischen Verbandes (<strong>KV</strong>)<br />

<strong>Schweiz</strong>. Er wird deshalb kommende<br />

Woche ein Postulat im Nationalrat einreichen.<br />

Darin fordert Jositsch den<br />

Bundesrat auf, Massnahmen gegen<br />

das Problem zu ergreifen.<br />

9.9.2012<br />

Ein Pilotprojekt der Banken zeigt:<br />

Die flexible Erfassung der <strong>Arbeitszeit</strong>en<br />

durch die Mitarbeiter ist gescheitert.<br />

[…] Anders ist die Bewertung der<br />

Angestellten des dritten Sektors,<br />

<strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>. «Der Pilotversuch war ein<br />

guter Ansatz. Wir haben die <strong>Arbeitszeit</strong>kontrolle<br />

in der Selbstverantwortung<br />

der Angestellten als einen gangbaren<br />

Weg beurteilt», sagt Barbara<br />

Gisi, Leiterin Angestelltenpolitik.<br />

7.9.2012<br />

Kaufmännische Angestellte sollen im<br />

kommenden Jahr 1 % bis 2,5 % mehr<br />

verdienen. Diese Forderung postuliert<br />

der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>. Die höchsten Lohnsteigerungen<br />

soll es bei den Versicherungen,<br />

in der Telekommunikation sowie<br />

in der Pharma- und Chemiebranche<br />

mit 2 % bis 2,5 % geben.<br />

6.9.2012<br />

7


8<br />

Kurz<br />

context 10 – 2012<br />

<strong>KV</strong> Bern lanciert Netzwerk<br />

Mitte Oktober hat der <strong>KV</strong> Bern zum ersten Mal die Netzwerk-Veranstaltung<br />

«IMPULSIV – Business Chill» durchgeführt. In einem Referat stellte Google das<br />

Unternehmen vor und zeigte Internet-Trends auf. Die Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer knüpften Kontakte zu Firmen. Von Rolf Murbach<br />

Sabrina Koller vom <strong>KV</strong> Bern ermutigt die Teilnehmer: Nutzt das Netzwerk!<br />

Die Stimmung ist aufgeräumt im<br />

Foyer des Theaters am Käfigturm<br />

in Bern. Langsam trudeln die Gäste ein,<br />

vor allem junge Leute. Sie sind gespannt,<br />

was sie von Google zu hören bekommen.<br />

Der Name des Unternehmens zieht offenbar.<br />

Rund 80 Frauen und Männer haben<br />

sich für den ersten «IMPULSIV – Business<br />

Chill» des <strong>KV</strong> Bern angemeldet. Das Ziel:<br />

Der Verband will jungen Berufs leuten aktuelle<br />

Informationen über Trends der Arbeitswelt<br />

liefern und vor allem eine Plattform<br />

fürs Vernetzen bieten. Er hat deshalb<br />

zehn Firmen an den Anlass eingeladen.<br />

«Geht auf die Unternehmen zu. Hier könnt<br />

ihr netzwerken», sagt Sabrina Koller vom<br />

<strong>KV</strong> Bern , die den Abend moderiert.<br />

Gespannt auf Google<br />

Unter den Gästen sind die zwei jungen<br />

Frauen Giada Caspar und Michèle Fahrni.<br />

Beide haben vor Kurzem die <strong>KV</strong>-Lehre abgeschlossen.<br />

Giada ist zum zweiten Mal<br />

an einem Anlass des <strong>KV</strong> Bern. Sie nahm<br />

am Job-Speed-Dating teil. «Das war super,<br />

ich habe an dieser Job-Börse gleich eine<br />

Stelle gefunden», erzählt sie. Zum «IM-<br />

PULSIV – Business Chill» ist sie gekommen,<br />

weil sie neugierig ist und wissen will,<br />

wie Google arbeitet. «Das Netzwerken<br />

steht bei mir nicht im Vordergrund, das<br />

kommt später.» Auch ihre Kollegin freut<br />

sich auf den Vortrag des Internet-Giganten.<br />

«Ich brauche Google täglich, da will<br />

ich wissen, was dahinter steckt», sagt sie.<br />

› Handelsschule<br />

Die Welt im Internet verändert sich<br />

rasant und damit auch unser Leben.<br />

Online wird immer wichtiger und durchdringt<br />

fast alle Lebensbereiche. Dies zeigt<br />

Mike Zwahlen von Google <strong>Schweiz</strong> in<br />

seinem Referat eindrücklich: «In einer<br />

Sekunde laden die User eine Stunde<br />

Videomaterial auf die Server von Youtube»,<br />

sagt er. «2010 bewegten sich rund<br />

1.9 Milliarden Nutzerinnen und Nutzer im<br />

Netz. Bis 2020 rechnet man mit weiteren<br />

drei Milliarden.»<br />

Zwahlen referiert über die Veränderungen<br />

im Online-Advertising, zeigt die<br />

neusten Social-Media-Trends auf und<br />

stellt die immer ausgeklügelteren Verfahren<br />

der Suchmaschinen vor. «Informatio-<br />

Zum Beispiel: hkvaarau.ch/handelsschule


nen werden nicht mehr einfach zum User<br />

gespült, sondern nach Relevanzkriterien<br />

ausgesucht.»<br />

Firmen im Visier<br />

Ruedi Flückiger, Geschäftsleiter des <strong>KV</strong><br />

Bern, freut sich über das grosse Interesse<br />

der Mitglieder. «Wir wollen hier junge<br />

Menschen und potenzielle Arbeitgeber zusammenbringen»,<br />

erklärt er. Dies hat der<br />

Verband bereits bei den zwei Job-Speed-<br />

Dating-Veranstaltungen getan, die dieses<br />

und letztes Jahr stattgefunden haben.<br />

Die Anlässe sind bei Firmen und Stellensuchenden<br />

offenbar beliebt. Im zwei -<br />

ten Durchgang waren fünfzehn Unternehmen<br />

und dreissig Jobinteressenten<br />

dabei. «Wir werden solche Anlässe fürs<br />

Netzwerken regelmässig durchführen, jedes<br />

Jahr ein IMPULSIV-Job-Speed-Dating<br />

und zwei Business-Chill-Veranstaltun-<br />

context 10 – 2012<br />

gen. Hinzu kommt im Sommer jeweils ein<br />

Fest mit Kultur.»<br />

Junge Mitglieder halten<br />

Dem <strong>KV</strong> Bern geht es auch darum, die<br />

jungen Mitglieder nach der Grundbildung<br />

im Verband halten zu können. Es<br />

gibt immer wieder Lehrabgängerinnen<br />

und Lehrabgänger, die nicht wissen, was<br />

ihnen der Verband nach der Lehre bringt,<br />

und die Mitgliedschaft künden.<br />

«Dem wirken wir nun entgegen, indem<br />

wir die Klassen im dritten Lehrjahr<br />

besuchen und sie darüber informieren,<br />

welches unsere Angebote sind», sagt<br />

Ruedi Flückiger und fährt fort: «Damit<br />

wir das Angebot künftig noch besser auf<br />

die junge Klientel ausrichten können, haben<br />

wir mit 25 Jugendlichen einen Workshop<br />

durchgeführt und ihre Bedürfnisse<br />

abgeklärt.»<br />

Gut verhandelt<br />

Ein wichtiger GAV für<br />

die Ostschweiz Neu sind im GAV folgende Mindest-<br />

Der Gesamtarbeitsvertrag mit der Arbonia<br />

Forster Gruppe konnte erneuert werden.<br />

Der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>, die Gewerkschaften<br />

Unia und Syna sowie die <strong>Schweiz</strong>er Kader<br />

Organisation SKO können einen Erfolg<br />

vermelden: Mit der Arbonia Forster<br />

Gruppe (AFG), mit Sitz im thurgauischen<br />

Arbon, konnte ein neuer Gesamtarbeitsvertrag<br />

ausgehandelt werden. Er ist rückwirkend<br />

seit dem 1. Juli 2012 in Kraft und<br />

ersetzt den bisherigen Vertrag von 2001.<br />

Der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> ist erleichtert über den<br />

Abschluss nach drei langen Jahren Verhandlung.<br />

«Das Unternehmen ist zurzeit<br />

einem rauen Wind ausgesetzt, umso wichtiger<br />

ist ein GAV», sagt Benedikt Gschwind,<br />

Bereichsleiter GAV beim <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>. Betroffen<br />

sind gut 1000 Mitarbeitende.<br />

Vaterschaftsurlaub<br />

Die AFG ist als industrielle Bauausrüsterin<br />

tätig. Die dem GAV unterstellten Bereiche<br />

sind: Heiztechnik, Kühltechnik,<br />

Stahltechnik und Oberflächentechnologie.<br />

Dies sind mehr als im alten GAV. Die<br />

ebenfalls zur AFG gehörenden Bereiche<br />

Fenster und Türen (Ego Kiefer) sowie Küchen<br />

(Piatti Küchen) sind dem nationalen<br />

Schreiner-GAV unterstellt.<br />

löhne festgesetzt:<br />

> 6200 Franken für Fachhochschul-<br />

Absolvent/innen<br />

> 4600 Franken für Arbeitnehmende<br />

EFA/EFZ ab Alter 25<br />

> 4200-4599 Franken für Arbeitnehmende<br />

EFA/EFZ bis Alter 25<br />

> 4000 Franken für Hilfsarbeitende<br />

Gschwind begrüsst es, dass erstmals auch<br />

für höher Qualifizierte in dieser Branche<br />

verbindliche Mindestlöhne festgelegt<br />

werden konnten. In der Grenzregion zu<br />

Deutschland und Österreich sei dies sehr<br />

wichtig.<br />

Ausserdem gibt es neu mehr Verbindlichkeit<br />

bei der Förderung der beruflichen<br />

Weiterbildung. Anlässlich des jährlichen<br />

Mitarbeitergesprächs werden konkrete<br />

Massnahmen festgelegt. Und die Angestellten<br />

erhalten neu einen Vaterschaftsurlaub<br />

von 5 Tagen.<br />

Die grosszügige Ferienregelung bleibt<br />

weiterhin bestehen: Alle Mitarbeitenden<br />

haben mindestens 5 Wochen Urlaub. Ab<br />

50 gibt es 6 Wochen. Lernende im ersten<br />

Lehrjahr haben 7 Wochen, im zweiten<br />

Lehrjahr 6 Wochen, im dritten und vierten<br />

Jahr die gesetzlichen 5 Wochen. ajm<br />

KoluMNe<br />

Veteranen sind<br />

schlau!<br />

Von Daniel Jositsch<br />

Jedes Jahr findet die Veteranenfeier statt,<br />

an der die Mitglieder des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> geehrt<br />

werden, die seit 50 Jahren Mitglieder<br />

sind. In der traditionellen Rede des Präsidenten<br />

dankte ich für die langjährige<br />

Solidarität. Beim Mittagessen sprach ich<br />

mit einem Geehrten, der mir sagte: «Solidarität<br />

ist gut, aber ich bin zu einem<br />

grossen Teil <strong>KV</strong>-Mitglied geblieben, weil<br />

es mir genützt hat!» Die Ehrlichkeit verblüffte<br />

mich zunächst. Doch er erläuterte<br />

mir überzeugend, dass der Verband seine<br />

Interessen auf verschiedenen Ebenen<br />

wahrgenommen habe: auf der politischen<br />

Bühne, in Lohnverhandlungen,<br />

im Rahmen der Weiterbildung und in<br />

seinem Fall, ganz praktisch, durch die<br />

juristische Unterstützung bei einer<br />

arbeitsrechtlichen Streitigkeit.<br />

Die Arbeitswelt ist rauer geworden.<br />

Deshalb ist heute eine <strong>KV</strong>-Mitgliedschaft,<br />

und damit die Möglichkeit, in verschiedenen<br />

Bereichen seine Interessen vertreten<br />

zu sehen und auf Dienstleistungen<br />

und Beratung zurückgreifen zu können,<br />

mindestens ebenso wichtig wie in den<br />

vergangenen fünfzig Jahren. Heute ist<br />

sicherlich ein Bereich sehr bedeutend geworden:<br />

das Networking. Im <strong>KV</strong> begegnet<br />

das Mitglied Berufsleuten aus der gleichen<br />

Branche; auch solchen, die auf der<br />

Karriereleiter schon weit nach oben gestiegen<br />

sind. Das ist es, was mir der<br />

Veteran mitgeben wollte: <strong>KV</strong>-Mitglied ist<br />

man aus Solidarität zum Verband, aber<br />

zu einem Verband, der einen ganz konkret<br />

unterstützt und einem nützt. Die Veteraninnen<br />

und Veteranen haben das<br />

erkannt, deshalb sind sie solidarisch<br />

und schlau!<br />

Daniel Jositsch ist Nationalrat und<br />

Präsident des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />

daniel.jositsch@kvschweiz.ch<br />

9


10<br />

PublirePortage<br />

Rubriktitel<br />

Wer sich weiterbildet,<br />

steigert seinen Wert.<br />

Mit einer Weiterbildung bei Juventus KLZ oder der Technikerschule<br />

HF steigen die Chancen auf die Traumstelle.<br />

Eine Erstausbildung ist ein fundierter<br />

und wichtiger Einstieg in das Berufsleben.<br />

Doch wer seinen Marktwert bei<br />

den Chefs und Personalabteilungen<br />

steigern möchte, der sollte sich stets<br />

weiterbilden und so seine Qualifikationen<br />

verbessern. Denn nebst Berufserfahrung<br />

sind auch Weiterbildungen<br />

wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche<br />

Karriere.<br />

Nur anerkannte Weiterbildungen<br />

Erstes Gebot bei einer Weiterbildung:<br />

Es sollte sich um ein anerkanntes<br />

Bildungsangebot mit einem gültigen<br />

Abschluss halten. Denn auch auf dem<br />

Weiterbildungsmarkt gibt es «No­name­<br />

Produkte», die einem schliesslich nichts<br />

bringen, da sie nicht anerkannt sind.<br />

Bei der werden deshalb<br />

alle Aus­ und Weiterbildungen mit<br />

einem schweizweit anerkannten Zertifikat<br />

oder einem eidg. Fachausweis bzw.<br />

Diplom abgeschlossen. Das garantiert<br />

Ihnen und Ihrem Arbeitgeber, dass Sie<br />

für die Ausübung einer bestimmten Aufgabe<br />

die nötigen Qualifikationen auch<br />

wirklich erfüllen.<br />

Zahlreiche Möglichkeiten<br />

Die zur gehörende<br />

Juventus KLZ bietet motivierten Berufsleuten<br />

zahlreiche Aus­ und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

an. Ob Handelsdiplom<br />

VSH, höheres Wirtschaftsdiplom<br />

VSK, Technischer Kaufmann FA, Sachbearbeiter­Ausbildungen,<br />

Leadership<br />

oder Direktionsassistenz: Mit einem<br />

Lehrgang bei der Juventus KLZ erreichen<br />

Sie Ihr Karriereziel in den Bereichen<br />

Finanz, Marketing, HR, Handel,<br />

Management und der Selbständigkeit.<br />

Doch auch wer sich in technischen Berufen<br />

bewegt, hat mit der Technikerschule<br />

HF fundierte Weiterbildungs­<br />

context 10 – 2012<br />

Tertiärstufe<br />

Sekundarstufe<br />

Primar­<br />

Höhere<br />

Fachprüfungen<br />

Eidgenössische<br />

Berufsprüfungen<br />

Brückenangebote<br />

Höhere Berufsbildung Hochschulstufe<br />

Berufliche Grundbildung<br />

Obligatorische Schulzeit<br />

Höhere<br />

Fachschulen<br />

Zulassungsstudium<br />

möglichkeiten. So erhalten Informatiker<br />

innerhalb von sechs Semestern den Abschluss<br />

als diplomierter Techniker HF<br />

und sichern sich so verbesserte Chancen<br />

auf dem Arbeitsmarkt. Weitere Studiengänge<br />

sind: Digital­Elektronik HF, Energie­Elektronik<br />

HF, Maschinenbau HF<br />

oder Supply Chain Management HF.<br />

Beste Beratung<br />

Die <strong>Schweiz</strong>er Bildungslandschaft ist<br />

auf den ersten Blick unübersichtlich<br />

und kompliziert. Doch alle Bildungsanbieter<br />

der kennen<br />

Fachhoch schulen<br />

Berufsmaturität<br />

Passerelle<br />

Universität und ETH<br />

Gymnasiale<br />

Maturität<br />

Allgemeinbildende<br />

Schulen<br />

Die Lehr­ und Studiengänge der sind optimal auf das Bildungssystem<br />

der <strong>Schweiz</strong> ausgerichtet. Es gibt zahlreiche interessante Wege, mehr aus<br />

sich und seinen Qualifikationen zu machen. Die bietet auf allen<br />

Karrierestufen eine passende Aus­ oder Weiterbildung an.<br />

das Bildungssystem der <strong>Schweiz</strong> sehr<br />

genau. Sie beraten Sie zielgenau und<br />

können anhand Ihrer Wünsche genau<br />

definieren, welcher Ausbildungsweg<br />

Sie am schnellsten und effektivsten an<br />

Ihr Ziel bringt.<br />

Kontaktieren Sie uns unter:<br />

044 446 45 45/info@klz.ch<br />

043 268 25 09/info@technikerschule­hf.ch<br />

Publireportage


Massnahmen gegen Stress<br />

Jede fünfte Person nimmt ihre derzeitigen Lebensumstände als belastend wahr.<br />

Dies ergibt eine Umfrage des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> unter seinen Mitgliedern.<br />

Der Verband reagiert darauf mit spezifischen Forderungen. Von Therese Jäggi<br />

Von zunehmenden Ansprüchen bezüglich<br />

Flexibilität, Eigenverantwortung<br />

und Eigeninitiative, von der<br />

Erwartung ständiger Erreichbarkeit<br />

und le benslanger Weiterbildung hört<br />

und liest man regelmässig. Doch: Nimmt<br />

der Druck für alle Arbeitnehmenden zu?<br />

Sind gewisse Altersgruppen oder Funktionen<br />

besonders betroffen? Nehmen<br />

Frauen und Männer die Veränderungen<br />

und Ansprüche der Arbeitswelt unterschiedlich<br />

wahr?<br />

Der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> wollte es genauer<br />

wissen und befragte eine Auswahl seiner<br />

Mitglieder zu ihrem Umgang mit den<br />

Herausforderungen im Spannungsfeld<br />

«Leben­Arbeiten­Lernen». Im Fokus stehen<br />

dabei die Themengebiete Weiterbildung,<br />

Home Office und Vereinbarkeit von<br />

Familie und Beruf. Rund 1400 Personen<br />

beteiligten sich an der Umfrage.<br />

Weiterbildung<br />

Knapp die Hälfte der Befragten absolviert(e)<br />

in zeitlicher Nähe zur Umfrage<br />

eine grössere Weiterbildung. Ein wichtiger<br />

Hinderungsgrund ist die Unterstützung<br />

durch den Arbeitgeber, die erstaunlich<br />

schwach ausfällt. Unterschiedlich<br />

gefördert werden Mitarbeitende mit Teilzeitpensum<br />

und Frauen. Frauen absolvieren<br />

deutlich häufiger Weiterbildungen als<br />

Männer, insbesondere auch solche von<br />

kürzerer Dauer. Und: Während Frauen<br />

eher Wert auf fortlaufende Weiterbildung<br />

legen, konzentrieren sich Männer auf seltenere,<br />

aber längere Kurse.<br />

Forderungen Weiterbildung<br />

> Förderung durch den Arbeitgeber:<br />

Frauen, Teilzeitarbeitende und ältere<br />

Arbeitnehmende müssen von Arbeitgebern<br />

gleichermassen gefördert und<br />

motiviert werden.<br />

> Vermehrte zeitliche Kompensation:<br />

Arbeitgeber sollen ihre Angestellten<br />

vermehrt entlasten, indem sie diese<br />

während der Weiterbildung freistellen<br />

oder eine zeitlich befristete Reduktion<br />

des Arbeitspensums ermöglichen.<br />

> Mehr Flexibilität: Der modulare<br />

Aufbau von Ausbildungsgängen muss<br />

context 10 – 2012<br />

gefördert werden. Dieser erlaubt<br />

Arbeitnehmenden, den Ablauf ihrer<br />

Weiterbildung flexibel zu planen.<br />

Home office<br />

Rund 45% der befragten Mitglieder arbeiten<br />

in einem Betrieb, der grundsätzlich<br />

eine Home­Office­Option anbietet. Eltern<br />

nutzen Home Office zur verbesserten Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf. Nachholbedarf<br />

besteht in der Reglementierung<br />

der Erreichbarkeit während der Arbeit<br />

ausserhalb des Büros.<br />

Forderungen Home office<br />

> Erreichbarkeit regeln:<br />

Die Gefahr von Dauerstress aufgrund<br />

ständiger Erreichbarkeit muss mit<br />

klaren, schriftlichen Abmachungen<br />

verhindert werden.<br />

> Home Office für alle:<br />

Das Büro zu Hause soll kein Privileg<br />

von Kaderleuten sein, sondern möglichst<br />

allen Angestellten offen stehen.<br />

arbeitstätigkeit und Kinder<br />

Bei den 20 Prozent, die Kinder im betreuungspflichtigen<br />

Alter haben, zeigt sich<br />

eine traditionelle Rollenverteilung.<br />

Forderungen arbeitstätigkeit und Kinder<br />

> Unterstützung am Arbeitsplatz:<br />

Ein Entgegenkommen in Form eines<br />

Kleinpensums ermöglicht es Eltern,<br />

<strong>KV</strong>-umFrage<br />

Hat sich ihr arbeitgeber zeitlich an den<br />

Kosten ihrer Weiterbildung beteiligt?<br />

trotz kleinen Kindern einen Fuss im<br />

Arbeitsmarkt zu behalten.<br />

> Partnerschaftliches Engagement:<br />

Väter, Ehemänner oder Partner sollen<br />

entsprechende Schritte am Arbeitsplatz<br />

umsetzen. Auch mit einer geringfügigen<br />

Reduktion des Arbeitspensums<br />

erleichtern sie ihrer Partnerin<br />

den teilweisen Verbleib im Arbeitsmarkt.<br />

> Ausbau Fremdbetreuung:<br />

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />

darf nicht an fehlenden Krippenplätzen<br />

und anderen familienergänzenden<br />

Strukturen scheitern. Es ist<br />

deshalb ein enges Monitoring über die<br />

weitere Entwicklung von Angebot und<br />

Nachfrage nötig.<br />

20 Prozent der befragten Personen erleben<br />

ihre Lebensumstände als belastend.<br />

In den meisten Fällen gründet diese<br />

Wahrnehmung in der Mehrfachbelastung<br />

aus anspruchvoller Arbeit und zusätzlicher<br />

Beanspruchung. Ansonsten aber ergibt<br />

sich ein erfreuliches Bild: Die grosse<br />

Mehrheit der Umfrageteilnehmenden<br />

empfindet ihre derzeitige Lebenssituation<br />

als ausgewogen und angenehm.<br />

Quelle: «Leben-Arbeiten-Lernen». Eine Befragung<br />

von <strong>KV</strong>-<strong>Schweiz</strong>-Mitgliedern zu ihrem Umgang mit<br />

den steigenden Anforderungen im Spannungsfeld<br />

«Leben-Arbeiten-Lernen». <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>/Angestelltenpolitik,<br />

2012. Download: www.kvschweiz.ch/lal<br />

Hat sich ihr arbeitgeber finanziell an den<br />

Kosten ihrer Weiterbildung beteiligt?<br />

Nein: 78% Nein: 53%<br />

Ja, zu 50%: 4% Ja, zu 50%: 13%<br />

Ja, zu 100%: 7 % Ja, zu 100%: 22 %<br />

Rest: 11 % Rest: 12 %<br />

11


12<br />

Rent a Rentner<br />

Yvonne Leirer öffnet den Stall, aus<br />

dem schon eine neugierige Hasennase<br />

das Fressen erschnuppert. Nachdem<br />

die Langohren gefüttert sind, packt<br />

sie den Gartenschlauch und spritzt die<br />

Blumen im Hinterhof des Hauses in Basel.<br />

Zwei Wochen lang kümmert sich die<br />

66-Jährige um die Tiere und Pflanzen der<br />

Hausbesitzer, die in den Ferien sind. Ihre<br />

Auftraggeber haben Leirer über die Internetseite<br />

«Rent-a-Rentner» für den Hütedienst<br />

angefragt.<br />

Märchen und Marketing<br />

Mit der Online-Plattform «Rent-a-Rentner»<br />

schuf ihr Erfinder Peter Hiltebrand<br />

aus dem zürcherischen Bachenbülach<br />

ideale Voraussetzungen für eine Gruppe<br />

von Arbeitnehmerinnen und -nehmern,<br />

die bisher vorwiegend durch private<br />

Verbindungen oder im Bereich der Freiwilligenarbeit<br />

tätig war: pensionierte<br />

Frauen und Männer, die auch jenseits<br />

des offiziellen Rentenalters arbeiten<br />

möchten. Kostenlos können sie ihr Profil<br />

auf der Plattform aufschalten und<br />

Dienstleistungen anbieten. Das geht<br />

von Märli vorlesen über Rasenmähen,<br />

Kochen, Ikea-Möbel zusammenbauen<br />

bis zu Textverarbeitung, Marketingplanung<br />

oder Computer-Support.<br />

Wer einen Rentner «mieten» möchte,<br />

findet durch die Eingabe einer Postleitzahl<br />

mögliche Kandidaten in seiner<br />

Nähe und kontaktiert diese dann direkt.<br />

Wie viel den Rentnerinnen und Rentnern<br />

ihre Arbeit wert ist, entscheiden<br />

sie selbst. Die Plattform versteht sich als<br />

reine Vermittlungsdrehscheibe, für die<br />

Geschäftsabwicklung sind die Mitglieder<br />

selber verantwortlich.<br />

Klarer Rahmen<br />

Die Mitgliedschaft kann mit einer<br />

zweimonatigen Kündigungszeit auf das<br />

Ende eines Kalenderjahrs aufgelöst werden.<br />

Peter Hiltebrand behält sich jedoch<br />

vor, ein Profil jederzeit und ohne Einhaltung<br />

einer Frist zu kündigen und zu löschen<br />

– etwa wenn Missbrauch des Profils<br />

vorliegt. «Ich überprüfe die Profile von<br />

Zeit zu Zeit», erklärt Hiltebrand.<br />

Yvonne Leirer ist seit zwei Jahren Mitglied<br />

auf der Online-Plattform. «Ich<br />

context 10 – 2012<br />

Eine Rentnerin mieten<br />

Dank einer Online-Plattform können arbeitswillige Pensionierte ihre Dienstleistungen<br />

einem breiten Publikum anbieten. Von Julia Konstantinidis<br />

wollte nicht von einem Tag auf den anderen<br />

mit dem Arbeiten aufhören», erklärt<br />

die Architektin, die zuletzt in führender<br />

Position bei der Basler Bauteilbörse beschäftigt<br />

war. Bei «Rent-a-Rentner» bietet<br />

sie neben einfachen Arbeiten auch spezifischere<br />

an, etwa Beratung in Architektur<br />

und Innenarchitektur sowie die Einführung<br />

in die Bildverarbeitung oder in Internet<br />

und E-Mail. Einen Stundenansatz<br />

gibt sie auf ihrem Profil nicht an, das vereinbart<br />

sie von Auftrag zu Auftrag.<br />

Sie ist froh über den fest umrissenen<br />

Rahmen, den sie ihrer Arbeit bei «Rent-a-<br />

Rentner» verleihen kann. Dass sie für ihre<br />

«Nur weil jemand Rentner ist, gibt es keinen<br />

Grund, weshalb er für seine Dienstleistung<br />

nicht entlöhnt werden sollte.»<br />

Dumping-Risiko<br />

Allerdings sieht Ambroz das Risiko,<br />

dass die Mitglieder von «Rent-a-Rentner»<br />

mit ihrem Angebot die marktüblichen<br />

Preise drücken könnten. «So etwas ist immer<br />

eine Konkurrenz», gibt Christine<br />

Davatz, Vize-Direktorin des <strong>Schweiz</strong>erischen<br />

Gewerbeverbands zu bedenken.<br />

Die Mietrentnerinnen und -rentner sollten<br />

sich bewusst sein, dass sie mit gleich<br />

langen Spiessen arbeiten müssen wie das<br />

«Nur weil jemand Rentner ist, gibt es keinen Grund,<br />

weshalb er für seine Dienstleistung nicht entlöhnt<br />

werden sollte. » Franjo Ambroz von Pro Senectute Kanton Zürich<br />

Dienstleistung etwas verlangt, obwohl<br />

sie eine Rente bezieht, findet sie richtig:<br />

«Es ist eine Qualitätssicherung, schliesslich<br />

kennen mich meine Auftraggeber<br />

nicht. Indem sie mich bezahlen, verpflichte<br />

ich mich, gute Arbeit abzuliefern.»<br />

Im Gegensatz zur Freiwilligenarbeit,<br />

wo sie auch schon tätig war, sei es<br />

bei «Rent-a-Rentner» einfacher, klare<br />

Vereinbarungen zu treffen. «In der Freiwilligenarbeit<br />

kann es passieren, dass<br />

man plötzlich Aufgaben übernimmt, die<br />

nichts mehr mit der ursprünglichen<br />

Arbeit zu tun haben.»<br />

In der Freiwilligenarbeit sind Leistungen<br />

je nach Aufgabengebiet in der Tat<br />

schwer messbar. Franjo Ambroz, Geschäftsleiter<br />

von Pro Senectute Kanton<br />

Zürich, wo viele Angebote von 3600 Freiwilligen<br />

abgedeckt werden, sieht die Freiwilligenarbeit<br />

durch «Rent-a-Rentner» jedoch<br />

nicht bedroht: «Die Motivation für<br />

Freiwilligenarbeit ist eine andere, man<br />

identifiziert sich mit sinnvollem Engagement<br />

innerhalb einer Organisation, sucht<br />

für eigene Aktivitäten oft auch den sozialen<br />

Kontext einer Institution.» Grundsätzlich<br />

sei es begrüssenswert, dass die<br />

Plattform Rentnerinnen und Rentnern<br />

die Möglichkeit biete, ihr Know-how weiterhin<br />

anzuwenden. Dass dafür etwas<br />

verlangt wird, findet Ambroz in Ordnung:<br />

Gewerbe. «Auch sie müssen Regeln und<br />

Bestimmungen des Arbeitsrechts und der<br />

Arbeitssicherheit berücksichtigen – ansonsten<br />

besteht die Gefahr der Schwarzarbeit»,<br />

so Davatz. Wer jedoch immer<br />

wieder für ein flexibles Rentenalter und<br />

die Möglichkeit, länger zu arbeiten, plädiere,<br />

könne im Prinzip nichts gegen die<br />

Plattform sagen: «Es ist eine clevere Idee.»<br />

Weitere Plattformen<br />

Es gibt noch andere Portale, auf denen Pensionierte<br />

ihre Dienstleistungen anbieten können:<br />

www.rentarentner.ch<br />

www.rentnerpower.ch<br />

www.arbeitsrentner.ch<br />

www.activas.ch<br />

Folgende Plattformen und Netzwerke vermitteln<br />

pensionierte Fachleute an Unternehmen:<br />

www.pensiojob.ch<br />

www.emeritus-work.ch<br />

www.adlatus.ch<br />

www.senexpert.ch<br />

Julia Konstantinidis ist freie Journalistin im Basler<br />

Pressebüro Kohlenberg.<br />

konstantinidis@kohlenberg.ch


«Die Plattform soll etwas abwerfen»<br />

Weil er nicht zu Hause Däumchen drehen wollte, gründete der pensionierte Elektromonteur<br />

Peter Hiltebrand vor drei Jahren die Online-Plattform «Rent-a-Rentner». Interview Julia Konstantinidis<br />

Context: Herr Hiltebrand, ahnten Sie,<br />

dass Ihre Online-Plattform so viel<br />

Zuspruch erhalten würde?<br />

Peter Hiltebrand: Ich führte während<br />

30 Jahren ein Elektro-Geschäft. Auf Kundenbesuchen<br />

hatte ich beobachtet, dass<br />

viele pensionierte Menschen keine richtige<br />

Aufgabe mehr haben. Für solche<br />

Menschen wollte ich eine Plattform<br />

schaffen, wo sie weiterhin ihre Arbeit anbieten<br />

können. Ich war wohl zur rechten<br />

Zeit am rechten Ort.<br />

Für einen «alten Sack», wie Sie sich<br />

auf der Plattform selber nennen, ist<br />

ein Online-Geschäft sehr modern.<br />

Meine Tochter betreibt eine Werbeagentur.<br />

Als ich ihr von meiner Idee erzählte,<br />

arbeiteten wir zusammen das Modell<br />

der Webseite aus. Technisch wird die<br />

«Rent-a-Rentner»-Seite von der Agentur<br />

meiner Tochter unterhalten.<br />

Wer wird Mitglied bei «Rent-a-Rentner»?<br />

Einerseits sind es Personen, die eine<br />

kleine Rente haben und gezwungen sind,<br />

Geld dazu zu verdienen. Oft sind das<br />

Frauen, die nie oder lange nicht erwerbstätig<br />

waren und etwa nach einer Schei-<br />

context 10 – 2012<br />

YOUR<br />

IT HEART<br />

BEAT<br />

dung nur wenig Rentenanspruch haben.<br />

Andere möchten auf diese Art geistig und<br />

körperlich fit bleiben. Wieder andere – vor<br />

allem Männer – wissen schlicht nicht,<br />

was tun und erstellen deshalb ein Profil<br />

bei uns. Übers Ganze gesehen sind mehr<br />

Männer bei «Rent-a-Rentner» aktiv.<br />

Wohl, weil Frauen oft schon mit freiwilliger<br />

Arbeit – etwa Betreuungsaufgaben –<br />

beschäftigt sind.<br />

Gab es von Seiten des Gewerbes<br />

Reaktionen auf Ihre Geschäftsidee?<br />

Anfangs fürchteten einige Dienstleister<br />

unsere Konkurrenz. Inzwischen hat<br />

das abgenommen. Denn wir übernehmen<br />

häufig Arbeiten, die sich vom Aufwand<br />

her für Firmen nicht lohnen: etwa<br />

einen tropfenden Wasserhahn flicken.<br />

Weshalb bestehen Sie darauf, dass Ihre<br />

Mitglieder für ihre Arbeit etwas verlangen?<br />

Ich bin der Ansicht, dass eine Arbeit,<br />

die nichts kostet, nichts wert ist. Die Mitglieder<br />

sind selber für die Abrechnungen<br />

zuständig, müssen Quittungen schreiben<br />

und ihre Einnahmen versteuern sowie<br />

allfällige Sozialabgaben abrechnen.<br />

«Bei iSource hat die Chemie<br />

von Anfang an gestimmt, was<br />

für eine gute Zusammenarbeit<br />

unumgänglich ist: Die Spezialisten<br />

haben uns auf Anhieb<br />

verstanden und konnten unsere<br />

Anforderungen in kurzer Zeit<br />

umsetzen. Wir sind sehr zufrieden<br />

mit der Leistung der Server-<br />

Infrastruktur von iSource und<br />

fühlen uns gerüstet, zukünftige<br />

Business-Anforderungen<br />

unseres wachsenden Unternehmens<br />

zu erfüllen.»<br />

Daniel Grob<br />

Leiter ICT, HIAG Handel AG<br />

Verdienen Sie an «Rent-a-Rentner»?<br />

Bis jetzt habe ich nichts daran verdient.<br />

Ich habe zwar selber auch ein Profil,<br />

bin aber nur selten im Einsatz, da mich<br />

der Betrieb der Webseite ausfüllt. Ich bin<br />

Geschäftsmann und die Plattform soll etwas<br />

abwerfen. Deshalb sind wir nun daran,<br />

uns zu vergrössern. Eventuell gründen<br />

wir eine AG und verkaufen Aktien.<br />

Ich bin momentan dabei, das Geschäftsmodell<br />

auf Italienisch, Französisch und<br />

Englisch übersetzen zu lassen, denn eine<br />

Idee ist, die Marke «Rent-a-Rentner» weiterzuverkaufen.<br />

Der rührige Rentner Peter Hiltebrand.<br />

OUTSOURCING SERVICES<br />

CONSULTING ENGINEERING<br />

IT SERVICE CENTER<br />

Zahlreiche Kunden aus den unterschiedlichsten<br />

Branchen verlassen sich täglich auf die<br />

langjährige Erfahrung und die ausgewiesenen<br />

Spezialisten von iSource. www.isource.ch<br />

13


14<br />

Monatsinterview<br />

«Wir können die Zukunft<br />

mitgestalten!»<br />

Langfristigkeit Die Stiftung Zukunftsrat erarbeitet zusammen mit Experten, Erwachsenen<br />

und Jugendlichen Bausteine für eine zukunftsfähige <strong>Schweiz</strong>. Geschäftsführer Robert Unteregger<br />

sagt, wir könnten nicht mehr so haushalten wie bisher. Interview Alice Baumann / Foto Béatrice Devènes<br />

Context: Herr Unteregger, Sie sind<br />

Mitgründer und Leiter der Stiftung<br />

Zukunftsrat. Was verstehen Sie unter<br />

Zukunft?<br />

Robert Unteregger: Wir haben die<br />

Möglichkeit, den vor uns liegenden Zeitraum<br />

zu gestalten. Menschen, die so alt<br />

sind wie ich, können auf 40 Jahre bewusst<br />

erlebte Zeitgeschichte zurückblicken.<br />

Während dieser Zeitspanne hat sich sehr<br />

context 10 – 2012<br />

rasch sehr vieles grundlegend verändert.<br />

Das heisst auch: Wenn wir für die kommenden<br />

15 bis 20 Jahre tragfähige Ziele<br />

anstreben, haben wir eine gute Chance,<br />

im Bereich dieser Ziele anzukommen.<br />

Seit wann gibt es die Stiftung Zukunftsrat?<br />

Und was ist ihre Mission?<br />

Die Anfänge reichen ins Jahr 1997<br />

zurück. Unsere Mission war und ist es<br />

noch heute, die Gründung von Zukunfts-<br />

räten zu initiieren und zu fördern. Sie<br />

ergänzen Regierungen und Parlamente<br />

von Staat und Kantonen gezielt um die<br />

Dimension der Langzeit.<br />

Wie kam es zur Gründung der Stiftung?<br />

Es ging damals um die Totalrevision<br />

der Bundesverfassung. Es gab mehrere<br />

Vorschläge zur Einführung von Langzeitkammern.<br />

Sie fanden jedoch keinen Eingang<br />

in die neue Verfassung von 1999. Um


Robert Unteregger (50) ist Mitgründer und Geschäftsleiter der<br />

Stiftung Zukunftsrat. Im Projekt Cudrefin.02 finden Jugendliche<br />

Zeiträume, um sich mit der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft<br />

auseinander zu setzen. Der Kontakt zu jungen Menschen motiviert<br />

den früheren Pfadfinder und Philosophielehrer zu seinem<br />

Engagement für seine Stiftungsprojekte und zieht sich als<br />

roter Faden durch sein Leben.<br />

dieses Anliegen dennoch voranzubringen,<br />

riefen wir die Stiftung Zukunftsrat<br />

ins Leben.<br />

Was geschah in den Kantonen?<br />

Auch in mehreren Kantonen wurden<br />

damals neue Verfassungen geschaffen.<br />

Wir brachten den Vorschlag, Zukunftsräte<br />

zu schaffen, in die kantonalen Verfassungsräte<br />

ein. 2002 wurde erstmals in<br />

einer Verfassung die Schaffung eines Zukunftsrats<br />

festgeschrieben: im Kanton<br />

Waadt. Seit 2008 ist er an der Arbeit. Ähnliche<br />

Einrichtungen gibt es mittlerweile<br />

auch in den Kantonen Graubünden und<br />

St. Gallen. In Zürich scheiterte das Vorhaben<br />

2004 nur knapp. Sehr hilfreich für die<br />

Entwicklung und das Verständnis von<br />

Arbeitsweise und Funktion von Zukunftsräten<br />

waren unser Jugend-Projekt an der<br />

expo.02 und die Berner Jugend-Zukunftsrat-Tage<br />

1997-2002.<br />

Ist Ihre Stiftung politisch motiviert?<br />

Sicher, aber nicht parteipolitisch. Als<br />

gemeinnützige Stiftung wollen wir angesichts<br />

der gewaltigen technischen und<br />

wirtschaftlichen Wirkkräfte unserer Gesellschaft<br />

darauf hinwirken, dass wir es<br />

schaffen, längerfristig verantwortbare<br />

und tragbare Entwicklungspfade einzuschlagen.<br />

Im Januar 2012 haben Sie eine sechstägige<br />

Konferenz zum Thema «Haushalten &<br />

Wirtschaften» organisiert. Wer war<br />

dabei?<br />

Es haben gegen 60 ausgewiesene<br />

Fachleute aus Wirtschaft, Verwaltung,<br />

Bildung, Politik, NGOs, Initiativgruppen<br />

und Kirchen teilgenommen.<br />

Unter Ihren Teilnehmenden finden sich<br />

aufgeschlossene Zeitgenossen, die politisch<br />

eher links von der Mitte oder in der<br />

Mitte stehen. Gibt es keine konservativen<br />

Vertreter von Politik, Gesellschaft und<br />

Wirtschaft, die sich mit der Zukunft<br />

befassen?<br />

Ich wiederhole: Wir sind als gemeinnützige<br />

Stiftung nicht parteipolitisch einzuordnen.<br />

Auch bei der Einladung zur<br />

Konferenz war die politische Parteizugehörigkeit<br />

kein Gesichtspunkt. Die Teil-<br />

context 10 – 2012<br />

nehmenden wurden aufgrund ihrer<br />

Erfahrungen, ihres Wissens und ihres Engagements<br />

im längerfristigen Gestalten<br />

der Zukunft eingeladen. Die Einteilung in<br />

links und rechts ist einer differenzierten<br />

Auseinandersetzung mit schwierigen<br />

Themen ohnehin hinderlich.<br />

Worüber wurde denn an der Konferenz<br />

vor allem diskutiert?<br />

Es ging uns um eine langfristig tragfähige<br />

Geld- und Wirtschaftspolitik. Dieses<br />

Thema ist sehr komplex und facettenreich,<br />

wie auch unser Buch zur Konferenz<br />

zeigt. Es umfasst viele globale bis lokale<br />

Aspekte. Die Vielfalt und Vielstimmigkeit<br />

an dieser Zusammenkunft begeisterte<br />

alle, die sie erlebten.<br />

Die Finanzpolitik ist in der Tat eine<br />

brisante Baustelle unserer Gesellschaft.<br />

Was ist an der Konferenz genau passiert?<br />

Wir haben grundsätzliche Ideen zur<br />

Verbesserung der Geldordnung erörtert<br />

und anhand von Best-Practice-Beispielen<br />

konkrete Schritte ins Auge gefasst. Die<br />

Kernfrage lautete stets: Welche Massnahmen<br />

sind langfristig tragfähig? In über 50<br />

Workshops wurden ebenso viele Themen<br />

bearbeitet. Die Leitenden der Workshops<br />

haben diese Arbeit in kurzen Kapiteln zusammengefasst.<br />

Ihr Buch trägt den Titel «Haushalten<br />

& Wirtschaften – Bausteine für eine<br />

zukunftsfähige <strong>Schweiz</strong>». Wie sieht denn<br />

ein zukunftsfähiges Haushalten und<br />

Wirtschaften aus?<br />

Wir haben im Anschluss an die Konferenz<br />

ein Wirtschaftsmanifest mit<br />

fünf Punkten verfasst: Erstens sind<br />

solche Entwicklungslinien, von denen<br />

wir wissen, dass wir sie so nicht weiterführen<br />

können, durch langfristig tragfähige<br />

zu ersetzen. Eine nicht tragfähige<br />

Entwicklungslinie ist zum Beispiel unser<br />

Energiehaushalt: Der Energieverbrauch<br />

der <strong>Schweiz</strong> hat sich seit 1950 versechsfacht<br />

und beruht vor allem auf den nicht<br />

erneuerbaren Energiequellen Erdöl und<br />

Uran. Wir müssen zweitens versuchen, in<br />

durchschaubaren, langfristig tragbaren<br />

Kreisläufen zu haushalten.<br />

Was heisst das konkret?<br />

Einrichtungen und Gegenstände des<br />

täglichen Gebrauchs gestalten wir von<br />

Anfang an so, dass die Materialien nach<br />

Gebrauch trenn- und wieder verwendbar<br />

oder biologisch abbaubar sind. Drittens<br />

ist der Umstand, dass Menschen Individuen<br />

sind, die nur vom eigenen Vorteil<br />

«Es geht uns um eine langfristig tragfähige Geld-<br />

und Wirtschaftspolitik.»<br />

ausgehend Dinge und Geld tauschen und<br />

dadurch zum Wohl aller beitragen, so<br />

nicht haltbar. Diese Haltung ist ein Grund<br />

für die aktuelle Wirtschafts- und Finanzkrise.<br />

Jetzt gilt es, die Lehre in den Wirtschafts-<br />

und Finanzwissenschaften zu<br />

erneuern. Eine weitere Ursache der Krise<br />

ist der Missbrauch von Geld. Wir schlagen<br />

viertens vor, die Versorgung und Verwendung<br />

von Geld ebenso wie von Wasser,<br />

Energie und Nutzverkehr als Teil des Service<br />

Public zu organisieren. Dies ermöglicht<br />

uns und unseren Nachkommen ein<br />

Leben in Anstand und Würde. Beim fünften<br />

Anliegen geht es darum, dass wir als<br />

mündige Bürgerinnen und Bürger darüber<br />

entscheiden, was unsere längerfristigen<br />

gesellschaftlichen Ziele sein sollen.<br />

Es gibt keinen blinden Markt und keine<br />

unsichtbare Hand, die uns diese Aufgabe<br />

abnehmen. Als Eid-Genossen-Schafterinnen<br />

haben wir in dieser Arbeit einige<br />

Erfahrung.<br />

Was ist für Sie die Kernbotschaft der<br />

Tagung und des Buchs respektive des<br />

Manifests?<br />

Wir können nicht so weiter haushalten<br />

und wirtschaften wie bisher. Jetzt stehen<br />

wir vor der grossen und spannenden<br />

Herausforderung, unsere Wirtschafts-<br />

15


16<br />

Monatsinterview<br />

und Geldordnung so weiterzuentwickeln,<br />

dass sie längerfristig tragfähig wird.<br />

Kann ein Buch oder eine Konferenz eine<br />

gesellschaftliche Veränderung bewirken?<br />

Nein, so einfach ist es natürlich nicht.<br />

Aber beides dient auch als wirksame Öffentlichkeitsplattform.<br />

Das Wirtschaftsmanifest<br />

samt Buch ist zurzeit bei 40<br />

Institutionen von NGOs bis zu den Wirtschaftsdachverbänden<br />

in der Vernehmlassung.<br />

Das Buch ist ein Arbeitsinstrument.<br />

Sie sagen, die <strong>Schweiz</strong> solle in den<br />

kommenden fünf Jahren zu einem<br />

Zukunftsräteland werden. Wie gehen<br />

Sie konkret vor?<br />

Wir informieren, initiieren, motivieren.<br />

Die schon erwähnten kantonalen<br />

Einrichtungen sind noch keine ausgewachsenen<br />

Zukunftsräte. Doch es sind<br />

zähe Pflanzen, die weiterwachsen. Im<br />

Kontext der Wirtschaftskrise und der<br />

Energiewende sind die Umstände zur<br />

Schaffung weiterer Zukunftsräte günstig.<br />

Wer soll den Zukunftsräten angehören<br />

und wer wählt die Mitglieder?<br />

In kleineren Gebilden ist es erfahrungsgemäss<br />

eher schwierig, genügend<br />

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einen Probeeinsatz vereinbaren.<br />

Wie das funktioniert? www.rav-check.ch<br />

Eine Kampagne der Arbeitslosenversicherung in Zusammenarbeit von Bund und Kantonen.<br />

context 10 – 2012<br />

Leute zu finden. In grösseren Einrichtungen<br />

wie den Kantonen und auf Bundesebene<br />

empfehlen wir für die Auswahl der<br />

Zukunftsratsmitglieder ein Vorschlagskomitee.<br />

Es besteht aus einzelnen Vertretern<br />

aus Wissenschaft, Kirchen, NGOs,<br />

Behörden, Verwaltung, Branchenverbänden,<br />

Gewerkschaften etc. Diese schlagen<br />

Personen vor, die sich im Sinn des Gemeinwohls<br />

und einer langfristigen Zukunftsgestaltung<br />

als Mitglied eines Stiftungsrats<br />

eignen. Damit sind alle<br />

Mitglieder demokratisch legitimiert.<br />

Sind diese Mitglieder Experten?<br />

Nein, das müssen weder Experten<br />

noch Supermenschen sein. Die Vielfalt<br />

ihrer Erfahrungen, Funktionen und ihres<br />

Wissens soll sich ergänzen.<br />

Was unterscheidet einen Zukunftsrat von<br />

einem Think Tank, wie ihn heute schon<br />

manche Institution hat?<br />

Ein Think Tank produziert Papier. Ein<br />

Zukunftsrat hat als gesellschaftliche Einrichtung<br />

die Kompetenz, seine Überlegungen<br />

frühzeitig und in geregelten Verfahren<br />

in die gesellschaftlich-politische<br />

Meinungsbildung und -findung einzubringen.<br />

Welche Handlungskompetenz hat ein<br />

Zukunftsrat konkret?<br />

Gegenüber Regierung und Parlament<br />

sollte ein Zukunftsrat das Recht auf<br />

Anhörung, auf Vorschlag und eventuell,<br />

als stärkstes Instrument, auf ein qualifiziertes<br />

Veto haben. Auch soll er seine<br />

Themen in einer breiteren Öffentlichkeit<br />

auf attraktive Weise zur Diskussion stellen<br />

können.<br />

Wenn es um die Zukunft geht, ist vor<br />

allem unsere Jugend gefordert. Nennen<br />

Sie uns ein paar konkrete Projekte, an<br />

denen Sie mit Jugendlichen arbeiten.<br />

Wir organisieren seit 1997 Projekte mit<br />

Schulklassen, Jugendräten und Jugendlichen<br />

im Alter von 14 bis 19 Jahren. Bleibende<br />

Spuren hinterlassen haben zum<br />

Beispiel die Berner Jugend-Zukunftsrat-<br />

Tage, das Expo-Projekt «14-19 gestalte<br />

deine Zukunft!» und «noW-future!». Seit<br />

2003 konzentriert sich unsere Jugendarbeit<br />

auf die Baustelle «Zukunft – Zentrum<br />

für Zukunftsgestaltung und nachhaltige<br />

Entwicklung» in Cudrefin. Wir haben dieses<br />

Projekt zusammen mit der Stiftung<br />

Pfadiheime <strong>Schweiz</strong> und dem JugendSolarProjekt<br />

von Greenpeace gegründet.


Wie lauten Ihre Fragen an die<br />

Jugendlichen?<br />

Was soll in 20 Jahren sein? Welche ersten<br />

Schritte führen zum Ziel? Wie sieht<br />

dein eigenes kleines Projekt aus? Welcher<br />

persönliche Schritt führt dich in Richtung<br />

Ziellandschaft? Die Jugendlichen arbeiten<br />

an den Themen, die sie interessieren<br />

wie Mobilität, Kommunikation,<br />

Energie, Ernährung, Gerechtigkeit.<br />

Im Lauf des Gesprächs haben wir Ihr<br />

Büro verlassen und sind nun auf dem<br />

Grund des Projekts cudrefin.02 angelangt.<br />

An der Hauswand hängt ein<br />

Plakat mit dem Slogan «denken werken<br />

wirken». Bitte erklären Sie uns, was<br />

wir hier sehen.<br />

Wir stehen in einer ehemals baufälligen<br />

Scheune, die wir mit Jugendlichen<br />

Schritt für Schritt zum Zukunftshaus ausgestalten<br />

und renovieren, dies in offenem<br />

Baustil, wie die Sagrada Familia in Barcelona.<br />

Spielerisch und experimentell erkunden<br />

wir gangbare Wege in eine tragfähige<br />

Zukunft, zum Beispiel beim<br />

Kochen mit einer Solaranlage, bei der<br />

Rückgewinnung von Wärme, beim Bauen<br />

mit Bauabfällen, beim Gartenbau, mit<br />

Martin Wittwer und Dominik Bruderer, Inhaber der Mattenbach AG, Winterthur<br />

context 10 – 2012<br />

Kunst am Bau, Workshops und Theater.<br />

Hier leben wir Nachhaltigkeit.<br />

Ihre Stiftung sitzt in Cudrefin. Die<br />

Ortschaft ist unlogischerweise mit<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln kaum<br />

zu erreichen. Warum haben Sie diesen<br />

Standort gewählt?<br />

Zuerst gab es hier nur das Pfadiheim<br />

«Le Moulin». Das angrenzende Terrain<br />

mit der Scheune wurde dazu gekauft.<br />

Dann entstand die Idee, die Scheune als<br />

«Baustelle Zukunft» zu nutzen. Deshalb<br />

befindet sich die Baustelle hier. Inzwischen<br />

haben wir gemerkt, dass der Neuenburgersee<br />

mit seiner intakten Natur<br />

und die Infrastruktur des Dorfes sehr attraktiv<br />

sind für das Zentrum.<br />

Die Stiftung spricht auch Grossunternehmen<br />

an. Wie sehr stehen zum Beispiel<br />

Migros und Coop in der Verantwortung?<br />

Diese beiden Grossverteiler bemühen<br />

sich zumindest sektoriell ernsthaft um<br />

nachhaltigen Konsum, wie ihre Angebote<br />

zu Fairtrade und Bio zeigen. Die rechtliche<br />

Form der Genossenschaft ist zudem<br />

eine Organisationsweise, bei der nicht<br />

das schnelle und grosse Geld im Vordergrund<br />

steht, sondern der gemeinsame ge-<br />

nossenschaftliche Nutzen, der ja ein längerfristiges<br />

Anliegen ist. Das entspricht<br />

uns.<br />

Sie sind es gewohnt, mit Kleinem<br />

Grosses zu tun. Wie leben Sie privat?<br />

«noW future», was heisst das für Sie<br />

persönlich?<br />

Ich wohne in einer Zweizimmerwohnung<br />

in Thun und bewege mich hauptsächlich<br />

zu Fuss, mit der Bahn und auf<br />

dem Velo. Die geschilderte Arbeit leiste<br />

ich mit und ohne Lohn, so dass sie kontinuierlich<br />

vorankommt. Gegenwärtig ist<br />

es finanziell sehr eng. Natürlich hoffen<br />

wir, in Kürze wieder grössere Projektgelder<br />

und Spenden zu erhalten.<br />

* Haushalten & Wirtschaften, Bausteine für eine<br />

zukunftsfähige Wirtschafts- und Geldordnung,<br />

Herausgeber Stiftung Zukunftsrat, Rüegger Verlag<br />

Alice Baumann ist freie Journalistin und Kommunikationsberaterin<br />

in Bern. baumann@consign.ch<br />

Béatrice Devènes ist freie Fotografin in Bern.<br />

bdevenes@bluewin.ch<br />

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17


18<br />

Dossier <strong>Arbeitszeit</strong><br />

Siebzehn Prozent der <strong>Schweiz</strong>er Arbeitnehmenden arbeiten<br />

heute flexibel und ohne dass ihre <strong>Arbeitszeit</strong> erfasst<br />

und dokumentiert wird. Diese Zahl geht aus einer im September<br />

vorgestellten repräsentativen Befragung der <strong>Schweiz</strong>er<br />

Erwerbsbevölkerung hervor. Ziel der vom Staatssekretariat für<br />

Wirtschaft (Seco) in Auftrag gegebenen Studie ist es, die Zusammenhänge<br />

zwischen flexiblen <strong>Arbeitszeit</strong>regelungen und der<br />

Arbeitssituation der Befragten zu untersuchen. Im Mittelpunkt<br />

der Untersuchung mit dem Titel «Flexible <strong>Arbeitszeit</strong>en in der<br />

<strong>Schweiz</strong>» (Details siehe Ende des Artikels S. 25) steht die Frage<br />

nach der obligatorischen Erfassung der <strong>Arbeitszeit</strong>en.<br />

Flexible <strong>Arbeitszeit</strong>en nehmen in <strong>Schweiz</strong>er Unternehmen<br />

und Organisationen immer mehr zu. 2005 gaben noch 14 Prozent<br />

der Arbeitnehmenden an, flexibel und ohne <strong>Arbeitszeit</strong>er-<br />

context 10 – 2012<br />

Flexibilität hat<br />

Grenzen<br />

Immer mehr Firmen erklären die Zeiterfassung für fakultativ.<br />

Das verstösst nicht nur gegen das Gesetz, sondern ist<br />

auch mit finanziellen und gesundheitlichen Nachteilen<br />

für die Beschäftigten verbunden.<br />

Text Therese Jäggi / Statements Andrea Mašek<br />

fassung zu arbeiten. Anstelle der nachvollziehbaren <strong>Arbeitszeit</strong><br />

tritt die sogenannte Vertrauensarbeitszeit. Im Fokus der Abmachungen<br />

zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitenden steht das<br />

Ergebnis. Wann und wie lange die Beschäftigten an ihrem Projekt<br />

arbeiten, ist unwesentlich.<br />

Eine klare Definition von Vertrauensarbeitszeit gibt es nicht.<br />

Als Faustregel gilt, dass der Arbeitgeber darauf vertraut, dass<br />

seine Mitarbeitenden so lange arbeiten, wie vertraglich vereinbart<br />

ist, und die Beschäftigten anderseits verlassen sich darauf,<br />

dass ihnen nicht mehr Arbeit zugemutet wird, als sie in der entsprechenden<br />

Zeit bewältigen können. In vielen Konzepten wird<br />

aber – neben zahlreichen anderen Aspekten – der völlige Verzicht<br />

auf die Erfassung der geleisteten Arbeitsstunden als Kernelement<br />

von Vertrauensarbeitszeit erachtet. Noch sind die


Auch in anderen Ländern ist die Stempeluhr gang und gäbe, wie hier zum Beispiel in Polen.<br />

context 10 – 2012<br />

19


20<br />

Dossier <strong>Arbeitszeit</strong><br />

Unternehmen, welche dies konsequent umsetzen, in der Minderheit.<br />

Beachtlich ist das Phänomen aber trotzdem, denn ein<br />

Verzicht auf <strong>Arbeitszeit</strong>erfassung verstösst eindeutig gegen die<br />

gesetzlichen Bestimmungen. In der Verordnung zum Arbeitsgesetz<br />

sind die Erfassung der Arbeits- und Ruhezeiten vorgeschrieben.<br />

Bei Banken und Versicherungen im Trend<br />

Weit verbreitet ist der Verzicht auf <strong>Arbeitszeit</strong>erfassung bei Banken<br />

und Versicherungen, aber auch im Kaderbereich der Bundesverwaltung.<br />

Beim Bund war es laut der Seco-Studie die hohe<br />

Zahl von Überstunden, die durch einen Verzicht auf <strong>Arbeitszeit</strong>-<br />

erfassung reduziert werden sollten. Dieses Argument zählt sicher<br />

auch in der Privatwirtschaft. Ausserdem wird häufig argumentiert,<br />

dass ein akribisches Festhalten der Arbeitsstunden<br />

kleinlich sei und nicht zu einer modernen Betriebskultur passe.<br />

Manche Geschäftsführer von Kleinstunternehmen scheuen<br />

auch den Aufwand, die Präsenzzeit ihrer Angestellten zu registrieren<br />

und zu kontrollieren.<br />

Doch wie kann man sich erklären, dass zahlreiche Unternehmen<br />

und ganze Branchen das Arbeitsgesetz systematisch<br />

unterlaufen? «Es gibt zu wenige Arbeitsinspektoren, welche die<br />

Unternehmen regelmässig kontrollieren könnten», sagt Barbara<br />

Gisi, Leiterin Angestelltenpolitik beim <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>. Anderseits<br />

könne man aber auch annehmen, dass viele Arbeitnehmende<br />

mit dem Verzicht auf <strong>Arbeitszeit</strong>erfassung einverstanden seien.<br />

context 10 – 2012<br />

«Wir müssen unsere<br />

<strong>Arbeitszeit</strong> – wir haben<br />

gleitende <strong>Arbeitszeit</strong>en –<br />

nicht erfassen. Es ist<br />

schön, wenn Arbeitgeber<br />

auf diese Weise ihr<br />

Vertrauen zu ihren<br />

Angestellten zeigen.<br />

Ich habe aber in früheren Jobs auch schon<br />

meine <strong>Arbeitszeit</strong> erfassen müssen und hatte<br />

nie Probleme damit.»<br />

Andrea Keller, Office Managerin<br />

«Wir geben unsere<br />

<strong>Arbeitszeit</strong> in ein Programm<br />

namens Presento<br />

ein. Darin erfassen wir<br />

auch Urlaub, Arztbesuch,<br />

Weiterbildung etc. Mit<br />

meinem Visum bestätige<br />

ich die Richtigkeit meiner<br />

Eingaben. Ich habe so jederzeit einen Überblick<br />

über meine Gleitzeit, Überzeit und die restlichen<br />

Ferientage, und als Vorgesetzte habe ich ein<br />

zuverlässiges Instrument für die Kontrolle der<br />

<strong>Arbeitszeit</strong> meiner Mitarbeiterin.»<br />

Jacqueline Harr, Leiterin Organisation und Projekte auf<br />

dem Generalsekretariat einer kantonalen Direktion<br />

Andernfalls hätten sie ja das Recht auf ihrer Seite, wenn sie sich<br />

dagegen wehren würden. Vom Verzicht auf <strong>Arbeitszeit</strong>erfassung<br />

profitieren laut Barbara Gisi aber doch hauptsächlich die Arbeitgeber.<br />

So sei es beispielsweise bekannt, dass Bankangestellte<br />

durchschnittlich zweieinhalb Stunden mehr arbeiten pro<br />

Woche als der Durchschnitt. «Wenn Angestellte ihr Ziel nicht in<br />

der vorgegebenen Zeit erreichen, arbeiten sie tendenziell in der<br />

Freizeit, um nicht als unfähig dazustehen.» Dabei spiele auch<br />

der Gruppendruck eine gewisse Rolle.<br />

Unterschiedliche Bedingungen<br />

Man könne sich aber schon fragen, meint Barbara Gisi, ob es<br />

noch zeitgemäss sei, eine obligatorische <strong>Arbeitszeit</strong> zu definieren,<br />

die für alle Branchen gelte. Wer den ganzen Tag am PC verbringt,<br />

erledigt zwischendurch auch mal private Dinge, arbeitet<br />

dafür aber auch gelegentlich am Abend oder am Wochenende.<br />

Wieder anders ist es im Detailhandel oder in der Industrie.<br />

Dort sind die <strong>Arbeitszeit</strong>en durch Ladenöffnungszeiten beziehungsweise<br />

Arbeitsabläufe vorgegeben. Bei Coop z.B. ist das<br />

Stempeln denn auch abgeschafft worden. Wenn nun aber Angestellte<br />

länger arbeiten, müssen sie einen Antrag auf Korrektur<br />

«Ich erfasse die <strong>Arbeitszeit</strong><br />

jeden Abend vor dem<br />

Herunterfahren des Computers.<br />

So ist die interne<br />

Vorgabe und es macht<br />

auch am meisten Sinn.<br />

Es gibt mir, meiner Vorgesetzten<br />

und den Personalverantwortlichen<br />

die Übersicht über meine<br />

<strong>Arbeitszeit</strong>, Überzeit und mein Ferienguthaben.<br />

Und mir hilft der tägliche Blick auf die Arbeits-<br />

zeiterfassung insbesondere, meine Überzeit einigermassen<br />

im Griff zu haben.»<br />

Olivia Spinatsch, Marketing-Assistentin<br />

der <strong>Arbeitszeit</strong> ausfüllen und von ihrem resp. ihrer Vorgesetzten<br />

visieren lassen. Laut Barbara Gisi verzichten aber viele Angestellte<br />

darauf, weil sie befürchten, dass sie sich damit bei ihrem<br />

Vorgesetzten unbeliebt machen. «In einer solchen Situation wäre<br />

die Neutralität einer Stempeluhr von Vorteil», sagt Barbara Gisi.<br />

Noch bis 2008 wurde auch beim <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> gestempelt. Die<br />

Dauer der Anwesenheit im Betrieb wurde mit Stempelkarten<br />

erfasst und die Mitarbeitenden hielten separat fest, wie lange<br />

sie ausser Haus tätig waren. Dies führte Ende Monat jeweils zu<br />

langen Nachbearbeitungen in der Personalabteilung. «Wir empfanden<br />

dieses System als Ausdruck einer antiquierten Betriebskultur<br />

und wollten etwas Zeitgemässes», sagt Personalleiter<br />

Peter Rüesch. Heute erfassen die Mitarbeitenden ihre <strong>Arbeitszeit</strong>en<br />

– egal ob intern oder extern geleistet – an ihrem PC. Das<br />

Zeiterfassungstool gibt jederzeit Aufschluss über den aktuellen<br />

Stand bezüglich Ferien- und Überzeitsaldo. «Ich erachte dieses<br />

System als sinnvoll», sagt Peter Rüesch. Es sei nicht nur transparent<br />

für die Mitarbeitenden, sondern auch aufschlussreich für<br />

die Personalabteilung. So könnten beispielsweise mit der Erfassung<br />

der Krankheitstage und deren Analyse Rückschlüsse für<br />

das Case Management gezogen werden.


22<br />

Dossier <strong>Arbeitszeit</strong><br />

context 10 – 2012<br />

«Wir haben ein familienfreundlichesGleitzeitmodell.<br />

Wir können je nach<br />

Arbeitsvolumen früher<br />

oder später beginnen<br />

respektive früher oder<br />

später aufhören. Freitage<br />

sind ohne Bezug von<br />

Ferientagen möglich. Es gilt jedoch, pflichtbewusst<br />

den Stundensalto einzuhalten, denn wir<br />

stempeln elektronisch. Der Nachteil ist: Alle genannten<br />

Vorteile können vom Chef angeordnet<br />

werden.»<br />

Reto Racine, Technischer Sachbearbeiter<br />

Vorteile für beide Seiten<br />

Auch Martin Leu, Leiter Personal und Recht bei der Beratungsstelle<br />

für Unfallverhütung (bfu) ist überzeugt, dass die Erfassung<br />

der <strong>Arbeitszeit</strong> Vorteile für beide Seiten – Arbeitgeber wie Arbeitnehmer<br />

– hat. «Es gab auch schon Zeiten, da habe ich mich fast<br />

geschämt, wenn ich sagen musste, dass bei uns noch gestempelt<br />

wird», sagt Martin Leu. Heute sei er aber klar der Meinung, dass<br />

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AB CHF 414.– P.P.*<br />

eine Firma mit obligatorischer Zeiterfassung einen Mehrwert<br />

biete. Bei der bfu erfassen denn auch inklusive Kader und Direktion<br />

alle 126 Mitarbeitenden ihre <strong>Arbeitszeit</strong>. Konkret läuft<br />

das so: Jeder Mitarbeitende hat einen Badge. Mit diesem wird<br />

die <strong>Arbeitszeit</strong> erfasst und gleichzeitig dient er – anstelle von<br />

Schlüsseln – als Zutrittsinstrument. Aber mehr noch: Das Tool<br />

wird auch für die Projektzeitverbuchung eingesetzt. Das heisst:<br />

Die Mitarbeitenden halten fest, wie lange sie für welches Produkt<br />

gearbeitet haben. «Die Auswertung dieser Angaben dient<br />

uns als Führungsinstrument für die Steuerung der aktuellen Tätigkeiten<br />

sowie für die Planung der Geschäftstätigkeiten in den<br />

Folgejahren», sagt Martin Leu.<br />

Solche und ähnliche Zeiterfassungssysteme vertreiben<br />

zahlreiche Firmen. Eine davon ist die Zeit AG in Sursee. Sie entwickelt<br />

Produkte für Zeiterfassung und Zutrittsmanagement.<br />

Der Geschäftsführer Ivo Muri erinnert sich, wie die Vertrauensarbeitszeit<br />

aufkam. «1995 propagierte die ABB in ganzseitigen<br />

Inseraten die Abschaffung der Stempeluhren, und damit hielt<br />

der Begriff der Vertrauensarbeitszeit Einzug.» Muri erachtet den<br />

Begriff für problematisch. Seiner Meinung nach führt er Entscheidungsträger,<br />

die sich für oder gegen die <strong>Arbeitszeit</strong>erfassung<br />

entscheiden müssen, auf eine falsche Fährte. «Die Geschichte<br />

von der Stempeluhr bis zu heutigen modernen<br />

Zeiterfassungssystemen macht deutlich: Zeiterfassung war<br />

noch nie eine Frage des Vertrauens.» Vielmehr sei es immer um<br />

die Optimierung der Produktivität gegangen. Und zwar durch<br />

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Früher bekam man beim Stempeln immerhin vielleicht noch ein Lächeln von den Damen hinter der Uhr.<br />

Beat Meyer, Elektromonteur<br />

Pünktlichkeit oder durch Flexibilität. «Stempeluhren und Zeiterfassungssysteme<br />

sind dafür die logischen Führungsinstrumente»,<br />

sagt Ivo Muri. Der Unternehmer hat seine Firma 1994<br />

gegründet und beschäftigt heute 60 Mitarbeitende.<br />

Präsentismus nimmt zu<br />

Zurück zur Seco-Studie: «Der nicht gesetzeskonforme Verzicht<br />

auf die <strong>Arbeitszeit</strong>erfassung ist keine Randerscheinung, sondern<br />

betrifft einen relevanten Teil der abhängig Beschäftigten in der<br />

<strong>Schweiz</strong>», kommen die Verfasser zum Schluss. Was bedeutet das<br />

context 10 – 2012<br />

«Wir müssen stempeln.<br />

Ich finde das in Ordnung,<br />

da wir Gleitzeit arbeiten<br />

können. Wenn ich also<br />

früher Feierabend machen<br />

will, bleibe ich einfach an<br />

einem anderen Tag etwas<br />

länger. Das kommt mir<br />

sehr entgegen.»<br />

für die Angestellten? Ein Befund ist dominant: «Die Grenzen<br />

zwischen <strong>Arbeitszeit</strong> und Privatleben werden poröser, indem<br />

Beschäftigte, deren <strong>Arbeitszeit</strong> nicht erfasst wird, häufiger in ihrer<br />

‹Freizeit› arbeiten, mehr überlange Arbeitstage haben und<br />

öfter Mehrarbeit leisten, die weder erfasst noch auf irgendeine<br />

Weise abgegolten wird.» Es werde sogar gearbeitet, wenn man<br />

krank sei, der sogenannte Präsentismus sei bei Beschäftigten,<br />

deren <strong>Arbeitszeit</strong> nicht erfasst werde, höher als in der Vergleichsgruppe.<br />

Präsentismus führt laut den Verfassern zwar<br />

kurzfristig dazu, dass die anstehende Arbeit erledigt wird, mittel-<br />

und langfristig wirke sich dies aber negativ auf die Gesundheit<br />

der Beschäftigten aus und entsprechend würden die Kosten<br />

für krankheitsbedingte Ausfallzeiten in den Unternehmen<br />

steigen.<br />

Gleichzeitig mit der Publikation der Studie hat das Seco am<br />

11. September den Entwurf der revidierten Verordnung zum Arbeitsgesetz<br />

vorgelegt. Darin wird festgehalten, wie Arbeitgeber<br />

inskünftig Arbeits- und Ruhezeiten dokumentieren müssen.<br />

Die wichtigste Änderung ist die Einführung einer Lohngrenze:<br />

Wer jährlich mehr als 175 000 Franken brutto verdient, soll seine<br />

<strong>Arbeitszeit</strong> nicht mehr erfassen müssen.<br />

Zur Vorgeschichte dieses Vorschlags: Zwischen 2009 und<br />

2011 fand unter der Leitung des Seco ein Pilotprojekt im Bankensektor<br />

statt. Die Projektgruppe sollte nach Lösungen suchen,<br />

23


24<br />

Dossier <strong>Arbeitszeit</strong><br />

PUBLiRePORTAge<br />

Berufsbegleitendes Nachdiplomstudium MAS FHO Software Engineering<br />

Das Nachdiplomstudium MAS FHO in<br />

Software Engineering geht weit über<br />

einen «fresh -up» hinaus, indem aktuelle<br />

Grundlagen vermittelt und moderne<br />

Technologien angewendet werden.<br />

Wettbewerbsfähigkeit steigern<br />

Das in einer Grundausbildung erworbene Wissen<br />

ist insbesondere in der Informatik kurzlebig<br />

geworden. Das Nachdiplomstudium versteht<br />

sich als berufliche Weiterbildung in einem Gebiet<br />

mit schnellem Wandel. Vielleicht sind Sie<br />

als Quereinsteiger oder Quereinsteigerin bereits<br />

in der Softwareentwicklung tätig? Bei uns<br />

gewinnen Sie einen abgerundeten Überblick<br />

über den ganzen Software Engineering Prozess.<br />

Das Studium befähigt Sie, in einem Softwareprojekt<br />

in allen Phasen kompetente Arbeit<br />

zu leisten. Mit der berufsbegleitenden Weiterbildung<br />

in Software Engineering steigern<br />

Sie Ihre persönliche Wettbewerbsfähigkeit<br />

im Beruf.<br />

Qualität in der Lehre<br />

Die Qualität der Weiterbildung sowie der Lehr-<br />

und Lernkultur an der HSR prägen das Angebot<br />

und bürgen für dessen Attraktivität.<br />

Von Profis für Profis<br />

Das Ausbildungsprogramm wird von Fachleuten<br />

aus der Hochschule und der Wirtschaft<br />

context 10 – 2012<br />

zusammengestellt. Das 4 Semester dauernde<br />

Nachdiplomstudium wird jährlich gestartet<br />

und inhaltlich laufend auf dem neusten Stand<br />

gehalten.<br />

Besonderer Wert wird auf den systematischen<br />

und zielgerichteten Einsatz von Software<br />

Engineering-Methoden und -Technologien in<br />

Theorie und Praxis gelegt, wie sie z. B. bei der<br />

Entwicklung von komplexen Internetapplikationen<br />

und anderen verteilten Applikationen<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Studieren an der HSR – freier, flexibler,<br />

mobiler<br />

Offenheit, Vertrauen, aber auch gegenseitige<br />

Wertschätzung, prägen das Verhältnis zwischen<br />

Studierenden und Dozierenden.<br />

Es finden regelmässig Informationsabende<br />

statt. Kommen Sie vorbei und überzeugen Sie<br />

sich. Falls Sie an Probelektionen interessiert<br />

sind, können Sie kostenlos unsere Ausbildung<br />

aus nächster Nähe kennen lernen. So haben<br />

Sie auch die Möglichkeit, mit Leuten in Kontakt<br />

zu treten, die gegenwärtig hier studieren<br />

und Ihnen von den eigenen Erfahrungen berichten<br />

werden.<br />

Sie sind sich nicht sicher, ob dies das richtige<br />

Weiterbildungsangebot für Sie ist? Gerne beraten<br />

wir Sie persönlich. Nehmen Sie Kontakt<br />

mit uns auf.<br />

Nächster Studienbeginn ist am 9. April 2013.<br />

Kontakt:<br />

Susanne Rigling<br />

Telefon +41 (0)55 222 49 22<br />

E-Mail srigling@hsr.ch<br />

Nächster Einstieg in das Masterstudium im<br />

April 2013!<br />

Informationsveranstaltungen und Termine unter<br />

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MAS Software Engineering<br />

richtet sich an Personen, die sich mit professioneller Software Entwicklung, deren Design und Architektur befassen.<br />

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haben ursprünglich nicht Informatik studiert, sind aber in der<br />

Softwareentwicklung tätig und möchten ihr Know-How professionalisieren<br />

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Das Nachdiplomstudium wird modular angeboten. Es kann<br />

komplett (MAS) oder in Teilen (CAS/DAS) gebucht werden. Es<br />

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17.15–21.50 Uhr<br />

Studienort HSR Hochschule für Technik Rapperswil<br />

Beginn 9. April 2013<br />

Informationen www.hsr.ch/weiterbildung<br />

Auskünfte T +41 (0)55 222 49 22<br />

srigling@hsr.ch<br />

Publireportage


die dem Bedürfnis der Praxis nach mehr flexibler Zeiterfassung<br />

entgegen kommt. Gleichzeitig mussten der Gesundheitsschutz<br />

der Arbeitnehmenden gewährleistet und die Einhaltung des Arbeitsgesetzes<br />

durch die Vollzugsbehörden überprüfbar bleiben.<br />

Hilfloser Vorschlag des Bundes<br />

Als Ergebnis hält das Seco fest, dass die vom Gesetz festgelegten<br />

Arbeits- und Ruhezeiten wichtig sind für den Schutz der<br />

Gesundheit der Arbeitnehmenden. Deren Einhaltung müsse<br />

aufmerksam überwacht werden, um bei allfälligen Überschreitungen<br />

Gegenmassnahmen ergreifen zu können. «Die <strong>Arbeitszeit</strong>erfassung<br />

liefert hierzu ein wichtiges Instrument», hält das<br />

Seco fest. Es sei aber gerechtfertigt, eine Ausnahme zu machen<br />

für Arbeitnehmende, die aufgrund ihrer Funktion über einen<br />

grossen Freiraum beim Ausüben ihrer Tätigkeit geniessen.<br />

Mehr als 175 000 Franken jährlich verdienen lediglich 4% aller<br />

Angestellten. Für die grosse Mehrheit der Arbeitnehmenden<br />

sieht der Erlassentwurf vor, dass an der Pflicht zur <strong>Arbeitszeit</strong>-<br />

erfassung festgehalten wird.<br />

context 10 – 2012<br />

Die Anhörung läuft bis am 30. November 2012. Die Gewerkschaften<br />

lehnen die Ausnahmeregelung mehrheitlich ab. Die<br />

Arbeitgeber verlangen eine Senkung der Einkommensgrenze.<br />

So will beispielsweise der Bankenverband die Befreiung von der<br />

Zeiterfassung bei 126 000 Franken ansetzen. Barbara Gisi vom<br />

<strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> erachtet den Vorschlag des Bundes als etwas hilflos.<br />

Gefragt ist ihrer Meinung nach eine Regelung, die der flexibilisierten<br />

Arbeitswelt Rechnung trägt. Wenn ein Gesetzesartikel<br />

derart eklatant verletzt werde, sei es mit einer kosmetischen<br />

Massnahme – wie sie der Bund nun vorschlägt – nicht getan.<br />

Man müsse über substanziellere Änderungen nachdenken und<br />

den Fokus auf die Gruppe legen, die heute ihre <strong>Arbeitszeit</strong> nicht<br />

mehr erfasst.<br />

* Flexible <strong>Arbeitszeit</strong>en in der <strong>Schweiz</strong>. Auswertung einer repräsentativen<br />

Befragung der <strong>Schweiz</strong>er Erwerbsbevölkerung. Bern 2012. Download:<br />

www.seco.admin.ch (Dokumentation/Publikation/Studien und Berichte)<br />

Therese Jäggi ist Context-Redaktorin.<br />

therese.jaeggi@kvschweiz.ch<br />

Vertrauen ist gut, aber …<br />

Vertrauensarbeitszeit weist viele Vorteile auf, birgt jedoch gleichzeitig viele Risiken.<br />

Die Vertrauensarbeitszeit hat Vor-<br />

und Nachteile für Beschäftigte<br />

und Unternehmen. Arbeitnehmende<br />

können dank ihr zum Beispiel ihre <strong>Arbeitszeit</strong><br />

selbstständig und individuell –<br />

auf ihre Bedürfnisse angepasst – einteilen.<br />

Morgenmuffel können länger<br />

schlafen, Nachteulen länger arbeiten.<br />

Wer abends etwas vor hat, kann früher<br />

gehen, verlängerte Wochenenden wie<br />

auch Home Office sind einfacher realisierbar.<br />

Das verbessert die Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf.<br />

Zudem entfällt der Druck, immer<br />

pünktlich sein zu müssen. Die Vertrauensarbeitszeit<br />

bedeutet auch mehr<br />

Eigenverantwortung. Diese sowie das<br />

vom Arbeitgeber geäusserte Vertrauen<br />

(daher der Name des Modells) motivieren<br />

Beschäftigte und führen zu mehr<br />

Selbstbewusstsein und Arbeitszufriedenheit.<br />

Administrative erleichterung<br />

Letztere bewirkt mehr Produktivität<br />

und Effizienz und wirkt sich positiv auf<br />

das Betriebsklima aus, was den Unternehmen<br />

zum Vorteil gereicht. Positiv<br />

für einen Betrieb ist auch, dass der<br />

administrative Aufwand, beispielsweise<br />

die Verarbeitung der Stempelkarte<br />

entfällt.<br />

Für Unternehmen bedeutet Vertrauensarbeitszeit<br />

weiter, dass flexibel<br />

auf die Auftragslage reagiert werden<br />

kann. Dies hat eine grössere Kundenorientierung<br />

zur Folge. Es muss ausserdem<br />

mit weniger Fluktuationen gerechnet<br />

werden. Denn dank dem<br />

kontinuierlichen Auf- und Abbau von<br />

Zeitguthaben können Betriebe Entlassungs-<br />

und Wiedereinstellungskosten<br />

vermeiden. Ebenso sind Folgen<br />

einer Finanz- und Wirtschaftskrise so<br />

abfederbar. Insgesamt steigern Firmen<br />

dank der Vertrauensarbeitszeit ihre<br />

Attraktivität, insbesondere für Führungskräfte.<br />

Letztere sehen sich jedoch mit<br />

neuen Anforderungen konfrontiert. Die<br />

Bedeutung hierarchischer Strukturen<br />

nimmt ab, Teamarbeit gewinnt an Bedeutung<br />

und es sind neue Führungsqualitäten<br />

gefragt. Nachteilig für Firmen<br />

ist auch, dass sie durch den<br />

Verzicht auf die <strong>Arbeitszeit</strong>erfassung<br />

ein bis anhin zentrales Kontrollinstrument<br />

aus der Hand geben. Es ist gut<br />

möglich, dass die Arbeitnehmenden<br />

das System ausnützen.<br />

Neigung zur Selbstausbeutung<br />

Dafür kontrollieren sich die Angestellten<br />

untereinander eventuell stärker und<br />

misstrauischer als bisher, was dem Arbeitsklima<br />

wieder schadet. Und es kann<br />

ein erhöhter Gruppendruck entstehen.<br />

Vertrauensarbeitszeit bedingt mehr<br />

Selbstdisziplin. Wobei nicht alle mit<br />

solch einer Freiheit umgehen können<br />

und sich eventuell überfordert fühlen.<br />

Gewisse Menschen entwickeln vielleicht<br />

gar eine Neigung zur Selbstausbeutung.<br />

Da die <strong>Arbeitszeit</strong>en eben auch auf<br />

die Arbeitslage abgestimmt werden<br />

müssen, gibt es Phasen von grosser Belastung.<br />

Zuschläge für die Mehrarbeit<br />

beziehungsweise Überstundenkompensationen<br />

entfallen dann aber und es<br />

besteht die Gefahr, dass die Arbeitsintensität<br />

und das Arbeitsvolumen ganz<br />

allgemein zunehmen. ajm<br />

Quelle: Diplomarbeit «Vertrauensarbeitszeit»<br />

(im Auftrag von Angestellte <strong>Schweiz</strong>) von<br />

Rebekka Kabay, Fachhochschule<br />

Nordwestschweiz, 2007.<br />

25


26<br />

Bündig<br />

Im Rahmen einer Studie stellte der<br />

<strong>Schweiz</strong>erische Verband der diplomierten<br />

Absolventinnen und Absolventen Höherer<br />

Fachschulen ODEC seinen Mitgliedern<br />

unter anderem die folgenden Fragen:<br />

> 1. Ist das schweizerische Bildungssystem<br />

eine Erfolgsstory?<br />

> 2. Ist die duale Bildung (Berufslehre)<br />

als Grundlage die Stärke der <strong>Schweiz</strong>er<br />

Wirtschaft?<br />

> 3. Wenn ich nochmals 16 Jahre alt<br />

wäre, würde ich meinen beruflichen<br />

Weg wieder über die Berufsbildung<br />

angehen?<br />

98 Prozent der Männer bezeichnen die<br />

Berufslehre am Anfang eines Bildungswegs<br />

als Stärke der <strong>Schweiz</strong>er Wirtschaft.<br />

Bei den Frauen sind es 95 Prozent. Die Zufriedenheit<br />

der männlichen Teilnehmenden<br />

schlägt sich auch in der Sicht auf ihren<br />

eigenen Bildungsweg nieder: 79<br />

Prozent würden den beruflichen Weg wie-<br />

context 10 – 2012<br />

Beliebtes HF-Studium<br />

Absolventinnen und Absolventen der Höheren Fachschulen erachten das duale Bildungssystem<br />

als erfolgreich und würden sich mehrheitlich wieder für ein HF-Studium entscheiden.<br />

SchreibtiSch<br />

der über die Berufsbildung angehen. Bei<br />

den Frauen würde gut ein Drittel eine andere<br />

Laufbahn wählen.<br />

Stärke der <strong>Schweiz</strong>er Wirtschaft<br />

Vor allem junge Personen unter 35<br />

Jahren und ältere ab 50 bezeichnen das<br />

<strong>Schweiz</strong>er Bildungssystem als Erfolgsstory:<br />

Total 91 Prozent dieser Altersgruppen<br />

antworten in der Umfrage mit Ja oder<br />

eher Ja. Personen im Alter zwischen 35<br />

und 50 Jahren sind etwas kritischer: 14<br />

Prozent antworten mit Nein oder eher<br />

Nein. Umfrageteilnehmer über 50 Jahre<br />

sowie zwischen 31 und 35 Jahren sind<br />

auch geschlossen der Meinung, dass die<br />

duale Bildung als Grundlage die Stärke<br />

der <strong>Schweiz</strong>er Wirtschaft ausmacht. Von<br />

den übrigen Befragten sind 98 Prozent<br />

dieser Ansicht.<br />

Bei der Frage, ob sie mit 16 Jahren<br />

noch einmal denselben Bildungsweg ein-<br />

ruth hoffmann, handarbeitslehrerin. Foto: Reto Schlatter / Zürcher Presseladen.<br />

schlagen würden, ergibt sich ein widersprüchliches<br />

Bild: Viele 41- bis 45-Jährige<br />

würden sich für einen anderen Weg entscheiden<br />

(35 Prozent). Bei den über<br />

50-Jährigen, welche das duale Bildungssystem<br />

im Grundsatz bejahen, könnten<br />

sich rund 22 Prozent eine andere Laufbahn<br />

vorstellen. Bemerkenswert ist, dass<br />

bei den bis 25-Jährigen 89 Prozent wieder<br />

einen dualen Berufsweg wählen würden.<br />

Umfrageteilnehmende aus der Romandie<br />

sehen die Berufslehre als Grundlage<br />

weniger als Stärke der <strong>Schweiz</strong>er<br />

Wirtschaft als ihre Deutschschweizer<br />

Kolleginnen und Kollegen: Während<br />

schweizweit 58 Prozent aller Teilnehmenden<br />

die Berufslehre klar als Stärke sehen,<br />

sind es im Kanton Genf nur 17 Prozent<br />

und im Kanton Waadt nur 31 Prozent. Im<br />

Kanton Glarus geben dagegen 100 Prozent<br />

der Teilnehmenden ein Ja für das duale<br />

Bildungssystem ab. pd


Neuzugang<br />

<strong>KV</strong> Bildungsgruppe zu acht<br />

Seit anfang Monat ist die Wirtschafts-<br />

Schule thun das achte Mitglied der <strong>KV</strong> bildungsgruppe<br />

<strong>Schweiz</strong>.<br />

Die <strong>KV</strong> Bildungsgruppe <strong>Schweiz</strong> wächst:<br />

Am 1. Oktober 2012 wurde die Wirtschafts-<br />

Schule Thun in den Verbund der Standorte<br />

Aarau, Baden, Basel, Bern, Luzern,<br />

Winterthur und Zürich aufgenommen.<br />

Der neue Standort Thun ist das führende<br />

kaufmännische Berufs- und Weiterbildungszentrum<br />

im Berner Oberland.<br />

Die Grund- und Weiterbildungskundinnen<br />

und -kunden profitieren damit<br />

noch mehr von nationaler Verankerung,<br />

Erfahrung, Qualität sowie von den zentralen<br />

Lagen der Schulen. Kooperationen<br />

bestehen auch mit <strong>KV</strong>-Standorten in der<br />

Romandie und im Tessin.<br />

Auf der Informations- und Buchungsplattform<br />

www.kvbildung.ch sind für<br />

Privat- und Firmenkunden über 100 verschiedene<br />

Lehrgänge online vergleich-<br />

und buchbar. Für private und öffentliche<br />

Unternehmen bietet die Gruppe massge-<br />

context 10 – 2012<br />

SPri iN LauSaNNe<br />

alternativen<br />

Solidarisch arbeiten<br />

Kooperativen haben erfolg und stellen das<br />

Wohlbefinden der Menschen und die Ökologie<br />

ins Zentrum.<br />

Unser kapitalistisches Wirtschaftssystem<br />

stolpert unglücklich von einer Krise in die<br />

nächste. Es geht auch anders: Dies vermittelt<br />

das Buch «Wirtschaft zum Glück – solidarisch<br />

arbeiten heute, weltweit», herausgegeben<br />

von Bettina Dyttrich und Pit<br />

Wuhrer – beide von der Wochenzeitung<br />

WOZ. In der Einleitung schreibt Wuhrer,<br />

es gebe wieder eine Bewegung hin zu einer<br />

solidarischen, menschengerechten und<br />

zukunftsfähigen Ökonomie.<br />

Im Folgenden werden konkrete Beispiele<br />

aus aller Welt präsentiert, aus den<br />

Bereichen Landwirtschaft, Industrie, Finanzdienstleistungen<br />

und Dienstleistungen.<br />

Sie beweisen, wie anders produziert,<br />

anders gearbeitet und anders gewirtschaftet<br />

werden kann. Dies macht etwa ein Biobaumwollbauernverein<br />

in Indien vor.<br />

Oder auch Kleinbauern auf den Philippinen,<br />

die dem Klimawandel mit Biodiversität<br />

trotzen. Berichtet wird weiter über nicaraguanische<br />

Kaffeebäuerinnen, die<br />

dank einer Kooperative nicht mehr betteln<br />

gehen müssen und deren Kinder gute Ausbildungen<br />

erhalten.<br />

schneiderte Bildungslösungen an. Bildungspartnerschaften<br />

bestehen unter<br />

anderem mit der Bucherer AG Luzern, der<br />

Credit Suisse AG, der Helsana-Gruppe,<br />

der Hotel & Gastro Union, der <strong>Schweiz</strong>erischen<br />

Post und der Privatklinikgruppe<br />

Hirslanden. pr<br />

Durch die im Sommer 2012 erfolgte<br />

Integration der höheren Berufsbildungslehrgänge<br />

des SPRI (<strong>Schweiz</strong>erisches<br />

Public Relations Institut)<br />

stärkt die <strong>KV</strong> Bildungsgruppe ihre<br />

Kompetenz im Bereich Marketing und<br />

Kommunikation. Anfang Oktober<br />

wurde mit der Stiftung SPRI zudem<br />

vereinbart, dass die SPRI-Lehrgänge<br />

in der Westschweiz von der SEC Lausanne,<br />

einer Sektion des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>,<br />

weitergeführt werden.<br />

Die Leserinnen und Leser spazieren<br />

mit Mansfield Frazier durch seinen Rebberg<br />

auf einem Brachgebiet in Cleveland<br />

(USA). Sie begegnen Heini Staudinger, der<br />

eine der letzten Schuhfabriken Österreichs<br />

führt. Und sie rollen Zigaretten mit<br />

einer Frau namens Mehrunnisaben, die<br />

dank einem Kooperativenverband selbstständiger<br />

indischer Frauen ein höheres<br />

Entgelt erhält und von einem Sozialfonds<br />

profitiert.<br />

Im Buch werden zudem alternative<br />

europäische Finanzinstitute vorgestellt.<br />

Man erfährt, wie aus einer kleinen Anti-<br />

AKW-Initiative in Süddeutschland einer<br />

der grössten Ökostromanbieter des Landes<br />

wurde und wie ein Dorf in China den<br />

solidarischen Tourismus entwickelt. ajm<br />

Bettina Dyttrich,<br />

Pit Wuhrer:<br />

Wirtschaft zum<br />

Glück – solidarisch<br />

arbeiten heute, weltweit.<br />

Rotpunktverlag, 2012,<br />

CHF 29.–<br />

KOLuMNe<br />

Mehlstaub, kein<br />

Sandstrand<br />

Von Stefanie Grob<br />

Bis ins hohe Alter reist mein Urgrossonkel<br />

Henry Zwingli um die Welt. Für 12<br />

Dollar mit einem Dampfer von New York<br />

nach Genua, mit Zwischenstopp Vesuv,<br />

Pompeji und Mailänderdom. Nach der<br />

Stippvisite auf dem elterlichen Hof,<br />

durchs rote Meer in den Indischen Ozean<br />

nach Colombo, Ceylon und über Australien<br />

nach Auckland, Neuseeland, wo am<br />

Weihnachtstag die Kirschen reif sind. In<br />

Tahiti verspricht er sich, «später einmal<br />

dahin zu reisen, um den Rest meiner Tage<br />

dort zu verbringen».<br />

Er badet, fischt, spaziert unter Palmen.<br />

«Noch kann ich mich aber nicht an das<br />

tägliche Nichtstun gewöhnen.» Er fährt<br />

nach San Francisco, arbeitet vermehrt<br />

wieder als Bäcker. Dazwischen Abstecher<br />

nach Alaska, wo er das Eisenbahnnetz<br />

bauen hilft.<br />

Zurück in San Frisco hört er sich «politische,<br />

religiöse und wissenschaftliche<br />

Vorträge» an. Erstaunlich, denn die beiden<br />

Weltkriege handelt er in seinen Aufzeichnungen<br />

auf wenigen Zeilen ab. Im 1.<br />

will er sich noch «zu Hause nützlich machen»<br />

und wird nur nicht eingezogen,<br />

weil sein Bataillon gerade von der Grenze<br />

zurückkommt. Im 2. ist er froh, gibt es in<br />

den Staaten gute Stellen als Bäcker.<br />

Als er 70 ist, wird die 5-Tage-Woche eingeführt.<br />

«Das passt mir.» Während eines<br />

<strong>Schweiz</strong>aufenthalts muss er zehn Tage<br />

ins Spital. «Das war nicht auf dem Programm.»<br />

Noch einmal flieht er vor den<br />

kalten <strong>Schweiz</strong>er Wintern. Nicht nach Tahiti,<br />

kein Sandstrand. Dafür Mehlstaub<br />

in Frisco. Beim nächsten Besuch im Züribiet<br />

wird er operiert und darf keine längeren<br />

Reisen mehr unternehmen. Seine<br />

letzte tritt er 1960 an.<br />

Stefanie Grob ist Autorin und<br />

Spokenword-Performerin.<br />

27


28<br />

Burnout<br />

Nun hat es die Nationalrätin Natalie<br />

Rickli getroffen. Sie hat ein Burn-<br />

out und sich komplett aus der Öffentlichkeit<br />

zurückgezogen. Man liest und hört<br />

nichts mehr von ihr, keine Facebook- und<br />

Twitter-Einträge, keine Interviews.<br />

Und vor zweieinhalb Jahren erschien<br />

das Buch «Brief an mein Leben. Erfahrungen<br />

mit einem Burnout». Darin beschreibt<br />

Miriam Meckel, wie es bei ihr zur totalen<br />

seelischen und körperlichen Erschöpfung<br />

gekommen ist und wie sie dank<br />

einem Klinikaufenthalt und anderer<br />

Lebensführung wieder gesund wurde.<br />

Die renommierte Professorin, Publizistin<br />

und Vortragsrednerin hat sich über Jahre<br />

verausgabt, bis eines Tages nichts mehr<br />

ging und sie zusammenbrach.<br />

Dies sind nur zwei prominente Beispiele<br />

von Burnout. Man hört und liest<br />

immer wieder von Leuten, die davon betroffen<br />

sind: Arbeitssüchtige und Menschen,<br />

die dem zunehmenden Druck der<br />

context 10 – 2012<br />

Die perfide Sucht<br />

Arbeitssucht kann zu einem Burnout führen. Workaholics sind besonders gefährdet,<br />

weil sie lange nicht merken, dass sie auf eine Erschöpfung zusteuern. Von Rolf Murbach<br />

BerAtungSAngeBot deS <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

Der Druck am Arbeitsplatz hat in den<br />

letzten Jahren für viele zugenommen.<br />

Der Einsatz von Arbeitnehmenden ist<br />

häufig überdurchschnittlich. Sie leisten<br />

Überstunden und können oft nicht mehr<br />

abschalten. Viele bewegen sich am Rand<br />

der körperlichen und seelischen Erschöpfung,<br />

fühlen sich ausgebrannt.<br />

«Wer merkt, dass ihm die Energie fürs<br />

Alltägliche fehlt und dass er sich nicht<br />

mehr regenerieren kann und sich in einer<br />

Abwärtsspirale befindet, sollte wenn<br />

möglich Hilfe von aussen in Anspruch<br />

nehmen», sagt Carla Weber, Psychologin<br />

beim <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />

Der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> bietet für Menschen mit<br />

beruflichen Schwierigkeiten wie Burn-<br />

out, Mobbing oder Konflikte am Arbeitsplatz<br />

psychologische Beratung an. Als<br />

<strong>KV</strong>-Mitglied können Sie eine solche Beratung<br />

in Anspruch nehmen. Ein Erstgespräch<br />

und maximal fünf weitere Termine<br />

sind kostenlos. Die Beratung wird<br />

Arbeitswelt nicht standhalten. Eine Studie<br />

des Seco hat aufgezeigt, wie die Belastung<br />

der Arbeitnehmenden in den letzten<br />

Jahren stärker geworden ist. 2003 fühlten<br />

sich 26 Prozent «chronisch gestresst»,<br />

2010 waren es schon 34 Prozent. Die jährliche<br />

Zunahme beträgt 1 Prozent. Dies ist<br />

besorgniserregend.<br />

Ausbeutung mit System<br />

Besonders gefährdet sind Workaholics,<br />

weil sie sich über Jahre ausbeuten. Sie arbeiten<br />

12 bis 16 Stunden am Tag und haben<br />

nur eines im Sinn, nämlich den<br />

Job. Sie werden unruhig, wenn sie sich<br />

nicht mit irgendwelchen Projekten beschäftigen<br />

können. Und sie sind auch<br />

ausserhalb ihres Jobs sehr aktiv: in Vereinen,<br />

Orga nisationen und im Sport. Häufig<br />

lenken sie mit der Arbeit zudem von<br />

dem ab, was in ihrem Leben schief läuft.<br />

Schliesslich vernachlässigen sie Freunde<br />

und Familie.<br />

einerseits im Zentralsekretariat in Zürich<br />

und andererseits in verschiedenen regionalen<br />

Geschäftsstellen angeboten.<br />

Kontaktaufnahme:<br />

beratung@kvschweiz.ch<br />

Broschüre «nonstop@work»<br />

Blackberry, iPad und Co. machen es<br />

möglich: Ständig verfügbar, laufend unterbrochen<br />

und immer unter Druck . Die<br />

Info-Schrift «nonstop@work» des <strong>KV</strong><br />

<strong>Schweiz</strong> zeigt Arbeitnehmenden und Unternehmen,<br />

wie sie kompetent und sinnvoll<br />

die technischen Errungenschaften<br />

nutzen können.<br />

Bestellung:<br />

www.kvschweiz.ch/<br />

info-schriften<br />

Für Mitglieder ist die<br />

Broschüre gratis, Nichtmitglieder<br />

zahlen CHF 18.–.<br />

Das Perfide ist, dass sich Workaholics<br />

über lange Zeit gut fühlen, obwohl sie an<br />

Körper und Seele Raubbau betreiben. Sie<br />

fliegen gewissermassen von Projekt zu<br />

Projekt, arbeiten rauschhaft und werden<br />

von der Gesellschaft erst noch als Helden<br />

gefeiert. Sie sind die einzigen Süchtigen,<br />

die Bewunderung erfahren. Aber auf einmal<br />

ist alles anders. Es läuft nicht mehr<br />

wie früher. Die Euphorie ist weg, der Antrieb<br />

auch. Sie fühlen sich leer und schwer.<br />

Dann sitzen die Arbeitssüchtigen vor dem<br />

Bildschirm, starren vor sich hin und stellen<br />

fest: Ich habe mir zu wenig Sorge getragen.<br />

Der <strong>KV</strong> Zürich hat vor kurzem zum<br />

Thema eine Publikation veröffentlicht:<br />

«Wenn die Arbeit zur Droge wird und in<br />

einem Burnout endet.» Der Autor, Unternehmensberater<br />

und Laufbahn-Coach<br />

Heinz Léon Wyssling, hat es anlässlich einer<br />

Podiumsdiskussion im Kaufleuten<br />

Zürich vorgestellt. Wyssling zeigte auf,<br />

dass Arbeitssucht eine Sucht wie jede andere<br />

ist, mit ähnlichen Symptomen und<br />

Verhaltensweisen der Betroffenen. Die<br />

Arbeit ist dem Süchtigen unentbehrlich,<br />

er braucht sie wie andere ihren Stoff. Sein<br />

Denken kreist unablässig um die Arbeit.<br />

Entspannung kennt der Süchtige nicht.<br />

Und sein Verhalten entzieht sich seiner<br />

Kontrolle. Er kann nicht anders als arbeiten.<br />

Von seinem sozialen Umfeld entfremdet<br />

er sich zunehmend.<br />

Motivation Angst<br />

Heinz Léon Wyssling sieht in der Angst<br />

eine Hauptquelle der Motivation von Arbeitssüchtigen.<br />

«Die Angst zu versagen,<br />

hält den Süchtigen auf Trab. Er ist permanent<br />

im Funktionszustand.» Im Buch<br />

kommen auch Arbeitssüchtige selber zu<br />

Wort. Die Beispiele zeigen, dass Arbeitssucht<br />

oftmals in der Biografie begründet<br />

ist. Ein Unternehmer, der während 18 Jahren<br />

15 bis 17 Stunden pro Tag arbeitete, nur<br />

für den Betrieb lebte, kaum delegieren<br />

konnte, seine Familie vernachlässigte<br />

und schliesslich mit einem Burnout in<br />

der Klinik landete, kommentiert die von<br />

den Eltern mitbekommene protestantische<br />

Arbeits- und Leistungsmoral: «In der


Klinik habe ich gemerkt, dass ich mich<br />

nie getraut habe, mir einen Tag zu schenken.<br />

Dies hat mit meiner Erziehung zu<br />

tun. Mein Vater hat es nicht geduldet, dass<br />

ich untätig herumgesessen bin. Das hat<br />

bei mir zu einem unwahrscheinlichen<br />

Pflichtgefühl geführt. Schon in der Lehre<br />

habe ich absolut freiwillig Überstunden<br />

gemacht, nur um diesem Pflichtgefühl zu<br />

genügen.»<br />

Die Geschichte einer Frau, ebenfalls<br />

im Buch geschildert, zeigt wie Arbeit im<br />

Leben eines Menschen absolut dominierend<br />

sein kann und die damit verbundene<br />

Anerkennung zur Sucht führt. Sie bezeichnet<br />

sich selber als glücklichen Work-<br />

aholic. Ferien empfindet sie als unerträglich.<br />

So schildert sie, wie sie einen Urlaub<br />

bereits nach wenigen Tagen abgebrochen<br />

hat, «um zu Hause alle unerledigten<br />

Dinge an die Hand zu nehmen». Sie weiss<br />

AARAU BADEN BASEL BERN LUZERN THUN WINTERTHUR ZÜRICH<br />

Lernen. Praxis. Karriere.<br />

context 10 – 2012<br />

Bildungsgänge ganz in Ihrer Nähe.<br />

– Handelsschule <strong>KV</strong> Aarau<br />

– zB. Zentrum Bildung<br />

Wirtschaftsschule <strong>KV</strong> Baden<br />

– Handelsschule <strong>KV</strong> Basel<br />

– WKS <strong>KV</strong> Bildung, Bern<br />

– <strong>KV</strong> Luzern Berufsfachschule<br />

<strong>KV</strong> Luzern Berufsakademie<br />

– WirtschaftsSchule Thun<br />

– Wirtschaftsschule <strong>KV</strong> Winterthur<br />

– <strong>KV</strong> Zürich Business School<br />

Neu bei uns:<br />

selber, dass sie ihren Körper schädigt:<br />

«sehr viel Kaffee, sehr wenig Bewegung,<br />

sehr wenig Freizeit». Ihr Antrieb ist die<br />

Bestätigung, die sie dank der Arbeit erfährt.<br />

Sie sagt: «Für meine beruflichen<br />

Leistungen habe ich ein Recht, bewundert<br />

zu werden. Ich bin sehr getragen von<br />

meinem Erfolg und den damit verbundenen<br />

Sympathien. Wenn ich diese Belohnungen<br />

nicht hätte, würde ich verrückt.»<br />

Heinz Léon Wyssling will mit seinem<br />

Buch einen Beitrag zur Prävention von<br />

Burnout leisten. Er will, dass die Arbeitssucht,<br />

die zu seelischer und körperlicher<br />

Erschöpfung führen kann, in der Öffentlichkeit<br />

Thema ist und in den Unternehmen<br />

diskutiert wird.<br />

rolf Murbach ist Context-Redaktor.<br />

rolf.murbach@kvschweiz.ch<br />

PräVention<br />

Neben den Ausführungen zu Arbeitssucht,<br />

Fallbeispielen und Überlegungen<br />

zu Prävention und Therapie der<br />

Arbeitssucht findet man in der Broschüre<br />

auch einen Selbsttest, mit<br />

dem man herausfinden kann, ob man<br />

arbeitssuchtgefährdet ist.<br />

Bezug: www.kvz.ch<br />

Heinz Léon Wyssling:<br />

Wenn die Arbeit zur<br />

Droge wird und in<br />

einem Burnout endet.<br />

Herausgeber: Kaufmännischer<br />

Verband<br />

Zürich, 2012. CHF 20.–<br />

Wählen Sie jetzt Ihre Richtung.<br />

www.kvbildung.ch<br />

kvbgs_ins6_211x153_4c_V.indd 1 16.10.12 10:00<br />

29


30<br />

Zivilstandsamt<br />

Wenn sich Ahnenforscher melden, konsultiert die Zivilstandsbeamtin Beatrice Rancetti alte Register.<br />

Er sieht aus wie ein grosser Locher,<br />

ist aber ein Prägestempel. Ohne diesen<br />

geht auf dem Zivilstandsamt Kreis<br />

Liestal nichts, er muss auf jede Urkunde.<br />

«Das ist die typische Handbewegung unseres<br />

Berufs», sagt Leiterin Beatrice Rancetti<br />

lächelnd, als sie ihn bedient, und<br />

spielt auf die alte Fernsehsendung «Was<br />

bin ich?» an.<br />

Alt sind auf dem Amt aber nur noch<br />

die Register, riesige, schwere Bücher, die<br />

bis 1876 zurückreichen. Sie werden konsultiert,<br />

wenn sich «Ahnenforscher» melden<br />

oder jemand für ein Horoskop Angaben<br />

benötigt – das geschieht meist vor<br />

Weihnachten.<br />

context 10 – 2012<br />

Ein prägender Beruf<br />

Trauungen sind nur ein Teil ihrer abwechslungsreichen Arbeit: Zivilstandsbeamtinnen<br />

und -beamte begleiten Menschen von der Geburt bis zum Tod. Text Andrea Mašek / Foto Pino Covino<br />

Inzwischen hat die Elektronik längst<br />

Einzug gehalten und der Beruf der Zivilstandsbeamtin,<br />

des Zivilstandsbeamten<br />

hat sich enorm gewandelt. Geblieben ist<br />

allerdings die Berufsbezeichnung. «Irgendwie<br />

passt diese», so Rancetti, «als Zivilstandbeamtin<br />

muss man Freude an der<br />

Präzision haben und pingelig sein.» Stets<br />

gilt es, sich an Weisungen und Regelungen<br />

zu halten: «Alles ist vom Recht vorgegeben,<br />

selbst die Rechtschreibung inklusive<br />

Kommas», sagt Rancetti.<br />

Es tönt jedoch beinahe philosophisch,<br />

wenn sie ihre Aufgaben erklärt: «Wir decken<br />

den ganzen Lebenszyklus ab, von<br />

der Geburt eines Menschen bis zu seinem<br />

Tod.» Genauer gesagt: Als Zivilstandsbeamtin<br />

beurkundet sie Geburten, führt sie<br />

Ehevorbereitungsgespräche, traut sie<br />

Paare, trägt sie Partnerschaften ein. Sie<br />

muss sich zudem um Namensänderungen<br />

kümmern. Dies nicht nur nach Scheidungen<br />

oder bei Stiefkindern. Wenn eine<br />

Louise sich lieber Luise schreiben oder<br />

die Adelheid auch offiziell Heidi heissen<br />

möchte. Adoptionen laufen über ihr Pult<br />

ebenso wie Einbürgerungen. Und am<br />

Schluss will auch der Tod festgehalten<br />

sein.<br />

Weiter auf Seite 32.


«Wer kein Ziel hat,<br />

wird zum Ziel !»<br />

Peer-Arne Böttcher in GDI Impuls 1.12<br />

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31


32<br />

Zivilstandsamt<br />

Mit Emotionen umgehen können<br />

Der Job sei sehr abwechslungsreich und<br />

vielfältig, loben sowohl Rancetti wie ihre<br />

Mitarbeiterin Pia Wolf. Letztere fügt an:<br />

«Es ist nie langweilig.» Denn selbst wenn<br />

sie den ganzen Tag mit leblosem Papier zu<br />

tun hat, stecken grösste Emotionen in den<br />

schwarz auf weiss festgehaltenen Eintragungen:<br />

Glückseligkeit über die Geburt<br />

eines Kindes, Freude über das Ehebündnis,<br />

Trauer über den Tod eines Familienangehörigen.<br />

«Wir sehen in viele Leben<br />

und Schicksale», sagt Rancetti. Mitbringen<br />

müsse man deshalb viel Freude am<br />

Umgang mit Menschen.<br />

Aber der Umgang mit den Emotionen<br />

will gelernt sein. Unfälle seien am<br />

Schlimmsten, erklärt Pia Wolf. Lebenserfahrung<br />

ist wertvoll. Kurse wären hier<br />

nützlich, meint Beatrice Rancetti. Sie selber<br />

baut auf ihre 35 Jahre Berufserfahrung.<br />

Schwieriges bespricht sie im Team<br />

oder mit anderen Amtsleiter/innen. Einer<br />

der schwierigsten Momente für sie war,<br />

context 10 – 2012<br />

als sie den Tod ihrer besten Freundin aufnehmen<br />

und eine Stunde später einen<br />

Mitarbeitenden trauen musste.<br />

Trauungen sind also nur eine von vielen<br />

Aufgaben – aber aufwendig. Hier besteht<br />

dann doch die Möglichkeit, ein we­<br />

«Vor zehn Jahren erhielt man noch Fotos und<br />

Dankesschreiben. Heute ist es für die Leute eine<br />

pure Dienstleistung, die man nicht verdankt.»<br />

Beatrice Rancetti, Leiterin Zivilstandsamt<br />

NAchWuchs gEsucht<br />

Es fehlt an Nachwuchs im <strong>Schweiz</strong>er Zivilstandswesen.<br />

Gesucht sind vor allem<br />

Personen, die einen <strong>KV</strong>-Abschluss gemacht<br />

haben.<br />

Seit 2005 gibt es eine Berufsprüfung für<br />

Zivilstandsbeamtinnen und -beamte.<br />

Seither haben über 350 Personen den<br />

anspruchsvollen eidgenössischen Fachausweis<br />

erworben. Damit werde gezeigt,<br />

heisst es beim <strong>Schweiz</strong>erischen Verband<br />

für Zivilstandswesen, dass es sich nicht<br />

nur – wie von aussen vielfach gesehen –<br />

um irgendeine untergeordnete Funktion<br />

in der öffentlichen Verwaltung, sondern<br />

um einen eigenen Berufsstand mit<br />

grosser Verantwortung und staatstragenden<br />

Aufgaben handelt.<br />

In der <strong>Schweiz</strong> sind ausschliesslich die<br />

Zivilstandsämter zur Beurkundung des<br />

nig kreativ zu sein, wie Pia Wolf bemerkt.<br />

Ihre bisher eindrücklichste Trauung war<br />

jene zweier Frauen, «wo man so deutlich<br />

gefühlt hat, wie sehr sie sich lieben».<br />

Abklärungen im Ausland<br />

Wie die Trauung gestaltet wird, hängt<br />

vom Brautpaar ab. Der Ablauf wird im<br />

Vorfeld anlässlich des Ehevorbereitungsgesprächs<br />

besprochen. Die einen wollen<br />

eine ganz kurze Zeremonie, andere<br />

nützen die 20 Minuten aus, die ihnen offiziell<br />

zustehen. Während des Treffens<br />

müssen die Brautleute zudem eine eidesstattliche<br />

Erklärung unterschreiben, dass<br />

es kein Hindernis für eine Eheschlies­<br />

sung gibt. Und sie erfahren, was sie für<br />

Dokumente benötigen.<br />

Personenstandes und zur Vorbereitung<br />

und Durchführung der Eheschliessung<br />

zuständig. Sie stellen die Basisdaten für<br />

die weitere Verarbeitung in der Verwaltung<br />

bereit (für die Einwohnerkontrolle,<br />

Steuerverwaltung, militärische Aushebung,<br />

AHV usw.).<br />

Zur Berufsprüfung wird zugelassen, wer<br />

über einen kantonalen oder einen eidgenössischen<br />

Ausbildungsabschluss auf<br />

Sekundarstufe II verfügt. Oder wer den<br />

Nachweis erbringt, während mindestens<br />

zwei Jahren 70 bis 100 Prozent, oder<br />

während mindestens drei Jahren 40 bis<br />

70 Prozent eine zivilstandsamtliche Tätigkeit<br />

ausgeübt zu haben.<br />

Für detaillierte Infos: www.zivilstandswesen.ch<br />

Bei den beiden deutschen Immigranten,<br />

die soeben bei Beatrice Rancetti waren,<br />

gab es keine Probleme. Anders sieht<br />

es bei den Bräuten aus der Mongolei oder<br />

Nepal aus, die keine Papiere besitzen.<br />

Zurzeit tauchen auch viele Eriträer ohne<br />

Papiere auf. Da müssen dann Urkunden­<br />

Abklärungen mit Botschaften im Ausland<br />

gemacht werden.<br />

Auf dem Zivilstandsamt Kreis Liestal,<br />

das für 14 Gemeinden im Kanton Basellandschaft<br />

und ein Dorf im Kanton Aargau<br />

zuständig ist, werden pro Jahr rund<br />

220 Trauungen vorgenommen. Dafür<br />

steht im Amt ein Trauzimmer zur Verfügung.<br />

Angeboten werden an bestimmten<br />

Daten auch das Schloss Pratteln oder das<br />

Schloss Wildenstein. Diese Orte haben<br />

Atmosphäre. Das Trauzimmer in Liestal<br />

ist eher nüchtern, gewinnt laut Pia Wolf<br />

aber an Ambiente, wenn sich Sonnenstrahlen<br />

durch das Fenster der alten Tür<br />

stehlen.<br />

Poetische Momente<br />

Beatrice Rancetti nimmt jeweils einige<br />

Unterlagen mit und entscheidet spontan,<br />

je nach Stimmung der Gesellschaft, wie<br />

sie die Trauung gestaltet. «Oft beginne ich<br />

mit dem Gesetz und sage dann etwas zur<br />

Partnerschaft.» Sie stellt auch Fragen,<br />

zum Beispiel was die Brautleute von der<br />

Ehe erwarten. Nach dem Ja­Wort und<br />

eventuellem Ring­Tausch beendet Rancetti<br />

die Zeremonie oft mit einem Gedicht.<br />

Selber haben Wolf und Rancetti nie<br />

geheiratet. Sie habe «zu viel gesehen»,<br />

meint Rancetti. Zwangsheiraten zum Beispiel.<br />

Oder Stammkunden: Sie habe<br />

Mühe, wenn jemand zum vierten Mal heirate<br />

oder eine Braut aus den Ferien mitbringe.<br />

Die kürzeste Ehe hielt übrigens<br />

zwei Stunden – dann durfte die Scheidung<br />

bearbeitet werden. 50 Prozent beträgt<br />

die Rate im Kanton Basellandschaft.<br />

Es gebe aber tolle Paare, betont Rancetti.<br />

Eines hat vor sieben Jahren geheiratet<br />

und kommt nun an jedem Hochzeitstag<br />

ins Amt und trinkt einen Kaffee mit<br />

der Leiterin. Diese erzählt: «Vor zehn Jahren<br />

erhielt man noch Fotos und Dankesschreiben.<br />

Heute ist es für die Leute eine<br />

pure Dienstleistung, die nicht verdankt<br />

werden muss.»<br />

Dankbar ist der Job nicht immer, gewisse<br />

Ausländer etwa verlangen nach<br />

einem Mann, wollen eine Frau nicht akzeptieren.<br />

Es braucht zudem einen sieb­


ten Sinn für Scheinehen und ein geschultes<br />

Auge für Fälschungen. Rancettis erste<br />

Trauung war jene einer über 60­jährigen<br />

<strong>Schweiz</strong>erin mit einem 18­jährigen Tunesier.<br />

An diesem Nachmittag kommt ein<br />

Mann aufs Amt, der völlig anders aussieht,<br />

als auf seinem Ausweis. Rancetti<br />

sagt: «Ich muss nun abklären, ob er es ist<br />

oder nicht.»<br />

Immer neue Regelungen<br />

Schwierige Fälle gehören zu ihrem Alltag,<br />

wie die Post und die abgemachten Termine.<br />

Sie klärt sie mit Betreuern und Anwälten<br />

ab. Rancetti ist auch gefragte<br />

«Auslandsexpertin». Das Wissen über<br />

ausländische Regelungen sowie ihre gute<br />

Vernetzung mit Standesbeamt/innen in<br />

ganz Europa verdankt sie unter anderem<br />

dem Amt der Präsidentin des <strong>Schweiz</strong>eri­<br />

schen Verbandes für Zivilstandswesen,<br />

das sie lange inne gehabt hat.<br />

Momentan beschäftigen sich die Zivilstandbeamt/innen<br />

intensiv mit dem<br />

neuen Namensrecht, das am 1. Januar<br />

2013 in Kraft tritt. Die Umsetzung dürfte<br />

nicht einfach werden, meint Rancetti.<br />

Doch sie müssen immer auf dem neusten<br />

Stand sein, in Sachen Recht. «Der Bund<br />

deckt uns nonstop mit Weisungen ein.<br />

Daneben muss aber noch die Arbeit gemacht<br />

werden», sagt Pia Wolf und fügt an:<br />

«Der Job ist anspruchsvoll, aber toll.»<br />

Und offenbar für Frauen wie geschaffen:<br />

Seit einem guten Jahrzehnt dominieren<br />

die Frauen. Erklären können es die<br />

Liestaler Beamtinnen nicht, sie meinen, es<br />

hänge damit zusammen, dass man Teilzeit<br />

arbeiten könne. Und vielleicht sei das Einfühlungsvermögen<br />

von Frauen grösser.<br />

Andrea Mašek ist Context-Redaktorin.<br />

andrea.masek@kvschweiz.ch<br />

Pino covino ist freier Fotograf in Basel.<br />

mail@pinocovino.ch<br />

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An diesem schönen Nachmittag müssen<br />

sie es mehr als einmal beweisen.<br />

Denn scheint die Sonne, erhalten die Zivilstandsbeamtinnen<br />

in der Regel viel<br />

Besuch. Und so kommt auch die Schreibmaschine<br />

zum Einsatz – nebst den Registern<br />

das einzige andere «alte» Ding auf<br />

dem Amt. Sie wird gebraucht, um eine<br />

Eintragung in einem Familienbüchlein<br />

vorzunehmen.<br />

...und vielen mehr!<br />

33


34<br />

Laufbahn<br />

context 10 – 2012


Die Kommunikatorin<br />

Brigitte Frei, 44, hat ursprünglich das <strong>KV</strong> gemacht. Sie wurde Journalistin und arbeitet<br />

heute als selbstständige Kommunikationsberaterin mit eigener Firma.<br />

Text Rolf Murbach / Foto Reto Schlatter<br />

Ja, das ist eine gute Idee, ein Porträt von<br />

ihr im fahrenden Aufzug, im Lift, der<br />

nach oben schwebt, findet Brigitte Frei.<br />

Aber dann entdeckt der Fotograf eine<br />

noch passendere Umgebung für das<br />

Shooting, eine grüne Theke im Eingangsbereich<br />

der Agentur. Das passt zur selbstständigen<br />

PR-Beraterin, denn Grün ist<br />

ihre Farbe, und auch das Corporate Design<br />

ihrer Firma ist in Grün gehalten.<br />

«Das machen wir», sagt die Inhaberin<br />

von Kontura Kommunikation GmbH. Sie<br />

stellt sich an die Theke, wechselt auf Anweisung<br />

des Fotografen die Position,<br />

lehnt mal an, steht aufrecht, sitzt auf<br />

den Korpus und lacht. Brigitte Frei ist es<br />

gewohnt, in die Kamera zu blicken. Sie<br />

hat früher fürs Fernsehen gearbeitet und<br />

Sendungen moderiert.<br />

Wir sind in einem modernen Bürogebäude<br />

im Industriegebiet von Rotkreuz.<br />

Hier befindet sich die Agentur für Werbung<br />

und Grafik ihres Mannes. Meist reist<br />

Brigitte Frei für Sitzungen zu ihren Kunden.<br />

Wenn sie ausnahmsweise empfängt,<br />

dann tut sie dies in Rotkreuz. Vor zwei<br />

Jahren hat die Kommunikationsspezialistin<br />

Kontura Kommunikation gegründet.<br />

Die Infrastruktur versucht sie möglichst<br />

schlank zu halten.<br />

«Mach das <strong>KV</strong>»<br />

Der Fototermin ist schnell beendet. Frei<br />

verabschiedet den Fotografen, führt mich<br />

ins Sitzungszimmer, schenkt Wasser ein<br />

und beginnt zu erzählen. «Mein Unternehmen<br />

ist so etwas wie ein Traum. Die<br />

Arbeit als PR-Beraterin ist extrem vielseitig<br />

und macht mir sehr viel Freude.»<br />

Wie viele andere auch hat Brigitte Frei<br />

ihre Laufbahn mit einer kaufmännischen<br />

Lehre begonnen. «Ich trieb meine Eltern<br />

mit der Berufswahl in den Wahnsinn,<br />

wusste lange nicht, was ich wollte. Von<br />

Anfang an hiess es, mach das <strong>KV</strong>. Ich<br />

wehrte mich zuerst dagegen, weil alle das<br />

<strong>KV</strong> machten.» Irgendwann obsiegte die<br />

context 10 – 2012<br />

Vernunft und die Einsicht, dass die kaufmännische<br />

Ausbildung eben doch ein<br />

guter beruflicher Grundstein war.<br />

Brigitte Frei bildete sich zur gelernten<br />

Hotelkauffrau aus. Die Lehre absolvierte<br />

sie in einem Luzerner Fünf-Sterne-Hotel.<br />

Sie lernte verschiedene Abteilungen<br />

kennen, arbeitete oft in der Buchhaltung,<br />

erledigte administrative Arbeiten und<br />

fühlte sich im Backoffice-Bereich etwas<br />

verloren. Kundenkontakt hatte sie nur<br />

wenig. Das fehlte der jungen Frau, die sich<br />

selber als äusserst kommunikativ bezeichnet.<br />

«Grüezi! Ade! Händ Sie öppis us<br />

de Minibar gha?», das war es dann auch<br />

schon an Kommunikation.<br />

Die Journalistenschule<br />

Nach der Lehre wechselte sie die Stelle,<br />

und nun war schlagartig alles anders. Als<br />

Redaktionssekretärin und rechte Hand<br />

des Chefredaktors eines Radiosenders<br />

war sie mitten drin im journalistischen<br />

Gewusel. Sie organisierte Meetings und<br />

Interviewtermine, unterstützte die Redaktoren<br />

bei ihren Recherchen und war<br />

die interne und externe Anlaufstelle. Und<br />

sie lernte die Medienwelt kennen, die sie<br />

vom ersten Tag an faszinierte. «Da fühlte<br />

ich mich wohl, und ich wusste, das ist<br />

mein Ding.» Ihr Chefredaktor ermunterte<br />

sie, sich am Medienausbildungs zentrum<br />

MAZ in Luzern für die Journalistenausbildung<br />

zu bewerben.<br />

Radio kannte sie. Nun wollte Brigitte<br />

Frei auf eine Printredaktion. Sie bekam<br />

den Zuschlag für ein Volontariat bei einer<br />

kirchlichen Presseagentur und erfüllte<br />

damit – zusammen mit einer bestandenen<br />

Eintrittsprüfung – die Aufnahmebe-<br />

dingungen des MAZ. Auf der Redaktion<br />

lernte sie das journalistische Handwerk<br />

on the job, in der Journalistenschule vertiefte<br />

sie ihr Wissen. Sie recherchierte Geschichten,<br />

lernte, wie man ein Thema<br />

journalistisch anpackt, führte Interviews,<br />

schrieb Reportagen und Porträts und<br />

lernte das Fotohandwerk. «Nachrichten<br />

standen bei uns auf der Redaktion im Vordergrund,<br />

wir konnten aber auch umfangreiche<br />

Themen breit recherchieren<br />

«Ich begegne ganz verschiedenen Leuten und Themen,<br />

Dazu gehört Offenheit und auch Einfühlungsvermögen.»<br />

und grosse Geschichten publizieren. Das<br />

war fantastisch», erinnert sich Brigitte<br />

Frei an ihre journalistische Anfangszeit.<br />

Die Kommunikationsfachfrau erzählt<br />

mit Begeisterung. Sie sagt über sich: «Ich<br />

bin ein neugieriger Mensch, vielseitig<br />

interessiert, hartnäckig und zielstrebig.»<br />

Etwas Neues anpacken, Neues lernen und<br />

es dann durchziehen, das ist ihr wichtig.<br />

Mit dem Radio- und Printjournalismus<br />

war sie nun vertraut, fehlte noch die<br />

Fernseherfahrung. Neben ihrem Redaktionsjob<br />

bei der Presseagentur arbeitete<br />

sie als Moderatorin für die Sendung<br />

«Fenster zum Sonntag» auf SF2. Nach<br />

einiger Zeit wechselte sie ganz in die<br />

Fernsehredaktion. Sie produzierte Beiträge,<br />

verantwortete eigene Sendungen<br />

und moderierte. «Das war ein Traumjob.<br />

Ich konnte Themen recherchieren, suchte<br />

passende Interviewpartner, musste die<br />

Geschichten ins Bild setzen und war beim<br />

Schnitt dabei. Das alles war extrem spannend».<br />

Wie ein roter Faden<br />

Die Kommunikation ziehe sich wie ein<br />

roter Faden durch ihre Laufbahn, sagt sie.<br />

«Ich begegne gerne ganz verschiedenen<br />

35


36<br />

Laufbahn<br />

context 10 – 2012<br />

Leuten und Themen. Dazu gehört Offenheit<br />

und auch Einfühlungsvermögen.»<br />

Brigitte Frei erinnert sich an eine der vielen<br />

Sendungen, die sie begleitet hat. Sie<br />

lernte dabei eine Frau mit Amyotropher<br />

Lateralsklerose (ALS) kennen, einer degenerativen<br />

Muskelerkrankung. «Es ist<br />

nicht einfach bei solchen Porträts die<br />

richtige Mischung zwischen Distanz und<br />

Betroffenheit zu finden. Die Frau hat mich<br />

auf jeden Fall beeindruckt, ihr Mut und<br />

ihre Zuversicht trotz des nahenden Todes.<br />

Das sind Momente, die man nicht mehr<br />

vergisst.»<br />

1999 kam ihr erster Sohn zur Welt.<br />

Nun steckte sie beruflich etwas zurück<br />

und übernahm nur noch Moderationen.<br />

Mit der Geburt ihres zweiten Sohnes 2001<br />

zog sie sich ganz aus dem Berufsleben zurück.<br />

Trotz ehrenamtlicher Engagements<br />

fiel ihr nach zwei Jahren die Decke auf<br />

den Kopf. So wichtig ihr die Betreuung ihrer<br />

Kinder war, sie fühlte sich intellektuell<br />

unterfordert. «Ich bin ein Herdentier,<br />

ich brauche andere Menschen um mich.»<br />

Langsam nahm sie das Berufsleben wie-<br />

Anpfi ff zur<br />

ICT-Karriere<br />

Clevere Kaufleute steigen jetzt um als<br />

Wirtschaftsinformatiker/-in mit eidg. FA<br />

Mediamatiker/-in mit eidg. FA<br />

ICT-Applikationsentwickler/-in m. e. FA<br />

ICT-System- und Netzwerktechniker<br />

mit eidg. FA<br />

Informatiker/-in mit eidg. Diplom<br />

www.ict-berufsbildung.ch<br />

der auf; sie arbeitete als freischaffende<br />

Texterin und Kommunikationsberaterin<br />

vorwiegend für Kunden der Agentur ihres<br />

Mannes.<br />

Rüstzeug geholt<br />

Bald schon aber wollte sie wieder ganz auf<br />

eigenen Füssen stehen. Und sie hatte Lust,<br />

ein eigenes Unternehmen zu gründen:<br />

2010 war es soweit, sie machte sich selbstständig<br />

mit Kontura Kommunikation<br />

GmbH. Dank dem Netzwerk, das sie sich<br />

vorher aufgebaut hatte, startete sie ohne<br />

grosse Schwierigkeiten. Kunden gab es<br />

und Brigitte Frei konnte von ihrem breiten<br />

Know-how profitieren. Was noch<br />

fehlte, war ein solides theoretisches Fundament:<br />

«Ich wollte mehr wissen. Ich<br />

wünschte mir eine umfassende Ausbildung<br />

in PR und Kommunikation.»<br />

In einer zweijährigen Weiterbildung<br />

zur eidg. diplomierten PR-Beraterin am<br />

<strong>Schweiz</strong>erischen Public Relations Institut<br />

SPRI holte sich die Kommunikationsspezialistin<br />

das nötige Rüstzeug für eine<br />

noch professionellere PR-Arbeit. Sie<br />

setzte sich mit Kommunikations-Konzepten,<br />

Marketing-Strategien, betriebs- und<br />

volkswirtschaftlichen Fächern auseinander.<br />

Sie beschäftigte sich mit Dialoggruppen,<br />

Stakeholdern und der rasanten Entwicklung<br />

der Branche. Sie lernte New<br />

Media kennen und studierte das Beratungshandwerk.<br />

«Als PR-Beraterin habe<br />

ich oft mit Vertretern der Geschäftsleitung<br />

zu tun. Da ist es wichtig, eine umfassende<br />

Ausbildung mitzubringen.»<br />

Am Limit<br />

Frei erlebte zwei intensive Jahre und lief<br />

manchmal am Limit. Das Studium beanspruchte<br />

sie phasenweise stark, daneben<br />

baute sie ihre Firma auf und war zu einem<br />

grossen Teil zuständig für die beiden Kinder.<br />

«Familienleben, Job und Ausbildung<br />

unter einen Hut zu bringen, war nicht immer<br />

einfach. Aber wir haben es geschafft.»<br />

Ihr Mann unterstützte sie dabei. Auch als<br />

Firmeninhaber hat er über all die Jahre<br />

konsequent Teilzeit gearbeitet und viel<br />

Familienarbeit übernommen.<br />

«Die Durststrecke hat sich gelohnt»,<br />

sagt Brigitte Frei im Rückblick. «Nun bin<br />

ich unabhängig, habe etwas Eigenes und<br />

trage dafür die volle Verantwortung. Das<br />

liegt mir.» Selbstständig zu sein, erlebt<br />

sie aber nach wie vor als Herausforderung.<br />

Vor allem sei es schwierig, das gute<br />

Gleichgewicht zwischen genug und zu<br />

viel Arbeit zu finden. «Als Unternehmerin<br />

fühle ich mich verpflichtet, die<br />

Kundenbedürfnisse zu erfüllen. Gute<br />

Kunden will ich auf keinen Fall verlieren<br />

und neuen Kunden sagt man nur ungerne<br />

ab.»<br />

Auf den Punkt<br />

Kontura Kommunikation bietet Kommunikationsberatung,<br />

klassische PR, Marketingkommunikation<br />

sowie Schulungen in<br />

Moderation und Präsentation an. Die<br />

Kernkompetenz von Frei ist die strategisch<br />

geplante Kommunikation. Sie berät<br />

Unternehmen bei der Kommunikation,<br />

entwickelt Konzepte, legt Massnahmen<br />

fest und übernimmt auch deren Umsetzung.<br />

Aktuell berät sie zum Beispiel ein<br />

internationales Hilfswerk, das in 60 Ländern<br />

tätig ist und nun die Kommunikation<br />

zentralisieren und neu ausrichten<br />

möchte. Oder sie begleitet kleinere Firmen<br />

bei Kommunikationsauftritten.<br />

Bei ihrer Arbeit kann Brigitte Frei auf<br />

ihre journalistischen Erfahrung zurückgreifen.<br />

Um zum Beispiel Dialoggruppen<br />

und das Marketingumfeld festzulegen,<br />

muss sie aufwendige Recherchen betreiben,<br />

und sie muss fähig sein, ihre Analysen<br />

sprachlich auf den Punkt zu bringen.<br />

Mit Fingerspitzengefühl<br />

Brigitte Frei identifiziert sich stark mit<br />

dem, was sie tut. Wenn der Kunde einmal<br />

aus ihrer Sicht «falsch entscheidet» oder<br />

wenn ein fertiges Konzept «in der Schublade»<br />

verschwindet, dann leidet Brigitte<br />

Frei. Generell erlebt sie ihre Rolle aber als<br />

positiv. Sie kommt von aussen, ist nicht<br />

ins Unternehmen eingebunden und kann<br />

daher unabhängig ihre Sicht der Dinge<br />

darlegen. Sie geniesst eine Art Narrenfreiheit.<br />

Wichtig sei aber immer das Fingerspitzengefühl<br />

und das Vertrauen, das der<br />

Kunde ihr gegenüber habe.<br />

Viele Jungunternehmer sind dafür bekannt,<br />

dass sie sich selber ausbeuten. Die<br />

Work-Life-Balance habe sie im Griff, sagt<br />

Frei. «Ich nehme unterdessen einiges gelassener.<br />

Die Erfahrung wächst – und<br />

auch die Kinder werden selbstständiger.»<br />

Zu einem ausbalancierten Leben trägt<br />

sicher auch der Sport bei. Brigitte Frei ist<br />

zusammen mit ihrem Mann gerne mit<br />

dem Bike unterwegs, «adrenalinfrei», wie<br />

sie sagt. Mit dem Kanu rudern sie auf dem<br />

Vierwaldstättersee, dem Zugersee oder<br />

der Reuss. Regelmässig joggt die Kommunikatorin.<br />

Das allerdings am liebsten<br />

allein, im stillen Wald. Ohne Worte.<br />

Rolf Murbach ist Context-Redaktor.<br />

rolf.murbach@kvschweiz.ch<br />

Reto Schlatter ist freier Fotograf im<br />

Zürcher Presseladen. mail@retoschlatter.ch


Ratgeber<br />

Haben Sie Fragen rund ums Thema Arbeitsplatz? Die Experten des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> geben den<br />

Mitgliedern Auskunft. > beratung@kvschweiz.ch oder www.kvschweiz.ch/beratung<br />

Büroalltag<br />

Carla Weber arbeitet als Psychologin<br />

beim <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />

> carla.weber@kvschweiz.ch<br />

Hemmungen<br />

Was hilft gegen<br />

Angst vor Fehlern?<br />

Beim Arbeiten gebe ich mir<br />

grosse Mühe, nichts falsch zu<br />

machen. Alles, was ich tue,<br />

überprüfe ich gründlich.<br />

Trotzdem passierte mir kürzlich<br />

ein dummer Fehler, der<br />

einiges an unnötigen Kosten<br />

auslöste. Es war mir so peinlich.<br />

Mein Vorgesetzter zeigte<br />

zwar Verständnis, ich selber<br />

konnte mir aber nicht verzeihen.<br />

Seither bin ich wie<br />

blockiert. Ich habe ständig<br />

Angst, einen weiteren Fehler<br />

zu machen. Was kann ich<br />

tun gegen diese Unsicherheit?<br />

Ich leide sehr darunter.<br />

Fehler können sehr unangenehm<br />

sein. Sie setzen uns der<br />

Kritik anderer aus und lassen uns<br />

an uns selbst zweifeln. Doch gerade<br />

in der heutigen Arbeitswelt,<br />

in der Stress und Leistungsdruck<br />

zunehmen, ist klar: Fehler passieren.<br />

Viele Betriebe haben sich<br />

inzwischen von der «Null-Fehler-<br />

Kultur» verabschiedet. Fehler<br />

sollten nicht um jeden Preis verhindert<br />

werden, denn eine übertriebene<br />

Angst vor Fehlern<br />

hemmt jede Form von Entwicklung<br />

und Innovation. Vielmehr<br />

sollte eine «Kultur des Schei-<br />

context 10 – 2012<br />

terns» etabliert werden, die eine<br />

Quelle des Lernens sein kann.<br />

Laurence J. Peter, ein bekannter<br />

Psychologe und Pädagoge,<br />

brachte diese Erkenntnis auf den<br />

Punkt: «Fehler vermeidet man,<br />

indem man Erfahrungen sammelt.<br />

Erfahrungen sammelt man,<br />

indem man Fehler macht». Es ist<br />

wichtig, zu den eigenen Fehlern<br />

zu stehen. Fehler zu vertuschen<br />

stellt nämlich ein Risiko dar, gerade<br />

für Unternehmen, bei denen<br />

Fehler grosse Konsequenzen haben<br />

können wie zum Beispiel für<br />

Spitäler. Nur ein wirklich offener<br />

Umgang mit Fehlern ermöglicht<br />

die Verbesserung von Abläufen<br />

und dient damit der Fehlerprävention.<br />

Für Sie als Mitarbeiterin<br />

heisst das konkret: Nutzen Sie<br />

entstandene Fehler um aus ihnen<br />

zu lernen. Folgendes Drei-<br />

Schritte-Programm kann Ihnen<br />

dabei helfen:<br />

1. Schritt: Analysieren Sie Ihren<br />

Fehler. Suchen Sie auf keinen<br />

Fall nach Schuldigen, sondern<br />

forschen Sie gezielt nach Ursachen.<br />

Wie kam es zum Fehler?<br />

Wegen situativ falschem Verhalten?<br />

Wegen Missverständnissen?<br />

Wegen Zeitdruck? Wegen organisatorischen<br />

Mängeln? Selten besteht<br />

die Quelle von Fehlern aus<br />

einem einzelnen Grund. Oft ist es<br />

die ungute Verquickung verschiedener<br />

Ursachen, die sich besonders<br />

fatal auswirken kann.<br />

2. Schritt: Ziehen Sie aus Ihrer<br />

Analyse Erkenntnisse für die<br />

Zukunft. Was müssten Sie tun<br />

oder eben nicht tun, um den Fehler<br />

nicht zu wiederholen? Vielleicht<br />

braucht es mehr als die<br />

Veränderung des eigenen Verhaltens.<br />

Suchen Sie deshalb bei Bedarf<br />

das Gespräch mit Ihren Vorgesetzten.<br />

3. Schritt: Profitieren Sie von<br />

Ihren Fehlern. Können Sie aus<br />

der Situation etwas lernen, was<br />

ohne den Fehler nicht möglich<br />

gewesen wäre? Hat der Fehler<br />

Sie vielleicht vor noch unangenehmeren<br />

Konsequenzen geschützt,<br />

indem Sie rechtzeitig auf<br />

Schwachstellen aufmerksam<br />

wurden?<br />

Sobald Sie aus Fehlern lernen<br />

und diese für Veränderungen<br />

nutzen, öffnen Sie sich für einen<br />

Entwicklungs- und Wachstumsprozess.<br />

Das kann auch spannend<br />

sein. Vermutlich machen<br />

Sie die Erfahrung, dass andere<br />

Ihnen dabei sehr viel Verständnis<br />

entgegen bringen. Fehler machen<br />

uns nämlich sozialer. Wer<br />

selber Fehler machen kann, wird<br />

auch gnädiger und verständnisvoller<br />

andern gegenüber. Wie<br />

heisst es doch so schön? «Nobody<br />

is perfect.»<br />

Bildung<br />

Gabriel Fischer arbeitet in der Abteilung<br />

Bildungspolitik des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />

> gabriel.fischer@kvschweiz.ch<br />

Entlastung<br />

Steuerabzug für<br />

Weiterbildungskosten?<br />

Ich überlege mir eine Weiterbildung<br />

zu absolvieren, die<br />

finanziellen Kosten kann ich<br />

aber nicht einschätzen. Mein<br />

Arbeitgeber hat zwar schon<br />

signalisiert, einen Teil der<br />

<strong>Arbeitszeit</strong> zur Verfügung zu<br />

stellen, an den Kosten will er<br />

sich aber nicht direkt beteiligen.<br />

Kann ich die anfallenden<br />

Kosten für die Weiterbildung<br />

in der Steuererklärung angeben,<br />

um so zumindest bei der<br />

Steuerrechnung noch etwas<br />

entlastet zu werden?<br />

Leider kann die Antwort auf<br />

diese Frage nicht so einfach und<br />

vor allem nicht generell gegeben<br />

werden. Bis heute lässt die<br />

Anpassung der steuerlichen Behandlung<br />

der berufsorientierten<br />

Aus- und Weiterbildungskosten<br />

bei der direkten Bundessteuer<br />

auf sich warten. Es bleibt auf<br />

Bundesebene bei völlig ungenügenden<br />

Bestimmungen. Demnach<br />

können Weiterbildungs-<br />

und Umschulungskosten als<br />

Berufskosten abgezogen werden,<br />

wenn sie in unmittelbarem<br />

Zusammenhang mit dem gegenwärtigen<br />

Beruf stehen. Dieser<br />

enge Begriff schliesst Weiterbildungen<br />

aus, welche dem<br />

Aufstieg und somit der Weiterentwicklung<br />

der eigenen Fähigkeiten<br />

dienen.<br />

Diese Abgrenzung ist aber<br />

nicht immer problemlos zu machen,<br />

und ausserdem wird diese<br />

Regelung von Kanton zu Kanton<br />

unterschiedlich ausgelegt. Das<br />

heisst, die Frage nach der Möglichkeit<br />

eines Steuerabzugs für<br />

Weiterbildungskosten ist nicht<br />

allgemein zu beantworten, sondern<br />

hängt von der jeweiligen Praxis<br />

der kantonalen Steuerämter<br />

ab. Ob in Ihrem konkreten Fall ein<br />

Steuerabzug möglich ist, kann ich<br />

so leider nicht beantworten.<br />

Was ich aber mit Sicherheit<br />

sagen kann, ist, dass diese Unsicherheit<br />

und Ungleichbehandlung<br />

störend ist und sich der <strong>KV</strong><br />

<strong>Schweiz</strong> schon länger für die Lösung<br />

dieses Problems auf Bundesebene<br />

einsetzt. Und es liegt<br />

37


38<br />

Ratgeber<br />

auch schon ein konkreter Lösungsansatz<br />

auf dem Tisch: Es<br />

soll ein Steuerabzug im Gesetz<br />

der direkten Bundessteuer verankert<br />

werden. Der Ständerat hat<br />

einer Variante mit einem maximalen<br />

Abzug von 12 000 Franken<br />

bereits zugestimmt, der Nationalrat<br />

will das Geschäft noch einmal<br />

überarbeitet haben.<br />

Insbesondere ist die Frage, ob<br />

und in welcher Höhe ein maximaler<br />

Abzug festgelegt werden soll,<br />

noch nicht ganz geklärt. Es ist<br />

aber denkbar und wünschenswert,<br />

dass ein Steuerabzug für<br />

Weiterbildung bei der direkten<br />

Bundessteuer (und über das Gesetz<br />

zur Steuerharmonisierung<br />

auch in den Kantonen) in Bälde<br />

Tatsache wird. Es wäre dies eine<br />

echte finanzielle Entlastung der<br />

Weiterbildungsabsolventen, und<br />

ein mögliches Hindernis auf dem<br />

Weg zum Weiterbildungsentscheid<br />

könnte so aus dem Weg<br />

geräumt werden.<br />

Recht<br />

Felix Kuster arbeitet beim<br />

Rechtsdienst des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />

> felix.kuster@kvschweiz.ch<br />

context 10 – 2012<br />

Probezeit<br />

Wurde Kündigung<br />

zu spät zugestellt?<br />

Ich habe auf den ersten Juli<br />

dieses Jahres einen Arbeitsvertrag<br />

mit einer dreimonatigen<br />

Probezeit vereinbart. Die Probezeit<br />

dauerte deshalb bis am<br />

30. September. Am Freitag,<br />

den 28. September und somit<br />

noch während der Probezeit<br />

kündigte mir der Arbeitgeber<br />

auf Freitag, 5. Oktober 2012.<br />

Die Kündigung wurde mir am<br />

Montag, 1. Oktober 2012 per<br />

Post eingeschrieben zugestellt.<br />

Ich bin bis anhin immer davon<br />

ausgegangen, die Probezeit<br />

dürfe nicht mehr als drei<br />

Monate dauern. Mit der Kündigung<br />

auf den 5. Oktober<br />

wurde diese dreimonatige<br />

Frist jedoch meiner Meinung<br />

nach überschritten.<br />

Es trifft zu, dass die Probezeit<br />

nicht länger als drei Monate dauern<br />

darf. Eine Verlängerung kann<br />

allerdings stattfinden, wenn der<br />

Arbeitnehmer während der Probezeit<br />

zeitweise wegen Krankheit<br />

oder Militärdienst an der Arbeitsleistung<br />

verhindert war. Die Vereinbarung<br />

einer länger als einen<br />

Monat dauernden Probezeit hat<br />

im Übrigen schriftlich zu erfolgen.<br />

Wurde das Erfordernis der<br />

Schriftlichkeit nicht eingehalten,<br />

gilt die einmonatige, gesetzliche<br />

Kündigungsfrist.<br />

Eine Kündigung gegen Ende<br />

der Probezeit ist möglich, auch<br />

wenn die siebentägige Kündigungsfrist<br />

erst nach Beendigung<br />

der Probezeit abläuft. Allerdings<br />

muss der Arbeitgeber in dieser<br />

Situation darauf achten, dass die<br />

Kündigung dem Arbeitnehmer<br />

noch vor Ablauf der Probezeit zugestellt<br />

wird. Die Kündigungsfrist<br />

kann sich also über die Probezeit<br />

hinaus erstrecken, die Zustellung<br />

der Kündigung muss in einem<br />

solchen Fall jedoch spätestens<br />

am letzten Tag der Probzeit<br />

erfolgt sein.<br />

In Ihrem Fall ist die Kündigung<br />

somit zu spät erfolgt, da sie erst<br />

am 1. Oktober eingetroffen ist.<br />

Diese Verspätung hat zur Folge,<br />

dass die vertragliche oder die gesetzliche<br />

Kündigungsfrist für das<br />

erste Dienstjahr Anwendung findet.<br />

Da die Kündigung erst mit<br />

der Zustellung ihre rechtliche<br />

Wirkung entfaltet, vorliegend<br />

also am 1. Oktober 2012, gilt das<br />

Arbeitsverhältnis unter Einhaltung<br />

einer einmonatigen Kündigungsfrist<br />

frühestens auf Ende<br />

November 2012 als gekündigt.<br />

Jugend<br />

Michael Kraft ist der Verantwortliche<br />

für Jugendpolitik und -beratung des<br />

<strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />

> michael.kraft@kvschweiz.ch<br />

Verlust<br />

Mein Lehrbetrieb<br />

geht in Konkurs –<br />

und jetzt?<br />

Ich mache eine Lehre als<br />

Kauffrau in einem mittelgrossen<br />

Betrieb. Uns wurde vor<br />

wenigen Tagen mitgeteilt,<br />

dass die Firma in dieser Form<br />

nicht mehr weiter existieren<br />

kann. Ob sie wirklich Konkurs<br />

geht, ist noch etwas unklar,<br />

doch wir rechnen alle mit<br />

dem Schlimmsten. Ich lerne<br />

schon länger nichts mehr<br />

wirklich Neues: Wir Lernenden<br />

sind vor allem dazu da,<br />

die besorgten Kunden am<br />

Telefon abzuwimmeln. Wie<br />

kann ich meine Lehre zu<br />

Ende bringen?<br />

Deine Lehrstelle hängt an der<br />

Zukunft der Firma – das ist alles<br />

andere als eine angenehme Situation.<br />

Trotzdem gibt es vielleicht<br />

einige Lichtblicke: Es ist<br />

möglich, dass gewisse Teile oder<br />

Filialen des Betriebs bestehen<br />

bleiben und du anderswo weiterbeschäftigt<br />

wirst. Ausserdem<br />

wäre es denkbar, dass dein Chef<br />

durch seine Kontakte einen<br />

neuen Lehrbetrieb für dich finden<br />

kann. Dies wären zwei praktische<br />

Varianten, darauf verlassen<br />

kannst du dich jedoch nicht.<br />

Es ist deshalb dringend notwendig,<br />

dass du selbst aktiv<br />

wirst. Das erscheint umso wichtiger,<br />

als auch der Lehrauftrag in<br />

deinem Betrieb nicht mehr erfüllt<br />

wird. Ich persönlich finde es<br />

ziemlich fragwürdig, dass die Geschäftsleitung<br />

die Lernenden am<br />

Telefon vorschickt, um die Kunden<br />

vorerst zu beruhigen. Eine<br />

Verbesserung dieser Situation<br />

dürfte zum jetzigen Zeitpunkt<br />

jedoch kaum zu erreichen sein.<br />

Konzentriere dich deshalb auf<br />

deine berufliche Zukunft und beginne<br />

bereits jetzt damit, eine<br />

neue Lehrstelle zu suchen.<br />

Denke auch an Bekannte oder<br />

Verwandte, die vielleicht gute<br />

Beziehungen zu einem Lehrbetrieb<br />

haben. Zudem solltest du<br />

das kantonale Berufsbildungsamt<br />

kontaktieren. Dieses kann<br />

dir weitere wichtige Informationen<br />

geben und dich bei der<br />

Suche nach einem neuen Lehrbetrieb<br />

unterstützen. Diese Unterstützung<br />

für Lernende, die von<br />

Betriebsschliessungen betroffen<br />

sind, ist sogar gesetzlich festgeschrieben.<br />

In den nächsten Tagen bis Wochen<br />

wird sich die Situation in<br />

deinem Betrieb klären. Solltest<br />

du in der einen oder anderen<br />

Form deine Lehre fortsetzen können<br />

und das auch wollen, ist das<br />

umso besser. Hast du eine andere<br />

Lehrstelle gefunden und<br />

möchtest du diese antreten, so<br />

kann der Lehrvertrag per sofort<br />

aufgelöst werden. Schliesst der<br />

Betrieb, bevor du eine neue Lehrstelle<br />

gefunden hast, kannst du<br />

während 3 Monaten auch ohne<br />

Lehrstelle die Berufsschule besuchen<br />

und gleichzeitig eine<br />

neue Stelle suchen. Dadurch verpasst<br />

du nichts vom Schulstoff<br />

und kannst deine Lehre an einem<br />

neuen Ort ohne Unterbruch fortsetzen.


Der Berg ruft!<br />

Die schönsten Pisten der <strong>Schweiz</strong><br />

<strong>KV</strong>-Mitglieder profitieren<br />

Unterkunft & Verpflegung<br />

bis 30% Rabatt in<br />

auserlesenen Hotels<br />

der Gegend<br />

Ob Sie Skifahren, Snowboarden, Schlitteln, Schneewandern oder die<br />

trendigsten Funsportgeräte im Tigignas-Park nutzen, Savognin bietet<br />

www.kvschweiz.ch/Savognin<br />

context 10 – 2012<br />

Friendship Ticket<br />

39<br />

2 Tageskarten zum Preis<br />

von einer<br />

auf 80 Kilometern Pisten für jeden das Richtige. Weitere Informationen unter


40<br />

SeKtionen<br />

<strong>KV</strong> AKtuell<br />

Ab aufs Eis<br />

<strong>KV</strong> Mitglieder erhalten 20 Prozent Rabatt auf die Show<br />

«Romeo & Julia on ice» in Bern und Zug.<br />

Heisse liebe auf kühlem eis: Romeo und Julia.<br />

Nach den grossen Erfolgen in den vergangenen<br />

Jahren kehrt das weltweit einzige<br />

Eisballett aus dem russischen St. Petersburg<br />

mit einer einzigartigen Neuproduktion<br />

zurück: Die Umsetzung der berühmtesten<br />

Liebesgeschichte in «Romeo &<br />

Julia on ice» hat das staatliche Ensemble<br />

für diesen Anlass aufwendig inszeniert.<br />

Als Mitglied des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> haben Sie die<br />

Region BASel-StAdt<br />

<strong>KV</strong> BASel<br />

telefon 061 271 54 70<br />

Fax 061 272 24 41<br />

info@kvbasel.ch<br />

www.kvbasel.ch<br />

english Club<br />

All meetings will be held on Tuesdays<br />

at 8 pm at the <strong>KV</strong> building.<br />

For any suggestions contact Gaby<br />

Felix: phone 061 701 30 66 or Felix<br />

Schurter: 062 868 74 00 (during<br />

the day)<br />

Pensioniertengruppe<br />

Weihnachtsanlass: Kaffee und<br />

Kuchen in der Weihnachtsstube.<br />

Danach Spaziergang zur Martinskirche,<br />

Konzertbeginn um 19.30 Uhr<br />

(Generalprobe) des Weihnachtsoratoriums<br />

von J.S. Bach mit weltbekannten<br />

Solisten, dem Basler Bach-<br />

Chor sowie dem Kammerorchester<br />

Capriccio Basel. Donnerstag,<br />

13. Dezember; Besammlung um<br />

17.20 Uhr auf dem Rümelinsplatz<br />

context 10 – 2012<br />

einmalige Gelegenheit die Vorstellungen<br />

mit attraktiven 20 Prozent Rabatt zu besuchen.<br />

Lassen Sie sich am Freitag 11.1.2013 in<br />

der PostFinance Arena in Bern oder am<br />

Samstag 12.1. und Sonntag 13.1.2013 in der<br />

Bossard Arena in Zug von der faszinierenden<br />

Eisshow begeistern. Es erwartet Sie<br />

sportlicher Eiskunstlauf in faszinierender<br />

Kombination mit dem berühmten russischen<br />

Ballett. Mit «Romeo & Julia on ice»<br />

präsentiert das St. Petersburger Staatsballett<br />

seine wohl ergreifendste Produktion.<br />

Oder vielleicht möchten Sie sich von<br />

Tschaikowskis Erfolgswerk «Nussknacker<br />

on ice» verzaubern lassen. Das Eisballett<br />

entführt Sie am 14.1.2013 in Zug in einen<br />

überwältigenden Traum voller Ästhetik<br />

und Poesie.<br />

Bitte bestellen Sie Ihre Tickets mit<br />

dem Bestelltalon bis spätestens 15.<br />

Dezember 2012 unter folgendem Link:<br />

www.kvschweiz.ch/eisshow.<br />

Marketing <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

und von da zu Fuss zur Weihnachtsstube<br />

Wanner, Schneidergasse 7.<br />

Kosten: <strong>KV</strong>-Mitglieder CHF 10.–,<br />

Nichtmitglieder CHF 25.–.<br />

Bitte anmelden.<br />

Region BeRn<br />

<strong>KV</strong> BeRn<br />

telefon 031 390 60 30<br />

Fax 031 390 60 20<br />

info@kvbern.ch<br />

www.kvbern.ch<br />

tagesseminare<br />

>«Von der Selbsterkenntnis zum<br />

Kundenverständnis» mit Peter<br />

Ruppert, Verkaufsleiter; Donnerstag,<br />

15. November, Kurs 416<br />

>«Berichte schreiben – verständlich<br />

und klar formulieren» mit<br />

Fabienne Schnyder; Freitag,<br />

16. November, Kommunikationsexpertin,<br />

Kurs 518<br />

>«Die Macht des ersten Eindrucks:<br />

Sicher Auftreten von Anfang an»<br />

mit Astrid Mehr, Psychologin;<br />

Mittwoch, 28. November, Kurs 619<br />

>«Leisten und anerkennen: Ohne<br />

Fleiss kein Preis» mit Sybille<br />

Wölfing, Arbeits- und Organisationspsychologin;<br />

Dienstag,<br />

4. Dezember, Kurs 625<br />

>«Mit Projektmanagement, innovative,<br />

spezielle Aufgaben zum<br />

Erfolg führen» mit Jürg Schaad,<br />

Organisator/Erwachsenenbildner;<br />

Mittwoch und Donnerstag, 5./6.<br />

Dezember, Kurs 312, zweitägig<br />

>«Lerntechnik» mit Christina Schubiger,<br />

Marketingleiterin, Ausbildnerin;<br />

Donnerstag, 13. Dezember,<br />

Kurs 317<br />

My younger days/events<br />

Sämtliche Jugendreisen sind bis<br />

Ende Jahr ausgebucht. Das neue<br />

Event-Programm erscheint im<br />

Dezember.<br />

Der Berg ruft<br />

Für <strong>KV</strong>-Mitglieder gibt es Winterspass<br />

zum Vorzugstarif.<br />

Der Winter steht vor der Tür und der <strong>KV</strong><br />

<strong>Schweiz</strong> hält mit der neuen Partnerschaft<br />

mit den Savognin Bergbahnen das<br />

optimale Winterangebot für Sie bereit:<br />

Ob Skifahren, Snowboarden, Schlitteln,<br />

Schneewandern oder mit den trendigsten<br />

Funsportgeräten im Tigignas-Park<br />

unterwegs, Savognin bietet mit seinem<br />

vielseitigen Angebot für jeden den richtigen<br />

Winterspass. Als <strong>KV</strong>-Mitglied erhalten<br />

Sie jetzt 2 Tageskarten für den<br />

Preis von einer und profitieren zusätzlich<br />

von bis zu 30% Rabatt auf Übernachtungen<br />

in auserwählten Hotels der Gegend.<br />

Alle weiteren infos unter:<br />

www.kvschweiz.ch/savognin<br />

Marketing <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

Senioren<br />

«Die Kaufmännische Grundbildung<br />

aus der Sicht der Lernenden», zwei<br />

Lernende der WKS <strong>KV</strong> Bildung erzählen<br />

über ihre Lehre. Dienstag,<br />

6. November, 15 Uhr, Sitzungszimmer<br />

<strong>KV</strong> Bern, Schlösslistrasse 29.<br />

Anschliessend Jahresschlusshöck<br />

im Ristorante Azzuro, Murtenstrasse<br />

2, Bern. Anmeldungen bis 1. November<br />

an Sylvia Hochstrasser.<br />

Region MittellAnd<br />

<strong>KV</strong>-BAll MittellAnd<br />

Einladung zum <strong>KV</strong>-Ball mit Apéro,<br />

Diner sowie Orchesterkonzert.<br />

Samstag, 26. Januar im <strong>KV</strong>-Saal<br />

in Liestal.


SeKtionen<br />

<strong>KV</strong> AARgAu oSt<br />

telefon 056 437 19 16<br />

Fax 056 437 19 10<br />

info@kvagost.ch<br />

Chlaushöck<br />

Es sind alle herzlich eingeladen.<br />

Freitag, 16. November, 19 Uhr,<br />

Pontonierhaus in Brugg – Schacheninsel,<br />

direkt am Aareufer.<br />

Kosten; Raclette-Essen und Getränke<br />

CHF 20.– Mitglieder, CHF 25.–<br />

andere. Anmeldeschluss ist der<br />

9. November.<br />

<strong>KV</strong> AARgAu WeSt<br />

telefon 062 837 65 15<br />

Fax 062 837 65 19<br />

info@kvagwest.ch<br />

www.kvagwest.ch<br />

Weihnachts-Konzert<br />

Weihnächtliche Lieder und<br />

Geschichten mit Sabrina Sauder<br />

und Stephan Sigg. Sonntag,<br />

16. Dezember um 16 Uhr in der<br />

evang. Kirche Oberentfelden.<br />

Handelsschule <strong>KV</strong> Aarau<br />

Führungsakademie<br />

www.hkvaarau.ch<br />

neues Seminarprogramm<br />

Ende November erscheint das Seminarprogramm<br />

2013. Jetzt bestellen<br />

unter: m.wagner@hkvaarau.ch<br />

<strong>KV</strong> BASellAnd<br />

telefon 061 926 70 10<br />

Fax 061 926 70 15<br />

info@kvbl.ch<br />

www.kvbl.ch<br />

Fachreferat<br />

«Kapital oder Rente» mit Hanspeter<br />

Baumann, BDO AG Liestal; Donnerstag,<br />

15. November, 18 h, Aula <strong>KV</strong><br />

Liestal.<br />

Bezug Vergünstigungen<br />

Bis jetzt konnten Reka-Schecks,<br />

SBB-Gutscheine und Sole-uno-<br />

Abonnemente bar bezahlt werden.<br />

Ab sofort erhalten Sie eine Rechnung,<br />

welche innert 30 Tagen<br />

bezahlt werden kann.<br />

optionen für die Zukunft<br />

www.bildungszentrumkvbl.ch<br />

context 10 – 2012<br />

<strong>KV</strong> SolotHuRn<br />

telefon 032 622 31 21<br />

Fax 032 622 31 56<br />

info@kvsolothurn.ch<br />

www.kvsolothurn.ch<br />

SFW Forum für Weiterbildung,<br />

Solothurn | telefon 032 624 90 50<br />

info@sfw.ch | www.sfw.ch<br />

Seminare<br />

>«Outlook – Schaltzentrale Ihrer<br />

Arbeit» mit Willy Knüsel; Freitag,<br />

16. November<br />

>«Die Kunst der konstruktiven<br />

Kritik» mit Joachim Hoffmann;<br />

Freitag, 16. November<br />

>«Steuertagung» mit diversen Referenten;<br />

Mittwoch, 21. November<br />

>«Arbeitsplatzorganisation» mit<br />

Darya Haller; Freitag, 23. November<br />

(1 Vormittag)<br />

>«Mit PEP an die Arbeit» mit Willy<br />

Knüsel; Montag, 26. November<br />

>«Praxisseminar Arbeitsrecht»<br />

mit Matthias Miescher;<br />

Mittwoch, 5. Dezember<br />

>«Arbeitsplatzorganisation» mit<br />

Darya Haller; Dienstag,<br />

18. Dezember (1 Vormittag)<br />

>«Gelassen und selbstbewusst – im<br />

Beruf und privat» mit Joachim<br />

Hoffmann; Dienstag, 19. Februar<br />

und 19. März (2 Tage)<br />

Region oStSCHWeiZ<br />

<strong>KV</strong> oSt<br />

telefon 071 274 36 50<br />

Fax 071 274 36 56<br />

info@kvost.ch<br />

www.kvost.ch<br />

Bewerbungscheck – der erste eindruck<br />

zählt!<br />

Ein perfektes Bewerbungsdossier<br />

steigert die Chancen auf dem<br />

Arbeitsmarkt. Der Kaufmännische<br />

Verband Ost bietet mit dem Bewerbungscheck<br />

Soforthilfe für Lehrabgänger/innen<br />

und junge Berufsleute<br />

in Büro und Verkauf an. Fachpersonen<br />

prüfen das Bewerbungsdossier<br />

und geben Tipps zur Verbesserung.<br />

Anmeldung für das Einzelgespräch<br />

auf www.kvost.ch/Beratung/Laufbahnberatung.<br />

Kvision<br />

Veranstaltung «Networking ist mehr<br />

als nur Beziehungspflege – Networking<br />

ist Nettworking» mit Referaten<br />

zum Thema; Donnerstag, 8. November,<br />

von 18 bis ca. 20 Uhr im Casino<br />

Frauenfeld. Weitere Infos: www.<br />

kvost.ch/Veranstaltungen/<strong>KV</strong>ision.<br />

Der Eintritt ist kostenlos.<br />

Seminare<br />

>«45plus – noch einmal durchstarten»<br />

mit Silvia Troxler Gruber;<br />

Dienstag, 13. November, 9 bis 17 h<br />

>«In 30 Minuten ein Buch lesen?<br />

Neue Lesetechnik» mit Claude<br />

André Ribaux; Mittwoch,<br />

14. November, 9 bis 17 h<br />

>«Berufliche Vorsorge: Pensionskassen<br />

und BVG» mit Bruno Ern;<br />

Donnerstag, 15. und 22. November,<br />

jeweils 9 bis 17 h<br />

>«Kommunikationstraining für<br />

Führungskräfte» mit Silvia Troxler<br />

Gruber; Mittwoch, 28. November,<br />

9 bis 17 h<br />

>«Kaufmännische Grundbildung:<br />

Umschulung auf Neuerungen ab<br />

Sommer 2012» mit Stefan Keller;<br />

Mittwoch, 28. November, 8.30<br />

bis 12 h<br />

Bitte anmelden.<br />

Freizeitclub 60<br />

Brauquöll Appenzell – Führung<br />

durch das neue Besucherzentrum<br />

der Brauerei Locher mit Bierdegustation.<br />

Vorgängig Mittagessen;<br />

Mittwoch, 14. November,<br />

ganzer Tag.<br />

CelARiS<br />

eine Schule des <strong>KV</strong> ost und des<br />

SiB <strong>Schweiz</strong>erisches institut für<br />

Betriebsökonomie Zürich<br />

informationsanlässe:<br />

>«HR-Fachfrau/HR-Fachmann mit<br />

eidg. FA»; Montag, 5. November<br />

>«Personalassistent/in Zertifikatsprüfung»;<br />

Montag, 5. November<br />

>«Fachausweis Rechnungswesen»;<br />

Mittwoch, 7. November<br />

>«dipl. Leiter Finanzen & Dienste<br />

NDS HF»; Mittwoch, 7. November<br />

>«HR-Fachfrau/HR-Fachmann mit<br />

eidg. FA»; Dienstag, 11. Dezember<br />

>«Personalassistent/in Zertifikatsprüfung»;<br />

Dienstag, 11. Dezember<br />

>«Personalassistent/in Zertifikatsprüfung»;<br />

Start: Januar 2013<br />

Weitere Infos: Telefon 071 272 66 00<br />

oder www.celaris.ch<br />

<strong>KV</strong>-Ost-Mitglieder erhalten<br />

Vergünstigungen!<br />

Region SüdoStSCHWeiZ<br />

<strong>KV</strong> Region SüdoStSCHWeiZ +<br />

FüRStentuM lieCHtenStein<br />

telefon 081 254 14 94<br />

Fax 081 254 14 44<br />

kv-sks@spin.ch<br />

Weindegustation und essen<br />

Einladung zum Treberwurstessen<br />

am Freitag, 30. November. Treffpunkt<br />

zu Apéro und Degustation um<br />

18 Uhr vor dem Weingut zur Sonne,<br />

Malanserstrasse 2, 7307 Jenins.<br />

Anschliessend Treberwürste im<br />

Restaurant Traube geniessen.<br />

Kosten ganzer Abend: CHF 55.–,<br />

nur Nachtessen: CHF 35.– p.P. Wir<br />

freuen uns auf alle <strong>KV</strong>-Mitglieder<br />

mit und ohne Begleitung sowie auf<br />

Mitglieder aller <strong>KV</strong>-Sektionen!<br />

Region ZentRAlSCHWeiZ<br />

<strong>KV</strong> luZeRn<br />

telefon 041 210 20 44<br />

Fax 041 210 78 50<br />

info@kvluzern.ch<br />

www.kvluzern.ch<br />

tagesseminare in luzern<br />

>«Arbeitszeugnisse – Grundlagen»<br />

mit Edi Class; Freitag,<br />

9. November<br />

>«Führung von Lernenden – eine<br />

besondere Aufgabe» mit Vera<br />

Class-Bachmann; Montag,<br />

12. November<br />

>«Lohn- und Personalversicherungen»<br />

mit Felix Kuster; Donnerstag,<br />

15. November<br />

>«MWST-Refresher» mit Martin<br />

Schaer; Freitag, 16. November<br />

>«Neues und Bewährtes im BVG –<br />

Refresher für die Berufliche Vorsorge»<br />

mit Bruno Ern; Dienstag,<br />

20. November<br />

>«Mehr Wirkung im Büro – Technik<br />

mit eigenen Ressourcen verbinden»<br />

mit Susanne Mouret;<br />

Donnerstag, 29. November<br />

41


42<br />

SeKtionen<br />

>«Protokollführung» mit Daniel L.<br />

Ambühl; Mittwoch, 5. Dezember<br />

Abendseminare in luzern<br />

>«Meine Finanzen – ich will mitreden<br />

und sie verstehen können!»<br />

mit Roger Planzer; Montag,<br />

5. November und 19. November,<br />

18 bis 21.15 h<br />

>«Neue Rechtschreibung» mit<br />

Daniel L. Ambühl; Montag,<br />

12. November, 18 bis 21 h<br />

tagesseminar in Zug<br />

«Kreative Teams effektiv führen»<br />

mit Michael Schmidt-Purrmann;<br />

Mittwoch, 28. November<br />

Region<br />

ZüRiCH-StAdt<br />

<strong>KV</strong> ZüRiCH<br />

telefon 044 211 33 22<br />

Fax 044 221 09 13<br />

info@kvz.ch<br />

www.kvz.ch<br />

Öffentliche Seminare<br />

Jeweils von 9 bis 17 Uhr, Ausnahmen<br />

werden speziell vermerkt. Weitere<br />

Informationen auf www.kvz.ch<br />

>«Ablagemanagement» mit<br />

Fabienne Simmen; Dienstag,<br />

13. November, 8.30 bis 12.30 h<br />

>«Selbstmanagement» mit Gabriela<br />

Straubinger; 16. und 23. November<br />

>«Lernen mit List und Lust» mit<br />

Monika Bär; Dienstag, 20. und<br />

27.November, 18 bis 20.30 h<br />

>«Jugendliche im Lehrlingsalter<br />

verstehen und begleiten» mit Rolf<br />

Butz und Henry Goldmann;<br />

Freude schenken und Hilfe ermöglichen!<br />

context 10 – 2012<br />

Donnerstag, 22. November,<br />

18 bis 20.30 h<br />

>«Führen – Anforderungen in der<br />

Praxis bewältigen» mit Verena<br />

Portmann; 30. November<br />

>«Arbeitszeugnisse» mit Edi Class;<br />

Donnerstag, 6. Dezember<br />

Cercle français<br />

conversation, grammaire, littérature,<br />

actualités chaque mercredi<br />

(sauf pendant les vacances)<br />

18.45 – 19.45 h, <strong>KV</strong>Z, Talackerstrasse<br />

34, 8001 Zurich. Toute<br />

personne intéressée est bienvenue<br />

dans notre cercle. Contacte:<br />

hugo.schnurrenberger@gmail.com<br />

ou erika.salzmann@gmx.ch<br />

ladies’ english Club<br />

All meetings will be held on Mondays<br />

at 6.45 p.m. in the Merkurstube,<br />

First Floor, Talacker 34, Kaufleuten<br />

Building, 8001 Zürich. Contact:<br />

Nancy Scherer-Howe, Phone 044<br />

720 93 09. www.raccourci.ch/ladies<br />

Men’s english Club<br />

Our club meets on: Tuesdays at 7pm<br />

at the Kaufleuten Building, Talacker<br />

34, 8001 Zurich, 1st. Floor.<br />

Web page: meckvz.weebly.com.<br />

Guests are most welcome.<br />

Konzert<br />

Das Orchester des Kaufmännischen<br />

Verbandes Zürich spielt unter der<br />

Leitung von Raphael Honegger:<br />

>Freitag, 23. November,<br />

20 Uhr, Kirche St. Josef, Zürich<br />

>Sonntag, 25. November<br />

18.30 Uhr, St. Peter, Zürich<br />

Kollekte zur Deckung der<br />

Unkosten.<br />

Pro Juventute Stimmungsfl ip<br />

Blättern Sie im Stimmungsfl ip und zeigen Sie so Ihre Gefühle!<br />

Sie werden staunen, wie Ihre Umgebung auf Ihre<br />

momentane Verfassung reagiert!<br />

CHF 25.–. Davon fl iessen CHF 7.– in<br />

die Kinderprojekte von Pro Juventute.<br />

Artikel-Nr. UBRV-6101<br />

45 Seiten, Format 170 x 125 mm<br />

Veteranen- und Senioren-Vereinigung<br />

Klubnachmittag: Vortrag «Gleichberechtigung»<br />

mit Rosmarie Zapfl,<br />

Präsidentin allience F. Montag,<br />

26.November, 14.30 h, Kaufleutensaal<br />

Region ZüRiCH-lAnd –<br />

SCHAFFHAuSen<br />

<strong>KV</strong> SCHAFFHAuSen<br />

telefon 052 630 78 78<br />

Fax 052 630 78 77<br />

info@kv-sh.ch<br />

www.kv-sh.ch<br />

tagesseminare<br />

>«Rhetorik – selbstbewusst und<br />

sicher auftreten» mit Mona<br />

Ziegler, Mentalcoach/Rhetoriktrainerin;<br />

Mittwoch, 7. November<br />

>«Glücklicher und zufriedener<br />

durch mentale und intuitive<br />

Erfolgssteuerung» mit Thomas Frei,<br />

Geschäftsführer TRIASPower Seminare;<br />

Donnerstag, 22. November<br />

Sprachen<br />

Grosses Angebot an Sprachkursen<br />

und Seminaren unter:<br />

www.kv-sh.ch oder telefonisch.<br />

igKg SH<br />

Interessengemeinschaft kauf-<br />

männische Grundbildung «Update<br />

für <strong>KV</strong>-Lehrmeister und Ausbildungsbeauftragte»;<br />

Kurse siehe:<br />

www.igkg-sh.ch<br />

Frauennetz<br />

«Lichterglanz-Erlebnis» – Weihnachtsführung<br />

in der Altstadt;<br />

Dienstag, 4. Dezember<br />

Bestellen Sie diesen oder<br />

weitere attraktive Artikel jetzt<br />

unter www.projuventute.ch/shop<br />

oder per Telefon 044 256 77 11.<br />

Senioren Club Kaufleute<br />

Vortrag «2. Weltkrieg in<br />

Schaffhausen» von Matthias Wipf;<br />

Mittwoch, 21. November<br />

<strong>KV</strong> WinteRtHuR<br />

telefon 052 269 09 09<br />

Fax 052 269 09 08<br />

info@kv-winterthur.ch<br />

www.kv-winterthur.ch<br />

Veranstaltung<br />

«Moderne Umgangsformen»: Veranstaltung<br />

mit Christian M. Wüest,<br />

lizenzierter Kniggetrainer; Mittwoch,<br />

7. November, 18 bis ca. 20.30 h<br />

Seminare<br />

>«Führung von Lernenden –<br />

eine besondere Aufgabe» mit<br />

Vera Class; Teil 1 am Dienstag,<br />

6. November, Teil 2 am<br />

Mittwoch, 7. November<br />

>«Effiziente Protokollführung» mit<br />

Daniel L. Ambühl; Donnerstag,<br />

15. November<br />

>«Erfolgreich führen» mit Verena<br />

Portmann; Donnerstag 22. und<br />

Freitag, 23. November<br />

Berufsbildner<br />

Nächster Kurs für Berufsbildner in<br />

Winterthur: ab 6. Dezember. Details<br />

unter: www.kv-winterthur.ch/Bildung<br />

frauennetz<br />

«Krafttraining mit dem scharfen<br />

Blick» – Training für die Augen mit<br />

Evelyn Ott, anschliessend Chlaus-<br />

und Adventshock. Dienstag,<br />

27. November, 18.30 Uhr, Materialverwaltung<br />

Stadt Winterthur, Ackeretstr.<br />

17. Anmeldung erforderlich.


Seniorinnengruppe<br />

Jahresschluss-Essen im Kafi Burehus,<br />

Seen (Bus 3 bis St. Urban):<br />

Dienstag, 27. November, 11.30 Uhr.<br />

Die Gruppenkasse übernimmt die<br />

Kosten (ohne Dessert und Getränke).<br />

Anmeldung bis Donnerstag,<br />

22. November an Trudi Lack, Telefon<br />

052 212 98 20 oder an Isolde Loser,<br />

Telefon 052 202 64 90.<br />

Seniorenclub <strong>KV</strong>W<br />

Jahresschlusshöck am Samstag,<br />

10. November, 11.30 Uhr im<br />

Restaurant Argentina (unter uns).<br />

<strong>KV</strong> BildungSgRuPPe<br />

SCHWeiZ Ag<br />

telefon 079 388 53 40<br />

peter.rueegger@kvbildung.ch,<br />

www.kvbildung.ch, Facebook: <strong>KV</strong><br />

Bildungsgruppe <strong>Schweiz</strong><br />

Aarau, Baden, Basel, Bern, Luzern,<br />

neu thun, Winterthur, Zürich. Über<br />

100 verschiedene Lehrgänge auf der<br />

Informations- und Buchungsplattform<br />

www.kvbildung.ch<br />

>Aarau: Infoabend für fünf Lehrgänge<br />

Marketing und Verkauf am Mittwoch,<br />

14. November um 18.30 Uhr.<br />

>Baden: Infoabend für vier Lehrgänge<br />

Rechnungswesen und Treuhand<br />

am Mittwoch, 21. November um<br />

19 resp. 20 Uhr.<br />

>Basel: Höhere Fachschule mit neuen<br />

Vertiefungsrichtungen. Ab April<br />

2013 zusätzlich zu SAP und Bankwirtschaft<br />

auch Detailhandel<br />

sowie Spedition und Logistik.<br />

>Bern: Infoanlass zur Höheren<br />

Berufsbildung im Versicherungswesen<br />

am Donnerstag,<br />

15. November, 11.30 bis<br />

15.30 Uhr bei der Mobiliar.<br />

>luzern: Im November erscheint<br />

das neue «Karriere» als Kundenmagazin<br />

und mit allen aktuellen<br />

Lehrgängen. Jetzt bestellen oder<br />

downloaden.<br />

>thun: Neu in der <strong>KV</strong> Bildungsgruppe<br />

<strong>Schweiz</strong>. Nebst den klassischen<br />

Lehrgängen auch mit den<br />

innovativen Angeboten «Fit fürs<br />

Büro» oder «Erfolgreich führen».<br />

>Winterthur: Neuer modularer Lehrgang<br />

«Online-/Mobile-Marketing<br />

und Social Media für KMU». Start<br />

im März.<br />

context 10 – 2012<br />

PeRSonen iM <strong>KV</strong><br />

«Am Filmfestival von Locarno oder an den<br />

Solothurner Filmtagen bin ich stets dabei.»<br />

Benedikt gschwind, 49, Bereichsleiter Gesamtarbeitsverträge<br />

Was machen Sie für den <strong>KV</strong>?<br />

Ich bin in der Abteilung Angestelltenpolitik zuständig<br />

für Gesamtarbeitsverträge. Konkret für<br />

die Firmenverträge im Luftverkehr sowie für die<br />

Verträge in den Branchen Holzbau, Personalverleih<br />

und Versicherungen. In dieser Funktion<br />

formuliere ich Ziele, spreche mich mit den anderen<br />

involvierten Verbänden ab, führe Vertrags-<br />

und Lohnverhandlungen und überwache<br />

den Vollzug. Bei letzterem stützen wir uns auf<br />

Hinweise unserer Mitglieder ab. Braucht es<br />

eine Vertretung für andere Branchen in der Abteilung,<br />

übernehme ich diese ebenfalls. Daneben<br />

bin ich in Abteilungsprojekte involviert,<br />

zum Beispiel unsere Salärempfehlungen, die<br />

wir alljährlich herausgeben. Oder ich arbeite<br />

an Positionen zur Angestelltenpolitik mit. Zusätzlich<br />

bin ich Präsident der Personalkommission<br />

des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />

Was gefällt Ihnen an Ihrer Tätigkeit<br />

am besten?<br />

Ich setze mich in erster Linie für die Wahrnehmung<br />

von guten Arbeitsbedingungen für Arbeitnehmende<br />

ein. Dies ist eine sinnstiftende<br />

Tätigkeit, worüber ich glücklich bin. Ich mag<br />

auch den Kontakt zu den ganz unterschiedlichen<br />

Arbeitswelten. Generell ermöglicht mir<br />

mein Beruf viele spannende Begegnungen. Für<br />

Verhandlungen, wie ich sie führe, braucht es<br />

einen langen Atem und oft mehrere Anläufe.<br />

Umso grösser ist die Freude, wenn das Ziel erreicht<br />

wird. In bester Erinnerung ist mir die<br />

Durchsetzung von fünf Ferienwochen.<br />

Was haben Sie vorher gemacht?<br />

Aufgewachsen bin ich in der Stadt Zürich. Nach<br />

der obligatorischen Schulzeit absolvierte ich<br />

eine <strong>KV</strong>-Lehre in einem Informatik-Unternehmen.<br />

In dieser Zeit kam ich in Kontakt mit dem<br />

<strong>KV</strong> und wurde da schon Mitglied. Weil ich jemand<br />

bin, der sehr vielfältig interessiert ist,<br />

entschied ich mich im Anschluss für ein Fachhochschul-Betriebsökonomiestudium.Während<br />

meiner beruflichen Tätigkeit in der Versicherungswirtschaft<br />

leistete ich ehrenamtliche<br />

Arbeit für den <strong>KV</strong> Zürich, unter anderem gehörte<br />

ich dem Vorstand an. Dann kam der <strong>KV</strong><br />

<strong>Schweiz</strong> auf mich zu und bot mir meine jetzige<br />

Stelle an.<br />

Was ist Ihnen im Leben sonst noch wichtig?<br />

Am politischen und gesellschaftlichen Leben<br />

bin ich sehr interessiert und engagiere mich<br />

auch aktiv: Ich bin SP-Kantonsrat. Sehr gerne<br />

unternehme ich Reisen. Es zieht mich dabei<br />

vor allem in den Mittelmeerraum und nach<br />

Mittelamerika. Auch die Musik ist wichtig in<br />

meinem Leben. Früher musizierte ich selbst,<br />

ich spielte die Klarinette in einem Blasorchester.<br />

Und ich bin ein grosser Fan von Filmfestivals:<br />

In Locarno oder an den Solothurner<br />

Filmtagen bin ich stets dabei. Da bei mir<br />

unter der Woche viel Betrieb herrscht, liebe<br />

ich es am Sonntag einfach auszuspannen,<br />

ganz ohne Programm.<br />

Über wen im Verband möchten<br />

Sie mehr wissen?<br />

Über Marta Arnold vom Rechtsdienst des <strong>KV</strong><br />

Zürich.<br />

Sie wird im nächsten Context vorgestellt (die Red.).<br />

43


44<br />

SeKtionen<br />

>Zürich: Die Bildungsgänge des<br />

SPRI <strong>Schweiz</strong>erisches Public Relations<br />

Institut finden neu an der<br />

<strong>KV</strong> Zürich Business School, an der<br />

WKS <strong>KV</strong> Bildung Bern und an der<br />

<strong>KV</strong> Luzern Berufsakademie statt.<br />

Weitere Standorte in Vorbereitung.<br />

SiB SCHWeiZeRiSCHeS<br />

inStitut FüR BetRieBS-<br />

ÖKonoMie<br />

telefon 043 322 26 66<br />

Fax 043 322 26 51<br />

info@sib.ch<br />

www.sib.ch<br />

Öffentliche Seminare<br />

jeweils von 9 bis 16.45 Uhr<br />

>«Der Businessplan» mit Pascal O.<br />

Stocker; Mittwoch, 7. November<br />

>«Rhetorik-Training» mit Enrico<br />

Lombardi; Mittwoch/Donnerstag,<br />

7./8. November<br />

>«Konfliktmanagement» mit<br />

Joachim Hoffmann; Dienstag/<br />

Mittwoch, 13./14. November<br />

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context 10 – 2012<br />

>«Finanzcockpit-Finanzielle Führung»<br />

mit Hanspeter Frischknecht;<br />

Mittwoch, 14. November<br />

>«Social Media für Unternehmen»<br />

mit Ralph Hutter; Donnerstag,<br />

15. November<br />

>«Teamleitung und Teamentwicklung»<br />

mit Jacques André<br />

Ditesheim; Montag/Dienstag,<br />

19./20. November<br />

>«Business Know-how für HR-Business<br />

Partner» mit Wolfgang<br />

Rathert; Dienstag, 20. November<br />

>«Teamentwicklung für Fortgeschrittene»<br />

mit Heinz Wyssling;<br />

Mittwoch, 21. November<br />

>«Grundlagen strategische<br />

Führung» mit Pascal O. Stocker;<br />

Mittwoch/Donnerstag,<br />

21./22. November<br />

>«Kommunizieren und Gewinnen»<br />

mit Joachim Hoffmann; Dienstag/<br />

Mittwoch, 27./28. November<br />

>«Arbeitstechnik und Zeitmanagement»<br />

mit Enrico Lombardi;<br />

Mittwoch/Donnerstag,<br />

28./29. November<br />

infoveranstaltungen<br />

Beginn jeweils um 18 h<br />

>«Dipl. Qualitätsmanager/in NDS<br />

HF»; Montag, 5. November<br />

>«Dipl. Betriebswirtschafter/in HF»;<br />

Montag, 19. November<br />

>«Dipl. Controller/in NDS HF»;<br />

Dienstag, 20. November<br />

>«Dipl. Marketingmanager/in HF»;<br />

Dienstag, 20. November<br />

>«Dipl. Leiter/in Finanzen & Dienste<br />

NDS HF»; Mittwoch, 21. November<br />

>«Dipl. Personalleiter/in NDS HF»;<br />

Mittwoch, 21. November<br />

>«Dipl. Management-Diplom SIB»;<br />

Mittwoch, 28. November<br />

>«Dipl. Schulverwaltungsleiter/in<br />

SIB/VPZS»; Montag, 3. Dezember<br />

Studiengänge 2013<br />

>«Management-Diplom SIB»;<br />

Beginn März<br />

>«Dipl. Leiter/in Finanzen & Dienste<br />

NDS HF»; Beginn April<br />

>«Dipl. Qualitätsmanager/in NDS<br />

HF»; Beginn April<br />

>«Dipl. Betriebswirtschafter/in HF»;<br />

Beginn April<br />

>«Dipl. Marketingmanager/in HF»;<br />

Beginn April<br />

>«Cert. Online Marketing Expert<br />

bsw/SIB»; Beginn Mai<br />

>«Dipl. Schulverwaltungsleiter/in<br />

SIB/VPZS»; Beginn Mai<br />

>«Dipl. Controller/in NDS HF»;<br />

Beginn September<br />

>«Dipl. Personalleiter/in NDS HF»;<br />

Beginn September<br />

>«Cert. Innovation Manager SIB»;<br />

Beginn April<br />

>«Dipl. Marketingmanager/in HF»;<br />

verkürzte Studiendauer (2 Jahre)<br />

<strong>KV</strong>-Mitglieder erhalten eine<br />

ermässigung!<br />

iMPReSSuM<br />

nr. 10 – oktober 2012<br />

iSSn 1424-5345<br />

Herausgeber<br />

<strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

Telefon 044 283 45 45<br />

www.kvschweiz.ch<br />

Verlagsleitung<br />

Ingo Boltshauser,<br />

ingo.boltshauser@kvschweiz.ch<br />

Redaktion<br />

Therese Jäggi (tj)<br />

therese.jaeggi@kvschweiz.ch<br />

Andrea Mašek (ajm)<br />

andrea.masek@kvschweiz.ch<br />

Rolf Murbach (mur)<br />

rolf.murbach@kvschweiz.ch<br />

Redaktionsadresse<br />

Kaufmännischer Verband <strong>Schweiz</strong><br />

Context<br />

Hans-Huber-Strasse 4<br />

Postfach 1853, 8027 Zürich<br />

Telefon 044 283 45 33<br />

context@kvschweiz.ch<br />

www.context.ch<br />

Sekretariat: Andrea Stoop<br />

Bildnachweise<br />

Titelseite: STR/Keystone; S.8: Rolf Murbach;<br />

S.9: zvg; S.13: zvg;<br />

S.19: Czarek Sokolowski/Keystone;<br />

Portraits S.20–23: zvg; S.23; Scherl/Keystone;<br />

S.27: zvg; S.37/38: zvg; S.40:zvg; S.43: zvg<br />

Adressänderungen<br />

<strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

Mitgliederadministration<br />

Telefon 044 283 45 30<br />

mitgliederadmin@kvschweiz.ch<br />

oder im Mitgliederbereich:<br />

www.kvschweiz.ch/login<br />

erscheinungsweise<br />

Monatlich (11 Ausgaben)<br />

116. Jahrgang<br />

Auflage: 45 307 Exemplare<br />

(WEMF-beglaubigt 2011)<br />

Abonnemente<br />

12 Monate CHF 48.–<br />

Anzeigen<br />

Creative Media GmbH<br />

Zürichstrasse 135<br />

8910 Affoltern am Albis ZH<br />

Telefon 043 322 60 30<br />

context@c-media.ch<br />

druckerei<br />

Vogt-Schild Druck AG<br />

4552 Derendingen<br />

Konzeption, layout, druckvorstufe<br />

Partner & Partner AG<br />

8400 Winterthur<br />

www.partner-partner.com<br />

Context bekennt sich zum «Code of Conduct»<br />

der <strong>Schweiz</strong>er Presse. Werbung und<br />

redaktioneller Teil sind klar getrennt.<br />

Context wurde vom Verband<br />

SCHWEIZER PRESSE für das Jahr<br />

2010 mit dem Gütesiegel<br />

«Q-Publikation» ausgezeichnet.


ätsel<br />

Fluss<br />

Tal Stadt<br />

Berg Region<br />

context 10 – 2012<br />

See<br />

U-Boot im Kloster<br />

Ort<br />

Pass<br />

Vielleicht wissen Sie noch nicht, wohin Ihr nächster Ausflug<br />

führen soll. Wir hätten da einen interessanten Tipp. Wohin es geht,<br />

müssen Sie allerdings selber herausfinden. Wenn Sie uns die<br />

Lösung schicken, nehmen Sie an der Verlosung von drei Tageskarten<br />

der SBB (gültig mit Halbtax) im Wert von CHF 68.– teil.<br />

Im grossen Ausstellungsraum ist ein<br />

U-Boot gestrandet. Wie ein riesiger Walfisch<br />

liegt das Objekt aus Holz und Blech<br />

auf dem Boden. Begleitet von zahlreichen<br />

kleineren Fahrzeugen und Schiffen<br />

verwandelt es den ehemaligen Weinkeller<br />

des Klosters in einen spektakulären<br />

Raum.<br />

Konstrukteur ist der Westschweizer<br />

Künstler François Burland. Erstmals<br />

realisierte er ein Projekt in diesem Ausmass.<br />

Zuvor erreichten seine Objekte die<br />

Grösse von Spielzeugen. In monatelanger<br />

Arbeit nun schraubte er sein U-Boot aus<br />

Dachlatten zusammen, überzog es mit<br />

Dosenblech und brachte darauf Zeichen<br />

eines untergegangenen Weltreichs an.<br />

Dann hat das Objekt den Weg in die Ostschweiz<br />

gefunden, wo es noch für einige<br />

Monate vor Anker liegt.<br />

Im ehemaligen Kartäuserkloster ist<br />

heute das kantonale Kunstmuseum<br />

untergebracht. Doch ausser zeitgenössischer<br />

Kunst gibt es hier noch viel mehr<br />

zu sehen: Der reich ausgestattete Essraum,<br />

die kargen Mönchszellen und die<br />

Barockkirche präsentieren sich so, wie<br />

wenn die Mönche noch hier leben, arbeiten<br />

und beten würden.<br />

1461 übernahmen die Kartäuser das<br />

Kloster und begannen es umzubauen. Sie<br />

erweiterten die Anlage um den grossen<br />

Kreuzgang mit seinen vierzehn Klausen<br />

und passten die Gebäude ihrer besonderen<br />

Lebensform an. Als streng kontemplativer<br />

Orden schlossen sie die Kirche für<br />

Aussenstehende.<br />

Dies wurde von der Bevölkerung nicht<br />

akzeptiert und verstiess auch gegen das<br />

damalige Recht. 1471 besetzten die Kirchgängerinnen<br />

des kleinen Nachbardorfes<br />

die Kartäuserkirche. Sie forderten den<br />

Bau einer eigenen Kapelle, da sie nach der<br />

Schliessung der Klosterkirche gezwungen<br />

waren, den Gottesdienst in dem<br />

über eine Wegstunde entfernten Uesslingen<br />

zu besuchen. Mit ihrem Protest<br />

erreichten sie, dass auf dem Rebhügel<br />

ausserhalb des Klosters eine zweite Kirche<br />

gebaut wurde.<br />

Während der Reformation geriet die<br />

Kartause in Bedrängnis. Die in Zürich<br />

einsetzende Reformbewegung fand auch<br />

im benachbarten Kanton Anklang. Es<br />

kam zu Plünderungen, Bilder und Altäre<br />

wurden zerstört. Erst ab Mitte des 16.<br />

Jahrhunderts konnten die Mönche ihr<br />

gewohntes Leben wieder aufnehmen.<br />

Dorf<br />

3 sBB-tageskarten<br />

zu gewinnen!<br />

Im 17. Jahrhundert setzte ein Aufschwung<br />

ein, der bis ins späte 18. Jahrhundert<br />

reichte. Wohlhabende Stiftungen<br />

und ein florierender Weinbau und<br />

Weinhandel ermöglichten Neu- und Umbauten<br />

der Gebäude. In diesen rund hundertfünfzig<br />

Jahren erhielt das Kloster<br />

seine heutige Form und Ausstattung. 1848<br />

beschloss der Kantonsrat die Aufhebung<br />

der Klöster sowie die Verstaatlichung ihrer<br />

Güter. Das klösterliche Leben war<br />

nach sieben Jahrhunderten am Ende angekommen.<br />

tj<br />

Wo liegt die Kartause?<br />

schicken, faxen oder mailen sie das<br />

lösungswort bis spätestens 14.11.2012 an:<br />

Redaktion Context<br />

Postfach 1853, 8027 Zürich<br />

Fax 044 283 45 65<br />

raetsel@kvschweiz.ch<br />

Gewinner/innen des letzten Georätsels:<br />

Fred W. Bucher, Seuzach<br />

Doris Lüthi, Ittigen<br />

Ulrich Wäspi, Zollikerberg<br />

lösungswort Nr. 9: schiffenensee<br />

45


46<br />

cartoon<br />

context 10 – 2012


Bachelor of Science<br />

in Business Administration<br />

Im St.Galler Betriebsökonomie-Studium wirst du auf deinem Weg begleitet und lernst in einer<br />

unserer Studienrichtungen General Management, International Management oder Wirtschaftsinformatik<br />

deine Fähigkeiten anzuwenden. Praxisprojekte in namhaften Unternehmen wie Siemens,<br />

Sulzer AG oder LGT Bank in Liechtenstein wappnen dich für den zukünftigen Berufsalltag.<br />

FHS St.Gallen, Lehre Wirtschaft<br />

Tel. +41 71 274 36 40, wi@fhsg.ch, www.fhsg.ch/betriebsoekonomie<br />

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48<br />

context 10 – 2012<br />

ABACUS Version Internet – führend in Business Software<br />

ABACUS Business Software bietet alles, für<br />

jedes Business, jede Unternehmensgrösse:<br />

> Auftragsbearbeitung<br />

> Produktionsplanung und -steuerung<br />

> Service-/Vertragsmanagement<br />

> Leistungs-/Projektabrechnung<br />

> E-Commerce und E-Business<br />

> Adressmanagement und Workflow<br />

> Archivierung<br />

> Rechnungswesen/Controlling<br />

> Personalwesen<br />

> Electronic Banking<br />

> Informationsmanagement<br />

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version internet<br />

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